Immo-Chefaufseher verdienen vergleichsweise gut

London calling? Wohl kaum. Aber vielleicht hat Wulf Bernotat, Aufsichtsratschef von Vonovia, hier gerade Vorstandsboss Rolf Buch in der Leitung.

London calling? Wohl kaum. Aber vielleicht hat Wulf Bernotat, Aufsichtsratschef von Vonovia, hier gerade Vorstandsboss Rolf Buch in der Leitung.

Quelle: imago, Urheber: Sven Simon

Karriere 04.05.2017
Aufsichtsratsvorsitzende sind unterbezahlt. Zumindest gemessen daran, was ihre Vorstandschefs verdienen, findet die Unternehmensberatung hkp/// group. Der Chefkontrolleur von Vonovia ... 

Aufsichtsratsvorsitzende sind unterbezahlt. Zumindest gemessen daran, was ihre Vorstandschefs verdienen, findet die Unternehmensberatung hkp/// group. Der Chefkontrolleur von Vonovia schneidet im Dax-Vergleich relativ gut ab. Und auch diverse Aufsichtsratschefs von Immobilien-AGs und -banken aus dem MDax kommen vergleichsweise gut weg.

386.000 Euro: So viel verdiente der Aufsichtsratsvorsitzende eines Dax-Konzerns 2016 im Durchschnitt. Das geht aus der "Geschäftsberichtsauswertung Aufsichtsratsvergütung Dax 2016" der hkp/// group hervor. Spitzenverdiener war erneut Paul Achleitner, der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, mit einer Gesamtvergütung von 800.000 Euro, gefolgt von Norbert Reithofer von BMW (610.660 Euro) und Gerhard Cromme von Siemens (605.000 Euro). Die genannten Zahlen beinhalten das jeweilige Festgehalt, eine (mögliche) ein- und/oder mehrjährige variable Vergütung sowie eine Ausschussvergütung und Sitzungsgeld.

Der einzige Immobilienvertreter unter den Dax-30-Chefkontrolleuren, Vonovia-Chefaufseher Wulf Bernotat, erhielt im vergangenen Jahr 300.000 Euro für seine Arbeit bei der Wohnungsgesellschaft. Dabei handelt es sich um ein reines Festgehalt. Im Ranking der 27 ganzjährig tätigen Aufsichtsratsvorsitzenden im Dax 30 landet Bernotat mit seinen 300.000 Euro im Jahr 2017 auf Platz 18. Schlusslichter sind Wolfgang Mayrhuber von Infineon (214.000 Euro), Ulrich Lehner von ThyssenKrupp (210.000 Euro) und Igor Landau von Adidas (205.250 Euro). Im Vorjahr lag Bernotat noch auf Platz 15. Dass er 2016 um drei Plätze "abgerutscht" ist, liegt u.a. daran, dass die Aufsichtsratsvorsitzenden von BMW und VW 2015 wechselten und daher damals nicht berücksichtigt wurden.

Die Mehrheit der Aufsichtsratschefs, 19 an der Zahl, erhielt 2016 ausschließlich ein Fixgehalt. Joachim Kayser, Senior Partner bei der hkp/// group, sieht das kritisch: "Bei der Umstellung auf Festvergütung werden unpassende Wirkungsmechanismen nicht hinreichend bedacht. In schlechten Zeiten werden alle Mitarbeiter eines Unternehmens die Konsequenzen in ihrer Vergütung spüren, allein die Aufsichtsräte wird es nicht treffen."

386.000 Euro: Das bedeutete ein Plus von 8,3% gegenüber dem Vorjahr (356.000 Euro). Berücksichtigt man allerdings nur diejenigen Chefkontrolleure, die sowohl 2015 wie auch 2016 das ganze Jahr über in Amt und Würden waren, halbiert sich die durchschnittliche Gehaltserhöhung auf rund 4%.

