Swiss Life macht JLL den Titel streitig

JLL lässt sich den Titel Top-Arbeitgeber nicht nehmen. Doch die Swiss-Life-Familie - in Gestalt von Corpus Sireo und Beos - ist eine harte Konkurrenz.

JLL lässt sich den Titel Top-Arbeitgeber nicht nehmen. Doch die Swiss-Life-Familie - in Gestalt von Corpus Sireo und Beos - ist eine harte Konkurrenz.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Roman Stetsyk

Karriere 23.08.2018
JLL bleibt der Traumarbeitgeber von Immobilienstudenten. Der Seriensieger im IZ-Ranking schafft es 2018 zum siebten Mal in Folge auf den ersten Platz. Corpus Sireo verteidigt Rang zwei. ... 

JLL bleibt der Traumarbeitgeber von Immobilienstudenten. Der Seriensieger im IZ-Ranking schafft es 2018 zum siebten Mal in Folge auf den ersten Platz. Corpus Sireo verteidigt Rang zwei. Langeweile kommt trotzdem nicht auf: Dritter ist überraschend eine andere (künftige) Swiss-Life-Tochter: Beos. Zusammen holen die beiden Einheiten des Schweizer Asset-Managers mehr Stimmen als JLL.

Seit 2009 fragt die Immobilien Zeitung Studenten aus immobilienwirtschaftlichen und verwandten Studiengängen im Rahmen einer Arbeitsmarktbefragung, für wen sie nach ihrem Studium am liebsten arbeiten wollen. Dieses Jahr haben sich 221 Studenten an der Abstimmung über die Top-Arbeitgeber beteiligt. Im letzten Jahr verrieten uns 303 Teilnehmer ihren Wunscharbeitgeber - wohl ein Grund, weshalb die meisten der aktuellen Top Ten weniger Punkte verbuchten als im IZ-Arbeitgeberranking 2017. So hat JLL dieses Jahr 141 Zähler eingesammelt. Vergangenes Jahr waren es noch 203.

Bis auf die ersten beiden Ränge blieb in den Top Ten kein Stein auf dem anderen (siehe die Tabelle "Die 10 Wunscharbeitgeber der Studenten"). Beos hat insgesamt sieben Unternehmen überholt. Der diesjährige Siebte, Art-Invest, hat gleich acht Plätze gutgemacht. Der Projektentwickler, Asset- und Fondsmanager - und mit ihm die Zech-Gruppe - ist 2018 erstmals in den Top Ten vertreten. Beos und Art-Invest sind die einzigen Unternehmen aus den Top Ten, die trotz gesunkener Teilnehmerzahlen mehr Punkte einheimsten. Zu den Aufsteigern im Ranking gehört auch ECE. Der Vorjahresdritte CBRE muss sich dafür diesmal mit Rang vier begnügen. Auch für Drees & Sommer, Patrizia Immobilien, Union Investment und BNP Paribas Real Estate ging es abwärts.

Insgesamt sind den Studenten 154 verschiedene Namen eingefallen. Doch nur für 23 Unternehmen hat es zu einer nennenswerten - zweistelligen - Punktzahl gereicht. Dazu gehören neben den bereits genannten Firmen: Colliers, Deka Immobilien, Tishman Speyer, Cushman & Wakefield, PwC, Becken Development, Savills, Ernst & Young, Hochtief, Vonovia, Blackrock, Daimler Real Estate und Strabag.

Hochtief, der Gewinner der ersten drei IZ-Arbeitgeberrankings der Jahre 2009 bis 2011, hat zuletzt Federn gelassen - was nach dem Verkauf der Wohnentwicklungssparte, dem Wandel zum Service-Developer und dem erwarteten perspektivischen Ausstieg aus der Projektentwicklung keine Überraschung ist. Schon eher überraschend ist der Abstieg von Apleona: Die ehemalige Real-Estate-Sparte von Bilfinger war seit 2010 ein Dauergast in den Top Ten und belegte selbst letztes Jahr, als der Verkauf an den Finanzinvestor EQT und die Umfirmierung in Apleona schon über die Bühne gegangen waren, noch Platz acht. Dieses Jahr wurde der Immobilienmanager auf Rang 32 durchgereicht.

