Karriere-News

Claudia Hamm erhält Award für mutige Immobilienfrauen

Claudia Hamm.

Claudia Hamm.

Quelle: Heuer Dialog, Urheber: Kratz Photographie

Karriere 05.12.2017

HAWK verlost Arbeitgeberplätze für Karrieretag

In diesem Jahr kamen erstmals nicht alle interessierten Arbeitgeber beim Personalkongress der HAWK zum Zug. Fünf Unternehmen konnten sich - anders als die Ausstellervertreter auf diesem Bild - nicht den Fragen der Studierenden stellen.

In diesem Jahr kamen erstmals nicht alle interessierten Arbeitgeber beim Personalkongress der HAWK zum Zug. Fünf Unternehmen konnten sich - anders als die Ausstellervertreter auf diesem Bild - nicht den Fragen der Studierenden stellen.

Quelle: HAWK

Karriere 05.12.2017
Einmal im Jahr gibt die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Holzminden Immobilienstudenten und Immobilienunternehmen Gelegenheit, einander zu beschnuppern. ... 

Einmal im Jahr gibt die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Holzminden Immobilienstudenten und Immobilienunternehmen Gelegenheit, einander zu beschnuppern. Mittlerweile ist das Format so beliebt - oder sind die Nachwuchssorgen der Arbeitgeber möglicherweise so groß -, dass die Anmeldung rund ein halbes Jahr vor dem Event geschlossen werden musste.

Die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Holzminden wird die Plätze für Arbeitgeber, die sich auf dem HAWK-Personalkongress "Practice meets Campus" dem Nachwuchs präsentieren, im nächsten Jahr womöglich per Losverfahren vergeben. In diesem Jahr hat das Interesse der Unternehmen an einer Teilnahme die von der HAWK gesetzte Teilnehmergrenze von 20 Plätzen "merklich gesprengt", notiert die Fachhochschule in einer Mitteilung zum diesjährigen HR-Kongress. Weil die HAWK die genannte Obergrenze eingeführt hat, schafften es einige Bewerber nicht weiter als bis zur Warteliste. Während sich die 20 Glücklichen in einem eigenen Raum der Hochschule in Szene setzen und gezielte Gespräche mit den Studenten führen konnten.

Für das kommende Jahr müsse sich das Organisationsteam daher gegebenenfalls über ein Losverfahren Gedanken machen, heißt es weiter. Denn nicht nur die Anzahl der Kandidaten, auch die Geschwindigkeit, mit der sich die Unternehmen mittlerweile im Rennen um die Mitarbeiter von morgen die offenbar ziemlich begehrten Plätze auf der HAWK-Veranstaltung sichern, hat in diesem Jahr eine neue Dimension angenommen: "Beachtlich ist, dass wir das Anmeldeverfahren für die Novemberveranstaltung schon im Frühjahr beenden mussten", sagt Susanne Ertle-Straub, Professorin für Immobilienresearch an der HAWK und Organisatorin der Firmenmesse.

Die HAWK bringt Studenten und Firmen seit 2014 zusammen. Gestartet ist "Practice meets Campus" damals mit zehn teilnehmenden Unternehmen.

Harald Thomeczek

ULI Germany verleiht diesmal fünf Leadership Awards

Karriere 30.11.2017
Das ULI Germany hat gestern Abend die Leadership Awards 2017 verliehen. Diesmal gab es fünf Preisträger: Neben den üblichen Kategorien Immobilienwirtschaft, Stadtplanung/Öffentliche Hand, ... 

Das ULI Germany hat gestern Abend die Leadership Awards 2017 verliehen. Diesmal gab es fünf Preisträger: Neben den üblichen Kategorien Immobilienwirtschaft, Stadtplanung/Öffentliche Hand, Young Leader und Lebenswerk vergab die Jury heuer zum ersten Mal einen "Innovationspreis".

Gewinner in der Kategorie Lebenswerk ist in diesem Jahr Klaus Laminet, der Gründer und Gesellschafter des Projektentwicklers sowie Fonds- und Portfolio-Managers Investa Real Estate. In der Kategorie Stadtplanung/Öffentliche Hand freute sich der Offenbacher Oberbürgermeister Horst Schneider über seine Ehrung. In der Rubrik Immobilienwirtschaft ging der Award an Ali-Reza Momeni, den Gründer und Inhaber des Hamburger Projektentwicklers Momeni-Gruppe. Zum Young Leader des Jahres wurde Thomas Poulis-Leinberger, Director Asset-Management bei AEW Europe, gewählt. Erster Preisträger in der nigelnagelneuen Kategorie Innovation ist die Genossenschaft Holzmarkt 25 eG aus Berlin. Das ULI Germany vergibt die Leadership Awards seit 2005 jährlich.

