Jeder vierte Vater wagt heute Elternzeit

Hand aufs Herz: Wirkt dieser Anblick der drei Väter mit Kinderwagen irritierend auf Sie? Das könnte daran liegen, dass immer noch überwiegend Mütter in Elternzeit gehen. Doch Männer nutzen diese Chance, früh eine enge Bindung zu ihrem Kind aufzubauen, inzwischen immer öfter.

Hand aufs Herz: Wirkt dieser Anblick der drei Väter mit Kinderwagen irritierend auf Sie? Das könnte daran liegen, dass immer noch überwiegend Mütter in Elternzeit gehen. Doch Männer nutzen diese Chance, früh eine enge Bindung zu ihrem Kind aufzubauen, inzwischen immer öfter.

Bild: Fotolia.de/Olesia Bilkei

Karriere 26.02.2015
Immer mehr Väter in Deutschland nehmen Elternzeit. Viele Unternehmen unterstützen sie dabei. Dennoch bleiben die meisten bislang nur zwei Monate ihrem Arbeitsplatz fern. Auch sie sollten ihren ... 

Immer mehr Väter in Deutschland nehmen Elternzeit. Viele Unternehmen unterstützen sie dabei. Dennoch bleiben die meisten bislang nur zwei Monate ihrem Arbeitsplatz fern. Auch sie sollten ihren Aus- und Wiedereinstieg gut vorbereiten.

Als Enrico Blümel seine Elternzeit beantragte, hatte er einen festen Plan "Ich wollte die ersten Schritte meiner Kinder miterleben", sagt der Techniker im Regionalcenter Frankfurt der Immobilienbewirtschaftung bei der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt. Deswegen hat er bei seinen beiden jüngsten Kindern jeweils zwei Monate Elternzeit genommen, die so genannten Partnermonate, und währenddessen Elterngeld bezogen. So wie Blümel entscheiden sich immer mehr Väter dafür, zeitlich begrenzt für die Kinderbetreuung aus dem Job ganz oder teilweise auszuscheiden: Mehr als jeder vierte Vater nutzt inzwischen diese Möglichkeit, unterstützt durch das Elterngeld, heißt es in einer Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Die Pioniere unter den Elternzeit nehmenden Vätern bangten oft noch um ihre Jobs und ihre Karrierechancen. Nicht selten mussten sie sich Sprüche von Kollegen und Bekannten anhören. Der Wertewandel im Kopf sei oft eine größere Hürde als die organisatorischen, sagt Barbara Hatzer, Head of HR Development & Recruiting bei ECE Projektmanagement. Sei früher die Elternzeit für Männer eher ein Tabuthema gewesen, gehöre sie heute zum guten Ton. Damit die Elternzeit gelingt, sind Arbeitnehmer und -geber gemeinsam gefordert.

Bevor das Gespräch im Unternehmen geführt wird, sollten die Eltern zunächst jeder für sich und dann gemeinsam klären, wie sie die Elternzeit am liebsten gestalten würden, sagt Roland Jenner, Geschäftsführer des Vereins Väter in Hamburg. Dabei kann als Ergebnis auch herauskommen, dass einer der Partner keine Elternzeit, also die unbezahlte Freistellung von der Arbeit, nehmen möchte. Ergänzt wird die Elternzeit seit 2007 durch das Elterngeld, das für bis zu 14 Monate nach der Geburt des Kindes die Eltern während der Elternzeit finanziell unterstützen soll. Es beträgt zwischen 300 Euro pro Monat und maximal 1.800 Euro pro Monat. Das Elterngeld ersetzt den entfallenden Einkommensanteil, also die Differenz zum Einkommen vor der Geburt. Dabei ist Teilzeitarbeit bis zu 30 Wochenstunden erlaubt. Ein Partner kann das Elterngeld für zwei bis zwölf Monate beantragen. Beantragt der andere Partner ebenfalls Elternzeit, gibt es zwei zusätzliche Monate Förderung , die so genannten Partnermonate. Ab Juli 2015 können die Eltern zwischen dem bisherigen Elterngeld oder dem neuen ElterngeldPlus wählen bzw. beides kombinieren.