Die Punkte für die Wunscharbeitgeber wurden gewichtet nach Nennung vergeben. Jeder Student konnte bis zu drei Unternehmen in einer priorisierten Reihenfolge angeben. Hinter den 141 Punkten von JLL z.B. verbergen sich 58 Studenten, die ihre Sympathie zu dem Immobilienmakler und -dienstleister bekundeten. Addiert man in einem Gedankenspiel die Stimmen, die Corpus Sireo (32) und Beos (27) erhielten, kommen 59 Nennungen zusammen. Die Swiss-Life-Familie hätte JLL so gesehen den ersten Rang abgetrotzt. Doch noch ist die Übernahme von Beos durch Swiss Life Asset Managers nicht abgeschlossen. Außerdem sollen beide Firmen separate Einheiten bleiben und nicht etwa zusammengeführt werden. Und drittens nannten vier Studenten Corpus Sireo und Beos. Diese hätten Swiss Life gar zwei Stimmen gegeben.

Die Gefühle von Izabela Danner, im deutschen Management Board von JLL für das Personal zuständig, dürfte dieses Zahlenspiel kaum trüben: "Wir sind stolz auf die Auszeichnung." Der Titel des Top-Arbeitgebers werde "auch von JLL-Kollegen in anderen Ländern wahrgenommen". Das unterstreiche seine Bedeutung. "Für Studenten ist das gute Abschneiden in den vergangenen Jahren sicherlich ein zusätzlicher Grund, sich bei JLL zu bewerben", glaubt Danner.

Etwas nüchterner sieht das Claudia Theisel, Director Human Resources der ECE: "Die Präsenz im Arbeitgeberranking der IZ trägt sicher dazu bei, unser Image und unsere Bekanntheit als Arbeitgeber zu steigern, und ist damit auch eine öffentlichkeitswirksame Unterstützung bei der Anwerbung von neuen Mitarbeitern." Klar sei aber auch, dass dies "nur ein Aspekt unter vielen ist und wahrscheinlich kein Mitarbeiter allein aufgrund der Positionierung im Ranking zu uns gestoßen ist".

Kai Johnson, Leiter Personal Hamburg bei Union Investment, hängt die Bedeutung des Arbeitgeberrankings höher: "Wir gehen davon aus, dass sich in den Top Ten tatsächlich die besten Arbeitgeber befinden. Dass nur die Hälfte der Teilnehmer einen Wunscharbeitgeber angegeben haben, lässt erwarten, dass diese sich sehr dezidiert mit den Unternehmen beschäftigt haben." Tatsächlich nahmen insgesamt 418 Studenten an der Arbeitsmarktumfrage teil, doch nur gut jeder Zweite gab einen Wunscharbeitgeber an.

Besonders viel Beachtung schenkt offenbar Beos dem Arbeitgeberranking. Gleich mehrere Studenten gaben bei der Frage, weshalb sie an der Befragung teilnahmen, an, von dem Berliner Projektentwickler und Investmentmanager darauf aufmerksam gemacht worden zu sein. Die meisten Studenten, die dem Aufruf von Beos folgten, schenkten dem Unternehmen ihre Stimme. Dies fällt deshalb auf, weil die anderen Top-Arbeitgeber hier gar nicht oder nur sehr vereinzelt genannt werden. Beos‘ Hinweis hat sich offenbar ausgezahlt. Er hat neben dem ganzjährigen Engagement um den Nachwuchs dazu beigetragen, dass die Berliner von Platz 10 im Vorjahr jetzt auf den Bronzerang vorpreschen konnten. Eine beachtliche Entwicklung.

Die Vermutung, Beos könnte bei seinem Sprung aufs Treppchen nachgeholfen haben, weist Beos-Personalchef Holger Matheis zurück: "Die Befragung Studierender durch die Immobilien Zeitung trägt zur Transparenz der gesamten Immobilienbranche bei. Von diesem Mehrwert profitieren Arbeitgeber und Berufseinsteiger gleichermaßen. Uns ist es ein besonderes Anliegen, die Bedürfnisse potenzieller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu kennen, um die Unternehmensentwicklung entsprechend voranzutreiben. In diesem Sinne haben wir in unserem Netzwerk auf die Befragung aufmerksam gemacht und zu einer generellen Teilnahme angeregt."

