Karriere-News

Patrizia baut rund 10% der Stellen ab

Messeauftritt von Patrizia bei der Mipim 2022.

Messeauftritt von Patrizia bei der Mipim 2022.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thomas Porten

Karriere 22.12.2023
Im Zuge eines Programms zur Kosteneinsparung hat der Investmentmanager Patrizia rund 10% der Stellen gestrichen. Die Maßnahme ist inzwischen abgeschlossen. ... 

Im Zuge eines Programms zur Kosteneinsparung hat der Investmentmanager Patrizia rund 10% der Stellen gestrichen. Die Maßnahme ist inzwischen abgeschlossen.

Wie im November angekündigt, hat der Augsburger Investmentmanager Patrizia zum Jahresende Stellen abgebaut. Das bestätigt ein Sprecher des Unternehmens auf Nachfrage. Die Maßnahme umfasse rund 10% der Stellen und betreffe alle Geschäftsbereiche. Der Abbau sei inzwischen abgeschlossen, die meisten Einsparungen konnten dadurch erzielt werden, dass offene Stellen nicht nachbesetzt werden. Der eigentliche Personalabbau habe so deutlich unter der angegeben 10%-Marke gelegen. Betroffe Mitarbeiter habe das Unternehmen „voll unterstützt“.

Im Sommer gab Patrizia gegenüber der Immobilien Zeitung an, etwa 1.000 Mitarbeiter an allen Standorten zu beschäftigen. Zuletzt wurden beim Unternehmen zum Jahresende 2022 Stellen reduziert. Damals in einem Umfang im mittleren einstelligen Prozentbereich in ausgewählten Funktionen.

Als Grund für die aktuelle Stellenreduzierung gibt das Unternehmen an, sich auf ein grundlegend verändertes Marktumfeld im kommenden Jahr vorbereiten zu wollen. „Wie bereits im November erklärt, erwarten wir eine deutlich langsamere und längere wirtschaftliche Erholung“, sagt der Unternehmenssprecher. „Mit Blick auf diese längere Erholungsphase und marktbedingte Unsicherheiten in 2024 haben wir ein gezieltes Kosteneinsparungsprogramm eingeleitet und sind damit widerstandsfähiger gegen mögliche künftige Marktturbulenzen.“

Janina Stadel

Melanie Heller

Melanie Heller folgte bei der Berufswahl einem Impuls.

Melanie Heller folgte bei der Berufswahl einem Impuls.

Quelle: Melanie Heller

Karriere 21.12.2023
Ursprünglich hat Melanie Heller eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notargehilfin absolviert. Dann hat sie über den zweiten Bildungsweg den Immobilienconsultant draufgesattelt. ... 

Ursprünglich hat Melanie Heller eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notargehilfin absolviert. Dann hat sie über den zweiten Bildungsweg den Immobilienconsultant draufgesattelt. Inzwischen arbeitet die gebürtige Limburgerin als Head of Letting bei der IC Immobilien Gruppe und bezeichnet sich selbst als Vertrieblerin mit Leib und Seele. Ihr früheres Hobby, das Handballspielen, musste sie aus gesundheitlichen und zeitlichen Gründen aufgeben. Seitdem lässt sie es mit Yoga und Pilates ruhiger angehen. Mehr Zeit würde sie sich jedoch für Kreatives wünschen. So könnte sie sich zum Beispiel gut vorstellen, häufiger zu malen.

Wie und wo wohnen Sie zurzeit?

Momentan wohne ich in einer 80 Quadratmeter großen Neubauwohnung in einer ländlichen Umgebung. Der Charme des Ausblicks – auf den Balkon meines Nachbarn – hält sich allerdings in Grenzen. Die Idee, aufs Land zu ziehen, kam in der Corona-Zeit auf. Allerdings bin ich grundsätzlich eher ein Stadtkind. Und ganz ehrlich: Ich überlege gerade wieder nach Frankfurt zu ziehen. Auch im Alter möchte ich gerne in einer Stadt wohnen. Das muss gar keine Großstadt sein, aber ein urbanes Umfeld, in dem ich alles fußläufig erreichen kann. Stichwort 15-Minuten-Stadt.

Haben Sie bei Ihrer jetzigen Wohnung schon einmal selbst Hand angelegt?

Nein. Da es sich um einen Neubau handelt, ist alles tipptopp. Dafür gibt es also keinen Anlass.

Was muss das perfekte Haus/die perfekte Wohnung unbedingt haben?

Definitiv einen Balkon. Oder noch besser eine Terrasse. Und gegen eine Badewanne hätte ich auch nichts einzuwenden.

Womit haben Sie als Erwachsene zum ersten Mal Geld verdient?

Als Servicekraft. Ich denke mal, dass mein Vertriebs-Gen schon hier seinen Tribut gefordert hat.

Wie haben Sie den Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Impulsiv. Ich habe eine Stellenausschreibung zur Immobilienbetreuerin in Bad Homburg gesehen und mich spontan beworben. Kaum hatte ich den Job, habe ich die Liebe zur Immobilie entdeckt und fortan gepflegt.

Was finden Sie an der Immobilienbranche besonders gut?

Dass jeder Tag anders ist und man nie weiß, was auf einen zukommt. Toll finde ich außerdem, es mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun zu haben.

Und was stört Sie?

Ich fände es schön, wenn wirklich alle mit Leidenschaft bei der Sache wären. Es ist eine spannende Branche, sehr vielschichtig, aber bei manchen Branchenvertretern – glücklicherweise einer Minderheit – fühlt es sich eher an wie Dienst nach Vorschrift oder nach einer rein finanziellen Motivation. Im Vertrieb stehen die Chancen immer fifty-fifty. Folglich liegen Erfolg und Misserfolg ganz dicht beieinander. Ich selbst frage mich immer "Hätte man was besser machen können?". Wenn es nicht in meiner Hand lag, ärgere ich mich natürlich kurz darüber, aber wie sagt man so schön: Aufstehen, Krönchen richten, weiter geht’s.

Was braucht man Ihrer Einschätzung nach, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Das ist ganz einfach: Die Leidenschaft des Vertriebs!

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Gemeinsam mit meinem Team bei einem Gläschen Wein. Mal bleibt es beim Umtrunk, und je nach dem wie groß der Deal war, ist auch ein Essen drin.

Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Im Vertrieb stehen die Chancen immer Fifty-Fifty. Folglich liegen Erfolg und Misserfolg ganz dicht beieinander. Ich selbst frage mich immer „Hätte man was besser machen können?“. Wenn es nicht in meiner Hand lag, ärgere ich mich natürlich kurz darüber, aber wie sagt man so schön: Aufstehen, Krönchen richten und weiter geht's.

Baulöwe, Miethai, Heuschrecke: Leute, die mit Immobilien Geld verdienen (wollen), haben nicht immer den besten Ruf. Zurecht?

Ich würde sagen, dass sind typische Klischees – also Wort-Schablonen, die man nicht einfach als Sammelbezeichnungen auf die Branche anwenden kann. Ist jemand, der einen indexierten Mietvertrag vermittelt, ein Miethai? Das mögen Mieter seit dem Ende der Niedrigzinsphase vielleicht so sehen, Anleger hingegen sind ihm dankbar. Ist jemand, der über ein hohes Maß an Eigenkapital verfügt, ein Baulöwe? In Zeiten hoher Zinsen gehört gerade er zu den Heilsbringern, die etwas bewegen können. Die Tatsache, dass Menschen mit Immobilien Geld verdienen wollen und dies auch tun, ist nicht per se verwerflich.

Würden Sie jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen?

Unbedingt, weil dieser Job einer der vielfältigsten ist, die man sich vorstellen kann. Außerdem wird er niemals aussterben.

Was wären Sie heute gerne von Beruf, wenn Sie nicht in der Immobilienwirtschaft tätig wären?

Kommunikationsprofi. Oder ich hätte einen kleinen Klamottenladen mit einem integrierten Café, in dem ich abends noch Malkurse geben würde.

Homeoffice, Büro oder mobil in der Bahn? Wo arbeiten Sie am liebsten?

Büro und Homeoffice schätze ich gleichermaßen. Einerseits liebe ich es, meine Kolleginnen und Kollegen zu sehen, andererseits mag ich auch die Ungestörtheit im Homeoffice. Arbeiten in der Bahn finde ich nicht so gut. Zu viele Störfaktoren. Reisen gehört dennoch zum Business, denn der Vertrieb lebt vom Vor-Ort-Termin.

Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?

Ich liebe alle Altbauten mit tollen Ornamenten und Stuck.

Und welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen und warum?

Grundsätzlich ist in jedem Altbau graue Energie gebunden. Ein Abriss und Ersatz durch einen Neubau bedeutet, wieder enorme Mengen CO2-freizusetzen. Deutschland hat einen gigantischen Immobilienbestand und bestimmt sind darunter auch eine ganze Reihe von „stranded assets“. Aber das muss man im Detail betrachten und im Hinblick auf die Möglichkeit einer energetischen Sanierung oder eines erhaltenswerten Kulturguts prüfen. Also nein, ich habe keinen Lieblings-Abriss-Immobilie.

Was bringt Sie privat auf die Palme? Und was beruflich?

Menschen, die unehrlich, ignorant und konfliktscheu sind, bringen mich auf die Palme. Privat wie beruflich.

Wo oder wie können Sie sich besonders gut entspannen oder abschalten?

Wenn ich Yoga mache und gute Musik höre.

Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Für das Malen.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an was …?

An die Sonne und die Schildkröten, die ich gesehen habe.

Wie gehen Sie am liebsten aus? Und in welcher konkreten Location kann man Sie öfter mal antreffen?

Ich gehe gerne Essen und liebe das Saravini auf der Hanauer Landstraße in Frankfurt.

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Na klar. Hackfleischlauchsuppe oder Mellis Urlaubsnudeln (eigene Kreation).

Mit welcher lebenden Persönlichkeit würden Sie gerne einmal einen Abend verbringen?

Mit Guido Maria Kretschmer. Ich liebe seine Art und natürlich auch seinen Sinn für die schönen Dinge des Lebens.

Und mit wem würden Sie gerne für einen Tag das Leben tauschen? Und warum?

Mit Kathrin Menzinger, zweimalige Gewinnerin der RTL-Show "Let’s Dance". Ich würde gern einmal spüren wollen, wie toll es ist, eine Profi-Tänzerin zu sein.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Das türkisfarbene Meer und den Strand dazu.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben – welchen Traum erfüllen Sie sich?

Mein Traum ist es, einmal in der First Class nach Thailand zu reisen und den Rest des Geldes würde ich meinen Eltern geben, damit sie damit machen können, was auch immer sie wollen.

Nennen Sie uns noch einen Ihrer Lieblingssongs?

Ich kann mich nicht festlegen, da ich so vieles mag.

Die Fragen stellte Janina Stadel.

Janina Stadel

Es rücken kaum Verwalter nach

Weil die Arbeit der Verwalter kaum digital zu erledigen ist, schwindet das Interesse an dem Tätigkeitsfeld bei den Nachwuchskräften.

Weil die Arbeit der Verwalter kaum digital zu erledigen ist, schwindet das Interesse an dem Tätigkeitsfeld bei den Nachwuchskräften.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Ezio Gutzemberg

Karriere 14.12.2023
Vor allem das hohe Maß an Bürokratie und die Arbeitszeiten halten junge Nachwuchskräfte davon ab, den Beruf des Immobilienverwalters zu wählen. Unternehmen haben Schwierigkeiten, ... 

Vor allem das hohe Maß an Bürokratie und die Arbeitszeiten halten junge Nachwuchskräfte davon ab, den Beruf des Immobilienverwalters zu wählen. Unternehmen haben Schwierigkeiten, Stellen zu besetzen, um alle Aufträge abzuarbeiten. Dabei ist der Alltag eines Verwalters oft gar nicht so trist.

