So viel Geld verdienen CRE-Chefs in Europa

Wie viel war im Boni-Topf für mich drin?

Wie viel war im Boni-Topf für mich drin?

Bild: Fotolia.com, Urheber: Artenex

Karriere 22.02.2017
211.000 US-Dollar (USD): So viel verdiente im Jahr 2016 umgerechnet ein Head of Corporate Real Estate (CRE) in Europa im Durchschnitt. ... 

211.000 US-Dollar (USD): So viel verdiente im Jahr 2016 umgerechnet ein Head of Corporate Real Estate (CRE) in Europa im Durchschnitt.

Das ist ein Ergebnis der alljährlichen Gehälterbefragung des CRE-Verbands Corenet Global (CNG) und von FPL Associates. Die 211.000 USD Jahresvergütung beinhalten das Grundgehalt für 2016 und den Bonus für das Vorjahr, der ja erst im Laufe des Folgejahres ausgezahlt wird.

Die Zahl basiert auf den Angaben von sechs CRE-Leitern aus Europa, darunter mindestens zwei aus Deutschland. Die drei europäischen CRE-Manager, die sich an der Vorjahresstudie beteiligt hatten, verdienten durchschnittlich 238.000 Euro. Die Fixgehälter dieser drei Manager fielen zwar nicht höher aus als die Grundgehälter der sechs CRE-Leiter der 2016er-Studie. Doch die Boni, die diese drei im vergangenen Jahr für 2014 erhielten, fielen im Schnitt deutlich üppiger aus als der Durchschnittsbonus des Teilnehmerfelds der aktuellen Umfrage.

Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung der Umfragepanels dürften die Zahlen für 2016 jedoch nur bedingt mit denen für 2015 vergleichbar sein. Warum deutsche Heads of CRE jedenfalls keine deutlichen Bonus-Kürzungen ausmachen können, wie viel ihre Pendants in Nordamerika verdienen und wie sich deren Boni zuletzt entwickelt haben, lesen Sie in der morgen erscheinenden Ausgabe der Immobilien Zeitung.

Harald Thomeczek

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ESG beeinflusst Gehälter im Corporate Real Estate Management

Gehälter von CRE-Managern werden immer häufiger an Nachhaltigkeitsziele gebunden.

Gehälter von CRE-Managern werden immer häufiger an Nachhaltigkeitsziele gebunden.

Quelle: Pixabay, Urheber: Nattanan Kanchanaprat

Karriere 25.02.2022
Die Gehälter von Managern im Corporate Real Estate steigen seit einigen Jahren kontinuierlich an. Flexible Gehaltsbestandteile werden dabei immer stärker an ESG-Ziele gekoppelt. Das zeigt ... 

Die Gehälter von Managern im Corporate Real Estate steigen seit einigen Jahren kontinuierlich an. Flexible Gehaltsbestandteile werden dabei immer stärker an ESG-Ziele gekoppelt. Das zeigt eine Studie des Verbands CoreNet Global.

Gemeinsam mit dem Personalberater Ferguson Partners hat der in den USA beheimatete Verband CoreNet Global (CNG) Ende 2021 wieder die Gehälter von Managern im Corporate Real Estate (CRE) unter die Lupe genommen. Dafür wurden 135 CRE-Leiter von 124 Unternehmen in Nordamerika befragt, 68% von ihnen sind auch in Europa tätig. Im Durchschnitt verdienten die Heads of Corporate Real Estate 281.250 USD im Jahr. Bei einer früheren Befragung von CNG lag das durchschnittliche Jahresgehalt 2018 von europäischen Teilnehmern noch bei rund 276.000 USD.

"Die Ergebnisse verzeichnen seit einigen Jahren steigende Gehälter", kommentiert Christian Schlicht, Präsident von CNG in Central Europe, die Studie. Er sieht die steigenden Gehälter als "Ausdruck dafür, dass Corporate Real Estate Management eine immer höhere Anerkennung erfährt."

Erhöhte Grundgehälter und höhere Prämien

Bei den meisten der Befragten setzte sich die Vergütung im vergangenen Jahr aus einem Grundgehalt, einer jährlichen Leistungsprämie und Langzeitprämien zusammen. Dabei gaben 79% der Umfrageteilnehmer an, 2021 ein höheres Grundgehalt bekommen zu haben als 2020. Mit einer weiteren Erhöhung zwischen 2021 und 2022 rechneten zum Zeitpunkt der Befragung 73% der Teilnehmer.

Fast jeder zweite (48%) gab zudem an, dass sich die jährlichen Leistungsprämien aus dem Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr erhöht haben, wobei der Median bei 10% lag. Einen Rückgang verzeichneten in diesem Zeitraum nur 20% der CRE-Manager, bei 32% blieb die Auszahlung der Leistungsprämien unverändert. Nur 9% der Befragten rechneten mit einem Rückgang im Folgejahr.

Höhere Langzeitprämien erhielten 34% der Befragten. Senkungen meldeten 12%. Bei der Auszahlung für Langzeitprämien aus dem Jahr 2021 gingen 61% davon aus, dass es keine Veränderung geben wird. 33% erwarteten eine Erhöhung um 23% im Median.

ESG wirkt sich auf Prämien aus

Dabei zeigte die Studie, dass flexible Gehaltsbestandteile zunehmend an Ziele der Environmental Social Governance (ESG) gekoppelt werden. Schlicht geht derzeit davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren noch weiter verstärken wird. Damit habe das CRE-Management einen steigenden Einfluss auf das Kerngeschäft der Unternehmen. "Dieser Beitrag am Unternehmenserfolg ist messbar, beispielsweise bei der Realisierung von Einsparungen, der Reduktion von Risiken oder der Generierung von Erträgen. ESG ist somit ein Booster für das Corporate Real Estate Management, das viel zu lange Stiefmütterchen der Branche war", fasst Schlicht zusammen.

