Mit Diversität gegen die Nachwuchssorgen

Karriere 28.06.2018
Der ZIA will dem schon jetzt spürbaren Fachkräftemangel entgegentreten und ruft seine Mitglieder auf, mehr Mut zur Vielfalt zu zeigen. ... 

Der ZIA will dem schon jetzt spürbaren Fachkräftemangel entgegentreten und ruft seine Mitglieder auf, mehr Mut zur Vielfalt zu zeigen.

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) trommelt bei seinen Mitgliedern dafür, dass Diversität und Nachwuchsgewinnung noch stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken. "Wir sehen heute schon, dass das Wachstum durch den Fachkräftemangel begrenzt wird. Ganz besonders im Bereich der Digitalisierung", sagen ZIA-Präsident Andreas Mattner und Bärbel Schomberg, Vizepräsidentin und Vorsitzende des Diversity-Ausschusses. Derzeit sei die Bauwirtschaft am stärksten betroffen. "Wenn da 100 Stellen ausgeschrieben werden, können nur noch 60 besetzt werden. Das hat auch Auswirkungen auf die Baukostensteigerungen und Verzögerungen etwa bei Ausschreibungen", sagt Mattner.

Wie groß der Nachwuchsmangel in der gesamten Immobilienwirtschaft bereits jetzt ist, lasse sich kaum beziffern. "Dafür sind wir zu heterogen." Von der Nachwuchsgewinnung hänge aber in jedem Fall die Zukunftsfähigkeit der Branche ab. "Eine große Rolle spielt natürlich die Bezahlung. Aber die ist nicht alles. Entwicklungsperspektiven und das Image sind ebenfalls wichtig", sagt Mattner. Gerade an der Verbesserung der Außenwahrnehmung der Immobilienbranche werde bereits seit Jahren vonseiten des ZIA gearbeitet.

Mit dem jüngsten Relaunch der Plattform "Gestalte unsere Zukunft" sollen die verschiedenen Berufsbilder in der Branche sichtbarer werden, so die Hoffnung. Schomberg setzt zudem darauf, dass die Unternehmen in Zukunft stärker als bislang Führungspositionen mit Menschen unterschiedlicher Herkunft sowie mit Frauen besetzen. "Dabei geht es uns um gesellschaftliche Verantwortung. Aber Diversity ist auch gut für das Geschäft, das wird von Studien belegt", so Schomberg. Ihre These: "Wäre die Autoindustrie nicht nur von einer einzigen Art von Managern geprägt, wären die Dinge zuletzt vielleicht anders gelaufen." Sie sei für Vielfalt in der Meinungsbildung. "Wenn alle aus demselben Stall kommen, werden viele Dinge nicht mehr hinterfragt. Wir haben nicht genug Querdenker", sagt sie.

Eine Studie zum Thema Diversity, die der ZIA beim Fraunhofer Institut in Auftrag gegeben hat, soll den Fokus auf das Thema noch einmal verstärken. Zudem werde ein Werkzeugkasten mit konkreten Maßnahmenvorschlägen für die Unternehmen der Branche entwickelt. "Da geht es etwa um Fortbildung und Mentoring aus den Führungsebenen heraus. Wir sind da auf einem guten Weg und werden den Werkzeugkasten bei der Expo Real vorstellen", sagt Schomberg.

Robin Göckes

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Quelle: Imago, Urheber: photothek

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Im Jubiläumsjahr hat die Immobilien Zeitung nachgeforscht, welche Menschen besonders häufig in ihrem Onlinearchiv zu finden sind. Dabei zeigt sich, dass gerade Akteure aus Branchenverbänden und Politik die Meldungen bevölkern.

Spitzenreiter ist Axel Gedaschko (Jahrgang 1959), Präsident des GdW Bundesverbands. Insgesamt 570 Meldungen im Onlinearchiv der Immobilien Zeitung (IZ), das bis ins Jahr 1994 zurückreicht, lassen sich ihm zuordnen. Der studierte Jurist repräsentiert den Verband seit 2011, zuvor bekleidete er verschiedene politische Ämter, etwa das des Hamburger Wirtschaftssenators.
Die Parallelen zum Zweitplatzierten des Archivrankings, Andreas Mattner (geb. 1960), sind zahlreich. Er ist ebenfalls Präsident eines Branchenverbands: des Zentralen Immobilienausschusses. Wie Gedaschko hat er Rechtswissenschaften studiert und ist in der Politik tätig. In diesem Jahr hat er den
Abschied von seinem langjährigen Arbeitgeber ECE verkündet. In ihren Rollen als Verbandspräsidenten kommentieren und bewerten Gedaschko und Mattner oft politische und wirtschaftliche Entwicklungen, was ihren vielfachen Auftritt in den Artikeln der IZ erklärt.

Ehrung auf der Expo Real
Auf der Expo Real sollen die Inhaber der drei Podiumsplätze beim Archivranking als langjährige Wegbegleiter der Immobilien Zeitung geehrt werden. Der Termin ist im direkten Anschluss an den Podcast der Haus-Meister, der am 5. Oktober von 12 bis 13 Uhr live am Stand der Immobilien Zeitung (C2.120) produziert wird.
Der Dritte im Bunde vertritt dagegen die Wissenschaft. Thomas Beyerle (Jahrgang 1967) ist promovierter Geograf und Betriebswirtschaftler und arbeitet als Chefresearcher beim Investment- und Asset-Manager Catella. Außerdem lehrt er an der Hochschule Biberach und ist Mitglied des Podcast-Teams Die Haus-Meister. Wegen seiner fundierten Kenntnisse des Immobilienmarkts ist Beyerle häufiger Ansprechpartner bei Recherchen der Immobilien Zeitung.
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Lars Wiederhold