Enchilada sucht aktuell rund 30 Flächen

Hat ein Herz für Burger und so: Esma Günes.

Hat ein Herz für Burger und so: Esma Günes.

Quelle: Burgerheart Franchise GmbH

Karriere 13.07.2017
Der Systemgastronom Enchilada sucht aktuell rund 30 Flächen für verschiedene Konzepte. Mietobjekte für den Systemgastronomen finden soll jetzt auch Esma Günes. ... 

Der Systemgastronom Enchilada sucht aktuell rund 30 Flächen für verschiedene Konzepte. Mietobjekte für den Systemgastronomen finden soll jetzt auch Esma Günes.

Bis Ende 2018 sollen 60 zusätzliche Standorte eröffnen, kündigte die Enchilada-Gruppe mit aktuell rund 170 Restaurants an. Um dieses Ziel zu erreichen, hat man zum 1. Juli 2017 Esma Günes (41) vom Burgerbruzzler Hans im Glück Franchise verpflichtet. Sie wird zusammen mit Expansionsleiter Ralf Sander, der auch erst seit Mitte März 2017 für Enchilada Gebäude und Franchisenehmer sucht, in nächster Zeit noch rund 30 Flächen finden müssen: Stand heute ist nämlich schon "rund die Hälfte der geplanten Objekte entweder unterschrieben oder in finalen Verhandlungen", wie die Enchilada-Gruppe auf Anfrage der Immobilien Zeitung mittteilt.

dean&david gucken über den deutschen Tellerrand hinaus

Besonders hungrig sind dean&david: Mit diesem Konzept können aufgrund seiner Skalierbarkeit unterschiedlichste Flächengrößen bespielt werden. Dabei guckt man über den deutschen Tellerrand hinaus: dean&david expandiert u.a. auch in Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Qatar. In diesen und weiteren - bisher nicht erschlossenen - Ländern seien Stores in der Pipeline. Von den anderen Konzepten, die auf Deutschland fokussiert sind, sollen vor allem Burgerheart und Wilma Wunder zulegen. Was die Größe und Art von Objekten angeht, zeigt man sich flexibel: "Entdecken wir ein interessantes Objekt, prüfen wir, für welches Konzept es geeignet sein könnte."

Hier eröffnen die nächsten Restaurants

Die Liste der nächsten Eröffnungen liest sich so: Wilma Wunder geht in Dresden am Altmarkt 22 (573 qm) und in Mainz am Ballplatz 2 (337 qm) an den Start; Aposto eröffnet im August in Aalen (Marktplatz 26; 716 qm), Enchilada in Kempten (Königstraße 8; 985 qm) und Burgerheart in Hannover (Am Marstall 1a; 516 qm). Bei dean&david wird künftig, ab Ende Juli, in Basel am Centralbahnplatz 8, in Göttingen in der Weender Straße 60 und in Kiel am Wall 8 bis 10 gespeist. Bislang hat Enchilada im Jahr 2017 schon rund 20 neue Standorte eröffnet. Im Vorjahr gingen 40 neue Betriebe an den Start.

Die neue Expansionsmanagerin Esma Günes hat die letzten viereinhalb Jahre bei Hans im Glück verbracht. So lange gibt es diese Franchisekette schon, die aktuell 46 Betriebe zählt.

Nachtrag: Nach Informationen der Immobilien Zeitung hat die Comfort-Gruppe die 115 m² Ladenfläche in Kiel vermittelt.

Harald Thomeczek

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Erst der Krieg, dann die Insolvenz

Sinje-Swala  Buschmann.  Quelle: Comfort Hamburg  GmbH

Sinje-Swala Buschmann. Quelle: Comfort Hamburg GmbH

Quelle: Comfort Hamburg GmbH

Karriere 22.12.2022
Im Februar 2022 übernahm Sinje-Swala Buschmann die Geschäftsführung des Maklerunternehmens Comfort Hamburg. Sieben Monate später meldeten Teile der Comfort-Gruppe Insolvenz an. ... 