Harald Thomeczek

Fortbildungspflicht für Makler und Verwalter nimmt Formen an

Makler müssen ihrer Fortbildungspflicht nicht unbedingt auf der Schulbank nachkommen. Sie können ihr Weiterbildungspensum auch im Selbststudium erbringen.

Makler müssen ihrer Fortbildungspflicht nicht unbedingt auf der Schulbank nachkommen. Sie können ihr Weiterbildungspensum auch im Selbststudium erbringen.

Quelle: fotolia.com, Urheber: Monkey Business

Karriere 30.11.2017
Immobilienmakler und -verwalter müssen sich bekanntlich ab dem 1. August 2018 in schöner Regelmäßigkeit fortbilden. So sieht es das Gesetz zur Einführung einer Berufszulassungsregelung ... 

Immobilienmakler und -verwalter müssen sich bekanntlich ab dem 1. August 2018 in schöner Regelmäßigkeit fortbilden. So sieht es das Gesetz zur Einführung einer Berufszulassungsregelung für Immobilienmakler und Wohnimmobilienverwalter vor. Details dazu - wie zu anderen Gesetzesinhalten - wird eine Rechtsverordnung des Bundeswirtschaftsministeriums regeln. Ein Referentenentwurf für die "Verordnung zur Änderung der Makler- und Bauträgerverordnung" zeigt, wohin die Reise gehen soll.

Dem Gesetz zufolge müssen sich Makler und gewerbliche Miet- und WEG-Verwalter ab dem 1. August 2018 alle drei Jahre 20 Stunden fortbilden. Betroffen sind der Gewerbetreibende und seine an der erlaubnispflichtigen Tätigkeit beteiligten Mitarbeiter. Wer eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann bzw. zur Immobilienkauffrau oder eine Weiterbildung zum/zur Immobilienfachwirt(in) gemacht hat, für denjeningen/diejenige greift die Weiterbildungspflicht erst drei Jahre nach Aufnahme seiner bzw. ihrer Tätigkeit.

Präsenzform, Selbststudium, betriebsinterne Maßnahmen - oder andere geeignete Form

Im Referentenentwurf wird nun präzisiert, wie die gesetzlich geforderte Weiterbildung erbracht werden kann: nämlich "in Präsenzform, im Selbststudium, durch betriebsinterne Maßnahmen des Gewerbetreibenden oder in einer anderen geeigneten Form". In jedem Fall gelte jedoch: "Einer Weiterbildungsmaßnahme muss eine Planung zugrunde liegen, sie muss systematisch organisiert und die Qualität derjenigen, die die Weiterbildung durchführen, muss sichergestellt sein."

Was die Inhalte angeht, listet der Referentenentwurf einen ganzen Katalog auf, ohne ins Detail zu gehen. Makler sollen sich z.B. in puncto Kundenberatung, Verbraucherschutz oder Finanzierung und Steuern schulen, Verwalter ihr Wissen u.a. zu altersgerechten und barrierefreien Umbauten, zu energetischen Gebäudesanierungen und Modernisierungen sowie zur Beantragung von Fördermitteln und zum Einsatz derselben aufpolieren.

Zuständige Behörde muss immer zu Jahresbeginn informiert werden

Makler und Verwalter können selbst entscheiden, ob sie die 20 Stunden am Stück oder scheibchenweise absolvieren. In jedem Fall müssen sie die zuständige Behörde zu Beginn eines jeden Kalenderjahres (konkret: immer bis zum 31. Januar) "unaufgefordert und in Textform" darüber informieren, ob und, wenn ja, wie sie sich weitergebildet haben. Auch wenn der Betroffene sich in einem Jahr nicht weitergebildet hat, muss er dies also der Behörde melden. Erstmals wird eine solche Auskunft am 31. Januar 2020 fällig. Erfolgen soll sie grundsätzlich möglichst auf elektronischem Wege und über ein vorgefertigtes Formular, das im Referentenentwurf enthalten ist. Wer der jährlichen Anzeigepflicht nicht nachkommt, kann mit einem Bußgeld über 5.000 Euro belegt werden.

Nachweise müssen Makler, Verwalter und die von der Regelung betroffenen Beschäftigten jedoch nicht automatisch vorlegen, sondern nur auf ausdrücklichen Wunsch der Behörde. Sprich: "Die Teilnahme an einer Weiterbildungsmaßnahme muss von dem zur Weiterbildung Verpflichteten dokumentiert werden, indem er die entsprechenden Nachweise wie Teilnahmebescheinigungen oder Zertifikate sammelt." Die zuständigen Behörden könnten dann im Einzelfall die Erklärung des Verpflichteten auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen.

