Knoflach als einflussreichste Immofrau des Jahrzehnts geehrt

Barbara Knoflach, hier zu sehen in Cannes auf der diesjährigen internationalen Immobilienmesse Mipim.

Barbara Knoflach, hier zu sehen in Cannes auf der diesjährigen internationalen Immobilienmesse Mipim.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Karriere 02.05.2017
Barbara Knoflach hat den Award für die "Most Influential Woman of the Decade" des Fachmagazins PropertyEU erhalten. Frauen in einer vergleichbaren Position und mit einer ähnlichen ... 

Barbara Knoflach hat den Award für die "Most Influential Woman of the Decade" des Fachmagazins PropertyEU erhalten. Frauen in einer vergleichbaren Position und mit einer ähnlichen beruflichen Vita wie Knoflach seien in der europäischen Immobilienwirtschaft dünn gesät, so die Preisverleiher.

Barbara Knoflach ist zur einflussreichsten Frau der Immobilienwirtschaft in Europa gewählt worden. Der Preis für die "Most Influential Woman of the Decade" wurde Knoflach Ende April im Rahmen der Verleihung der "Deal of the Decade Awards" des Fachmagazins PropertyEU in London überreicht.

"Frauen, die erfolgreich sein wollen, müssen besser sein als der durchschnittliche Mann auf derselben Position. Barbara verfügt über Kompetenz, sie brennt für ihre Sache, macht ihren Job mit Hingabe und hat einen großen Sinn für Humor", sagte Judi Seebus, Chefredakteurin von PropertyEU. Nicht zu vergessen: Sie sei eine der Pionierinnen der europäischen Immobilienwelt - und eine der wenigen Frauen, die heute eine so hochrangige Position bekleiden.

"Eine Quelle der Inspiration für jeden, der in der Branche arbeitet"

Durch ihre Führungsposition bei BNP Paribas Real Estate und ihren Einfluss auf das Geschehen an den europäischen Gewerbeimmobilienmärkten sei sie eine Quelle der Inspiration für jeden, der in der Branche arbeitet, so Martina Malone vom "Woman of the Decade"-Sponsor Prologis.

Knoflach leitet seit Sommer 2015 als Global CEO Investment Management den gleichnamigen Geschäftsbereich von BNP Paribas Real Estate. Zuvor war sie mehr als 20 Jahre lang bei der SEB: zunächst, ab 1999, als Geschäftsführerin der Investmentgesellschaft und seit 2005 als CEO von SEB Asset Management. Ihre ersten Schritte in der Berufswelt hatte sie nach einem BWL-Studium 1986 bei der Deutschen Bank in Frankfurt in der Projektfinanzierung gemacht. 1991 wechselte sie innerhalb des Deutsche-Bank-Konzerns zur Immobilientochter in den Bereich Consulting und Research.

Das Wörtchen Dekade bezieht sich übrigens auf die vergangenen zehn Jahre, also die Zeit des Bestehens von PropertyEU.

Harald Thomeczek

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Barbara Knoflach und BNP gehen getrennte Wege

Barbara Knoflach verlässt BNP Paribas Reim und bricht zu neuen Ufern auf.

Barbara Knoflach verlässt BNP Paribas Reim und bricht zu neuen Ufern auf.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Karriere 02.05.2019
Als die schwedische Bank SEB ihr Immobilienfondsgeschäft im Frühjahr 2015 an Cordea Savills (heute: Savills IM) verkaufte, fand Barbara Knoflach bei BNP Paribas Real Estate eine neue Aufgabe. ... 

Als die schwedische Bank SEB ihr Immobilienfondsgeschäft im Frühjahr 2015 an Cordea Savills (heute: Savills IM) verkaufte, fand Barbara Knoflach bei BNP Paribas Real Estate eine neue Aufgabe. Dieses Kapitel ihrer Vita ist nun auch bald vorbei: Knoflach wird BNPPRE im Frühsommer 2019 verlassen.

BNPPRE gab dieser Tage bekannt, dass Knoflach, ihres Zeichens Deputy Chief Executive Officer und Global Head of Investment Management, aus dem Unternehmen ausscheiden wird. Ihre Nachfolgerin kommt von AXA Investment Management Real Assets und tritt ihren Dienst zum 1. Juli 2019 an. Sie heißt Nathalie Charles, ist 53 Jahre alt und war bei der Immobilieninvestmentsparte der französischen Versicherung Head of Development and European Country Teams.