Im Februar 2022 übernahm Sinje-Swala Buschmann die Geschäftsführung des Maklerunternehmens Comfort Hamburg. Sieben Monate später meldeten Teile der Comfort-Gruppe Insolvenz an.

Immobilien Zeitung: Wenn Sie auf das Jahr 2022 zurückblicken, welche neuen Erkenntnisse haben Sie in Ihrer jetzigen Position gewonnen?

Sinje-Swala Buschmann: 2022 hat uns gezeigt, dass auch Dinge, die man für praktisch unmöglich gehalten hat, passieren können. Weder den Angriff auf die Ukraine zu Beginn des Jahres noch die Insolvenz von Teilen der Comfort-Gruppe Anfang September hätte ich vor einem Jahr um diese Zeit für möglich gehalten.

IZ: Was war das beherrschende Thema des Jahres 2022?

Buschmann: Natürlich der Krieg in der Ukraine und die Folgen für die Menschen dort, aber auch für uns alle. Aus immobilienwirtschaftlicher Sicht die Verschlechterung des Konsumklimas, die gestiegenen Zinsen und die daraus resultierende Verschlechterung der Marktsituation, insbesondere für einzelhandelsgenutzte Immobilien.

IZ: Welche Emotionen verbinden Sie mit dem zu Ende gehenden Jahr? Welches war Ihr überraschendstes Erlebnis?

Buschmann: Vor allen Dingen Wut, Trauer, Entsetzen und Ungläubigkeit angesichts des Krieges. Tatsächlich kam dann die Tatsache, dass Teile der Comfort-Gruppe Anfang September einen Antrag auf Regelinsolvenz stellen mussten, für mich vollkommen überraschend.

IZ: Wie sah Ihr schönster bzw. Ihr schrecklichster Moment 2022 aus?

Buschmann: Den Begriff "schön" würde ich eher auf private Momente mit meinem Sohn anwenden wollen. Davon gab es glücklicherweise eine ganze Menge. Beruflich habe ich mich sehr über das Zusammenspiel des Teams und die gute Stimmung bei Comfort in Hamburg gefreut.

Was die schrecklichsten Momente angeht, muss ich immer wieder auf die gleichen Dinge zurückkommen, namentlich den Krieg und die Insolvenz der Comfort. Das liegt natürlich daran, dass diese so außergewöhnlich und prägend waren und noch immer sind.

IZ: Und was erwarten Sie für 2023 bzw. was wünschen Sie Ihren Mitarbeitern bzw. den Lesern der IZ?

Buschmann: Ich hoffe inständig, dass der Krieg gegen die Ukraine zu Ende geht und wir wieder zu einem friedlicheren Miteinander zurückfinden. Dabei wünsche ich uns allen, dass wir die Folgen dieses Krieges gemeinsam bewältigen können.

IZ: Frau Buschmann, vielen Dank für das Gespräch.

Christoph von Schwanenflug

Willkommen im Job, aber bitte bleiben Sie zuhause!

Das erste Kennenlernen im neuen Job findet zurzeit oft per Videocall statt.

Das erste Kennenlernen im neuen Job findet zurzeit oft per Videocall statt.

Quelle: imago images, Urheber: Panthermedia

Karriere 09.04.2020
Stellen Sie sich vor, Sie fangen einen Job neu an und niemand ist im Büro. Selbst der Chef sitzt an seinem Schreibtisch zuhause. Die Corona-Krise bringt auch ungewöhnliche Wege des ... 

Stellen Sie sich vor, Sie fangen einen Job neu an und niemand ist im Büro. Selbst der Chef sitzt an seinem Schreibtisch zuhause. Die Corona-Krise bringt auch ungewöhnliche Wege des Onboardings mit sich. Zahlreiche Unternehmen heißen ihre Neuankömmlinge derzeit digital willkommen. Damit das gelingt, kommt es nicht nur auf die Technik an.

