Karriere-News

Tarifbranchen erhalten Weihnachtsgeld - außer Putzkräfte

Karriere 10.11.2020
Laut einer Auswertung des Internetportals Lohnspiegel.de bekommen 53% aller Arbeitnehmer in Deutschland Weihnachtsgeld. Die großen tarifgebundenen Branchen zahlen praktisch alle Weihnachtsgeld. ... 

Laut einer Auswertung des Internetportals Lohnspiegel.de bekommen 53% aller Arbeitnehmer in Deutschland Weihnachtsgeld. Die großen tarifgebundenen Branchen zahlen praktisch alle Weihnachtsgeld. Nur Gebäudereiniger gucken in die Röhre.

An der Online-Befragung, die zwischen Anfang November 2019 und Ende Oktober 2020 vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung durchgeführt wurde, beteiligten sich fast 49.000 Beschäftigte aus allen möglichen Branchen. "Am höchsten stehen die Chancen auf ein Weihnachtsgeld, wenn das Unternehmen an einen Tarifvertrag gebunden ist, das gilt auch und gerade in diesem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr", sagt Thorsten Schulten, der Leiter des WSI-Tarifarchivs. Mit Tarifvertrag bekommen nach den Daten von Lohnspiegel.de 77% der Beschäftigten Weihnachtsgeld. In Betrieben ohne Tarifvertrag sind es nur 41%.

Arbeitgeber aus der Gebäudereinigung zeigen Verweigerungshaltung

Unter den großen Tarifbranchen wird der Studie zufolge lediglich im Gebäudereinigerhandwerk kein Weihnachtsgeld gezahlt. "In der gerade zu Ende gegangenen Tarifauseinandersetzung in dieser Branche haben sich die Arbeitgeber erneut geweigert, hierüber zu verhandeln", erklärt WSI-Tarifexperte Schulten. Der Mindestlohn für Gebäudereiniger steigt nach dem jüngsten Lohnabschluss bis zum Jahr 2023 von aktuell 10,80 Euro auf 12 Euro. Ein Weihnachtsgeld erhalten die Beschäftigten aber auch in den nächsten Jahren nicht. Die Gewerkschaft IG Bau moniert die "fehlende Verhandlungsbereitschaft" bei diesem Thema.

Ein vergleichsweise hohes Weihnachtsgeld erhalten u.a. die Beschäftigten im Bankgewerbe, in der Süßwarenindustrie, in der chemischen Industrie, bei der Deutschen Bahn, in der Druckindustrie, in der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie sowie in der Textilindustrie (Westfalen). In diesen Branchen beläuft sich die Jahressonderzahlung auf 95 bis 100% eines Monatseinkommens. Es folgen u.a. Versicherungen (80%) Einzelhandel (West: vorwiegend 62,5%) sowie die Metallindustrie (überwiegend 55%).

In der Eisen- und Stahlindustrie und im öffentlichen Dienst sind Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu einer Gesamt-Jahressonderzahlung zusammengefasst, die im November gezahlt wird. Diese beträgt in der Eisen- und Stahlindustrie 110% eines Monatsgehalts. Im öffentlichen Dienst (Gemeinden) sind je nach Vergütungsgruppe zwischen 52% und 80% in Westdeutschland und zwischen 46% und 70% in Ostdeutschland drin.

Harald Thomeczek

Für wen gibt es Weihnachtsgeld?

Nicht jeder Arbeitnehmer bekommt Weihnachtsgeld.

Nicht jeder Arbeitnehmer bekommt Weihnachtsgeld.

Bild: Jorma Bork/<a href="http://www.pixelio.de" target="_blank">pixelio.de</a>

Karriere 25.11.2013
Plätzchen, Lebkuchen und Adventskalender in den Einkaufsläden sind frühe Vorboten der Weihnachtszeit. Doch nicht jedem Arbeitnehmer werden die besinnlichen Tage durch eine Jahressonderzahlung, ... 

