Offene Türen beim Girls' & Boys' Day

Karriere 07.05.2015
Immobilienunternehmen und Hochschulen öffneten am 23. April dieses Jahres wieder ihre Türen. Am Boys' bzw. Girls' Day stellten sie ausgewählte Berufsbilder vor. In diesem Jahr stand auch der ... 

Immobilienunternehmen und Hochschulen öffneten am 23. April dieses Jahres wieder ihre Türen. Am Boys' bzw. Girls' Day stellten sie ausgewählte Berufsbilder vor. In diesem Jahr stand auch der Ausbildungsberuf Immobilienkaufmann auf der Auswahlliste, und zwar für den Jungen-Zukunftstag.

2.808 Ausbildungsverträge für den Beruf des Immobilienkaufmanns bzw. der Immobilienkauffrau wurden 2014 neu abgeschlossen. Der Beruf belegt Rang 44 von mehr als 300 Ausbildungsberufen. Besonders bei jungen Frauen ist er beliebt: Sie stellen 61% der Auszubildenden. Um auch mehr junge Männer für diesen Beruf zu interessieren, stand er auf der Auswahlliste zum diesjährigen Boys' Day. Ein Tag lang öffneten Unternehmen und Hochschulen ihre Türen für Schüler und beim parallel stattfindenden Girls‘ Day für Schülerinnen ab der 5. Klasse, um ihnen einen Einblick in den Berufsalltag der ausgewählten Berufe zu geben. Mit dabei war in diesem Jahr auch die Wohnungsbaugenossenschaft der Justizangehörigen in Frankfurt. Zwei Gesamtschüler und ein Gymnasiast im Alter zwischen 13 und 15 Jahren besuchten das Unternehmen und begleiteten einen Mitarbeiter zur Übergabe und zur Schlussabnahme einer Wohnung. "Das fanden sie ganz spannend", sagt Rainer Stegen von der Wohnungsbaugenossenschaft der Justizangehörigen. Ein dritter Termin führte die drei zu einem sanierten Objekt, das von einem Gutachter einer Bank besucht wurde. Auch die Arbeit in der Verwaltung lernten sie kennen und sprachen mit den Mitarbeitern über ihre Aufgaben. Dass die Wohnungsbaugenossenschaft in diesem Jahr beim Boys' Day mit dabei war, ging auf die Initiative eines der Jungs zurück: Der hatte angefragt, ob das Unternehmen diesen Schnuppertag anböte.

Daraufhin meldete sich das Unternehmen mit drei Plätzen auf dem Boys'Day-Radar an. Durch die TV-Sendung "Mieten, kaufen, wohnen" seien die drei schon über die Tätigkeit eines Maklers ein wenig informiert gewesen, sagt Stegen. Was in dem Beruf noch alles zu leisten ist, davon erhielten sie einen Einblick bei der Genossenschaft, die alle zwei Jahre einen Ausbildungsplatz vergibt. Die nächste Ausbildung, für die ein Platz offen ist, beginnt im Jahr 2019. Das würde für einen der Teilnehmer sogar zeitlich passen, sagt Stegen. Auch über Schulpraktika wurde gesprochen. Stegen war erfreut über das Engagement der drei Jungs. "So etwas wünscht man sich als Arbeitgeber." Die Aareal Bank hatte Angebote für beide Zielgruppen gemacht und war sowohl beim Boys' wie auch beim Girls' Day vertreten. Fünf der neun Plätze waren an Mädchen vergeben, die u.a. das Risikocontrolling kennenlernten und selbst eine einfache Risikoberechnung erstellten. Weitere Stationen waren die Bereiche Immobilienfinanzierung und Operations. Fragen, wie "Okay, ihr verleiht große Summen an Geld. Aber woher kommt das denn?" oder "Wie prüft ihr überhaupt, ob jemand kreditwürdig ist?" wurden beantwortet. Bei dem Tag ging es vor allem ums Reinschnuppern. Konkret nach einem bestimmten Beruf habe sich keiner der Teilnehmer erkundigt, sagt Birgid Schlasius von der Aareal Bank.

