Hauptsache Karrierechancen

Karriere 23.05.2019
Frauen achten stärker auf einen sicheren Arbeitsplatz als Männer. Gemeinsamkeiten bei den Ansprüchen an den künftigen Arbeitgeber legt die IZ-Arbeitsmarktumfrage hingegen in Sachen ... 

Frauen achten stärker auf einen sicheren Arbeitsplatz als Männer. Gemeinsamkeiten bei den Ansprüchen an den künftigen Arbeitgeber legt die IZ-Arbeitsmarktumfrage hingegen in Sachen Gehaltshöhe und Unternehmensgröße offen.

Losgelöst vom konkreten Tätigkeitsfeld sind es doch auch immer die "inneren Werte" eines Jobs, die den individuellen Arbeitsalltag bestimmen. Von besonders hoher Bedeutung sind den jungen Arbeitnehmern dabei die Aufstiegsmöglichkeiten und Perspektiven innerhalb des Unternehmens sowie die Möglichkeiten zum eigenverantwortlichen Arbeiten. Das besagt die IZ-Arbeitsmarktumfrage 2019 unter 358 Studierenden eines immobilienwirtschaftlichen Studiengangs. Für die meisten Teilnehmer gehören sie zu den wichtigsten Punkten bei der Auswahl des Arbeitgebers.

Ähnlich wie bei den Gehaltswünschen (siehe "Frauen sollten sich mehr trauen") lohnt sich ein differenzierter Blick auf die unterschiedlichen Erwartungen der beiden Geschlechter. Vor allem beim Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz werden die Diskrepanzen deutlich. Weibliche Befragte geben ihm eine Bedeutung von durchschnittlich 1,85 auf der Schulnoten-Skala. Männlichen ist die Sicherheit hingegen nur eine 2,45 wert. Damit rangiert dieser Aspekt bei den Männern auf Platz zwölf von 13 abgefragten Werten, bei den Damen auf Platz sechs. Auch beim Wunsch nach attraktiven Arbeitszeiten gehen die Ansprüche auseinander. Die Frauen geben ihm eine 1,83 (Platz fünf von 13), die Herren hingegen nur eine 2,43 (Platz elf). Ein ähnliches Bild zeigt die Befragung zum Angebot flexibler Arbeitszeitmodelle: Junge Studentinnen (1,85) nehmen es begeisterter auf als ihre Kommilitonen (2,31).

Was den Umfrageteilnehmerinnen am wichtigsten erscheint, ist den Ergebnissen zufolge die Weiterbildung im Unternehmen (1,66). Dieser Punkt taucht in den Erwartungen der Männer erst auf Platz vier auf. Sie richten ihren Fokus eher auf die Aufstiegschancen und Perspektiven im Unternehmen (1,63). Ein Aspekt, der bei den Frauen ebenfalls weit oben rangiert, mit 1,67 auf Platz zwei.

Ebenfalls weit oben auf der Wunschliste steht bei beiden Geschlechtern die Erwartung an das eigenverantwortliche Arbeiten und an die Höhe des Einkommens. Mit der Durchschnittsnote 1,89 bringt es das Gehalt bei den künftigen Arbeitnehmerinnen auf Platz acht, mit 1,92 bei ihren männlichen Pendants auf Platz drei. An der ähnlichen Gewichtung, aber unterschiedlichen Platzierung dieses Aspekts lässt sich ablesen, dass die Frauen generell den "inneren Werten" eines Unternehmens mehr Bedeutung beimessen.

Unwichtig ist derweil sowohl Männern als auch Frauen bei ihrer Berufswahl die Größe des Unternehmens. Da sind sich beide sogar einig, vergeben dem Punkt eine durchschnittliche Wertung von 3,51 und den jeweils letzten Platz im Ranking.

Anke Pipke

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Um Studierende auf die aktuellen Herausforderungen der Baubranche vorzubereiten, legt die Fakultät für Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität in Weimar einen stärkeren Fokus auf nachhaltige Bauweisen. Das bringt auch eine Umbenennung der Fakultät mit sich.

Die Fakultät Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar richtet sich strategisch neu aus. In diesem Zuge kommt es zu einer Umbenennung in Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Dadurch soll das Thema Nachhaltigkeit, das verstärkt in Lehre und Forschung Einzug erhält, nach außen kommuniziert werden.

„Für die Zukunft ist ein Wandel im Bauwesen im Sinne eines umfassenden nachhaltigen Bauens und der Entwicklung und Erforschung von grünen Technologien zu erwarten", begründet Dekan Tom Lahmer den Schritt und sagt: „Was wir brauchen, sind alternative Lösungsansätze, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.“ Dazu gehören der Einsatz von modernen Technologien wie Building-Information-Modeling, Sensorik, Drohnen und Robotik für den digitalen Bau und die Bauüberwachung. Ebenfalls stärkeren Einzug in die Forschung und Lehre an der Fakultät sollen nachhaltige Bau- und Konstruktionsweisen, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und die Optimierung von Tragstrukturen erhalten.