Tim Müller-Zitzke und seine drei Mitgründer Alexander Mayle, Till Biele und Nuradin Schöning planen, im kommenden Jahr zertifizierte Immobilienverwalter zu werden. Aktuell vermieten sie über ihr Start-up Bheaven Premium Homes Luxus-Ferienwohnungen, wollen ihr Geschäft aber weiter ausbauen: "Künftig vermieten und verwalten wir auch fremde Ferienimmobilien", sagt Müller-Zitzke. Dafür brauchen sie das Zertifikat. In ihrer Altersgruppe sind die vier jungen Männer Mitte Zwanzig eine Besonderheit. Denn kaum ein Sektor in der Branche kämpft so sehr mit Nachwuchsproblemen wie die Immobilienverwaltung: In einer Studie des Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) gaben 85% der befragten Verwaltungen an, dass im Jahr 2020 mehr Fachkräfte die Firma verlassen hätten als im Jahr zuvor. Gleichzeitig haben nur 36% der Unternehmen mehr Verwalter eingestellt als im Vorjahr. Es zeigt sich nun, wovor jahrelang gewarnt wurde: Es kommt nicht genug Nachwuchs nach.

Ein Berufsfeld mit angestaubtem Image

Müller-Zitzke überrascht das nicht: Ausschließlich als Verwalter zu arbeiten kann er sich auch nicht vorstellen. Dabei machen ihm eigentlich viele der Aufgaben Spaß: "Es ist ein gutes Gefühl, Probleme zu lösen und derjenige zu sein, auf den sich Eigentümer vor Ort verlassen", sagt der Gründer. "Trotzdem hat die Branche einen eingestaubten Ruf und ich stelle mir den Job auch recht unflexibel und wenig digital vor." Schließlich können Verwalter schlecht komplett remote arbeiten. So geht es offenbar vielen Menschen in seinem Alter: Von mehr als 400 befragten Studenten planten bei der diesjährigen IZ-Arbeitsmarktumfrage im Frühjahr nur 0,5% einen Berufseinstieg bei einer Hausverwaltung.

Auch Martin Kaßler, Geschäftsführer des Verbands der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV), bestätigt die Nachwuchsprobleme. "Ich schätze, das Durchschnittsalter hiesiger Immobilienverwalter ist mittlerweile über 50", sagt er. Dabei betont auch Kaßler, dass es weniger die Aufgaben als die strukturellen Voraussetzungen sind, die junge Menschen abschrecken. "Denn eigentlich ist der Beruf vielfältig und geeignet für alle, die gerne Kontakt mit anderen Menschen haben."

Das bestätigt auch Stefan Buhl, Geschäftsführer bei Krasemann Immobilien Management. "Der Job ist sehr dynamisch, abwechslungsreich und vielschichtig", sagt er und meint damit: Mieter finden, Mieten einholen, Handwerker beauftragen und Eigentümerversammlungen organisieren. Immobilien verwalten ist ein breites Tätigkeitsfeld. Buhl unterscheidet daher grundsätzlich zwischen dem reinen Hausverwalter, welcher Eigenbestand in großen Hausverwaltungen verwaltet, und Immobilienverwaltern, die als Dienstleister zwischen dem Eigentümer und der Mietpartei stehen. Und es gibt die Möglichkeit, sich zu spezialisieren. Etwa in der technischen Verwaltung, der gewerblichen Verwaltung oder der Vermietung. "Wir nennen unsere Hausverwalter tatsächlich gerne Vermögensverwalter", erklärt Buhl. Das mache die Verantwortung und Bedeutung der täglichen Arbeit deutlich. "Solche Vorteile müssen wir besser vermarkten", gibt Verbandschef Kaßler zu. "Das große Problem ist aber die Bezahlung und dass man vor Ort sein muss", erklärt der Verbandschef.

Während Kaßler die Bezahlung kritisiert, meint Buhl, dass das Einstiegsgehalt eher eine untergeordnete Rolle spiele. Ihm zufolge hat sich die Bezahlung der anderer kaufmännischer Berufe bereits angepasst. Das Einstiegsgehalt liegt laut Verband durchschnittlich bei rund 35.000 Euro brutto im Jahr. Verwalter in höheren Positionen und mit langer Berufserfahrung verdienen teilweise bis zu 65.000 Euro. Allerdings variiert die Bezahlung stark: "Je größer die Immobilienverwaltung ist, umso eher besteht die Chance auf ein höheres Gehalt", sagt Kaßler. Insgesamt sind die Gehälter jedoch geringer als bei kommunalen oder genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen: "Wir liegen hier teils 15% unter dem Durchschnittsgehalt."

Auch der raue Umgang einiger Hausgemeinschaften mit Verwaltern ärgert den Verbandschef: "Ich erlebe immer wieder, dass Verwalter, die nur gesetzliche Vorgaben umsetzen, persönlich verantwortlich gemacht werden." Etwa wenn energetische Sanierungen erforderlich sind, die oft einiges kosten. Mittlerweile geht der Schutz des eigenen Personals so weit, dass Firmen schwierigen Eigentümergesellschaften kündigen. "Denn ansonsten gehen die wenigen Neuen schnell wieder", sagt Kaßler. Es verließen ohnehin 60% der Neueinstellungen die Branche innerhalb eines Jahres wieder. "Auch weil junge Leute keine Lust haben, sich nach 18 Uhr in Eigentümerversammlungen zu setzen", berichtet Kaßler. Das passe nicht zur modernen Arbeitskultur. Er fordert daher schon seit längerem vom Gesetzgeber die Erlaubnis für komplett digitale Versammlungen. Diese könnten tagsüber und aus dem Homeoffice stattfinden. Zudem sei die jährliche Präsenzversammlung nicht mehr zeitgemäß. Der Gesetzgeber lässt allerdings reine Online-Treffen nicht zu.

Abgesehen davon kommt in Sachen Digitalisierung mehr Bewegung in die Branche. "Die Unternehmen steigern sich", sagt Kaßler. Aber es gebe noch viel zu tun. Bisher haben etwa nur 25% der Firmen digitale Kundenportale. Dabei verändern sich in der digitalen Welt auch die Anforderungen an Verwalter. Für Unternehmen heißt das zweierlei: Sie müssen ihr Personal in neuen Themen und Tätigkeitsfeldern weiterbilden und es entstehen neue Stellen mit digitalem Schwerpunkt.

Es fehlt also nicht einfach nur an Personal, sondern an guten und anders ausgebildeten Fachkräften. Fast 90% aller befragten Verwaltungen haben laut EBZ-Studie Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von technischen Fachkräften. Laut Kaßler kann dieser Wandel aber auch eine Chance sein. Schließlich fordern High Potentials nicht nur eine gute Bezahlung, sondern verhelfen der Branche auch zu einem besseren Ruf.

