Frauen greifen nach Entwicklerjobs

Frauen auf der Baustelle sind keine Seltenheit mehr. Viele interessieren sich für die Projektentwicklung.

Frauen auf der Baustelle sind keine Seltenheit mehr. Viele interessieren sich für die Projektentwicklung.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: PR Image Factory

Karriere 23.05.2019
Die Projektentwicklung ist für viele Studierende das Ziel ihres Strebens. Vor allem die Aufgabenvielfalt reizt die jungen Leute, dabei häufiger die Frauen unter ihnen. Derweil nehmen ... 

Die Projektentwicklung ist für viele Studierende das Ziel ihres Strebens. Vor allem die Aufgabenvielfalt reizt die jungen Leute, dabei häufiger die Frauen unter ihnen. Derweil nehmen etliche Männer zusätzlich das oft besser bezahlte Fonds- und Asset-Management ins Visier. Das sind die Ergebnisse der aktuellen IZ-Arbeitsmarktumfrage.

Die Arbeit eines Projektentwicklers ist stressig. Sie ist nicht selten mit Hürden und Rückschlägen verbunden, birgt große Verantwortung, setzt ein verlässliches Netzwerk voraus und gehört trotz allem meist nicht zu den bestbezahlten Jobs in der Immobilienwirtschaft. Doch die Vielfalt der Aufgaben, von der Grundstücksakquise über die Realisierung bis zum Verkauf der Immobilie, die Arbeit sowohl draußen auf der Baustelle als auch am Schreibtisch und der Kontakt zum Dienstleister wie zum Kunden macht den Reiz aus, in der sogenannten Königsdisziplin der Branche tätig zu sein. Die Projektentwicklung ist das Ziel von 135 Befragten, also etwa eines jeden Dritten, der an der Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung teilgenommen hat. Damit steht die Projektentwicklung an der Spitze der favorisierten Berufswünsche - so wie in den Vorjahren. "Abwechslungsreich" sei die Arbeit, begründen viele Befragte ihre Wahl. In der Projektentwicklung benötige man Kenntnisse aus sämtlichen Immobilienbereichen, erklärt beispielsweise Student Johnny Salg. Andere betonen, dass die Arbeit nicht nur zahlenbasiert sei, sondern auch kreative Fähigkeiten und persönlichen Einsatz erfordere. Ein Projekt von Anfang an wachsen zu sehen und es letztlich auch aktiv abschließen zu können, ist für weitere Studenten ein Plus dieses Segments.

Wer die Projektentwicklung als einen Traumberuf auserwählt hat, rechnet nach dem Abschluss seines Studiums mit einem Jahresbruttogehalt von 49.900 Euro, nach zwei bis drei Jahren Berufserfahrung soll es bei 59.400 Euro (+19%) liegen. Damit bewegen sich die angehenden Projektentwickler etwa im Schnitt aller Befragten. Das Gehalt und der Sprung nach kurzer Zeit mögen dem einen oder anderen üppig erscheinen. Die Befragten geben es allerdings nur selten als Grund für ihre Berufswahl an.

Etwas Wasser in den Wein gießen derweil jene, die eher kritisch in die Zukunft der Projektentwickler-Szene blicken. "Das Geschäft ist mir zu zyklusanfällig", merkt Student Moritz Stang an. Eine Kommilitonin verweist zudem auf Gehälter, die nach oben begrenzt seien, sowie auf das Baurecht und langsame Behörden, die den Spaß an der Arbeit zunichte machten.

Auf Platz zwei der Beliebtheitsliste befragter Studenten landet bei der diesjährigen Umfrage das Asset-Management mit 84 Nennungen, also Stimmen von etwa 25% der Teilnehmer. Hier reicht das Aufgabenspektrum von der Marktanalyse über Investments, Verkäufe, Portfolioerweiterungen, das Heben von Potenzialen zur Wertsteigerung, bis hin zum Dialog mit Mietern und Investoren und das Abwägen ihrer Interessen. Gerade dieses interdisziplinäre Arbeiten schätzen die Studenten sehr. Aber auch mögliche Gehaltssteigerungen spielen bei den jungen Leuten nun eine wichtigere Rolle. Sie tauchen - häufiger als bei den Projektentwicklern - als Motiv für die Berufswahl auf. Künftige Asset-Manager erwarten auf der ersten Jahresabrechnung ein Bruttoeinkommen von etwa 50.700 Euro, nach zwei oder drei Jahren sollte dort schon eine Summe von etwa 60.800 Euro stehen (+20%).