Plätzchen, Lebkuchen und Adventskalender in den Einkaufsläden sind frühe Vorboten der Weihnachtszeit. Doch nicht jedem Arbeitnehmer werden die besinnlichen Tage durch eine Jahressonderzahlung, das so genannte Weihnachtsgeld, versüßt.

Das zusätzliche "Zuckerl" zum Jahresende erhalten 54% der Beschäftigten in Deutschland. Vier Faktoren erhöhen die Chancen auf eine Jahressonderzahlung deutlich: ein Tarifvertrag, eine Gewerkschaftsmitgliedschaft, eine Anstellung in Westdeutschland und ein unbefristeter Arbeitsvertrag. So können sich 71% der Arbeitnehmer, die bei einem tarifgebundenen Unternehmen beschäftigt sind, über Weihnachtsgeld freuen. Unter den Gewerkschaftsmitgliedern liegt der Anteil bei 64%, unter den in Westdeutschland Beschäftigten bei 58% und bei den Arbeitnehmern mit unbefristetem Arbeitsverhältnis bei 56%. Das zeigt eine Umfrage auf dem Portal www.lohnspiegel.de des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Archivs der Hans-Böckler-Stiftung.

Auf eine mittlere Vergütungsgruppe bezogen, werden im Bauhauptgewerbe für Arbeiter in Westdeutschland 1.501 Euro gezahlt. Beschäftigte im öffentlichen Dienst erhalten als Jahressonderzahlung inklusive Urlaubsgeld im Westen 2.321 Euro und im Osten 1.741 Euro. Im Bankgewerbe werden bundesweit 2.887 Euro ausgeschüttet. Kein Weihnachtsgeld gibt es für die Beschäftigten im Bauhauptgewerbe Ost und bundesweit im Gebäudereinigerhandwerk.

Sonja Smalian

Urlaubsgeld gesunken

Karriere 30.05.2013
Fast jeder zweite Beschäftigte (47%) erhält Urlaubsgeld. Zu diesem Ergebnis kommt das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut in der Hans-Böckler-Stiftung nach einer Online-Umfrage ... 

Fast jeder zweite Beschäftigte (47%) erhält Urlaubsgeld. Zu diesem Ergebnis kommt das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut in der Hans-Böckler-Stiftung nach einer Online-Umfrage unter www.lohnspiegel.de mit rund 20.300 Teilnehmern. Während 59% der Beschäftigten mit Tarifbindung Urlaubsgeld erhalten, sind es bei den Beschäftigten ohne Tarifbindung nur 35%. Im Zehnjahresvergleich von 2003 bis 2013 entwickelten sich die Urlaubsgelder in der mittleren Vergütungsgruppe im Bauhauptgewerbe unterschiedlich: Arbeiter im Westen erhielten 2013 im Schnitt 1.095,50 Euro und damit 2,3% weniger. Für Angestellte in West- und Ostdeutschland gab es herbe Einbußen von 17,7% auf 720 Euro. Einzig bei den Arbeitern im Osten blieb das Urlaubsgeld fast unverändert (999,77 Euro; 0,1%).

IZ

Gehaltstabellen richtig lesen

Gehaltsanalysen können wichtige Hilfestellung für das Vorstellungsgespräch bieten. Das Einstiegsgehalt kann aber, je nach Qualifikation, Fachkräftemangel oder Gehaltsstruktur des Unternehmens vom Durchschnittswert abweichen.
Durchschnittswert abweichen.

Gehaltsanalysen können wichtige Hilfestellung für das Vorstellungsgespräch bieten. Das Einstiegsgehalt kann aber, je nach Qualifikation, Fachkräftemangel oder Gehaltsstruktur des Unternehmens vom Durchschnittswert abweichen. Durchschnittswert abweichen.