Die Autorin: Mia Pankoke ist Journalistin bei der Wirtschaftsredaktion Wortwert.

Mia Pankoke

Wenn mit der Rente noch nicht Schluss ist

In Teilzeit können Mitarbeiter  beim Renteneintritt ihre Erfahrungen noch weitergeben.

In Teilzeit können Mitarbeiter beim Renteneintritt ihre Erfahrungen noch weitergeben.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: fizkes

Karriere 07.12.2023
Bevor ein Mitarbeiter ein Unternehmen altersbedingt verlässt, muss ein passender Nachfolger gefunden sein. Doch einige Arbeitnehmer haben es mit ihrem Abschied gar nicht eilig. Mit ... 

Bevor ein Mitarbeiter ein Unternehmen altersbedingt verlässt, muss ein passender Nachfolger gefunden sein. Doch einige Arbeitnehmer haben es mit ihrem Abschied gar nicht eilig. Mit passenden Modellen für die Altersteilzeit können sie dem Arbeitgeber mit ihren Erfahrungen erhalten bleiben.

Die Immobilienberatung Drees & Sommer hat mehr als 5.000 Mitarbeiter, rund 14% davon sind älter als 50 Jahre. Einige von ihnen sind schon seit Gründung 1970 dabei und inzwischen über 70 Jahre alt. Sie arbeiten meist zwischen drei und 28 Stunden pro Woche, haben einen Mini-Job oder besetzen eine Teilzeitstelle. Für sie zähle nicht nur der finanzielle Hinzuverdienst, sie möchten auch ihr erworbenes Wissen und ihre Erfahrung an die nächste Generation weitergeben, sagt Diana Wiedmann, Personalchefin des Stuttgarter Unternehmens.

Laut einer Studie der Königsteiner Gruppe können sich 43% der über 50-jährigen Arbeitnehmer vorstellen, im Rentenalter in Teilzeit weiterzuarbeiten. Ein Trend, der auch für die Immobilienbranche interessant ist, da in absehbarer Zeit viele langjährige Mitarbeiter in Rente gehen und Nachfolger mit Spezialwissen erst aufgebaut werden müssen. "Insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und zur Stärkung der Vielfalt im Unternehmen schätzen und unterstützen wir die Entscheidung unserer Mitarbeitenden, über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus das Unternehmen zu begleiten", sagt Diana Wiedmann. "Ihre jahrelange Erfahrung aus unzähligen Projekten, das breite Wissen und die tiefe fachliche Kompetenz sind für Drees & Sommer enorm wertvoll."

Bei der Deutschen Pfandbriefbank (PBB) ist fast ein Viertel der Belegschaft älter als 55. Das bedeutet: Es ist viel zu tun für Gabriele Rappensperger. Sie ist HR-Chefin der Spezialbank für Immobilienfinanzierung und öffentliche Investitionsfinanzierung. Bis eine Person in Rente geht, muss bestenfalls die Nachfolgeplanung abgeschlossen und umgesetzt sein. "Als Unternehmen in einer Branche, in der wir in erster Linie mit Spezialisten arbeiten, ist Wissensmanagement besonders wichtig. Das gilt insbesondere für sehr erfahrene Experten", sagt Rappensperger. Es kam aber auch schon vor, dass ein Nachfolger mit passendem Fachwissen nicht so leicht zu finden war und Mitarbeiter deshalb über das eigentliche Renteneintrittsalter hinaus weitergearbeitet haben, bis ihre Stelle nachbesetzt werden konnte. "Das sind oft Kolleginnen und Kollegen, die sehr viel Erfahrungswissen, Historienwissen und fachliches Wissen angesammelt haben", sagt Rappensperger.

Bei der PBB ist eine solche Weiterbeschäftigung aber die Ausnahme, und länger als ein Jahr in Vollzeit blieb bisher niemand über die reguläre Altersgrenze hinaus. Rappensperger geht davon aus, dass diese Kollegen nach wie vor Spaß an ihrem Job hatten: "Ich glaube definitiv nicht, dass es die materiellen Motive waren, die die Mitarbeiter dazu bewogen haben."

Wer in diesem Jahr 65 wird, kann mit 66 Jahren regulär in Rente gehen. Laut Deutscher Rentenversicherung sollte etwa drei Monate vor dem gewünschten Rentenbeginn ein Antrag auf Altersrente gestellt werden. Andernfalls informiere spätestens einen Monat vor Erreichen der regulären Altersgrenze der zuständige Rentenversicherungsträger über die Möglichkeiten der Antragstellung. Wer die Rente erst später in Anspruch nimmt, bekommt für jeden Monat der Weiterbeschäftigung einen Zuschlag von 0,5%. Ist man in dieser Zeit versicherungspflichtig beschäftigt, erhöht sich die Rente zusätzlich um die weiter gezahlten Beiträge.

Altersteilzeit verschafft Zeit für die Nachfolge

HR-Chefin Rappensperger spricht die Mitarbeiter meist schon an, wenn sie um die 60 Jahre alt sind. Die PBB hat nämlich im Mai 2022 eine Altersteilzeitregelung eingeführt. Aus gutem Grund: "Altersteilzeitvereinbarungen helfen dabei, Veränderungen längerfristig zu planen und Nachfolgen zu regeln. Sie ermöglichen die notwendige Wissensweitergabe", sagt Rappensperger. Dieses Altersteilzeitmodell sorge für einen zeitlichen Vorlauf, um wertvolles Wissen an Nachfolger weiterzugeben.

Mehr als zwei Dutzend Altersteilzeitverträge laufen bei der Pfandbriefbank gerade an. Ihnen gehen oft beratungsintensive Gespräche voraus. Bei der PBB wird ausschließlich das sogenannte Blockmodell genutzt, das sich in eine aktive und eine passive Phase der Altersteilzeit gliedert: In der aktiven Phase wird weiter wie gehabt gearbeitet. Allerdings verzichtet man dabei auf einen Teil des Gehalts. Der wird anschließend, in der sogenannten passiven Phase, in der man nicht mehr arbeitet, ausgezahlt. Aus Unternehmenssicht ist Altersteilzeit ein interessantes Modell, um mit vertretbaren Kosten und auf sozialverträgliche Weise den Übergang in den Ruhestand etwas früher in planbarer Weise zu ermöglichen. "Das ist für beide Seiten ein Gewinn", sagt Rappensperger. "Das wird auch von den Mitarbeitern als positiv erlebt, und sie bleiben dann bis zum Schluss sehr motiviert bei der Sache."

