Die Absolventen bleiben bei der Jobwahl selbstbewusst

Studierende auf Jobsuche achten bei möglichen Arbeitgebern wegen der Corona-Krise nun auf andere Details.

Studierende auf Jobsuche achten bei möglichen Arbeitgebern wegen der Corona-Krise nun auf andere Details.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Artem

Karriere 23.07.2020
Die Immobilienbranche ist in der Corona-Krise - im Vergleich zu anderen Branchen - bisher mit einem blauen Auge davongekommen. Studierende immobilienwirtschaftlicher Fachrichtungen bereuen ... 

Die Immobilienbranche ist in der Corona-Krise - im Vergleich zu anderen Branchen - bisher mit einem blauen Auge davongekommen. Studierende immobilienwirtschaftlicher Fachrichtungen bereuen jedenfalls nicht, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Die eine oder andere Assetklasse ist in der Gunst des Nachwuchses allerdings gesunken.

Das Angebot für Absolventen ist nicht mehr ganz so üppig. So manche Firma hat Stellenausschreibungen auf Eis gelegt und besetzt nur nach, was unbedingt nötig ist. Trainee-Programme wurden im Frühjahr mitunter gestoppt oder, sofern erst für den Herbst geplant, zumindest mit einem dicken Fragezeichen versehen. Der Grund ist noch nicht mal unbedingt, dass es so schlecht läuft. Es ist vielmehr die große Ungewissheit, der sich vor allem Handelsimmobilien ohne Lebensmittelanker, Hotels und Bürogebäude ausgesetzt sehen. Und mit ihnen die Unternehmen, die sie bauen, managen und vermitteln. Maklerhäuser wie Avison Young, NAI apollo, Colliers, Savills, JLL oder BNP Paribas Real Estate führten Kurzarbeit ein. Erzählungen von nicht verlängerten Probezeiten oder gar Kündigungswellen, abgebrochenen Assessment-Centern und gekündigten Werkstudenten machen die Runde.

Mark Spangenberg, COO bei CBRE in Deutschland, beteuert jedoch: "Einen klassischen Einstellungsstopp hatten wir nicht." Und Personalchef Mike Schrottke ergänzt: "Wir haben uns mit dem Thema Kurzarbeit beschäftigt. Es steht aber nicht im Vordergrund. Sowohl das Management als auch unsere Mitarbeiter in den betroffenen Bereichen haben freiwillig auf Gehalt verzichtet und zusätzlich ihren Resturlaub, größtenteils auch ihre Überstunden abgebaut."

Spuren hinterließ das Coronavirus dennoch auch bei CBRE. "Wir schauen noch etwas genauer hin, wo die Bedarfe im Unternehmen sind", gibt Spangenberg zu. Er präzisiert: "Wir sehen in einigen Bereichen Rückgänge, etwa im Retail Leasing und im Hotelsegment gibt es negative Einflüsse. Dort sind wir zurzeit mit Neueinstellungen vorsichtiger." Dafür läuft es beispielsweise im Bereich Industrial & Logistics weiter sehr gut. "Dort gewinnen wir aktuell Marktanteile und haben zuletzt auch verstärkt eingestellt", berichtet Spangenberg. Im Bürobereich laufen alle großen Mandate weiter, heißt es. Das Fazit der Führungskräfte für CBRE Germany: "Im europäischen Vergleich mit anderen Ländergesellschaften kommen wir wohl glimpflich davon." Mangels Glaskugel müssen Spangenberg und Schrottke beim Blick in die Zukunft allerdings orakeln: "Fraglich sind allerdings die Auswirkungen der Rezession und der Entwicklung im Jahr 2021."

Den Studierenden sind die kleinen und großen Einschläge in bestimmten Assetklassen und bei bestimmten Geschäftsmodellen nicht verborgen geblieben. Das gilt auch für die selektivere Einstellungspolitik einiger Unternehmen. Sie sind aber fest davon überzeugt, dass sich die Corona-Pandemie langfristig nicht negativ auf ihre berufliche Laufbahn auswirken wird - und würden sich, wenn sie wieder vor der Wahl stünden, noch einmal für die Immobilienwirtschaft entscheiden.