Auftraggeber müssen auch auf dem Laufenden gehalten werden

Auch ihre Kunden müssen Verwalter und Makler über ihre Bildungsaktivitäten auf dem Laufenden halten. Gewerbetreibende seien verpflichtet, ihren Auftraggebern während der jeweiligen Vertragslaufzeit regelmäßig - ebenfalls spätestens zum 31. Januar eines jeden Kalenderjahres
und erstmals zum 31. Januar 2020 - Angaben über die von ihnen im Vorjahr absolvierten Weiterbildungsmaßnahmen mitzuteilen, heißt es.

Doch damit nicht genug: Kunden von Maklern und Verwaltern müssen schon "beim ersten Geschäftskontakt" und - wie gehabt - "in Textform" Informationen über deren berufliche Qualifikationen erhalten. "Dies kann zum Beispiel in Form eines Informationsblattes oder einer Angabe auf der Visitenkarte erfolgen", auch eine "elektronische Mitteilung" sei zulässig, heißt es zu diesem Punkt weiter.

IVD sieht Optimierungspotenzial

Der Immobilienverband Deutschland (IVD) sieht Licht und Schatten im Entwurf zur Rechtsverordnung. Er findet es zwar gut, "dass das Bundesministerium offenbar auf Eigenverantwortlichkeit setzt, da es den Gewerbetreibenden und ihren Beschäftigten weitgehend selbst überlassen wird, wie sie sich weiterbilden und wie sie ihre Auftraggeber hierüber informieren".

Das vorgeschlagene Verfahren, wie der Informationspflicht Genüge getan werden soll, würde der IVD jedoch gern verschlankt sehen. So sei etwa besagte jährliche Erklärungspflicht gegenüber der Behörde "unverhältnismäßig". Auch die jährliche Verpflichtung, den Auftraggeber über absolvierte Weiterbildungsmaßnahmen zu informieren, lehnt der Verband ab. Wie und wann der Kunde informiert wird, sollte dem Betroffenen überlassen bleiben - Hauptsache der potenzielle Auftraggeber erhält die Informationen "rechtzeitig", also bevor er einen Vertrag schließt, und "in einem angemessenen Umfang". Die Privilegierung von bestimmten Abschlüssen - Immobilienkaufmann und -fachwirt - will der Verband am liebsten gestrichen sehen. U.a. deshalb, weil es nicht nachzuvollziehen sei, warum jemand mit einem Master-Abschluss mit Schwerpunkt Immobilienwirtschaft nicht in den Genuss eines solchen Privilegs kommen soll.

Harald Thomeczek

WCM kürzt Aufsehergehälter

Karriere 30.11.2017
Der Aufsichtsrat der Gewerbe-AG schrumpft und wird neu bestückt. Bei der Vergütung werden die Stellschrauben angezogen. ... 

Der Aufsichtsrat der Gewerbe-AG schrumpft und wird neu bestückt. Bei der Vergütung werden die Stellschrauben angezogen.

Das Kontrollgremium werde von sechs auf drei Mitglieder reduziert, "um der Tatsache, dass die WCM AG nun eine Tochtergesellschaft der TLG Immobilien AG ist, Rechnung zu tragen", erklärt Gunnar Janssen, Head of Investor Relations/Capital Markets der WCM. Außerdem scheiden insgesamt fünf der bisherigen WCM-Aufsichtsräte aus, während zwei TLG-Aufsichtsräte nun auch in das Kontrollgremium der neuen Tochter einziehen. So hat Michael Zahn, Aufsichtsratschef der TLG, nun auch den Hut im WCM-Aufsichtsrat auf. Und Helmut Ullrich, Ex-CFO der Deutschen Wohnen und ebenfalls Teil des TLG-Aufsichtsrats, ist jetzt Zahns Stellvertreter bei der WCM.

Reduziert werden auch die Bezüge der Kontrolleure: Bisher erhielt ein gewöhnlicher WCM-Aufseher 25.000 Euro Festvergütung im Jahr, der stellvertretende Vorsitzende erhielt 50.000 Euro und der Chefkontrolleur 75.000 Euro. Jetzt wurden die Festgehälter auf 20.000 bzw. 40.000 bzw. 60.000 Euro heruntergeschraubt. Zudem wird der erfolgsabhängige Vergütungsanteil, der bisher für jedes Aufsichtsratsmitglied einmal pro Vertragslaufzeit gezahlt wurde, ab Januar 2018 gestrichen. Für das Geschäftsjahr 2016 erhielten die sechs Aufsichtsräte in der Summe also 225.000 Euro. Hinzu kommt die Erfolgsvergütung über weitere 225.000 Euro für alle bisherigen Aufseher. Diese wird jedoch erst 2018 fällig. In der neuen Konstellation kosten die Dienste ihrer Aufsichtsräte die WCM nur noch 60.000 Euro im Jahr. Denn: "Der Aufsichstratsvorsitzende, Herr Zahn, verzichtet auf seine Bezüge!", so Janssen. Als Vorstandschef der Deutsche Wohnen verdiente Zahn 2016 rund 2,1 Mio. Euro. Und als TLG-Aufsichtsrat 93.415 Euro.