Egal ob Unternehmen das Ausscheiden ihrer Mitarbeiter per Altersteilzeit planen oder sie über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus weiterbeschäftigen: Parallel kümmern sie sich um die Nachwuchsentwicklung. "Unsere Idealvorstellung ist: Ein Mitarbeiter geht in Altersteilzeit, es rückt ein erfahrener Kollege nach – und für den rückt einer nach, den wir im Zuge der Nachwuchsförderung am Markt rekrutieren", sagt Rappensperger. So lasse sich eine gewisse Planungssicherheit und gutes Wissensmanagement herstellen.

Die Autorin: Kathi Preppner ist Journalistin bei der Wirtschaftsredaktion Wortwert.

Kathi Preppner

ESG-Experten dringend gesucht

Um die Transformation der Branche voranzutreiben, braucht es Experten mit echtem Interesse am Thema.

Um die Transformation der Branche voranzutreiben, braucht es Experten mit echtem Interesse am Thema.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Janina Stadel

Karriere 30.11.2023
Auf der Suche nach ESG-Managern stoßen Arbeitgeber auf viele Hürden. Die Kandidatenlage ist genauso unübersichtlich wie die Qualifikationen von Bewerbern. Weil auch die Erwartungen der ... 

Auf der Suche nach ESG-Managern stoßen Arbeitgeber auf viele Hürden. Die Kandidatenlage ist genauso unübersichtlich wie die Qualifikationen von Bewerbern. Weil auch die Erwartungen der einstellenden Unternehmen oft voneinander abweichen, müssen Headhunter Interessenten genau unter die Lupe nehmen.

Die Nachfrage nach Experten für Environmental Social Governance (ESG) in allen Sparten der Immobilienwirtschaft reißt nicht ab. Das zeigt sich an den Auftragszahlen von Headhuntern. Während die Personalberatung Cobalt Recruitment im gesamten Jahr 2022 nur eine einzige Funktion mit dem Schwerpunkt vermittelt hat, waren es allein im ersten Halbjahr 2023 schon acht. "Die Herausforderung für die gesamte Branche besteht darin, dass es kein genaues Bild von einem ESG-Experten gibt", sagt Cobalt-Geschäftsführerin Doreen von Bodecker. "Genauso neu wie der Berufsschwerpunkt sind die Zertifizierungen, die bisher angeboten werden", erläutert sie weiter. Diese Weiterbildungen gibt es zum Beispiel bei der IHK Münster unter dem Titel "ESG: Chancen für den Mittelstand", bei der IHK München in Form einer Ausbildung zum Transformation-Manager oder als Webinare zu EU-Taxonomien. Bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) kann man sich in zwei bis drei Monaten zum ESG-Manager weiterbilden lassen. In der Schulung wird Wissen zu Zertifizierungen und EU-Taxonomien ebenso vermittelt wie Kenntnisse von den Anforderungen für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb und von den Methoden, eine Immobilie ESG-konform zu managen. Weil sich die Inhalte der Schulungen aber unterscheiden, können Arbeitgeber die Zertifikate oft nicht richtig einordnen. Als Headhunterin fragt von Bodecker bei Kandidaten deshalb genau nach, was sie in der Vergangenheit gemacht haben, um einschätzen zu können, ob sie fachlich zu einer Stelle passen – und auch ins Teamgefüge. Letzteres sei deshalb wichtig, weil ESG-Manager das Thema auch in die Belegschaft tragen müssen. In vielen Fällen bedeute dies erst einmal aufzuklären, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht länger als Belastung gesehen werden darf.

Für Christoph Hartmann, Gesellschafter der Personalberatung Deiniger Consulting, umfasst das Thema ESG in den Unternehmen drei Blöcke. "Zum einen ist da der Bestand, also die Immobilien eines Unternehmens als solche, auf die ein ESG-Experte achten muss. Hinzu kommen die Mitarbeiter. Da greift vor allem das S für Social in ESG. Darüber hinaus hat ESG aber auch eine Bedeutung für die Wirkung eines Unternehmens nach außen. Anders ausgedrückt: Wer auf diesem Gebiet schon sehr weit ist, brüstet sich damit gerne und nutzt es als Marketingtool." Welche Schwerpunkte für ein Unternehmen wichtig sind, kann unterschiedlich ausfallen, für Hartmann ist aber klar: "Der Dreiklang muss stimmen. Dafür muss ein Bewusstsein bei den Mitarbeitern, vor allem aber bei den Führungskräften geschaffen werden."

Auf der Suche nach passenden ESG-Managern für ein Unternehmen befragt Hartmann seine Kunden deshalb proaktiv, welche Profile sie suchen. "Ich lasse die Klienten eine klare Erwartungshaltung aufdröseln. Aus Aufgaben und Verantwortlichkeiten müssen Anforderungen an die Kandidaten abgeleitet werden." Wichtig sei auch, wie sich die Stelle in den kommenden drei bis fünf Jahren weiterentwickeln soll. "Diese Frage stellt für viele die größte Herausforderung dar."

Die Verantwortung für das Thema einem bestehenden Mitarbeiter zusätzlich zu übertragen, sieht Hartmann nicht immer als die beste Lösung. "Gerade mit Blick auf den Bestand kann es Vorteile haben, wenn der ESG-Manager ihn gut kennt. Aber ihm kann auch der objektive Blick fehlen." Zudem bedeute eine Doppelrolle höhere Belastung, die auf die Qualität der Arbeit wirken kann.

