Der Kili schweißt zusammen

Geschafft! Tage voller Anstrengung und Grenzerfahrungen liegen hinter ihnen. Jetzt dominieren Freude und Stolz über das gemeinsam Erreichte.

Geschafft! Tage voller Anstrengung und Grenzerfahrungen liegen hinter ihnen. Jetzt dominieren Freude und Stolz über das gemeinsam Erreichte.

Quelle: Krieger + Schramm

Karriere 22.11.2018
Ãœber sich hinauszuwachsen, ist ein erhebendes Gefühl - gerade, wenn man es im Team erlebt. Um den Mitarbeitern die Möglichkeit dazu zu bieten und den Teamspirit zu stärken, bot die ... 

Über sich hinauszuwachsen, ist ein erhebendes Gefühl - gerade, wenn man es im Team erlebt. Um den Mitarbeitern die Möglichkeit dazu zu bieten und den Teamspirit zu stärken, bot die Unternehmensgruppe Krieger + Schramm ihren Mitarbeitern Bergtouren auf den Brocken, die Zugspitze und das Kilimandscharo-Massiv an. Personaltrainer Carsten Seiffert ist begeistert von der Aktion, warnt aber vorschnelle Nachahmer.

Ich finde noch immer keine Worte, die das alles beschreiben können, was ich in diesen wenigen Tagen erlebt habe." Christopher Conrady war einer von neun Mitarbeitern der Unternehmensgruppe Krieger + Schramm, die gemeinsam eine Tour auf den Kibo, den höchsten Punkt im Kilimandscharo-Massiv, hinter sich haben. Anfang Oktober waren sie aufgebrochen, mehr als eine Woche verbrachten sie im afrikanischen Tansania. Es sei alles so faszinierend gewesen, berichtet der junge Projektleiter. Das Land, die Kultur, die Menschen vor Ort - und nicht zuletzt der gemeinsame Aufstieg, der jeden einzelnen des Teams an und über seine individuellen Grenzen hinweggebracht hat.

Die Idee für diese aufregende Reise hatte der Chef. Der geschäftsführende Gesellschafter Matthias Krieger, selbst ehemaliger Hochleistungssportler in Disziplinen wie Leichtathletik und Handball, verfolgt mit solchen Aktionen gleich mehrere Ziele. Er möchte den Mitarbeitern damit die Chance bieten, sich selbst weiterzuentwickeln und ihre eigene Komfortzone für kurze Zeit zu verlassen. Außerdem bringen interaktive Events die Kollegen enger zusammen und schaffen somit eine tiefere Bindung ans Unternehmen.

Der Zeitpunkt für das Mega-Event war nicht zufällig gewählt. Die Standorte in Dingelstädt, Frankfurt, München und Kassel sind in letzter Zeit personell stark gewachsen. Da besteht leicht das Risiko, dass das Teamgefühl leidet. Dem will Krieger + Schramm entgegenwirken. Das Berufsleben sei schließlich eine Art Spielwiese, sagt Krieger. Und jeder spiele eben dort am liebsten, wo er am meisten Spaß hat. Das versucht der Firmenchef seiner Belegschaft auf vielfältige Art zu bieten.

Das Projekt "Hoch hinaus - Krieger + Schramm ohne Grenzen" sticht aus dem Maßnahmenkatalog heraus. Vor zwei Jahren begann die Planung. Krieger rief damals Conrady an und bat ihn, zusammen mit der Gruppe Jugend im Unternehmen (alle Mitarbeiter unter 30 Jahren) das große Ziel Kilimandscharo zu planen. "Ich war sofort Feuer und Flamme für das Projekt, hatte aber auch sehr viel Respekt vor dieser Herausforderung", berichtet Conrady.

Frei nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" hat Krieger + Schramm das Projekt Hoch hinaus nicht allein an einer riesigen, für viele der insgesamt 100 Mitarbeiter schier unrealistischen Wanderung festgemacht. Jeder Mitarbeiter sollte an dem Projekt teilhaben können. Daher gab es insgesamt drei Etappen, die im Schwierigkeitsgrad aufeinander aufbauten. Die erste Herausforderung war der Brocken im Harz mit 1.141 m. Das Interesse unter der Belegschaft war groß, doch letztlich waren es aus Termingründen im Juni 2017 nur elf Mitarbeiter, die den 12 km langen Aufstieg angingen.

