Karriere-News

Ziehen Sie Bilanz und prüfen Ihren Kurs

Einmal im Jahr sollten sich Berufstätige Zeit für eine persönliche Bestandsaufnahme nehmen und überprüfen, ob sie noch auf dem richtigen Kurs sind.

Einmal im Jahr sollten sich Berufstätige Zeit für eine persönliche Bestandsaufnahme nehmen und überprüfen, ob sie noch auf dem richtigen Kurs sind.

Bild: BilderBox.com

Karriere 03.12.2015
Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, wird in vielen Unternehmen noch einmal richtig Gas gegeben. Denn der Jahresabschluss muss erstellt werden. Daran sollten sich Berufstätige ein Beispiel nehmen. ... 

Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, wird in vielen Unternehmen noch einmal richtig Gas gegeben. Denn der Jahresabschluss muss erstellt werden. Daran sollten sich Berufstätige ein Beispiel nehmen. Nur wer seine persönliche Bilanz aufstellt, weiß, ob er noch auf dem richtigen Kurs ist.

Berufstätige sollten zu keiner Zeit ihre eigene Beschäftigungsfähigkeit aus den Augen verlieren, mahnte Jutta Rump auf der Messe Facility Management in diesem Frühjahr. Bei der Beschäftigungsfähigkeit handele es sich um nichts anderes als den eigenen Vermögenswert, führte die Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) der Hochschule Ludwigshafen aus. Und dieser Wert an Wissen und Kompetenzen belaufe sich bei einem Jahresbruttogehalt von 30.000 Euro und einer Lebensarbeitszeit von 45 Jahren auf 1,35 Mio. Euro. Kein Pappenstiel, dennoch sei der Umgang mit den eigenen Ressourcen eher zufällig, fast willkürlich, hat die Personalexpertin beobachtet. Damit sollte Schluss sein. "Machen Sie einmal im Jahr eine persönliche Standortbestimmung!", riet Rump den Zuhörern. "Denn Sie sind Ihr größter Unternehmenswert." So wie fast jedes Unternehmen einmal im Jahr einen Geschäftsbericht verfasst, sollten auch die Beschäftigten Bilanz ziehen. Dabei muss es nicht nur um die eigene Inventarliste gehen, sondern auch um Ziele.

Das Jahresende bietet sich für einen solchen persönlichen Jahresabschluss an, sagt Karrierecoach Thomas Körzel. Der studierte Psychologe empfiehlt, vor Weihnachten im Büro mal "klar Schiff zu machen" und die Ablage nach Liegengebliebenem durchzugehen. Dann sei es ratsam, mit dem Kalender in der Hand das Jahr Revue passieren zu lassen und sich dabei ein paar Fragen zu beantworten. Beispielsweise: Was hat gar nicht funktioniert? Wo war ich erfolgreich? Was möchte ich im nächsten Jahr nicht mehr machen? Wo habe ich mich weiterentwickelt?

Neben dem Beruf können auch die drei Bereiche soziale Kontakte, Zeit für sich selbst sowie Gesundheit und Sport in die Betrachtung einbezogen werden. Diese Vier-Feld-Matrix mit Plus- und Minuszeichen zu versehen und zu analysieren, reicht zunächst aus. Das darf im Büro, Zuhause oder aber auch an einem neutralen Ort mit weiter Aussicht geschehen. Dann kann das Resümee beiseite gelegt und die Feiertage genossen werden.

Wenn der erste Arbeitstag naht, schaut man erneut auf die Notizen. "Das Unterbewusstsein hat in der Zwischenzeit nach Lösungen gesucht", sagt Coach Körzel. Nun gilt es, konkrete Ziele und Maßnahmen zu ihrer Umsetzung für das nächste Jahr zu formulieren, von der Gehaltserhöhung bis zu Aufgaben wie der Verringerung der Mieterfluktuation. Häufige Karrierethemen sind die Ausweitung des Budgets oder die Ernennung zum Prokuristen, hat Körzel beobachtet. Nach drei Monaten erfolgt dann eine Bestandsaufnahme. Ist die Planung zu ehrgeizig gewesen? Dann müssen die Maßnahmen angepasst werden.

Ein echter Dauerbrenner ist die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Die Fach- und Führungskräfte, die bei ihm Rat suchen, "wollen Karriere machen, ohne dass alles andere den Bach hinuntergeht". Deswegen darf auch die Frage nach dem "warum" in der Planung nicht fehlen, warnt Körzel. Denn das Thema "Karriere machen" kommt oft aus der Familie und nicht dem Ratsuchenden selbst. Doch wer Ziele nennt, hinter denen er gar nicht steht, weiß der Coach, dem geht schnell die Motivation verloren.