Ein erster Tag im neuen Büro ist in aller Regel schon aufregend genug. Viele unbekannte Gesichter, zu denen man sich jeweils den Namen, Funktion und Aufgabengebiet merken will - und spätestens ab Nummer zehn versagt. Doch einen Namen merkt sich der Neuankömmling immer: den des allwissenden Sitznachbarn, der auf fast jede Frage eine Antwort kennt. Doch was tun, wenn genau dieser Sitznachbar im Homeoffice arbeitet? Wenn auch sonst keiner im Büro sitzt, selbst der Chef nicht, sondern am heimischen Arbeitsplatz? Zahlreiche Unternehmen haben in solchen Fällen ihr Onboarding auf eine Einarbeitung auf Distanz umgestellt. "Es funktioniert bislang recht gut", lässt beispielsweise Makler Comfort wissen. Doch Jochen Zeeh, Geschäftsführer von ImmoTiss care, und Oliver Zirn, Geschäftsführer der Tochter Trasenix, schränken ein: "Ideal ist das aber sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer sicher nicht."

Wenn der Lieferbote klingelt, geht's los

Den Startschuss in den neuen Karriereabschnitt gibt in Zeiten des allgemeinen Arbeitens im Homeoffice nicht etwa der Chef. Das obliegt nun dem klingelnden Lieferboten, den Unternehmen wie WiredScore, Drooms, Cube Real Estate oder P3 Logistic Parks beauftragt haben, die Gerätschaften für den Arbeitsalltag zu überbringen. Meist sind das Laptops, manchmal auch zusätzlich Smartphones, die schon mit der Firmensoftware bestückt sind. Die Passwörter dazu vergeben die Firmen per Videocall, Anruf oder per Post.

Jetzt noch anschalten und: Willkommen im Unternehmen! Es ist nicht der Gang über die Flure, die Atmosphäre offener Türen und der Duft aus dem Kaffeevollautomaten, die die Neuzugänge als erstes erfahren. Jetzt ist es häufig der Kontakt zur IT, die per Fernzugriff den Geräten den letzten Schliff gibt und grundlegend in die Funktionen einweist.

Erst danach ist der Weg frei zu den Kollegen und dem Vorgesetzten. Datenraumanbieter Drooms geht zunächst ganz dezent vor. "Wir stellen grundsätzlich alle neuen Kollegen mit einem kurzen Steckbrief und einem Bild in unserem Intranet vor", erzählt Meike Thai, Vice President Human Resources bei Drooms. Eine nächste Stufe zündet WiredScore, indem es zunächst Einzelgespräche im Videocall mit den jeweiligen Teammitgliedern stattfinden lässt. "Dort werden die neuen Mitarbeiter willkommen geheißen und man lernt sich untereinander kennen", sagt Sebastian Kohts, Geschäftsführer von WiredScore Deutschland. "Außerdem werden neue Kollegen in unserem ,Global Call? der ganzen Firma vorgestellt, sodass jeder im Unternehmen den Neuzugang zu Gesicht bekommt." Bei Instone Real Estate werden die neuen Kollegen digital durch den unmittelbaren Vorgesetzten eingearbeitet, und dann geht es los: "Unsere unterschiedlichen Teams haben sich zu digitalen Arbeitsgruppen mit regelmäßigen Meetings organisiert, neue Kollegen kommen dann unmittelbar in diese Gruppen dazu", sagt Andreas Gräf, COO der Instone Real Estate Group.

Um den sehr hilfreichen Sitznachbarn etwas ersetzen zu können, ist es von Vorteil, wenn Unternehmen auf bereits bewährte Mentoren-Programme zurückgreifen können - so wie beim Projektentwickler Cube Real Estate. "Das bedeutet, neue Kolleginnen und Kollegen haben einen festen Mentor im Unternehmen, der ihnen mit Rat, Tat und stets einem offenen Ohr für alle Fragen zur Verfügung steht", erklärt Geschäftsführer Tilman Gartmeier. Natürlich alles per Videocall.

