Die Jobs bei Dreso sind erst mal sicher

Steffen Szeidl sucht mit Drees & Sommer den Weg zurück zur Normalität.

Steffen Szeidl sucht mit Drees & Sommer den Weg zurück zur Normalität.

Quelle: Drees & Sommer SE, Urheber: Leif-Hendrik Piechowski

Karriere 23.04.2020
Drees & Sommer (Dreso) sieht die Arbeitsplätze seiner weltweit rund 4.000 Mitarbeiter in der Corona-Krise im Moment nicht in Gefahr. "Wenn alles bis Ende August wieder anläuft, halten ... 

Drees & Sommer (Dreso) sieht die Arbeitsplätze seiner weltweit rund 4.000 Mitarbeiter in der Corona-Krise im Moment nicht in Gefahr. "Wenn alles bis Ende August wieder anläuft, halten wir das gut durch", sagte Vorstandsmitglied Steffen Szeidl im Gespräch mit der Immobilien Zeitung. Das Planungs- und Beratungsunternehmen reagiert mit neuen Leistungsbildern, einem vorübergehenden Verzicht auf einen Teil der Bonuszahlungen und einer gedrosselten Personalpolitik auf die Krise.

Das international tätige Unternehmen aus Stuttgart spürt die Krise an vielen Stellen. Das von eh und je Marktschwankungen unterworfene Beratungsgeschäft mit Transaktionen oder im FM-Consulting hat dabei stärker gelitten als die klassischen Management- oder Planungsaufträge. Deutschen Großkunden aus der Automobilindustrie sind die Hände gebunden. Bauprojekte in China, aber auch in Europa - Spanien oder Italien, Frankreich oder Niederlande - wurden ausgebremst. In einzelnen europäischen Ländern, darunter Österreich oder die Schweiz, wo Dreso ebenfalls große Projekte am Laufen hat, wurde Kurzarbeit angemeldet. Das Kurzarbeitergeld stockt Dreso auf 80% auf.

Kurzarbeit bisher nur im Ausland

In Deutschland schickte der Mittelständler aus dem Ländle die Mitarbeiter bisher nicht in Kurzarbeit: "Die Arbeit ist ja da. 95% unserer Beratungsprojekte und Baustellen laufen", sagt Szeidl. "Und wo doch etwas gestoppt wurde, gilt es jetzt eben, die Arbeit flexibel auf die einzelnen Unternehmenseinheiten zu verteilen."

Um Liquidität zu sichern, greift Dreso zu diversen Instrumenten. Eines davon: Die Führungsmannschaft und die Mitarbeiter verzichten vorerst auf Geld. Die beiden obersten Führungsebenen, also Partner und Associate Partner (insgesamt rund 90 Personen), bekommen im April nur 40% ihres Bonus für das Jahr 2019, das sehr gut lief, fristgerecht ausgezahlt. Die restlichen 60% sollen sie im Juni erhalten, wenn alles gut geht. Praktisch alle anderen Mitarbeiter dagegen sehen 80% der Gewinnbeteiligung schon jetzt und müssen zunächst nur auf 20% verzichten. "Der andere Teil wird im Nachgang ausgeschüttet oder als Risikopuffer einbehalten", sagt Szeidl.

Sollte Dreso in Deutschland ebenfalls auf das Mittel Kurzarbeit zurückgreifen, will das Unternehmen laut Szeidl auch hier "80% des Gehalts absichern". Für die reduzierte Arbeitszeit erhalten Arbeitnehmer bis zu einer Beitragsbemessungsgrenze (6.900 Euro in westlichen Bundesländern, 6.450 Euro im Osten) von der Arbeitsagentur ein Kurzarbeitergeld in Höhe von 60% des Nettogehalts bzw. 67% bei Mitarbeitern mit Kindern. In Deutschland sei Kurzarbeit - wenn überhaupt - nur in vereinzelten Teileinheiten ab Mai oder Juni geplant. Derzeit kämen jedoch noch viele Aufträge rein, sodass dies nicht mit Sicherheit notwendig sein werde.

Neue Kollegen, die schon vor dem Shutdown eingestellt wurden, müssen allerdings ihren Beitrag zur Liquiditätssicherung leisten: "Wer laut Arbeitsvertrag offiziell zum 1. Mai oder zum 1. Juni anfängt, bei dem reduzieren wir die Probezeit", erklärt Szeidl. Das offizielle Startdatum bleibt, aber die Leute fangen de facto einen oder zwei Monate später an. Die Idee hinter der Sache: Vergütet wird die entgangene Arbeitszeit nicht, Geld eingespart.

