Do you speak Denglisch?

Auch wer nicht in der City von London arbeitet - ohne Englischkenntnisse geht es im internationalen Immobiliengeschäft nicht.

Auch wer nicht in der City von London arbeitet - ohne Englischkenntnisse geht es im internationalen Immobiliengeschäft nicht.

Bild: BilderBox.com

Karriere 05.03.2015
Wer um Millionenprojekte auf internationalen Märkten verhandelt, sollte nicht zu schnell an seine sprachlichen Grenzen geraten. Ob die eigenen Englischkenntnisse für die nächste Telko, Messe ... 

Wer um Millionenprojekte auf internationalen Märkten verhandelt, sollte nicht zu schnell an seine sprachlichen Grenzen geraten. Ob die eigenen Englischkenntnisse für die nächste Telko, Messe oder Vertragsverhandlung ausreichend sind, müssen sich die Akteure selbst kritisch fragen. Denn regelmäßige Tests führen die Unternehmen meist nicht durch, dafür unterstützen sie mitunter beim Nachbessern.

Einer der schönsten Dialoge zu den Tücken der englischen Sprache stammt aus dem Filmklassiker Casablanca. Zur Vorbereitung auf ihre gemeinsame bevorstehende Auswanderung nach Amerika spricht Herr Leuchtag mit seiner Frau nur noch Englisch: "Liebchen, sweetness, what watch?" "Ten watch", antwortet sie. Worauf ihm entfährt: "Such much?" Nach dieser überraschenden Demonstration ihres Könnens sinniert der Kellner "You will get along beautifully in America." Doch fürs Sinnieren bleibt im Berufsalltag wenig Zeit. Wer sich also nicht sicher ist, ob sein Englisch für die nächste Telefonkonferenz mit Investoren, den Small Talk während der Mipim in Cannes oder aber das Akquisitionsgespräch genügt, der sollte rechtzeitig qualifiziertes Feedback einholen.

Es biete sich beispielsweise an, ein typisches Akquisitionsgespräch im Unternehmen im Vorhinein zu üben, sagt Alice Jovy, Englisch-Sprachtrainerin für Unternehmenskommunikation. Hierbei komme es nicht nur auf die richtigen fachspezifischen Vokabeln an, sondern auch auf ein überzeugendes und selbstsicheres Auftreten. Zudem seien die Gesprächspartner häufig selbst keine Muttersprachler, deswegen müssten die richtigen "real estate phrases" stimmen, sagt Jovy, die mehrere Sprachlehrbücher zu Real Estate Englisch verfasst hat.

Wie gut das Hörverständnis ist, lässt sich ganz einfach testen. Schauen Sie sich auf YouTube englischsprachige Filme von der Hauptversammlung eines Immobilienunternehmens an. Verstehen Sie alles? Im Netz finden sich zudem viele kostenlose Sprachtests. Doch deren Aussagekraft ist begrenzt. Was nütze es einem Mitarbeiter, wenn er als Ergebnis "B2" des europäischen Referenzrahmens erhalte, gibt Sprachtrainerin Gisela Vogt zu bedenken. Vogt ist Autorin der IZ-Kolumne Immobilien-Englisch (siehe "Emerging Trends 2015 - London, München oder Athen?"). Ihr Tipp lautete daher: Um in einer konkreten Situation zu reüssieren, sollten sich Gesprächspartner inhaltlich noch gründlicher auf das Gespräch vorbereiten als auf ein Gespräch auf Deutsch. Denn nur wer die Inhalte zu 150% parat habe, könne sich dann ganz auf die Sprache konzentrieren.

Unternehmen hingegen testen das Englisch ihrer Mitarbeiter nur bedingt. "Tests werden bei uns nicht flächendeckend oder regelmäßig vorgenommen", sagt Gabriele Rappensperger, Leiterin Personal bei der pbb Deutsche Pfandbriefbank. Doch das Unternehmen legt Wert darauf, dass die Mitarbeiter entsprechend ihres Aufgabengebiets neben allgemeinen Englischkenntnissen auch über Kenntnisse der immobilienspezifischen Fachsprache verfügen.