"Selbstverständlich tangiert die Corona-Krise auch die Immobilienbranche, einige Bereiche durchaus mehr als andere, und es bestehen gewisse Risiken", sagt Farina Lutz, die als selbstständige Immobilienmaklerin tätig ist und an der Hochschule Biberach studiert. "Dennoch hat diese Branche meiner Meinung nach Zukunft und ein enormes Potenzial, weshalb ich meine Entscheidung, diesen Weg eingeschlagen zu haben, nicht bereue", meint sie stellvertretend für viele andere.

Im Branchenvergleich ist die Immobilienwirtschaft in der Corona-Zeit in der Gunst des Nachwuchses sogar gestiegen. Auch weil der Anlagedruck der Investoren sich nicht einfach in Luft aufgelöst hat. Immobilien gelten jetzt noch mehr als sicherer Hafen. Selbst coronabedingte schlechte Nachrichten lassen meist keine Zweifel aufkommen. Ein Beispiel: Der Wohnungsentwickler Instone kassierte die Prognose für 2020 und stellte den Vertrieb eines Projekts in Augsburg aufgrund stockender Nachfrage ein. Schon abgeschlossene Kaufverträge hat er rückabgewickelt. Ein Bachelorstudent von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Holzminden, der Instone in der Arbeitsmarktumfrage 2020 der Immobilien Zeitung (IZ) als Wunscharbeitgeber Nummer eins angegeben hat, bleibt bei seiner Wahl: "Instone hat die Entscheidungen in meinen Augen plausibel begründet, weswegen sich meine Wahrnehmung auf das Unternehmen nicht geändert hat."

"Logistikimmobilien hatte ich vor Corona nur latent auf dem Schirm"

Das mag an der Assetklasse liegen: Wohnen steht mehr denn je für Sicherheit. Andere Nutzungsarten haben einen schwereren Stand: "Vor allem die Assetklassen Retail und Hotel würde ich definitiv als kritischer ansehen, da diese durch die Corona-Krise stark gelitten haben bzw. immer noch stark leiden", sagt Amira Hollweg, die Immobilienmanagement im Master an der HAWK studiert. Handel ist natürlich nicht gleich Handel: "Vor Probleme gestellt werden vor allem Einzelhandelsimmobilien abseits der Ia-Lagen und Shoppingcenter", weiß Masterstudent Mario Sterl von der Universität Regensburg (Irebs). Für Sarah Schwarz ist klar: "Für mich kommt der Lebensmitteleinzelhandel an erster Stelle, da er grundsätzlich systemrelevant war und als Gewinner aus der Krise gehen wird." In der IZ-Umfrage hatte die junge Frau, die im vierten Mastersemester Humangeographie mit dem Schwerpunkt Raumplanung, Raumentwicklung und Raumkonflikte an der WWU in Münster studiert, noch CBRE als ihren Favoriten angegeben. Doch mit der Krise hat sich ihr vorheriger Zweitkandidat Lidl vor den Immobiliendienstleister geschoben.

"Bei Hotels mitzumischen, stelle ich mir äußerst spannend vor"

Hotels haben weiter ihre Fans. Obgleich die Hotellerie wegen des Lockdowns schwer zu kämpfen hat - für Immobilienspezialisten eröffnen sich durch die Umwälzungen, die dem Hotelmarkt prophezeit werden, Chancen. Da ist sich Julius Range, der ebenfalls an der Irebs studiert, sicher: "Hier wird es Insolvenzen geben, die den Markt mit Hotelimmobilien fluten könnten. Die Markenhotellerie wird noch mehr an Einfluss gewinnen. Die Bewertung von Hotelimmobilien wird höhere Risiken einkalkulieren, und die Pachtverträge werden an Krisen angepasst werden müssen. Dort mitzumischen, stelle ich mir äußerst spannend vor." Ein anderer Regensburger Irebs-Student hat gar eine neue Immobilienart für sich entdeckt: "Mich reizen Einblicke in Logistikimmobilien, die ich vor der Corona-Krise nur sehr latent auf dem Schirm hatte."

