Visitenkartentausch im Sieben-Minuten-Takt

Munteres Visitenkartentauschen beim Speeddating im Frankfurter Ebbelwei-Expreß: Axel Schilder, Thomas Greving, Gastgeber Marcus Hübner Christopher Hütewohl (v.l.n.r.).

Munteres Visitenkartentauschen beim Speeddating im Frankfurter Ebbelwei-Expreß: Axel Schilder, Thomas Greving, Gastgeber Marcus Hübner Christopher Hütewohl (v.l.n.r.).

Bild: sma

Karriere 07.06.2012
Ebbelwei, Bretzeln, Wasser und Visitenkarten, das waren die Zutaten für das erste Immobilien-Speed-Dating der ADI Akademie der Immobilienwirtschaft in Frankfurt am Main. Gemeinsam mit dem zweiten ... 

Ebbelwei, Bretzeln, Wasser und Visitenkarten, das waren die Zutaten für das erste Immobilien-Speed-Dating der ADI Akademie der Immobilienwirtschaft in Frankfurt am Main. Gemeinsam mit dem zweiten Gastgeber ENA Experts hatten sie rund 40 Immobilienprofis in den Ebbelwei-Expreß geladen. Während der rund zweieinhalbstündigen Fahrt quer durch Frankfurt sollten sie alle sieben Minuten ihren Gesprächspartner wechseln, um möglichst viele Teilnehmer kennenzulernen. Das ungewöhnliche Networking-Event hatte sogar Gäste aus Köln und Düsseldorf an den Main gelockt.

Um pünktliches Erscheinen war gebeten worden, denn um 18:20 Uhr sollte es am Willy-Brandt-Platz zwischen Kunst (Schauspielhaus) und Kommerz (EZB) losgehen. Als der bunte Ebbelwei-Expreß dann an die Haltestelle zuckelte, mussten die rund 40 Immobilienprofis schnell einsteigen, denn der Zug darf den offiziellen Fahrplan des Nahverkehrs nicht stören. Wer zu spät kam, blieb zurück.

Doch wer an Bord war, der verlor keine Zeit. Noch bevor sich die drei Wagen in Bewegung setzen konnten und das offizielle Startsignal fiel, hielten die ersten schon fremde Visitenkarten in den Händen. Gegen das Quietschen der alten Waggons wurde sofort drauflos geredet. Von Bewertungsthemen über Stadtentwicklung bis zu Personal- und Führungsfragen war alles dabei. Berührungsängste? Fehlanzeige! Wer nach sieben Minuten seinen Gesprächspartner noch nicht gehen lassen wollte, der setzte einen Wechsel aus. Zweiergruppen wurden kurzerhand auf fünf Mitglieder erweitert, um dann genauso einfach wieder zum geplanten Rhythmus zurückzukehren.

Nach einem erfolgreichen Start der Speed-Dating-Reihe in München hatte die ADI gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner ENA Experts dieses Mal nach Frankfurt geladen. Ziel sei es gewesen, Studenten, Alumni und Dozenten besser zu vernetzen - und zwar ungezwungen über alle Hierarchieebenen hinweg, sagt ADI-Geschäftsführer Marcus Hübner. Denn neben den Lehrinhalten, dem Abschluss und der RICS-Akkreditierung sei das Netzwerk ein wichtiger Aspekt der Studenten bei der Studienwahl. Die zweite Gastgeberin, Brigitte Adam, geschäftsführende Gesellschafterin von ENA Experts, ist nicht nur selbst ADI-Absolventin, sondern gibt ihr Wissen inzwischen auch als Dozentin an die nächsten Jahrgänge weiter.

Mit an Bord war auch ADI-Dozent Axel Schilder, Partner der Kanzlei King & Spalding. Ihn hatte das ungewöhnliche Konzept neugierig gemacht. Wie bei wohl allen Teilnehmern war es sein erstes Speeddating. Doch es hat ihn überzeugt. "Was in der kurzen Zeit an Inhalten transportiert wurde - grandios!", so das Fazit des Steuerrechtlers. 17 Visitenkarten nahm er mit nach Hause.