In 24 Ländermärkten agiert Union Investment Real Estate. Von Mitarbeitern in immobiliennahen Funktionen wie Fonds- oder Asset-Managern, Juristen oder Transaktionsmanagern werden ebenfalls immobilienspezifische Sprachkenntnisse erwartet und dass sie Vertragsverhandlungen auf Englisch führen können. Einen flächendeckenden Englischtest gibt es auch hier nicht. Teile des Vorstellungsgesprächs würden durchaus auf Englisch geführt, um das Sprachniveau zu prüfen, sagt Kai Johnson, Leiter Personal Hamburg bei Union Investment.

Bei jungen Berufseinsteigern und Young Professionals legen jedoch drei Viertel der Unternehmen großen Wert auf Englischkenntnisse, wie die Umfrage zur IZ-Joboffensive aus dem vergangenen Jahr zeigt. Nach Berufserfahrung, guten Abschlussnoten, Praktika belegen die Englischkenntnisse zusammen mit einem Hochschulabschluss Rang vier auf der Wunschliste der Arbeitgeber. Die Studenten ihrerseits sehen sich gut gerüstet: Quasi jeder der befragten 446 Studenten - mit einer Ausnahme - gibt an, Englisch zu sprechen. Jeder Zweite würde seine Kenntnisse als fließend bezeichnen, jeder Vierte sogar als verhandlungssicher.

Wer schon im Job steht und mehr Sprachsicherheit erwerben möchte, der sollte sich an seinen Arbeitgeber wenden. Die pbb bietet bedarfsabhängig Gruppen- und Einzelunterricht inhouse für ihre Mitarbeiter an. Die Kosten dafür trägt die Bank. Von den gut 800 Angestellten nahmen im vergangenen Jahr rund 80 an einer Sprachschulung teil, mitunter auch in anderen Fremdsprachen als in Englisch. Darüber hinaus gebe es auch Übungen "on-the-job" in Zusammenarbeit mit internationalen Kollegen, die englische Muttersprachler sind, sagt Personalleiterin Rappensperger.

Bei Union Investment sei der Vorgesetzte der erste Entwicklungscoach und damit Ansprechpartner für den Mitarbeiter, sagt Johnson. Das Unternehmen schult sehr bedarfsorientiert, ebenfalls im Einzel- oder Gruppenunterricht. Es gab auch schon Sprachreisen, die Mitarbeiter während ihres Bildungsurlaubs gemacht haben. Ein weiteres Element sind u.a. ein-, zweitägige Hospitanzen bei ausländischen Dienstleistern. In einigen Fällen haben Mitarbeiter auch schon in den englischsprachigen Auslandsbüros des Unternehmens sechs Monate hospitiert, doch dabei war die Sprachkompetenz meist nur ein willkommener Nebenaspekt. In erster Linie sei es darum gegangen, dass die Hospitanten mit den unterschiedlichen Geschäftsabläufen vertraut werden. Johnson schätzt, dass ca. 30% bis 40% der rund 320 Mitarbeiter von Union Investment Real Estate an einer Sprachmaßnahme teilgenommen haben.

Bei den Weiterbildungsmaßnahmen arbeiten die beiden Unternehmen mit verschiedenen Partnern zusammen, darunter u.a. Kensington Language Services, Linguarama, Inlingua, Berlitz, Wall Street Institute, Target Language sowie Privatlehrern. Wer speziell sein Fachvokabular für die Immobilienwirtschaft verbessern möchte, der kann sich auch an spezialisierte Trainer wenden: Sowohl Jovy wie auch Vogt machen Immobilienprofis fit im Englischen, und zwar u.a. an der Real Estate Language Academy (Rela) der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Das Weiterbildungsinstitut bietet neben Firmen-, Gruppen- und Einzeltrainings diesen September auch zwei Mal den Kurs Real Estate English Training in Großbritannien an. Der Trip führt die Teilnehmer zur University of Cambridge.

Wem die Reise zu weit ist, der kann es sich auch zuhause gemütlich machen: Denn im zweiten Quartal 2015 beginnt ein neues Kursangebot für Immobilienprofis. Der Online-Kurs Immobilienenglisch wurde von Vogt entwickelt (www.scyo.com). Dass es nicht leicht ist, in einem deutschsprachigen Umfeld und neben dem Job Vokabeln zu lernen, weiß auch die Sprachtrainerin. Sie gibt deswegen in ihren Kursen keine Hausaufgaben mehr auf. Um zumindest die allgemeinen Sprachkenntnisse nicht zu verlieren, empfiehlt sie, einfach das auf Englisch zu machen, was der Kandidat sonst auf Deutsch machen würde: Krimis lesen, Filme schauen ...

