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Corestate: ImmoScout-Chef Michael Bütter beerbt CEO Wilhelm

Michael Bütter.

Michael Bütter.

Quelle: Corestate Capital

Köpfe 07.02.2018
Der Investmentmanager Corestate Capital Holding bekommt im Mai 2018 einen neuen Chef. Der kommt von ImmobilienScout24, wo er erst im Frühjahr 2017 angefangen hatte. Sein Nachfolger bei der ... 

Der Investmentmanager Corestate Capital Holding bekommt im Mai 2018 einen neuen Chef. Der kommt von ImmobilienScout24, wo er erst im Frühjahr 2017 angefangen hatte. Sein Nachfolger bei der Onlineplattform steht auch schon fest.

Sascha Wilhelm, seit Herbst 2015 CEO der Corestate-Truppe und dort zuvor COO, stellt die Arbeit zum 30. April 2018 ein. Dafür nimmt Michael Bütter (47), aktuell bei Scout24 u.a. Mitglied des erweiterten Vorstands und Geschäftsführer von ImmobilienScout24, die Arbeit als Vorstandssprecher von Corestate zum 1. Mai 2018 auf. In Bütters Fußstapfen bei ImmoScout24 tritt Ralf Weitz. Dieser bildet zusammen mit Dr. Thomas Schroeter eine Doppelspitze.

Bütter und Schroeter hatten die Geschäftsführung von ImmoScout24 erst im April 2017 gemeinsam übernommen. (Senior Vice President und General Counsel bei Scout24 war Bütter schon seit Oktober 2015.) Jetzt verlässt der künftige Corestate-Kapitän ImmoScout auf eigenen Wunsch - sagt sein Nocharbeitgeber. Judith Jungmann und Stephan Spaete, die Schroeter und Bütter im vergangenen Frühjahr ablösten, hatten Anfang 2016 die Geschäftsführung übernommen. Größere Kontinuität zeigt die Vita von Neugeschäftsführer Weitz: Schroeters künftiger Co-Pilot arbeitet schon seit zehn Jahren in unterschiedlichen leitenden Funktionen für ImmoScout; der Geschäftsleitung gehört er bereits seit 2010 an.

Harald Thomeczek

IS24 bekommt neue Doppelspitze

Köpfe 20.04.2017
ImmobilienScout24 tauscht seine Geschäftsführung aus. Mit sofortiger Wirkung übernehmen Michael Bütter und Thomas Schroeter die Spitze des Unternehmens. Das neue Führungsduo folgt auf Judith ... 

ImmobilienScout24 tauscht seine Geschäftsführung aus. Mit sofortiger Wirkung übernehmen Michael Bütter und Thomas Schroeter die Spitze des Unternehmens. Das neue Führungsduo folgt auf Judith Jungmann und Stephan Spaete.

Bütter (47) deckt dabei den immobilienwirtschaftlichen Schwerpunkt ab. Er ist seit Oktober 2015 Senior Vice President beim Mutterkonzern Scout24. Von 2008 bis 2013 war er Chief Compliance Officer des Vonovia-Vorgängers Deutsche Annington gewesen. Auch während der folgenden knapp vier Jahre beim Anlagenbauer Ferrostaal hatte er unter anderem als Vorstandsmitglied von RICS Deutschland Kontakt zur Immobilienbranche gehalten.

Schroeter (38) hingegen entstammt der IT-Wirtschaft. Seit März 2017 leitete er als Senior Vice President den Bereich Marketing & Product bei ImmobilienScout24. Zuvor hatte er seit 2014 für den Online-Marktplatz eBay gearbeitet, zuletzt als COO Deutschland. Darüber hinaus war er Geschäftsführer der Ende 2016 von eBay verkauften Tochterfirma ViA-Online. Weitere Stationen waren die Privatkundenbank Clariden Leu in der Schweiz sowie das Beratungsunternehmen The Boston Consulting Group in München.

Die Vorgänger Jungmann und Spaete scheiden nach Angaben von ImmobilienScout24 in gegenseitigem Einvernehmen aus dem Unternehmen aus. Beide hatten seit Anfang 2016 an der Spitze des Immobilienportals gestanden. Jungmann war seit Ende 2014 zudem Leiterin der HR-Abteilung der gesamten Scout24-Gruppe.