Und dann ist da noch der Büromarkt, dem viele einen gewaltigen Wandel voraussagen: "Der Bereich Office wird sich bestimmt durch die neuen Möglichkeiten des Homeoffice stark verändern, und ich bin gespannt, wie sich diese Entwicklung weiter fortsetzen wird. Deswegen schaue ich auch auf Investmentunternehmen und hinterfrage deren Strategien seit Corona intensiver", erzählt Hollweg. Bei vielen der Studierenden wecken die möglichen Umwälzungen im Bereich Büro besonderes Interesse. Masterstudent Sterl ist sich sicher: "Die Büroimmobilie wird neu gedacht werden, und digitale Lösungen bekommen einen Schub, sodass sich Smart-Office-Solutions schneller am Markt etablieren könnten." Sterl sollte es wissen: Seine Masterarbeit schreibt er über die Wirtschaftlichkeit intelligenter Büroobjekte.

"Wer schlagartig viele Studierende vor die Tür setzt, verliert an Ansehen"

Bei den Nachwuchskräften verloren haben vor allem Unternehmen außerhalb der Immobilienbranche - die durch den Shutdown oft heftigere Einschnitte zu verkraften hatten als die meisten Immobilienunternehmen. "Automobilhersteller fallen aktuell als Arbeitgeber für mich weg. Vor Corona konnte ich mir das gut vorstellen", sagt Tim Hackenberg, der dieses Jahr seinen Bachelorabschluss in Immobilienwirtschaft an der HfWU Nürtingen-Geislingen macht. Bei Range hat der Umgang mit dem Lockdown die Sicht auf zuvor favorisierte Arbeitgeber negativ beeinflusst. "Bosch und Daimler, die ich zusammen mit Art-Invest angegeben habe, haben auf einen Schlag eine große Anzahl an Praktikanten und Werkstudenten vor die Tür gesetzt. Das halte ich nicht für nachhaltig. Diese Unternehmen haben bei mir an Ansehen verloren." In der Gunst von Alexandra Hell sind insbesondere Unternehmen gesunken, die sich gegenüber ihren Vermietern nicht korrekt verhalten haben: "Es kursierten ja Schlagzeilen, dass manche Großfirmen in der Corona-Krise keine Miete mehr zahlen wollten. Das finde ich überhaupt nicht gut."

Harald Thomeczek

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Junge Makler bevorzugen das Wohnsegment

Beim Vermitteln von Wohnimmobilien schätzen Nachwuchsmakler den direkten Kontakt zu Kunden und Mietern.

Beim Vermitteln von Wohnimmobilien schätzen Nachwuchsmakler den direkten Kontakt zu Kunden und Mietern.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Monkey Business

Karriere 01.02.2024
Als Immobilienmakler wollen nur wenige Nachwuchskräfte ihre Karriere in der Immobilienbranche starten. Vor allem die Vermittlung von Gewerbeimmobilien stößt bei Berufseinsteigern auf ... 

Als Immobilienmakler wollen nur wenige Nachwuchskräfte ihre Karriere in der Immobilienbranche starten. Vor allem die Vermittlung von Gewerbeimmobilien stößt bei Berufseinsteigern auf wenig Interesse. Dabei haben junge Profis mit Verkaufstalent in dem Segment durchaus gute Chancen auf ein hohes Gehalt ab dem ersten Jahr.

Ich werde von Arbeitgebern oft gefragt, wo der Nachwuchs bleibt", berichtet Stephan Kippes, Professor für Immobilienmarketing und Maklerwesen. Er unterrichtet seit 25 Jahren an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen und leitet das IVD-Marktforschungsinstitut. "Die Nachfrage nach Immobilienmaklern ist hoch", sagt er. Aber: Bei Hochschulabsolventen ist der Beruf nicht sonderlich beliebt. In der Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung (IZ) haben in den vergangenen drei Jahren nur wenige Absolventen angegeben, ihre Karriere in der Immobilienwirtschaft als Makler starten zu wollen. 2023 machten sie weniger als 7% der mehr als 400 Umfrageteilnehmer aus.