Angetan von dem Format war auch Matthias Bentz von der Deka Immobilien. Er erfuhr bei einem "Date" etwas über die Architektur in Hollywood und tauschte sich mit anderen auch über Hobbys aus. Der ADI-Absolvent, der mit seinen 29 Jahren einer der jüngeren Teilnehmer war, zählte am Abend 14 Visitenkarten und hatte zudem ein paar bekannte Gesichter wiedergetroffen. "Bei einem Dinner hätte ich wahrscheinlich nur mit drei bis vier Leuten Kontakt geknüpft", sagt Bentz.

Aus Düsseldorf war Marcel Köhler zum Netzwerken gekommen. Der Geschäftsführer von Weritas Immobilienbewertung & Consulting hatte am nächsten Morgen schon die ersten Kontakte bei Xing.com angemailt. Mit dem einen oder anderen hat er sich locker auf einen Kaffee in Düsseldorf verabredet. Wie intensiv gesprochen wurde, formuliert einer der Teilnehmer bei der Einfahrt in die Endhaltestelle so: "Jetzt sind wir an den Projekten vorbeigefahren und haben gar nichts davon gesehen."

Das nächste Immobilien-Speed-Dating findet am 20. Juni 2012 auf dem Stuttgarter Fernsehturm statt. Nähere Informationen sind per E-Mail erhältlich (alumni@adi-akademie).

Sonja Smalian

Weitere Nachrichten aus der Rubrik Karriere

Was wollen Studierende vom Arbeitsmarkt?

Karriere 14.03.2024
Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten, sowie ihre ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten, sowie ihre Vorstellungen bei Gehalt und Tätigkeit angeben.

Beim Einstieg in die Immobilienbranche suchen sich Nachwuchstalente ihren Arbeitgeber ganz bewusst aus. Dafür achten sie auf den Ruf der Unternehmen und fragen gezielt nach Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber auch von ihrem Einstiegsgehalt haben sie genaue Vorstellungen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben. Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung und von großen Konzernen erwarteten sie höhere Gehälter als bei mittelständischen Unternehmen.

Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Wie sicher sind sich die Studenten, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben, und was wollen sie in den ersten Berufsjahren verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 21. April läuft.

Teilnehmen können Studierende, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an einer Hochschule beenden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten der Fächer Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie die, die Geografie oder auch Immobilienwirtschaft/-management und Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben.

Wer eine gültige Studienbescheinigung hochlädt, kann den Fragebogen online ausfüllen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Damit sich die Mühe lohnt, werden unter allen Teilnehmern Preise verlost. Es winken Abos der Immobilien Zeitung, Tickets für das IZ-Karriereforum, das am 8. Juni in Frankfurt Arbeitgeber und den Nachwuchs zusammenbringt, Eintrittskarten für den Europa Park, Rucksäcke von Got Bag, ein Apple iPad der 10. Generation und Airpods der 3. Generation.

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Patrizia, Kaufland Immobilien, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, HIH Real Estate, Europa Park und die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) die Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung.

Janina Stadel

Konkursverfahren über René Benko eröffnet

Die Gläubiger von René Benko könnten womöglich nicht mal 20% ihrer Forderungen wiedersehen.

Die Gläubiger von René Benko könnten womöglich nicht mal 20% ihrer Forderungen wiedersehen.

Quelle: Imago, Urheber: Eibner Europa

Karriere 08.03.2024
Das Insolvenzgericht in Innsbruck eröffnet diesen Freitag ein Konkursverfahren über das Vermögen von René Benko als Einzelunternehmer. Für die Experten des Gläubigerverbands KSV ... 

Das Insolvenzgericht in Innsbruck eröffnet diesen Freitag ein Konkursverfahren über das Vermögen von René Benko als Einzelunternehmer. Für die Experten des Gläubigerverbands KSV 1870 kommt es überraschend, dass Benko die Eröffnung eines Konkurs- und nicht etwa eines Sanierungsverfahrens beantragt hat. Benko haftet nun mit seinem gesamten Privatvermögen. Spannend ist dabei die Frage, was alles unter sein Vermögen fällt.

