Weniger Gehalt, mehr Zeit und Sicherheit

NHW-Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer will die Krise zur Mitarbeitergewinnung nutzen.

NHW-Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer will die Krise zur Mitarbeitergewinnung nutzen.

Quelle: NHW, Urheber: Olaf Hermann

Karriere 04.06.2020
Während Arbeitgeber außer- und innerhalb der Immobilienwirtschaft in Corona-Zeiten mit Kurzarbeit, Entlassungen und Gehaltskürzungen von sich reden machen, wuchert die Unternehmensgruppe ... 

Während Arbeitgeber außer- und innerhalb der Immobilienwirtschaft in Corona-Zeiten mit Kurzarbeit, Entlassungen und Gehaltskürzungen von sich reden machen, wuchert die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte Wohnstadt (NHW) mit dem Pfund der Solidität. Wohl dem, der in diesen Tagen einen öffentlichen Eigentümer hat.

37-Stunden-Woche, bis zu 25% Telearbeit (auch schon vor Corona), ein sicherer Arbeitsplatz mit einem soliden Gehalt, soziale Verantwortung: In den renditegetriebenen Ecken der Immobilienbranche sind das vermutlich eher nicht die Dinge, die für Arbeitnehmer einen attraktiven Arbeitgeber ausmachen. In diesen Tagen könnte sich ein Arbeitgeber wie die landeseigene hessische Wohnungsgesellschaft für den einen oder anderen Immobilienprofi jedoch tatsächlich als sicherer Hafen auf dem Arbeitsmarkt entpuppen, wenn Projekte und Investments überdacht werden und die eine oder andere Stelle vielleicht dem Rotstift zum Opfer fällt.

Mitten in der Krise, quasi antizyklisch, verschickte die NHW eine Pressemitteilung mit der Überschrift: "Trotz Corona auf Wachstumskurs: NHW sucht Mitarbeitende". Untertitel: Die Wirtschaftsflaute führe in vielen Branchen zu Entlassungen, Hessens größtes Wohnungsunternehmen zeige sich jedoch "krisenfest". So in die Offensive gehen zurzeit nur wenige Arbeitgeber aus der Immobilienbranche. Grund genug für einen Anruf bei NHW-Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer.

"Wir brauchen Kolleginnen und Kollegen, die mit uns unsere Bauprojekte verwirklichen. Schließlich haben wir zurzeit ca. 3.300 Wohneinheiten in der baulichen Umsetzung und Planung", berichtet Fontaine-Kretschmer. Mit rund 59.000 Mietwohnungen in 130 Städten und Gemeinden ist die NHW das größte in Hessen ansässige Wohnungsunternehmen und zählt sich selbst zu den zehn führenden deutschen Wohnungsvermietern. Durch Neubau, Verdichtung und Zukäufe will die NHW in den nächsten Jahren auf 75.000 Wohnungen wachsen. Zudem soll der Bestand bis 2050 klimaneutral sein.

Von nicht notwendigen Modernisierungs- und Reparaturmaßnahmen in den Wohnungen abgesehen, zieht die NHW alle vorgesehenen Baumaßnahmen Stand heute durch. Und das geht - demografische Entwicklung und Fachkräftemangel hin oder her - nicht ohne zusätzliches Personal. Die Krise kommt der NHW so gesehen zupass.

"Wir suchen händeringend Personal in ganz Hessen für verschiedenste Bereiche und mit unterschiedlichem Ausbildungshintergrund, zum Beispiel ArchitektInnen, BauingenieurInnen, ProjektmanagerInnen, StadtentwicklerInnen, Haus- und SiedlungsbetreuerInnen, aber auch SachbearbeiterInnen in der Debitorenbuchhaltung", zählt Susanne Hesse, Leiterin des Fachbereichs Personalbetreuung bei der NHW, auf. "Wenn Interessierte sich nicht sicher sind, ob sie das Anforderungsprofil komplett erfüllen, freuen wir uns auch über Initiativbewerbungen. Dann prüfen wir gerne, ob und wo sie oder er noch eingesetzt werden könnte."