Wegen der unübersichtlichen Kandidatenlage sei die Suche nach externen Kandidaten aber schwer für die Arbeitgeber. An bisherigen Berufsbezeichnungen könne man sich kaum orientieren, weil Immobilienexperten und somit auch potenzielle ESG-Manager oft trotz gleicher Aufgaben und Fähigkeiten in jeder Firma einen anderen Titel tragen. Was genau sich dahinter verbirgt, muss Hartmann jedesmal im Gespräch und durch genaues Prüfen der Vita herausfiltern. Hinzu komme, dass viele Unternehmen bei der Suche nach ihren Mitarbeitern nur auf die eigene Sparte schauen. "Das schränkt den Talentepool natürlich ein. Wer nur auf ein einziges Marktsegment schaut, hat in der Regel nur die Möglichkeit, Kandidaten von der direkten Konkurrenz abzuwerben", sagt Hartmann. Neue Blickwinkel gingen dadurch verloren. Doch gerade für einen ESG-Manager könnten diese nützlich sein und das Unternehmen langfristig nach vorne bringen. "Der Blick auf andere Branchen bleibt jedoch schwierig, denn Immobilienkenntnisse bleiben die Grundvoraussetzung."

Wo genau das Thema ESG innerhalb der Unternehmenshierarchie zu verorten ist, bestimmen die Arbeitgeber in der Regel individuell. "Wer glaubt, es muss beim CEO aufgehängt sein, lässt sich davon selten abbringen", so Hartmanns Erfahrung. Doch auch den Human Resources oder dem Business Development wird der ESG-Manager in einigen Unternehmen zugeordnet. Daraus ergeben sich ganz unterschiedliche Berichtsketten und unterschiedliche Entscheidungsgewalten für die gesuchten Experten.

Gute Chancen auf eine Stelle haben laut Patrycja Arendt, CEO der Headhuntingboutique One Match, junge Kandidaten, denn auf der Suche nach einem ESG-Manager genüge oft schon die pure Affinität für das Thema. "Junge Kandidaten haben die Möglichkeit, ihre Schwerpunkte vom Karrierestart an auf das Thema zu legen und auf die Basis, die sie von der Hochschule mitbringen, aufzubauen. Sie sind selbst noch im Thema Lernen drin, weshalb man ihnen die Möglichkeit, sich fortzubilden, gut zuspricht."

Janina Stadel

Kirsten Dahler

In ihrer Freizeit ist Kirsten Dahler oft sportlich unterwegs.

In ihrer Freizeit ist Kirsten Dahler oft sportlich unterwegs.

Karriere 23.11.2023
Ihren Berufseinstieg hatte Kirsten Dahler, die eigentlich Grundschullehrerin werden wollte, mit einer kaufmännischen Ausbildung bei Meyerdierks Immobilien. Seit 30 Jahren leitet sie ... 

Ihren Berufseinstieg hatte Kirsten Dahler, die eigentlich Grundschullehrerin werden wollte, mit einer kaufmännischen Ausbildung bei Meyerdierks Immobilien. Seit 30 Jahren leitet sie gemeinsam mit ihrem Mann Björn das Maklerhaus Dahler & Company. Wenn die Mutter von drei erwachsenen Söhnen nicht gerade Wohnimmobilien in bevorzugten Lagen an ihre Kunden vermittelt, verbringt sie den Großteil ihrer Freizeit draußen, etwa beim Golf, bei Waldspaziergängen, im Garten oder auf der Skipiste. In ihrer Heimatregion Hamburg schätzt sie Abende mit Kulturprogramm, auf Reisen in fremde Städte und Länder geht sie am liebsten essen.

Wo wohnen Sie zurzeit?

In einem Reetdachensemble in Buchholz, circa 35 Kilometer von Hamburg-City entfernt in Stadtrandlage und mit Blick ins Grüne und aus dem Küchenfenster auf eine Pferdeweide.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung?

Lieblingsplatz ist in der Lounge auf der Terrasse, weil der Blick auf Gebäude und ins Grüne so schön ist.

Haben Sie bei dieser Immobilie beim Bau schon einmal selbst mit Hand angelegt?

Nicht wirklich, nur gesagt, wie ich es gern haben würde.

Wie und wo möchten Sie im Alter gerne wohnen?

Da, wo ich wohne, fühle ich mich sehr wohl. Ich würde nur gern in der kalten Jahreszeit immer die Möglichkeit haben in sonnige Gefilde zu reisen, gern auch mal etwas länger.

Was muss das perfekte Haus unbedingt haben?

Gute Belichtung der Wohn- und Schlafräume, einen Kamin, eine geräumige Küche - am liebsten eine Wohnküche, einen Außenplatz mit schönem Blick und Sonne. Ein Traum wäre noch Wasserblick und eine Sauna.

Wann, wo und womit haben Sie zum ersten Mal Geld verdient?

Mit Babysitten und Nachhilfe, einem Ferienjob im Urlaubsort in einem Geschenkartikelladen und auf Flohmärkten.

Wie haben Sie den Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Durch einen Geschäftskontakt meines Vaters in Oldenburg. Eigentlich wollte ich Grundschullehrerin werden oder Touristik studieren.

Was braucht man Ihrer Einschätzung nach, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Kommunikationsvermögen, wahres Interesse an Menschen, organisatorische Fähigkeiten, Resilienz, Disziplin, Fleiß und betriebswirtschaftliche Kenntnisse.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Ich freue mich.

Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Ich ärgere mich, habe aber gelernt, dass das Zurückschauen nichts bringt. Somit überlege ich sofort, wie es weitergehen kann und sich der Misserfolg nicht wiederholt.

Was stört Sie in der Immobilienbranche?

Das Standing der Branche in Deutschland, insbesondere bei dem Maklergeschäft und die Volatilität.

Und was finden Sie besonders gut?

Das Produkt.

Sie würden jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen, weil...

... es ein Beruf ist, der nie langweilig wird, viel Marktknow-how und Wissen erfordert, mit einem interessanten Produkt zu tun hat, welches jeden interessiert und Netzwerkarbeit belohnt wird.

Leute, die mit Immobilien Geld verdienen, haben nicht immer den besten Ruf. Zurecht?

Der Immobilienmakler-Beruf leidet seit jeher unter einem schlechten Ruf, was auch auf fehlende Standards und damit oftmals mangelnde Professionalität zurückzuführen ist. Nur durch stetige Weiterbildung, höchste Servicequalität und Transparenz ist es möglich, gute, nachhaltige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen aufzubauen. Unser Ziel ist es einen Sachkundenachweis zu etablieren, um feste Standards in der Branche zu gewährleisten. Es ist uns ein Anliegen, zum positiven Wandel des Berufs in der Öffentlichkeit beizutragen.