Ein Berufsbild mit schlechtem Ruf bei Nachwuchskräften

Der Maklerberuf hat seit jeher mit einem schlechten Ruf zu kämpfen. Das resultiert unter anderem daraus, dass die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist. Da sich jeder mit einem Gewerbeschein Makler nennen kann, passiert es bisweilen, dass Makler mit geringem Fachwissen oder schlechter Arbeitsleistung auffallen und den Ruf der gesamten Branche schädigen.

Die jungen Generationen sind Maklern gegenüber besonders skeptisch: 55% der 18- bis 31-Jährigen haben nur geringes Vertrauen in Maklerdienste. Das hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Respondi im Auftrag des Regionalportal-Anbieters Meinestadt.de ergeben. Kein Wunder also, dass die Maklerbranche wenig Nachwuchskräfte anlockt.

Zudem hat sich die Arbeitswelt in den vergangenen Jahren stark gewandelt und junge Arbeitnehmer legen heute viel Wert auf moderne Konzepte wie die Vier-Tage-Woche, Workation-Angebote oder Homeoffice. Solche Flexibilisierungen sind im Maklerwesen eher ungewöhnlich. Im Gegenteil: Man müsse vielmehr bereit sein, die Extrameile zu gehen, erklärt Dennis von der Recke, Immobilienberater bei Aptum. Denn gerade am Anfang kostet es viel Zeit, sich ein gutes Netzwerk aufzubauen. Zudem lassen sich Makleraufgaben nur schwer remote bewältigen, weil der Kundenkontakt entscheidend ist. Im Kampf um Fachkräfte haben Maklerunternehmen dadurch einen Nachteil.

Beim Gehalt ist der Beruf schon eher wettbewerbsfähig: Das Einstiegsgehalt für Hochschulabsolventen liegt im Wohnimmobiliensegment bei rund 52.000 Euro brutto im ersten Jahr. Bei Gewerbeimmobilien sind es knapp 56.000 Euro. Professor Kippes zufolge ist das Einstiegsgehalt allerdings nur bedingt aussagekräftig: Erstens variiere es von Unternehmen zu Unternehmen stark, zweitens sollten Berufseinsteiger die Aufstiegschancen in ihre Kalkulation aufnehmen. Wer mit einem niedrigen Gehalt anfängt, sich aber schnell im Unternehmen hocharbeiten kann, hat mittelfristig bessere Verdienstaussichten. Drittens ist das Grundgehalt oft nur ein Teil des Maklereinkommens. Denn es gibt in der Regel eine erfolgsorientierte Vergütung.

In der Maklerbranche ist eine Spezialisierung auf Wohn- oder Gewerbeimmobilien praxisüblich. Bei Engel & Völkers zum Beispiel können Berufseinsteiger entweder als Berater für Wohnimmobilien starten oder als Berater für Gewerbeimmobilien – eine Mischform gibt es nicht. Laut der IZ-Umfrage ist das Wohnimmobiliensegment beliebter. Dafür gibt es verschiedene Gründe.

"In der Praxis ist der Einstieg in das Marktsegment für Wohnimmobilien gängiger", berichtet Bernd Fleischer, Geschäftsführer von Schürrer und Fleischer Immobilien. Denn: "Die Vermittlung von Gewerbeimmobilien ist deutlich anspruchsvoller und setzt ein größeres Fachwissen voraus." Außerdem erwarten Verkäufer von Gewerbeimmobilien oft eine gewisse Erfahrung und Reputation – und diese müssen sich Nachwuchstalente erst einmal erarbeiten. Berufseinsteiger bevorzugen Wohnimmobilien oft deshalb, weil ihnen die soziale Komponente gefällt. "Gerade Wohnimmobilien rufen Emotionen hervor und sind daher für viele Makler von großem Interesse", erklärt Fleischer. "Wenn man die Kundenbedürfnisse bedienen kann und eine passende Immobilie für sie findet, macht man Menschen glücklich." Dadurch sei der Job für viele attraktiv und erfüllend.