Studenten, die von Beos zu einer Teilnahme ermuntert wurden und für die Firma gestimmt haben, bestätigen Matheis' Darstellung: Carolin Fischer (24) etwa, die gerade ihr Bachelor-Studium in Internationalem Immobilienmanagement an der Hochschule Aschaffenburg abgeschlossen hat, versichert: Nach einem sechsmonatigen Praktikum bei Beos in Hamburg "habe ich von der Beos eine Art Follow-up-Mail erhalten, die sehr freundlich auf das Ranking hingewiesen hat. Die Mail beinhaltete jedoch keinerlei Druckmittel, sich für Beos zu entscheiden. Es hieß lediglich, dass Umfragen dieser Art auch für Beos wichtig sind, um die Ergebnisse umzusetzen und ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen."

Andere ehemalige Praktikanten und Werkstudenten von Beos äußern sich ähnlich. Ebenso Studierende, die das Unternehmen nur von außen kennen. Viele kommen mit der Firma über Gastvorlesungen und Unternehmenspräsentationen an Hochschulen, Karrieremessen und Jobbörsen, über eine Exkursion in eine Beos-Niederlassung oder ein Karrieredinner in Kontakt. Wie die Aussagen der Studenten, mit denen die IZ stichprobenhaft gesprochen hat, zeigen, versteht sich Beos offenbar darauf, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen - der sich dann häufig im Praktikum oder im Werkstudentenjob bestätigt.

Die anderen Top-Arbeitgeber unternehmen natürlich auch so einiges, um den akademischen Nachwuchs für sich einzunehmen. Frei nach dem Motto: "Wer gesehen werden will, muss sich zeigen!", wie es Iris Schönbeck, Head of HR Operations von Corpus Sireo Real Estate, formuliert. Schönbeck versteht den zweiten Platz als "Gesamt-Feedback zu all unseren gezielten Aktivitäten im Hochschulmarketing in den vergangenen Jahren". Sie ist sich sicher: "Die Studierenden kennen Corpus Sireo und verknüpfen diese Marke mit positiven Qualitäten." Bei CBRE sehen sie das ähnlich: "Die Präsenz eines Unternehmens an Hochschulen, auf Messen, durch Sponsoring und andere Events ist sicherlich bei der Wahl der Immostudenten nicht zu unterschätzen."

Sie könnten gar nicht präsent genug an den Hochschulen sein, findet auch Sinan Eliguel, Head of Group HR von Drees & Sommer: "In Sachen Campus Relation machen wir vergleichsweise eher noch viel zu wenig und wollen das ausbauen. Wir haben uns daher für die kommende Zeit noch sehr viel vorgenommen, um nächstes Jahr noch besser zu werden." Denn von nichts kommt nichts: "Wer als Arbeitgeber von den Studierenden wahrgenommen werden will, muss sich schon die Mühe machen, auf sie zuzugehen, um in ihr Blickfeld zu geraten. Das ist natürlich eine Investition, aber diese wird durch mehr und bessere Bewerber belohnt", sagt Rüdiger Freiherr von Stengel, geschäftsführender Gesellschafter von Art-Invest.

Der Aufstieg von Art-Invest verdankt sich ebenfalls einer stärkeren Präsenz auf der Studentenbühne. Das Unternehmen ist seit seiner Gründung vor acht Jahren von vier auf 180 Mitarbeiter gewachsen, fast drei Viertel der Leute haben über persönliche Empfehlungen zu Art-Invest gefunden. "In vielen Bereichen reicht dies nicht mehr aus", weiß von Stengel. Deshalb hat er letztes Jahr beschlossen, "auf ausgewählte Hochschulen zuzugehen, um auf uns aufmerksam zu machen".

