Personalberatung Westwind segelt auf Rekordkurs

Karriere 25.09.2017
Die auf die Immobilienbranche spezialisierte Berliner Personalberatung Westwind Real Estate Executive Search zieht vor der Expo Real eine Jahreszwischenbilanz. In puncto Vergütung wird ... 

Die auf die Immobilienbranche spezialisierte Berliner Personalberatung Westwind Real Estate Executive Search zieht vor der Expo Real eine Jahreszwischenbilanz. In puncto Vergütung wird Westwind-Chef Michael Harter nicht müde, Arbeitgebern unter bestimmten Umständen zu etwas mehr Großzügigkeit zu raten.

Westwind hat das Vorjahresergebnis mit "mindestens 75 besetzten Positionen" bereits im September erreicht und befindet sich damit "auf dem Weg zu einem neuen Rekordergebnis", heißt es. Spätestens 2019, also im übernächsten Jahr, will das Unternehmen von Michael Harter die "magische Zielmarke von 100 Platzierungen" knacken. Neuerdings zeigt Westwind wie berichtet auch in Hamburg Flagge.

Technische Projektleiter wollen vorne "mindestens eine Acht" sehen

Die größten Personalengpässe nimmt Westwind wie schon im Vorjahr in der Projektentwicklung und in der Bauwirtschaft wahr. Besonders begehrt seien technische Projektleiter für die Planung und Realisierung von Wohn- und Gewerbeprojekten. "Ohne mindestens eine Acht vor dem Jahreszieleinkommen - Fixum plus Bonus - wird die Luft bei dieser Zielgruppe in den Top-Sieben-Metropolregionen sehr dünn", konstatiert Westwind-Chef Harter.

Übertriebene Sparsamkeit oder Konfliktvermeidung?

"Für viele Unternehmen und Projekte würde es sich auszahlen, Projektleiter auch zu minimal höheren Gehältern einzustellen. Trotzdem sind ihre Angebote an den favorisierten Kandidaten für einen Wechsel häufig nicht attraktiv genug. Manchmal geht es nur um nur wenige Tausend Euro bezogen auf das Jahresgehalt, also um nicht einmal um ein Promille des von einem Projektleiter üblicherweise verantworteten Projektvolumens", schüttelt Harter gleichsam den Kopf. Zeigt andererseits aber auch Verständnis für die Situation der Arbeitgeber: "In der Regel liegt es nicht an übertriebener Sparsamkeit, sondern eher an dem sich nun deutlicher spreizenden Gehaltsgefüge im Team und den daraus früher oder später resultierenden Konflikten im Unternehmen."

Harald Thomeczek

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Reges Treiben am Jobmarkt

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Bei Westwind hat die Krise keine Bremsspuren hinterlassen. Die Personalberatung besetzt im Corona-Jahr mehr Posten als 2019. ... 

Bei Westwind hat die Krise keine Bremsspuren hinterlassen. Die Personalberatung besetzt im Corona-Jahr mehr Posten als 2019.

"Nach einer spürbaren Zurückhaltung im Frühjahr haben die meisten Unternehmen ab Sommer wieder volle Fahrt aufgenommen", sagt Westwind-Geschäftsführer Michael Harter. "Wir haben bereits zum jetzigen Zeitpunkt mehr Positionen besetzt als in unserem gesamten Rekordjahr 2019." Westwind wird 2020 über 100 Führungs- und Fachkräften einen neuen Job verschafft haben. Corona habe die Immobilienwirtschaft "nur kurz in Schockstarre versetzt", das Personalkarussell drehe sich genauso wie in den Vorjahren.

Dieses Fazit gilt jedoch nicht für alle Berufsgruppen, z.B. Makler. Corona hat die Kauflust der Investoren zumindest vorübergehend und in bestimmten Assetklassen gebremst - das bleibt nicht ohne Auswirkung auf das Maklergeschäft und damit auch die Verdienste. Denn die Vergütungsmodelle in der Maklerbranche sind von hohen variablen Anteilen geprägt, weiß Sascha Köneke, Senior Consultant bei Westwind. Im Laufe des Sommers stellte er eine gewisse Normalisierung fest.

Keinen leichten Stand haben auch Asset-Manager für Einzelhandelsimmobilien und Hotels. Zwar ist ihr Know-how gerade in schweren Zeiten besonders gefragt. "Sind die Portfolios allerdings stark von Schließungen betroffen, stellt sich natürlich die Frage nach Stellenstreichungen. Neue Mitarbeiter werden in diesem Bereich kaum noch eingestellt", konstatiert Köneke.

Harald Thomeczek

Westwind vermittelt mehr Personal als im Vorjahr

Karriere 20.11.2020
Bei Westwind hat die Krise keinerlei Bremsspuren hinterlassen. Die Personalberatung besetzt im Corona-Jahr mehr Positionen als in ihrem bisherigen Rekordjahr 2019. ... 