Der klassische Weg in den Beruf führt über eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder ein Studium in der Immobilienwirtschaft. "Reine Theoretiker sind als Makler allerdings eher ungeeignet", gibt Kippes zu bedenken. Wer ein Studium abgeschlossen hat und vertriebsorientiert handelt, hat beste Jobchancen. Deshalb sei die Kombination von Ausbildung und Studium besonders beliebt.

Eine immobilienwirtschaftliche Ausbildung ist auf dem Arbeitsmarkt durchaus von Vorteil: "In der Praxis erleichtert sie den Erstzugang zu bestimmten Jobangeboten", erklärt Immobilienmakler von der Recke. Insbesondere das Wohnimmobiliensegment eignet sich aber auch für Quereinsteiger. Was junge Talente vor allem mitbringen müssen, sind Verkaufstalent und Fachwissen.

"Die notwendigen Fachkenntnisse kann man sich aneignen", erklärt Immobilienmakler Fleischer dazu. Entscheidend seien vielmehr Soft Skills, etwa Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Verbindlichkeit und ein sicheres Auftreten. "Natürlich gehören auch ein entsprechendes Durchhaltevermögen, eine positive Einstellung sowie verkäuferisches Geschick zu den wichtigen Voraussetzungen", sagt er.

Wer all das mitbringt, hat als Makler gute Chancen. Und gute Zukunftsaussichten, wie Immobilienberater Dennis von der Recke erklärt: "Der Beruf lässt einen sehr breiten Überblick über die gesamte Branche zu", sagt er. Außerdem bietet er die Möglichkeit, mit allen Stakeholdern der Immobilienwirtschaft zusammenzuarbeiten. "Darüber hinaus hat man tagtäglich mit unterschiedlichsten Unternehmen und Charakteren zu tun." So lassen sich viele verschiedene Perspektiven kennenlernen.

Die Autorin: Johanna Stein ist Journalistin bei der Wirtschaftsredaktion Wortwert.

Johanna Stein

MAT: Karina Weber

Karriere 25.05.2023
Studentin THWS, Co-Founder ReFacto. Geboren 1998. ... 

Studentin THWS, Co-Founder ReFacto. Geboren 1998.

Werdegang

Mein Bachelorstudium der Immobilienwirtschaft an der HfWU habe ich im Februar 2023 erfolgreich mit 1,4 abgeschlossen. Seit März 2023 studiere ich an der THWS Integrales Planen und Bauen M.Eng. Weiterhin führe ich zusammen mit meiner Mitgründerin Annik Englert unser Unternehmen ReFacto – Immobilien neu denken. Unser aktueller Firmensitz ist in Würzburg. Ursprünglich haben wir in Geislingen (Studienort) gegründet.

Top-Projekte

Auftrag ReFacto: Standort- und Marktanalysen + Analyse von Nachverdichtungspotenzialen, 32 Wohnimmobilien verteilt in Baden-Württemberg. Projektentwicklung bei Glöcke, Entwicklung ehemaliger Kaserne, Neubau von 75 Wohnungen, Rolle: Unterstützung der kaufmännischen Projektentwicklung als Werkstudentin. Erstes Webinar gehalten für 3X Banktechnik über die Herausforderungen der Immobilienwirtschaft.

Ziele

Gegründetes Unternehmen ReFacto weiter ausbauen. Redevelopment von Bestandsimmobilien. Weiteres innovatives Unternehmen gründen – mit Exist-Gründungsstipendium aufbauen. Masterstudium mit höherem technischen Anteil absolvieren. Mein Ziel ist es meine Ideen, egal wie unmöglich sie im ersten Moment erscheinen, in die Tat umzusetzen. Denn wenn wir nicht über unseren eigenen Schatten springen, wird es nie eine Veränderung geben.

Motivation als MAT

Meiner Meinung nach braucht es mehr Mut, um neuen Schwung in die doch stark veralteten Strukturen der Immobilienwirtschaft zu bringen. Dafür stehe ich. Gerade Frauen sind in der Gründerszene noch sehr stark unterrepräsentiert. Im MAT-Netzwerk sind genau die jungen und innovativen Menschen, die es dafür braucht.

