An den Bonuszahlungen für Manager wird gespart

Karriere 14.03.2024
Wer nach einem Arbeitgeberwechsel mehr verdienen will als vorher, muss sich genau umschauen, was Investmentmanager und Private-Equity-Gesellschaften versprechen. Vor allem, wenn man bei der ... 

Wer nach einem Arbeitgeberwechsel mehr verdienen will als vorher, muss sich genau umschauen, was Investmentmanager und Private-Equity-Gesellschaften versprechen. Vor allem, wenn man bei der Entlohnung auf einen hohen Bonus zum Fixgehalt setzt. Doch wenn ein Kandidat ein gutes Netzwerk mitbringt, lassen sich die Unternehmen diese Kontakte weiterhin etwas kosten.

Als ein "insgesamt zähes Jahr" bezeichnet Alice Fontana die Personalsuche in der deutschen Immobilienwirtschaft in den vergangenen zwölf Monaten und bezieht sich damit auch und vor allem auf Gehaltsverhandlungen. Als Managing Partner der Personalberatung Bohill Partners mit Sitz in London sucht Fontana zusammen mit ihren Kollegen als Headhunterin nicht nur passende Kandidaten für offene Stellen in der deutschen Finanz- und Immobilienwirtschaft, sondern analysiert mit ihnen auch jährlich die Fixgehälter und Bonuszahlungen, die für die Experten hierzulande gezahlt werden.

Mit Blick auf die vergangenen Monate zieht Fontana eine nüchterne Bilanz: "Durch ein höheres Zinsniveau kam es schon seit 2022 zu einer rasanten Abnahme von Transaktionsvolumen, was am Ende auch zu schwachen Boni im Bereich Investment geführt hat. Dieser Trend hielt auch 2023 an." Dennoch fanden die Gehaltsbeobachter einige Sparten, in denen ordentlich Geld verdient wird. "Private-Equity-Unternehmen finden den deutschen Markt im Moment spannend. Sie suchen nach Experten, die Deals hierzulande identifizieren und umsetzen können. Wer ein entsprechendes Netzwerk mitbringt, ist begehrt und kann weiterhin auf eine gute Entlohnung hoffen", sagt Fontanas Kollege Joseph Smith.

Vor allem rund um Frankfurt seien zuletzt einige Stellen für internationale Private-Equity-Fonds besetzt worden, weil Deutschlands Finanzmetropole für diese Investoren nach wie vor der beliebteste Standort zu sein scheint. Hinzu kommt ein neuer Trend, der sich auf dem Personalmarkt allmählich an den deutschen Standorten der Private-Equity-Gesellschaften abzeichnet, wie Emilia Angell, Mitautorin der Gehaltsstudie, erklärt: "Sie bauen die Infrastruktur im Bereich Risikomanagement aus."

Entsprechende Stellen wurden rund um die Pandemie schon in Londoner Firmen geschaffen, in Deutschland gab es sie bisher nur bei großen Banken und größeren institutionellen Investoren, wie zum Beispiel bei Versicherungen. Genau von dort wollen die Headhunter die Mitarbeiter nun in die Private-Equity-Häuser locken – wenn sie genügend Fremdsprachenkenntnisse mitbringen und in der englischen Sprache verhandlungssicher sind. Reizvoll sei der Wechsel für einige Experten deshalb, weil sie so die Chance bekämen, neue Strukturen und Systeme aufbauen und sich mit für sie neuen Produkten beschäftigen könnten.

Wie diese Positionen gehaltlich anzusetzen sind, können die Experten von Bohill Partners noch nicht genau sagen, das werde sich in den kommenden Jahren zeigen. "Fakt ist aber, dass das Basisgehalt für diese Stellen relativ hoch angesetzt wird und die Boni im Vergleich dazu den geringeren Teil ausmachen werden", weiß Fontana.

Im Bereich Capital Raising gewinnt ein gutes Netzwerk bei der Suche nach einem Job an Bedeutung. Hintergrund ist laut Fontana, dass neue Investorenkreise erschlossen werden müssen. "Weil institutionelle Investoren noch zurückhaltend sind, versuchen die Capital-Raiser nun an Family-Offices und Stiftungen heranzukommen." Ein gutes Netzwerk innerhalb dieser Investorengruppen wird dementsprechend honoriert. Wer passende Verbindungen aus einer früheren Position mitbringt, kann inklusive Boni auf bis zu 220.000 Euro Jahresgehalt als Vice-President kommen, auf Director-Ebene locken gar bis zu 400.000 Euro.

