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Jürgen Kelber

Jürgen Kelber.

Jürgen Kelber.

Quelle: privat, Urheber: JKF 2022

Karriere 17.11.2022
JFK, wie sich Jürgen Franz Kelber selbst in Kurzform nennt, wollte eigentlich die Apotheke seiner Familie zusammen mit einem Geschäftspartner übernehmen. Über die erste Eigentumswohnung ... 

JFK, wie sich Jürgen Franz Kelber selbst in Kurzform nennt, wollte eigentlich die Apotheke seiner Familie zusammen mit einem Geschäftspartner übernehmen. Über die erste Eigentumswohnung wurde aber seine Leidenschaft zu Immobilien geweckt. Heute ist der 65-Jährige geschäftsführender Gesellschafter von Dr. Lübke & Kelber und mehrerer Unternehmensbeteiligungen. Seinen Einstieg in die Branche vor 38 Jahren sieht er rückblickend als lehrreiche Zeit.

Wo wohnen Sie zurzeit?

Mit meiner Frau und unserem Hund in einem etwas südländisch geprägten Einfamilienhaus in einer Nachbargemeinde von Heilbronn. Es liegt traumhaft schön am Fuß der Weinberge mit einem großen Garten, einem Schwimmteich und es gibt nirgends Ecken – innen und außen ist alles rund, bis hin zu den Fensterlaibungen. Ein perfekter Ort zum Entspannen.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Haus?

Das ist entweder der Esszimmertisch (an dem ich auch gerne arbeite zum Leid meiner Frau) oder die Terrasse.

Haben Sie bei dieser oder einer anderen Immobilie schon einmal selbst mit Hand angelegt?

Bei dieser aus Zeitgründen eher nicht. Aber während der Anfänge meiner Immobilienlaufbahn habe ich mit Geschäftspartnern einige Objekte von der Nato erworben und in Wohneigentum für Selbstnutzer umgewandelt. Die haben wir zum Teil noch selbst renoviert, bevor wir sie im Anschluss vermietet beziehungsweise weiterverkauft haben.

Was muss das perfekte Haus oder die perfekte Wohnung unbedingt haben?

Ausstrahlung, Charme und Gemütlichkeit.

Wie und wo möchten Sie im Alter gerne wohnen?

Zusammen mit meiner Frau in einer Umgebung, die dann zu uns passt.

Wann, wo und womit haben Sie als Erwachsener zum ersten Mal Geld verdient?

Mit dem Verkauf von Immobilien und als pharmazeutisch-technischer Assistent.

Haben Sie so den Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Das war eigentlich eher zufällig über die eigene Immobilie. Dabei hat es mich von Anfang an fasziniert, dass Immobilien einen so breiten Lebensbereich abdecken und man so viel über sie lernen kann. Damals gab es die Möglichkeiten hierzu noch nicht in so großem Maße wie heute. Mein Unternehmen habe ich dann auf eigenen Beinen gegründet, und wenn die Beine nicht gereicht haben, nahm ich die Arme dazu. Das war für mich eine anstrengende, lehrreiche und lohnende Zeit … aber fragen Sie mal meine Frau danach!

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Sportler, Bergsteiger oder in einem anderen sportlichen Beruf in der Natur tätig.

Was braucht man Ihrer Einschätzung nach, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Vor allen Dingen Seriosität, Fleiß und Hingabe. Dazu gehört es, Menschen begeistern zu können und Vertrauen zu vermitteln. Außerdem sollte man eine klare Vorstellung davon haben, was man erreichen will. Mein Ziel war es zum Beispiel immer, ein großes Unternehmen aufzubauen.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Ich schenke mir selbst etwas Persönliches bei abgeschlossenen Deals, früher waren das Krawatten, die trage ich aber jetzt nicht mehr. Gerne belohne ich mich auch mit Armbanduhren, von denen ich heute verschiedene besitze, und zu allen Einzelstücken kann ich die jeweilige Geschichte dahinter erzählen.

Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Ich verarbeite sie für mich selbst, suche den Fehler bei mir und versuche, beim nächsten Mal einen anderen Weg zu gehen.