Noch höher sind die Gehaltserwartungen im Fondsmanagement und Investment, dem Bronze-Gewinner der Top-Berufe. Jeder fünfte Befragte (22%) wünscht sich, nach dem Studium dort einsteigen zu können - und das zunächst mit 54.900 Euro brutto im Jahr, später können es gerne 67.800 Euro sein (+23%).

Wer sich fürs Fondsmanagement interessiert, hat von Natur aus gerne mit Zahlen zu tun und fühlt sich deswegen besonders in diesem Segment der Immobilienwirtschaft wohl. Weitere Pluspunkte sind nach Angaben der Studenten, dass das Fondsmanagement ein "weitgehend zyklusunabhängiger Job" sei und auch Verbindungen zu internationalen Märkten biete.

Im weiteren Ranking der Arbeitsmarktumfrage folgen etwas abgeschlagen die Felder Projektmanagement und -steuerung auf Platz vier (15%) und die Immobilienberatung (13%) auf Platz fünf.

Wer sich die Umfrageergebnisse noch etwas genauer anschaut und nach Geschlechtern differenziert, wird feststellen, dass sich das Ranking leicht verändert. Die Projektentwicklung steht demnach vor allem bei den weiblichen Studierenden hoch im Kurs. 44% der Teilnehmerinnen sehen sich später in diesem Segment. Die Herren kommen im Verhältnis dazu "lediglich" auf 33%. Sie haben neben der Projektentwicklung fast gleichberechtigt die höher dotierten Berufsfelder Fondsmanagement/Investment und Asset-Management im Blick (jeweils 25% der Männer).

Derweil möchten nur 22% der befragten Studentinnen ihren Weg Richtung Asset-Management einschlagen. Fondsmanagement/Investment soll es gar nur für 18% sein, genauso viele wie fürs Projektmanagement.

Diese Unterschiede in der Wahl des Traumberufs spiegeln sich in den unterschiedlichen Gehaltserwartungen der beiden Geschlechter wider (siehe "Frauen sollten sich mehr trauen"). Die Männer rechnen mit einem höheren Einkommen, weil sie sich auch in den traditionell höher bezahlten Segmenten tummeln. Die Frauen hingegen arbeiten offenbar lieber in der Königsdisziplin der Immobilienwirtschaft, der Projektentwicklung, auch wenn es dafür in aller Regel nicht das Königsgehalt gibt.

Anke Pipke

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Reuter soll C&W in Deutschland führen

Tina Reuter ist schon jetzt Mitglied des EMEA Strategic Leadership Teams von C&W.

Tina Reuter ist schon jetzt Mitglied des EMEA Strategic Leadership Teams von C&W.

Quelle: Cushman & Wakefield

Karriere 18.04.2024
Tina Reuter soll Insidern zufolge Deutschlandchefin von Cushman & Wakefield (C&W) werden. Damit würde sie Yvo Postleb nachfolgen, der im Winter sang- und klanglos das Maklerhaus ... 

Tina Reuter soll Insidern zufolge Deutschlandchefin von Cushman & Wakefield (C&W) werden. Damit würde sie Yvo Postleb nachfolgen, der im Winter sang- und klanglos das Maklerhaus verlassen hat.

Seit Anfang Dezember lässt C&W offen, wer die deutsche Tochter künftig führen wird. Im Winter hieß es auf Anfrage lediglich, Postleb werde "für einen längeren Zeitraum abwesend sein"; Tina Reuter, Head of Asset Services für Europa, solle "in seiner Abwesenheit vorübergehend die Verantwortung für Deutschland übernehmen".

Wie lange Postleb abwesend sein soll und ob er überhaupt wiederkommen wird bzw. wer ihm folgen soll – das sind Fragen, die C&W seit mehr als vier Monaten offen lässt. Ein Vakuum an der Spitze des Unternehmens mit 350 Beschäftigten. Noch wird Postleb auf der Internetseite von C&W als Managing Director Germany und Head of Germany geführt.

Jetzt aber ist aus gut unterrichteten Kreisen zu hören: Reuter wird den Chefposten übernehmen. Noch im April soll der Vertrag mit ihr unterschrieben werden. C&W bleibt dabei wortkarg. "Ich kann dies aktuell nicht kommentieren", sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Immobilien Zeitung (IZ). Auch Reuter selbst wollte gegenüber der IZ keinen Kommentar abgeben.