Charles soll das verwaltete Anlagevermögen von BNP Paribas Real Estate Investment Management (kurz: BNP Paribas Reim) bis 2020 von derzeit 29 Mrd. auf dann 34 Mrd. Euro ausbauen helfen. Zum Vergleich: Knoflach schaffte in den zurückliegenden vier Jahren ein Wachstum um 7 Mrd. Euro, von 22 Mrd. auf 29 Mrd. Euro. Die gemanagten Immobilien verteilen sich auf Fonds für institutionelle Investoren, Publikumsfonds und Individualmandate von professionellen Anlegern. Im Jahr 2018 verbuchte BNP Paribas Reim im Geschäftsbereich Separate Accounts/Mandates die Rekordsumme von 2,2 Mrd. Euro. Der Investment-Manager beschäftigt gut 350 Leute in acht europäischen Ländern.

"Ich habe meine Mission, BNP Paribas Reim als wichtigen Marktplayer in Europa mit einem starken, internationalen Managementteam zu etablieren, erfüllt", wird Knoflach in besagter Mitteilung zitiert. Und weiter: "Ich bin stolz darauf, einen Beitrag zu den ehrgeizigen Wachstumszielen der Unternehmensgruppe geleistet zu haben, und es war eine große Erfahrung, Teil eines der spannendsten Immobiliennetzwerke Europas gewesen zu sein. Für mich ist es jedoch nun an der Zeit, mich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen."

Harald Thomeczek

Knoflach sucht Büroimmobilien für 1,8 Mrd. Euro

Barbara Knoflach ist das Lachen trotz schrumpfender Renditen nicht vergangen.

Barbara Knoflach ist das Lachen trotz schrumpfender Renditen nicht vergangen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Karriere 23.03.2017
Die Investmentmanager von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) haben einen neuen paneuropäischen Büroimmobilienfonds für institutionelle Investoren aufgelegt. In einer ersten Kapitalrunde wurden ... 

Die Investmentmanager von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) haben einen neuen paneuropäischen Büroimmobilienfonds für institutionelle Investoren aufgelegt. In einer ersten Kapitalrunde wurden für den Next Estate Income Fund III (Neif III) knapp 100 Mio. Euro Eigenkapital bei mehreren Anlegern eingesammelt. Das berichtete Barbara Knoflach, globale Investmentchefin von BNPPRE, dieser Tage auf der Mipim in Cannes. Inklusive Leverage soll der Fonds eines Tages mehr als doppelt so schwer werden wie sein Vorgänger.

Auch den ersten Stich hat der Neif III schon gemacht: In Düsseldorf sei für rund 60 Mio. Euro ein kurz vor der Fertigstellung stehender, an internationale Nutzer vermieteter Neubau mit 10.000 m² Bürofläche angekauft worden, sagte Nils Hübener, bei BNPPRE Investmentleiter für Europa.

Der in Luxemburg domizilierte Vorgängerfonds Neif II mit einem Eigenkapital von über 500 Mio. Euro und einer Feuerkraft von insgesamt gut 800 Mio. Euro ist unterdessen fast vollständig investiert, so Hübener weiter. Dieser auf Core-Bürogebäude in der Eurozone fokussierte Fonds zählt institutionelle Anleger aus sieben europäischen Ländern zu seinen Investoren.

Knoflach fährt mit dem neuen Bürofonds "eine absolute Core-Strategie" und ist primär "auf Cash-Returns aus": "Wir streben eine Dividendenausschüttung von 4% bis 4,5% im Jahr an." Zur Erinnerung: Der Vorgängerfonds Neif II soll zehn Jahre lang laufen und mehr als 5% p.a. ausschütten.

Auch der neue Fonds ist auf Core-Büroimmobilien in Euroland ausgerichtet. Bedenken, genügend Produkte für das auf 1 Mrd. Euro Eigenkapital bzw. inklusive einer Leveragequote von 40% auf ein Zielvolumen von 1,8 Mrd. Euro taxierte Investitionsvehikel zu finden, hat sie nicht. Zugegeben, "teuer ist zurzeit alles", aber "es wollen ja nicht alle Core".

