Kaugummi und angeschaltetes Handy gehen gar nicht

Aileen Schneider, Head of Human Resources bei BNP Paribas Real Estate, "übersetzt" die Sprache von Stellenanzeigen und gibt viele Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung.

Aileen Schneider, Head of Human Resources bei BNP Paribas Real Estate, "übersetzt" die Sprache von Stellenanzeigen und gibt viele Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung.

Bild: IZ/Melanie Bauer

Karriere 15.07.2014
Wie bewerbe ich mich richtig? Diese Frage stellen sich viele Studenten und Absolventen, wenn sie sich das erste Mal um ein Praktikum oder einen Job bemühen. Zahlreiche Ratgeber versuchen ... 

Wie bewerbe ich mich richtig? Diese Frage stellen sich viele Studenten und Absolventen, wenn sie sich das erste Mal um ein Praktikum oder einen Job bemühen. Zahlreiche Ratgeber versuchen Antwort zu geben, doch sie haben einen Nachteil: Sie sind nicht branchenbezogen und decken von den Automobil- bis zu den Zementherstellern alle ab. Zwei Personalprofis aus der Immobilienwirtschaft stellten sich auf dem IZ-Karriereforum den Fragen der Studenten und verrieten, wie Bewerber positiv auffallen können.

Kernelemente einer schriftlichen Bewerbung sind das Anschreiben und der Lebenslauf. "Kurz, knackig, bündig und auf das Unternehmen bezogen" sei das perfekte Anschreiben, sagt Aileen Schneider, Head of Human Resources bei BNP Paribas Real Estate. Außerdem muss der Bewerber dort erklären, warum er sich auf die Stelle bewirbt. Bei anglo-amerikanischen Unternehmen dürfe ein Motivationsschreiben auch zusätzlich zum Anschreiben verfasst werden, sagt Schneider.

Der Lebenslauf sollte mit ergänzenden Informationen zu den bisher ausgeübten Tätigkeiten aufwarten, damit sich der Personalverantwortliche ein genaueres Bild von der Art des Praktikums oder des Jobs machen kann. Dabei darf durchaus die Budgetgröße oder die Gesamtfläche eines betreuten Portfolios genannt werden.

Nichts im Lebenslauf verloren haben Fotos, die eher privater Natur sind. "Wir freuen uns über ansprechende Bewerbungsfotos", sagt Schneider. Lücken gehörten ebenfalls nicht in den Lebenslauf, sagt Klaus Dettmer-Guttandin, Führungskräfte- und Kommunikationstrainer bei Fraport. Weise der Lebenslauf eine dreimonatige Lücke auf, wird der Personaler nachfragen. Da sei es besser gleich offenzulegen, dass der Bewerber während dieser Zeit in Australien Urlaub gemacht hat.

Wie viel Berufserfahrung ist genug?

Wann für die künftigen Absolventen der richtige Bewerbungszeitpunkt ist, war eine weitere Frage der Studenten. Dettmer-Guttandin empfahl, sich zwei, drei oder vier Monate vor Studienende mit der Bewerbungsfrage auseinandersetzen. Gleichzeitig wies er darauf hin, mögliche Deadlines zu beachten. Fraport schreibe sein Traineeprogramm schon im Februar bzw. März aus, obwohl es erst im Oktober beginnt. Ganz anders verhält es sich bei BNP Paribas Real Estate. Das Beratungsunternehmen rekrutiert im Regelfall nicht über Stellenausschreibungen, sondern über Initiativbewerbungen, und das kann mitunter sehr schnell gehen: Von der Bewerbung bis zur Einstellung dauert es häufig nicht einmal einen Monat.

In einem intransparenten Markt die eigene Qualifikation richtig einzuschätzen, fällt den künftigen Nachwuchskräften schwer. Ob sich für Hochschulabsolventen eine Bewerbung überhaupt lohne, wenn in der Stellenbeschreibung Berufserfahrung verlangt werde, lautete deswegen eine Frage. Von solchen Anforderungen sollten sich Bachelor- oder Masterabsolventen bei der Bewerbung nicht entmutigen lassen. "Versuchen würde ich es", ermuntertet sie Dettmer-Guttandin. "Letztendlich ist Berufserfahrung eine Zusammenfassung aus Praktika und anderen Tätigkeiten, die man vielleicht schon gemacht hat", übersetzt Schneider die Sprache der Personalverantwortlichen. Auch wenn drei Jahre Berufserfahrung in der Anzeige verlangt werden, der Absolvent aber nur zwei Praktika absolviert hat, sei das kein Grund die Stellenausschreibung sofort in den Papierkorb zu werfen.