Was stört Sie in der Immobilienbranche (am meisten)?

Arroganz und Wichtigtuerei stören mich sehr. Wenn es nicht reell zugeht, wenn zu viel durch die Politik geregelt wird, die oft in guter Absicht mit ihren Maßnahmen gegen Wohnungsknappheit nichts oder schlimmstenfalls das Gegenteil erreicht.

Und was finden Sie besonders gut?

Die Beständigkeit, ihren Lebenszyklus und den Gedanken, mit Wohnimmobilien ein Grundbedürfnis des Menschen zu erfüllen. Jeder wohnt! Es gibt erhebliches Potenzial für Win-win-Situationen.

Baulöwe, Miethai, Heuschrecke: Leute, die mit Immobilien Geld verdienen, haben nicht immer den besten Ruf. Zu Recht?

Zunächst ist die Bezeichnung Baulöwe für mich nicht negativ besetzt. Das ist für mich einfach jemand, der viel baut. Was die anderen beiden Begriffe angeht, spielt meines Erachtens oft Neid oder Ideologie eine Rolle. Miethai und Heuschrecke sind für mich deshalb nur negativ besetzte Worthülsen. Sie sind vor allem von der Politik geprägt und schaffen zu Unrecht ein bestimmtes Bild.

Sie würden jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen, weil ...

… es viel mit Menschen zu tun hat und von sehr großer Vielfältigkeit geprägt ist. Das begeistert mich noch heute – nach 38 Jahren.

Homeoffice, Büro oder mobil in der Bahn? Wo arbeiten Sie am häufigsten, wo am liebsten und warum?

Homeoffice ist nicht meine bevorzugte Arbeitsweise. Ich bin am liebsten im Büro mit dem direkten Draht zu meinem Team. Und tatsächlich genieße ich die ein oder andere Bahnfahrt, um mich ungestört und konzentriert auf Termine vorzubereiten oder interessante Artikel zu lesen.

Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?

Eine einzige? Ich glaube, es gab einige, die mir besonders am Herzen lagen, eine alte Villa in Gera, in der wir seinerzeit unseren Firmensitz in den neuen Bundesländern begründet hatten und die sogar von den MitarbeiterInnen liebevoll als „unsere Villa“ bezeichnet wurde. Oder die Jugendstilvilla im Holländischen Viertel in Potsdam, die wir liebevoll saniert und als Wohneigentum verkauft haben.
In den letzten Jahren ist es sicher das „Bunte Wohnen“ in Heilbronn, ein Mehrfamilienhaus für alle Formen des Wohnens, WGs, Apartments, Familien, Alleinstehende, Familien mit und ohne Handicap, und das mitten in Heilbronn mit vielen Möglichkeiten für gemeinschaftliches Miteinander!

Und welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen und warum?

Eigentlich gehört jede Immobilie in ihre Zeit und damit zum Stadtbild. Wenn es unbedingt sein muss, vielleicht das Wollhaus-Einkaufszentrum in Heilbronn, ein 50-jähriges, vor sich hin bröckelndes graues Monstrum mitten im Zentrum, das zum großen Teil leer steht. Aber wer weiß, vielleicht kommt auch hier noch jemand mit Fantasie und einer guten Idee.

Was bringt Sie privat auf die Palme? Und was beruflich?

Privat mag ich nicht, wenn der Termindruck sich bis in die Freizeit durchsetzt, durchgetakteten Alltag, durchgetaktetes Privatleben. Beruflich: Termine ohne Agenda

Wo oder wie können Sie sich besonders gut entspannen oder abschalten?

Auf dem Wasser und in Gesellschaft.

Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Für das Reisen gibt es zu wenig Zeit, das würde ich gerne öfter machen.

Nennen Sie einen Ihrer Lieblingssongs.

„Hey Jude“ von den Beatles.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an was …?

Familie, Wein, Essen, Sonne.

Welche kürzlich besuchte Veranstaltung hat Ihnen besonders gut gefallen und warum?