Bei der Helaba heißt das Pendant Helaba Connect. Dabei können sich die neuen Kollegen einen Mentor an ihrem jeweiligen Standort auswählen. Der Austausch finde normalerweise via regelmäßiger Treffen - oder in den aktuellen Zeiten via individuellem Videochat - statt, lässt die Bank ausrichten.

Als "Buddy-Programm" bezeichnet derweil P3 Logistic Parks seine Begleitung der Neuzugänge. "Damit stellen wir jedem Mitarbeiter eine Kontaktperson aus dem Führungsteam an die Seite, die sich mindestens einmal im Monat per Telefon persönlich nach dem Wohlergehen des Mitarbeiters erkundigt", sagt Sönke Kewitz, Geschäftsführer P3 Logistic Parks Deutschland.

Um aufkommende Fragen und Probleme in den ersten Tagen des Arbeitsalltags schnell klären zu können, hat sich z.B. beim Maklerhaus JLL und WiredScore die Technik als sehr hilfreich erwiesen, die Bildschirmansichten teilen zu können. So können erfahrene Kollegen gleich einen Blick auf den Screen des anderen werfen und weiterhelfen.

Darüber hinaus weist Wencke Leyens-Wiedau, Team Leader Talent Acquisition Northern Europe bei JLL, darauf hin, dass "alle Richtlinien und Prozesse schriftlich online abrufbar" sind. Das macht es autodidaktisch veranlagten Mitarbeitern einfacher, selbst Lösungen zu finden.

In eine ähnliche Richtung zielen zudem E-Learning-Plattformen wie die der Helaba, auf der beispielsweise "wichtige Bank- und compliancespezifische Inhalte vermittelt werden". Auch Drooms arbeitet mit seiner Academy und weiteren Schulungsinstrumenten, die es dem Neuzugang ermöglichen, auf digitalem Wege fachlich im Unternehmen Fuß zu fassen.

Seinen Einstand kann der Newcomer übrigens auch sehr gern digital feiern, dagegen haben die Kollegen sicher nichts. Sowohl P3 Logistic Parks als auch Cube Real Estate berichten von einem freitagnachmittäglichen Ausklang der Woche, den die Mitarbeiter in lockerer Videocall-Runde feiern. "In Spitzenzeiten sind über 30 Mitarbeiter im entspannten und kommunikativen Videochat", erzählt Cube-Geschäftsführer Gartmeier. "So stärken wir auch digital das gute Gefühl, ein wertvoller Teil der Cube-Familie zu sein." Doch Gartmeier ergänzt: "Ich glaube, wirklich alle freuen sich auf ein Wiedersehen im Büro, mit ,echten Menschen´ und einem geregelten Büroalltag, abseits von Videokonferenzen und rein digitalem Arbeiten - so fortschrittlich das auch alles klingen mag."

Anke Pipke

Karriere-Kick-off auf dem Career Day

Auf dem Career Day, traditionell am dritten Tag der Expo Real, werfen Personalverantwortliche wie Peter Jaksch von Patrizia Immobilien (hier im Hintergrund) die Fangnetze nach Talenten aus.

Auf dem Career Day, traditionell am dritten Tag der Expo Real, werfen Personalverantwortliche wie Peter Jaksch von Patrizia Immobilien (hier im Hintergrund) die Fangnetze nach Talenten aus.

Bild: Messe München

Karriere 29.09.2016
Zur Expo Real fährt man nicht nur, um Deals einzufädeln, Geschäftsmöglichkeiten auszuloten oder alte Freunde und neue Bekannte zu treffen. Die Messe ist auch eine Spielwiese für all ... 

Zur Expo Real fährt man nicht nur, um Deals einzufädeln, Geschäftsmöglichkeiten auszuloten oder alte Freunde und neue Bekannte zu treffen. Die Messe ist auch eine Spielwiese für all jene, die eine (neue) Stelle suchen, und Arbeitgeber strecken dort ihrerseits die Fühler nach Kandidaten aus. Unverhohlen um Talente bzw. Jobs gebalzt wird traditionell auf dem Career Day am dritten Messetag.