Häufig waren es in der Vergangenheit Väter, die dann für zwei Monate Elternzeit beantragt haben, obwohl theoretisch auch eine ganz andere monatliche Aufteilung möglich wäre. Tobias Bundschuh entschied sich ebenfalls bei beiden Töchtern, jeweils zwei Monate Elternzeit zu nehmen. Der Mitarbeiter im Immobilienvertrieb Neubauprojekte bei der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt informierte frühzeitig seinen Arbeitgeber, damit in Ruhe geplant werden konnte, wer während seiner Abwesenheit die Arbeit übernehmen würde. Als er beim zweiten Kind zwei einzelne Monate nahm, war die Organisation relativ einfach. "Das ist ja wie ein normaler Urlaub", sagt Bundschuh.

Rechtlich gesehen, muss die Elternzeit bis zum dritten Geburtstag des Kindes sieben Wochen vor Antritt angemeldet werden. Während der Elternzeit besteht Kündigungsschutz. Dieser beginnt jedoch frühestens eine Woche vor Beginn der jeweiligen Anmeldefrist für die Elternzeit. Wer sichergehen will, dass ihm der Arbeitgeber nicht die Kündigung wegen der Elternzeit überreicht, der sollte also in genau dieser Woche seinen Antrag einreichen und nicht früher.

Den Vorgesetzten sollten Väter mit ins Boot holen. Stephanie Danhof, Abteilungsleiterin Personalentwicklung bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall, rät davon ab, die Führungskraft vor vollendete Tatsachen zu stellen, sondern empfiehlt das Gespräch zu suchen und Optionen zu diskutieren. Je länger die Auszeit geplant sei, desto wichtiger ist es, frühzeitig den Kontakt aufzunehmen. Der BMFSFJ-Ratgeber "So sag ich's meinen Vorgesetzten" empfiehlt, alle Aufgaben aufzulisten, sich über die Arbeitszeitmodelle zu informieren, Ziele für die Rückkehr klar zu formulieren, eigene Ideen für die Übergabe einzubringen, die Frage der Weiterbildung zu klären und die Kollegen einzubeziehen. Auch wie der Vater während der Abwesenheit Kontakt zum Unternehmen hält, sollte geklärt werden.

Wenn Väter in Elternzeit gehen, dann entscheiden sie sich häufig für eher kurze Freistellungen von wenigen Monaten, mitunter auch in kleineren Einheiten, und arbeiten teilweise während der Elternzeit in Teilzeit. Kommen sie nach der Elternzeit zurück, arbeiten sie oft wieder in Vollzeit. Da sie nur kurz ausfallen, entfällt oftmals die Suche nach einer Vertretungskraft und eine Einarbeitung nach der Freistellung.

Auch bei den befragten Immobilienunternehmen stiegen die Zahlen der Väter, die Elternzeit nahmen, in den vergangenen Jahren spürbar an. Die Unternehmen fördern den Trend durch verschiedene Maßnahmen (die sich mitunter auch an beide Elternteile richten): Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt entwickelt derzeit verschiedene Ideen, um Väter im Betrieb besser zu vernetzen, dazu könnte auch eine Väter-Austauschgruppe zählen. ECE bezahlt seinen Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen einen monatlichen Zuschuss zur Kinderbetreuung, wenn sie die Elternzeit wahrnehmen, und arbeitet an einem Patensystem, um mit den freigestellten Mitarbeitern Kontakt zu halten. Zudem bieten die Unternehmen zunehmend andere Optionen an, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nach der Rückkehr aus der Elternzeit zu erleichtern: Dazu zählen Eltern-Kind-Büros oder flexible Arbeitszeitmodelle.

