Marcus Hermes dockt nach CG-Intermezzo beim BLB NRW an

Die neue Geschäftsführung des BLB NRW: Marcus Hermes und Gabriele Willems.

Die neue Geschäftsführung des BLB NRW: Marcus Hermes und Gabriele Willems.

Quelle: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW), Urheber: Andreas Köhring

Köpfe 06.09.2017
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB NRW hat wieder zwei Geschäftsführer: An die Seite von Gabriele Willems, die im Frühjahr 2015 im Zuge der Neuausrichtung des landeseigenen ... 

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB NRW hat wieder zwei Geschäftsführer: An die Seite von Gabriele Willems, die im Frühjahr 2015 im Zuge der Neuausrichtung des landeseigenen Immobiliendienstleisters an die Spitze rückte, gesellt sich nun Marcus Hermes. Dieser füllt die Vakanz, die mit der Freistellung von Dr. Martin Chaumet im Dezember 2016 entstanden war. Als Grund für die Trennung wurden damals "unüberbrückbare Differenzen innerhalb der Geschäftsführung" angegeben. Für die Neuausrichtung und die Umwandlung in eine Anstalt des öffentlichen Rechts sei es unerlässlich, dass die Geschäftsführung als Team funktioniere, hieß es.

Der Neue im Team, Marcus Hermes, seines Zeichens Diplom-Kaufmann aus Köln, gab zuletzt ein kurzes Gastspiel beim Berliner Projektentwickler CG-Gruppe (als Leiter des Geschäftsfelds Vertical Village). Seit Monatsanfang kümmert er sich vorrangig um kaufmännische Themen und die wirtschaftliche Ausrichtung des BLB NRW. Die genaue Aufteilung der Zuständigkeitsbereiche läuft noch. Vor seinem Wechsel zu CG war er rund drei Jahre lang beim österreichischen Baukonzern Porr für die ost- und südosteuropäischen Landesgesellschaften verantwortlich. Davor hatte er insgesamt zehn Jahre als Geschäftsführer bzw. CFO für verschiedene Gesellschaften im Hochtief-Konzern gearbeitet.

Harald Thomeczek

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Wiener Staatsanwälte ermitteln wegen Eyemaxx-Insolvenz

Köpfe 09.06.2022
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien hat im Zusammenhang mit der Insolvenz des deutsch-österreichischen Immobilienentwicklers Eyemaxx Real Estate Ermittlungen gegen ... 

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien hat im Zusammenhang mit der Insolvenz des deutsch-österreichischen Immobilienentwicklers Eyemaxx Real Estate Ermittlungen gegen zwei Personen aufgenommen. Eine davon ist laut der österreichischen Zeitung Der Standard der Gründer, Vorstand und größte Aktionär von Eyemaxx: Michael Müller.

„Wir führen ein Verfahren gegen zwei Personen“, sagte Oberstaatsanwalt und Mediensprecher René Ruprecht der Immobilien Zeitung (IZ). Die Vorwürfe lauten auf Untreue, Betrug, betrügerische Krida – im österreichischen Strafrecht die vorsätzliche oder fahrlässige Herbeiführung der Zahlungsunfähigkeit durch einen Schuldner zum Schaden der Gläubiger – sowie grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen. Die Untersuchungen wurden bereits im Februar eingeleitet, Ausgangspunkt war eine Anzeige.

Ein Ende ist laut Staatsanwalt Ruprecht noch nicht abschätzbar. Zur Identität der Beschuldigten dürfe er beim derzeitigen Stand der Ermittlungen keine Auskunft geben. Denn ob die Staatsanwälte überhaupt etwas finden, was strafbar war, ist noch offen. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung. „Wir sind noch mittendrin in den Ermittlungen und von einer möglichen Anklage oder gar einem Urteil noch weit entfernt“, so der Staatsanwalt. Auch zu den konkreten Vorwürfen, die u.a. gegen Müller im Raum stehen sollen, mochte Ruprecht nichts Näheres sagen.

Laut der österreichischen Zeitung Der Standard gehen die Ermittler unter anderem dem Verdacht nach, dass die Beschuldigten „investitionsbereite“ Anleihezeichner und einen Darlehensgeber noch sechs Wochen vor dem Insolvenzantrag nicht korrekt über die wirtschaftliche Lage der Firma informiert hätten. Außerdem bestehe der Verdacht, dass der Projektentwickler von ihm emittierte Anleihen nicht mit Einnahmen aus dem operativen Geschäft bedient habe, sondern durch die Begebung neuer Anleihen. Ein dritter Vorwurf laute: Eine Anleihe, die mit dem Schloss in Leopoldsdorf bei Wien – zugleich Sitz von Eyemaxx und Wohnsitz Müllers – besichert war, sei gerade noch rechtzeitig vollständig bedient worden, um eine Anfechtung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens auszuschließen. Ein Teil dieses Geldes sei von einer Eyemaxx-Tochter gekommen – ohne dass der Beschuldigte Sicherheiten bestellt und die nötigen Beschlüsse eingeholt habe. Müller wies gegenüber dem Standard die Vorwürfe „aufs Schärfste“ zurück.

Die Gläubiger, u.a. die Zeichner von drei Anleihen, hatten bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens am Landesgericht Korneuburg in Niederösterreich Mitte Dezember 2021 Forderungen über rund 165 Mio. Euro angemeldet. Im Januar wurde in Aschaffenburg, wo Eyemaxx seinen offiziellen Sitz hat, ein Sekundärverfahren eröffnet.

Den ursprünglichen Sanierungsplan zog die österreichische Insolvenzverwalterin kurz vor Weihnachten zurück. „Es war der ausdrückliche Wunsch der Gläubiger, das Sanierungsverfahren nicht weiter zu betreiben und die Vermögenswerte stattdessen in einem Konkursverfahren zu verwerten“, sagte Wolfgang Schuster-Kramer, Vizepräsident des Landesgerichtes Korneuburg, seinerzeit der IZ. Der Schwenk vom Sanierungs- zum Konkursverfahren dürfte vermutlich damit zu erklären sein, dass die den Gläubigern in Aussicht gestellte Quote von 20% nicht ohne eine Verwertung von Vermögensgegenständen erfüllt werden kann. Außerdem scheiterte offensichtlich ein Asset-Deal, der die Sanierung hätte finanzieren sollen.

Harald Thomeczek