Gestatten, Immobilienhai Mathias Düsterdick

Seltener Anblick: Düsterdick in seinem Düsseldorfer Büro.

Seltener Anblick: Düsterdick in seinem Düsseldorfer Büro.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Karriere 28.09.2017
Master, Praktika und Werkstudentenjobs, perfekte Englischkenntnisse und Auslandssemester - was sollen Berufsanfänger heute nicht alles mitbringen, wenn sie es in der Immobilienwirtschaft ... 

Master, Praktika und Werkstudentenjobs, perfekte Englischkenntnisse und Auslandssemester - was sollen Berufsanfänger heute nicht alles mitbringen, wenn sie es in der Immobilienwirtschaft zu etwas bringen wollen. Mathias Düsterdick, Vorstandschef des Projektentwicklers Gerchgroup, hatte so gar nichts mit Immobilien am Hut, als er mit Anfang 20 zufällig in die Immobilienbranche rutschte. Sondern nur eine Freundin, die ihn bat, ihrem Vater auf die Finger zu sehen.

Meinem 18-jährigen Sohn versuche ich gerade beizubringen, warum er besser studieren soll. Heute würde eine Karriere wie meine wohl nicht mehr funktionieren", antwortet Quereinsteiger Düsterdick auf die Frage, ob sein Sohn ihm nacheifern und ruhig auf ein Studium verzichten soll. Dass man es auch ohne Hochschulausbildung im Leben zu etwas bringen kann, dürfte Düsterdick Senior dem Filius schließlich bewiesen haben.

Unlängst haben Düsterdick und Compagnon Christoph Hüttemann die Mehrheit an dem Projektportfolio, das sie in den anderthalb Jahren seit Gründung der Gerchgroup aufbauten, an die Schweizer SSN Group verkauft bzw. mit dieser ein Jointventure namens SG Development gegründet. "Letztes Jahr haben wir von einem namhaften Wettbewerber ein unerwartetes Angebot für unser Stuttgarter Grundstück bekommen. Weil wir nicht zu Spekulanten werden wollten, haben wir dann nach einer Lösung gesucht, bei der wir dauerhaft an diesem und den anderen Projekten beteiligt bleiben", erzählt Düsterdick.

Dass er nicht studiert hat, war tatsächlich lange ein Stachel im Fleisch des Mathias Düsterdick: "Ich habe jahrelang darunter gelitten." Erst als Karl-Werner Schulte, quasi der Vater aller Immobilienstudiengänge hierzulande, ihm nach dem Eingeständnis seines Minderwertigkeitskomplexes auf die Schulter klopfte und sagte: "Was soll ich Ihnen noch beibringen?", schloss Düsterdick Frieden mit seinem Curriculum Vitae. Heute lehrt der 49-Jährige selbst, Projektentwicklung, was sonst.

Düsterdick, Jahrgang 68 und gebürtiger Berliner, hatte in Frankfurt eine Ausbildung zum Werbekaufmann gemacht und wollte danach eigentlich Marketing in Berlin studieren. Doch dann gründete der Vater seiner damaligen Freundin Ende der 80er Jahre in Frankfurt - schon damals herrschte dort Wohnungsnotstand - eine Maklerfirma. Die Tochter machte sich Sorgen um das Gedeihen der Unternehmung: Düsterdick möge dem Herrn Papa unter die Arme greifen und das Maklerhaus auf einen guten Weg bringen, bat sie ihren Freund.

Das Geschäft mit der Vermittlung von Gewerbeflächen lief wie geschnitten Brot: "Nach einem Jahr hatte ich eine halbe Million D-Mark Provisionsumsatz gemacht." Die Pläne für ein Marketing-Studium verschwanden in der Schublade - wo sie für immer blieben. Statt unter die Werber ging Düsterdick 1990 selbst unter die Gründer und machte sich, mit einer Finanzspritze seines eigenen Vaters, als Makler selbstständig. Wohnimmobilien, auf diese Feststellung legt Düsterdick wert, habe er weder als Angestellter noch als Selbstständiger vermakelt: Er habe es als moralisch verwerflich empfunden, mit der Wohnungsnot der Menschen Geschäfte zu machen.