Wer seine immobilienspezifischen Englischkenntnisse verbessern möchte, kann auf einige Hilfsmittel zurückgreifen: Alice Jovy hat das Buch "English Correspondance and Report Writing for Real Estate Professionals" verfasst mit zahlreichen Beispielen und Fachvokablen. In der IZ edition ist auch das deutsch-englische Wörterbuch Immobilienwirtschaft erschienen, von dem es auch eine Online-Version gibt. Gisela Vogts Kolumnen sind online unter www.iz.de/immobilien-englisch auffindbar und auch gesammelt als Buch erschienen mit dem Titel "Do you speak Immobilienenglisch?" Alle Artikel sind über den iz-shop.de bestellbar. sma

Sonja Smalian

Weitere Nachrichten aus der Rubrik Karriere

Die Wohnungswirtschaft holt sich den Nachwuchs direkt von der Schulbank

Durch Schnupperveranstaltungen wollen Unternehmen wie Vonovia Schülern zeigen, welche Berufsbilder es in der Wohnungswirtschaft gibt.

Durch Schnupperveranstaltungen wollen Unternehmen wie Vonovia Schülern zeigen, welche Berufsbilder es in der Wohnungswirtschaft gibt.

Quelle: Vonovia, Urheber: Jörg Senger/Territory

Karriere 28.03.2024
Mit Schulkooperationen und durch Angebote wie Schnupperpraktika wollen Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft Schüler kurz vor ihrem Abschluss auf die Karrieremöglichkeiten in der Branche ... 

Mit Schulkooperationen und durch Angebote wie Schnupperpraktika wollen Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft Schüler kurz vor ihrem Abschluss auf die Karrieremöglichkeiten in der Branche aufmerksam machen. Aber auch die richtigen Onlinekanäle für Stellenangebote gewinnen bei der Suche nach Auszubildenden an Bedeutung.

Die Wohnungswirtschaft galt lange als klassischer Einstieg in die Immobilienbranche, auch weil dort viele Ausbildungsberufe angeboten werden, für die kein Studienabschluss nötig ist. Doch nun haben die Unternehmen zunehmend Probleme, Nachwuchskräfte zu finden. Die Gründe sind bekannt: Die Gesellschaft altert, die Zahl der Arbeitnehmer sinkt. Hinzu kommt, dass die Babyboomer nach und nach in Rente gehen, was den Konkurrenzdruck beim Buhlen um die besten Köpfe weiter verschärft. Wie ernst die Lage ist, zeigt eine zum Jahreswechsel veröffentlichte Studie des Bochumer Forschungsinstituts InWIS im Auftrag des Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ). Insgesamt bestätigten 66% der befragten 232 Wohnungsunternehmen, dass sie Schwierigkeiten bei der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern haben.

Vor allem technisches und handwerkliches Personal wird in der Wohnungswirtschaft händeringend gesucht, weiß Sabine Thiede. Sie ist Leiterin Ausbildung bei Vonovia, dem größten privaten Wohnungsanbieter in Deutschland, der rund 16.000 Mitarbeiter hat. Sie erklärt: "Obwohl es auch in den kaufmännischen Ausbildungsberufen nicht ganz leicht ist, geeignete Nachwuchskräfte zu finden, ist es in den gewerblichen Ausbildungsberufen deutlich anspruchsvoller, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern." Aktuell sind demnach vor allem Ausbildungen für die Handwerksberufe Anlagenmechaniker und Elektroniker schwer zu besetzen, genauso wie der IT-Bereich, der im Zuge der zunehmenden Digitalisierung immer weiter ausgebaut wird.

Das Wohnungsbauunternehmen Heimstaden geht in Sachen Nachwuchssuche buchstäblich an die Quelle: Die Skandinavier, die mit Wohnimmobilien in Schweden, Norwegen, Dänemark und Deutschland zu den größten privaten Eigentümern in Europa gehören, arbeiten seit vergangenem Jahr mit der Gemeinschaftsschule Campus Hanna Höch in Berlin-Reinickendorf zusammen. Das, so sagt Head of People & Culture Manuel Kiep, sei eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Persönliche Begegnungen sollen Interesse wecken

Auszubildende im Beruf Immobilienkaufmann oder -frau stellen im Zuge der Kooperation nämlich regelmäßig ihre Arbeit vor, wodurch Heimstaden das Interesse der Schüler an der Wohnungswirtschaft wecken und so potenzielle neue Azubis finden kann. Das Unternehmen sucht derzeit vor allem Anlagenmechaniker, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker, die zusätzlich zu den bestehenden rund 300 Mitarbeitern in Deutschland gebraucht werden.

