Recruiting mit dem Extra-Kick

Mit Schwung ab zur nächsten Station. Beim Abseilen und Klettern in Duisburg lernen sich BNPler und junge Fachkräfte auf besondere Weise kennen.

Mit Schwung ab zur nächsten Station. Beim Abseilen und Klettern in Duisburg lernen sich BNPler und junge Fachkräfte auf besondere Weise kennen.

Quelle: BNP Paribas Real Estate

Karriere 24.01.2019
Im Kampf um junge Talente bietet BNP Paribas Real Estate spektakuläre Recruiting Events. Neben Personalakquise geht es den Immobilienberatern dabei vor allem um Employer Branding fürs ... 

Im Kampf um junge Talente bietet BNP Paribas Real Estate spektakuläre Recruiting Events. Neben Personalakquise geht es den Immobilienberatern dabei vor allem um Employer Branding fürs Unternehmen. Caverion hat von solchen Events indes Abstand genommen. Das Verhältnis von Aufwand und Nutzen stimmte zuletzt nicht mehr.

Mit weit ausgestreckten Armen und einem breiten Grinsen im Gesicht geht Julian David Tabares an den Rand des Hochhausdachs. "Ich stehe auf Adrenalin", sagt er in die Kamera und geht forschen Schrittes voran. Es geht hinab, angeseilt 100 m an der Außenwand des Leonardo Royal Hotels in Frankfurt entlang. Der Abenteuerdienstleister Jochen Schweizer hat das Event organisiert, sein Auftraggeber ist BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).

Der Immobilienberater nutzt solche Events, um sich im Kampf um Fachkräfte von Wettbewerbern abzusetzen und gleich zwei Ziele zu erreichen: die Akquise von Personal und die Imagepflege des Unternehmens. Auf diesem Wege könne BNPPRE sowohl seine Kultur nach außen präsentieren als auch die Teilnehmer persönlich kennenlernen, betont Anne Camille Molthan, Team Manager Recruiting und HR Marketing bei BNPPRE.

Vor gut zwei Jahren aus der Taufe gehoben, macht BNPPRE im Mai 2017 den Anfang mit der Hochhausabseilaktion. Die Teilnehmergruppe umfasst rund 20 Personen. Nicht alle sind junge Studenten und Absolventen aus wirtschaftswissenschaftlichen und immobilienwirtschaftlichen Studiengängen, Werkstudenten oder Young Professionals. Zu ihnen gesellen sich auch Vorgesetzte, Vertreter aus der Personalabteilung und aus den Fachabteilungen. Sie sind nicht nur da, um die Gäste kennenzulernen und zu beobachten, manch eine Führungskraft spannt sich selbst den Gurt um und macht sich auf den Weg das Hochhaus hinab. "Das erzeugt ein Wir-Gefühl", sagt Molthan. Denn wie heißt es noch: Geteiltes Leid ist halbes Leid - gerade an der Hochhauskante - und geteiltes Glück ist doppeltes Glück, wenn die Teilnehmer wieder aufrecht auf festem Boden stehen.

Während die einen sich "die Kante geben", läuft teils gleichzeitig der fachliche Part des Programms. In konkreten Fallaufgaben schlüpft ein BNPPRE-Profi in die Kundenrolle, während die jungen Teilnehmer ihre beraterischen Qualitäten unter Beweis stellen können. In kleinen Gruppen werden Präsentationen erarbeitet, Einzelgespräche geführt, das Unternehmen stellt sich als künftiger Arbeitgeber vor.

Als alle ihren Adrenalin-Kick hinter sich haben, ist die Stimmung deutlich lockerer als zuvor. Selbst bei Julian fällt nach dem Hochhaus-Stunt das Grinsen noch ein Stückchen breiter aus, die Augen leuchten. Er holt tief Luft. "So", sagt er erleichtert und froh. "Ich glaube, ich kann bei BNP anfangen, oder? Ich hab den Job, oder?!" Ja, er hat den Job. Julian ist allerdings der einzige, der nach dem Event fest übernommen worden ist. Abgesehen von drei, vier weiteren Bewerbungen ist zumindest aus Sicht der Personalakquise nicht viel mehr hängengeblieben. Ein Garant, auf diesem Weg gleich mehrere offene Stellen besetzen zu können, scheint ein solches Event nicht zu sein. Bei einer zweiten Veranstaltung sprangen nur eine Werkstudenten- und eine Praktikantenstelle heraus.