Dafür sei die Zeitspanne bis zum möglichen Berufseinstritt dann doch noch zu lang. "Vom Bauplan bis zum Finanzkonzept" hieß das Angebot der Hochschule Mainz - University of Applied Sciences. 15 junge Mädchen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren hatten sich dafür angemeldet, um einen Einblick in die Arbeit eines Bauingenieurs und eines Betriebswirts zu bekommen. Die Aufgabe der Mädchen war es, einen Parkplatz neben einer Attraktion zu planen und dafür auch ein Werbeplakat mitsamt Logo und Slogan zu entwickeln. Dafür mussten die Mädchen einen echten Bauplan lesen. Es gab Ideen für einen Parkplatz mit Klimaanlage, für Familien-, Frauen- und Behindertenparkplätze sowie Fahrradplätze. Ein Entwurf beinhaltete eine ausgeklügelte Verkehrsführung. Waren die Mädchen zunächst sehr schüchtern gewesen, so sei er von ihren Ergebnissen später "sehr, sehr positiv überrascht" gewesen, sagt Mathias Perez Castro. Der Bachelorstudent im Studiengang Bauingenieurwesen hatte die Mädchen zusammen mit einem weiteren Studenten betreut. Auch wenn für die Kostenberechnung der Parkbuchten am Ende keine Zeit mehr blieb, konnte er eine Brücke zum Bauingenieurwesen schlagen.

"Ja, war super", lautete das Feedback der Mädchen, deren Berufswünsche eine große Bandbreite umfassten und von Architektin und Ingenieurin bis zu Eventmanagerin, Designerin, Lehrerin und Anwältin reichten. Die Hochschule nahm zum 14. Mal am Girls' Day teil, sagt Stefanie Schmitt von der Hochschule Mainz. Schmitt empfiehlt Hochschulen, die sich für eine Teilnahme interessieren, die offizielle Girls'Day-Seite im Netz zu nutzen. "Damit alle Plätze ausgebucht sind, muss kein weiteres Marketing betrieben werden."

Der nächste Boys' Day und Girls' Day findet am 28. April 2016 statt. Informationen: www.boys-day.de bzw. www.girls-day.de

Sonja Smalian

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Bei Exkursionen in Industrieimmobilien holen sich die Young Talents Inspirationen für die eigene Arbeit.

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Junge Corporate Real Estate Manager vernetzen sich seit der Corona-Pandemie verstärkt im Verband Core Net Global (CNG). Sie suchen dort den Austausch mit Kollegen auf der gleichen Karrierestufe und holen sich Tipps von erfahrenen Seniors, die für Unternehmen und Konzerne weltweit in den Immobilienabteilungen tätig sind.

Rund 240 Mitglieder zählt das Chapter Central Europe des Netzwerks Core Net Global (CNG), zu dem neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch Polen, Rumänien und Bulgarien gehören. Allesamt sind Corporate Real Estate Manager und kümmern sich um die unternehmenseigenen Immobilien von Konzernen und Firmen in Europa.

Etwa 15% von ihnen bilden gemeinsam die Young Leaders, die Nachwuchsgruppe innerhalb des Netzwerks. Die Sparte für bis 35-Jährige gibt es bereits seit zehn Jahren, berichtet ihr Vorsitzender Sipho Fuhr. Doch erst seit der Corona-Pandemie hat ihre Gruppenstärke deutlich zugelegt. Fuhr, der sich außerhalb der Verbandsarbeit als Managing Director bei der Bauakademie-Gruppe mit immobiliennahen Daten und Services befasst, erklärt, dass die Zahl der Young Leaders seitdem um mehr als 20% gestiegen ist und weitere Interessenten bereits in den Startlöchern stehen.

Dass das Interesse am Austausch unter den jungen Nachwuchskräften aus dem Bereich Corporate Real Estate Management ausgerechnet in den vergangenen drei Jahren so stark zugenommen hat, wundert Maike Hermes nicht. Die 35-Jährige ist bei den Young Leaders chapterweite Ansprechpartnerin für alle Angelegenheiten rund um die Themen Diversität, Inklusion und Diskriminierung am Arbeitsplatz. Zu CNG kam sie 2018 und knüpft seitdem bei Treffen und internationalen Summits Kontakte zu Geschäftsführern und erfahrenen Seniors. Weil sie derzeit in Elternzeit ist, informiert das Netzwerk sie über aktuelle Trends und Herausforderungen. Später wird Hermes als Portfoliomanagerin wieder in ein Düsseldorfer Industrieunternehmen zurückkehren.

Die Corona-Pandemie brachte mehr Sichtbarkeit

Dort konnte sie mit dem Ausbruch der Pandemie eine zunehmende Sichtbarkeit ihrer Abteilung für den Gesamtkonzern beobachten. "Ich habe das Gefühl, dass sich die Bedeutung von Immobilienmanagern innerhalb der Konzerne in den vergangenen Jahren verändert hat. Dabei würde ich sagen, dass wir innerhalb der Unternehmen stärker in beratender Funktion bei Entscheidungsfindungen eingebunden werden. So kann man schon als Nachwuchskraft viel Einblick in die Unternehmensstrategie bekommen." Ausschlaggebender Punkt war für sie damals die Organisation von Homeoffice. "Veränderungen in der Unternehmensstrategie wirken sich auch auf die Immobilienstrategie aus", erklärt sie. Sie sieht sich und ihre Abteilung als Eigentümervertreter, die dafür sorgen, dass die Nutzungsmöglichkeiten der Gebäude an die Businessaktivitäten des Unternehmens angepasst werden. Empathie für die Bedürfnisse des Kerngeschäfts aufzubringen, ist für Hermes dabei die Hauptaufgabe der Immobilienmanager.