Kurz zuvor hatte ImmobilienScout24 gemeldet, sich mit 25% an dem Start-up wg-suche.de zu beteiligen. Die Investitionssumme liegt im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich, heißt es. Damit baue das Portal seine Reichweite bei einer "jungen und mobilen Zielgruppe" aus, erklärt das IS24-Management.

Das WG- und Wohnportal wg-suche.de will vor allem Studenten und Berufseinsteiger zusammenbringen, die eine Unterkunft suchen bzw. anbieten. Auf der Plattform sollen individuelle Profile helfen, den richtigen Mitbewohner zu finden. Das Start-up legt seinen Schwerpunkt auf 30 angesagte Studentenstädte in Deutschland. Es hat nach eigenen Angaben rund 300.000 Nutzer im Monat (am Desktop und mobil), die typischerweise zwischen 18 und 28 Jahre alt sind.

Peter Dietz,Volker Thies

"Für einen guten ersten Eindruck haben Sie 150 Millisekunden Zeit"

Wie sollten Berufseinsteiger oder Praktikanten im neuen Job auftreten? Tipps und Tricks gab es dazu von Buchautorin und Coach Anke Quittschau.

Wie sollten Berufseinsteiger oder Praktikanten im neuen Job auftreten? Tipps und Tricks gab es dazu von Buchautorin und Coach Anke Quittschau.

Bild: Alexander Sell

Karriere 02.07.2015
Der Wechsel vom Hörsaal ins Büro ist von vielen Unsicherheiten begleitet. Mit dem Eintritt ins Berufsleben sind andere Umgangsformen gefragt und der Erfolg wird am Output und nicht mehr in ... 

Der Wechsel vom Hörsaal ins Büro ist von vielen Unsicherheiten begleitet. Mit dem Eintritt ins Berufsleben sind andere Umgangsformen gefragt und der Erfolg wird am Output und nicht mehr in Klausurnoten gemessen. Wie der Spagat zwischen Selbstüberschätzung und -vermarktung bei der Jobsuche gelingt, verrieten die Immobilienprofis auf dem IZ-Karriereforum. Hier die wichtigsten Tipps rund um die Themen Networking, Bewerbungsschreiben und für die ersten Tage beim neuen Arbeitgeber.

Studenten haben es bei der Jobsuche nicht immer leicht. Konkurrieren sie doch gemeinsam mit ihren Kommilitonen mit bislang ähnlichen Lebensläufen um dieselben Jobs. Die Bewerbungsmappe sollte dem Personaler schnell einen guten Überblick über den Kandidaten vermitteln. Deswegen sei es wichtig, "den Lebenslauf mit Leben zu füllen", sagt Personalberater Olaf Kenneweg. Gemeint ist, die verschiedenen Praktika, Ehrenämter oder Werkstudententätigkeiten mit zwei, drei Spiegelstrichen zu erläutern, da darf der Lebenslauf auch schon mal zwei Seiten in Anspruch nehmen. "Der Lebenslauf ist die Visitenkarte", sagte Kenneweg, der mit vier weiteren Beratern während des IZ-Karriereforums die Bewerbungsmappen der Teilnehmer prüfte.

Ähnlich sah das auch Monika Ulmer von E/O/S Recruiting. Sie riet dazu, in die oft recht kurzen Lebensläufe Zwischenzeugnisnoten sowie sportliche Erfolge und Ehrenämter aufzunehmen. Sie warnte davor, im Anschreiben zu dick aufzutragen. Dann sei "hinten im Lebenslauf alles ganz nackert". Thorsten Bach von Rundstedt Executive Search empfiehlt das Design von Anschreiben eher schlicht zu halten und dafür mit den Inhalten zu punkten. Darüber hinaus gab es von den vier Beratern auch viel Hilfestellung zu den Formalien, angefangen von sinnvollen Dateibezeichnungen und kleinen Dateigrößen bei E-Mail-Bewerbungen bis hin zu der persönlichen, also namentlichen Ansprache des Empfängers. Wenn eine Gehaltsvorstellung in der Ausschreibung gefragt ist, dann sollte auch tunlichst eine genannt werden. Denn sonst sei der Bewerber schon vor der Einstellung einer Aufforderung seines potenziellen Chefs nicht nachgekommen.