Harald Thomeczek

Vertauschte Rollen bei der Commerz Real

Die fünf Vorstandsmitglieder der Commerz Real schlüpfen in die Rollen von Mentees, fünf Jungspunde - neudeutsch: Digital Natives - nehmen als Mentoren auf den Chefsesseln Platz. Ganz links: Transformation Managerin Jana Schäfer.

Die fünf Vorstandsmitglieder der Commerz Real schlüpfen in die Rollen von Mentees, fünf Jungspunde - neudeutsch: Digital Natives - nehmen als Mentoren auf den Chefsesseln Platz. Ganz links: Transformation Managerin Jana Schäfer.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Karriere 30.11.2017
Die Commerzbank-Tochter hat sich vor einem Jahr auf die Fahnen geschrieben, "erster digitaler Asset-Manager" zu werden. Um die kulturelle Transformation zu beschleunigen, hat sich der ... 

Die Commerzbank-Tochter hat sich vor einem Jahr auf die Fahnen geschrieben, "erster digitaler Asset-Manager" zu werden. Um die kulturelle Transformation zu beschleunigen, hat sich der fünfköpfige Vorstand auf ein kleines Experiment eingelassen: Die vier Herren und die eine Dame gehen mit je einer Nachwuchskraft aus dem eigenen Hause ins Sparring. Das Ziel: die Welt mit den Augen eines Digital Native sehen.

Es sind Fragen wie diese, die die fünf Vorstandsmitglieder in den nächsten sechs Monaten beschäftigen werden, wenn sie sich in schöner Regelmäßigkeit mit einem jungen Menschen zur Nachhilfe in Sachen Digitalisierung treffen: Welche Marketingmaßnahmen kommen bei Digital Natives gut an? Was macht einen Arbeitgeber für sie attraktiv, wie stellen sie sich die perfekte Führungskraft vor und in was für einem Umfeld wollen sie arbeiten? Und was für Erfahrungen haben sie bis jetzt mit der Commerzbank als Arbeitgeber gemacht? Was halten sie von Gamification, also der Übertragung spieltypischer Elemente in spielfremde Zusammenhänge mit dem Ziel der Motivationssteigerung? Wie, wo und was kaufen Digital Natives? Welche Endgeräte und Apps nutzen sie? Und wofür?

Wer zwischen 1980 und dem Jahr 2000 geboren wurde, gehört zur Bevölkerungskohorte "Generation Y". Diese gilt als besonders technikaffin und stellt Althergebrachtes angeblich gern infrage. Wer also könnte die Chefriege der Fondsgesellschaft Commerz Real, so das Kalkül, besser auf die Kundenanforderungen von morgen vorbereiten und Optimierungspotenzial aufzeigen als Jungspunde aus den eigenen Reihen?

Man merkte den fünf Vorstandsmitgliedern bei der Kick-off-Veranstaltung zum "Reverse Mentoring Digitale Transformation" durchaus an, dass sie sich auf ein kleines Abenteuer mit ungewissem Ausgang einlassen, wenn sie in die Welt der Jungen eintauchen. Roland Holschuh, im Vorstand fürs Asset-Management zuständig und damit am nächsten dran an den Immobilien der Commerz Real, die vor allem der offene Fonds hausinvest im Portfolio hat, versprühte regelrecht Vorfreude auf die Welt der jungen Kollegen: "Ich würde gern zwei-, dreimal mit Ihnen durch Frankfurt laufen, um zu sehen, wie Sie sich im - sozialen! - Raum bewegen."

"Wir wollen wirklich lernen", bekräftigte Vorstandsvorsitzender Muschter und appellierte an die fünf jungen Menschen, sich mit ehrlichem Feedback nicht zurückzuhalten. Schließlich diene die Veranstaltung dem Zweck, "die Commerz Real besser zu machen" und "Gelerntes in den beruflichen Alltag zu überführen". Den fünf jungen Herren solle es nicht ergehen wie ihm, Muschter, dessen Verbesserungsvorschläge im Commerzbank-Konzern mitunter "nur begrenzt begeistert aufgenommen" würden.

