Berith Ironside ist erste Deutschlandchefin von Pradera

Berith Ironside.

Berith Ironside.

Quelle: Pradera Ltd.

Köpfe 18.09.2017
Der Londoner Fonds- und Asset-Manager Pradera hat jetzt erstmals auch ein Büro in Deutschland. Geleitet wird das neu eröffnete Büro von Berith Ironside (51), die Pradera für diesen Zweck ... 

Der Londoner Fonds- und Asset-Manager Pradera hat jetzt erstmals auch ein Büro in Deutschland. Geleitet wird das neu eröffnete Büro von Berith Ironside (51), die Pradera für diesen Zweck angeheuert hat. Unterdessen ist bekannt geworden, dass Pradera nicht 25, sondern nur 17 europäische Fachmarktzentren von Ikea kauft.

Die gebürtige Deutsche, die manchem Marktteilnehmer besser als Berith Kuebler bekannt sein könnte, kommt von AG Real Estate, einer Tochter der belgischen Versicherung AG Insurance. Dort wirkte Ironside seit März 2016 als Head of International Expansion. Davor wiederum war sie bei Cityhold Property am Aufbau und Management eines Deutschlandportfolios für zwei schwedische Pensionsfonds beteiligt. Auch Allianz Immobilien, Grosvenor und Savills IM gehören zu ihren beruflichen Stationen.

Die Eröffnung des Deutschlandbüros steht einerseits im Zusammenhang mit dem Einstieg des Multi-Family-Offices LJ Partnerships bei Pradera im Frühjahr 2016. Bereits damals hatte das Unternehmen angekündigt, hierzulande sein Fähnchen zu hissen. Andererseits hat Pradera in letzter Zeit auch einige Immobilien in Deutschland erworben: Die Münchner Mitarbeiter von Pradera kümmern sich zum einen um die deutschen Fachmarktzentren, die Ikea in einem Paket mit insgesamt 17 sogenannten Homeparks in Europa im April 2017 von Ikea Centers kaufte und die nun im Pradera-Fonds European Retail Parks stecken. Von diesen liegen gleich zehn auf deutschem Boden. Konkret stehen sie in folgenden Städten: Ulm, Koblenz, Köln (zwei Objekte), Mannheim, Würzburg, Oldenburg, Hamburg, Hofheim bei Frankfurt und Dortmund.

Zweiter Ikea-Deal geplatzt

Acht weitere Fachmarktzentren hätten bis Ende August 2017 ebenfalls von Ikea an Pradera übergehen sollen. Dieser Deal ist jedoch geplatzt: "Pradera hat beschlossen, die Option auf den Erwerb der weiteren acht Fachmarktzentren von Ikea Centers nicht auszuüben und sich statt dessen auf die 17 Einzelhandelsimmobilien in Deutschland, Frankreich und Polen zu fokussieren, die der Pradera European Retail Parks SCSp am Anfang des Jahres erworben hat", teilt man auf Nachfrage der Immobilien Zeitung mit. Und weiter: "Die lokalen Asset-Management-Teams von Pradera konzentrieren sich darauf, die Verkehrswerte dieser 17 Assets zu heben und deren Renditen zu maximieren. Diese Assets passen vorzüglich zur Expertise von Pradera und zum lokalen Know-how."

Das Münchner Pradera-Team managt außerdem die deutschen Immobilien im Pradera Open-Ended Retail Fund, darunter das Anfang 2016 erworbene Äppelallee-Center in Wiesbaden und ein real-Markt in Bamberg.

Harald Thomeczek

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Jochen Schenk gibt Vorstandsvorsitz von Real I.S. an Christine Bernhofer ab

Jochen Schenk.

Jochen Schenk.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Frank Boxler

Köpfe 07.03.2024
Jochen Schenk, CEO von Real I.S., verlässt nach 32 Jahren die Bayern-LB-Fondstochter zum 30. September mit dem Auslaufen seines Vorstandsvertrags. Seine Nachfolgerin als ... 

Jochen Schenk, CEO von Real I.S., verlässt nach 32 Jahren die Bayern-LB-Fondstochter zum 30. September mit dem Auslaufen seines Vorstandsvertrags. Seine Nachfolgerin als Vorstandsvorsitzende wird Christine Bernhofer. Von Ruhestand ab dem 1. Oktober möchte der dann 62-Jährige aber nicht sprechen – neben vielen beruflichen und privaten Aktivitäten wird sich Schenk als Vizepräsident und Vorstand des Zentralverbands ZIA den Themen Fonds, Finanzierung und ESG-Regulierung widmen.

Christine Bernhofer, vormals COO von Swiss Life Asset Managers Deutschland und CEO von Swiss Life KVG, war vor fünf Monaten in das Vorstandsgremium von Real I.S. eingetreten und verantwortet dort bereits zentrale Bereiche wie Vertrieb, Fondsmanagement und Produktenwticklung. Für investmenttechnische und operative Themen soll sie ab Oktober durch ein weiteres Vorstandsmitglied Verstärkung erhalten, „gerne mit Affinität zu Bautechnik“, sagt Jochen Schenk. Vorstands-Vize bleibt wie bisher Bernd Lönner. Schenk wird dagegen nach einer sechsmonatigen Übergabephase am 30. September 2024 endgültig den Staffelstab übergeben.

Dann endet zwar seine Karriere als operativ aktiver Manager, es ist aber weder Ruhestand noch Sabbatical angesagt. „In der Woche nach meinem Ausscheiden geht es für mich auf der Expo Real 2024 gleich weiter“, verrät Schenk. Als ZIA-Vizepräsident bearbeitet er zentrale Themen aus Regulierung und Finanzierung. Hier sieht er im Zuge des EU Green Deal und den vielen Unklarheiten der ambitionierten, aber uneinheitlich umgesetzten Brüsseler Nachhaltigkeitsziele noch reichlich Arbeit zu tun. Außerdem berät er unter anderem eine große Stiftung in Immobilienfragen – „und wenn die Arbeitswoche mit alledem noch nicht komplett ausgefüllt ist, ist das auch nicht schlimm“, lächelt Schenk.

Seine Karriere bei Real I.S. begann für den Manager in der Abteilung Marketing und Vertrieb, zuvor betreute er für die Muttergesellschaft Bayern LB Großkunden im Bereich Corporate Banking. 1991 startete er das Immobilienfondsgeschäft der Landesbank, damals unter der Marke Bayernfonds. Vor sechs Jahren schob er bei Real I.S. einen weiteren Ausbau der Assets under Management an, unter anderem durch die Auflage des ersten hauseigenen offenen Publikumsfonds Realisinvest Europa.

Monika Leykam