Art-Invest nimmt darum jetzt an Karrieremessen teil und "trägt in Seminaren zum Thema Projektentwicklung mit hauseigenen Fallbeispielen bei". Und die Firma bietet in diesem Jahr zum ersten Mal ein Traineeprogramm an. Praktika und Werkstudentenjobs, duale Studiengänge, Traineeplätze und Direkteinstieg: Das Angebot an Schnupper- und Einstiegsmöglichkeiten für Studenten und Absolventen ist groß - und wächst. Welche Sprungbretter die Top-Arbeitgeber dem Nachwuchs bieten, lesen Sie auf Seite 15 ("Die beliebtesten Wunscharbeitgeber im Porträt").

Allerdings: Entdecken immer mehr Unternehmen das Hochschulmarketing für sich und bieten Jobs für Studenten und Einsteiger an, wird es immer schwerer, sich vom Wettbewerb abzuheben. Philipp Benseler, Head of Human Resources von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), nimmt dies für sich und sein Haus in Anspruch: "Wir sind eins der sehr wenigen Unternehmen in der Branche, das spezielle Recruiting-Events veranstaltet. Für ein erstes Kennenlernen gehen wir beispielsweise gemeinsam mit Absolventen und Studierenden im Hochseilgarten klettern oder kochen."

Die Gründe, weshalb Studenten gern für ein Unternehmen arbeiten würden, sind recht unterschiedlich. Eine große Rolle spielt bei fast allen Adressen die Erwartung, dass sich die eigenen Interessen mit den Tätigkeiten decken, die sie bei dieser oder jener Firma ausüben können. Oft versprechen sich die Studenten auch gute Karriereperspektiven von einem Engagement. Bei Drees & Sommer und Beos fällt auf, dass vergleichsweise viele Studenten, die die Unternehmen gewählt haben, schon persönlich Bekanntschaft mit ihnen geschlossen haben.

Seriensieger JLL punktet dagegen vor allem mit internationalem Charme. Passenderweise "führen wir in diesem Jahr ein globales Karrieremodell ein, in dem alle Jobs bei JLL weltweit abgebildet werden", erzählt Personalchefin Danner. Auch bei CBRE und BNPPRE fällt die Internationalität ins Gewicht. Bei Silbermedaillengewinner Corpus Sireo sticht ein besonders positives Image hervor. (Was die Studenten im Detail an den Top-Arbeitgebern schätzen - und auch was ihnen nicht gefällt -, erfahren Sie im Artikel "Daumen hoch, Daumen runter".)

Dass die Studenten eine sehr differenzierte, zum Teil sehr kritische Sicht auf die Unternehmen haben, zeigen die Antworten auf eine Frage, die zum ersten Mal Bestandteil der Umfrage war: Für welches Unternehmen willst du auf keinen Fall arbeiten? Auch hier macht überraschend JLL mit 20 Nennungen mit weitem Abstand das Rennen. Mit Blick darauf, dass JLL mit 58 positiven Studentenvoten den ersten Platz im Beliebtheits-Ranking verteidigt, sind 20 Antipathiebekundungen nicht wenig. Vergleichsweise viele Gegenstimmen bekamen auch Engel & Völkers (16) und Vonovia (13).

Harald Thomeczek

Weitere Nachrichten aus der Rubrik Karriere

Gefragte Arbeitgeber - Platz 8: Beos

Holger Matheis war bis 1. Juli als Vorstandsvorsitzender für das Personal zuständig.

Holger Matheis war bis 1. Juli als Vorstandsvorsitzender für das Personal zuständig.

Karriere 13.07.2023
Beos ist ein Projektentwickler und Asset-Manager für Unternehmensimmobilien und gemischt genutzte Gewerbeobjekte aus den Segmenten Büro, Produktion, Service und Logistik. ... 

Beos ist ein Projektentwickler und Asset-Manager für Unternehmensimmobilien und gemischt genutzte Gewerbeobjekte aus den Segmenten Büro, Produktion, Service und Logistik.

Beos in Deutschland

Seit 2018 gehört Beos zu Swiss Life Asset Managers. Beos zählt in Deutschland rund 250 Mitarbeiter, die Mehrheit ist jünger als 35 Jahre. Der Hauptsitz ist in Berlin, weitere Standorte sind Hamburg, Köln, Frankfurt, München und Stuttgart.