Und die Jungen, von denen einer erst 19 Jahre alt ist, drei Mitte zwanzig und einer mit 37 noch gerade so als Digital Native durchgeht, deuteten bei der Auftaktveranstaltung schon an, dass sie auch im Angesicht ihrer obersten Vorgesetzten keine Angst davor haben, konstruktive Kritik zu üben: Digitalisierung sei mehr als Technologie, leitete Thuwagaran Nithiananthan, Trainee im sogenannten DigitalWerk der Commerz Real - einer Art Labor, in dem neue digitale Produkte und Services ausgetüftelt werden sollen - seine Vision vom Mentoring ein. Er wünsche sich einen "holistischen Ansatz", bei dem einzig und allein die Kundenwünsche im Vordergrund stehen - und da sehe er durchaus noch "ein großes Delta zwischen dem, wie es sein sollte, und dem, wie es ist".

Der 26-Jährige war vorher Diplomand bzw. Bachelorand bei der ING-DiBa in den Bereichen Marketing und Digital Channels und beschäftigte sich mit der strategischen Neuausrichtung der Bankenbranche im Privatkundensektor im Zuge der Digitalisierung, konkreter: mit den Herausforderungen und Möglichkeiten im Mobile Business. Jetzt lässt der junge Mann HR-Vorstand Sandra Scholz an seinem Wissens- und Erfahrungsschatz teilhaben. Die Personalchefin der Commerz Real will "alle Kollegen für die neuen Anforderungen fit machen", denn "künftig werden andere Skills entscheidend sein".

Benjamin Röder, mit 37 Jahren lebensältester und mit einer Unternehmenszugehörigkeit von 17 Monaten dienstältester Mentor, sieht in puncto digitale Kompetenzen (was immer man darunter konkret versteht) auch noch Luft nach oben: "Die Mitarbeiter sind im täglichen Doing weiter weg von der Digitalisierung", sagt der Gerade-noch-so-Digital-Native, der bei der Commerz Real im digitalen Direktvertrieb tätig ist und vorher bei der Commerzbank Digital Marketing Manager für Girokonto war.

"Die Kunden verstehen, ihren Bedarf verstehen und erfüllen", so umriss Röder das Ziel. Und fügte an, wie man alle Commerz Realer ins Boot auf die Reise in eine ungewisse Zukunft bekommt: "Die Mitarbeiter dürfen nicht von Angst getrieben sein, sondern müssen von den Chancen angezogen werden." Für die Mentees und zugleich Vorgesetzten hatte er eine Warnung parat: "Ehrliches Feedback zu geben, ist das eine - es zu bekommen, etwas ganz anderes ..."

Begleitet wird das Mentoring-Programm von einer "Transformation Managerin" aus der Personalabteilung. Diese hat Themenblöcke oder "Digital Hot Topics für Einsteiger", namentlich Kommunikation, Lifestyle, Work 4.0, Technologie und Digital Business, aufgestellt und diverse Grundfragen zusammengestellt. Aus diesem Katalog können sich die Mentees und Mentoren ganz individuell die Themen und Fragen herauspicken, die sie besonders interessieren bzw. wo sie dazulernen wollen.

Gefunden haben sich die Tandems übrigens, indem die Erwartungen der Mentees und das, was die Mentoren so mitbringen, gematched wurden - "wie bei Parship", ulkte Commerz-Real-Chef Muschter. Sein Mentor ist Niklaas Baudet von Gersdorff, Trainee im Research. Der 27-Jährige hat Stadt- und Regionalentwicklung an der TU Wien sowie Geopolitical Studies an der Karlsuni in Prag studiert und wirkte als Spezialist für Geoinformationssysteme und Datenmanager an einem Forschungsprojekt mit. In der Vorstellungsrunde ließ er keinen Zweifel daran, worauf er im Austausch Wert legt: "hierarchielose Kommunikation". "In den besten Diskussionen, die ich bisher in meinem Leben geführt habe, ging es ausschließlich um die Sache. Und nicht darum, wer gewinnt."

Harald Thomeczek

HFT Stuttgart bringt Masterstudiengang Smart City Solutions

Karriere 29.11.2017
Die Hochschule für Technik Stuttgart (HFT Stuttgart) bringt im Wintersemester 2018/2019 den Master-Studiengang Smart City Solutions an den Start. Das Studium dauert drei Semester, geht in ... 

Die Hochschule für Technik Stuttgart (HFT Stuttgart) bringt im Wintersemester 2018/2019 den Master-Studiengang Smart City Solutions an den Start. Das Studium dauert drei Semester, geht in englischer Sprache über die Bühne und kostet 10.000 Euro.