Fast zwei Dutzend Aussteller haben dieses Jahr einen "Career Corner" gemietet und präsentieren sich dem Branchennachwuchs, zuvörderst Studierenden, Absolventen und jungen Berufserfahrenen als Immobilienarbeitgeber. Die Unternehmen nutzen diese Plattform nicht aus Jux und Dollerei: "Stichworte wie War for Talents oder Fachkräftemangel sind in aller Munde. Auch wir spüren den zunehmenden Konkurrenzdruck im Kampf um gut qualifizierte und motivierte Nachwuchs-Talente", sagt Markus Reinert, CEO von IC Immobilien.

Der Property- und Asset-Manager nimmt zum ersten Mal am Career Day teil. Im Juni hat IC Immobilien die Zelte bereits an einem anderen Fangbecken aufgeschlagen, ebenfalls erstmals:

"Wir haben schon mit der Teilnahme am IZ-Karriereforum an der Frankfurter Uni gute Erfahrungen gemacht und wollen unsere Präsenz auf Jobmessen, Hochschultagen etc. weiter verstärken", so Reinert.

Mit der Ausbeute zeigt er sich nicht unzufrieden: "Im Nachgang zum IZ-Karriereforum haben wir mit einigen interessanten Nachwuchstalenten gesprochen und konnten daraus auch einige Praktikanten und Werkstudenten für verschiedene Niederlassungen rekrutieren."

Ihre Premiere als Aussteller auf dem Career Day feiern 2016 auch Bonava (ehemals NCC), Arcadis, KGAL, Industria Wohnen und Comfort. Die Erwartungen, mit denen sie ins Rennen um die besten Talente gehen?

"Wir erhoffen uns durchaus, vielversprechende Gespräche zu führen - egal ob mit Berufseinsteigern oder Studenten", heißt es beim Projektsteuerer Arcadis. Kathrin Alisch, Personalleiterin beim Wohnimmobilienentwickler Bonava, formuliert es so: "Wir wollen unsere Kontaktfläche allgemein erweitern, vom Studenten bis zu erfahrenen Spezialisten."

Den eigenen Bekanntheitsgrad steigern und sich als attraktiven Arbeitgeber herausstellen wollen sie alle, ob Newcomer oder alte Hasen. Und, wenn es gut läuft, auch den einen oder anderen Kandidaten von sich überzeugen - mitunter auch mit zeitlicher Verzögerung: "Eine Messe ist oft auch auf lange Sicht erfolgreich, wenn sich der Kandidat bzw. die Kandidatin nach Studienabschluss oder bei der konkreten Berufs(um-)orientierung an das Gespräch zurückerinnert und wieder auf uns zukommt", sagt Izabela Danner, Head of Human Resources von JLL.

Das Treiben in den Career Corners ist eher einem Speed-Dating als einem Bewerbungsgespräch ähnlich: "Das ist ein erstes Kennenlernen, der eigentliche Bewerbungsprozess findet im Nachgang der Veranstaltung statt", sagt etwa Anne Posthoff, Referentin HR und Marketing bei Drees & Sommer. Ähnlich sieht das Christoph Schulz, Director bei Ernst & Young Real Estate: "Der Auftritt dient eher dazu, ersten Kontakt aufzunehmen, das Unternehmen vorzustellen und auszuloten, ob weitere Gespräche für beide Seiten zielführend sein können."

Die Erwartungen von Neuling Comfort orientieren sich an einer bekannten Jobmesse: "Unsere Erfahrungen von ähnlichen Jobbörsen (IZ-Karriereforum) sind, dass durchaus konstruktive Gespräche entstehen können." Aktuell ist Comfort auf der Suche nach Junior Consultants im Bereich Investment und Vermietung in Düsseldorf und Hamburg. Außerdem biete der Bereich Research & Consulting in Hamburg Stellen für Praktikanten und Werkstudenten an.