Geschäftsführerin Fontaine-Kretschmer ergänzt: "Für Bauvorhaben mit 150 bis 300 Wohneinheiten brauchen wir schon erfahrene Mitarbeitende." Die NHW zieht aber auch selbst Nachwuchs groß: "Wir haben Stellen für Juniorprojektleiter neu aufgelegt." Schließlich sollen Nachwuchskräfte im Windschatten der alten Hasen langsam an der Projektgröße und der Verantwortung für Teilaspekte wachsen können, ehe sie in die Fußstapfen ihrer seniorigen Kollegen treten.

Einstiegsgehalt von rund 50.000 Euro für Juniorprojektleiter

Fontaine-Kretschmer räumt selbst ein, dass die NHW in puncto Vergütung nicht mit Immobilienunternehmen, bei denen die Rendite stärker im Vordergrund steht, mithalten kann. Denn eine Beteiligung am Projekterfolg - sprich Boni - gibt es nicht. Als Unternehmen im mehrheitlichen Besitz des Landes Hessen zahlt die Wohnungsgesellschaft ausschließlich nach Tarif. Zu verachten sind die Gehälter der Kollegen jedoch auch nicht. Juniorprojektleiter bzw. -projektsteuerer z.B. starten in aller Regel bei der NHW mit einem Jahresgehalt von rund 50.000 Euro. Wer sich der NHW anschließt, nehme dafür, wirbt Fontaine-Kretschmer, soziale Verantwortung in Gestalt von bezahlbaren Wohnungen wahr. "Zwischen 7 und 12,50 Euro/m² für geförderte und frei finanzierte Wohnungen, Neubauerstbezug in Frankfurt: Günstigeren Wohnraum mit Balkon bekommen Sie nicht! Wir bauen kostenoptimiert und setzen uns als Erstes ein Limit für die Miete."

Noch ein Pfund, mit dem Fontaine-Kretschmer wuchert: die Work-Life-Balance. Wer in eine Lebensphase kommt, in der er vielleicht nicht mehr durch die ganze Republik und ins Ausland reisen, sondern lieber mehr Zeit mit seinen Enkeln verbringen will, aber trotzdem Verantwortung für Projekte mit mehreren Hundert Wohnungen übernehmen will, auch der sei bei der NHW genau richtig. Zeit ist eben auch Geld.

Harald Thomeczek

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MAT: Patrick Wunsch

Quelle: Nassauische Heimstätte Wohnstadt, Urheber: Walter Johann

Karriere 05.05.2022
Referent des leitenden Geschäftsführers bei Nassauische Heimstätte Wohnstadt (NHW). Geboren 1992. ... 

Referent des leitenden Geschäftsführers bei Nassauische Heimstätte Wohnstadt (NHW). Geboren 1992.

Werdegang

Arbeitete vier Jahre als Projektmanager einer Privatbank in Frankfurt und wurde dann für zwei Jahre zum Stabsleiter des Chief Organisation Officer (COO) berufen. Tätigkeit in der Schweiz als Strategiemanager (Bank) und Geschäftsführer (Bereich Künstliche Intelligenz). Arbeitet seit 2020 für die NHW in Frankfurt und wird dort künftig als Leiter Strategie & Projekte tätig sein.

Top-Projekte

Zweijährige Einführung einer IT-Infrastruktur, in deren Kontext die gesamte Wertschöpfungskette einer Privatbank überarbeitet wurde, Verantwortung für das Management-Reporting des 200 Personen umfassenden Projekts und mehrere Streams als Head of PMO. Gleichzeitig Studium zum Master of Science in Management an der Handelshochschule Leipzig. Schaffung einer COO-Struktur als Stabsleiter des Vorstands nach dem Merger zweier Banken.

Ziele

In zwei Jahren möchte ich eine Position der zweiten Führungsebene innehaben und mit einer wohnungswirtschaftlichen Promotion beginnen. In den nächsten fünf Jahren möchte ich als kaufmännischer Geschäftsführer eines Wohnungsunternehmens für die Aufgaben des Corporate Centers (Personal, IT, Finance, Projekte) verantwortlich sein und in dieser Funktion das Unternehmen der operativen Exzellenz verschreiben.