Darum tue es ihm auch so weh, wenn ihm ein wütender Bürger in Stuttgart, wo er auf dem Eiermann-Campus u.a. Wohnraum für rund 6.000 Menschen schaffen will, auf einer öffentlichen Veranstaltung unterstellt: "Du kriegscht ja de' Hals net voll!" Oder wenn Medien von ihm das Bild eines Immobilienhais, einer Heuschrecke oder eines Baulöwen zeichnen - und was Brehms Tierleben der Immobilienspezies sonst noch so zu bieten hat. "Stadtrat bremst Bauhai", ist so eine Schlagzeile im Passauer Lokalmagazin Bürgerblick, die Düsterdick trifft. "Klar will ich Geld verdienen - was denn sonst? Aber irgendjemand muss die ganzen Wohnungen, die wir brauchen, ja auch bauen."

Der Autor des kritischen Artikels zum Passauer Bauprojekt nimmt es Düsterdick übel, dass er die Spielräume für den Wohnungsbau, die die neue Baugebietskategorie Urbanes Gebiet eröffnet, bei der Umnutzung eines ehemaligen Brauereigeländes in ein Wohngebiet ausschöpfen will: Das Urbane Gebiet ermögliche "Wohngebiete zweiter Klasse, in der Nähe von Gewerbegebieten, in denen der Immissionsschutz nicht so strenggenommen wird". Im konkreten Fall der Peschl-Brauerei in der Nähe von historischer Altstadt und Hauptbahnhof müssten die künftigen Bewohner der "sieben verschachtelten Wohnblöcke, klein gerechnet Wohnraum für rund 900 Bürger, möglicherweise mit einer fünf Meter hohen Plexiglaswand" vor Bahnlärm geschützt werden.

Das Foto, das Düsterdick auf der Titelseite der Magazinausgabe vor der Brauereiruine zeigt, ist eine Montage: Düsterdick stützt die linke Hand ganz leicht auf dem Oberschenkel ab, die andere ist in der Hosentasche verschwunden, die Jacke weit offen, die Krawatte liegt über der Schulter - was, gepaart mit Düsterdicks eindringlichem Blick, ziemlich cool aussieht. Das Bild wirkt wie von Düsterdick bis ins letzte Detail inszeniert. Dabei, versichert er selbst, sei das Gegenteil der Fall, und er selbst gefällt sich auf diesem Bild auch nicht: Die Krawatte über die Schulter gehoben habe nicht er von Hand, sondern der Zufall in Gestalt einer steifen Hamburger Brise.

Aufgenommen wurde das Bild, das Düsterdick vor der Kulisse der Peschl-Brauerei zeigt, nämlich in Hamburg, vor einem anderen Brauerei-Gelände: dem der Holsten-Brauerei in Altona. Für die Holsten-Quartiere will SG Development nach aktuellem Planungsstand eine knappe Milliarde in die Hand nehmen. Die Gerchgroup hatte sich im Wettbewerb um das 86.500 m² große Areal gegen eine Konkurrenz aus rund 30 Bietern durchgesetzt und im Bieterfinale zwei ziemlich große Nummern aus dem Feld geschlagen: Patrizia Immobilien und Strabag Real Estate.

Stuttgart, Passau, Hamburg - Düsterdick kommt viel rum. "Ich bin vielleicht fünf Tage im Monat im Büro." So selten arbeitet er an seinem Schreibtisch in Düsseldorf, dass er sein Büro zunächst mit dem seines langjährigen Compagnon verwechselt, als er den Reporter herumführt: "Ach nein, das ist ja gar nicht mein Büro!" Das größte Kompliment ist für ihn, wenn die Leute ihn so oft in einer Stadt sehen, dass sie ihn für einen Einheimischen halten: "Wohnet Sie wieda in Schdurgert?", fragte ihn jemand, der ihn aus seiner Zeit beim Projektentwicklungsunternehmen Bülow kannte - das ist über 15 Jahre her - und nun durch die Gerchgroup-Aktivitäten auf dem ehemaligen IBM-Areal in Stuttgart-Vaihingen wieder öfter zu Gesicht bekam.

