Karriere-News

Es wird weiter auch im Büro gearbeitet

Der persönliche Austausch mit Kollegen im Büro bleibt wichtig - mit oder ohne mehr Homeoffice in den Unternehmen.

Der persönliche Austausch mit Kollegen im Büro bleibt wichtig - mit oder ohne mehr Homeoffice in den Unternehmen.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: JustLife

Karriere 25.03.2021
Investitionen in Immobilien sind eine Wette auf die Zukunft. Nicht ohne Grund hat sich das Thema Homeoffice und Büronachfrage zu einem Dauerbrenner von Befragungen und Diskussionsrunden in ... 

Investitionen in Immobilien sind eine Wette auf die Zukunft. Nicht ohne Grund hat sich das Thema Homeoffice und Büronachfrage zu einem Dauerbrenner von Befragungen und Diskussionsrunden in der Immobilienbranche gemausert. Harte Parameter fehlen jedoch. Diesem Mangel wollte KGAL Research mit einer Auswertung von Stellenanzeigen abhelfen. Ob die Ergebnisse dieser Analyse die ganze Wahrheit ans Licht bringen, ist unter Personalberatern zumindest umstritten.

Wie sich der Bedarf an Büroflächen entwickelt, falls Homeoffice, mobiles Arbeiten & Co. sich in Deutschland dauerhaft in der Arbeitswelt etablieren, fragen sich viele Marktteilnehmer. Auch wenn das eine nicht unbedingt drastisch einbrechen muss, wenn das andere deutlich zunimmt: Eine gewisse Korrelation dürfte bestehen. Derzeit ist Heimarbeit weit verbreitet. Axel Drwenski, Head of Research von KGAL, wollte herausfinden, ob sich die grundsätzliche Bereitschaft der Arbeitgeber hierfür durch die Corona-Zeit auch langfristig signifikant erhöht.

Um eine Antwort zu finden, hat er mit Unterstützung der Datenforscher von der Münchner KI-Company Glanos viele Stellenanzeigen unter die Lupe genommen, sehr viele. Genauer gesagt wurden 7,8 Mio. Jobannoncen, die zwischen Anfang 2019 und Januar 2021 veröffentlicht wurden, daraufhin untersucht, ob sie Wörter aus dem Dunstkreis der Arbeit in den eigenen vier Wänden enthielten: Homeoffice, mobiles Arbeiten, Telearbeit, Remote Work usw. Drwenskis Gedanke hinter der umfangreichen Datenanalyse: "Wenn Homeoffice in Zukunft wirklich so eine große Rolle spielen wird, wie manche glauben, müsste man das doch daran ablesen, dass es im größeren Stil angeboten wird."

Das Ergebnis der Untersuchung, das Drwenski und Glanos vorstellen, dürfte Büroinvestoren und Bestandshalter aufatmen lassen - Drwenskis Kollegen aus dem Asset-Management von KGAL eingeschlossen, die sich um 43 Büroimmobilien mit 1.228.000 m² Fläche kümmern. Im Durchschnitt boten die rekrutierenden Unternehmen gerade mal in 3,5% der untersuchten Anzeigen ihren potenziellen künftigen Mitarbeitern in der ersten Ansprache die Möglichkeit zum Homeoffice an.

Im zeitlichen Verlauf klettert der Anteil an Jobs mit expliziter Homeoffice-Option zwar, von einer regelrechten Explosion ist aber nichts zu erkennen. Lag er im letzten coronafreien Jahr 2019 im Schnitt bei etwas über 3%, legte er bis Dezember 2020 - quasi im Gleichschritt mit den verschärften Corona-Restriktionen - auf 5,5% zu. Glanos filterte lediglich White-Collar-Jobs, die traditionell im Büro erledigt werden.

Nur 5% der Anzeigen werben mit Homeoffice

Seine Ausgangsfrage sieht Drwenski damit ziemlich eindeutig beantwortet: Nein, die grundsätzliche Bereitschaft von Arbeitgebern, ihren Büromitarbeitern mobiles Arbeiten langfristig zu ermöglichen, habe sich durch Corona nicht signifikant erhöht. "Das ist offensichtlich kein Thema, mit dem die Unternehmen offensiv werben. Natürlich ist Homeoffice gekommen, um zu bleiben - nur nicht in einem Ausmaß, dass es große Folgen für den Büromarkt hätte. Und selbst, wenn künftig im Extremfall beispielsweise 20% Fläche weniger gebraucht wird, kann der Markt das aushalten. Klar wird es Immobilien geben, die an Wert verlieren oder gar nicht mehr in den Markt reinpassen. Andere, gut positionierte Immobilen dagegen werden sogar im Wert steigen."