Einstieg 2023

Regelmäßig sucht Beos Kandidaten für Projektleiterstellen an allen Standorten. Das Profil für diese Position ist sehr generalistisch aufgestellt, sodass Projektentwickler, Asset-Manager, Transaction-Manager, Portfoliomanager, Asset- und Portfolio-Controller, ESG-Manager, Baumanager und technische Asset-Manager gefragt sind.

Darüber hinaus besetzt Beos bei der Tochtergesellschaft Berem Property Management Kernfunktionen im Bereich Property-Management mit kaufmännischen sowie technischen Property-Managern. Ein duales Studium ist bei Beos im Real Estate Management, Architektur, Bau- oder Wirtschaftsingenieurwesen möglich, zudem Aufbauqualifizierungen wie etwa zum Immobilienökonom. Während der Ausbildung an der Hochschule können jährlich etwa 40 Nachwuchskräfte als Praktikanten oder Werkstudenten einsteigen. Praktika werden schwerpunktmäßig in den Geschäftsbereichen Projektentwicklung, Asset-Management und Property-Management angeboten. Ein jährlich startendes Traineeprogramm kann über den Mutterkonzern Swiss Life Asset Managers belegt werden. Der Einstieg ist generell an jedem Standort möglich, wobei die meisten Stellen derzeit in der Zentrale am Standort Berlin zu besetzen sind.

Immobilien Zeitung

Gefragte Arbeitgeber – Platz 6: Beos

Holger Matheis, Vorstandssprecher.

Holger Matheis, Vorstandssprecher.

Quelle: Beos AG

Karriere 14.07.2022
Kreative Köpfe mit guter Ausbildung sind über alle Tätigkeitsfelder hinweg begehrt in der Immobilienbranche. Um junge Talente auf sich aufmerksam zu machen, nutzen Unternehmen u.a. ... 

Kreative Köpfe mit guter Ausbildung sind über alle Tätigkeitsfelder hinweg begehrt in der Immobilienbranche. Um junge Talente auf sich aufmerksam zu machen, nutzen Unternehmen u.a. Karrieremessen und Netzwerkveranstaltungen und laden Studenten zu Get-togethers in die eigenen Räumlichkeiten ein. Bei diesen Events stellen sie ihre Aufgabenfelder, Karriere- und Einstiegsmöglichkeiten vor. Gerade diese persönlichen Treffen gewinnen seit Ende der strengen Kontaktbeschränkungen wieder an Bedeutung für das Recruiting. Und auch die Bewerber schätzen das persönliche Zusammenkommen mehr denn je: Bevor sie sich für einen Arbeitgeber entscheiden, wollen sie nicht nur die Aufstiegsmöglichkeiten in den Unternehmen kennen, sondern legen auch einen Fokus auf die Mitarbeiter und ihren Umgang miteinander – denn sie könnten nicht nur wertvolle Geschäftskontakte, sondern auch Kollegen werden.

Geschäftsfelder

Als Projektentwickler und Asset-Manager von Unternehmensimmobilien baut und bewirtschaftet Beos gemischt genutzte Gewerbeobjekte: Büro, Produktion, Service und Logistik. Seit 2018 ist Beos Teil von Swiss Life Asset Managers.

Beos in Deutschland

Neben dem Hauptsitz in Berlin gibt es Büros in Hamburg, Köln, Frankfurt, München und Stuttgart. Gemeinsam mit den Zentralfunktionen, die zwar bei Swiss Life Asset Managers verortet, aber auch für die Beos-Themen verantwortlich sind, kommt das Unternehmen in Deutschland auf rund 240 Mitarbeiter. Im Laufe des Jahres 2022 sollen zehn weitere Kollegen dazustoßen.

Die Mitarbeiter sind schwerpunktmäßig Projektleiter, Portfoliomanager und Baumanager und haben u.a. die Fächer BWL, Facility-Management, Finanzwesen, Wirtschaftsingenieurwesen und Raumplanung und Wirtschaftsrecht studiert.