Spitzengehälter gibt es bei den Private-Equity-Gesellschaften

Im Durchschnitt sind die Boni aber auch in diesem Segment geschrumpft. Waren für einen Managing Director 2022 noch bis zu 430.000 Euro als Bonus drin, kamen er 2023 nur noch auf maximal 275.000 Euro. Die höchsten Boni auf Vice-President-Ebene sind von 120.000 auf 80.000 Euro gesunken.

Fontana sieht dabei einen klaren Zusammenhang zwischen dem eingesammelten Geld und der Auszahlung, die in dieser Sparte ganz besonders eng aneinander geknüpft sind. Gerade auf den seniorigen Leveln habe es deshalb im Vergleich zum Vorjahr starke Differenzen gegeben. Die Fixgehälter hingegen sind stabil geblieben und sogar um wenige 1.000 Euro in den Spitzenpositionen gestiegen.

Und das ist auch gut so, sagt Fontana, denn wer zu wenig zahlt, müsse im aktuellen Marktumfeld mit Abwerbungen seiner Mitarbeiter durch andere Unternehmen rechnen. Ein Wechsel alleine reicht aber laut Smith nicht aus, um das Gehalt aufzustocken – egal in welcher Sparte. Wo bis vor einigen Jahren der Sprung von einem zu einem anderen Unternehmen noch eine Gehaltssteigerung von 20% bis 25% versprach, konnten die Wechsler laut Smith 2023 im Schnitt nur noch mit einem Plus von 4% bis 5% rechnen. "Das entspricht gerade mal dem Inflationsausgleich", kommentiert der Personalexperte und bezieht sich dabei sowohl auf Capital-Raiser als auch auf Investment-Experten und Asset-Manager.

Dabei seien gerade letztere seit rund zwei Jahren extrem gefragt. Ihre Gehälter haben sich im Vergleich zu 2022 vor allem bei den Investmentmanagern nach oben entwickelt. Dort verdiente ein Vice-President im Asset-Management 2023 zwischen 105.000 und 215.000 Euro, ein Director konnte auf bis zu 210.000 Euro Gesamtzahlung kommen und ein Managing Director verdiente zwischen 225.000 und 440.000 Euro. Private-Equity-Gesellschaften legten bei allen drei Top-Leveln noch einige Tausend Euro drauf. Vor allem die Boni fielen in den meisten Fällen großzügiger aus als bei den Investmentmanagern.

Janina Stadel

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Die Gründer von Greenox wollen Vorbilder sein

Karriere 28.11.2024
Start-up. Mit ihrer Energieberatung Greenox Group sind Maximilian Seifert und Simeon Forster in die Immobilienwirtschaft eingestiegen. Mit der Auftragslage wächst auch die Verantwortung der ... 

Start-up. Mit ihrer Energieberatung Greenox Group sind Maximilian Seifert und Simeon Forster in die Immobilienwirtschaft eingestiegen. Mit der Auftragslage wächst auch die Verantwortung der jungen Gründer. Trotzdem wollen sie ihre Generation ermutigen, sich auf das Abenteuer Gründung einzulassen.

Den sicheren Job nach der Ausbildung bei der Bank und die Stelle als Assistenz des Konzernsprechers bei einem großen Automobilzulieferer haben Maximilian Seifert und Simeon Forster aus Stuttgart hinter sich gelassen. Mit 24 und 26 Jahren sind sie seit dem Frühjahr 2023 mit ihrem eigenen Start-up, der Greenox Group, Teil der Immobilienbranche. Auf diese waren sie überhaupt erst gekommen, weil sie Leerlaufzeiten während der Corona-Pandemie nutzten, um im Nebenjob Foto- und Videoaufnahmen mit Drohnen zu produzieren und aufgrund ihrer Auftraggeber vor allem Bauprojekte vor die Linse bekamen. Ihre Vision wurde es, digitale Abläufe, die Forster in der Automobilbranche kennengelernt hat, auf die energetische Optimierung von Immobilien zu übertragen.