Was bringt Sie privat auf die Palme? Und was beruflich?

Faul- und Sturheit, gilt für beides.

Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?

Nein, ich mag alle Immobilien mit schönen Blickbeziehungen und richtiger Sonnenausrichtung, am liebsten mit Wasserblick.

Und welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen und warum?

In Westerland das Hochhaus an der Promenade, weil es nicht zu der Insel passt. Außerdem alle Parkhäuser, weil ich finde, dass das Parken unterirdisch stattfinden kann.

Für welche private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Golf, Lesen, Klavierspielen und Reisen.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an was …?

Tolle Gespräche mit meinem Mann.

Wie können Sie sich besonders gut entspannen?

Durch Bewegung. Und zwar am liebsten in der Natur.

Homeoffice, Büro oder mobil in der Bahn? Wo arbeiten Sie am häufigsten, wo am liebsten und warum?

Am liebsten im Büro, weil ich da nichts anderes machen kann, Homeoffice nur, damit ich Zeit für die Anfahrt spare.

Wie gehen Sie am liebsten aus?

In Hamburg am liebsten mit Kulturprogramm. In anderen Städten und Ländern gehe ich gern Essen, um Zeit für Gespräche mit meinen Liebsten zu haben und mich verwöhnen zu lassen.

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Spaghetti Arrabiata.

Mit welcher noch lebenden Persönlichkeit würden Sie gerne einmal einen Abend verbringen?

Ich habe gar nicht unbedingt den Wunsch, mit einer großen Persönlichkeit den Abend zu verbringen. Vielleicht würde es mich reizen, Frauenpersönlichkeiten wie Angela Merkel, Michelle Obama oder Ursula von der Leyen, zu sprechen.

Und mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag das Leben tauschen?

Mit einem Kind, um die Unbeschwertheit zu spüren.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Die Sonne und den blauen Himmel während der tristen Wintertage in Hamburg.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben – welchen Traum erfüllen Sie sich?

Ich würde ein E-Bike kaufen, eine Südamerikareise machen und den Rest an „Hand in Händchen spenden“- die Kinderhilfsinitiative von Dahler & Company.

Die Fragen stellte Janina Stadel.

Immobilien Zeitung

Camille Dufieux rückt bei Intreal auf, Michael Schneider bereitet Ausstieg vor

Camille Dufieux.

Camille Dufieux.

Quelle: Intreal

Karriere 16.11.2023
Deutschlands größte Service-KVG Intreal befördert zum 1. Januar 2024 Camille Dufieux zur Geschäftsführerin. Dufieux übernimmt dann zum Teil auch Aufgaben, die derzeit noch von ... 

Deutschlands größte Service-KVG Intreal befördert zum 1. Januar 2024 Camille Dufieux zur Geschäftsführerin. Dufieux übernimmt dann zum Teil auch Aufgaben, die derzeit noch von Geschäftsführer Michael Schneider wahrgenommen werden. Der will in den kommenden anderthalb bis zwei Jahren seinen Ausstieg vorbereiten. Den deutschen Immobilienfondsmarkt werden kommendes Jahr nach Einschätzung der künftigen Intreal-Chefin Wohnen, Logistik und Nahversorgung dominieren.

Intreal betreute als externe Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) per 30. September ein Fondsvermögen von 65,3 Mrd. Euro. Für Asset-Manager, die sich keine eigene KVG leisten möchten, fungiert sie als juristischer Eigentümer von Immobilien-Sondervermögen. Außerdem erledigt Intreal für andere KVGs bestimmte Servicefunktionen. Bislang teilen sich Michael Schneider und Andreas Ertle die Geschäftsführung des Unternehmens. Ab Januar steigt Dufieux mit ein und wird unter anderem für Anlagepolitik, Portfolio Supervision/Management, Transaktionen und Treasury verantwortlich sein.

Damit gibt Schneider Teile seiner Aufgaben an Dufieux ab. Er bleibt aber weiter zuständig für Vertrieb, KVG Services, Compliance, ESG und Backoffice. Außerdem sitzt Schneider weiterhin im Verwaltungsrat der Intreal Luxembourg, in der Dufieux bereits Geschäftsführerin ist und das auch weiterhin bleibt. Ertle kümmert sich in der Intreal-Geschäftsführung um Beteiligungsmanagement, Personal, Risikomanagement, Investmentsteuern und Recht.

„Ich möchte in den kommenden anderthalb bis zwei Jahren mein Geschäftsführermandat abgeben“, kündigt Schneider anlässlich der Erweiterung des Gremiums an. „Daher ist es wichtig, unsere Führung frühzeitig und richtig zu besetzen.“ Umfangreich einarbeiten muss sich Dufieux bei Intreal nicht: Sie stieß bereits 2010 zu den Hamburgern, damals als Portfolio Supervisorin und Prokuristin. Zuvor sammelte sie unter anderem als Kreditanalystin bei der Eurohypo sowie bei der HSH Nordbank und Warburg-Henderson Erfahrungen im Immobilien- und Fondsgeschäft.

Schwieriges Jahr für Immobilienfonds erwartet

2024, wenn Dufieux offiziell ins Intreal-Führungsgremium einsteigt, dürfte ebenso wie 2023 ein eher schwieriges Jahr für Immobilienfonds werden. Anleger halten sich aktuell mit neuem Geld zurück, da Anleihen attraktive Renditealternativen bieten und die Preisentwicklung am Immobilienmarkt schwer zu durchschauen ist. „Auch wenn das Tempo nachgelassen hat, gibt es trotzdem weiterhin neue Fonds“, betont Dufieux. „Wir bereiten gerade Mandate für die Asset-Klassen Logistik und Einzelhandel vor.“ Für viele bestehende Intreal-Fonds stehe außerdem noch abrufbares Kapital zu Verfügung, ergänzt Schneider. Mit Blick nach vorne mahnt er aber zur Vorsicht: „Manche Anleger glauben jetzt schon, dass der Einstiegszeitpunkt günstig ist, andere wollen noch abwarten. Der Lackmustest für die neuen Fonds kommt also noch.“