"Insbesondere bei der Suche nach Auszubildenden spielt der persönliche Austausch eine entscheidende Rolle, vor allem wenn es um Schülerinnen und Schüler vor dem Schulabschluss geht", sagt Kiep. Heimstaden sieht neben solchen Schulkooperationen auch Schnupperpraktika oder Informationsveranstaltungen wie einen Girls Day, bei dem Schülerinnen für einen Tag ein Unternehmen besuchen, als guten Ansatzpunkt, um das Interesse junger Leute schon vor dem eigentlichen Karrierestart zu wecken.

Die Wohnungsvermieter müssen – wie auch Unternehmen anderer Branchen – als Arbeitgeber attraktiv bleiben und dürfen den Anschluss nicht verlieren, wissen Experten wie Heimstaden-Personaler Kiep. Er denkt längst darüber nach, wie er Ausbildungsprofile attraktiver und zeitgemäßer machen kann: Durch einen stärkeren Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit etwa und durch mehr interdisziplinäres Arbeiten und Freiraum für Eigeninitiative. Was für junge Menschen bei der Wahl ihrer Arbeitsstätte eine immer stärkere Rolle spielt, sind positive Werte, ein gutes Image und soziales Engagement des Arbeitgebers ebenso wie Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Das gelte nicht nur für Einsteigerpositionen, sondern auch für solche, die spezielles, oft über mehrere Jahre erworbenes Fachwissen erfordern. Für diese lasse sich in der Wohnungswirtschaft immer schwerer Leute finden, beobachtet Kiep. Dazu zählt er Tätigkeiten in der Bauprojektentwicklung, die zwar keine klassischen Ausbildungsberufe darstellen, als Grundlage aber durchaus eine Ausbildung im Immobilienbereich haben können.

Klar ist für Heimstadens Personalchef: Die Unternehmen müssen sich etwas einfallen lassen, um potenzielle Nachwuchskräfte auf sich aufmerksam zu machen. Auf Online-Jobportalen und Ausbildungsbörsen wie Stepstone, Indeed, Ausbildung.de und Azubiyo finden sich laufend mehrere hundert Offerten aus allen Bereichen der Wohnwirtschaft. Die Palette reicht von der Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder der Immobilienkauffrau über Angebote für Anlagentechniker und Mosaikleger bis zu dualen Studienangeboten. Sie kommen nicht nur von großen Konzernen, sondern auch von kommunalen Wohnungsunternehmen wie Degewo in Berlin oder GAG in Köln, die für 2024 wieder kaufmännische Azubis suchen.

Die Wahl der richtigen Recruitingkanäle spielt bei der Suche nach aussichtsreichem Nachwuchs eine zentrale Rolle. Das EBZ hat bei seiner Befragung von 190 Ausbildungsbetrieben und 634 Schülern des EBZ-Berufskollegs herausgefunden, dass das private Umfeld bisher noch der wichtigste Kanal ist, wenn es darum geht, jungen Menschen das Berufsfeld der Wohnungswirtschaft zu empfehlen. Noch größere potenzielle Reichweite haben aber Online-Jobbörsen und soziale Medien wie Tiktok, Instagram und Youtube. Sie sind aus der Lebenswelt der Digital Natives kaum wegzudenken, werden von der Branche aber noch nicht in großem Stil bespielt.

Um guten, interessierten Nachwuchs zu gewinnen und zu halten, setzen Unternehmen wie Vivawest – einer der größten Quartiersentwickler in Nordrhein-Westfalen – und die Unternehmensgruppe Saga aus Hamburg – ein weiterer Platzhirsch der kommunalen Wohnungsbranche – auch immer stärker auf Benefits wie flexible Arbeitszeiten, Geld-Prämien, Fahrkostenzuschüsse, eigene Diensthandys und iPads sowie Fitness- und Gesundheitsangebote, die sie schon in Stellenausschreibungen bewerben.