Der Wohnungsfondsmanager Industria Wohnen bringt ein bis zwei Studienplätze für ein duales Studium mit der Fachrichtung Immobilienwirtschaft sowie mindestens zwei Ausbildungsplätze für Immobilienkaufleute zur Messe mit. Zudem hält man die Augen nach Nachwuchskräften im Asset- und Property-Management offen. KGAL startete 2015 ein Trainee-Programm und hat derzeit u.a. einen Trainee im Immobilienbereich. Für Oktober 2017 sucht der Asset-Manager wieder u.a. einen neuen Real-Estate-Trainee für das 22-monatige Programm, in dem man nach einer Einführungsphase die Bereiche Asset-, Transaktions- und Portfolio-Management durchläuft.

Nicht weniger als neun Aussteller verdienen, zumindest auch, mit der Gewerbeflächenvermietung oder der Investmentmakelei Geld. Etwa Engel & Völkers Commercial. "Der Career Day hat sich für unser Unternehmen bisher als Erfolg dargestellt. Die gute Auswahl an qualifizierten Kandidaten sowie die Möglichkeit, sich als Unternehmen zu präsentieren, ist sehr in unserem Sinne", sagt Henning Jungmann, Gebietsleiter Commercial bei E&V Commercial in Hamburg.

Wir beabsichtigen in diesem Jahr mit mehr Personal vor Ort zu sein." Die Plattform Career Day habe E&V Commercial "im letzten Jahr diverse Bewerbungen an unterschiedlichen Standorten verschafft. Einige Bewerber arbeiten seitdem in unserem Netzwerk."

Auch andere Teilnehmer haben Positives zu berichten: CBRE z.B. hat 2015 eine Absolventin auf dem Career Day kennengelernt, die mittlerweile als Analystin in der Research-Abteilung arbeitet, und das Maklerhaus Lührmann fand dort letztes Jahr eine Vertriebsassistentin. Die Beratungsgesellschaft PwC berichtet, in den vergangenen Jahren "immer wieder interessierte und motivierte Bewerber beim Career Day kennengelernt und im Nachgang einige Praktikanten- und Einstiegspositionen besetzt" zu haben.

Demografischer Wandel hin, War for Talents her: Die Aussteller gehen betont entspannt ins Rennen um die Nachwuchskräfte. Kerstin Böhler etwa, HR-Managerin beim Investment-Manager Patrizia Immobilien: "Wir möchten uns gerne als Arbeitgeber präsentieren und unseren Gesprächspartnern vermitteln, wer Patrizia ist und was uns als Arbeitgeber ausmacht. Auf der anderen Seite möchten wir natürlich auch interessante Kandidaten kennenlernen. Wenn sich dadurch auch noch eine Zusammenarbeit ergibt, umso besser!"

Schon im Vorjahr waren 22 Unternehmen auf dem Career Day mit von der Partie. Doch von Stagnation kann keine Rede sein: Weil der Career Day in der Meet & Retreat Lounge stattfindet, sei standbau- und platztechnisch nur Platz für 22 Aussteller. "Wir hatten noch sieben Unternehmen auf der Warteliste, denen wir leider keine Corner mehr zuteilen konnten", berichtet Isabella Bayer von der Messe München.

Zu den Glücklichen, die eine Ecke ergattert haben, gehört BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Der Immobiliendienstleister bietet nicht nur Praktika und Werkstudentenplätze an: Im Oktober startet der Bewerbungsprozess für Ausbildungsplätze sowie Plätze für duale Studenten. Während andere Aussteller darauf warten, dass die Studenten zu ihnen kommen, sorgt BNPPRE selbst für Besucher in seinem Career Corner. Das Unternehmen organisiert dieses Jahr mit der Hochschule Rhein-Main ein Netzwerk-Format, "das an unseren Besuch der Hochschule in Wiesbaden anknüpft. 40 Studierende aus dem Studiengang Immobilienmanagement besuchen uns dieses Jahr in dem Career Corner", erzählt Tino Benker-Schwuchow, Head of HR von BNPPRE.