Bei der Bülow AG, einem Stuttgarter Projektentwickler, arbeitete er von 1996 bis 2001 als Direktor. Der Unternehmensgründer wollte ihn in den Vorstand heben - diese Offerte schlug Düsterdick jedoch aus. Stattdessen machte er sich als Projektentwickler mit PDP Property Development Partner selbstständig. "Es war vielleicht ein Fehler, von der Bülow AG wegzugehen", kommt Düsterdick ins Grübeln, als er gefragt wird, ob er irgendwas in seinem Berufsleben bereue. Er verwirft den Gedanken aber schnell wieder: An Weisungen gebunden zu sein, sei nicht so ganz sein Ding.

Die folgenden Stationen auf Düsterdicks Weg - PDP, NPC, PDI, 6B47 - dürften den meisten, die ihn von Nah und Fern kennen, bekannt sein. Was viele nicht wissen: Auch für den gern als "(Ex-)Baulöwen" titulierten Jürgen Schneider hat Düsterdick vor einer halben Ewigkeit gearbeitet. Schneider habe ihm einst den Posten als Geschäftsführer einer seiner Immobilienfirmen angetragen, ein Vierteljahrhundert ist das her. 23 Jahre alt war Düsterdick damals und in Schneiders berühmter Villa in Königstein im Taunus zu Gast. Schneider war auf den Makler Düsterdick aufmerksam geworden: "Reden und verkaufen konnte ich schon immer gut. Im Grunde besteht mein Job ja auch heute noch darin, Werbung und Marketing zu machen."

Sein Job in Schneiders Imperium war, Investoren für die von diesem aufgepäppelten Immobilien zu finden. Düsterdick fand, sagt er, auch viele - und wunderte sich, warum sein Chef keines der guten Angebote annahm. Bis das Schneider-System kollabierte. In Leipzig zum Beispiel habe Düsterdick für eine Immobilie, die Schneider für 80 Mio. D-Mark eingekauft hatte, einen Käufer gefunden, der 130 Mio. DM zahlen wollte - doch die Immobilie stand mit 160 Mio. DM in den Büchern der finanzierenden Bank. Nur ein einziges Objekt brachte Düsterdick in seiner Schneider-Zeit an den Mann: den Leipziger Fürstenhof. Die Abnehmer: Investoren aus Japan. Als das System Schneider aufflog, war Düsterdick ein gefragter Mann: "Ich hatte praktisch als einziger einen Überblick über Schneiders Immobilienportfolio. So wurde ich unfreiwillig zum Sprachrohr der Konkursverwaltung."

Länger als anderthalb Jahre währte die Schneider-Phase nicht. Doch wahrscheinlich wäre er an dessen Seite auch so nicht alt geworden: "Es gab in meinem Berufsleben zwei, drei gescheiterte Versuche, mit älteren, honorigen Herren klarzukommen." Er selbst will die Jüngeren mehr machen lassen, als er es früher selbst durfte. Klar, wo die Reise hingehen soll legt er schon selbst fest. Was denn sonst? Aber wie man ans Ziel komme, das müsse jeder Mitarbeiter doch selbst am besten wissen. Weil er "nicht am Schreibtisch sterben" wolle, ist er bereit, Verantwortung abzugeben: Er habe sich einen "Klon" geschaffen.

Düsterdick treibt viel Sport. Dreimal die Woche geht er laufen, um den Kopf freizukriegen, auch auf Reisen, wenn z.B. anstrengende Termine mit Stadtplanern anstehen: "Wenn ich nach Hamburg fliege, gehe ich zuerst immer an der Alster joggen." Andererseits isst er, was ihm schmeckt, Kalorienzählen ist seine Sache nicht. Seine Freude an gutem Essen erstreckt sich auch auf die Herstellung desselben: Düsterdick kocht regelmäßig mit vier anderen Herren der Immobilienschöpfung im Restaurant von Starkoch Alfons Schuhbeck in München. Die fünf Männer eint der Wunsch, ihr Netzwerk auf unkonventionelle Weise zu vergrößern.