Bild: BilderBox.com

Karriere 21.02.2013
Die Fragebögen zur diesjährigen Joboffensive stehen seit dem 18. Februar 2013 online (siehe "Joboffensive 2013: Ihre Stimme zählt!"). Ein wichtiges Ergebnis der jährlichen ... 

Die Fragebögen zur diesjährigen Joboffensive stehen seit dem 18. Februar 2013 online (siehe "Joboffensive 2013: Ihre Stimme zählt!"). Ein wichtiges Ergebnis der jährlichen Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung ist die Gehaltsanalyse: Welche Gehaltsvorstellungen haben die künftigen Berufseinsteiger und mit welchen Angeboten können sie vonseiten der Arbeitgeber rechnen? Gehaltstabellen verraten meist nur die Durchschnittswerte, deswegen sollten Nutzer wissen, wie sie die Listen richtig lesen.

Rund 35.100 Euro war das durchschnittliche Einstiegsgehalt, das die Immobilienunternehmen Berufseinsteigern mit akademischem Abschluss im vergangenen Jahr offerierten. Für den einen mag das zu niedrig klingen, für den anderen vielleicht zu hoch. Es geht aber gar nicht um eine exakte Punktlandung, denn Gehaltstabellen sind ein Hilfsmittel, um die Gehaltsstrukturen besser einschätzen zu können - und ja, die Listen haben ihre Schwächen. Doch mit denen kann der Leser umgehen lernen, um im Bewerbungsgespräch mit einer fundierten Selbsteinschätzung zu punkten.

Bevor Studenten die angegebenen Durchschnittswerte auf sich selbst beziehen, sollten sie genau hinschauen, welche Zahlen in die Auswertung eingegangen sind. So lautet der Tipp von Dr. Reinhard Bispinck, Tarifexperte beim Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung. Zu den Faktoren, die Einfluss auf die Gehaltshöhe haben, zählen u.a. die Unternehmensgröße und der Unternehmensstandort (Ost- bzw. Westdeutschland, Stadt bzw. Land).

Zudem lohne der Vergleich der Ergebnisse mit anderen Untersuchungen. Bispinck leitet das Projekt LohnSpiegel, das seit 2004 Gehaltsangaben zu mehr als 350 Berufen ausgewertet hat, darunter auch zu Architekturberufen, Raumplanern, Ingenieuren oder Gebäudereinigern. Bispinck rät Absolventen auch einen Blick in die Tarifverträge zu werfen, denn auch zu akademischen Berufen finden sich dort oft Gehaltsangaben.

Christian Näser, Partner und Mitglied der Geschäftsleitung von Kienbaum, empfiehlt, selbst eine Spannbreite zu errechnen. Diese sollte von rund 15% unterhalb des Durchschnittswerts bis zu 10% darüber reichen, denn der Bewerber weiß nicht, wo sich das Unternehmen selbst einordnet. Im Gespräch kann der Bewerber dann argumentieren, aufgrund welcher Qualifikationen er sich eher im oberen Bereich seiner Spannbreite sieht. Weiche das Gehaltsangebot sehr stark nach unten vom Durchschnittswert ab, so Näser, sollte sich der Bewerber jedoch kritisch fragen, was das für ein Arbeitgeber ist.

Sonja Smalian

Rund 40.000 Euro gibt's für Einsteiger

Hochschulabsolventen erhalten rund 40.000 Euro beim Berufseinstieg: Branche, Funktion, Abschluss und weitere Faktoren haben mitunter jedoch starken Einfluss auf die Vergütung, wie zwei aktuelle Studien zeigen.

Hochschulabsolventen erhalten rund 40.000 Euro beim Berufseinstieg: Branche, Funktion, Abschluss und weitere Faktoren haben mitunter jedoch starken Einfluss auf die Vergütung, wie zwei aktuelle Studien zeigen.

Bild: apops/Fotolia.com

Karriere 15.11.2012
Gleich zwei aktuelle Studien untersuchen die Einstiegsgehälter von Hochschulabsolventen: Während das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) mit seinem ... 