Mit dem neuen Angebot will die HFT Stuttgart folgender Erkenntnis Rechnung tragen: Bislang eher voneinander getrennte fachspezifische Kompetenzen in den Bereichen Verkehr, Energie, Städtebau, Verwaltung und Baurecht würden nur dann den komplexen Anforderungen einer „zukunftsfähigen“ und „lebenswerten“ Stadt gerecht, wenn sie in einem übergreifenden Ansatz zusammenspielten. Ebendieses Zusammenspiel will die HFT Stuttgart mit dem neuen Studiengang erbringen. Auf dem Lehrplan stehen: Smarte Stadtplanung und Gebäude, Infrastruktur (u.a. Energie, Mobilität, Ressouren-Management), Projektmanagement, Digitalisierung und Finanzierung. Einen erfolgreichen Abschluss vorausgesetzt, sollen Absolventen so befähigt werden, auf „zukunftsorientieren Wirkungsfeldern“ z.B. in Ingenieur- und Beratungsfirmen oder in öffentlichen Verwaltungen tätig zu werden.

Die Dauer des englischsprachigen Studiums beträgt drei Semester, die Kosten 10.000 Euro. Dafür sollen Absolventen „internationale Berufschancen“ erlangen. Smarte Stadtplanung sei schließlich in zahllosen Metropolen weltweit ein Riesenthema, ob in Kopenhagen oder Rio, Mumbai oder Bangkok. Die indische Regierung z.B. habe ein Programm aufgelegt, mit dem zunächst 100 Städte im Land smart gemacht werden sollen.

Unter einer smarten Stadt versteht die HFT Stuttgart eine größere Agglomeration, die mit den folgenden Phänomenen zu kämpfen hat - und ihnen durch Investitionen in die technische und soziale Infrastruktur erfolgreich die Stirn zu bieten vermag: Zuzug von immer mehr Menschen in die Ballungsräume; ein unkontrolliertes Ausufern der Stadtgrenzen (Urban Sprawl) und eine immense Zunahme der Mobilitätsbewegungen. Sodann: Verkehrsinfarkte, gesundheitsschädigende Luftverschmutzung und Lärm; Armut, Müllberge, Stromausfälle und fehlende oder mangelhafte Trinkwasserversorgung; fehlende öffentliche Sicherheit und - last but not least - der Klimawandel.

Harald Thomeczek

Buwog geht mit Familienfreundlichkeit auf Bewerberjagd

Martina Wimmer, Personalchefin der Buwog.

Martina Wimmer, Personalchefin der Buwog.

Quelle: Buwog, Urheber: Stephan Huger

Karriere 24.11.2017
Die österreichisch-deutsche Wohn-AG Buwog Group hat ein neues Karriereportal gelauncht. Die Anziehungskraft auf Jobinteressenten erhöhen sollen künftig insbesondere allerlei familienfreundliche ... 

Die österreichisch-deutsche Wohn-AG Buwog Group hat ein neues Karriereportal gelauncht. Die Anziehungskraft auf Jobinteressenten erhöhen sollen künftig insbesondere allerlei familienfreundliche Maßnahmen.

Auf dem Karriereportal finden Jobsucher neben Stellen z.B. auch Infos zur Einarbeitung bei der Buwog (neudeutsch: Onboarding) oder zur Personalentwicklung - und können via Videos in die Buwog-Welt eintauchen.

Firmenfahrräder und "Fit mit Maya"

Sie können der Karriereseite zudem interessante Details zur Arbeitswelt bei der Buwog entnehmen. Etwa, dass auf Initiative des Betriebsrats eigene Buwog-Fahrräder angeschafft wurden, die sowohl für kürzere Dienstfahrten als auch für gemeinsame Ausflüge genutzt werden können. Und dass eine Expertin für Fahrradgesundheit den Mitarbeitern eine Einführung zum Thema "Mit dem Rad zur Arbeit" gegeben hat. In puncto betriebliche Gesundheitsförderung hat die Buwog in diesem Jahr außerdem das Pilotprojekt "Fit mit Maya" gestartet. In einem Onlinetool macht eine Fitnesstrainerin täglich zwei Fitnessübungen vor, die die Buwog-Leute direkt am Arbeitsplatz leicht nachmachen können sollen.