Getrübt wird ein Auftritt auf dem Career Day für manchen Teilnehmer durch die Tatsache, dass Professionals dort eher nicht rekrutiert werden können. "Für die Anwerbung berufserfahrener Mitarbeiter eignet sich die Veranstaltung bisher leider nicht. Es sind ausschließlich Absolventen oder noch studierende Kandidaten dabei. Wir würden eine Entwicklung hin zu einem breiteren Bewerberpool sehr begrüßen!", sagt Henning Jungmann von E&V Commercial.

Auch Carolin Dißmann aus dem Personalmanagement des Kölner Maklerhauses Greif & Contzen bemängelt die Dominanz von Studenten und Absolventen. "Professionals sind sicher vereinzelt auch beim Career Day, aber primär handelt es sich aus unserer Sicht noch um ein Format, das vornehmlich von Studenten und Absolventen angenommen wird. Wir würden eine breitere Positionierung und Attraktivierung als Karriereveranstaltung auch für Professionals sehr begrüßen."

CBRE hat 2016, neben u.a. Traineestellen im Bereich Capital Markets für Absolventen, auch einige Jobs für Berufserfahrene im technischen Bereich sowie für Bewertung, Architektur, Investment und Vermietung im Gepäck. Aber auch Deutschland-CEO Alexander von Erdély konstatiert: "Am vergangenen Career Day kamen nur vereinzelt berufserfahrene Mitarbeiter auf uns zu, die sich allgemein über Einstiegsmöglichkeiten informieren wollten. Die eindeutige Mehrzahl der Interessenten waren Studierende und Absolventen."

Anja Hechler, Associate Director Human Resources beim Beraterhaus Savills, das 2016 erstmals seit fünf Jahren wieder am Career Day dabei ist, hat eine einfache Erklärung für die überschaubare Präsenz gestandener Fach- und Führungskräfte: "Berufserfahrene werden sich aus unserer Sicht eher nicht auf dem Career Day über neue Jobs informieren. Da dort wahrscheinlich auch der jetzige Arbeitgeber vertreten ist, dürfte es schwierig sein, Gespräche über neue Jobs mit einem potenziellen neuen Arbeitgeber im Career Corner zu führen."

Doch was auf dem Career Day nicht klappt, kann ja trotzdem an anderen Ecken und Enden der Messe klappen, wie die Aussteller unisono bestätigen: "Die Expo Real an sich ist als Networkingevent natürlich prädestiniert dafür, dass man auch mit berufserfahrenen Kanditaten in Kontakt kommt", sagt z.B. Christoph Schulz von EY Real Estate.

Career Day 2016

Studenten, Absolventen, Young Professionals: Das ist die Zielgruppe des sogenannten Career Day auf der Expo Real, der traditionell am dritten Messetag stattfindet. In diesem Jahr tummeln sich Talente und Talentspäher am Donnerstag, den 6. Oktober 2016, in der Meet & Retreat Lounge in Messehalle A2. Dort präsentieren sich von 9 bis 14 Uhr 22 Aussteller in "Career Corners" dem Nachwuchs. Flankiert wird das Ganze von einem eigenen Konferenzprogramm nebenan im Planning & Partnerships-Forum mit Diskussionsrunden zu Themen wie "Recruiting in Real Estate" oder "Berufsbilder in der Immobilienwirtschaft". Zusätzlich mit im Angebot für den Branchennachwuchs: ein Bewerbungsmappencheck mit Profis. Zur Vorbereitung auf Gespräche mit Personalern dient ein Bewerberleitfaden, den man online auf der Website der Expo Real studieren kann. Dort finden sich wertvolle Hinweise, etwa "Zeigen Sie sich durch sinnvolle Fragen motiviert und interessiert." Im vergangenen Jahr dürften mindestens rund 680 Studenten auf der Messe unterwegs gewesen sein. Zumindest wurden so viele vergünstigte Eintrittskarten verkauft. Vereinzelt laden Unternehmen Studentengruppen ein, bestellen und bezahlen also gesammelt Studententickets für diese. hat

Harald Thomeczek