Deutlich größer fiel die Gruppe aus, die sich wenige Monate später auf den Weg zur Zugspitze machte. 20 Kollegen aus den Niederlassungen Dingelstädt, Kassel, Frankfurt und München waren am Start, später stieß noch ein halbes Dutzend Führungskräfte hinzu. Im Vorfeld haben sich die Teilnehmer mit professioneller Unterstützung auf den Aufstieg vorbereitet. Zusätzliche Motivation lieferte eine interne Whatsapp-Gruppe, über die jeder von seinen Trainingsfortschritten beim Joggen, Walken, Fahrradfahren, Schwimmen oder der Kartoffelernte berichten konnte. Im September 2017 dann der Praxisteil. Er war gespickt mit besonderen Erlebnissen. Nicht nur die Wanderung, auch die Nacht mit 18 Personen in einem Raum und der überraschende Neuschnee am Morgen sowie die letzte Etappe bis zum Gipfelkreuz auf 2.962 m lieferten Geschichten, die heute noch im Büroalltag erzählt werden.

Die abenteuerlichsten Stories liefert allerdings die Wanderung zum Kilimandscharo. "Die ersten Etappen waren relativ entspannt zu meistern", erinnert sich Conrady, der bereits privat Marathon gelaufen und von München nach Venedig geradelt ist. "Der Endspurt war allerdings das anstrengendste, was ich je erlebt habe." Bei minus 15 bis minus 20°C ging es sechs Stunden lang steil bergauf. "Die Höhe, die Kälte, die Anstrengung - das war extrem." Das Team wurde mit dem Sonnenaufgang über Afrika belohnt. "Das war der erste Höhepunkt des Tages", erzählt der Projektleiter. Anschließend hieß es: weiter bis auf 5.895 m Höhe. Die Wanderer geraten an ihre Grenzen. "Da stand man schon ein bisschen neben sich." Am Gipfelpunkt ist es dann geschafft. Pure Erleichterung, schiere Freude, die Kollegen liegen sich in den Armen.

Schon im Vorfeld der Tour waren die Kollegen ein Team, das sich gut verstanden hat. Auf dem Weg haben alle durchweg an einem Strang gezogen und sich gegenseitig gepusht, immer weiter zu gehen und nicht nachzulassen, obgleich die Kräfte schwanden. "Man hat gemerkt, wie das Team über die Tage hinweg zusammengewachsen ist", erzählt Conrady. Zu dem Team gehörte auch der Chef, der dafür die diesjährige Teilnahme an der Expo Real sausen ließ. Krieger selbst hat es wegen einer Erkrankung zwar nicht bis zum Gipfel geschafft, das sei aber "nicht so wichtig", betont er. "Das Team war oben, das zählt."

Die Kili-Tour war nicht nur ein Erlebnis für die Wanderer, sondern für die Daheimgebliebenen ebenfalls. Es sei beeindruckend gewesen, wie die Kollegen in Deutschland mitgefiebert haben, blickt Conrady zurück. Sie wurden fast täglich mit Infos von der Reisegruppe über Standort, Etappen und mit Bildern versorgt. Ein Blog und ein Video sollen in den nächsten Wochen die Eindrücke frisch halten und für jeden Interessierten erfahrbar machen.

Carsten Seiffert, Trainingsleiter beim Personaldienstleister gustavkäser, zeigt sich begeistert von dem Projekt Hoch hinaus. "Es ist toll, dass es mit den Wanderungen auf den Brocken, auf die Zugspitze und auf den Kilimandscharo drei unterschiedliche Leistungsstufen gab", urteilt er. Damit habe das Unternehmen bewiesen, die Gesamtmannschaft im Blick zu haben. "Nicht jeder Mitarbeiter ist gleich", unterstreicht Seiffert. Verschiedene Schwierigkeitsgrade anzubieten und damit dennoch jedem seinen persönlichen Erfolg beim Bezwingen eines Gipfels zu ermöglichen, sei eine sehr gute Idee gewesen. Ebenso wie der Gedanke, die Organisation des Projekts in die Hände der Gruppe Jugend im Unternehmen zu legen. "Die beste Form der Motivation ist es, Verantwortung zu übergeben", sagt der Trainingsleiter.