Last but not least präsentiert sich die Buwog auf ihrer neuen Karriereseite insbesondere als familienfreundlicher Arbeitgeber, dem die Work-Life-Balance seiner Mitarbeiter am Herzen liegt: "Familienfreundlichkeit ist für viele Bewerberinnen und Bewerber ein ausschlaggebender Faktor, sich überhaupt bei uns zu melden", weiß CEO Daniel Riedl. Und Martina Wimmer, Bereichsleiterin Personalmanagement bei der Buwog Group, versichert: "Wir sind uns unserer Verantwortung als Arbeitgeber an all unseren Standorten durchaus bewusst, weshalb es uns ein wesentliches Anliegen ist, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - sowohl in Österreich als auch in Deutschland - zu fördern und mit unterschiedlichsten Aktivitäten zu unterstützen."

Eltern-Kind-Büros und mehr Rücksicht auf Teilzeitkräfte

Die Personalchefin konkretisiert ihr Versprechen wie folgt: "Wir werden daher in den kommenden Jahren zusätzlich zu unseren bereits bestehenden Angeboten, wie zum Beispiel Gleitzeit, auch weitere familienfreundliche Maßnahmen umsetzen." Zu den neuen Angeboten zählten in Zukunft u.a. ein eigener Büroraum mit Spielmöglichkeiten, damit Mitarbeiter an Brückentagen ihre Kinder ins Büro mitbringen können. Außerdem soll die Betreuung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Elternzeit intensiviert werden, und im Rahmen einer "überarbeiteten Meeting Policy" soll noch mehr Rücksicht auf Teilzeitkräfte genommen werden. Schießlich soll "familienfreundliches Führen" als Bestandteil in die Führungskräfteausbildung integriert werden.

Die Buwog beschäftigt aktuell 774 Mitarbeiter an zehn Standorten in Deutschland und Österreich. Das Unternehmen bewirtschaftet rund 49.200 eigene Wohnungen; außerdem entwickelt und vertreibt es welche.

Harald Thomeczek

Gegenbauer macht sich für den Nachwuchs cool

Die Coolness der Protagonisten soll auf deren Arbeitgeber abfärben, so das Kalkül.

Die Coolness der Protagonisten soll auf deren Arbeitgeber abfärben, so das Kalkül.

Urheber: mc-quadrat OHG, Quelle: Gegenbauer

Karriere 23.11.2017
Gegenbauer geht mit einer Social-Recruiting-Kampagne auf Nachwuchsjagd. Mit der Reality-Serie im Stile von Big Brother & Co. will der Berliner Gebäudedienstleister Jugendliche für ... 

Gegenbauer geht mit einer Social-Recruiting-Kampagne auf Nachwuchsjagd. Mit der Reality-Serie im Stile von Big Brother & Co. will der Berliner Gebäudedienstleister Jugendliche für eine Ausbildung im Facility-Management (FM) begeistern.

Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: Das anstehende Azubi-Fest von Gegenbauer droht wegen eines Wasserschadens in der ursprünglichen Fest-Location ins Wasser zu fallen. Personaldirektor Claus Kohls trommelt also im Stile eines Weltrettungs-Epos eine Task-Force zusammen, die binnen 79 Stunden retten soll, was zu retten ist. Bevor "die geilste Party ever" gefeiert werden kann, haben die Azubis natürlich Herausforderungen zu meistern, die sie bis an ihre Grenzen führen. So müssen sie sich z.B. in einem Hochseilgarten beweisen, um an den Schlüssel für ihre WG zu kommen. Gefilmt werden sie dabei teils von einem Kamerateam, teils filmen sie ihre Taten mit Handkameras selbst.

Ausgestrahlt wird die Serie, die den Namen CrewCrew trägt - womit sozusagen die Kernbesatzung eines Raumschiffs oder eben einer Azubis-Truppe gemeint ist -, wöchentlich, immer donnerstags, auf Youtube. Beworben wurde die Reality-Show mit mehreren Youtube-Trailern oder auf großen Plakaten in Berliner U-Bahnhöfen. Flankiert werden die Kurzfilme mit Instagram-Profilen der Protagonisten und einem eigenen Facebook-Auftritt sowie einer Landing-Page, über die Interessenten für eine Ausbildung bei Gegenbauer Kontakt zu dem Unternehmen aufnehmen können.

"Der Fachkräfte- und Azubimangel macht auch vor uns nicht Halt", beschreibt Marketing- und Kommunikationsleiter Gunter Thiele die Motivation für die Kampagne. "Es gelingt uns zwar noch, unsere Ausbildungsplätze zu besetzen, es wird aber immer schwerer." Im September hatte Gegenbauer exakt 100 gewerbliche, technische und kaufmännische Azubis an Bord genommen. Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe über 200 Lehrlinge.