Wer Anregungen für seinen eigenen Jahresabschluss braucht, der sollte mal einen Blick in einen Geschäftsbericht werfen. Neben der Inventarliste sowie der Gewinn- und Verlustrechnung finden sich dort auch Angaben zu den Werten des Unternehmens sowie Berichte zu Prognosen, Risiken und Chancen. Auch das gehört in eine Karriereplanung: Wo liegen für mich die Chancen und die Risiken im Unternehmen und in der Branche?

Leseanregung für die besinnlichen Tage: "Aufgewacht! - Wie Sie das Leben Ihrer Träume finden" von Angelika Gulder (Campus Verlag, ISBN: 978-3593393520, 19,99 Euro).

Sonja Smalian

Donnerstag ist Karrieretag

Der FM-Karrieretag bietet von 10 bis 13 Uhr Informationen zu Berufschancen.

Der FM-Karrieretag bietet von 10 bis 13 Uhr Informationen zu Berufschancen.

Bild: sma

Karriere 12.03.2015
Am dritten Messetag dreht sich auf der Bühne alles um das Thema Karriere im FM. Qualifikationsmöglichkeiten, Tipps für den Berufsweg, die Verleihung der Gefma-Förderpreise und ein Ausblick auf ... 

Am dritten Messetag dreht sich auf der Bühne alles um das Thema Karriere im FM. Qualifikationsmöglichkeiten, Tipps für den Berufsweg, die Verleihung der Gefma-Förderpreise und ein Ausblick auf die Trends in der Arbeitswelt stehen dann auf dem Programm.

Jeder zehnte Erwerbstätige in Deutschland macht "irgendwas mit FM". Diese Zahl könnte sich sogar noch erhöhen, denn die Unternehmen suchen Mitarbeiter: 60% der befragten FM-Unternehmen planten, ihren Personalbestand bis zum Frühjahr 2015 zu erhöhen. Das ergab die Umfrage zur IZ-Joboffensive im vergangenen Jahr.

Die Ein- und Aufstiegschancen im FM haben sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich entwickelt. Von der Servicekraft über den Fachwirt bis zu Zertifikatsstudiengängen sowie fachspezifischen Bachelor- und Masterstudiengängen reichen die Qualifikationsmöglichkeiten, wie Gefma-Vorstand für Bildung und Wissen, Markus Lehmann, anhand der Gefma-Bildungspyramide auf dem Karrieretag zeigen wird. Neu hinzukommen soll noch ein eigenständiger FM-Ausbildungsberuf.

Dass für ein solches Angebot ein Bedarf in der Branche besteht, zeigt eine aktuelle Umfrage der Gefma: 83% der insgesamt 198 Befragungsteilnehmer bewerten die Einführung eines eigenen Ausbildungsberufs für die Branche als sehr wichtig bzw. wichtig. Dabei legen die Unternehmen neben grundlegenden FM-Kenntnissen besonderen Wert auf Serviceorientierung und Kommunikationsfähigkeiten, auf Kenntnisse zum fachübergreifenden und lebenszyklusorientierten Objektbetrieb sowie kaufmännisches Wissen. Die Arbeitsgruppe sei seit dem vergangenen Jahr gut vorangekommen, sagt Lehmann. Derzeit würden u.a. Gespräche mit der IHK und Verbänden geführt. Im Idealfall könnten die ersten jungen Menschen 2017 mit der Ausbildung beginnen

Der FM-Karrieretag demonstriert auch, wie vielfältig die Themen und Aufgaben der Branche sind: Drei FM-Profis, die in der Beratung, der Objektleitung und der Industriedienstleistung tätig sind, gewähren Einblicke in ihren Berufsalltag.

Gerade in der deutschen Hochschullandschaft hat sich in den vergangenen 15 Jahren viel getan: Elf Bachelor- und acht Masterstudiengänge FM, die rund 2.500 Studienplätze zählen, werden von 15 Hochschulen angeboten. Absolventen dieser und verwandter Studiengänge können sich mit ihren Abschlussarbeiten für die Gefma-Förderpreise bewerben, die in sechs Kategorien vergeben werden. Von nachhaltigem Immobilien-Portfoliomanagement bis hin zu Einsatzmöglichkeiten von Augmented Reality im Instandhaltungsmanagement reichte die Bandbreite der ausgezeichneten Themen 2014.

Einen Ausblick in die Zukunft wagt auch Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability der Hochschule Ludwigshafen. Unverändert sei die demografische Entwicklung ein Megatrend in der Arbeitswelt. "Deutschland hat die größte Alterungsgeschwindigkeit auf der ganzen Welt", sagt Rump. Bis zum Jahr 2030 würden viele der geburtenstarken Jahrgänge, also der sogenannten Baby-Boomer-Generation, in den Ruhestand gehen. Angesichts dieser Entwicklung prophezeit die Forscherin künftig eine längere Lebensarbeitszeit.

Sonja Smalian