So plausibel Drwenskis Argumentation sein mag, einen kleinen Haken hat sie: Ob aus dem (Nicht-)Vorhandensein von Wörtern rund ums Thema Homeoffice darauf geschlossen werden kann, dass mobiles Arbeiten Nischenphänomen bleiben und das Büro seine angestammte Rolle als alleiniger oder zumindest Hauptarbeitsplatz behalten wird, darf zumindest bezweifelt werden. "Dieser Schluss kann aus unserer Sicht nicht gezogen werden, nein", sagt Felix Birkhofer, Niederlassungsleiter der auf die Bau- und Immobilienwirtschaft spezialisierten Personalberatung Cobalt in Frankfurt und Düsseldorf. "Homeoffice ist als Baustein einer attraktiven Position zu selbstverständlich geworden, um es explizit zu erwähnen."

Als Kind der Corona-Krise nimmt Cobalt-Mann Birkhofer Homeoffice nicht wahr. In jedem Fall habe die vielerorts erzwungene Heimarbeit eine natürliche Entwicklung aber beschleunigt: "Wo sich Unternehmen noch vor wenigen Jahren reflexhaft einer Einführung widersetzt haben, sind viele nun positiv überrascht."

Diesen Effekt hat auch Kathrin von Hardenberg bei ihren Kunden wahrgenommen. "Die Bereitschaft ist gestiegen, einen höheren Anteil an mobilem Arbeiten bzw. Homeoffice zu gewähren", sagt die Geschäftsführerin von Indigo Headhunters aus Frankfurt. "Dennoch gehen bei weitem nicht alle proaktiv damit nach draußen, um das Thema zu vermarkten." Von Hardenberg wundert es daher auch nicht, dass es in den meisten Stellenbeschreibungen fehlt. Sie räumt zwar ein, dass die Erwartungen von Kandidaten und Kunden in diesem Punkt "noch deutlich auseinanderliegen" und dass sich kaum ein Kandidat ausschließlich im Heimbüro sieht - "aber dass wir nach der Pandemie einen höheren Anteil an Homeoffice-Tagen in vielen Unternehmen sehen werden, halte ich für höchst wahrscheinlich". Besonders bei wichtigen Jobs schrumpfe der Kandidatenpool beträchtlich, wenn eine Firma die Arbeit von zuhause von vornherein ausschließt. "Das ist nicht zeitgemäß und transportiert ein schlechtes Bild des Unternehmens in den Markt."

"Die Homeoffice-Quote wird sicherlich leicht ansteigen, jedoch über ein gewisses Schattendasein nicht hinauskommen", ist sich Christoph Hartmann, Managing Partner von Deininger Consulting in Düsseldorf, sicher. Sobald sich das Infektionsgeschehen verringere, werden die Unternehmen auf eine Rückkehr in die Büros bestehen, vor allem bei Mitarbeitern ohne Führungsverantwortung.

Speziell Firmen aus der Immobilienwelt fremdeln nach Erfahrung von Hartmann mit dem Thema Homeoffice. Diese Arbeitgeber würden von der Furcht geplagt, dass ihnen "eine gewisse Kontrollfunktion über die Mitarbeiter abhanden kommt". Auch nach einem Jahr Corona-Krise sei Homeoffice "als dezidierter Punkt in einem Arbeitsvertrag sehr schwierig umsetzbar und wird vom Großteil der Unternehmen innerhalb der deutschen Immobilien- und Bauwirtschaft - wenn möglich - vermieden".

KGAL-Researcher Drwenski hatte schon vor Corona ein Arbeitszimmer in seinem Haus im hessischen Limburg. Nach Grünwald bei München, wo sein Arbeitgeber sitzt, musste er nur zweimal im Monat fahren. Wäre es anders, wäre der dreifache Vater und langjährige Head of Research des Wiesbadener Asset-Managers Commerz Real vielleicht nicht in den tiefen Süden gewechselt.