Um ihr eigenes Geschäft zu starten, setzten sich die beiden Freunde mit unterschiedlichen Handwerksbetrieben zusammen. Die passenden Ansprechpartner fanden sie über die Online-Börse Nexxt-Change des Bundeswirtschaftsministeriums. "Viele wissen, dass sie in Zukunft ihre Arbeitsschritte anpassen müssen. Zum einen, um attraktiv für den Nachwuchs zu bleiben, zum anderen aber auch, um die Verwaltung trotz Fachkräftemangel noch stemmen zu können", sagt Seifert. "In vielen Betrieben frisst der administrative Aufwand für Akquise, Internetauftritt, Buchhaltung und Personalthemen durch den geringen Digitalisierungsgrad viel Zeit. Strategische Überlegungen bleiben oft aus", fasst Forster die Erkenntnisse aus den Gesprächen zusammen. "Hier setzen wir an, um Handwerkern den Rücken für ihre eigentlichen Aufgaben freizuhalten, sodass sie sich stärker auf die Umsetzung und ihre operativen Stärken konzentrieren können", beschreibt er die Geschäftsidee.

Weil die Probleme vor allem in der Energieberatung verbreitet sind, haben sich die beiden Gründer im Januar Verstärkung in diesem Fachgebiet geholt und ihren ersten Mitarbeiter, einen Schornsteinfeger und Energieberater, eingestellt. Innerhalb weniger Monate wuchs das Team und zählt mittlerweile 14 Leute im Alter zwischen Mitte 20 und Anfang 60. "Inzwischen sind wir ein Nachhaltigkeitsbüro geworden. Unsere Dienstleistung fängt bei der Energieberatung an. Weiter geht es mit der Planung von energetischen Maßnahmen durch unseren hauseigenen Architekten, und auch die Umsetzung übernehmen wir. Derzeit noch durch Partnerunternehmen und in den kommenden Jahren dann nur noch durch eigene Handwerker in ganz Deutschland", sagt Seifert.

 

 

"Wenn du eine Idee hast, an die du glaubst – dann wage es!"

Seifert und Forster bemerkten auch schnell, dass viele kleine und mittelständische Betriebe auf Nachfolgersuche sind. Zum Jahreswechsel stehen sie nun vor der Übernahme eines ersten Betriebs, was durch dessen hauseigene Handwerker zwölf zusätzliche Angestellte bedeutet. Weil mit dem Mitarbeiterstamm auch die Verantwortung für die Firmeneigentümer wächst, wollen sie Betriebe nur schrittweise in ihr Unternehmen eingliedern. "Wachstum erfordert Geld oder Investoren, ein gutes Netzwerk und Zeit", sagt Seifert, der sich mit der Greenox Group ein Lebenswerk aufbauen will. Deshalb denken die beiden parallel zu jedem Wachstumsschritt auch digitale Lösungen mit, die zusätzliche Aufgaben erleichtern sollen. Derzeit entwickeln sie mit Hilfe eines indischen Entwicklerteams eine unternehmenseigene Plattform, die Energieberatern Vororttermine ersparen soll, weil sie Fotos und Dokumente der Eigentümer zusammenstellt.

 

"Wir merken, dass das Interesse und die Aufträge immer mehr werden. Und wir selbst sind dadurch an vielen Tagen an der Belastungsgrenze." Das gemeinsame Ziel von energieeffizienten Gebäuden treibe das Team an, sagt Forster. Am Ende des Tages müsse aber Geld reinkommen, nicht zuletzt für die Löhne der Mitarbeiter, erklärt der Gründer. Sie selbst verzichteten die ersten Monate noch auf ein eigenes Gehalt. Wie man ein Unternehmen führt, habe er in der Theorie in seinem Studium gelernt, sagt Forster, der Technische Betriebswirtschaftslehre und Innovationsmanagement studiert hat. "Aber wir wissen noch längst nicht alles", sagt er. Durch regelmäßige Feedbackrunden mit den Mitarbeitern wollen sie sicherstellen, dass sich keine internen Probleme anstauen.

Auch die Arbeitsteilung im Gründerteam ist abgesprochen. Forster sieht sich als "den Innenminister" und kümmert sich um Forschung, Entwicklung und Nachhaltigkeit, während Seifert die Rolle des "Außenministers" übernommen hat und für den Vertrieb und die Akquisition zuständig ist.