Wulf Bernotat von Vonovia erhielt schon 2015 genau 200.000 Euro Festvergütung für den Vorsitz und weitere 100.000 Euro für seine Tätigkeit in Aufsichtsratsausschüssen. Die Vonovia-Hauptversammlung hatte sein Gehalt 2013 unbefristet auf 300.000 Euro festgelegt bzw. diese Summe als Obergrenze für alle Aufsichtsratsmitglieder einschließlich des Vorsitzenden definiert.

Vonovia begründet die Beschränkung der Aufsichtsratsvergütung auf ein reines Festgehalt auf Nachfrage so: "Die variable Vergütung gibt es für den Vorstand, der nach der aktienrechtlichen Grundordnung die Geschäftsführung inne hat. Der Aufsichtsrat hingegen hat eine Kontroll- und Beratungsfunktion."

386.000 Euro: Damit hat ein Chefaufseher in einem Dax-Unternehmen 2016 nur einen Bruchteil von dem verdient, was ein Vorstandschef kassiert hat, nämlich im Durchschnitt 5,5 Mio. Euro oder das 14,3-fache. Regine Siepmann, Partnerin bei der hkp/// group, hält das nicht für angemessen: "Für einen Aufsichtsratsvorsitzenden muss man mindestens 50 Arbeitstage veranschlagen, bei Banken deutlich mehr."

Auf einen allgemeingültigen Faktor mag sich Siepmann nicht festlegen, dafür hängt die Angemessenheit des Gehalts eines Aufsichtsratschef im Einzelfall von zu vielen Aspekten ab. Doch wenn man von Pi mal Daumen 50 Arbeitstagen ausgeht und unterstellt, dass selbst der fleißigste Vorstandsvorsitzende nicht mehr als 350 Tage im Jahr arbeiten kann, landet man ungefähr bei Faktor Sieben.

Neben dem Zeitaufwand macht Siepmann noch ein anderes Argument geltend. Entgegen landläufiger Meinung sei ein Aufsichtsrat eben nicht nur kontrollierend und beratend tätig: "Er trifft auch Personalentscheidungen, und viele Geschäfte bedürfen seiner Zustimmung, z.B. Mergers und Acquisitions oder große Investitionen, und auch an strategischen Entscheidungen ist er beteiligt."

Bei Vonovia verdiente der Vorstandschef, Rolf Buch, im vergangenen Jahr nach hkp-Rechnung insgesamt 3,1 Mio. Euro und damit mehr als zehn Mal so viel wie sein Pendant im Kontrollgremium. Zu 1 Mio. Euro Festgehalt gesellten sich ein Bonus von rund 695.000 Euro sowie eine gewährte mehrjährige variable Vergütung von 1,43 Mio. Euro.

Mit einem Faktor von 10,4 steht Bernotat im Vergleich mit der Durchschnittsrelation im Dax (14,3) vergleichsweise gut da. Nur in vier Dax-Konzernen verdienen Aufsichtsratschefs, immer gemessen am Gehalt ihres Vorstandsvorsitzenden, besser. Am besten kommt Achleitner von der Deutschen Bank weg: Sein Pendant im Vorstand verdient "nur" 4,8 Mal so viel wie er. Die meisten Chefaufseher sind, in der Relation zu dem, was deren Pendant im Vorstand bekommt, schlechter gestellt. Mitunter verdienen Vorstandschefs sogar mehr als das 30-fache.

Unter den Immobilienunternehmen und -banken im MDax gibt es einige Chefkontrolleure, die sich nach der genannten Logik mit Achleitner messen können oder zumindest besser abschneiden als Bernotat, wie eine exklusive Auswertung der hkp/// group für die Immobilien Zeitung zeigt (siehe Tabelle "Hochtief-Chef verdient 23 Mal so viel wie der Aufsichtratsvorsitzende"). Dies gilt zwar nicht nach den absoluten Zahlen, aber eben relativ gesehen.