Harald Thomeczek

Die große Unbescheidenheit

Absolventen immobilienwirtschaftlicher Studienfächer fordern zum Berufseinstieg viel von ihren Arbeitgebern. Der Markt gibt es derzeit her.

Absolventen immobilienwirtschaftlicher Studienfächer fordern zum Berufseinstieg viel von ihren Arbeitgebern. Der Markt gibt es derzeit her.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Cara-Foto

Karriere 12.07.2018
Zum Berufseinstieg fordern Immobilienstudenten ein üppiges Bruttojahresgehalt von durchschnittlich knapp 47.000 Euro von ihrem künftigen Arbeitgeber. Die große Bescheidenheit kehrt ... 

Zum Berufseinstieg fordern Immobilienstudenten ein üppiges Bruttojahresgehalt von durchschnittlich knapp 47.000 Euro von ihrem künftigen Arbeitgeber. Die große Bescheidenheit kehrt danach nicht ein, wie die aktuelle Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung (IZ) zeigt: Nach drei Jahren wollen die akademischen Nachwuchskräfte satte 20% mehr verdienen, im Schnitt 56.500 Euro.

Eine Absolventin steigt im kaufmännischen Asset-Management für 48.000 Euro ein. Nach der Probezeit fordert die junge Frau eine saftige Gehaltserhöhung auf 60.000 Euro. Bonus exklusive. "Im Asset-Management herrscht die Vorstellung vor, dass man relativ schnell an die 60.000 rankommt", erklärt ihr Personalchef. Aber schon nach einem halben Jahr? "Das habe ich nicht mitgemacht."

Einen so krassen Fall hat der Mann noch nicht erlebt. Das Extrembeispiel passt aber ins Bild: "Wir tun uns gerade im Bereich Technik sehr schwer", erklärt der Personalverantwortliche. "Da ist es fast unmöglich, Leute zu kriegen. Zum Teil herrschen übertriebene Preisvorstellungen. Manchmal kommt noch nicht mal mehr ein Feedback, wenn man ein Angebot unterbreitet."

Praktisch jedem Gesprächspartner aus den Unternehmen fällt zu dem Thema sofort ein Beispiel für überzogene Gehaltserwartungen ein. Das sei zwar nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Dennoch: Die Ausreißer sind ein guter Indikator - vielleicht vergleichbar mit Spitzenrenditen oder Spitzenmieten - dafür, was am Markt maximal drin ist.

Die Unternehmen haben alle Hände voll zu tun und suchen daher qualifiziertes Personal, nicht zuletzt akademischer Provenienz. Doch die Ressourcen sind begrenzt. Vor allem Leute mit (viel) Berufserfahrung können nur noch schwer von ihrem bestehenden Arbeitgeber losgeeist werden - und wenn, dann nur mit viel Geld und Titeln. So richtet sich der Blick vermehrt auf die Jungen, doch auch hier ist der Nachschub von den Hochschulen nicht unendlich.

Das alles wissen natürlich auch die 418 Teilnehmer der aktuellen IZ-Umfrage: Fast alle (92%) stufen ihre Chancen auf einen direkten Berufseinstieg als gut oder sehr gut ein. Zum Hintergrund: Drei von vier der Teilnehmer studieren Immobilienwirtschaft/-management oder Bau- bzw. Projektmanagement, die anderen Facility-Management, Bau-/Wirtschaftsingenieurwesen, Stadt-/Raumplanung oder BWL/VWL.

Und weil die Jungakademiker wissen, wie begehrt sie sind, können sie es sich schon nach den Lehrjahren leisten, die Pferde zu wechseln: "Viele haben kein großes Commitment mehr zu ihrem Haus, springen auch nicht mehr auf große Namen und Marken an. Die sagen: Wenn du mir das und das nicht lieferst, geh ich halt zum Wettbewerb", erzählt Christoph Hartmann von Deininger Consulting.

Seit dem Jahr 2001 führt die IZ eine Arbeitsmarktbefragung unter angehenden Nachwuchskräften durch. Wie viel sie nach zwei bis drei Jahren verdienen wollen, wurden die Studenten in diesem Jahr zum ersten Mal gefragt.