Gleich zwei aktuelle Studien untersuchen die Einstiegsgehälter von Hochschulabsolventen: Während das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) mit seinem Projekt Lohnspiegel u.a. die Gehälter für junge Bauingenieure auflistet, hat die Karriereberatung alma mater eine Auswertung nach Branchen vorgenommen. Beide warten mit ähnlichen Ergebnissen für den Baubereich auf.

Auf 3.401 Euro durchschnittliches Bruttomonatseinkommen ohne Sonderzahlungen bei einer 40-Stunden-Woche kommt die WSI-Studie für Berufseinsteiger mit bis zu einem Jahr Berufserfahrung. Das sind immerhin 40.812 Euro im Jahr - und damit fast auf den Euro genauso viel, wie die almamater-Gehaltsstudie branchenübergreifend als Durchschnittsgehalt nennt, nämlich 40.825 Euro.

Bei der WSI-Studie basieren die Ergebnisse auf den Angaben von mehr als 1.815 Beschäftigten mit bis zu einem Jahr Berufserfahrung, die seit 2009 einen Lohnspiegel-Fragebogen ausgefüllt haben. Bei der Untersuchung von alma mater lieferten 1.015 Unternehmen mehr als 6.300 Gehaltsangaben. Es sind also beide Sichtweisen - die der Arbeitgeber und die der Arbeitnehmer - durch die Studien dargestellt.

Welche Faktoren treiben das Gehalt in die Höhe?

Wo gibt es für Berufsstarter das Meiste zu holen? Auch bei den Gehaltstreibern weisen die beiden Studien ähnliche Trends aus, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung: Ein wichtiges Element für die Höhe des Gehalts ist die Branche. Im Bauwesen liegt die Vergütung nach der alma-mater-Studie mit 0,4% ganz leicht über dem branchenübergreifenden Durchschnitt. Die WSI-Studie offenbart hier jedoch einen unterdurchschnittlichen Wert für die Baubranche: 2.994 (ca. 36.000 Euro im Jahr). Während Bauingenieure im Schnitt 2.903 Euro brutto im Monat erhalten (ca. 34.800 Euro pro Jahr), liegen Architekten mit 2.464 Euro (ca. 29.600 Euro) deutlich unter dem Monatsdurchschnitt für Akademiker und bleiben sogar noch hinter den Sozialpädagogen zurück.

Auch die Unternehmensgröße hat Einfluss auf die Vergütung: Je mehr Mitarbeiter eine Firma zählt, desto höher ist auch die Bezahlung. 7,8% mehr als das branchenübergreifende Durchschnittsgehalt gibt es in Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern (alma mater). 16,3% macht das branchenübergreifende Plus sogar bei der IWS-Studie aus.

Auch die Funktion sollte nicht vernachlässigt werden: Im Vertrieb gibt es mehr als im Personalwesen. Doch im Baubereich fallen diese funktionsbedingten Gehaltsabweichungen sehr niedrig aus, wie die almamater-Studie offenbart.

Die Art des Abschlusses spielt ebenfalls eine Rolle - und hier unterscheiden sich die Studien: Nur eine Differenz von etwa 160 Euro bis 200 Euro monatlich macht alma mater zwischen Bachelor und Master bzw. Diplom für Ingenieure aus. Die WSIStudie hingegen weist ca. 3.680 Euro für einen Master und 2.890 Euro für einen Bachelor-Abschluss von einer Universität aus, was einer Differenz von rund 790 Euro entspricht. Diese Angabe bezieht sich auf alle Fächer und nicht nur auf die Baubranche.

Schlussendlich gibt es noch die geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschiede: Die Berufseinsteigerinnen hinken den Männern hinterher (-19%, IWS). Mann sein, oder besser verhandeln, hilft also auch.

Sonja Smalian