Wer die Hürde des Bewerbungsgesprächs erfolgreich genommen hat, dem steht der erste Tag im neuen Job bevor. Karrierecoach Anke Quittschau verriet den Einsteigern, wie sie einen guten ersten Eindruck hinterlassen. "Dafür haben sie nur 150 Millisekunden Zeit." Eine wichtige Rolle spielt dabei die korrekte Kleidung. Bei der Beantwortung ihrer Quizfragen zu Benimmregeln zeigte sich, dass nicht immer die Mehrheit der Zuschauer Recht hatte. Nicht jeder wusste beispielsweise, dass ein schwarzer Anzug in Deutschland immer noch nur zu besonderen Anlässen getragen werden sollte. Während die Anzugsfarbe Braun zwar in Ordnung, aber eher langweilig sei, empfiehlt die Autorin die Farbe dunkelblau: "Das ist sehr vertrauenserweckend."

Viel falsch gemacht wird auch bei der Begrüßung oder Vorstellung von Personen. So sollte immer die in der Unternehmenshierarchie tiefer stehende Person der ranghöheren vorgestellt werden. "Die wichtige Person bekommt die Info zuerst." Ladies first könne man im Geschäftsleben - im Gegensatz zum Privatleben - getrost vergessen. Für Überraschung sorgte bei vielen auch Quittschaus Hinweis, dass es in Männer-Jackets links unten ein kleines Visitenkartentäschchen gibt. "Dann sind die Karten auch nicht so körperwarm wie in der Brusttasche."

Berufseinsteiger sollten zudem nicht zu fordernd sein, mahnt die Co-Autorin der Bücher "Die ersten 100 Tage im neuen Job: Vom Start weg erfolgreich" und "Business-Knigge: Die 100 wichtigsten Benimmregeln". Als Beispiel für einen Fehltritt berichtet sie von jungen Arbeitskräften, die von ihrem Unternehmen kostenlos Wohnungen zur Verfügung gestellt bekommen haben. Doch sie verlangten zusätzlich, dass ihnen auch noch die Parkplatzgebühren erstattet werden - und schossen damit nach Quittschaus Meinung über das Ziel hinaus. Mit Kritik sollten sich Neueinsteiger während der ersten Zeit ebenfalls zurückhalten. "Verschaffen Sie sich erst mal einen Überblick über die internen Strukturen und Machtverhältnisse."

Gefragt seien hingegen Mitarbeiter, die klare Aussagen treffen und nicht alles skeptisch beurteilen, weiß Unitas-Vorstand Christian Rücker. "Es ist machbar, wenn ..." hört sich in den Ohren von Arbeitgebern besser an als "Es geht nicht, weil", erklärte er auf dem parallel stattfindenden Hochschultag der Royal Institution of Chartered Surveyors. Auch die Fähigkeit zum erfolgreichen Netzwerken hält er für wichtig.

Diesem Thema widmete sich Sayin Alim, Key Account Manager bei Immobilien-Scout24, in einem eigenen Vortrag. "Netzwerke sind ein Wettbewerbsvorteil", sagte er, und zwar für einen selbst und das Unternehmen. Mit der richtigen Info ließen sich Prozesse beschleunigen. Messen, Fachtagungen, Berufsverbände und Alumni-Teffen böten zahlreiche Chancen zum Kennenlernen neuer Kontakte. Neben Xing empfiehlt Alim, sich auch eine eigene Datenbank aufzubauen. Deutsch-englischer "Managersprech" sei beim Netzwerken tunlichst zu unterlassen, ebenso wie die eigenen Kontakte für den persönlichen Erfolg zu missbrauchen.

Doch trotz aller Fallstricke, die im Berufsalltag lauern, machte Unitas-Vorstand Rücker den Teilnehmern Mut: "Sie werden einen Job finden. Die Immobilienbranche ist ein Wachstumsmarkt." Allerdings müsste sich jeder zunächst die Frage stellen, wie er leben will. "Wollen Sie einen Arbeitsplatz oder wollen Sie eine Karriere?" Wer jetzt mit "Karriere" antwortet, sollte 20 Stunden Mehrarbeit pro Woche einplanen.

Sonja Smalian,Lars Wiederhold