Als Asset-Klassen mit der stärksten Nachfrage im kommenden Jahr sieht Dufieux Wohnen, gefolgt von Logistik und Nahversorgerimmobilien. „Selektiv, strukturiert als Investment-KG, sind auch Büroinvestments weiterhin umsetzbar.“ Ein zusätzliches Zukunftsthema sind Infrastrukturfonds. Diese legt Intreal aktuell nur über Luxemburg auf, „perspektivisch werden wir uns damit aber auch in Deutschland beschäftigen.“

Auch mit den Folgen des Nachfrageeinbruchs auf die Immobilienbranche wird sich Intreal beschäftigen müssen. Rund 70 Asset-Manager zählt das Unternehmen als Fondspartner. Bei so mancher Adresse, die erst kurz vor dem Ende des Immobilienbooms neu ins Anlagegeschäft eingestiegen ist, steht vor der Umsetzung der ambitionierten Pläne inzwischen ein Fragezeichen. Außerdem betreut Intreal in ihren Fonds knapp 100 laufende Projektentwicklungen. Schneider, weiß, dass diese dazu beitragen werden, dass ihm in seiner verbleibenden Zeit als Geschäftsführer nicht langweilig werden wird: „Einige Projekte tragen das erwartete Fertigstellungsdatum 2025 – ob da immer alles rund laufen wird, bleibt abzuwarten.“

Monika Leykam

Mentoren wollen Young Leaders treffen

In persönlichen Treffen tauschen sich Mentoren und Mentees über ihre Erfahrungen aus. Was genau dabei thematisiert wird, entscheiden die Nachwuchskräfte.

In persönlichen Treffen tauschen sich Mentoren und Mentees über ihre Erfahrungen aus. Was genau dabei thematisiert wird, entscheiden die Nachwuchskräfte.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: bnenin

Karriere 16.11.2023
Der Berufsverband Urban Land Institute (ULI) startet im kommenden Jahr ein Mentoring-Programm für seine Nachwuchsmitglieder. Sie können mit erfahrenen Immobilienprofis in den Austausch ... 

Der Berufsverband Urban Land Institute (ULI) startet im kommenden Jahr ein Mentoring-Programm für seine Nachwuchsmitglieder. Sie können mit erfahrenen Immobilienprofis in den Austausch treten und ihr Netzwerk so erweitern. Die Bewerbungsphase für das Programm ist online gestartet.

Mit dem unternehmensübergreifenden Mentoring-Programm Citychangers for Future will der Berufsverband Urban Land Institute (ULI) im kommenden Jahr junge Immobilienprofis mit Führungskräften aus unterschiedlichen Sparten zusammenbringen. So soll eine Plattform für einen internationalen, interdisziplinären Wissens- und Erfahrungsaustausch entstehen, die auf der Verbindung zwischen Mentees und Mentoren aus unterschiedlichen Generationen basiert.

"Wir wollen den Marktzyklus nutzen und jetzt das wichtigste Investment, nämlich das in unsere Mitglieder und Leader von morgen, nicht vergessen", sagt Sabine Georgi, Geschäftsführerin des ULI in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Verband wolle bei der Next Gen schon zum Karrierestart ein Bewusstsein für die nachhaltige Gestaltung urbaner Lebensräume schaffen. "Gleichzeitig profitieren aber auch die Mentoren von den Ideen und Ansichten der Mentees", betont Georgi.

Die Mentoren, allesamt Mitglieder des Executive Committees von ULI, kommen aus 14 Unternehmen unterschiedlicher Sparten. Mit dabei sind unter anderem die Headhunterin Inga Beyler von Baustein Executive Search, Berlin-Hyp-CEO Sascha Klaus, Jens Kreiterling, Vorstandsmitglied des Projektentwicklers Landmarken, Andreas Muschter, CEO von Edge, Bulwiengesa-Vorstand Ralf-Peter Koschny und Markus Wiedenmann, Co-Founder und CEO von Art-Invest Real Estate Management. Wiedenmann betont den Nutzen des Austauschs gerade in diesen schwierigen Zeiten: "Als Mentor selbst aktiv zu werden bedeutet für mich, meine Erfahrungen weitergeben zu können. Für viele junge Menschen ist es die erste große Krise in ihrer Karriere und da ist Einordnung in den größeren Kontext und damit verbundene Chancen und Herausforderungen sicherlich besonders wertvoll."

Mit seinem Mentee wird sich Wiedenmann im kommenden Jahr mindestens vier Mal zu einem Austausch treffen. "Wie genau diese Begegnungen ablaufen werden und vor allem, welche Themen in vertraulichen Gesprächen auf den Tisch kommen, entscheiden die Nachwuchskräfte", erklärt Georgi. Von ihnen sei auch die Initiative gekommen, das Programm zu starten, genauer gesagt von Mitgliedern der verbandsinternen Young-Leaders-Gruppe für Young Professionals bis 35 Jahre. Die Mentoren haben sich dazu verpflichtet, bei den Treffen kein Nachwuchskräfte-Recruiting anzustoßen, sondern sich fachlich mit den Mentees auszutauschen und Teil ihres Netzwerks zu werden. Quartalsweise sollen die Treffen evaluiert werden, nach sechs Monaten gibt es einen Zwischenbericht.

Ein Blick über den Tellerrand ist erwünscht

"Was uns bei der Organisation wichtig war, ist, die Möglichkeit zu schaffen, auch mal über den eigenen Tellerrand zu blicken", sagt Georgi. Nachwuchskräfte müssen bei einer Bewerbung für einen Platz im Programm deshalb angeben, zu welchen Schwerpunktthemen sie sich Input wünschen. Die Verantwortlichen aus dem Verband stellen dann je nach Kapazitäten Matches zusammen, bei denen sich Nachwuchskräfte und erfahrene Profis aus unterschiedlichen Unternehmen und aus verschiedenen Sparten begegnen können. Dabei können sowohl Tandems als auch ganze Mentoring-Gruppen entstehen. Einzige Bedingung ist, dass die Mentees bereits Mitglied bei den Young Leaders des ULI sind.

Janina Stadel