Dennoch sei es nicht für jedes Unternehmen ratsam, das Projekt ohne weiteres zu kopieren. "Der Effekt, gemeinsam einen Berg bezwungen zu haben, verpufft wieder", warnt Seiffert. Die Erlebnisse veränderten nicht auf ewig die Kultur in der Firma. Der Teamspirit müsse durch die passende Unternehmensphilosophie aufrecht erhalten werden. Dazu zähle auch die Wertschätzung der Mitarbeiter im Alltag. "Das Gefühl zu vermitteln, gebraucht zu werden, ist dabei sehr wichtig", rät Seiffert. Perspektiven zu bieten, zähle ebenfalls dazu. "Das muss nicht gleich eine steile Karriere sein." Es reiche schon, ambitionierten Mitarbeitern Verantwortung für kleine Projekte zu übertragen. Das wirke letztlich nachhaltiger als jede Sonderzahlung.

Bei Krieger + Schramm geht das Projekt Hoch hinaus weiter. Außerdem bastelt der Chef an der Aktion Helping Hands. Dabei werde jeder Verbesserungspunkt, die die Mitarbeiter im Alltagsgeschäft der Firma ausmachen, einem Geldbetrag gleichgesetzt, den Krieger + Schramm für den Bau eines Kinderheims in Afrika spende. Dieses Bauprojekt will Krieger wieder dazu nutzen, sich mit Mitarbeitern auf die Reise zu machen.

Anke Pipke

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Immobilienprofi im Porträt: Alexander Wietasch

Beruflich leitet Alexander Wietasch als CEO die Westminster Group. In seiner Freizeit sammelt er Oldtimer.

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Urheberin: Melissa Otto

Karriere 18.04.2024
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Alexander Wietasch ist Geschäftsführer des Familiy-Offices Westminster. Der 34-Jährige ist in Salzgitter aufgewachsen und lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Berlin. Sein Weg in die Immobilienwirtschaft war eher ungewöhnlich, denn sein Berufsleben begann mit einer Ausbildung zum Mechatroniker, bevor er sich für ein Studium des Wirtschaftsrechts entschied und in die Branche wechselte. Seine Managementkenntnisse baute er in einem Auslandsjahr in Hongkong auf. In seiner Freizeit betreibt der junge Vater Kickboxen, verbringt Zeit mit seiner Familie und widmet sich seiner Oldtimer-Sammlung.

Wie und wo wohnen Sie zurzeit?

Ich wohne mit meiner Familie in einer Doppelhaushälfte in einem sehr schönen Neubaugebiet südlich von Berlin. Nach der Geburt unserer Tochter wollten wir etwas ländlicher und nicht mehr in einer Wohnung leben. Unser Wohnort liegt in der Nähe der A 10, sodass wir eine sehr gute Verkehrsanbindung haben. Momentan wohnen wir noch zur Miete, aber das soll nur eine Übergangslösung sein. Wir haben auf beiden Seiten Fensterfronten. Dadurch fällt viel Licht in die Wohnräume, was ich sehr schätze.

Was muss das perfekte Haus unbedingt haben?

Ein perfektes Haus wäre für mich eine schöne sanierte Altbauvilla in Wasserlage. Das wäre eine Immobilie, in der ich mir vorstellen könnte, alt zu werden.

Haben Sie bei einer Immobilien schon einmal selbst Hand angelegt?

Ja, erstmals als meine Eltern ihr Haus gebaut haben, da habe ich viel mitgeholfen. Im letzten Jahr sollte eine große Anzahl an Wohnungen in einem unserer Objekte umgebaut und vermietet werden. Ich bin zu Beginn des Projekts einen ganzen Tag mit unserem Monteur vor Ort gewesen und habe zusammen mit ihm angepackt. Anfangs wollte er nicht glauben, dass ich es ernst meine. Dass der Chef mit anpackt, hat bei den Mitarbeitern eine große Motivation ausgelöst und wird sehr respektiert. Handwerklich zu arbeiten, bereitet mir großen Spaß, und ich mache zu Hause viel selbst, wenn es die Zeit erlaubt.

Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

Mit 14 habe ich schon viele Sachen auf Ebay verkauft. Als ich dann 18 wurde und noch zur Schule ging, habe ich gebrauchte Autos gekauft, sie hergerichtet und wieder verkauft.

Wie haben Sie den Weg in die Immobilienwirtschaft gefunden?

Das war eher Zufall. Ich habe immer in Bereichen mit technischem Bezug gearbeitet. Für mich war klar, dass ich nach meinem MBA in Hongkong im Management arbeiten möchte. Durch Zufall wurde ich auf eine Stelle als Geschäftsführer eines Projektentwicklers in Berlin aufmerksam. Ich habe mich direkt beworben, denn die Stelle passte einfach zu meinem Profil, gefragt waren technische, kaufmännische und juristische Kenntnisse. Mit dem Gesellschafter habe ich mich auf Anhieb sehr gut verstanden, so dass ich bereits von Hongkong aus meinen Arbeitsvertrag unterschreiben und mit der Arbeit beginnen konnte.

Was braucht man Ihrer Einschätzung nach, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Man darf sich von schlechten Nachrichten nicht verunsichern lassen. Ich glaube, dass es wichtig ist, an der eigenen Strategie festzuhalten – unabhängig davon, was die Masse sagt. Man sollte das tun, was man kann und womit man erfolgreich ist. Und wenn man glaubt, dass die Zeit reif ist für einen Schritt, dann sollte man ihn auch gehen, unabhängig davon, wie der Markt gerade tickt. Meiner Erfahrung nach sind schlechte Prognosen oft Übertreibungen. Man malt den Markt für die nächsten zehn Jahre schwarz und später stellt sich heraus, dass es zwar schwierig war, aber nicht so schlimm wie vorhergesagt.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Wir feiern eher im kleinen Kreis oder veranstalten kleinere Events im Unternehmen. Außerdem laden wir unsere Mitarbeiter und Geschäftsfreunde regelmäßig zu den von uns gesponserten Sportevents ein.

Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Misserfolge gehören genauso zum Geschäft wie Erfolge. Ich lasse mich davon nicht unterkriegen, mache einfach weiter und versuche es so lange, bis es klappt – das ist meine Strategie. Zudem versuche ich aus meinen Fehlern zu lernen, um es beim nächsten Anlauf besser zu machen.

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Ich war schon früh unternehmerisch tätig und mir macht es Spaß, Unternehmen aufzubauen und weiterzuentwickeln. Ich würde in einem anderen Unternehmen die gleiche Position besetzen.

Was finden Sie an der Immobilienbranche besonders gut?

Die Vielseitigkeit! In der Projektentwicklung und im Bestandsmanagement arbeitet man mit ganz unterschiedlichen Partnern zusammen, zum Beispiel aus dem kaufmännischen und dem technischen Bereich. Mir macht es Spaß, mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu kommen, vom Mieter über den Architekten bis hin zum Ingenieur. Das macht meinen Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich.

Und was stört Sie an der Branche?

Was mich etwas stört, ist, dass in den Boomjahren einige unprofessionelle Akteure auf den Markt gekommen sind, was dem Ruf der Branche geschadet hat. Aufgrund der niedrigen Zinsen dachten viele, dass sich damit leicht Geld verdienen ließe. Jetzt sehen wir aber das Gegenteil, der Markt konsolidiert sich wieder.

Baulöwe, Miethai, Heuschrecke: Leute, die mit Immobilien Geld verdienen (wollen), haben nicht immer den besten Ruf. Zurecht?