Doch was soll ein Bewerber machen, wenn er als überqualifiziert eingeschätzt wird? Dieser Fall sei ihr auf Direkteinstiegsebene noch sehr selten untergekommen, sagt Schneider, die auch schon für Cushman & Wakefield rekrutiert hat. Viel häufiger komme es vor, dass entsprechende Praxiserfahrung noch fehle.

Wie werden Bachelor, Master plus Auslandserfahrung oder Ausbildung bewertet?

Auch die Bewertung der Abschlüsse Bachelor bzw. Master durch die Personaler war ein Thema: Ist ein Bewerber mit Bachelorabschluss und mehrjähriger Auslandstätigkeit einem Masterabsolventen gleichgestellt? Eine pauschale Antwort darauf gab es nicht. Bei Fraport werde bei der Suche nach neuen Trainees viel Wert auf Auslandserfahrung gelegt, brachte Dettmer-Guttandin als Beispiel an. Die Abschlüsse würden relativ gleichwertig bewertet, vielmehr komme es auf die Anforderungen der Zielposition an.

Absolventen eines dualen Studiums, die meist einen Bachelorabschluss erwerben, erhalten niedrigere Einstiegsgehälter als Bachelorabsolventen eines allgemeinen oder eines immobilienspezifischen Studiums. Diese nicht nachvollziehbare Gehaltsdifferenz für Berufseinsteiger, die sowohl Fachwissen als auch Praxiserfahrung mitbringen, weist auch die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive wieder nach. Umso verständlicher ist die Frage, wie schon in der Bewerbung auf die Vorteile eines dualen Studiums hingewiesen werden kann, um sich gegenüber Mitbewerbern abzuheben? "Ich würde es durch Persönlichkeit tun", sagte Schneider. Wer eine Ausbildung vor dem Studium absolviert hat, der erhalte dafür auch nicht automatisch einen Bonus gegenüber "reinen" Uni-Absolventen. Dennoch sei eine Ausbildung etwas, aus dem Bewerber Kapital schlagen könnten, sagt Fraport-Trainer Dettmer-Guttandin.

Besser ein generalistisches oder ein spezialisisiertes Studienfach wählen?

Ob Spezialisten oder Generalisten eher gefragt seien, wollten die künftigen Berufseinsteiger wissen. Auch hier gab es keine Pauschalantwort: Genauso wie es Studiengänge gibt, die entweder generalistisch oder sehr spezifisch konzipiert sind, gebe es auch in den Unternehmen Positionen, die auf Generalisten oder auf Spezialisten zugeschnitten seien. Spezialisten kämen beispielsweise im Bereich Valuation zum Einsatz. Könnten sich auch Studenten eines generalistisch ausgerichteten Studiums für den Bereich Valuation bewerben? "Auf eine Praktikumsstelle, ja!", sagt Schneider.

Und noch ein konkretes Beispiel beantworten die Personalprofis: Ein Uni-Student im Fach Wirtschaftsingenieurwesen Bau, der damit ein sehr generalistisch angelegtes Studium absolviert, konzentrierte sich in seinen Haus- und Abschlussarbeiten bislang auf wohnungswirtschaftliche Themen. Sei er dadurch für Manager von Büro- und Gewerbeimmobilien uninteressant? Da der Studiengang in Deutschland sehr gesucht sei, "schauen wir großzügig über mangelnde Erfahrung im Gewerbebereich hinweg", antwortete Schneider.

Wie heben sich Kandidaten positiv von Mitbewerbern ab?

Positiv auffallen – das ist das Ziel von Bewerbern. Das erreichen sie vor allem dadurch, indem sie nicht negativ auffallen oder den Bewerbungsprozess gar behindern: Es sei empfehlenswert, nicht in der ersten Woche nach Versand der Bewerbungsunterlagen in der Personalabteilung anrufen oder angefragte Bewerbungsunterlagen verspätet oder gar nicht nachzureichen. Viel besser sei es, sich spezifisch auf eine Position zu bewerben und dann gerne auch vor der Bewerbung Telefonkontakt aufzunehmen, um weitere Informationen einzuholen und etwaige Fragen zu klären.