Sie selbst und Hübener halten in 35 Städten aus der Eurozone, darunter die sieben üblichen Verdächtigen aus Deutschland, Ausschau nach Bürohäusern, die die klassischen Core-Kriterien erfüllen. Rund die Hälfte des Zielvolumens soll schlussendlich - bestenfalls nach zwei, spätestens nach vier Jahren - in Deutschland und Frankreich, die andere Hälfte in Märkten wie den Niederlanden, Italien oder Spanien angelegt werden. Bevorzugt werden brandneue Objekte. Genommen werden auch moderne Gebäude oder solche, die der Verkäufer zuvor einem Refurbishment unterzogen hat. Und nicht zu vergessen: Gebäude, die kein Green-Building-Label bzw. nicht die Voraussetzungen für ein solches Label mitbringen, fallen durchs Raster.

Bedenken, genügend Investoren für ihr jüngstes Fondsprodukt zu finden, hat Knoflach anscheinend ebenfalls nicht: "Wir wollen kaufen, egal was es kostet" - das bekomme sie oft von Investoren zu hören, die einen Atemzug vorher noch über irgendwann steigende Zinsen und ein mögliches Ende des Immobilienbooms räsoniert hätten. "Das Eine sagen und das Andere tun", umschreibt Knoflach diese "bipolare" Haltung vieler Anleger.

„Der Zyklus hält bis 2019"

Knoflach selbst ist sich - politische Unsicherheiten hin oder her - sicher, dass "der Zyklus bis 2019 anhält. Das einzige Fragezeichen ist, ob sich Europa von Zinserhöhungen in den USA abkoppeln kann". Die Investmentchefin von BNPPRE hat daran jedoch kaum Zweifel. Denn der wirtschaftliche Rahmen stimme nach wie vor. Steigenden Zinsen in den USA steht sie positiv gegenüber: "So wird der US-Markt wieder attraktiver. Investoren werden umallokieren und der Druck auf Europa wird nachlassen", was auch Investmentmanagern wie BNPPRE mehr Produktoptionen bescheren werde.

Der deutsche Immobilienmarkt dürfte nach Einschätzung von Knoflach nicht zuletzt vom eingebrochenen Transaktionsvolumen in Großbritannien profitieren: Die Frage sei, wohin sich das aus UK gleichsam abgeflossene Kapital verteile. Knoflach ist sicher: "Ein großer Teil dieses Geldes drängt nach Deutschland, denn die Fundamentaldaten sind hier noch stabil." Investoren rät sie, "lieber Qualität für 3,5% zu kaufen", als an gewohnten Renditeerwartungen zu kleben. Wer immer noch 5% oder 5,5% will, den führt Knoflach jedoch gern in die - natürlich - Toplagen der "Secondary"-Märkte. Dass die Drei bald die neue Fünf ist, mag sie nicht ausschließen: "Der Zyklus wird noch steigen, wir werden nochmals Teuerungsraten sehen."

Harald Thomeczek

Donald Trump rockt!

Gewinnertyp und Immobilientycoon Donald Trump nehmen sich auch deutsche Immobilienstudenten zum Vorbild für die eigene Karriere.

Gewinnertyp und Immobilientycoon Donald Trump nehmen sich auch deutsche Immobilienstudenten zum Vorbild für die eigene Karriere.

Bild: The Trump Organization

Karriere 24.04.2014
Vorbilder beeinflussen das Handeln und bieten Orientierung auf dem Weg zur Erreichung der eigenen Ziele. Sie verkörpern die eigenen Wertvorstellungen und zeigen, wie man selbst gerne leben ... 

Vorbilder beeinflussen das Handeln und bieten Orientierung auf dem Weg zur Erreichung der eigenen Ziele. Sie verkörpern die eigenen Wertvorstellungen und zeigen, wie man selbst gerne leben möchte. Die IZ hat Studierende immobilienwirtschaftlicher Fächer gefragt, welche Immobilienprofis in ihren Augen gute Leitsterne sind.