Wenn ich im privaten Umfeld erzähle, dass ich in der Immobilienbranche tätig bin, bekomme ich manchmal die scherzhafte Antwort „Bis vor Kurzem warst du mir noch sympathisch“ oder „Ach, ein Immobilienhai“. Das ist nicht ernst gemeint, aber es spiegelt doch wider, was die Leute oft über Vertreter der Branche denken. Und ja, ich glaube, die Immobilienbranche hat einen zu schlechten Ruf. Das Problem ist, dass dies von einzelnen schwarzen Schafen herrührt, über die jedoch sehr medienwirksam berichtet wird. Die meisten Branchenvertreter bieten gute Immobilien zu fairen Preisen an und bemühen sich um ein gutes Verhältnis zu allen Beteiligten. So ist auch unser Selbstbild.

Sie würden jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen, weil…

… weil man in dieser Branche vorankommt, wenn man ehrgeizig ist und zeigt, was in einem steckt. Wichtig ist, dass man seine Leistungsbereitschaft zeigt. Man sagt den jungen Leuten heute nach, dass sie mehr auf ihre Work-Life-Balance achten und nicht mehr so leistungsfähig sind. Dieser Ruf haftet ihnen vielleicht zu Unrecht an, aber ich würde ihnen empfehlen, sich davon abzuheben, indem sie zeigen, was in ihnen steckt.

Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?

Ich mag schöne alte Häuser. In Potsdam gibt es viele schöne Altbauten, die mir sehr gut gefallen. Wenn ich mir dort eine Immobilie aussuchen müsste, würde es mir nicht schwerfallen.

Und welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen und warum?

Was in den 70er Jahren gebaut wurde, finde ich nicht besonders schön. Aber es gibt kein Gebäude, das ich abreißen möchte. Ich finde, alles gehört irgendwie dazu, schließlich können beispielsweise auch DDR-Bauten ihren Reiz haben. Es kommt auf den Kontext an.

Was bringt Sie privat auf die Palme? Und was beruflich?

Ich weiß, dass es nichts bringt sich aufzuregen, also versuche ich, privat und beruflich in jeder Situation ruhig zu bleiben. Wenn Leute ignorant sind, kann ich mich schon mal aufregen, aber das kommt wirklich selten vor.

Wo oder wie können Sie sich besonders gut entspannen oder abschalten?

Daheim in meinem Garten oder im Urlaub in der Sonne.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an was …?

… an eine schöne Bucht in Ägypten mit sehr warmen Badetemperaturen im Dezember. Es war herrlich, wir hatten strahlenden Sonnenschein und konnten einfach nur entspannen.

Homeoffice, Büro oder mobil in der Bahn? Wo arbeiten Sie am häufigsten, wo am liebsten und warum?

Ich finde, dass sowohl das Büro als auch das Homeoffice Vorteile haben. Zuhause kann ich in Ruhe Dinge abarbeiten, im Büro bekommt man aber auch Dinge mit, die einem daheim entgehen würden. Deshalb finde ich beides wichtig und nutze auch beides. Wenn ich Termine habe, fahre ich lieber mit dem Auto als mit dem Zug.

Und für welches rein private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Für den Sport. Ich versuche, ihn regelmäßig in meinen Alltag zu integrieren, aber zwischen Beruf und Familie kommt er oft zu kurz. Wenn man sich wie ich in einer Kampfsportart verbessern will, muss man sehr regelmäßig trainieren.

Wie und wo gehen Sie gerne aus?

Ich gehe gerne in Potsdam oder in Charlottenburg gut essen oder besuche kulturelle Veranstaltungen, aus dem Club-Alter bin ich mittlerweile raus.

Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gerne mal einen Abend verbringen?

Ich würde Richard Branson gerne einmal treffen, weil ich finde, dass er ein interessanter Unternehmer ist. Ich finde es spannend, wie er seine Unternehmen aufgebaut hat, und denke, dass er mir spannende Anregungen für meine Arbeit geben könnte. Mit ihm würde ich auch gerne einmal für einen Tag tauschen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte.