Schon das durchschnittliche Einstiegswunschgehalt der von der IZ und Immo Media Consult in diesem Jahr befragten Studenten von rund 47.000 Euro gilt als sportlich - aber nicht realitätsfern. In den vergangenen drei bis fünf Jahren zogen die Gehälter an: "Damals lagen die Einstiegsgehälter um die 40.000, 42.000 Euro. Heute sind wir ungefähr bei 45.000 Euro", sagt Personalberater Frank Groß.

Einen Gehaltssprung von 20% oder 10.000 Euro nach den ersten drei Jahren hält Groß für ein noch gewagteres Unterfangen. "Zu schaffen ist das im Prinzip schon." Das große Aber folgt auf dem Fuße: "Möglich ist das nur, wenn wir von fixen und variablen Bestandteilen sprechen. Wenn der Kandidat sich also messen lässt - und den Erfolg dann auch bringt!"

Die Wunschgehälter für Young Professionals sind mit einiger Vorsicht zu genießen. Zwar sind zurzeit "vor allem im Asset-Management und in der Projektentwicklung irre Sprünge möglich. Diese Zahlen können also realistisch sein - aber nur, wenn man nach zwei, drei Jahren wechselt, z.B. nachdem man noch einen Master gemacht hat", sagt Kathrin von Hardenberg, Geschäftsführerin von Indigo Headhunters. Und die Zeit, einen Jobwechsel als Gehaltsbeschleuniger zu nutzen, ist ja gerade auch besonders günstig: "Schließlich fehlt es aktuell an allen Ecken und Enden an Projektentwicklern oder Asset-Managern", berichtet von Hardenberg. In den letzten zwei, drei Jahren, schätzt sie, zogen die Gehälter für Young Professionals daher um die 10% bis 15% an.

Ein Selbstläufer sind die avisierten Gehaltssteigerungen zwar nicht. Jedoch kennen vermutlich die meisten Studenten, von denen ja viele durch Praktika oder Werkstudentenjobs schon ins echte Leben reingeschnuppert haben, zumindest vom Hörensagen jemanden, der schon in jungen Jahren großes Geld verdient - und schnell kräftig zugelegt hat. Im Bereich Akquisition etwa zahlen insbesondere Firmen angelsächsischer Prägung für Leute "mit drei, vier, fünf Jahren Berufserfahrung" Gehälter von "60.000 bis 70.000 Euro fix. Kommt noch ein guter Bonus drauf, liegen Akquisiteure bei 80.000, 90.000 Euro", weiß Hartmann. Die einschlägigen deutschen Investmentmanager zeigen sich in aller Regel weniger spendabel: "Die zahlen 50.000 Euro, vielleicht etwas mehr. All in liegt man da in drei bis vier Jahren vielleicht bei 60.000 Euro." Auch das ist für einen Young Professional ein hübsches Sümmchen.

Mehr als die besten 20% der Absolventen dürften die Gehaltsvorstellungen, die in der Umfrage zutage traten, wohl nicht in die Tat umsetzen können. Die volle Kriegsbemalung sieht etwa so aus: einschlägige Praxiserfahrung über - für den späteren Job auch relevante! - Praktika, möglichst bei Vorzeigeadressen. Oder man pausiert zwischen Bachelor- und Master-Studium und sammelt erstmal etwas Berufserfahrung. Ein halbes Jahr im Ausland und fließendes Business-Englisch steigern den Marktwert ebenfalls erheblich, vor allem bei Arbeitgebern mit angelsächsischen Wurzeln.

Um einen Vergleich aus der Welt des Spitzensports zu bemühen: "Nicht jeder, der für Portugal spielt, kann automatisch das gleiche Gehalt verdienen wie Ronaldo!", echauffiert sich Personalberater Olaf Kenneweg. Das leuchtet ein - aber offenbar nicht jedem: "Da muss man ganz klar differenzieren und sich die Einzelleistung anschauen. Aber das machen viele Studierende leider nicht."

Vor allem Master-Studenten scheinen es bei der Taxierung ihres Marktwerts zu übertreiben. Sie wollen als Young Professionals im Schnitt 59.900 Euro verdienen. Ihre Kommilitonen, die auf Bachelor studieren, gäben sich zu diesem Zeitpunkt mit durchschnittlich 52.900 Euro zufrieden.