So bekommen etwa die drei Vorstandsmitglieder von TAG Immobilien - einen Vorstandsvorsitzenden gibt es seit dem Wechsel von Rolf Elgeti in den Aufsichtsrat nicht mehr - im Durchschnitt nur das 3,7-Fache des Gehalts des Aufsichtsratsvorsitzenden Elgeti. Bei der pbb Deutsche Pfandbriefbank liegt das Vergütungsverhältnis von Vorstandsvorsitz und Aufsichtsratsvorsitz bei 5. Bei der LEG Immobilien wird sozusagen mit 7,5 Mal genommen, und der Aareal-Bank-Chef verdient gut neunmal so viel wie der Oberaufseher der Wiesbadener Immobilienbank. Beim Baukonzern Hochtief (22,7) und bei der Deutschen Wohnen (14,9) kommen die Aufsichtsratsvorsitzenden hingegen nicht so gut weg.

Harald Thomeczek

Weitere Nachrichten aus der Rubrik Karriere

Klaus Schmitt wird doch nicht Corestate-CEO

Klaus Schmitt.

Klaus Schmitt.

Quelle: Patrizia Immobilien AG

Karriere 10.12.2020
Nächste Volte beim Investmentmanager Corestate: Auf die Rochade im Aktionärskreis und den zweiten Komplettaustausch des Aufsichtsrats in diesem Jahr folgt die Neubesetzung des CEO-Postens. Das ... 

Nächste Volte beim Investmentmanager Corestate: Auf die Rochade im Aktionärskreis und den zweiten Komplettaustausch des Aufsichtsrats in diesem Jahr folgt die Neubesetzung des CEO-Postens. Das Kuriose dabei: Der scheidende CEO Klaus Schmitt geht, bevor er überhaupt angekommen ist.

Das Ehepaar Ketterer und Yannick Heller, denen bislang rund ein Viertel der Corestate-Aktien gehörten, haben fast alle ihre Papiere an verschiedene Investoren verkauft und sind ausgestiegen. Neuer Ankeraktionär mit einem Anteil von 9,9% ist ein Fonds von Vestigo Capital (siehe "Bei Corestate Ketterer raus, Vestigo rein", IZ 49/20). Nach dem Aktionärswechsel hat der komplette Aufsichtsrat abgedankt. Die bisherigen Kontrolleure mit Georg Allendorf an der Spitze waren erst im Juni 2020 angetreten. Ersetzt wird Allendorf durch Friedrich Munsberg. Ihm zur Seite stehen Hermann Wagner und Friedrich Oelrich.

Nicht antreten wird der designierte CEO Klaus Schmitt. Der Ex-Patrizia-Vorstand hätte zum 1. Januar 2021 als Nachfolger von Lars Schnidrig ins CEO-Gewand schlüpfen sollen. Daraus wird nun nichts, wie Corestate inzwischen mitteilte. Stattdessen wird René Parmantier (45) Vorstandsvorsitzender von Corestate. Der neue Aufsichtsrat habe ihn mit sofortiger Wirkung und für eine Amtszeit von drei Jahren zum CEO ernannt, schreibt das Unternehmen. Parmentier war in den vergangenen zwölf Jahren CEO der Oddo Seydler Bank. Diese hätte eigentlich an die von Rolf Elgeti geführte Gesellschaft Obotritia Capital verkauft werden sollen, doch dieser Deal war im Sommer geplatzt. Die drei neuen Aufsichtsräte haben ebenfalls einen Bankenhintergrund.

Und noch eine Überraschung: Der bisherige CEO Lars Schnidrig, der Corestate eigentlich zum Jahresende 2020 hätte verlassen sollen, bleibt nun doch. Er übernimmt den vakanten CFO-Posten, den er schon einmal inne hatte, bevor er zum CEO aufrückte. Schnidrigs neuer Vertrag läuft ebenfalls drei Jahre. Die beiden anderen bestehenden Vorstandsmitglieder, Nils Hübener und der erst im Oktober in das Gremium aufgenommene Daniel Löhken, die als Chief Investment Officer bzw. Chief Legal & HR Officer wirken, bleiben bei ihren vertrauten Rollen.