Ethische Grundsätze

Transparenz schafft Vertrauen, Respekt schafft die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit für Effizienz und Klimaschutz.

Netzwerke und Engagements

Rics student member, Immopoint.

Kontakt:

Immobilien Zeitung

Wir sind die Neuen

30 Nachwuchstalente nahmen den MAT-Award entgegen.

30 Nachwuchstalente nahmen den MAT-Award entgegen.

Quelle: Ex animo Media, Urheber: Philipp Haberkorn

Karriere 25.05.2023
Mit 30 neuen Mitgliedern starten die Most Aspiring Talents (MATs) der Immobilienwirtschaft in ihr drittes gemeinsames Arbeitsjahr. Dabei ist der Thinktank für Nachwuchstalente nicht das einzige ... 

Mit 30 neuen Mitgliedern starten die Most Aspiring Talents (MATs) der Immobilienwirtschaft in ihr drittes gemeinsames Arbeitsjahr. Dabei ist der Thinktank für Nachwuchstalente nicht das einzige Netzwerk, in dem sich die inzwischen 90 auserwählten MATs regelmäßig engagieren, um Ideen für die Zukunft der Branche auszutauschen und auszuarbeiten.

Die MATs sind keine Leute, die um 17 Uhr den Laptop zuklappen und dann mit der Immobilienwirtschaft fertig sind", so fasst Kathrin Scheidhammer die Motivation im Nachwuchsnetzwerk der Most Aspiring Talents (MATs) zusammen.

Für die Studentin startet das dritte Jahr in der Gruppe, die sich selbst als Thinktank bezeichnet. Scheidhammer wurde 2021 von der Jury in das Netzwerk gewählt – und profitiert seitdem nicht nur von der medialen Aufmerksamkeit, die die Mitgliedschaft mit sich bringt, sondern auch ganz konkret vom Input der Gruppe und derer, die sie bei Events wie Messen, Konferenzen und Workshops getroffen hat. "Als Studentin ist es immer besonders interessant zu hören, was die anderen aus der Berufswelt zu berichten haben. Da kann ich viel mitnehmen. Ich konnte außerdem ein paar Experten für meine Masterarbeit über das Netzwerk akquirieren", sagt sie und ergänzt: "Und schließlich denke ich, dass sich der Award auch bei Bewerbungen gut machen wird." Damit bezieht sie sich auf die Auszeichnung, die auch in diesem Frühjahr wieder an 30 zusätzliche Nachwuchstalente verliehen wurde und die als Eintrittskarte in die Netzwerkarbeit gilt.

Ein Thinktank mit vielen Perspektiven

"MATs werden ausgezeichnet, weil sie in ihrem Job schon sehr viel geleistet haben und sich engagieren", erklärt Andreas Schulten, Generalbevollmächtigter von Bulwiengesa, die Bedeutung der Aufnahme ins Netzwerk. Er hat zusammen mit acht weiteren Branchenexperten die 30 neuen Mitglieder aus etwa 120 Bewerbern ausgesucht und behielt dabei nicht nur die bisherigen Leistungen der Anwärter im Auge. "Auch die MAT-Arbeit braucht Zeit. Es gehört viel Motivation dazu, Teil des Thinktanks zu werden", betont er.

Neumitglied Sarah Immer hat das Netzwerk über die Business-Plattform Linkedin kennengelernt und verfolgte vor ihrer Bewerbung regelmäßig die Beiträge der MATs. Sie weiß, dass unter den Mitgliedern einige sind, die in den kommenden Jahren beruflich eine Führungsposition anstreben. "Das MAT-Netzwerk eignet sich dafür besonders gut, weil hier engagierte Young Professionals zusammenkommen, die das notwendige Mindset dafür schon jetzt entwickeln können", sagt sie. Denn als Gruppe erarbeiten die MATs Ideen und Konzepte zu drei Überthemen in ihren Thinktank-Sitzungen, erklärt Scheidhammer. Sie selbst bringe sich zum Thema Nachhaltigkeit ein, stehe aber im Austausch mit den Fokusgruppen Digitalisierung und Entrepreneurship sowie Kultur.