Zu den Kochabenden darf jeder einen Gast aus der Branche mitbringen - allerdings nur einen männlichen: "Wenn auch Frauen dabei wären, wird doch nur gebalzt ..."Den Damen scheint einiges zu entgehen: "Seit Jahren kochen sie nun in meiner Kochschule am Platzl - auf ganz hohem Niveau. Es macht Spaß zu sehen, wie aus fünf Immobilienhaien ein toller Kochzirkel geworden ist. Bei der einen oder anderen Kreation überlege ich mir wirklich, diese in meine Karte aufzunehmen", schreibt Schuhbeck auf der Website von "Cooking Real Estate", wie sich der Herrenclub nennt.

Harald Thomeczek

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Junge Corporate Real Estate Manager vernetzen sich seit der Corona-Pandemie verstärkt im Verband Core Net Global (CNG). Sie suchen dort den Austausch mit Kollegen auf der gleichen Karrierestufe und holen sich Tipps von erfahrenen Seniors, die für Unternehmen und Konzerne weltweit in den Immobilienabteilungen tätig sind.

Rund 240 Mitglieder zählt das Chapter Central Europe des Netzwerks Core Net Global (CNG), zu dem neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch Polen, Rumänien und Bulgarien gehören. Allesamt sind Corporate Real Estate Manager und kümmern sich um die unternehmenseigenen Immobilien von Konzernen und Firmen in Europa.

Etwa 15% von ihnen bilden gemeinsam die Young Leaders, die Nachwuchsgruppe innerhalb des Netzwerks. Die Sparte für bis 35-Jährige gibt es bereits seit zehn Jahren, berichtet ihr Vorsitzender Sipho Fuhr. Doch erst seit der Corona-Pandemie hat ihre Gruppenstärke deutlich zugelegt. Fuhr, der sich außerhalb der Verbandsarbeit als Managing Director bei der Bauakademie-Gruppe mit immobiliennahen Daten und Services befasst, erklärt, dass die Zahl der Young Leaders seitdem um mehr als 20% gestiegen ist und weitere Interessenten bereits in den Startlöchern stehen.

Dass das Interesse am Austausch unter den jungen Nachwuchskräften aus dem Bereich Corporate Real Estate Management ausgerechnet in den vergangenen drei Jahren so stark zugenommen hat, wundert Maike Hermes nicht. Die 35-Jährige ist bei den Young Leaders chapterweite Ansprechpartnerin für alle Angelegenheiten rund um die Themen Diversität, Inklusion und Diskriminierung am Arbeitsplatz. Zu CNG kam sie 2018 und knüpft seitdem bei Treffen und internationalen Summits Kontakte zu Geschäftsführern und erfahrenen Seniors. Weil sie derzeit in Elternzeit ist, informiert das Netzwerk sie über aktuelle Trends und Herausforderungen. Später wird Hermes als Portfoliomanagerin wieder in ein Düsseldorfer Industrieunternehmen zurückkehren.

Die Corona-Pandemie brachte mehr Sichtbarkeit

Dort konnte sie mit dem Ausbruch der Pandemie eine zunehmende Sichtbarkeit ihrer Abteilung für den Gesamtkonzern beobachten. "Ich habe das Gefühl, dass sich die Bedeutung von Immobilienmanagern innerhalb der Konzerne in den vergangenen Jahren verändert hat. Dabei würde ich sagen, dass wir innerhalb der Unternehmen stärker in beratender Funktion bei Entscheidungsfindungen eingebunden werden. So kann man schon als Nachwuchskraft viel Einblick in die Unternehmensstrategie bekommen." Ausschlaggebender Punkt war für sie damals die Organisation von Homeoffice. "Veränderungen in der Unternehmensstrategie wirken sich auch auf die Immobilienstrategie aus", erklärt sie. Sie sieht sich und ihre Abteilung als Eigentümervertreter, die dafür sorgen, dass die Nutzungsmöglichkeiten der Gebäude an die Businessaktivitäten des Unternehmens angepasst werden. Empathie für die Bedürfnisse des Kerngeschäfts aufzubringen, ist für Hermes dabei die Hauptaufgabe der Immobilienmanager.