Bis August kommt Dreso Stand heute in der Heimat gut durch die Krise, ist sich Szeidl sicher. "Wir gehen in unserem Szenario davon aus, dass wir bis Ende Juni in Deutschland einen Zustand der Arbeitsfähigkeit erreicht haben: dass die Produktion in der Industrie, z.B. bei den Autobauern und ihren Zulieferern, wieder auf Hochtouren läuft, dass Restaurants, Hotels und Geschäfte wieder mit Auflagen öffnen dürfen - und dass die Baustellen weiterhin durchgängig betrieben werden dürfen."

Neueinstellungen hat Dreso nach dem behördlich verordneten Shutdown in Deutschland Mitte März sofort zu einem großen Teil zurückgestellt. Hat das Unternehmen sonst laufend um die 350 bis 400 Stellen weltweit ausgeschrieben, beschränkt es sich jetzt auf knapp 100 Positionen, die sich um die strategischen Zukunftsfelder Digitalisierung und Nachhaltigkeit ranken.

"Die meisten großen Unternehmen können diese Situation nur zwei bis maximal vier Monate stemmen, dann wird es zu Insolvenzen und existenzbedrohenden Schräglagen kommen", sagt Szeidl mit Blick auf die deutsche Wirtschaft. Für die Autoindustrie und ihre Zulieferer stehen jetzt schon Umsatzverluste von 25% bis 40% im Raum. Den Rekrutierungsstopp für das Gros der Jobs will das Dreso-Management erst aufheben, wenn sich abzeichnet, wohin die Reise für die Unternehmen geht.

Offene Stellen wurden auch aus praktischen Erwägungen auf Eis gelegt: "Wie sollen wir denn einen Planer onboarden, wenn alle im Homeoffice sind?", fragt Szeidl rhetorisch. Bei einem Bauleiter ginge das ja vielleicht noch eher, weil er mit seinen Kollegen auf der Baustelle zusammenkommt, überlegt Szeidl. Andererseits soll sich die Mannschaft lieber voll und ganz auf die Projekte konzentrieren.

Das Beratungsgeschäft, das u.a. die Bereiche Real Estate Consulting, Facility-Management-Beratung, Engineering-Beratung und User Experience umfasst, trug im Jahr 2019 ca. 80 Mio. zum Gesamtumsatz von 500 Mio. Euro bei, wie Szeidl der Immobilien Zeitung exklusiv verrät. Um Umsatzrückgänge vor allem in diesem Segment zu kompensieren, wurden in den vergangenen Wochen mehrere neue Leistungsbilder entworfen, mit denen Dreso Kunden in der Krise beispringt. Eins davon rankt sich um die kontrollierte Stilllegung von Gebäuden, das Leerstandsmanagement und die Wiederinbetriebnahme. "Zehn bis zwölf Aufträge in diesem Bereich haben wir schon erhalten", berichtet Szeidl. "Eigentlich waren wir davon ausgegangen, dass uns im Real Estate Consulting zwei Wochen vor Ostern die Arbeit ausgeht. Mit den neuen Aufträgen kommen wir schon viel weiter."

Dreso denkt zudem jetzt für öffentliche Bauherren über die Wiederbelebung stillgelegter Krankenhäuser oder die Umnutzung von Messe- und Sporthallen nach. "Das geht bis zu Containerlösungen beim Landarzt." Szeidl hat dabei nicht nur an die reine Gebäudehülle im Sinn, sondern auch "Modular Health Solutions", also vollständig ausgestattete Behandlungsräume für Covid19-Patienten, die kurzfristig geschaffen und "vor die Klinik gestellt" werden können.

Reaktivierung hier, drohende Deaktivierung da: Auch Baustellen, die geschlossen werden müssen, sind ein Geschäftsfeld. Wird eine Baustelle stillgelegt, drohen vor allem bei Großprojekten die Zeit- und Budgetpläne aus dem Ruder zu laufen. Schließlich entstehen auch dann Kosten, wenn die Arbeiten ruhen. Szeidl rechnet vor: "Der Abbau von zwei Kränen kostet z.B. um die 10.000 Euro. Aber wenn die nur rumstehen, ohne genutzt zu werden, verursachen sie vielleicht Kosten von 30.000 oder 40.000 Euro." Andererseits sei die günstigste Lösung nicht immer zugleich die beste für einen schnellen Neustart.