Auch bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter hilft die Familienfreundlichkeit: Denn die Generation Y erkundigt sich danach durchaus, bevor sie anheuert. Die Unternehmen bekämen für ihr Engagement auch etwas wieder, betont Roland Jenner: einen hochmotivierten Vater. Enrico Blümel schwärmt noch heute von seiner Elternzeit, denn sein Plan ging auf. Er war dabei, als sein Sohn die ersten Schritte absolvierte. "Das vergesse ich mein Leben nicht."

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bietet viele Informationen zu Elterngeld und -zeit (www.bmfsfj.de - Menü: Familie - Themenlotse: Elterngeld/Elternzeit). Die Broschüre "So sag ich's meinen Vorgesetzten" ist über die Suche auffindbar. sma

Sonja Smalian

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Die Wohnungswirtschaft holt sich den Nachwuchs direkt von der Schulbank

Durch Schnupperveranstaltungen wollen Unternehmen wie Vonovia Schülern zeigen, welche Berufsbilder es in der Wohnungswirtschaft gibt.

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Quelle: Vonovia, Urheber: Jörg Senger/Territory

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Mit Schulkooperationen und durch Angebote wie Schnupperpraktika wollen Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft Schüler kurz vor ihrem Abschluss auf die Karrieremöglichkeiten in der Branche aufmerksam machen. Aber auch die richtigen Onlinekanäle für Stellenangebote gewinnen bei der Suche nach Auszubildenden an Bedeutung.

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Die Wohnungsvermieter müssen – wie auch Unternehmen anderer Branchen – als Arbeitgeber attraktiv bleiben und dürfen den Anschluss nicht verlieren, wissen Experten wie Heimstaden-Personaler Kiep. Er denkt längst darüber nach, wie er Ausbildungsprofile attraktiver und zeitgemäßer machen kann: Durch einen stärkeren Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit etwa und durch mehr interdisziplinäres Arbeiten und Freiraum für Eigeninitiative. Was für junge Menschen bei der Wahl ihrer Arbeitsstätte eine immer stärkere Rolle spielt, sind positive Werte, ein gutes Image und soziales Engagement des Arbeitgebers ebenso wie Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Das gelte nicht nur für Einsteigerpositionen, sondern auch für solche, die spezielles, oft über mehrere Jahre erworbenes Fachwissen erfordern. Für diese lasse sich in der Wohnungswirtschaft immer schwerer Leute finden, beobachtet Kiep. Dazu zählt er Tätigkeiten in der Bauprojektentwicklung, die zwar keine klassischen Ausbildungsberufe darstellen, als Grundlage aber durchaus eine Ausbildung im Immobilienbereich haben können.

Klar ist für Heimstadens Personalchef: Die Unternehmen müssen sich etwas einfallen lassen, um potenzielle Nachwuchskräfte auf sich aufmerksam zu machen. Auf Online-Jobportalen und Ausbildungsbörsen wie Stepstone, Indeed, Ausbildung.de und Azubiyo finden sich laufend mehrere hundert Offerten aus allen Bereichen der Wohnwirtschaft. Die Palette reicht von der Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder der Immobilienkauffrau über Angebote für Anlagentechniker und Mosaikleger bis zu dualen Studienangeboten. Sie kommen nicht nur von großen Konzernen, sondern auch von kommunalen Wohnungsunternehmen wie Degewo in Berlin oder GAG in Köln, die für 2024 wieder kaufmännische Azubis suchen.

Die Wahl der richtigen Recruitingkanäle spielt bei der Suche nach aussichtsreichem Nachwuchs eine zentrale Rolle. Das EBZ hat bei seiner Befragung von 190 Ausbildungsbetrieben und 634 Schülern des EBZ-Berufskollegs herausgefunden, dass das private Umfeld bisher noch der wichtigste Kanal ist, wenn es darum geht, jungen Menschen das Berufsfeld der Wohnungswirtschaft zu empfehlen. Noch größere potenzielle Reichweite haben aber Online-Jobbörsen und soziale Medien wie Tiktok, Instagram und Youtube. Sie sind aus der Lebenswelt der Digital Natives kaum wegzudenken, werden von der Branche aber noch nicht in großem Stil bespielt.