Nicht nur Bewerber freuen sich, wenn sie den richtigen Ansprechpartner in der Personalabteilung direkt erreichen. Auch für Unternehmen ist es angenehm, wenn sie auf einer Mailbox, die sich eindeutig zuordnen lässt, eine Nachricht mit Rückrufbitte hinterlassen können. Positiv aus der Masse herausstechen könnten Bewerber auch, wenn sie die Rechtschreibprüfung "mal drüber laufen lassen" würden, sagte Dettmer-Guttandin. Von einem kreativen Layout riet er ab, denn das Unternehmen würden die Inhalte interessieren.

Welche häufig vorkommenden, aber leicht vermeidbaren Fehler führen bei Personalprofis zu Stirnrunzeln? Die Antworten kommen ohne Zögern: "Kaugummi geht gar nicht, angeschaltetes Handy geht gar nicht", sagt Dettmer-Guttandin und mahnt Bewerberinnen davor, zu kurze Röcke oder Shirts zu tragen. Schneider vervollständigt diese Top 3 der Fehler-Charts um das Thema Pünktlichkeit. Wer sich verspätet, was immer mal passieren kann, sollte kurz beim Unternehmen anrufen.

"Haben Sie sich auch woanders beworben?" Diese Frage fällt nicht selten im Vorstellungsgespräch. Mit ihr wollen Personaler prüfen, wie aktiv der Kandidat auf Jobsuche ist und wie genau er die Stellenangebote und Arbeitgeber auswählt. Der Personaler vertrage es durchaus, sagt Schneider, wenn der Kandidat sich beim Wettbewerber auf eine ähnliche Stelle beworben hat. Und Dettmer-Guttandin ergänzt: "Sagen Sie die Wahrheit."

Unter allen Einsendern von Fragen an MeineFrage@iz.de wurden zwei Exemplare des Lehrwerks English Correspondence and Report Writing for Real Estate Professionals im Wert von 39 Euro verlost. Die beiden Gewinner wurden inzwischen gezogen und benachrichtigt.

Sonja Smalian

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Die Wohnungswirtschaft holt sich den Nachwuchs direkt von der Schulbank

Durch Schnupperveranstaltungen wollen Unternehmen wie Vonovia Schülern zeigen, welche Berufsbilder es in der Wohnungswirtschaft gibt.

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Quelle: Vonovia, Urheber: Jörg Senger/Territory

Karriere 28.03.2024
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Mit Schulkooperationen und durch Angebote wie Schnupperpraktika wollen Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft Schüler kurz vor ihrem Abschluss auf die Karrieremöglichkeiten in der Branche aufmerksam machen. Aber auch die richtigen Onlinekanäle für Stellenangebote gewinnen bei der Suche nach Auszubildenden an Bedeutung.

Die Wohnungswirtschaft galt lange als klassischer Einstieg in die Immobilienbranche, auch weil dort viele Ausbildungsberufe angeboten werden, für die kein Studienabschluss nötig ist. Doch nun haben die Unternehmen zunehmend Probleme, Nachwuchskräfte zu finden. Die Gründe sind bekannt: Die Gesellschaft altert, die Zahl der Arbeitnehmer sinkt. Hinzu kommt, dass die Babyboomer nach und nach in Rente gehen, was den Konkurrenzdruck beim Buhlen um die besten Köpfe weiter verschärft. Wie ernst die Lage ist, zeigt eine zum Jahreswechsel veröffentlichte Studie des Bochumer Forschungsinstituts InWIS im Auftrag des Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ). Insgesamt bestätigten 66% der befragten 232 Wohnungsunternehmen, dass sie Schwierigkeiten bei der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern haben.

Vor allem technisches und handwerkliches Personal wird in der Wohnungswirtschaft händeringend gesucht, weiß Sabine Thiede. Sie ist Leiterin Ausbildung bei Vonovia, dem größten privaten Wohnungsanbieter in Deutschland, der rund 16.000 Mitarbeiter hat. Sie erklärt: "Obwohl es auch in den kaufmännischen Ausbildungsberufen nicht ganz leicht ist, geeignete Nachwuchskräfte zu finden, ist es in den gewerblichen Ausbildungsberufen deutlich anspruchsvoller, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern." Aktuell sind demnach vor allem Ausbildungen für die Handwerksberufe Anlagenmechaniker und Elektroniker schwer zu besetzen, genauso wie der IT-Bereich, der im Zuge der zunehmenden Digitalisierung immer weiter ausgebaut wird.