Das sieht BNPPRE allerdings nicht tragisch, bleibt doch noch die Außenwirkung des Events. Die ist zwar nur schwer zu messen, doch Molthan und ihre Mitstreiter halten an der Hoffnung fest, dass solche Abenteuertage dazu beitragen, die lockere Unternehmenskultur und das Image des Beraters nachhaltig in den Köpfen der jungen Menschen positiv zu verankern. "Vielleicht denken die Werkstudenten, die uns jetzt verlassen, später nochmal an uns", sagt Molthan. Im Anschluss an den erlebnisreichen Tag treffen sich manche beim IZ-Karriereforum einen Tag danach, vernetzen sich mit den neuen BNPPRE-Kontakten per Xing und LinkedIn oder schreiben Mails, um sich in Erinnerung zu rufen und im Kontakt zu bleiben. Mit YouTube-Videos von den Events geht BNPPRE zudem in die breite Öffentlichkeit, teilt sie u.a. in sozialen Medien. Das Video von der Hochhausaktion ist bei YouTube mehr als 78.000 Mal angeklickt worden. "Wir werden manchmal auch von Studenten auf die Aktion angesprochen, weil sie das Video gesehen haben", erzählt Recruiting-Spezialistin Molthan. Das sporne an.

Inzwischen ist unter dem Stichwort BNPPRE@Adventures ein weiterer Film auf der Videoplattform zu finden, 315.000 Mal angeklickt. Er zeigt das letzte große Event im Juni 2018, das Klettern im Hochseilgarten Duisburg. Und wer ist wieder mit von der Partie? Julian! Als schillerndes Beispiel dafür, was aus einem Eventteilnehmer werden kann: Consultant Office Advisory. BNPPRE veranstaltet jedes Jahr einmal ein großes Abenteuer, organisiert allerdings auch mehrfach kleinere Treffen. So ging es z.B. mit einer Studentengruppe aus Hamburg in einen Escape Room oder die BNPPREler kochen zusammen mit angemeldeten Teilnehmern kurz vor der Expo Real.

Auch der FM-Technikspezialist Caverion hatte vor wenigen Jahren den spektakuläreren Weg der Personalakquise eingeschlagen. Etwa ein Dutzend interessante Bewerber, dabei vor allem angehende Techniker, Meister und Ingenieure, wurden zum zweitägigen FreeRide-Camp nach Garmisch-Partenkirchen eingeladen. Skifahren abseits gewohnter Pisten und dabei das Topmanagement von Caverion zu treffen, das war das verlockende Angebot. Zweimal organisierte Caverion ein solches Camp. 2015 konnte sich die Ausbeute sehen lassen: Acht offene Stellen wurden im Anschluss besetzt. Die Auflage 2016 hingegen mündete lediglich in einer Besetzung. Caverion hat anschließend beschlossen, dieses Format einzustellen. Der Aufwand, die Veranstaltung zu planen und durchzuführen, sei zu groß gewesen - angesichts gerade des Ergebnisses aus dem Camp 2016, berichtet Beate Eichinger, Marketing & Kommunikation. Daran konnte auch die positive Resonanz in der Presse und den sozialen Medien nichts ändern. Seit 2016 sei keine vergleichbare Aktion mehr durchgeführt worden, sagt Eichinger. Viel mehr verlässt sich Caverion wieder auf klassische Recruiting-Kanäle.

Warum das Camp 2016 nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt hat, dazu gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Nach persönlicher Einschätzung Eichingers könnte der veränderte Arbeitsmarkt eine Rolle spielen. Jungen Absolventen würden mitunter schon Arbeitsverträge angeboten, da hätten sie sich noch gar nicht recht beworben. Wenn sie bei Caverion indes zwei Tage bei einem Ski-Event verbringen sollten, wäre das den Topkräften vielleicht schon zu viel zeitlicher Aufwand.