Janina Stadel

CREM-Gehälter am Ende der Fahnenstange

Björn Christmann (Zweiter von rechts) im Plausch auf dem IZ-Karriereforum 2018.

Björn Christmann (Zweiter von rechts) im Plausch auf dem IZ-Karriereforum 2018.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Melanie Bauer

Karriere 09.05.2019
Die Gehälter für Leiter im Corporate Real Estate Management (CREM) sind in Europa zuletzt kräftig gestiegen. Im vergangenen Jahr lag das Plus laut der aktuellen Vergütungsstudie des ... 

Die Gehälter für Leiter im Corporate Real Estate Management (CREM) sind in Europa zuletzt kräftig gestiegen. Im vergangenen Jahr lag das Plus laut der aktuellen Vergütungsstudie des Berufsverbands CoreNet Global bei 11%. Jetzt dürften die Gehälter erst einmal das Ende der Fahnenstange erreicht haben. In den kommenden Jahren ist eher mit leichten Einbußen als mit der nächsten Gehaltserhöhung zu rechnen.

Heads of Corporate Real Estate auf dem europäischen Kontinent verdienten laut der aktuellen Umfrage von CoreNet Global und FPL Associates 2018 im Schnitt umgerechnet 276.000 US-Dollar (USD). Im Jahr 2017 betrug die durchschnittliche Gesamtvergütung 248.000 USD, und anno 2016 waren es 227.000 USD. Von 2017 auf 2018 haben die Gehälter europäischer CREM-Chefs also um rund 11% zugelegt. Da CoreNet Global in den USA verwurzelt ist, enthält die Studie vor allem Zahlen zu Gehältern von Positionen nordamerikanischer Führungs- und Fachkräfte aus dem CREM, die in USD bezahlt werden.

"Die Bonuszahlungen sind in den beiden vergangenen Jahren besser ausgefallen als 2016", erklärt Björn Christmann, Präsident von CoreNet Global in der Region Central Europe und im Hauptberuf Geschäftsführer von Bayer Real Estate. Besagte 276.000 USD, die die neun europäischen Heads of CREM, die sich an der Gehaltsumfrage beteiligten, im Schnitt verdienen, splitten sich in drei Bestandteile auf: das Grundgehalt von 181.000 USD, einen Cash-Bonus über 54.000 USD und einen variablen Vergütungsbestandteil langfristiger Natur in Höhe von 41.000 USD (zum Beispiel Aktienoptionen).

Wie hoch der Bonus ausfällt, hängt von zwei Aspekten ab: einer individuellen und einer Unternehmenskomponente. Wie hat der- oder diejenige selbst performt? Und hat der Konzern seine selbst gesteckten Ziele erreicht? Mit Blick auf die Unternehmenskomponente fällt Christmanns Prognose für die Gehaltsentwicklung eher verhalten aus: "Wenn man die Gesamtheit der Konzerne sieht, muss man sagen: Das Umfeld wird eher schwieriger, der nächste Boom kommt wahrscheinlich nicht. Die Gehaltssteigerungen der vergangenen drei Jahre gehen so nicht weiter. Allenfalls wird es eine leichte Steigerung geben. Wahrscheinlicher ist bis 2020/2021 eine Stabilisierung oder eine leichte Reduktion", orakelt Christmann.

Doch selbst wenn die Gehälter im CREM nicht durch die Decke schießen: Gutes Geld verdienen Fachkräfte in den Immobilieneinheiten großer Konzerne allemal. Auch unterhalb der Führungsebene. Denn "die strategische Bedeutung von CREM hat in den Unternehmenshierarchien in den vergangenen Jahren stetig zugenommen", sagt Christmann. In Zahlen ausgedrückt sieht das dann so aus: "Ein Bachelor-Absolvent landet zum Anfang seiner Karriere irgendwo zwischen 45.000 und 50.000 Euro. Mit Master sind es vielleicht 55.000 bis 60.000 Euro", weiß Christmann. Young Professionals können sich im CREM auf diese Gehälter freuen: "Kommt Berufserfahrung dazu, reden wir - je nach der Branche, in der ein Unternehmen tätig ist - von 50.000 bis 70.000 Euro." Und Spezialisten (ab fünf Jahren Berufserfahrung), insbesondere im internationalen Umfeld, kratzen an der Schwelle zur Sechsstelligkeit: "Hier reicht das Spektrum von 80.000 bis 100.000 Euro."

Als Immobilienchef von Bayer befehligt Christmann Architekten, Ingenieure oder Betriebswirte. Wichtiger als die Ausbildung ist ihm "am Ende aber: Brennt jemand für CREM?" Denn merke: CREM heißt, "einem Konzern die richtigen Immobilien in der richtigen Art und Weise und zur richtigen Zeit zur Verfügung stellen. Da muss man mitunter Entscheidungen treffen, die gegen die optimale Immobilienlösung sprechen, aber dem Kerngeschäft dienen."

In seinem Bemühen, Nachwuchskräfte zu begeistern, reist Christmann alle zwei Jahre zum Karriereforum der Immobilien Zeitung nach Frankfurt. Und verbucht schöne Erfolge: "Als wir das erste Mal dabei waren, haben uns die Studenten gefragt: ‚Was hat Bayer denn mit Immobilien zu tun? Das steht doch für Aspirin oder Bayer 04 Leverkusen.‘ Gerade im vergangenen Jahr bekamen wir aber unheimlich positive Rückmeldungen. Die Qualität der Gespräche hat zugenommen, und wir haben schon gute Kollegen rekrutiert."

Harald Thomeczek