Der neue Vorstand hat u.a. diese Ziele: Schulden abbauen, die Risikoklassen Core/Core+ ausbauen und das Finanzierungsgeschäft ankurbeln. Parmentier lässt in der Mitteilung wissen: "Ich sehe erhebliches Wachstumspotenzial sowohl im bestehenden Produktbereich des Anlagemanagements als auch und vor allem im Segment Private Debt." Das Mezzanine-Geschäft bleibe attraktiv und das verwaltete Vermögen - aktuell gut 28 Mrd. Euro - solle wachsen.

Schnidrig setzt darauf, dass sie "auf der Basis einer effizienteren Kostenstruktur weitere Fortschritte bei Profitabilität und Umsatzwachstum erzielen können". Zuletzt war Corestate auf Schrumpfkurs. Der Umsatz sackte in den ersten neun Monaten 2020 um 23% auf 142,7 Mio. Euro ab, der bereinigte Konzerngewinn brach von 67,6 auf 20,8 Mio. Euro ein.

Harald Thomeczek

Deutsche Konsum shoppt im Osten und in BaWü

Karriere 21.03.2018
Die Immobilien-AG Deutsche Konsum Reit hat für insgesamt 25,6 Mio. Euro drei Einzelhandelsimmobilien von verschiedenen Investoren gekauft. Die Kaufpreisfaktoren sind überschaubar. ... 

Die Immobilien-AG Deutsche Konsum Reit hat für insgesamt 25,6 Mio. Euro drei Einzelhandelsimmobilien von verschiedenen Investoren gekauft. Die Kaufpreisfaktoren sind überschaubar.

Zum einen holte sich die Truppe um CEO Rolf Elgeti das Fachmarkzentrum Pleissen Center im sächsischen Werdau bei Zwickau ins Einkaufskörbchen. Verkäufer ist ein "internationaler Investor", den Namen mag der Käufer nicht nennen. Das Objekt ist jedenfalls der dickste Fisch im Netz: Es hat eine Gesammietfläche von rund 39.000 qm und ist zu 95% vermietet, u.a. an Kaufland und Möbel Roller. Die Immobilie steht allein für 2,3 Mio. Euro von insgesamt rund 2,9 Mio. Euro Jahresmieteinnahmen. Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit der Mietverträge (Walt) in Werdau liegt bei etwa fünf Jahren.

Dauermietverträge in Angermünde

Ins Portfolio der Deutschen Konsum ist auch das Anger Zentrum im brandenburgischen Angermünde gewandert. Die vorhandenen 4.900 qm Mietfläche sind komplett belegt, u.a. sitzen der Lebensmittelhändler Norma, eine Sparkasse, eine Apotheke, Ärzte und Gesundheitsdienstleister im Haus. Die Immobilie spielt aktuell Mieteinnahmen von 0,4 Mio. Euro ein und gehörte vorher einem deutschen Investor. Einen Walt nennt der Erwerber für diese Immobilie nicht: "Wir haben in Angermünde im Wesentlichen Dauermietverträge, die wir nicht in die Berechnung des Walt einbeziehen. Dies umfasst sowohl den Norma-Markt als auch die Vielzahl der Arztpraxen usw. Diese sind nach den gesetzlichen Kündigungsfristen kündbar, bestehen aber in den meisten Fällen schon seit der Erbauung des Objekts", erklärt Christian Hellmuth, Finanzvorstand der Deutschen Konsum.

Das letzte Ei im Korb, ein Edeka-Großmarkt im schwäbischen Pfullingen mit 3.500 qm, bringt derzeit - ebenfalls im Stande der Vollvermietung - 0,2 Mio. Euro auf die Waage. Das Gebäude war zuvor im Besitz eines deutschen Family-Offices. Der Walt liegt bei rund fünf Jahren.

Pfullingen ist etwa bei Faktor zehn, die anderen beiden Objekte sind günstiger

Die Ankaufsrendite gibt die Deutsche Konsum für alle drei Deals zusammen mit 11,2% an. Auf die einzelnen Objekte herunterbrechen darf Hellmuth die Renditen bzw. Kaufpreisfaktoren nicht, nur so viel: "Tendenziell ist Pfullingen etwa bei Faktor zehn und die anderen beiden Assets dementsprechend günstiger." Alle drei Immobilien sollen zum 1. Mai in den Besitz des neuen Eigentümers übergehen.