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Ich mag die mediterrane Küche sehr. Da ich schwedische Wurzeln habe, mag ich auch die schwedische Küche sehr gern – da gibt es sehr viel Spannendes mehr als nur Köttbullar. Außerdem habe ich durch meine Frau die osteuropäische Küche für mich entdeckt.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Mit Blick auf Hongkong vermisse ich in Deutschland die Effizienz. Wenn ich die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin mit denen in Hongkong vergleiche, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Als ich von Hongkong nach Berlin kam und in die U-Bahn gestiegen bin, fiel mir auf, dass wir keinen Internetempfang in der U-Bahn und immer noch Fenster zum Aufklappen haben. Das war ein Gefühl, als sei ich 30 Jahre in die Vergangenheit gereist. In Hongkong ist jede U-Bahn klimatisiert und man hat überall in der U-Bahn einen top Empfang, man kann sich von dort aus problemlos Filme auf dem Handy anschauen.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben – welchen Traum erfüllen Sie sich?

Ich würde das Geld lieber spenden, weil es Menschen gibt, die es dringender brauchen als ich.

Die Fragen stellte Janina Stadel.

Janina Stadel

Reuter soll C&W in Deutschland führen

Tina Reuter ist schon jetzt Mitglied des EMEA Strategic Leadership Teams von C&W.

Tina Reuter ist schon jetzt Mitglied des EMEA Strategic Leadership Teams von C&W.

Quelle: Cushman & Wakefield

Karriere 18.04.2024
Tina Reuter soll Insidern zufolge Deutschlandchefin von Cushman & Wakefield (C&W) werden. Damit würde sie Yvo Postleb nachfolgen, der im Winter sang- und klanglos das Maklerhaus ... 

Tina Reuter soll Insidern zufolge Deutschlandchefin von Cushman & Wakefield (C&W) werden. Damit würde sie Yvo Postleb nachfolgen, der im Winter sang- und klanglos das Maklerhaus verlassen hat.

Seit Anfang Dezember lässt C&W offen, wer die deutsche Tochter künftig führen wird. Im Winter hieß es auf Anfrage lediglich, Postleb werde "für einen längeren Zeitraum abwesend sein"; Tina Reuter, Head of Asset Services für Europa, solle "in seiner Abwesenheit vorübergehend die Verantwortung für Deutschland übernehmen".

Wie lange Postleb abwesend sein soll und ob er überhaupt wiederkommen wird bzw. wer ihm folgen soll – das sind Fragen, die C&W seit mehr als vier Monaten offen lässt. Ein Vakuum an der Spitze des Unternehmens mit 350 Beschäftigten. Noch wird Postleb auf der Internetseite von C&W als Managing Director Germany und Head of Germany geführt.

Jetzt aber ist aus gut unterrichteten Kreisen zu hören: Reuter wird den Chefposten übernehmen. Noch im April soll der Vertrag mit ihr unterschrieben werden. C&W bleibt dabei wortkarg. "Ich kann dies aktuell nicht kommentieren", sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Immobilien Zeitung (IZ). Auch Reuter selbst wollte gegenüber der IZ keinen Kommentar abgeben.

Reuter ist derzeit als Executive Partner verantwortlich für die Leitung und Entwicklung des Asset-Services-Geschäfts in Europa, über das rund 32 Mio. qm Gewerbefläche verwaltet wird, das 14 Länder abdeckt und mehr als 1.350 Mitarbeiter beschäftigt. Als Mitglied des EMEA Strategic Leadership Teams von C&W ist sie zudem mitverantwortlich für die strategische Ausrichtung des Gesamtunternehmens in Europa. Reuter verfügt über mehr als 20 Jahre internationale, bereichsübergreifende Führungserfahrung in der Immobilienbranche. Seit 2013 ist sie für C&W tätig.

Im Februar hatte Reuter der IZ erklärt, sie wolle die Dienste bei C&W bündeln sowie das Angebot breiter und diverser aufstellen. "Neben unserem bisherigen Office-Fokus stärken wir auch die Bereiche Residential, Healthcare und Logistik", sagte sie. "Unser Fokus liegt – als Teil unserer globalen Strategie – auf drei Prioritäten: Stärkung des Kerngeschäfts, effiziente Arbeit und Beratung sowie nachhaltiges, organisches Wachstum." C&W sehe den mittel- und langfristigen Erfolg nicht in der Konzentration auf wenige Bereiche, sondern "in gesamtheitlichen Lösungen".