Einstieg 2022

Traineestellen werden über den Mutterkonzern Swiss Life Asset Managers angeboten. Bei Beos sind für 2022 insgesamt 25 Praktikumsstellen vorgesehen. Derzeit sind acht der Plätze besetzt, zudem gibt es drei Werkstudenten. Ausbildungen sind bei der Tochtergesellschaft Berem Property Management in Hamburg und Stuttgart möglich. Der klassische Einstieg nach dem Abschluss ist über eine Projektmanager-Position. Dafür und im Asset & Portfolio Controlling gibt es die meisten offenen Stellen.

Im Bewerbungsgespräch will Beos herausfinden, wie Kandidaten mit neuen Situationen und Herausforderungen umgehen. Das Team wird immer in den Bewerbungsprozess integriert. Headhunter setzt das Unternehmen nur für seniorige Stellen ein. Wer sich als Student bewirbt, sollte im Idealfall mehrere mögliche Standorte angeben. Part Time und Flex Time stehen prinzipiell jedem Mitarbeiter zur Verfügung.

Dreso kämpft sich zu JLL und CBRE aufs Podest
Vom Berufseinstieg bei einem Big Player versprechen sich Studenten eine sichere und steile Karriere. Doch im Unternehmen angekommen, stehen vor allem Persönlichkeiten im Fokus der Nachwuchskräfte. Das hat Auswirkungen auf einige Platzierungen im IZ-Arbeitgeberranking 2022.

Immobilien Zeitung

Gefragte Arbeitgeber: JLL, CBRE und Beos

Anita Thelen, Head of Human Resources Central Europe.

Anita Thelen, Head of Human Resources Central Europe.

Quelle: JLL

Karriere 08.07.2021
Die Corona-Pandemie hat die Art und Weise, wie Unternehmen sich Studierenden immobilienwirtschaftlicher Fachrichtungen präsentieren, verändert. Virtuelle Kanäle sind wichtiger denn je ... 

Die Corona-Pandemie hat die Art und Weise, wie Unternehmen sich Studierenden immobilienwirtschaftlicher Fachrichtungen präsentieren, verändert. Virtuelle Kanäle sind wichtiger denn je und ersetzen als Übergangslösung bis zum Ende der Kontaktbeschränkungen klassische Formate des Hochschulmarketings wie Messen und Tage der offenen Tür. Die Top drei der Wunscharbeitgeber der Absolventen, JLL, CBRE und Beos, haben es auch über den digitalen Weg geschafft, für den Nachwuchs sichtbar zu bleiben und ihre Unternehmensphilosophien und Einstiegsmöglichkeiten zu kommunizieren. Viele junge Männer und Frauen wollen schon früh in ihrer Karriere Berufserfahrungen bei einem der Top-Player der Branche sammeln, um mit der Station in ihrem Lebenslauf glänzen zu können. Doch gerade in der Krisenzeit wird bei manchen auch der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz und einer langfristigen Anstellung lauter. Die Bewerber legen bei der Jobsuche einen stärkeren Fokus auf die Werte, die die Unternehmen repräsentieren, und erkundigen sich gezielt nach Erfahrungen und Bewertungen von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern. So sind in diesem Jahr viele Unternehmen in den Top Ten vertreten, die sich insbesondere in der Pandemie einen Ruf als flexibler und sicherer Arbeitgeber erworben haben.

1. JLL

Als Immobilienberater, Dienstleister und Investmentmanager deckt das Geschäft von JLL alle Phasen im Lebenszyklus einer Immobilie ab. In Deutschland hat das internationale Unternehmen mit Hauptsitz in Chicago insgesamt sieben Fullservice-Büros in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Hannover und Leipzig. Hinzu kommen kleinere Niederlassungen im Ruhrgebiet, im Rhein-Neckar-Raum und in Nürnberg. In ganz Deutschland arbeiten aktuell etwa 1.000 Mitarbeiter für JLL, 2020 waren es noch etwa 50 mehr. Doch bis Ende des Jahres will das Unternehmen wieder wachsen und hat dafür viele Stellen ausgeschrieben. Etwas mehr als ein Dutzend der Positionen, die noch besetzt werden, eignen sich für Absolventen und Berufsanfänger.