"Investitionsvolumen von über 100 Mio. Euro im aktuellen Geschäftsjahr"

Das Portfolio der Deutschen Konsum wird mit den drei Neuerwerbungen auf 85 Objekte mit einer annualisierten Gesamtmiete von 32 Mio. Euro anwachsen. Hellmuth ist in Gedanken schon einen Schritt weiter: "Wir gehen aufgrund der nach wie vor sehr gut gefüllten Ankaufspipeline aktuell von einem Investitionsvolumen von über 100 Mio. Euro im aktuellen Geschäftsjahr aus und sind in mehreren konkreten Ankaufsprozessen, die wir kontinuierlich abarbeiten." Was das Verhältnis von Miete und Kaufpreis angeht, liegt die Schmerzgrenze in aller Regel bei Faktor elf (bezogen auf die Ist-Miete).

Vor Leerstand scheut Hellmuth nicht zurück, "da wir für diesen nichts bezahlen und trotz bzw. auch aufgrund des Leerstands in der Regel bereits zweistellige Anfangsrenditen haben." Durch Investitionen, Neuvermietungen oder Mietvertragsverlängerungen - so der Plan - "steigen unsere bereits zweistelligen Ankaufsrenditen nochmals deutlich und die Immobilien werden höher bewertet".

Harald Thomeczek

Deutsche Konsum: Vorstand wächst mit dem Portfolio

Karriere 13.06.2017
Der Einzelhandelsimmobilieninvestor Deutsche Konsum verdreifacht den Vorstand. Zwei mehr oder weniger bekannte Gesichter rücken auf und treten an die Seite von CEO Rolf Elgeti. ... 

Der Einzelhandelsimmobilieninvestor Deutsche Konsum verdreifacht den Vorstand. Zwei mehr oder weniger bekannte Gesichter rücken auf und treten an die Seite von CEO Rolf Elgeti.

Aus eins mach drei: Rolf Elgeti, bislang Alleinvorstand der Deutschen Konsum Reit-AG, bekommt Alexander Kroth und Christian Hellmuth als Vorstandsmitglieder an die Seite gestellt. Der 34-jährige Kroth wird sich ab dem 1. Juli 2017 als Chief Investment Officer (CIO) um Investments und das Asset-Management kümmern, Hellmuth (37) für Corporate Finance bzw. Accounting und Investor Relations zuständig sein. Elgeti bleibt Vorstandsvorsitzender (CEO).

Die beiden Vorstandsfrischlinge sind erst seit Januar 2017 als Investment Director bzw. Finance Director für die Deutsche Konsum tätig. Kroth hat allerdings schon seit 2014 mit Elgeti bei Obotritia Capital, die Anteile an der Deutschen Konsum hält, zusammengearbeitet. Hellmuth arbeitete vor seinem Wechsel zur Deutschen Konsum u.a. für WCM, Deutsche Wohnen und GSW.

Portfolio hat sich seit Anfang 2016 verdoppelt

Die Deutsche Konsum begründet die Aufstockung des Vorstands mit dem "zügigen Wachstum" und der "gestiegenen Unternehmensgröße". Mitte Mai 2017 hielt man ein Einzelhandelsimmobilienportfolio aus 62 Objekten mit rund 330.000 Quadratmetern Mietfläche, jährlichen Mieteinnahmen von ungefähr 24,5 Mio. Euro und einem Bruttovermögenswert von 240 Mio. Euro im Bestand. Die größten Batzen zum Einnahmestrom steuern Edeka, die Schwarz-Gruppe mit Kaufland und Lidl sowie Real bei. Anfang 2016, als das gleißende Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit erstmals auf die Deutsche Konsum fiel, bestand das Portfolio erst aus 30 Immobilien mit einer Mietfläche von 146.000 Quadratmetern, jährlichen Mieteinnahmen von 13,6 Mio. Euro und einem Buchwert von 125 Mio. Euro. Binnen der letzten knapp anderthalb Jahre hat sich das Portfolio also ungefähr verdoppelt.

Harald Thomeczek