Das Wohnungsbauunternehmen Heimstaden geht in Sachen Nachwuchssuche buchstäblich an die Quelle: Die Skandinavier, die mit Wohnimmobilien in Schweden, Norwegen, Dänemark und Deutschland zu den größten privaten Eigentümern in Europa gehören, arbeiten seit vergangenem Jahr mit der Gemeinschaftsschule Campus Hanna Höch in Berlin-Reinickendorf zusammen. Das, so sagt Head of People & Culture Manuel Kiep, sei eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Persönliche Begegnungen sollen Interesse wecken

Auszubildende im Beruf Immobilienkaufmann oder -frau stellen im Zuge der Kooperation nämlich regelmäßig ihre Arbeit vor, wodurch Heimstaden das Interesse der Schüler an der Wohnungswirtschaft wecken und so potenzielle neue Azubis finden kann. Das Unternehmen sucht derzeit vor allem Anlagenmechaniker, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker, die zusätzlich zu den bestehenden rund 300 Mitarbeitern in Deutschland gebraucht werden.

"Insbesondere bei der Suche nach Auszubildenden spielt der persönliche Austausch eine entscheidende Rolle, vor allem wenn es um Schülerinnen und Schüler vor dem Schulabschluss geht", sagt Kiep. Heimstaden sieht neben solchen Schulkooperationen auch Schnupperpraktika oder Informationsveranstaltungen wie einen Girls Day, bei dem Schülerinnen für einen Tag ein Unternehmen besuchen, als guten Ansatzpunkt, um das Interesse junger Leute schon vor dem eigentlichen Karrierestart zu wecken.

Die Wohnungsvermieter müssen – wie auch Unternehmen anderer Branchen – als Arbeitgeber attraktiv bleiben und dürfen den Anschluss nicht verlieren, wissen Experten wie Heimstaden-Personaler Kiep. Er denkt längst darüber nach, wie er Ausbildungsprofile attraktiver und zeitgemäßer machen kann: Durch einen stärkeren Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit etwa und durch mehr interdisziplinäres Arbeiten und Freiraum für Eigeninitiative. Was für junge Menschen bei der Wahl ihrer Arbeitsstätte eine immer stärkere Rolle spielt, sind positive Werte, ein gutes Image und soziales Engagement des Arbeitgebers ebenso wie Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Das gelte nicht nur für Einsteigerpositionen, sondern auch für solche, die spezielles, oft über mehrere Jahre erworbenes Fachwissen erfordern. Für diese lasse sich in der Wohnungswirtschaft immer schwerer Leute finden, beobachtet Kiep. Dazu zählt er Tätigkeiten in der Bauprojektentwicklung, die zwar keine klassischen Ausbildungsberufe darstellen, als Grundlage aber durchaus eine Ausbildung im Immobilienbereich haben können.

Klar ist für Heimstadens Personalchef: Die Unternehmen müssen sich etwas einfallen lassen, um potenzielle Nachwuchskräfte auf sich aufmerksam zu machen. Auf Online-Jobportalen und Ausbildungsbörsen wie Stepstone, Indeed, Ausbildung.de und Azubiyo finden sich laufend mehrere hundert Offerten aus allen Bereichen der Wohnwirtschaft. Die Palette reicht von der Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder der Immobilienkauffrau über Angebote für Anlagentechniker und Mosaikleger bis zu dualen Studienangeboten. Sie kommen nicht nur von großen Konzernen, sondern auch von kommunalen Wohnungsunternehmen wie Degewo in Berlin oder GAG in Köln, die für 2024 wieder kaufmännische Azubis suchen.

Die Wahl der richtigen Recruitingkanäle spielt bei der Suche nach aussichtsreichem Nachwuchs eine zentrale Rolle. Das EBZ hat bei seiner Befragung von 190 Ausbildungsbetrieben und 634 Schülern des EBZ-Berufskollegs herausgefunden, dass das private Umfeld bisher noch der wichtigste Kanal ist, wenn es darum geht, jungen Menschen das Berufsfeld der Wohnungswirtschaft zu empfehlen. Noch größere potenzielle Reichweite haben aber Online-Jobbörsen und soziale Medien wie Tiktok, Instagram und Youtube. Sie sind aus der Lebenswelt der Digital Natives kaum wegzudenken, werden von der Branche aber noch nicht in großem Stil bespielt.

Um guten, interessierten Nachwuchs zu gewinnen und zu halten, setzen Unternehmen wie Vivawest – einer der größten Quartiersentwickler in Nordrhein-Westfalen – und die Unternehmensgruppe Saga aus Hamburg – ein weiterer Platzhirsch der kommunalen Wohnungsbranche – auch immer stärker auf Benefits wie flexible Arbeitszeiten, Geld-Prämien, Fahrkostenzuschüsse, eigene Diensthandys und iPads sowie Fitness- und Gesundheitsangebote, die sie schon in Stellenausschreibungen bewerben.