Bei Westwind hat die Krise keinerlei Bremsspuren hinterlassen. Die Personalberatung besetzt im Corona-Jahr mehr Positionen als in ihrem bisherigen Rekordjahr 2019.

"Nach einer spürbaren Zurückhaltung im Frühjahr haben die meisten Unternehmen ab Sommer wieder volle Fahrt aufgenommen", bilanziert Westwind-Geschäftsführer Michael Harter. "Wir haben bereits zum jetzigen Zeitpunkt mehr Positionen besetzt als in unserem gesamten Rekordjahr 2019. Die Anfragen der Arbeitgeber haben sich erhöht, und der Kandidatenmarkt bleibt genauso eng wie im Vorjahr."

Insgesamt wird die Personalberatung am Jahresende 2020 über 100 Führungs- und Fachkräften einen neuen Job verschafft haben. Corona habe die Immobilienwirtschaft "nur kurz in Schockstarre versetzt", das Personalkarussell drehe sich "ebenso nachhaltig" wie in den Vorjahren, freut sich Harter. Er rechnet mit einer Fortsetzung des positiven Trends mindestens über die nächsten ein bis zwei Jahre hinweg und hat deshalb im Oktober zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Damit beschäftigt er nun 18 Personalberater und Searcher in Berlin und Hamburg.

Einige Berufsgruppen haben es schwerer als andere

Doch nicht für alle Berufsgruppen sind die Aussichten gleich gut. "Die zeitweise vorherrschende Transaktionsvorsicht bzw. zum Teil das Einstellen von Ankäufen hat direkte negative Auswirkungen auf das Maklergeschäft und damit auch – aufgrund der zumeist vorherrschenden, deutlich variablen Vergütungsmodelle – auf die Verdienste der Mitarbeiter", sagt Sascha Köneke, Senior Consultant bei Westwind. Im Laufe des Sommers stellte er eine gewisse Normalisierung fest. "Inwiefern diese in den nächsten Monaten beibehalten wird, muss offen bleiben."

Keinen leichten Stand haben auch Asset-Manager für Einzelhandels- und Hotelimmobilien: Zwar ist ihr Knowhow gefragt, um laufende Assets zu stabilisieren. "Sind die Portfolios allerdings stark von Schließungen betroffen, ergibt sich natürlich die Frage der Stellenstreichung. Bezüglich der Einstellung neuer Mitarbeiter muss der Ausblick derzeit negativ sein", konstatiert Köneke. Eine Umschulung, sofern angestrebt oder nötig, könne in naheliegenden Assetklassen erfolgen. "So besteht ein Bedarf an Wissen aus dem Bereich der Hotelimmobilien zum Beispiel im wachsenden Segment der Serviced Apartments, im Bereich studentisches Wohnen und in anderen neuen Wohnformen." Auch Retail-Kenntnisse, insbesondere aus dem Asset-Management und dem Investmentbereich, "lassen sich zumeist fließend in anderen gewerblichen Assetklassen einbringen".

Harald Thomeczek

"150.000 Euro Festgehalt sind keine Seltenheit"

Westwind besetzte 2019 jeweils 25 Jobs im kaufmännischen Development und im technischen Projektmanagement.

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Quelle: Westwind

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Michael Harter besetzte mit seiner Personalberatung Westwind Real Estate Executive Search 2019 knapp 100 Positionen für Fach- und Führungskräfte aus der Immobilienbranche. Der Markt für ... 

Michael Harter besetzte mit seiner Personalberatung Westwind Real Estate Executive Search 2019 knapp 100 Positionen für Fach- und Führungskräfte aus der Immobilienbranche. Der Markt für Projektentwickler brummt, sagt Harter - und das, obwohl er eigentlich leergefegt ist. Um noch an gute Leute zu kommen, setzen Development-Firmen viele Hebel in Bewegung.

Immobilien Zeitung: Herr Harter, die Projektentwicklung gilt ob ihrer Komplexität und hoher Renditen als Königsdisziplin der Immobilienwirtschaft. Ähnlich anspruchsvoll dürfte es zurzeit sein, einen erfahrenen Projektentwickler zu einem Jobwechsel zu bewegen.

Michael Harter: Stimmt. Viele Development-Unternehmen haben in den letzten vier, fünf Jahren eingestellt, viele Projektentwickler sind schon gewechselt - der Markt ist eigentlich leergefegt. Hinzu kommt: Im Vergleich z.B. mit einem Asset-Manager, der praktisch jedes Quartal verfügbar ist, kann man Projektentwickler im Grunde nur alle drei, vier Jahre loseisen. Sie wollen schließlich ihr Projekt fertigstellen, schon aus Identifikation mit dem eigenen Projekt. Nicht zu vergessen: Projektentwickler erhalten einen beachtlichen Teil ihres Bonus erst mit Projektabschluss.

