Sattes Gehaltsplus für CREM-Chefs

Karriere 03.04.2018
Immobilienchefs von weltweit agierenden Großkonzernen haben 2017 inklusive Boni und langfristiger Prämien im Schnitt 339.000 USD verdient. Das geht aus der aktuellen Vergütungsstudie von ... 

Immobilienchefs von weltweit agierenden Großkonzernen haben 2017 inklusive Boni und langfristiger Prämien im Schnitt 339.000 USD verdient. Das geht aus der aktuellen Vergütungsstudie von CoreNet Global, einem in den USA beheimateten Verband für Corporate Real Estate Manager (CREM), und der Personalberatung FPL Associates hervor. Die Vorjahresstudie hatte - bezogen auf das Jahr 2016 - einen Durchschnittsverdienst von 315.000 USD zu Tage gefördert. Damit steht aktuell ein 7,6%iges Gehaltsplus zu Buche. Insgesamt steuerten Heads of Corporate Real Estate von 73 Unternehmen Gehaltsdaten zur aktuellen Studie bei. Die meisten Unternehmen kommen aus Nordamerika, ein kleiner Teil aber auch aus Europa.

Die CRE-Manager europäischer Firmen erhielten 2017 eine Gesamtvergütung von durchschnittlich 248.000 USD - 9,3% mehr als im Vorjahr (2016: 227.000 USD). Vor allem ihr Grundgehalt hat von 2016 auf 2017 kräftig zugelegt: Es ist von 166.000 auf 199.000 USD geklettert (plus 19,9%). Damit liegen die Grundgehälter der Nordamerikaner (206.000 USD) in Reichweite. Dafür sind die Cashboni der Europäer von 45.000 auf 33.000 USD geschrumpft, und ihre langfristigen Prämien blieben gleich (16.000 USD). Mit den Boni (85.000 USD) und den langfristigen Prämien der Nordamerikaner (76.000 USD) können die Europäer längst noch nicht mithalten.

Harald Thomeczek

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Junge Manager suchen den internationalen Austausch

Bei Exkursionen in Industrieimmobilien holen sich die Young Talents Inspirationen für die eigene Arbeit.

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Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Stock Rocket

Karriere 11.04.2024
Junge Corporate Real Estate Manager vernetzen sich seit der Corona-Pandemie verstärkt im Verband Core Net Global (CNG). Sie suchen dort den Austausch mit Kollegen auf der gleichen ... 

Junge Corporate Real Estate Manager vernetzen sich seit der Corona-Pandemie verstärkt im Verband Core Net Global (CNG). Sie suchen dort den Austausch mit Kollegen auf der gleichen Karrierestufe und holen sich Tipps von erfahrenen Seniors, die für Unternehmen und Konzerne weltweit in den Immobilienabteilungen tätig sind.

Rund 240 Mitglieder zählt das Chapter Central Europe des Netzwerks Core Net Global (CNG), zu dem neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch Polen, Rumänien und Bulgarien gehören. Allesamt sind Corporate Real Estate Manager und kümmern sich um die unternehmenseigenen Immobilien von Konzernen und Firmen in Europa.

Etwa 15% von ihnen bilden gemeinsam die Young Leaders, die Nachwuchsgruppe innerhalb des Netzwerks. Die Sparte für bis 35-Jährige gibt es bereits seit zehn Jahren, berichtet ihr Vorsitzender Sipho Fuhr. Doch erst seit der Corona-Pandemie hat ihre Gruppenstärke deutlich zugelegt. Fuhr, der sich außerhalb der Verbandsarbeit als Managing Director bei der Bauakademie-Gruppe mit immobiliennahen Daten und Services befasst, erklärt, dass die Zahl der Young Leaders seitdem um mehr als 20% gestiegen ist und weitere Interessenten bereits in den Startlöchern stehen.