Bei einem Konkursverfahren verliert ein Schuldner die Verfügungsmacht über sein Vermögen. „Der ursprüngliche Insolvenzeröffnungsantrag der Finanzprokuratur war ebenfalls auf die Eröffnung eines Konkursverfahrens gerichtet. Aus verfahrensrechtlicher Sicht macht für den KSV 1870 ein Eröffnungsantrag durch René Benko selbst nur dann Sinn, wenn dadurch das von der Finanzprokuratur angestrebte Konkursverfahren verhindert und im Eigenantrag ein Sanierungsverfahren beantragt wird“, erklärt der Gläubigerverband.

Benko befindet sich nun also genau in jener Art von Insolvenzverfahren, welches von der Finanzprokuratur – der rechtlichen Vertreterin der Republik Österreich – bei ihrem Insolvenzantrag gegen die Person René Benko Ende Januar angestrebt wurde. Benko stellte gestern einen eigenen Insolvenzantrag als Einzelunternehmer. Er kam damit anscheinend einem Insolvenzbescheid durch das Innsbrucker Gericht zuvor und gestand selbst ein, zahlungsunfähig zu sein. Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Andreas Grabenweger aus Innsbruck bestellt.

Benko haftet mit seinem gesamten Privatvermögen

Das Konkursverfahren umfasst laut KSV 1870 das Beratungsunternehmen und sämtliches Privatvermögen von Benko. Der Signa-Gründer hatte bei der Unternehmensgruppe seit 2013 kein operatives Amt mehr inne, sondern fungierte nur noch als deren Berater. Er hält aber über Privatstiftungen wesentliche Anteile daran. Gleichzeitig erstreckt sich die Wirkung eines in Österreich eröffneten Insolvenzverfahrens auch auf etwaiges im Ausland liegendes Vermögen. „Kurz zusammengefasst geht es nun um das gesamte Vermögen des René Benko“, resümiert Klaus Schaller, Regionalleiter West beim KSV 1870.

Dass Benko direkt ein Konkursverfahren statt einer Sanierung beantragt, könnte vordergründig ein Hinweis darauf sein, dass ein Schuldner nicht davon ausgeht, die bei einem Sanierungsverfahren erforderliche Mindestquote von 20% der Forderungen erfüllen zu können. Andererseits stellt sich die Frage, was genau alles unter „gesamtes Privatvermögen des René Benko“, mit dem der nun haftet, fällt. Experten verweisen zum Beispiel darauf, dass Benko einen großen Teil seines Vermögens in Privatstiftungen untergebracht hat, bei denen nicht er selbst, sondern etwa Familienmitglieder die wirtschaftlich Begünstigten sind. Inwieweit Forderungen von Gläubigern auch mit diesem Geld befriedigt werden können, wäre zu klären. „Die Stiftungen sind so konstruiert, dass da keiner ran kann, und daher ist das dann keine Haftungsmasse“, sagt ein Insider. Benko sei wohl nur bei der in Liechtenstein ansässigen Stiftung der direkt Begünstigte.

Mammutaufgabe mit Spannungsmomenten

Den vom Insolvenzrichter Hannes Seiser bestellten Insolvenzverwalter Andreas Grabenweger sieht Schaller vor einer Mammutaufgabe. „Primär muss der Insolvenzverwalter klären, ob das Beratungsunternehmen des René Benko ohne weitere Nachteile für die Gläubiger fortgeführt werden kann. Daneben besteht seine Hauptaufgabe darin, sich rasch ein Bild über die Vermögenslage des Signa-Gründers zu verschaffen. Spannend wird dabei insbesondere die Frage, ob und wenn ja welche wechselseitigen Ansprüche zu Signa-Gesellschaften bestehen und welche Vermögensbewegungen in der Vergangenheit in der privaten Vermögenssphäre des René Benko stattgefunden haben“, sagt Schaller.