Zuletzt habe ich die Special Olympics und das DFB-Endspiel in Berlin besucht. Es war beeindruckend, mit wie viel (größtenteils ehrenamtlichem) Einsatz diese Spiele organisiert und durchgeführt wurden und mit welch unglaublicher Motivation und Freude die SportlerInnen um die Plätze gekämpft haben.

In welcher Bar, welchem Restaurant oder welcher Diskothek kann man Sie häufiger antreffen?

Ich gehe gerne in gemütliche Restaurants, die nicht zentral in der Stadt, sondern außerhalb liegen, wie zum Beispiel das Wirtshaus zum Reiterhof.

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Dazu gehören Pfannkuchen mit Salat oder Maultaschen mit Ei überbacken.

Mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag das Leben tauschen?

Mit einem Bergsteiger.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Ja, die Gelassenheit der Südländer.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben – welchen Traum erfüllen Sie sich?

Ich habe alles, was ich benötige, und würde es darum für ein soziales Projekt einsetzen, und zwar für Kinder.

Das Interview führte Janina Stadel

Janina Stadel

Conwert-Chef Riebel geht nach nur einem halben Jahr

Volker Riebel.

Volker Riebel.

Bild: conwert

Köpfe 06.07.2011
Volker Riebel, Vorsitzender des geschäftsführenden Direktoriums der conwert Immobilien Invest, Wien, ist überraschend von seinem Amt zurückgetreten. Er war damit nur ein halbes Jahr Chef des ... 
Volker Riebel, Vorsitzender des geschäftsführenden Direktoriums der conwert Immobilien Invest, Wien, ist überraschend von seinem Amt zurückgetreten. Er war damit nur ein halbes Jahr Chef des an der Wiener Börse notierten Unternehmens, das sich auf Kauf, Vermietung, Entwicklung und Verkauf vornehmlich von Altbau-Immobilien konzentriert.

Riebel habe "aus eigenem Wunsch" das Unternehmen verlassen, sagte Johannes Meran, conwert-Verwaltungsratsvorsitzender, am heutigen Mittwoch in einer Pressekonferenz. Hintergrund für den Rücktritt sei dessen "Spagat zwischen dem Lebensmitelpunkt in Deutschland und einem Job in Wien, der momentan absolute Präsenz vor Ort erfordert". Riebel war bei conwert unter anderem für die Bereiche Strategie, Investor Relations, Organisation und Einkauf zuständig.

Einen Nachfolger wird es vorerst nicht geben. Der Verwaltungsrat des Unternehmens hat einstimmig beschlossen, das geschäftsführende Direktorium auf zwei Personen zu reduzieren, so Meran. Riebels operative Aufgaben übernehmen künftig die beiden geschäftsführenden Direktoren Thomas Doll (Finanzen) und Jürgen F. Kelber (Immobilienmanagement, Vertrieb).

Das Ausscheiden des conwert-Chefs habe keinen Einfluss auf die zum Jahreswechsel 2010/2011 verkündete Neuausrichtung und Umorganisation des Unternehmens, so Meran. Durch die Konzentration auf das Geschäft mit Wohnimmobilien in Deutschland und Österreich, den Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts und eine effizientere Organisationsstruktur soll der Börsenwert weiter gehoben werden. Zudem will conwert das Immobilienvermögen in Wien reduzieren, um die Erlöse in Deutschland zu investieren.

Zum Ende des ersten Quartals betrug das Immobilienvermögen des Unternehmens 3,2 Mrd. Euro, davon entfallen etwa 1,4 Mrd. Euro auf Deutschland und 1,6 Mrd. Euro auf Österreich, die restlichen knapp 200 Mio. Euro auf Objekte in anderen Regionen, vornehmlich in Osteuropa. In Deutschland hielt conwert Ende März etwa 17.630 Wohneinheiten. Mindestens 1.689 Wohn- sowie 160 Gewerbeeinheiten in Berlin kamen seitdem hinzu. Der Umsatzerlös verbesserte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 37% auf 126,8 Mio. Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern um ein Viertel auf 27,6 Mio. Euro. Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet conwert ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern, das 15% über dem des vergangenen Jahres (130 Mio. Euro) liegt.

Katja Bühren