Die Autorin: Imke Reiher ist Journalistin bei der Wirtschaftsredaktion Wortwert.



Imke Reihe

Bauhaus-Uni fokussiert sich stärker auf nachhaltiges Bauen

Der Campus der Bauhaus-Universität in Weimar.

Der Campus der Bauhaus-Universität in Weimar.

Quelle: Imago, Urheber: Jürgen Ritter

Karriere 27.03.2024
Um Studierende auf die aktuellen Herausforderungen der Baubranche vorzubereiten, legt die Fakultät für Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität in Weimar einen stärkeren Fokus auf ... 

Um Studierende auf die aktuellen Herausforderungen der Baubranche vorzubereiten, legt die Fakultät für Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität in Weimar einen stärkeren Fokus auf nachhaltige Bauweisen. Das bringt auch eine Umbenennung der Fakultät mit sich.

Die Fakultät Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar richtet sich strategisch neu aus. In diesem Zuge kommt es zu einer Umbenennung in Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Dadurch soll das Thema Nachhaltigkeit, das verstärkt in Lehre und Forschung Einzug erhält, nach außen kommuniziert werden.

„Für die Zukunft ist ein Wandel im Bauwesen im Sinne eines umfassenden nachhaltigen Bauens und der Entwicklung und Erforschung von grünen Technologien zu erwarten", begründet Dekan Tom Lahmer den Schritt und sagt: „Was wir brauchen, sind alternative Lösungsansätze, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.“ Dazu gehören der Einsatz von modernen Technologien wie Building-Information-Modeling, Sensorik, Drohnen und Robotik für den digitalen Bau und die Bauüberwachung. Ebenfalls stärkeren Einzug in die Forschung und Lehre an der Fakultät sollen nachhaltige Bau- und Konstruktionsweisen, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und die Optimierung von Tragstrukturen erhalten.

Die Neuausrichtung der Fakultät hat die Universität in ihr Jubiläumsjahr gelegt. Sie feiert 2024 ihr 70-jähriges Bestehen und stellt zu diesem Anlass die Perspektiven von Bauingenieuren in einer Open-Air-Ausstellung aus. Sie trägt den Titel Queens of Structure und wird am 25. April mit einer Vernissage eröffnet.

Janina Stadel

Landmarken reduziert Personal, Stadtmarken wächst

Landmarken hat seinen Sitz in den Aachener Karmeliterhöfen.

Landmarken hat seinen Sitz in den Aachener Karmeliterhöfen.

Quelle: Landmarken, Urheber: Matthias Moll

Karriere 27.03.2024
Das Aachener Unternehmen Landmarken hat in den vergangenen Monaten rund 10% seines Personals reduziert. Das bestätigt Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling. Das Schwesterunternehmen ... 

Das Aachener Unternehmen Landmarken hat in den vergangenen Monaten rund 10% seines Personals reduziert. Das bestätigt Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling. Das Schwesterunternehmen Stadtmarken hat dagegen die Zahl seiner Mitarbeiter um etwa 15% erhöht.

Landmarken gilt als größter Projektentwickler auf dem nordrhein-westfälischen Immobilienmarkt. Kreiterling erklärt die Personalreduzierung bei Landmarken damit, dass kaufmännische Bereiche zusammengelegt worden seien. Zudem hätten die Unternehmen „aus den guten Jahren den ein oder anderen Überhang abgebaut“.

Gleichzeitig würden aber auch neue Mitarbeiter gesucht, „nur eben mit anderen Skills“, sagt Kreiterling. Der Markt sei in Bewegung und die Projektentwickler richteten ihr Geschäftsmodell nach den neuen Bedingungen aus. Nach den zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen
erzielte Landmarken 2022 einen Gewinn nach Steuern von rund 40 Mio. Euro.

In einer früheren Fassung dieses Texts hieß es irrtümlich, auch das Schwesterunternehmen Stadtmarken habe Stellen abgebaut. Wir bitten dies zu entschuldigen. Laut Geschäftsführer Jochen Hermanns wurde bei Stadtmarken in den vergangenen Monaten das Personal um ca. 15% aufgestockt. Das Unternehmen entwickelt und baut Immobilien für den Bestand der Aachener Eigentümerfamilie Hermanns und erbringt für diese und andere Auftraggeber in Nordrhein-Westfalen Leistungen aus dem Property- und Facility-Management.

Thorsten Karl