Verhaltensregeln bei Recruiting-Events

Wer an einem solchen Recruiting-Event wie bei BNP Paribas Real Estate teilnimmt, muss sich darüber im Klaren sein, unter längerer Beobachtung künftiger Chefs zu stehen. Da helfen im Vorfeld ein paar Tipps zur Vorbereitung und zum richtigen Verhalten.

"Eine Grundregel lautet, die Einladung richtig zu lesen", rät Coach und Buchautorin Anke Quittschau. Gerade Angaben zum Dresscode sollten beachtet werden. Mit High Heels klettern gehen zu wollen, ist keine gute Idee. Wer den Dresscode nicht beachte, zeige eine geringe Wertschätzung dem Gastgeber gegenüber. Das ist kein guter Start.

Beim ersten Aufeinandertreffen rät Quittschau: "Lächeln, der alte Trick von Oma". Dadurch komme man direkt bei den anderen besser an. "Und nicht auf den Boden gucken, sondern offen auf die anderen Teilnehmer zugehen, sie begrüßen und sich vorstellen", fährt die Beraterin fort. Dabei sollte allerdings der Gastgeber der Erste sein, auf den der Teilnehmer zugeht. Wer unsicher ist, kann sich im Vorfeld im Internet schlau machen, welche Gesichter und Positionen zu den Namen in der Einladung gehören.

Sind diese ersten Hürden genommen, heißt es nur noch: authentisch bleiben. "Es bringt nichts, sich zu verstellen", sagt Quittschau. "Das kann man später im Job ohnehin nicht lange durchhalten." Wer gerade bei solchen Abenteuerevents kurz vor der Hochhauswand oder beim Abseilen Muffensausen bekommt, soll sich nicht grämen. "Es ist auch eine Form von Stärke, sich dafür zu entscheiden, nicht da herunterzugehen", sagt Quittschau. Führungskräfte wüssten das einzuordnen.

Vor lauter Nervosität und Vorsicht, selbst nichts verkehrt zu machen, darf zudem der Blick auf die anderen nicht vergessen werden. Der Teamplayer-Gedanke gehöre heutzutage zu den Kernkompetenzen, betont die Beraterin. Der könnte zu jeder Zeit ausgespielt werden, sei es in dem Event, wenn eine helfende Hand gefragt ist, oder am Buffet.

Das Duzen des Chefs ist übrigens kein Fauxpas mehr bei solchen Veranstaltungen, sondern oft von den Unternehmen erwünscht. Die Firmen tun nach Beobachtung Quittschaus derzeit "alles dafür, die Ehrfurcht vor dem Vorgesetzten zu mindern". Das mache es für die jungen Einsteiger allerdings nicht gerade einfacher. Es sei eine Gratwanderung, denn Respekt und Wertschätzung dem Vorgesetzten gegenüber dürfen auch nicht verloren gehen. api

Anke Pipke

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Die Wohnungsvermieter müssen – wie auch Unternehmen anderer Branchen – als Arbeitgeber attraktiv bleiben und dürfen den Anschluss nicht verlieren, wissen Experten wie Heimstaden-Personaler Kiep. Er denkt längst darüber nach, wie er Ausbildungsprofile attraktiver und zeitgemäßer machen kann: Durch einen stärkeren Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit etwa und durch mehr interdisziplinäres Arbeiten und Freiraum für Eigeninitiative. Was für junge Menschen bei der Wahl ihrer Arbeitsstätte eine immer stärkere Rolle spielt, sind positive Werte, ein gutes Image und soziales Engagement des Arbeitgebers ebenso wie Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Das gelte nicht nur für Einsteigerpositionen, sondern auch für solche, die spezielles, oft über mehrere Jahre erworbenes Fachwissen erfordern. Für diese lasse sich in der Wohnungswirtschaft immer schwerer Leute finden, beobachtet Kiep. Dazu zählt er Tätigkeiten in der Bauprojektentwicklung, die zwar keine klassischen Ausbildungsberufe darstellen, als Grundlage aber durchaus eine Ausbildung im Immobilienbereich haben können.