Dass das Interesse am Austausch unter den jungen Nachwuchskräften aus dem Bereich Corporate Real Estate Management ausgerechnet in den vergangenen drei Jahren so stark zugenommen hat, wundert Maike Hermes nicht. Die 35-Jährige ist bei den Young Leaders chapterweite Ansprechpartnerin für alle Angelegenheiten rund um die Themen Diversität, Inklusion und Diskriminierung am Arbeitsplatz. Zu CNG kam sie 2018 und knüpft seitdem bei Treffen und internationalen Summits Kontakte zu Geschäftsführern und erfahrenen Seniors. Weil sie derzeit in Elternzeit ist, informiert das Netzwerk sie über aktuelle Trends und Herausforderungen. Später wird Hermes als Portfoliomanagerin wieder in ein Düsseldorfer Industrieunternehmen zurückkehren.

Die Corona-Pandemie brachte mehr Sichtbarkeit

Dort konnte sie mit dem Ausbruch der Pandemie eine zunehmende Sichtbarkeit ihrer Abteilung für den Gesamtkonzern beobachten. "Ich habe das Gefühl, dass sich die Bedeutung von Immobilienmanagern innerhalb der Konzerne in den vergangenen Jahren verändert hat. Dabei würde ich sagen, dass wir innerhalb der Unternehmen stärker in beratender Funktion bei Entscheidungsfindungen eingebunden werden. So kann man schon als Nachwuchskraft viel Einblick in die Unternehmensstrategie bekommen." Ausschlaggebender Punkt war für sie damals die Organisation von Homeoffice. "Veränderungen in der Unternehmensstrategie wirken sich auch auf die Immobilienstrategie aus", erklärt sie. Sie sieht sich und ihre Abteilung als Eigentümervertreter, die dafür sorgen, dass die Nutzungsmöglichkeiten der Gebäude an die Businessaktivitäten des Unternehmens angepasst werden. Empathie für die Bedürfnisse des Kerngeschäfts aufzubringen, ist für Hermes dabei die Hauptaufgabe der Immobilienmanager.

Dafür holen sich die Young Leaders regelmäßig Inspiration bei anderen Verbandsmitgliedern, die sich gegenseitig Einblicke in ihre Arbeit und vor allem die Immobilien ihres Unternehmens geben. So öffneten etwa Mitarbeiter eines Industrieunternehmens den Nachwuchskräften nicht nur die Türen zu ihrer Immobilie, sie stellten auch die Notfallpläne für einen Versorgungsmangel vor, beispielsweise bei Gasknappheit. Aber auch Best-Practice-Beispiele zum Umgang mit KI-Tools tauschen die Young Leaders regelmäßig aus, ebenso teilen sie ihre Erfahrungen damit, wie Dienstleistungen von externen Unternehmen eingespart werden können.

Beim Austausch bleiben die Nachwuchskräfte aber nicht immer unter sich. Gleichzeitig holen sie sich Tipps von erfahrenen Kollegen. Diese können auch ganz konkret mit dem Thema Karriereweg zu tun haben, etwa in Form von Ratschlägen zum Umgang mit Feedback von Vorgesetzten.

Auch die Young-Leaders-Gruppe selbst bietet verschiedene Anreize für ein besonderes Engagement. "Ich habe eigentlich einen kaufmännischen Hintergrund und bin durch Zufall in die Immobilienbranche gekommen", berichtet CNG-Mitglied Kristof Adam von seinen Anfängen. "Inzwischen bin ich bei Thyssenkrupp verantwortlich für alle Transaktionen weltweit." Um sich über seine Kernthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die für Corporates so wichtige Nutzerorientierung auszutauschen, stieg er vor drei Jahren in das Netzwerk ein und wurde in dieser Zeit zum ersten deutschen Global Young Leader of the Year gewählt. Dafür schlägt jedes Chapter ein Mitglied vor, der Titel wird weltweit vergeben. "Dadurch habe ich innerhalb des Netzwerks noch mehr Sichtbarkeit bekommen, also auch mehr Sichtbarkeit für meine Themen, die mich auch beruflich beschäftigen. Zudem kann ich Vorbild sein für andere Young Leaders und sie motivieren, sich noch mehr zu vernetzen." Dafür hat das Netzwerk sogar die Frequenz der Treffen und virtuellen Veranstaltungen erhöht. Wie Young-Leaders-Vorsitzender Fuhr erklärt, sei das zuletzt nötig gewesen, weil der Austauschbedarf der Mitglieder, die sich allesamt im ersten Drittel ihrer Karriere befinden, so stark angestiegen ist.