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Der Campus der Bauhaus-Universität in Weimar.

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Quelle: Imago, Urheber: Jürgen Ritter

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Um Studierende auf die aktuellen Herausforderungen der Baubranche vorzubereiten, legt die Fakultät für Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität in Weimar einen stärkeren Fokus auf nachhaltige Bauweisen. Das bringt auch eine Umbenennung der Fakultät mit sich.

Die Fakultät Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar richtet sich strategisch neu aus. In diesem Zuge kommt es zu einer Umbenennung in Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Dadurch soll das Thema Nachhaltigkeit, das verstärkt in Lehre und Forschung Einzug erhält, nach außen kommuniziert werden.

„Für die Zukunft ist ein Wandel im Bauwesen im Sinne eines umfassenden nachhaltigen Bauens und der Entwicklung und Erforschung von grünen Technologien zu erwarten", begründet Dekan Tom Lahmer den Schritt und sagt: „Was wir brauchen, sind alternative Lösungsansätze, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.“ Dazu gehören der Einsatz von modernen Technologien wie Building-Information-Modeling, Sensorik, Drohnen und Robotik für den digitalen Bau und die Bauüberwachung. Ebenfalls stärkeren Einzug in die Forschung und Lehre an der Fakultät sollen nachhaltige Bau- und Konstruktionsweisen, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und die Optimierung von Tragstrukturen erhalten.

Die Neuausrichtung der Fakultät hat die Universität in ihr Jubiläumsjahr gelegt. Sie feiert 2024 ihr 70-jähriges Bestehen und stellt zu diesem Anlass die Perspektiven von Bauingenieuren in einer Open-Air-Ausstellung aus. Sie trägt den Titel Queens of Structure und wird am 25. April mit einer Vernissage eröffnet.

Janina Stadel

Landmarken reduziert Personal, Stadtmarken wächst

Landmarken hat seinen Sitz in den Aachener Karmeliterhöfen.

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Quelle: Landmarken, Urheber: Matthias Moll

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Das Aachener Unternehmen Landmarken hat in den vergangenen Monaten rund 10% seines Personals reduziert. Das bestätigt Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling. Das Schwesterunternehmen ... 

Das Aachener Unternehmen Landmarken hat in den vergangenen Monaten rund 10% seines Personals reduziert. Das bestätigt Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling. Das Schwesterunternehmen Stadtmarken hat dagegen die Zahl seiner Mitarbeiter um etwa 15% erhöht.

Landmarken gilt als größter Projektentwickler auf dem nordrhein-westfälischen Immobilienmarkt. Kreiterling erklärt die Personalreduzierung bei Landmarken damit, dass kaufmännische Bereiche zusammengelegt worden seien. Zudem hätten die Unternehmen „aus den guten Jahren den ein oder anderen Überhang abgebaut“.

Gleichzeitig würden aber auch neue Mitarbeiter gesucht, „nur eben mit anderen Skills“, sagt Kreiterling. Der Markt sei in Bewegung und die Projektentwickler richteten ihr Geschäftsmodell nach den neuen Bedingungen aus. Nach den zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen
erzielte Landmarken 2022 einen Gewinn nach Steuern von rund 40 Mio. Euro.

In einer früheren Fassung dieses Texts hieß es irrtümlich, auch das Schwesterunternehmen Stadtmarken habe Stellen abgebaut. Wir bitten dies zu entschuldigen. Laut Geschäftsführer Jochen Hermanns wurde bei Stadtmarken in den vergangenen Monaten das Personal um ca. 15% aufgestockt. Das Unternehmen entwickelt und baut Immobilien für den Bestand der Aachener Eigentümerfamilie Hermanns und erbringt für diese und andere Auftraggeber in Nordrhein-Westfalen Leistungen aus dem Property- und Facility-Management.

Thorsten Karl