Die Neuausrichtung der Fakultät hat die Universität in ihr Jubiläumsjahr gelegt. Sie feiert 2024 ihr 70-jähriges Bestehen und stellt zu diesem Anlass die Perspektiven von Bauingenieuren in einer Open-Air-Ausstellung aus. Sie trägt den Titel Queens of Structure und wird am 25. April mit einer Vernissage eröffnet.

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Nicht immer erfüllen Bewerber auf Führungspositionen alle Voraussetzungen, die sich Arbeitgeber wünschen. Weiterbildungen können Defizite dann ausgleichen. Doch die Unternehmen aus der ... 

Nicht immer erfüllen Bewerber auf Führungspositionen alle Voraussetzungen, die sich Arbeitgeber wünschen. Weiterbildungen können Defizite dann ausgleichen. Doch die Unternehmen aus der Wohn- und Immobilienwirtschaft investieren vergleichsweise wenig in die fachliche und methodische Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter.

Die Erwartungshaltung von Unternehmen aus der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sind hoch, wenn es darum geht, welche Kompetenzen ihre Fach- und Führungskräfte zum Einstieg mitbringen sollen. Das zeigt der diesjährige Human Resources Monitor des Bildungszentrums der Wohn- und Immobilienwirtschaft EBZ. Die Autoren der Studie haben mehr als 300 Unternehmen, darunter vor allem Wohnungsgesellschaften, Hausverwaltungen und Maklerhäuser, gefragt, welche Fähigkeiten und Kenntnisse sie bei aktuellen Bewerbern auf Stellen für Führungspositionen vermissen. Das Ergebnis: Mehr als 43% der Befragten bemängelten die IT-Kenntnisse der Bewerber, jeder dritte Arbeitgeber wünschte sich mehr Fachkompetenzen, 31% klagten über mangelnde Flexibilität, 29% über fehlendes unternehmerisches Denken. Fast jedem Vierten fehlten Methodenkompetenzen und Wissen zu Arbeitstechniken und 20% der Arbeitgeber wünschten sich mehr Kenntnisse rund um die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Arbeitgeber bevorzugen Präsenzseminare

Doch auch bei bestehenden Mitarbeitern beklagten sie Defizite. Denn nicht alle kommen den Fortschritten und den stetigen Entwicklungen in der Branche sowohl in Bezug auf fachliche Themen als auch im Umgang mit Technik nach. Abhilfe sollen da Fortbildungen schaffen. Rund 90% der befragten Unternehmen bevorzugen dafür seit Ende der Corona-Pandemie wieder Präsenzveranstaltungen, für die die Mitarbeiter für einige Tage ihren Arbeitsplatz verlassen. Internetbasierte Intensivseminare werden von den Arbeitgebern nicht ganz so gerne unterstützt. Die Nachfrage nach ihnen lässt wieder nach.

Vergleicht man die aktuellen Kosten der Fort- und Weiterbildungsstätten für ihre Seminare, wird jedoch klar, dass die Unternehmen nicht genug Budget zur Verfügung stellen. Denn für mehrtägige Fortbildungen in Präsenz fallen schnell vierstellige Beträge an. Hinzu kommen in den meisten Fällen Anreise- und Übernachtungskosten. Eine jährliche Teilnahme an einem solchen Kurs ist demnach für die meisten Mitarbeiter nicht möglich. Denn die befragten Arbeitgeber zahlen im Durchschnitt nur 880 Euro pro Mitarbeiter und Jahr für die Weiterbildung.

Damit liegt die Branche deutlich unter dem, was andere in ihre Mitarbeiter investieren. Laut einer Erhebung des IW Köln wurden branchenübergreifend schon 2019 etwa 1.200 Euro pro Kopf und Jahr investiert. Aktuellere Zahlen liegen dem Institut nicht vor, es sei jedoch davon auszugehen, dass sich der Durchschnittsbetrag mit der Inflation nach oben entwickelt hat.

Das relativ größte Budget innerhalb der Immobilien- und Wohnungswirtschaft hatten kleine Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten. Sie gaben 2023 jährlich bis zu 1.034 Euro pro Mitarbeiter für Weiterbildungen aus, kleine Wohnungsgesellschaften sogar um die 1.100 Euro. "In diesen Unternehmen müssen viel weniger Mitarbeitende mit der gleichen Vielfalt an Herausforderungen umgehen als in größeren Unternehmen", erklären sich die Studienautoren die erhöhten Anstrengungen bei den mitarbeiterschwachen Unternehmen. Sie seien es auch, die häufiger kostenintensive Maßnahmen wie etwa berufsbegleitende Studien bezahlen, um die Mitarbeiter langfristig auf höhere Positionen vorzubereiten.

Janina Stadel