Die Summe der berücksichtigungsfähigen Verbindlichkeiten von Benko ist noch nicht klar. Es bleibe abzuwarten, ob durch Signa-Gesellschaften oder Signa-Gläubiger Ansprüche gegen Benko geltend gemacht werden, so der Gläubigerverband. Denkbar sei etwa, dass Benko persönliche Haftungen für Signa-Verbindlichkeiten übernommen hat. Derzeit nicht abschätzbar ist auch das Ausmaß möglicher Schadenersatzansprüche aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs von wesentlichen Signa-Gesellschaften, welche gegenüber Benko geltend gemacht werden könnten. Auch solche Ansprüche müssten im Konkursverfahren vor dem Landesgericht Innsbruck zur Anmeldung kommen. Die Tagsatzung zur Prüfung der angemeldeten Forderung legten die Innsbrucker Richter auf den 24. April.

Insolvenzverwalter kann die „wirtschaftliche Gebarung des Schuldners“ zehn Jahre rückwirkend durchleuchten

So oder so dürften auf Benko hohe Forderungen zukommen. Diese könnten zusätzlich wachsen, wenn der Insolvenzverwalter Geschäftsfälle aus der weiter zurückreichenden Vergangenheit untersucht: Der österreichische Gesetzgeber gebe dem Insolvenzverwalter mit dem Anfechtungsrecht ein sehr mächtiges Werkzeug in die Hand, gibt Gläubigervertreter Schaller zu bedenken. So könnten Anfechtungen des Insolvenzverwalter unter bestimmten Voraussetzungen Gläubiger schlechter stellende Rechtsakte nachträglich nichtig machen.

Der Insolvenzverwalter werde das wirtschaftliche Gebaren des Schuldners daher im Detail bis zu zehn Jahre zurück überprüfen. Es sei dabei zu klären, ob der Haftungsfonds der nunmehrigen Gläubiger in der Vergangenheit ungebührlich verringert wurde.

Harald Thomeczek

Patrizia baut rund 10% der Stellen ab

Messeauftritt von Patrizia bei der Mipim 2022.

Messeauftritt von Patrizia bei der Mipim 2022.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thomas Porten

Karriere 22.12.2023
Im Zuge eines Programms zur Kosteneinsparung hat der Investmentmanager Patrizia rund 10% der Stellen gestrichen. Die Maßnahme ist inzwischen abgeschlossen. ... 

Im Zuge eines Programms zur Kosteneinsparung hat der Investmentmanager Patrizia rund 10% der Stellen gestrichen. Die Maßnahme ist inzwischen abgeschlossen.

Wie im November angekündigt, hat der Augsburger Investmentmanager Patrizia zum Jahresende Stellen abgebaut. Das bestätigt ein Sprecher des Unternehmens auf Nachfrage. Die Maßnahme umfasse rund 10% der Stellen und betreffe alle Geschäftsbereiche. Der Abbau sei inzwischen abgeschlossen, die meisten Einsparungen konnten dadurch erzielt werden, dass offene Stellen nicht nachbesetzt werden. Der eigentliche Personalabbau habe so deutlich unter der angegeben 10%-Marke gelegen. Betroffe Mitarbeiter habe das Unternehmen „voll unterstützt“.

Im Sommer gab Patrizia gegenüber der Immobilien Zeitung an, etwa 1.000 Mitarbeiter an allen Standorten zu beschäftigen. Zuletzt wurden beim Unternehmen zum Jahresende 2022 Stellen reduziert. Damals in einem Umfang im mittleren einstelligen Prozentbereich in ausgewählten Funktionen.

Als Grund für die aktuelle Stellenreduzierung gibt das Unternehmen an, sich auf ein grundlegend verändertes Marktumfeld im kommenden Jahr vorbereiten zu wollen. „Wie bereits im November erklärt, erwarten wir eine deutlich langsamere und längere wirtschaftliche Erholung“, sagt der Unternehmenssprecher. „Mit Blick auf diese längere Erholungsphase und marktbedingte Unsicherheiten in 2024 haben wir ein gezieltes Kosteneinsparungsprogramm eingeleitet und sind damit widerstandsfähiger gegen mögliche künftige Marktturbulenzen.“

Janina Stadel