Eine starke Zunahme sieht Szeidl bei der digitalen Steuerung von Abläufen am Bau (Lean Construction Management). "Gewisse Ressourcen fehlen auf den Baustellen ja jetzt schon. Hier helfen digitale Lösungen, um besser zu koordinieren." Der Dreso-Manager denkt an Hilfskräfte aus Polen oder Tschechien und ausbleibendes Baumaterial. "Hat ein Malertrupp z.B. auf der einen Baustelle gerade nichts zu tun, weil es irgendwo hakt, könnte man ihn auf einer anderen einsetzen."

Ein anderes Beispiel: Remote Desktop Due Diligence. Darunter verbirgt sich die Ankaufsprüfung ohne eine Vor-Ort-Begehung oder maximal mit einer Schnellbegehung durch Dreso. Das geht natürlich nur, räumt Szeidl ein, "wenn die Daten vorhanden sind". Selbst dann ist das Risiko für den Käufer einen Tick größer - aber die Chancen auch.

Mit einem "Ideathon" zu neuen Geschäftsideen

Die neuen Businessmodelle sind zum Teil von der eigenen Belegschaft erdacht worden. Das Dreso-Management bat die Mitarbeiter zum digitalen "Ideathon". Sinn der Übung: konkrete, direkt umsetzbare Krisenlösungen für die Kunden entwickeln. "Es gab über 50 Einreichungen, und es wurden fünf Sieger gekürt", erzählt Szeidl. "Teils sind das interne Effizienzthemen, teils gehen wir mit externen Partnern Geschäftsmodelle an."

Während die Pandemie Europa voll im Griff hat, befindet sich Dreso in China mit knapp 60 Mitarbeitern im Restart-Modus. "Es geht jetzt nicht nur darum, Projekte hochzufahren, sondern auch darum, den Stillstand aufzuholen, soweit es geht. Außerdem müssen wir die Verträge mit unseren Kunden anpassen, z.B. neue Fertigstellungstermine vereinbaren - das ist nahezu die doppelte Arbeit beim Wiederhochfahren der Baustelle."

Harald Thomeczek

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Die Fakultät Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar richtet sich strategisch neu aus. In diesem Zuge kommt es zu einer Umbenennung in Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Dadurch soll das Thema Nachhaltigkeit, das verstärkt in Lehre und Forschung Einzug erhält, nach außen kommuniziert werden.

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Das Aachener Unternehmen Landmarken hat in den vergangenen Monaten rund 10% seines Personals reduziert. Das bestätigt Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling. Das Schwesterunternehmen Stadtmarken hat dagegen die Zahl seiner Mitarbeiter um etwa 15% erhöht.

Landmarken gilt als größter Projektentwickler auf dem nordrhein-westfälischen Immobilienmarkt. Kreiterling erklärt die Personalreduzierung bei Landmarken damit, dass kaufmännische Bereiche zusammengelegt worden seien. Zudem hätten die Unternehmen „aus den guten Jahren den ein oder anderen Überhang abgebaut“.

Gleichzeitig würden aber auch neue Mitarbeiter gesucht, „nur eben mit anderen Skills“, sagt Kreiterling. Der Markt sei in Bewegung und die Projektentwickler richteten ihr Geschäftsmodell nach den neuen Bedingungen aus. Nach den zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen
erzielte Landmarken 2022 einen Gewinn nach Steuern von rund 40 Mio. Euro.

In einer früheren Fassung dieses Texts hieß es irrtümlich, auch das Schwesterunternehmen Stadtmarken habe Stellen abgebaut. Wir bitten dies zu entschuldigen. Laut Geschäftsführer Jochen Hermanns wurde bei Stadtmarken in den vergangenen Monaten das Personal um ca. 15% aufgestockt. Das Unternehmen entwickelt und baut Immobilien für den Bestand der Aachener Eigentümerfamilie Hermanns und erbringt für diese und andere Auftraggeber in Nordrhein-Westfalen Leistungen aus dem Property- und Facility-Management.

Thorsten Karl