Motivation

Ich würde gerne mit den anderen MATs ein gallisches Dorf bilden, in dem man sich miteinander austauscht, sich gegenseitig unterstützt und sich daraus das ein oder andere organisationsübergreifende Projekt ergibt – das wäre klasse! Ich würde das MAT-Netzwerk gerne mit meinem nicht-wohnungswirtschaftlichen Hintergrund verstärken und meine Erfahrungen voll in den gemeinsamen Austausch einbringen.

Ethische Grundsätze

Integrität steht als Nordstern meines beruflichen und privaten Handelns fest am Horizont.

MAT: Altangadas Altankhuyag

Immobilien Zeitung

ECE und Dreso stellen Gros der Neueinstellungen zurück

Steffen Szeidl, Vorstandsmitglied von Drees & Sommer, will Neueinstellungen vorerst nur noch auf "strategisch relevanten" Positionen vornehmen.

Steffen Szeidl, Vorstandsmitglied von Drees & Sommer, will Neueinstellungen vorerst nur noch auf "strategisch relevanten" Positionen vornehmen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Ulrich Schüppler

Karriere 23.03.2020
Die Wucht der Bekämpfung des Coronavirus trifft auch die Immobilienwirtschaft. Wie hart, weiß niemand. Weil sie nur noch auf Sicht navigieren können, haben sich mindestens zwei große ... 

Die Wucht der Bekämpfung des Coronavirus trifft auch die Immobilienwirtschaft. Wie hart, weiß niemand. Weil sie nur noch auf Sicht navigieren können, haben sich mindestens zwei große Unternehmen Zurückhaltung bei der Einstellung neuer Mitarbeiter auferlegt. Das ist ein erstes Ergebnis einer stichprobenhaften Blitzumfrage der Immobilien Zeitung unter namhaften Immobilienarbeitgebern.

"Gegenwärtig kümmern wir uns mit absoluter Priorität darum, dass alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimal ausgelastet sind. Einen großen Teil der geplanten Neueinstellungen haben wir daher auf einen späteren Zeitpunkt verschoben", sagt Steffen Szeidl aus dem Vorstand des Stuttgarter Beratungs- und Planungsunternehmens Drees & Sommer (Dreso).

Zur Zukunftssicherung gehört für ihn und seine Kollegen aus dem Management und Partnerkreis des Unternehmens aber auch, "strategisch relevante Positionen weiterhin zu besetzen". Dazu zählen, so Szeidl, "die Stellen, die unseren übergeordneten Unternehmenszielen dienen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Bau- und Immobilienbranche weiter zu verankern". Denn hier sieht Dreso eine langfristig steigende Nachfrage - und damit große Wachstumschancen. Das Unternehmen beschäftigt aktuell ca. 4.300 Menschen an weltweit mehr als 40 Standorten.

ECE stellt nur noch für Spezialpositionen ein

Stark und unmittelbar von der Coronakrise betroffen ist die ECE, deren größtes Standbein das Centermanagement ist. Viele Einzelhändler mussten in den letzten Tagen schließen; geöffnet bleiben dürfen nur Geschäfte, die der Grundversorgung dienen. "Unsere Center laufen aufgrund der aktuellen Beschränkungen für den Einzelhandel nur noch im Teilbetrieb, und das führt auch bei der ECE zu erheblichen Umsatzeinbußen", so ECE-Presssesprecher Lukas Nemela.

Zudem gebe es natürlich große Herausforderungen in der Projektentwicklung. "Wir haben daher in der aktuellen Situation die Neueinstellungen weitgehend heruntergefahren und stellen vorerst nur noch in Einzelfällen für bestimmte Spezialpositionen ein. "Mit der Finanzkraft der Eigentümerfamilie Otto im Rücken sieht sich die ECE mit rund 3.400 Mitarbeitern im In- und Ausland jedoch gut für die Krise gerüstet.

Auch so manches andere große Immobilienunternehmen soll sich, von der Wucht der Ereignisse rund um die Eindämmung des Coronavirus überrollt, in der vergangenen Woche einen regelrechten Rektrutierungsstopp verordnet haben, wie aus Marktkreisen verlautet. Zu groß sei die Unsicherheit der Auswirkungen der Krise z.B. auf die Investmentmärkte.