Anika Dautert von Cobalt Recruitment verwundert das große Delta zwischen den Gehaltserwartungen: "Master-Absolventen sind keine 7.000 Euro mehr wert als Bachelor-Absolventen. Ein Master-Studium ist für viele Unternehmen gar nicht vonnöten." Der Wohnungsentwickler Bonava etwa macht "beim Einstieg keine Unterscheidung zwischen Bachelor- und Master-Abschluss, wenn sich ein Student um eine Stelle als Projektentwickler bewirbt", so Katja Kargert, Kommunikationsleiterin beim Wohnentwickler Bonava.

Verblüffend ähnlich sind jedoch die Gehaltssprünge, die sowohl Bachelor- als auch Master-Studenten nach zwei bis drei Jahren anpeilen. Gemessen am durchschnittlichen Einstiegswunschgehalt wollen beide Gruppen um gut 20% zulegen. Das scheint darauf hinzudeuten, dass die Vorstellung knackiger Steigerungsraten in den ersten Berufsjahren unter Immobilienstudenten weit verbreitet ist.

Einer der Studenten, die bei der Umfrage mitmachten, ist Christian John. (Weitere Studenten kommen auf dieser Seite unten zu Wort: "Mit 40 schon Millionär".) Der 22-Jährige hat gerade seine Bachelor-Arbeit in Wirtschaftsingenieurwesen, Richtung Bau und Immobilien, abgegeben. Jetzt will er seinen Master draufsetzen. Als Einstiegsgehalt schweben ihm dann 55.000 Euro vor.

"An den Unis und von den Unternehmen wird uns vermittelt, dass man mit über 50.000 Euro einsteigen kann, weil es der Markt hergibt", erzählt John. Die Nachfrage nach Köpfen, die technische Positionen in der Bauleitung, in der Projektentwicklung oder im Projektmanagement besetzen können, ist groß. Auf ihn seien schon im Studium einige Arbeitgeber zugekommen, "ohne dass ich mich beworben habe". So sei bei ihm der Eindruck entstanden: "Ich habe einen Verhandlungsspielraum und kann mir aussuchen, wo ich hingehe." Nach einer kurzen Pause fügt er an: "Vielleicht führt das auch zu einer leichten Überheblichkeit."

Die Personalberater bestätigen, dass technische Berufe in den letzten Jahren auch bei den Gehältern aufgeholt haben. Allerdings notieren sie immer noch mehr oder minder deutlich unter den kaufmännischen Positionen. Wer in die Projektentwicklung oder in den Bereich Projektmanagement/-steuerung will, gibt sich zum Einstieg und auch später mit ein paar tausend Euro weniger zufrieden als diejenigen, die sich zum Asset-Management, Investment- bzw. Fondsmanagement oder zur Immobilienberatung - nicht Makelei! - hingezogen fühlen.

Studenten mit einem Faible fürs Asset-Management, die Beratung und den Bereich Investment/Fondsmanagement fordern zum Einstieg um die 48.000, 49.000 Euro. Studenten mit Hang zur Projektentwicklung bzw. zum Projektmanagement stapeln tiefer (ca. 46.500 Euro). Nach drei Jahren wollen die einen rund 60.000 Euro verdienen. Die anderen rechnen mit gut 55.000 Euro. Was sie eint: Auf dem Weg vom Berufsanfänger zum Jungprofi wollen sie allesamt einen gehörigen 20%igen Schluck aus der Pulle extra nehmen.

Der schnöde Mammon ist nicht die einzige Triebfeder der Studenten. Das zeigt sich daran, dass die Projektentwicklung das mit Abstand beliebteste Tätigkeitsfeld ist. Fast jeder Zweite würde hier später gern arbeiten.

Auch bei Projektentwicklern lässt sich jedoch gut verdienen: Bei einer Firma winken Young Professionals 75.000 Euro.

Wer sich angesichts solcher Zahlen selbst zu der Entscheidung, "irgendwas" mit Immobilien und/oder Bauen zu studieren, gratuliert, dem sei gesagt: Der Immobilienmarkt kann sich auch schnell wieder drehen - und mit ihm der Arbeitsmarkt. Siehe 2008/2009, als Jobs plötzlich Mangelware waren. Jene, die schon länger dabei sind, haben das nicht vergessen.

Weitere Marktberichte finden Sie im IZ-Shop:

Harald Thomeczek