So früh ein eigenes Unternehmen gegründet zu haben, bereuen die beiden nicht, auch wenn im privaten Umfeld zunächst einige skeptisch waren. Im ersten Jahr konnten sie einen Jahresumsatz in Höhe von 33.000 Euro erzielen, für 2024 rechnen sie mit knapp 1 Mio. Euro. Diese Zahlen zeigen den beiden, dass es durchaus möglich ist, sich mit dem entsprechenden Engagement in der Branche etwas aufzubauen. Sie wollen Branchenkollegen in ihrem Alter dazu ermutigen, einen ähnlichen Schritt zu gehen. "Wenn du eine Idee hast, an die du glaubst – dann wage es", appelliert Forster und sagt: "Als Gründer gestalten wir aktiv, wie unsere Zukunft aussehen wird – sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich. Wir glauben an die Kraft von Eigeninitiative und an die Möglichkeit, mit Durchhaltevermögen, Kreativität und dem richtigen Team wirklich etwas zu verändern". Sein Kollege Seifert will vor allem eins: anpacken. "Wir geben Vollgas und machen einfach. Wir leben unseren Traum, mit allen Höhen und Tiefen", sagt er.

Janina Stadel

Heute mal null Bock? Kein Problem!

Der Null-Bock-Tag soll auch die Kreativität fördern.

Der Null-Bock-Tag soll auch die Kreativität fördern.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: luckybusiness

Karriere 21.11.2024
Arbeitszeit. Weil die Motivation, ins Büro zu kommen, nicht immer bei vollen 100 % liegt, bietet Reba Immobilien seinen Mitarbeitern einen Sonderurlaubstag an. Den "Null-Bock-Tag" hat sich ... 

Arbeitszeit. Weil die Motivation, ins Büro zu kommen, nicht immer bei vollen 100 % liegt, bietet Reba Immobilien seinen Mitarbeitern einen Sonderurlaubstag an. Den "Null-Bock-Tag" hat sich Vorstand Holger Ballwanz einfallen lassen, damit seine Mitarbeiter bei Bedarf Kraft tanken können.

Als Holger Ballwanz am frühen Morgen auf dem Weg ins Büro in einen Stau geriet, hatte er einfach null Bock auf diesen Tag. "Und so geht es uns allen doch ab und zu", weiß der Vorstand von Reba Immobilien. Aus seiner Laune heraus kam ihm die Idee, eine Phase mit schlechter Tagesform einfach offiziell zu machen. Er führte in seinem Unternehmen spontan den "Null-Bock-Tag" ein.

"An diesem Tag sind Mitarbeiter dazu ermutigt, keine Meetings zu besuchen, keine Deadlines einzuhalten und keine Arbeitsziele zu verfolgen. Stattdessen sollen sie ihren Tag selbstbestimmt gestalten – sei es durch Entspannung, persönliche Projekte oder kreative Auszeiten", beschreibt er das Konzept. Einmal im Jahr dürfen die weltweit rund 100 Mitarbeiter, von denen etwas mehr als 30 an den deutschen Standorten beschäftigt sind, sich einen flexiblen zusätzlichen Urlaubstag wählen. Das Gehalt wird weiterbezahlt, so als ob der Kollege an diesem Tag ganz normal im Büro oder auf der Baustelle erschienen wäre.

Ganz neu ist die Idee nicht. Ihren Ursprung hat sie in Großbritannien. Dort sind die Tage als "Reset Days" in vielen Unternehmen bereits verbreitet. Auch große internationale Konzerne wie Google, Microsoft und Linkedin bieten die Möglichkeit, sich ab und zu mal auszuklinken. In Deutschland ist die Maßnahme bisher eher bei Start-ups zu finden. Besonders großzügig geht der Kondom-Hersteller Einhorn mit den Null-Bock-Tagen um. Dort können sich Mitarbeiter so oft sie wollen abmelden, ohne Grenze nach oben. Im Schnitt nutzen die Angestellten laut Unternehmensangaben aber nur ein bis fünf Mal pro Jahr die Gelegenheit.

Beim Investor und Projektentwickler Reba habe sich das Projekt noch am Tag der Einführung schnell in der Belegschaft herumgesprochen. Als Rückmeldung kam bei Ballwanz an, dass die Mehrheit der Angestellten glaubt, dass die Initiative nicht nur zur Reduzierung von Stress und Überlastung beiträgt. Stattdessen sehen viele darin eine Möglichkeit, den eigenen kreativen Austausch zu fördern. Zudem profitiere die Stimmung im Team davon, wenn keiner ein gemeinsames Projekt wegen Unaufmerksamkeit oder schlechter Laune ausbremst. "Die Maßnahme trägt dazu bei, Low-Performance-Arbeitstage zu verringern, indem sie den Mitarbeitenden eine bewusste Auszeit zur Förderung ihrer mentalen Gesundheit und Effizienzsteigerung ermöglicht", hofft Ballwanz.