IZ: Welche Hebel setzen Ihre Kunden also in Bewegung, um heute noch gute Leute rumzukriegen? Ich nehme an, Geld ist auch ein Faktor ...

Harter: Die Boni-Kultur nimmt tatsächlich zu. Sehr gängig ist mittlerweile eine Beteiligung am Projekterfolg. Es gibt auch Modelle der Unternehmensbeteiligung, etwa eine prozentuale Beteiligung am Projektentwicklungsgewinn oder Unternehmensanteile. Wenn der Unternehmer klug ist, beteiligt er seinen Entwickler am Projekt, weil der dann z.B. maximales Baurecht rausholt. Oder der Firmeninhaber zahlt dem Entwickler eine Effizienzprämie. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Punktlandung bei Qualität, Zeit und Kosten erheblich. So lassen sich z.B. Nachtragsforderungen einschränken.

IZ: Was verdient ein Projektentwickler mit Track-Record, der vielleicht schon zwei, drei Projekte mit zwei-, dreistelligen Millionenvolumina realisiert hat?

Harter: 150.000 Euro sind in so einem Fall keine Seltenheit - als Festgehalt. Die Bandbreite des Fixums fängt bei ca. 80.000 Euro an und hört je nach Unternehmenskultur bei etwa 240.000 Euro auf. Die kriege ich aber nicht, wenn ich einer von zehn Entwicklern in einem größeren Haus bin, sondern nur, wenn ich als Einzelkämpfer die Klaviatur der Mehrwertschaffung nachweislich beherrsche: Grundstück akquirieren, Planungsrecht besorgen, Baurecht schaffen, einen Vertrag mit dem Generalunternehmer verhandeln, noch vor der Fertigstellung die Mietverträge abschließen und das Projekt an einen Endinvestor verkaufen.

IZ: Was kommt auf so ein komfortables Grundgehalt noch an Bonus obendrauf?

Harter: Zwei Monatsgehälter on top sind für einen Projektentwickler untere Bonusgrenze und daher als Wechselgrund nicht ausschlaggebend. Legt der Unternehmer auf Basis einer klaren Zielvereinbarung mit definierten Bausteinen ein halbes oder ganzes Jahresfixum als Erfolgsprämie drauf, macht das trotzdem weniger als ein Promille seiner Projektkalkulation aus.

IZ: Mitunter ist zu hören, dass die Gehälter für Projektentwickler sinken und in der jüngeren Vergangenheit eine gewisse Beruhigung auf dem Jobmarkt eingekehrt ist.

Harter: Ganz im Gegenteil: Der Markt brummt! Die Gehälter fallen nicht, sondern steigen - sagen wir mal - zurückhaltend progressiv. Nur die wenigsten Entwickler versuchen, die Situation auszunutzen. Dass Developer freigesetzt werden, weil es keine Grundstücke mehr gibt oder diese zu teuer eingekauft wurden, haben wir noch nicht beobachtet.

IZ: Geld ist sicher nicht das Einzige, was bei der Anwerbung zieht.

Harter: Das Thema Flexibilität wird großgeschrieben. Ein Tag Homeoffice pro Woche ist z.B. oft attraktiver als ein Dienstwagen. Grundsätzlich werden flexible Arbeitszeiten immer wichtiger: Auch der Projektentwickler will schließlich die Möglichkeit haben, seine Kinder von der Schule abzuholen. Mobilität ist ein weiteres Thema: In Metropolen mit ihrem Großstadtverkehr will so manche Fachkraft lieber eine Bahncard 100 als ein Firmenauto, um bei dem Verkehrsaufkommen überhaupt noch einen zeitlichen Vorteil zu haben. Besonders für Jüngere ist Flexibilität heute das, was früher ein Firmenwagen war. An Bedeutung gewinnen zudem Kita-Plätze, die der Arbeitgeber für seinen Mitarbeiter organisiert.

IZ: Eröffnet der enge Markt Chancen für Leute, die sonst nicht so gefragt wären?

Harter: Sicher, es werden auch wieder 58-Jährige vermittelt, die große Berufserfahrung mitbringen. Denn da kann sich der Arbeitgeber relativ sicher sein, dass der Mitarbeiter bis zur Rente bleibt. Hier spielen die Themen Loyalität und Routine herein. Es gibt sogar Beispiele von pensionierten 72-Jährigen, die auf Zwei-, Drei-Tage-Basis arbeiten.

IZ: Danke für das Gespräch, Herr Harter!

Die Fragen stellte Harald Thomeczek.

Harald Thomeczek