Consus und Pandion treten (noch) nicht auf die Bremse

Keine Zurückhaltung bei Neueinstellungen erlegen sich die beiden Projektentwickler Pandion aus Köln und Consus aus Berlin auf. Von einem Einstellungsstopp weiß Anette von Zitzewitz, Head of Corporate Communications des Wohnungsentwicklers Consus, nichts. "Im Gegenteil, wir haben Stellen ausgeschrieben und suchen Mitarbeiter, auch auf Projektleiterebene. Wir haben gegenüber unseren Kunden die Verpflichtung, unsere Projekte fertig zu bauen." Bei Consus inklusive der Töchter Consus Swiss Finance (früher SSN Group) und CG Gruppe arbeiten rund 800 Leute.

Neueinstellungen auf ein Minimum beschränken, neue Kollegen in der Probezeit auf den Prüfstand stellen, Kurzarbeit oder gar Entlassungen - die Palette denkbarer Reaktionen auf die Coronakrise an der Personalfront ist breit. Bei Pandion ist all das derzeit kein Thema: "Maßnahmen dieser Art sind bei Pandion weder getroffen noch geplant. Aus unserer Sicht ist es viel zu früh, derartige Entscheidungen jetzt zu treffen", erklärt Rahel Camps, Leiterin Unternehmenskommunikation des Kölner Unternehmens. Bei Pandion entwickeln, bauen und vertreiben rund 180 Kollegen Wohn- und Gewerbeobjekte.

Noch haben nicht alle Unternehmen auf die am Wochenende gestartete IZ-Blitzumfrage zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf Jobs in der deutschen Immobilienwirtschaft reagiert. U.a. stehen noch Antworten von Cushman & Wakefield, CBRE, Instone Real Estate oder Patrizia aus. Sie wollen uns wissen lassen, wie Sie sich auf der Personalseite für mögliche Folgen der Corona-Bekämpfung auf Ihr Geschäft wappnen? Eine Mail (thomeczek@iz.de) oder ein Anruf genügen (0611-97326-38).

Harald Thomeczek

"Die Preise für Entwickler sinken"

Nimmt Übertreibungen bei den Gehältern wahr und will sie nicht mitmachen: Gerd Kropmanns.

Nimmt Übertreibungen bei den Gehältern wahr und will sie nicht mitmachen: Gerd Kropmanns.

Quelle: Die Wohnkompanie NRW

Karriere 26.09.2019
Gerd Kropmanns, geschäftsführender Gesellschafter der Wohnkompanie NRW, bekommt seit ein paar Monaten spürbar mehr Bewerbungen. Sein Eindruck: Viele Entwickler schauen sich in Zeiten wachsender ... 

Gerd Kropmanns, geschäftsführender Gesellschafter der Wohnkompanie NRW, bekommt seit ein paar Monaten spürbar mehr Bewerbungen. Sein Eindruck: Viele Entwickler schauen sich in Zeiten wachsender Unsicherheit rund um die Immobilienmärkte nach einem sicheren Arbeitsplatz um.

Immobilien Zeitung: Herr Kropmanns, würden Sie mir zustimmen, wenn ich sage: Für Bauträger und Wohnprojektentwickler wie die Wohnkompanie NRW läuft es wie geschnitten Brot, die Produkte werden ihnen aus den Händen gerissen. Nur das knappe Personal treibt den Unternehmen Sorgenfalten auf die Stirn, die Leute können sich die Rosinen rauspicken.

Gerd Kropmanns: Die Leute können sich den Arbeitgeber eben nicht mehr aussuchen. Das war vielleicht bis vor einem halben Jahr so. Der Wind hat sich aber gedreht.

IZ: Wie das?

Kropmanns: Diese ganzen Diskussionen aus der Politik um Mietpreiskappung und Mietendeckel und Enteignung verschrecken viele Investoren. In Berlin brennen Autos von der Deutschen Wohnen. Das ist alles ein absoluter Jobkiller. Und der Handelskonflikt zwischen den USA und China verunsichert die Unternehmen und die Mitarbeiter auch.

IZ: Entwickler sind nicht mehr so gefragt wie vor ein paar Monaten?