Mit Alexander von Erdély bei CBRE und Matthias Leube bei Colliers hatten neben Postleb im vergangenen Winter auch zwei andere Topmanager von großen Gewerbemaklern ihre Posten abgegeben.

Peter Dietz

Reingehört: Eine eigene Zone für berufliche Werdegänge

Karriere 18.04.2024
Netzwerken gehört für Alexander Schmid zum Alltag. Nun hat er seine Real Estate Lounge Interview Zone in ein Podcast-Format gepackt. Darin stellt er in jeder Folge einen Gesprächspartner mit ... 

Netzwerken gehört für Alexander Schmid zum Alltag. Nun hat er seine Real Estate Lounge Interview Zone in ein Podcast-Format gepackt. Darin stellt er in jeder Folge einen Gesprächspartner mit seinem Berufsweg näher vor.

Im Februar 2024 ging der Podcast Real Estate Lounge Interview Zone an den Start. Dahinter steckt der Gründer der Real Estate Lounge Alexander Schmid, der sich in diesem Format mit seinen Interviewpartnern unterhält über Werdegänge, Stolpersteine und Best-Practice-Beispiele im Berufsleben in der Immobilienwirtschaft. In jeder der bislang vier Folgen bespricht Schmid mit einem Gast neben dessen Lebenslauf auch ein Fokusthema.

So zeichnet sich Gesprächspartner von Folge 1, der Unternehmensberater Robert Hoffmann, dadurch aus, dass er auf Instagram erfolgreich aktiv ist. Er hat innerhalb von knapp sechs Monaten mit seinen Videos 50.000 Follower gewinnen können. Sein Erfolgsrezept: Liefere kontinuierlich Inhalte, die authentisch sind und den Followern einen Mehrwert bieten. Jeden zweiten Tag kreiert Hoffmann nach diesem Rezept einen 90-Sekunden-Spot mit Einblicken in seine Erlebnisse aus der Unternehmensberatung.

In Folge 2 ist Oliver Ritschel zu Gast. Vor etwa vier Jahren hat sich der gelernte Elektroinstallateur mit dem Buero Oliver selbstständig gemacht. Inzwischen hat er drei Mitarbeiter, Tendenz steigend. Aus seiner Zeit als Angestellter weiß Ritschel, dass besonders für Sonderprojekte meist die Zeit fehlt, um das technische Property- und Asset-Management zu koordinieren. Diese Lücke kann er mit seinem Unternehmenskonzept füllen. Mit Schmid spricht er über seinen Weg in die Selbstständigkeit.

Marketingspezialisten, Ingenieurgeologen und als nächstes Sie?

Weitere Gäste in den Folgen 3 und 4 sind Felix Hilt von Brand Estates und Lukas Krödel von HPC. Hilt gibt Auskunft über erfolgreiches Immobilienmarketing, das er mit seiner Agentur betreibt: von der Namensfindung für ein Projekt bis hin zu Influencer-Engagements. Krödel ist für die Umwelt tätig und seines Zeichens mit nur 28 Jahren einer der jüngsten Standortleiter Deutschlands. HPC ist auf Umweltberatung, Infrastrukturplanung und Bodenrecycling spezialisiert. Der studierte Ingenieurgeologe begann vor knapp vier Jahren als Werkstudent bei dem Unternehmen und leitet nun ein eigenes Team in München.

Man darf gespannt sein, wer noch in der Interview Zone zu Gast sein wird. Mit den bisherigen Interviewpartnern stand Schmid durch sein Netzwerkevent-Format Real Estate Lounge bereits in Kontakt. In den Shownotes besteht die Möglichkeit, sich als Gast zu bewerben.

Die Folgen haben mit 30 bis 40 Minuten eine angenehme Länge. Lediglich Intro und Outro wirken leicht überzogen, wenn auch professionell umgesetzt. Angesichts der interessanten Gespräche lässt sich darüber hinweghören. Ein fester Turnus, in dem die Folgen erscheinen, ist anhand der bisherigen Veröffentlichungsdaten noch nicht ablesbar.

Alexandra Stiehl