Dafür holen sich die Young Leaders regelmäßig Inspiration bei anderen Verbandsmitgliedern, die sich gegenseitig Einblicke in ihre Arbeit und vor allem die Immobilien ihres Unternehmens geben. So öffneten etwa Mitarbeiter eines Industrieunternehmens den Nachwuchskräften nicht nur die Türen zu ihrer Immobilie, sie stellten auch die Notfallpläne für einen Versorgungsmangel vor, beispielsweise bei Gasknappheit. Aber auch Best-Practice-Beispiele zum Umgang mit KI-Tools tauschen die Young Leaders regelmäßig aus, ebenso teilen sie ihre Erfahrungen damit, wie Dienstleistungen von externen Unternehmen eingespart werden können.

Beim Austausch bleiben die Nachwuchskräfte aber nicht immer unter sich. Gleichzeitig holen sie sich Tipps von erfahrenen Kollegen. Diese können auch ganz konkret mit dem Thema Karriereweg zu tun haben, etwa in Form von Ratschlägen zum Umgang mit Feedback von Vorgesetzten.

Auch die Young-Leaders-Gruppe selbst bietet verschiedene Anreize für ein besonderes Engagement. "Ich habe eigentlich einen kaufmännischen Hintergrund und bin durch Zufall in die Immobilienbranche gekommen", berichtet CNG-Mitglied Kristof Adam von seinen Anfängen. "Inzwischen bin ich bei Thyssenkrupp verantwortlich für alle Transaktionen weltweit." Um sich über seine Kernthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die für Corporates so wichtige Nutzerorientierung auszutauschen, stieg er vor drei Jahren in das Netzwerk ein und wurde in dieser Zeit zum ersten deutschen Global Young Leader of the Year gewählt. Dafür schlägt jedes Chapter ein Mitglied vor, der Titel wird weltweit vergeben. "Dadurch habe ich innerhalb des Netzwerks noch mehr Sichtbarkeit bekommen, also auch mehr Sichtbarkeit für meine Themen, die mich auch beruflich beschäftigen. Zudem kann ich Vorbild sein für andere Young Leaders und sie motivieren, sich noch mehr zu vernetzen." Dafür hat das Netzwerk sogar die Frequenz der Treffen und virtuellen Veranstaltungen erhöht. Wie Young-Leaders-Vorsitzender Fuhr erklärt, sei das zuletzt nötig gewesen, weil der Austauschbedarf der Mitglieder, die sich allesamt im ersten Drittel ihrer Karriere befinden, so stark angestiegen ist.

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René Schappner gründet Beratungsunternehmen Quercus & Acer

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René Schappner macht jetzt sein eigenes Ding. Der frühere Head of Hotel bei Colliers hat gemeinsam mit Quinten T. Slama das Beratungsunternehmen Quercus & Acer gegründet.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte das Maklerhaus Colliers den Geschäftsbereich Hotel in Deutschland komplett aufgegeben und sich vom gesamten Team unter der Leitung von Schappner getrennt. Rund 30 Beschäftigte sollen von dem Schnitt betroffen sein.

Zur Begründung hieß es damals, Colliers wolle sich in der aktuellen Marktlage auf das Kerngeschäft konzentrieren. Nicht rentable Unternehmensbereiche würden zurückgefahren. Schappner war seit Juni 2019 als Head of Hotel und Geschäftsführer für Colliers in Deutschland tätig.

Jetzt also der Neubeginn. Quercus & Acer bietet Kunden Unterstützung bei Hoteltransaktionen inklusive Beratung an. Der Fokus liege auf institutionellen Investoren sowie privaten Anlegern aus ganz Europa, insbesondere in der DACH-Region, teilt Schappner mit und verweist auf 23 Jahre Erfahrung in den Bereichen Hotelimmobilien, Transaktionen und Projektentwicklung bei Colliers, JLL und der Hotelgruppe IHG.

Geschäftspartner Slama war laut eigener Angaben an zahlreichen Hotelprojekten für internationale Hotelgruppen wie Fairmont, Kempinski und Marriott beteiligt und hat Erfahrung in den Segmenten Hotel-Neupositionierungen, Transaktionen und Eröffnungen.

Peter Dietz