Janina Stadel

ESG beeinflusst Gehälter im Corporate Real Estate Management

Gehälter von CRE-Managern werden immer häufiger an Nachhaltigkeitsziele gebunden.

Gehälter von CRE-Managern werden immer häufiger an Nachhaltigkeitsziele gebunden.

Quelle: Pixabay, Urheber: Nattanan Kanchanaprat

Karriere 25.02.2022
Die Gehälter von Managern im Corporate Real Estate steigen seit einigen Jahren kontinuierlich an. Flexible Gehaltsbestandteile werden dabei immer stärker an ESG-Ziele gekoppelt. Das zeigt ... 

Die Gehälter von Managern im Corporate Real Estate steigen seit einigen Jahren kontinuierlich an. Flexible Gehaltsbestandteile werden dabei immer stärker an ESG-Ziele gekoppelt. Das zeigt eine Studie des Verbands CoreNet Global.

Gemeinsam mit dem Personalberater Ferguson Partners hat der in den USA beheimatete Verband CoreNet Global (CNG) Ende 2021 wieder die Gehälter von Managern im Corporate Real Estate (CRE) unter die Lupe genommen. Dafür wurden 135 CRE-Leiter von 124 Unternehmen in Nordamerika befragt, 68% von ihnen sind auch in Europa tätig. Im Durchschnitt verdienten die Heads of Corporate Real Estate 281.250 USD im Jahr. Bei einer früheren Befragung von CNG lag das durchschnittliche Jahresgehalt 2018 von europäischen Teilnehmern noch bei rund 276.000 USD.

"Die Ergebnisse verzeichnen seit einigen Jahren steigende Gehälter", kommentiert Christian Schlicht, Präsident von CNG in Central Europe, die Studie. Er sieht die steigenden Gehälter als "Ausdruck dafür, dass Corporate Real Estate Management eine immer höhere Anerkennung erfährt."

Erhöhte Grundgehälter und höhere Prämien

Bei den meisten der Befragten setzte sich die Vergütung im vergangenen Jahr aus einem Grundgehalt, einer jährlichen Leistungsprämie und Langzeitprämien zusammen. Dabei gaben 79% der Umfrageteilnehmer an, 2021 ein höheres Grundgehalt bekommen zu haben als 2020. Mit einer weiteren Erhöhung zwischen 2021 und 2022 rechneten zum Zeitpunkt der Befragung 73% der Teilnehmer.

Fast jeder zweite (48%) gab zudem an, dass sich die jährlichen Leistungsprämien aus dem Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr erhöht haben, wobei der Median bei 10% lag. Einen Rückgang verzeichneten in diesem Zeitraum nur 20% der CRE-Manager, bei 32% blieb die Auszahlung der Leistungsprämien unverändert. Nur 9% der Befragten rechneten mit einem Rückgang im Folgejahr.

Höhere Langzeitprämien erhielten 34% der Befragten. Senkungen meldeten 12%. Bei der Auszahlung für Langzeitprämien aus dem Jahr 2021 gingen 61% davon aus, dass es keine Veränderung geben wird. 33% erwarteten eine Erhöhung um 23% im Median.

ESG wirkt sich auf Prämien aus

Dabei zeigte die Studie, dass flexible Gehaltsbestandteile zunehmend an Ziele der Environmental Social Governance (ESG) gekoppelt werden. Schlicht geht derzeit davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren noch weiter verstärken wird. Damit habe das CRE-Management einen steigenden Einfluss auf das Kerngeschäft der Unternehmen. "Dieser Beitrag am Unternehmenserfolg ist messbar, beispielsweise bei der Realisierung von Einsparungen, der Reduktion von Risiken oder der Generierung von Erträgen. ESG ist somit ein Booster für das Corporate Real Estate Management, das viel zu lange Stiefmütterchen der Branche war", fasst Schlicht zusammen.

Janina Stadel