Kropmanns: Wir als Wohnkompanie NRW bekommen seit ein paar Monaten viel mehr Bewerbungen als vorher, auch von richtig guten und erfahrenen Leuten.

IZ: Welchen Reim machen sie sich darauf?

Kropmanns: Ich habe den Eindruck, dass viele Entwickler sich jetzt nach einem sicheren Arbeitsplatz umschauen. Die Leute suchen Sicherheit, und wir verstehen uns als solider Mittelständler, bei dem man gutes Geld verdienen kann. Wir zahlen aber keine übertriebenen Preise und müssen darum auch keine überteuerten Leute entlassen, wenn der Zyklus runtergeht.

IZ: Der gute alte Schweinezyklus lebt noch?

Kropmanns: Der Zyklus ist definitiv nicht tot. Dass es irgendwann abwärts geht, ist nur eine Frage der Zeit.

IZ: Andere Bauträger und Wohnungsentwickler spielen mit dem Feuer?

Kropmanns: Andere Unternehmen haben gerade im Bereich der Geschäftsführung Leute zu Gehältern eingestellt, die teilweise um 50% überhöht sind. Die werden dann als Erstes wieder freigestellt, wenn es nicht mehr so gut läuft.

IZ: Wie haben sich denn die Marktgehälter in letzter Zeit entwickelt, wenn plötzlich viele Entwickler auf Jobsuche sind?

Kropmanns: Die Preise für Leute sind in den letzten Monaten gesunken.

IZ: Was kann man bei der Wohnkompanie NRW verdienen?

Kropmanns: Grundsätzlich kann bei uns jeder das verdienen, was er möchte - er muss nur entsprechend mehr Umsatz bringen und Geld fürs Unternehmen verdienen. Aber wir würden unsere Bestandsmitarbeiter vor den Kopf stoßen, wenn wir neue Leute zu übertriebenen Gehältern einstellen würden. Außerdem können wir nur Menschen gebrauchen, die auch in schlechten Zeiten zu uns passen.

IZ: Okay, und was kann man jetzt bei Ihnen verdienen?

Kropmanns: Wir bieten ein ordentliches Fixgehalt und eine ergebnisorientierte variable Gratifikation: Unsere Mitarbeiter können das Grundgehalt um bis zu 50% ausbauen, wenn sie Leistung bringen und das Ergebnis stimmt.

IZ: Haben Sie ein Beispiel in absoluten Zahlen?

Kropmanns: Jemand mit Ausbildung, Bachelor, Master, dem Immobilienökonomen und fünf Jahren Berufserfahrung kommt mit Ende 20 bei uns auf 70.000 Euro im Jahr. Das muss man dann aber schon alles mitbringen. Und so jemand trägt dann auch eine große Projektverantwortung, verhandelt mit Behörden usw.

IZ: Was ist denn für Berufseinsteiger bei der Wohnkompanie NRW drin?

Kropmanns: Ein Bachelor mit Ausbilung verdient bei uns zum Einstieg das Gleiche wie ein Master ohne: um die 43.000 Euro. Ein Master mit Ausbildung kann mit bis zu 48.000 Euro einsteigen. Einen Bachelor ohne Ausbildung nehmen wir erst gar nicht.

IZ: Wie nehmen Sie den Nachwuchs in puncto Gehaltswünsche wahr?

Kropmanns: Oft als gierig. Manche wollen schon nach drei Jahren im Job 80.000 Euro fix. Sie vergleichen sich mit irgendwem, von dem sie gehört haben, dass er so viel verdienen soll - sehen aber nicht, dass der andere einen Abschluss mehr vorweisen kann, vorher eine Ausbildung gemacht hat oder schon größere Verantwortung trägt.

IZ: Wenn die Preise für gestandene Leute, wie Sie sagen, zuletzt gesunken sind: Wie haben sich dann in jüngster Zeit die Preise für Nachwuchskräfte entwickelt?

Kropmanns: Die Gehaltsspirale hat sich kräftig gedreht. Inzwischen hat sich der Trend wieder beruhigt: Die Unternehmen stellen fest, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

IZ: Vielen Dank für das erhellende Gespräch, Herr Kropmanns!

Die Fragen stellte Harald Thomeczek.

Harald Thomeczek