Dafür holen sich die Young Leaders regelmäßig Inspiration bei anderen Verbandsmitgliedern, die sich gegenseitig Einblicke in ihre Arbeit und vor allem die Immobilien ihres Unternehmens geben. So öffneten etwa Mitarbeiter eines Industrieunternehmens den Nachwuchskräften nicht nur die Türen zu ihrer Immobilie, sie stellten auch die Notfallpläne für einen Versorgungsmangel vor, beispielsweise bei Gasknappheit. Aber auch Best-Practice-Beispiele zum Umgang mit KI-Tools tauschen die Young Leaders regelmäßig aus, ebenso teilen sie ihre Erfahrungen damit, wie Dienstleistungen von externen Unternehmen eingespart werden können.

Beim Austausch bleiben die Nachwuchskräfte aber nicht immer unter sich. Gleichzeitig holen sie sich Tipps von erfahrenen Kollegen. Diese können auch ganz konkret mit dem Thema Karriereweg zu tun haben, etwa in Form von Ratschlägen zum Umgang mit Feedback von Vorgesetzten.

Auch die Young-Leaders-Gruppe selbst bietet verschiedene Anreize für ein besonderes Engagement. "Ich habe eigentlich einen kaufmännischen Hintergrund und bin durch Zufall in die Immobilienbranche gekommen", berichtet CNG-Mitglied Kristof Adam von seinen Anfängen. "Inzwischen bin ich bei Thyssenkrupp verantwortlich für alle Transaktionen weltweit." Um sich über seine Kernthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die für Corporates so wichtige Nutzerorientierung auszutauschen, stieg er vor drei Jahren in das Netzwerk ein und wurde in dieser Zeit zum ersten deutschen Global Young Leader of the Year gewählt. Dafür schlägt jedes Chapter ein Mitglied vor, der Titel wird weltweit vergeben. "Dadurch habe ich innerhalb des Netzwerks noch mehr Sichtbarkeit bekommen, also auch mehr Sichtbarkeit für meine Themen, die mich auch beruflich beschäftigen. Zudem kann ich Vorbild sein für andere Young Leaders und sie motivieren, sich noch mehr zu vernetzen." Dafür hat das Netzwerk sogar die Frequenz der Treffen und virtuellen Veranstaltungen erhöht. Wie Young-Leaders-Vorsitzender Fuhr erklärt, sei das zuletzt nötig gewesen, weil der Austauschbedarf der Mitglieder, die sich allesamt im ersten Drittel ihrer Karriere befinden, so stark angestiegen ist.

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Im Herbst vergangenen Jahres hatte das Maklerhaus Colliers den Geschäftsbereich Hotel in Deutschland komplett aufgegeben und sich vom gesamten Team unter der Leitung von Schappner getrennt. Rund 30 Beschäftigte sollen von dem Schnitt betroffen sein.

Zur Begründung hieß es damals, Colliers wolle sich in der aktuellen Marktlage auf das Kerngeschäft konzentrieren. Nicht rentable Unternehmensbereiche würden zurückgefahren. Schappner war seit Juni 2019 als Head of Hotel und Geschäftsführer für Colliers in Deutschland tätig.

Jetzt also der Neubeginn. Quercus & Acer bietet Kunden Unterstützung bei Hoteltransaktionen inklusive Beratung an. Der Fokus liege auf institutionellen Investoren sowie privaten Anlegern aus ganz Europa, insbesondere in der DACH-Region, teilt Schappner mit und verweist auf 23 Jahre Erfahrung in den Bereichen Hotelimmobilien, Transaktionen und Projektentwicklung bei Colliers, JLL und der Hotelgruppe IHG.

Geschäftspartner Slama war laut eigener Angaben an zahlreichen Hotelprojekten für internationale Hotelgruppen wie Fairmont, Kempinski und Marriott beteiligt und hat Erfahrung in den Segmenten Hotel-Neupositionierungen, Transaktionen und Eröffnungen.

Peter Dietz