Die Kampagne ist optisch im Stil der 80er Jahre gehalten: Das sei bei den 14- bis 20-Jährigen gerade voll angesagt, weiß Thiele. "Schließlich soll das nicht uns, sondern der Zielgruppe gefallen." Auch die Wortwahl der sechs Helden könnte bei manchem älteren Zuschauer für Irritationen sorgen. Rezensiert werden die Dialoge, die nicht nach Drehbuch geführt werden, offenbar nicht: "Ich hab' bald keine Muschi mehr!", ruft die hübsche Azubine Michelle z.B. während ihrer ausgedehnten Aktivitäten im Hochseilgarten aus. Anderes Beispiel: "Diese Kamera schieb' ich dir bald irgendwo so tief rein, dass sie nie wieder rauskommt", droht Constantin einem Mitbewohner in der WG, weil der selbst nach Feierabend die ganze Zeit mit der Kamera draufhält.

Irgendwie fühlt man sich beim Betrachten der CrewCrew-Folgen an Reality-Soaps wie "Big Brother", "Adam sucht Eva" oder "Dschungelcamp" erinnert. Das kommt nicht von ungefähr: "Uns war es wichtig, so authentisch wie möglich die Azubis in den Mittelpunkt zu stellen. Wir wollten echte Emotionen, echten Teamgeist und echte Freunde bei allen Beteiligten zeigen", so Tom Kalányos, Projektleiter und Leiter Digitale Medien bei Gegenbauer. "Die Azubis spielen sich quasi selbst und keine Rolle."

Statt Botschaften zu transportieren, sollen die sechs Helden - so also der Grundgedanke hinter den bunten Bildern - den Spirit rüberbringen, der bei Gegenbauer (angeblich) herrscht. Oder um es mit den Worten von Personaldirektor Kohls zu sagen: "Gegenbauer wird immer cooler. Wer Teil der Gegenbauer-Belegschaft wird, erlebt ein außergewöhnliches Beispiel an Teamgeist, Zusammengehörigkeit und Toleranz. So wie die CrewCrew ist. Das wollen wir zeigen." Einblicke in Berufsbilder sucht man in den Filmen daher vergeblich, und auch der Name bzw. die Marke Gegenbauer taucht nur vermeintlich beiläufig auf.

Das Unternehmen lässt sich die Kampagne, die es gemeinsam mit der Agentur mc-quadrat entwickelt hat, einiges kosten: Thiele beziffert das Investment auf einen "sechsstelligen Betrag". Und wer online sät, will offline ernten: Die Crew-Mitglieder sollen später in ihrem Crew-Truck und samt Ausbildern Jobmessen und Schulen besuchen und dort für eine Lehre bei Gegenbauer die Trommel rühren.

In den Medien hat Gegenbauer durchaus Aufsehen erregt. So war der Bild-Zeitung im Regionalteil Berlin-Brandenburg die "Lehrlingsjagd mit Youtube-Show" (unter eben dieser Überschrift) einen fetten Artikel mit drei Bildern wert. Die Tatsache, dass 3.500 Mitarbeiter von Siemens in Moabit in einer Hängepartie um ihre Jobs zitterten, lief auf derselben Seite nur als Kleinmeldung ohne Foto mit.

Schwer zu sagen, wie viele Jugendliche und junge Erwachsene sich durch den Konsum der Serie für eine Ausbildung als Sicherheitsmann/-frau, Bürokaufmann/-frau oder Gebäudereiniger(in) begeistern lassen. Aufmerksamkeit findet der Facility-Manager mit seiner Kampagne jedenfalls: 26.459 Aufrufe zählt die erste, am 9. November online gegangene Folge der Staffel auf Youtube bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe, 36.623 Aufrufe stehen für Folge zwei zu Buche. Und der dritte Teil war 17 Stunden nach seiner Veröffentlichung 8.221 Mal auf dem Videoportal angeklickt worden.

Zum Vergleich: Der am 24. Oktober 2017 auf Youtube gestellte Rekrutierungsclip "Gegenbauer bildet ausgezeichnet aus", in dem die Protagonisten - darunter auch zwei der Azubis aus der Crew - hör- und sichtbar nach Drehbuch sprechen und spielen, wurde nur 270 Mal aufgerufen. Der am 27. Juni veröffentlichte Clip "Diversity Day - Vielfalt bei Gegenbauer", in dem sich das Unternehmen ebenfalls als attraktiver, weil bunt nach Ethnien gemischter Arbeitgeber inszeniert, kommt auch nur auf bescheidene 446 Aufrufe. Und ein Imagefilm, in dem der Facility-Manager seine breite Dienstleistungs- und Tätigkeitspalette vorstellt, hat es in knapp einem Jahr auf 2.590 Aufrufe gebracht. Zur Erinnerung: Die dritte Crew-Folge schaffte in 17 Stunden mehr als dreimal so viele Aufrufe.

Harald Thomeczek