Die Autorin: Imke Reiher ist Journalistin bei der Wirtschaftsredaktion Wortwert.



Imke Reihe

Bauhaus-Uni fokussiert sich stärker auf nachhaltiges Bauen

Der Campus der Bauhaus-Universität in Weimar.

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Quelle: Imago, Urheber: Jürgen Ritter

Karriere 27.03.2024
Um Studierende auf die aktuellen Herausforderungen der Baubranche vorzubereiten, legt die Fakultät für Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität in Weimar einen stärkeren Fokus auf ... 

Um Studierende auf die aktuellen Herausforderungen der Baubranche vorzubereiten, legt die Fakultät für Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität in Weimar einen stärkeren Fokus auf nachhaltige Bauweisen. Das bringt auch eine Umbenennung der Fakultät mit sich.

Die Fakultät Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar richtet sich strategisch neu aus. In diesem Zuge kommt es zu einer Umbenennung in Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Dadurch soll das Thema Nachhaltigkeit, das verstärkt in Lehre und Forschung Einzug erhält, nach außen kommuniziert werden.

„Für die Zukunft ist ein Wandel im Bauwesen im Sinne eines umfassenden nachhaltigen Bauens und der Entwicklung und Erforschung von grünen Technologien zu erwarten", begründet Dekan Tom Lahmer den Schritt und sagt: „Was wir brauchen, sind alternative Lösungsansätze, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.“ Dazu gehören der Einsatz von modernen Technologien wie Building-Information-Modeling, Sensorik, Drohnen und Robotik für den digitalen Bau und die Bauüberwachung. Ebenfalls stärkeren Einzug in die Forschung und Lehre an der Fakultät sollen nachhaltige Bau- und Konstruktionsweisen, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und die Optimierung von Tragstrukturen erhalten.

Die Neuausrichtung der Fakultät hat die Universität in ihr Jubiläumsjahr gelegt. Sie feiert 2024 ihr 70-jähriges Bestehen und stellt zu diesem Anlass die Perspektiven von Bauingenieuren in einer Open-Air-Ausstellung aus. Sie trägt den Titel Queens of Structure und wird am 25. April mit einer Vernissage eröffnet.

Janina Stadel

Landmarken reduziert Personal, Stadtmarken wächst

Landmarken hat seinen Sitz in den Aachener Karmeliterhöfen.

Landmarken hat seinen Sitz in den Aachener Karmeliterhöfen.

Quelle: Landmarken, Urheber: Matthias Moll

Karriere 27.03.2024
Das Aachener Unternehmen Landmarken hat in den vergangenen Monaten rund 10% seines Personals reduziert. Das bestätigt Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling. Das Schwesterunternehmen ... 

Das Aachener Unternehmen Landmarken hat in den vergangenen Monaten rund 10% seines Personals reduziert. Das bestätigt Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling. Das Schwesterunternehmen Stadtmarken hat dagegen die Zahl seiner Mitarbeiter um etwa 15% erhöht.

Landmarken gilt als größter Projektentwickler auf dem nordrhein-westfälischen Immobilienmarkt. Kreiterling erklärt die Personalreduzierung bei Landmarken damit, dass kaufmännische Bereiche zusammengelegt worden seien. Zudem hätten die Unternehmen „aus den guten Jahren den ein oder anderen Überhang abgebaut“.

Gleichzeitig würden aber auch neue Mitarbeiter gesucht, „nur eben mit anderen Skills“, sagt Kreiterling. Der Markt sei in Bewegung und die Projektentwickler richteten ihr Geschäftsmodell nach den neuen Bedingungen aus. Nach den zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen
erzielte Landmarken 2022 einen Gewinn nach Steuern von rund 40 Mio. Euro.

In einer früheren Fassung dieses Texts hieß es irrtümlich, auch das Schwesterunternehmen Stadtmarken habe Stellen abgebaut. Wir bitten dies zu entschuldigen. Laut Geschäftsführer Jochen Hermanns wurde bei Stadtmarken in den vergangenen Monaten das Personal um ca. 15% aufgestockt. Das Unternehmen entwickelt und baut Immobilien für den Bestand der Aachener Eigentümerfamilie Hermanns und erbringt für diese und andere Auftraggeber in Nordrhein-Westfalen Leistungen aus dem Property- und Facility-Management.

Thorsten Karl