"Erfahrungsgemäß entscheiden sich viele Kandidaten für einen Start in unserer Bewertungsabteilung, da sie dort einen breiten Einblick über alle Assetklassen hinweg erhalten. Darauf basierend spezialisieren sich viele dieser Kollegen anschließend", beschreibt Anita Thelen einen typischen Werdegang. Sie ist noch bis Mitte Juli Head of Human Resources bei JLL, im September übernimmt Patricia Offermanns ihre Aufgaben.

Für Praktikanten und Werkstudenten stehen 2021 rund 60 Stellen zur Verfügung. Für Interessierte hat das Unternehmen im vergangenen Jahr ein Talent Network eingerichtet. Dort werden Kontaktdaten von geeigneten Bewerbern gespeichert, wenn keine passende Stelle offen ist. Wer sich für eine Traineestelle interessiert, sollte auf die Ausschreibungen achten. Im Programm durchlaufen Neueinsteiger mehrere Stationen, um einen Überblick zu bekommen.

Die meisten Mitarbeiter bei JLL sind Immobilienprofis, Architekten, BWLer und Landschaftsplaner. Zusätzlich sind viele neue Berufsprofile entstanden, die für Fachpersonal rund um die Themen ESG und Digitalisierung sorgen sollen. In der Liste stehen unter anderem Stellen als Sustainability & ESG Consultant, als Property Data Consultant, als Graphic Designer, als Property Collector und als Consultant Sales Intelligence.

Young Professionals haben im internationalen Unternehmen die Möglichkeit, sich intern auf Stellen im Ausland zu bewerben. Zudem bekommen sie regelmäßige Fort- und Weiterbildungen, die auf das zukünftige Berufsbild abgestimmt werden. Bereits seit mehreren Jahrzehnten gibt es bei JLL die hausinterne Gruppe der "Jungen Wilden", in der sich Berufseinsteiger und Young Professionals über Ideen und Projekte austauschen können, um eigene Strategien zu ausgewählten Themen zu erarbeiten.

Offene Stellen werden von JLL in der Regel online in speziellen Portalen für Berufseinsteiger und Absolventen ausgeschrieben, etwa bei Azubiyo, Praktikum.info und bei Jobmensa. Auch in Social Media werden Stellenanzeigen gepostet und zum Teil von den Mitarbeitern selbst geteilt. Zudem präsentiert sich das Unternehmen JLL regelmäßig auf Hochschul- und Karrieremessen und hat Gastdozenten an Hochschulen in ganz Deutschland.

2. CBRE

Als Makler für Gewerbeimmobilien übernimmt CBRE die strategische und technisch-wirtschaftliche Beratung beim An- und Verkauf sowie bei der An- und Vermietung. Auch die Entwicklung, Verwaltung und Bewertung sowie Transaktions-, Projekt-, Facility- und Investmentmanagement zählen zu den Angeboten des internationalen Unternehmens.

Die Mitarbeiterzahl in Deutschland ist seit dem Jahr 2019 auf etwa 2.000 gewachsen, weitere Stellen sollen im Laufe des Jahres 2021 besetzt werden, berichtet Mike Schrottke, Head of People Deutschland. "Wir bieten zahlreiche Tätigkeiten für Absolventen, egal ob mit Ausbildung, Studienabschluss, oder Promotion. Die Fähigkeiten können sowohl sehr generalistisch als auch sehr spezialisiert sein. Gerne greifen wir auch auf Quereinsteiger zurück", fasst Schrottke die gesuchten Profile zusammen.

Ein Einstieg bei CBRE ist nicht nur in der Zentrale in Frankfurt, sondern auch in den sieben anderen deutschen Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart möglich. Derzeit gibt es im Unternehmen ca. 80 offene Stellen zu besetzen, viele davon eigens für Berufseinsteiger. Laut Schrottke arbeiten bei CBRE Menschen mit mehr als 120 verschiedenen Hintergründen, Ausbildungen und Studiengängen, vom klassischen BWLer mit Immobilienfokus über Absolventen bauwirtschaftlicher Studiengänge bis zu Spezialisten, die unter anderem Datenbanken bauen und weiterentwickeln, sei alles dabei.