Thomas Beyerle ist eins, Kerry-U. Brauer auch, aber mit großem Abstand vor allen anderen ist Donald Trump ein Vorbild der Studierenden immobilienwirtschaftlicher Fächer in Deutschland. Sie beeindrucken die baldigen Berufseinsteiger u.a. mit Qualitäten wie breitgefächertem Wissen, ihrem Engagement außerhalb ihres Hauptjobs, ihrer Bodenständigkeit, ihrer Menschlichkeit, ihrem Realismus, ihrem sympathischen Auftreten oder durch kritische Auseinandersetzung mit aktuellen immobilienwirtschaftlichen Themen und natürlich mit ihrem Erfolg. Donald Trump überzeugt in Gänze: "Er rockt einfach", schreibt ein Student als Begründung.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Umfrage zur IZ-Joboffensive 2013, an der sich 622 Studierende beteiligten. Sie waren aufgefordert, eine Persönlichkeit der Immobilienbranche zu benennen, die sie besonders stark beeindruckt hat. Danach wurden sie gefragt, ob die genannte Person auch ein Vorbild für sie selbst sei. Die Mehrheit der Befragungsteilnehmer ist von den Branchenteilnehmern offenbar eher unbeeindruckt, denn nur etwa 70 verschiedene Namen wurden aufgerufen, darunter zahlreiche Hochschullehrer. Das Ergebnis ist überraschend, denn viele haben schon während ihres Studiums Kontakt zu Branchenprofis - sei es durch Gastvorträge, die viele Praktiker in den Hochschulen halten, oder Unternehmensbesuche im Rahmen von Exkursionen. Zudem fahren viele Studierende auf immobilienspezifische Messen, sind in Branchen-, Hochschul- oder Alumnivereinen aktiv und absolvieren oft mehrere Praktika während ihrer Studienzeit. Doch die Menschen, auf die sie bei allen diesen Aktivitäten treffen, scheinen kaum nachhaltigen Eindruck hinterlassen zu haben.

Von den genannten rund 70 Persönlichkeiten können nur wenige mehrere Stimmen auf sich vereinigen. Und nicht jedem, der es in diese Liste schafft, wird auch Vorbildcharakter attestiert. Nur vier Frauen fallen den baldigen Nachwuchskräften ein, obwohl 47% der Umfrageteilnehmer weiblich sind. Neben Kerry-U. Brauer, Professorin an der Berufsakademie Sachsen in Leipzig, werden noch ihre Hochschulkolleginnen Susanne Ertle-Straub (Professorin an der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen und Inhaberin eines Immobilienberatungsunternehmens), Verena Rock (Professorin an der Hochschule Aschaffenburg) sowie als Praktikerin Barbara Knoflach (CEO von SEB Asset Management) genannt.

Wie findet jemand sein Vorbild? Bei Vorbildern geht es um das Thema Werte, sagt Thomas Körzel, Inhaber des Büros für Karrierecoaching in Essen. Das Vorbild sollte also ein Stück weit zur eigenen Persönlichkeit passen und ähnliche Werte vertreten wie man selbst. Für wen erfolgreiches Unternehmertum wichtig ist, werde sich eher Steve Jobs zum Vorbild nehmen, sagt Körzel. Für wen hingegen Gerechtigkeit als Gut zählt, orientiere sich vielleicht eher an Gandhi.

Donald Trump punktet vor allem mit seinem Geschäftssinn und seiner Zielstrebigkeit. Außerdem kämen Trumps Großeltern aus Kallstadt in der Pfalz, ganz in der Nähe des eigenen Wohnorts, gibt ein Teilnehmer als Grund an. Was zunächst verwundern mag, weist auf einen wichtigen Aspekt hin: Gemeinsamkeiten spielen bei der Wahl von Vorbildern eine Rolle. Im Raum Kerpen würden sicherlich prozentual mehr Menschen Michael Schumacher als ihr Vorbild bezeichnen als anderswo in der Republik, sagt Körzel.

Dass sich die Studierenden mit der Benennung von Vorbildern etwas schwer tun, überrascht den Karrierecoach nicht. Die Immobilienbranche ist mittelständisch organisiert und hat Produkte sowie Dienstleistungen, die nicht unbedingt nach außen sichtbar sind. Hätte die Umfrage Architekten zu Vorbildern in ihrer Profession gefragt, wären sicherlich mehr Antworten gefallen, vermutet Körzel. Einige Architekten haben es in die Liste der Leitsterne geschafft. Frank O. Gehry sicherte sich seinen Platz, -weil sein Design seine eigene Handschrift trägt".

Vorbilder helfen, die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Doch was tun, wenn das passende Vorbild fehlt? Dann bleibt die Möglichkeit, sich aus mehreren Menschen ein eigenes zusammenzustellen. Es funktioniere auch, dem Rollenbild bestimmte Qualitäten in der eigenen Vorstellung schlicht zuzuschreiben, sagt Carolin Eichholz von immocoach aus Hamburg. Vorbilder sind nicht statisch. Sie wechselten im Laufe eines Lebens mehrfach, weil das Leben neue Anforderungen stellt.

Sonja Smalian