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Die Wahl der richtigen Recruitingkanäle spielt bei der Suche nach aussichtsreichem Nachwuchs eine zentrale Rolle. Das EBZ hat bei seiner Befragung von 190 Ausbildungsbetrieben und 634 Schülern des EBZ-Berufskollegs herausgefunden, dass das private Umfeld bisher noch der wichtigste Kanal ist, wenn es darum geht, jungen Menschen das Berufsfeld der Wohnungswirtschaft zu empfehlen. Noch größere potenzielle Reichweite haben aber Online-Jobbörsen und soziale Medien wie Tiktok, Instagram und Youtube. Sie sind aus der Lebenswelt der Digital Natives kaum wegzudenken, werden von der Branche aber noch nicht in großem Stil bespielt.

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Die Autorin: Imke Reiher ist Journalistin bei der Wirtschaftsredaktion Wortwert.



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Um Studierende auf die aktuellen Herausforderungen der Baubranche vorzubereiten, legt die Fakultät für Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität in Weimar einen stärkeren Fokus auf nachhaltige Bauweisen. Das bringt auch eine Umbenennung der Fakultät mit sich.

Die Fakultät Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar richtet sich strategisch neu aus. In diesem Zuge kommt es zu einer Umbenennung in Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Dadurch soll das Thema Nachhaltigkeit, das verstärkt in Lehre und Forschung Einzug erhält, nach außen kommuniziert werden.

„Für die Zukunft ist ein Wandel im Bauwesen im Sinne eines umfassenden nachhaltigen Bauens und der Entwicklung und Erforschung von grünen Technologien zu erwarten", begründet Dekan Tom Lahmer den Schritt und sagt: „Was wir brauchen, sind alternative Lösungsansätze, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.“ Dazu gehören der Einsatz von modernen Technologien wie Building-Information-Modeling, Sensorik, Drohnen und Robotik für den digitalen Bau und die Bauüberwachung. Ebenfalls stärkeren Einzug in die Forschung und Lehre an der Fakultät sollen nachhaltige Bau- und Konstruktionsweisen, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und die Optimierung von Tragstrukturen erhalten.

Die Neuausrichtung der Fakultät hat die Universität in ihr Jubiläumsjahr gelegt. Sie feiert 2024 ihr 70-jähriges Bestehen und stellt zu diesem Anlass die Perspektiven von Bauingenieuren in einer Open-Air-Ausstellung aus. Sie trägt den Titel Queens of Structure und wird am 25. April mit einer Vernissage eröffnet.

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Das Aachener Unternehmen Landmarken hat in den vergangenen Monaten rund 10% seines Personals reduziert. Das bestätigt Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling. Das Schwesterunternehmen Stadtmarken hat dagegen die Zahl seiner Mitarbeiter um etwa 15% erhöht.

Landmarken gilt als größter Projektentwickler auf dem nordrhein-westfälischen Immobilienmarkt. Kreiterling erklärt die Personalreduzierung bei Landmarken damit, dass kaufmännische Bereiche zusammengelegt worden seien. Zudem hätten die Unternehmen „aus den guten Jahren den ein oder anderen Überhang abgebaut“.

Gleichzeitig würden aber auch neue Mitarbeiter gesucht, „nur eben mit anderen Skills“, sagt Kreiterling. Der Markt sei in Bewegung und die Projektentwickler richteten ihr Geschäftsmodell nach den neuen Bedingungen aus. Nach den zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen
erzielte Landmarken 2022 einen Gewinn nach Steuern von rund 40 Mio. Euro.

In einer früheren Fassung dieses Texts hieß es irrtümlich, auch das Schwesterunternehmen Stadtmarken habe Stellen abgebaut. Wir bitten dies zu entschuldigen. Laut Geschäftsführer Jochen Hermanns wurde bei Stadtmarken in den vergangenen Monaten das Personal um ca. 15% aufgestockt. Das Unternehmen entwickelt und baut Immobilien für den Bestand der Aachener Eigentümerfamilie Hermanns und erbringt für diese und andere Auftraggeber in Nordrhein-Westfalen Leistungen aus dem Property- und Facility-Management.

Thorsten Karl