Dass der Austausch zu diesen Themen bei den MATs nicht regional begrenzt ist, sondern zwischen den Mitgliedern aus ganz Deutschland stattfindet, war für Leif Laurin Meier der Hauptbeweggrund, sich um einen Platz im Netzwerk zu bewerben. Der Student engagiert sich neben seinem Bachelorstudium im Fach Immobilienwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen-Geislingen als Vorstandsvorsitzender der dortigen Studentengruppe Immopoint und ist Mitglied des Netzwerks Future of Real Estate (Fore). Er sagt aber: "An der Hochschule in Gruppen aktiv zu sein, ist wichtig und sinnvoll. So bekommt man zum Beispiel erste Kontakte zu möglichen Arbeitgebern, noch bevor man sein Studium abgeschlossen hat. Eine Mitgliedschaft in einem regionalen Netzwerk ist zudem nützlich, um den Markt vor Ort detailliert kennen und verfolgen zu lernen." Durch die besonderen Strukturen der MATs erhoffe er sich als Neumitglied mehr Platz für übergeordnete Ideen. Dass auch die anderen Mitglieder für diese Art der Zusammenarbeit bereit sind, garantiere für ihn der Auswahlprozess durch die Jury.

Auch Master-Studentin Tinuala Olosun setzt auf den umfassenden Austausch. Sie weiß: "Viele Immobilienunternehmen agieren deutschlandweit." Als Beispiele nennt sie Projektentwickler und Asset-Manager. Deshalb wolle sich Olosun schon zum Karrierestart ein standortübergreifendes Netzwerk aufbauen und die Blickwinkel von Akteuren aus ganz unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern kennen lernen. Einen ähnlichen Ansatz verfolge sie bereits durch ihre Mitgliedschaft in der Hochschulgruppe Irebs Core. Deren Bedeutung schränkt sie, da sie kurz vor dem Ende ihres Studiums steht, für sich jedoch ein: "Der Kreis der Mitglieder besteht nur aus Studierenden", erklärt Olosun. Von den MATs erhoffe sie sich zusätzlich Eindrücke von Absolventen anderer Hochschulen und Studiengängen, genauso wie von Young Professionals, die schon aus ihrem Berufsalltag berichten können. Ohne ihr Engagement in berufsbezogenen Netzwerken sei das nur schwer möglich. "Das Netzwerken verschafft einem Einladungen zu Veranstaltungen wie Messen und Kongressen, zu denen man als Student normalerweise keinen Zugang hat. Dort kann aber Kommunikation stattfinden, die für junge Menschen das beste Mittel ist, um in der Branche Fuß zu fassen." Je unterschiedlicher das Engagement, ist sich Olosun sicher, desto mehr Einladungen sind möglich.

Dass die MATs in ganz unterschiedlichen Nachwuchsnetzwerken wie den Immobilienjunioren und den Young Leaders des Urban Land Institutes (ULI) aktiv sind, sei für sie ganz logisch und verbreitere den Input, der im MAT-Thinktank zusammengeführt wird.

Netzwerke

Future of Real Estate
Das 2022 gegründete Netzwerk Future of Real Estate (Fore) richtet sich an Studierende und an Nachwuchskräfte, die kurz vor dem Berufseinstieg stehen oder ihn gerade hinter sich gebracht haben.
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ULI Young Leaders
Das Urban Land Institute (ULI) ist eine welt- weit agierende Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Städte für alle Bewohner lebenswert, nachhaltig und klimafreundlich werden zu lassen.
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Immobilienjunioren
Das Netzwerk Immobilienjunioren ist vor allem für seine regionalen Stammtische an 13 Standorten in ganz Deutschland bekannt.
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Rics Matrics
In Deutschland und der Schweiz fiel der Start- schuss für die Nachwuchsgruppe der Royal Institution of Chartered Surveyors (Rics) im Herbst 2022.
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Janina Stadel