Damit der Arbeitsfluss nicht gestört wird, liege es in der Eigenverantwortung der Mitarbeiter, ihren Null-Bock-Tag nur dann einzulegen, wenn der Terminplan es zulässt. "Prinzipiell kann das ganz spontan geschehen. Eine E-Mail an die Verwaltung genügt. Doch wenn ein längeres Meeting oder ein wichtiger Termin auf dem Tag liegt, was schon mit Vorlauf abgesprochen wurde, dann muss die Auszeit natürlich verschoben werden", schränkt Ballwanz ein.

Kommentar zu "Heute mal null Bock? Kein Problem!"
Es muss nicht immer der Ärger über einen Stau sein. Schlecht geschlafen, private Dinge im Kopf oder eine fixe Idee, die direkt umgesetzt werden will.

In welchen Situationen genau – ob wirklich durch schlechte Laune, am Folgetag einer Weihnachts- oder Familienfeier oder zur spontanen Wochenendverlängerung – die Mitarbeiter von ihrem freien Tag Gebrauch machen, könne Ballwanz so kurz nach der Einführung noch nicht einschätzen. Er kann sich jedoch vorstellen, dass es zu weniger Krankmeldungen kommt, da diese in manchen Fällen in genau den Situationen entstehen, in denen in Zukunft der Null-Bock-Tag greifen kann. Für das Unternehmen bedeute das dann wiederum weniger Aufwand in der Verwaltung.

Das spezielle Angebot will Reba Immobilien künftig nach außen kommunizieren, etwa bei Stellenausschreibungen, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. "Der Null-Bock-Tag ist Teil unserer Strategie, die Unternehmenskultur zu verbessern, den Teamgeist zu stärken und gleichzeitig das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter zu fördern." Nicht zuletzt wolle das Unternehmen Burnouts, die durch zu hohen Druck im Job entstehen, vorbeugen, indem es ein Zeichen dafür setzt, dass schlechte Tagesform im Berufsalltag akzeptiert wird.

Janina Stadel

Kommentar zu "Heute mal null Bock? Kein Problem!"

Karriere 21.11.2024
Es muss nicht immer der Ärger über einen Stau sein. Schlecht geschlafen, private Dinge im Kopf oder eine fixe Idee, die direkt umgesetzt werden will. ... 
Wer mit Gedanken fernab der eigentlichen Arbeit am Schreibtisch sitzt, ist vielleicht physisch im Büro anwesend, aber bekommt durch mangelnde Konzentration doch nichts geschafft. Ein Tag pure Auszeit kann genügen, um den Fokus wieder auf die beruflichen To-Dos zu lenken. Ein Chef, der das erkennt, weiß, dass die Leistung seiner Mitarbeiter auf ihren Ideen und ihrem geistigen Input für Produkte und das Unternehmen besteht. Zu wissen, dass Ablenkung oder tageweise Unlust nichts mit der Gesamtstimmung im Job zu tun haben, ist nur realistisch. Die Anerkennung der Kreativität drückt der Name des "Null-Bock-Tags" aus, wenn er nicht einfach nur als Zusatzurlaub betitelt wird. Doch klare Grenzen sind nötig, damit nicht zu viel Arbeit liegen bleibt, Prozessketten nicht unterbrochen werden und Aufgaben nicht von Kollegen übernommen werden müssen. Sonst besteht die Gefahr, dass aus zu vielen Null-Bock-Tagen des einen eine finale Null-Bock-Phase eines gesamten Teams werden kann.
Heute mal null Bock? Kein Problem!
Arbeitszeit. Weil die Motivation, ins Büro zu kommen, nicht immer bei vollen 100 % liegt, bietet Reba Immobilien seinen Mitarbeitern einen Sonderurlaubstag an. Den "Null-Bock-Tag" hat sich Vorstand Holger Ballwanz einfallen lassen, damit seine Mitarbeiter bei Bedarf Kraft tanken können.
Janina Stadel