Reuter ist derzeit als Executive Partner verantwortlich für die Leitung und Entwicklung des Asset-Services-Geschäfts in Europa, über das rund 32 Mio. qm Gewerbefläche verwaltet wird, das 14 Länder abdeckt und mehr als 1.350 Mitarbeiter beschäftigt. Als Mitglied des EMEA Strategic Leadership Teams von C&W ist sie zudem mitverantwortlich für die strategische Ausrichtung des Gesamtunternehmens in Europa. Reuter verfügt über mehr als 20 Jahre internationale, bereichsübergreifende Führungserfahrung in der Immobilienbranche. Seit 2013 ist sie für C&W tätig.

Im Februar hatte Reuter der IZ erklärt, sie wolle die Dienste bei C&W bündeln sowie das Angebot breiter und diverser aufstellen. "Neben unserem bisherigen Office-Fokus stärken wir auch die Bereiche Residential, Healthcare und Logistik", sagte sie. "Unser Fokus liegt – als Teil unserer globalen Strategie – auf drei Prioritäten: Stärkung des Kerngeschäfts, effiziente Arbeit und Beratung sowie nachhaltiges, organisches Wachstum." C&W sehe den mittel- und langfristigen Erfolg nicht in der Konzentration auf wenige Bereiche, sondern "in gesamtheitlichen Lösungen".

Mit Alexander von Erdély bei CBRE und Matthias Leube bei Colliers hatten neben Postleb im vergangenen Winter auch zwei andere Topmanager von großen Gewerbemaklern ihre Posten abgegeben.

Peter Dietz

Was wollen Studierende vom Arbeitsmarkt?

Karriere 14.03.2024
Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten, sowie ihre ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten, sowie ihre Vorstellungen bei Gehalt und Tätigkeit angeben.

Beim Einstieg in die Immobilienbranche suchen sich Nachwuchstalente ihren Arbeitgeber ganz bewusst aus. Dafür achten sie auf den Ruf der Unternehmen und fragen gezielt nach Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber auch von ihrem Einstiegsgehalt haben sie genaue Vorstellungen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben. Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung und von großen Konzernen erwarteten sie höhere Gehälter als bei mittelständischen Unternehmen.

Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Wie sicher sind sich die Studenten, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben, und was wollen sie in den ersten Berufsjahren verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 21. April läuft.

Teilnehmen können Studierende, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an einer Hochschule beenden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten der Fächer Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie die, die Geografie oder auch Immobilienwirtschaft/-management und Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben.

Wer eine gültige Studienbescheinigung hochlädt, kann den Fragebogen online ausfüllen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Damit sich die Mühe lohnt, werden unter allen Teilnehmern Preise verlost. Es winken Abos der Immobilien Zeitung, Tickets für das IZ-Karriereforum, das am 8. Juni in Frankfurt Arbeitgeber und den Nachwuchs zusammenbringt, Eintrittskarten für den Europa Park, Rucksäcke von Got Bag, ein Apple iPad der 10. Generation und Airpods der 3. Generation.

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Patrizia, Kaufland Immobilien, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, HIH Real Estate, Europa Park und die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) die Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung.

Janina Stadel

Die IZ befragt Studierende zu ihren Karrierewünschen

Karriere 11.03.2024
Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten sowie ihre ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten sowie ihre Vorstellungen bei Gehalt und Tätigkeit angeben.

Beim Einstieg in die Immobilienbranche suchen sich Nachwuchstalente ihren Arbeitgeber ganz bewusst aus. Dafür achten sie auf den Ruf der Unternehmen und fragen gezielt nach Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber auch von ihrem Einstiegsgehalt haben sie genaue Vorstellungen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben. Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung und von großen Konzernen erwarteten sie höhere Gehälter als bei mittelständischen Unternehmen. 

Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Wie sicher sind sich die Studenten, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben, und was wollen sie in den ersten Berufsjahren verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 21. April läuft.

Teilnahme online möglich

Teilnehmen können Studierende, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an einer Hochschule beenden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten der Fächer Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie die, die Geografie oder auch Immobilienwirtschaft/-management und Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben. 

Wer eine gültige Studienbescheinigung hochlädt, kann den Fragebogen online ausfüllen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Damit sich die Mühe lohnt, werden unter allen Teilnehmern Preise verlost. Es winken Abos der Immobilien Zeitung, Tickets für das IZ-Karriereforum, das am 8. Juni in Frankfurt Arbeitgeber und den Nachwuchs zusammenbringt, Eintrittskarten für den Europa Park, Rucksäcke von Got Bag, ein Apple iPad der 10. Generation und Airpods der 3. Generation. 

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Patrizia, Kaufland Immobilien, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, HIH Real Estate, Europa Park und die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) die Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung. 

Janina Stadel