"Aktuell stellen wir uns in all unseren Business Lines noch stärker als bisher im Bereich ESG auf. Unserem integrierten Anspruch entsprechend gibt es dabei eine Fülle verschiedener Jobs, da ESG viele Bereiche der Immobilienwirtschaft berührt - von der Projektberatung über ESG-Due-Diligence bis hin zu Zertifizierungen." Bereits in den vergangenen Jahren hat CBRE neue Arbeitsbereiche im Zusammenhang mit der Digitalisierung geschaffen. Als Beispiele nennt Schrottke die Bereiche Digital Innovation, Digital Advisory und Data Management.

Weil CBRE an allen Standorten alle Tätigkeitsfelder anbietet, seien die Berufsprofile bei CBRE nicht an bestimmte Niederlassungen gebunden und können auch an Orten eingeführt werden, an denen zuvor keine vergleichbare Stelle besetzt war. Einstiege für Absolventen sind in Form einer Ausbildung, eines dualen Studiums in verschiedenen Fächern, über ein Trainee-Programm oder nach einer Ausbildung oder einem Studium auch als Direkteinstieg möglich.

Die Unternehmenswerte fasst CBRE mit dem Akronym "RISE" zusammen. Es steht für Respekt, Integrität, Service und Exzellenz. Flache Hierarchien sollen für ein kollegiales Miteinander sorgen und flexible Arbeitsbedingungen eine ausgewogene Work-Life-Balance sichern. Zudem finden regelmäßig Teamevents statt, die den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern und das Netzwerken fördern sollen. Coronabedingt werden diese jedoch momentan digital abgehalten. Außerdem werden regelmäßig Fortbildungen für Mitarbeiter in jeder Position angeboten.

3. BEOS

Beos gilt als einer der führenden Projektentwickler und Asset-Manager im Segment der Unternehmensimmobilien. Dazu gehören auch gemischt genutzte Gewerbeobjekte aus den Bereichen Büro, Produktion, Service und Logistik. Zum Bestand gehören ca. 130 gewerbliche Immobilien mit etwa 1.680 Mietern und einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 4,4 Mrd. Euro. Derzeit arbeiten für das Unternehmen, das seit 2018 zur Gruppe Swiss Life Asset Managers gehört, etwa 230 Mitarbeiter an den sechs Standorten Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, München und Stuttgart.

Neben Projektentwicklern mit unterschiedlichen Aufgabenprofilen arbeiten für Beos auch Portfoliomanager und Property-Manager. Die Liste weiterer Corporate Functions wie Marketing, Finance, IT, Recht und Officemanagement ist lang. Vorstand Holger Matheis, der auch für Personalfragen zuständig ist, rät jedem, der sich für eine Stelle interessiert, sich initiativ zu bewerben. Feedback gebe es auf jede Einsendung, auch wenn gerade keine passende Stelle frei ist.

Wer eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhält, sollte sich vorher gut über das Unternehmen informieren und darf nicht nur Antworten geben, sondern auch Fragen stellen. Bei Beos sollten Bewerber vor allem kommunikativ auftreten.

2021 plant das Unternehmen noch etwa 30 bis 40 Mitarbeiter an Bord zu holen. "Wir suchen derzeit sowohl Leute mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung als auch Einsteiger in ganz unterschiedlichen Bereichen", sagt Matheis. Schon oft habe sich aus einem Praktikum eine längerfristige Anstellung bei Beos entwickelt. Dabei gibt es jährlich etwa 70 Praktikantenplätze.

Neuzugängen verspricht das Unternehmen ein ausführliches Onboarding. Dazu gehören das Kennenlernen von möglichst vielen Mitarbeitern aus unterschiedlichen Positionen und Abteilungen und ein Mentorenprogramm für Berufseinsteiger. Dadurch sollen neue Mitarbeiter schnell ein Netzwerk innerhalb des Unternehmens aufbauen, um auch standortübergreifend alle wichtigen Ansprechpartner früh kennenzulernen.

Treffen mit Mitarbeitern von anderen Standorten oder gar Aufenthalte im Ausland mussten seit Beginn der Pandemie ausfallen, sollen aber wieder möglich gemacht werden. Zudem legt Beos viel Wert auf eine interne Feedbackkultur, bei der auch an Chefs Kritik geübt werden darf. "Eingefahrenes und Erfahrenes" soll ständig überdacht werden.

Janina Stadel