Karriere-News

WHU institutionalisiert Real Estate Club

Tobias Wagner, Vorstandsmitglied des Real Estate Clubs an der WHU.

Tobias Wagner, Vorstandsmitglied des Real Estate Clubs an der WHU.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Ulrich Schüppler

Karriere 06.10.2022
Das Thema Immobilien führte an der Management-Hochschule WHU in Vallendar bei Koblenz bisher ein Schattendasein, bis auf Initiative von Studenten und mithilfe von markterfahrenen ... 

Das Thema Immobilien führte an der Management-Hochschule WHU in Vallendar bei Koblenz bisher ein Schattendasein, bis auf Initiative von Studenten und mithilfe von markterfahrenen Immobilienexperten ein Real Estate Club gegründet wurde. Der wird jetzt als Verein eingetragen. Kümmern will er sich um Wissensvermittlung, Netzwerken und das Aufspüren von Geschäftschancen.

„Die Immobilie hat an der WHU bisher keine Rolle gespielt, weder in der Ausbildung noch in der Lehre“, sagt Tobias Wagner, CEO von ShareYourSpace, der dem Vorstand Real Estate Club angehört. Der ist auf Initiative von Studenten dieses Jahr entstanden und wird gerade ins Vereinsregister eingetragen. Weitere Vorstandsmitglieder sind Tillmann Wagner, der den Lehrstuhl Service Psychology an der WHU leitet, Patrick Breuer (CEO Mietshausverkaufen) und Frank M. Schmid (CEO Schmid Mobility Solutions) sowie Angehörige der Studentenschaft.

Wie Wagner auf der Expo Real erläuterte, basiert die Tätigkeit des Real Estate Club auf drei Säulen: Der Vermittlung von Know-how im Segment Immobilien, dem Austausch zwischen Hochschule und Fachleuten aus der Immobilienwirtschaft sowie einer Business-Plattform, die Investment- und Finanzprojekte für Projektentwicklungen und Proptechs identifiziert.
„Wir wollen die Real-Estate-Welt mit der WHU verknüpfen“, sagt Wagner. Geschehen soll das unter anderem über Fortbildungen und Events zu Themen wie Ressourcenschonung, Schaffung bezahlbaren Wohnraums, Kreislaufwirtschaft, Reduzierung des Energiebedarfs, Proptechs und Digitalisierung sowie Fragen der sozialen Gerechtigkeit.

Ulrich Schüppler

Auf Umwegen in die Immobilienbranche

Das Flex-Office-Unternehmen Scaling Spaces ist bereits die dritte Unternehmensgründung von Martin Ballweg.

Das Flex-Office-Unternehmen Scaling Spaces ist bereits die dritte Unternehmensgründung von Martin Ballweg.

Quelle: Scaling Spaces GmbH

Karriere 05.03.2020
Bis Martin Ballweg seinen Weg in das Immobiliengeschäft gefunden hatte, dauerte es rund sieben Jahre. Dann sprang er auf Flex-Office-Zug in Deutschland auf. Inzwischen fühlt er sich in der ... 

Bis Martin Ballweg seinen Weg in das Immobiliengeschäft gefunden hatte, dauerte es rund sieben Jahre. Dann sprang er auf Flex-Office-Zug in Deutschland auf. Inzwischen fühlt er sich in der Branche pudelwohl.

Er sieht sich selbst als Problemlöser. "Ich merke, das etwas nicht so läuft, wie es wünschenswert wäre. Und das will ich ändern", sagt Martin Ballweg. Und fühlt sich genau deshalb innerhalb der Immobilienbranche gut aufgehoben. Genauer: im boomenden Flex-Office-Geschäft. Vor rund zwei Jahren gründete er gemeinsam mit Bekannten den Flex-Office-Anbieter Scaling Spaces. Die Idee dazu sei aus den eigenen Erfahrungen heraus entstanden. "Wir sind im Grunde alle Quereinsteiger, die bei ihren früheren beruflichen Stationen gemerkt haben, wie kompliziert es für ein Start-up ist, ein Büro auf die Beine zu stellen. Das wollten wir vereinfachen", erklärt er.

Dass Martin Ballweg jemals in der Immobilienbranche arbeiten würde, war nicht unbedingt abzusehen. Sein Weg zu Scaling Spaces führte über zwei Unternehmen, an deren Entstehung er in den zurückliegenden Jahren mitwirkte. Und die hatten mit Immobilien, Bürovermietung oder Coworking garnichts zu tun. Zunächst, noch als Student der WHU - Otto Beisheim School of Management in Vallendar, war Ballweg einer der Gründer des Windenergie-Start-ups Eovent. "Das war alles noch sehr wissenschaftlich getrieben. Der Markt war schwierig, die Herausforderungen zu groß", sagt er im Rückblick. Trotzdem habe er etwas mitgenommen. Und sei es auch nur ein Einblick in das komplizierte und kaum digitalisierte Stahlgeschäft gewesen. 2014 gründete er auf Grundlage dieser Erfahrungen den Online-Handelsmarktplatz Mapudo, der Anbietern und Abnehmern von Stahlprodukten den Weg zueinander vereinfachen sollte.

Bis Mitte 2017 war der Stahlhandel seine berufliche Heimat. Dann wollte sich Ballweg eigentlich erst einmal eine Auszeit gönnen. Doch daraus wurde nichts. Über alte Netzwerke aus dem Studium wurde ihm die Idee für die Gründung von Scaling Spaces zugetragen. "Alle Gründer hatten irgendwann mal die Erfahrung gemacht, wie wenig lange Vertragsbindungen und festgelegte Bürogrößen zum Aufbau eines neuen Unternehmens passen", erklärt Ballweg. Dass zum gleichen Zeitpunkt der Coworking-Hype begann, in der deutschen Büroimmobilienlandschaft seine Spuren zu hinterlassen, sei schlicht gutes Timing gewesen. "Die Marktentwicklung hat für uns gepasst. Heute noch einmal einen komplett neuen Anbieter zu etablieren, wäre vermutlich viel schwieriger."

Hier und da habe es anfangs auch Absagen gegeben. "Vor allem, weil das Verständnis für das Geschäft gefehlt hat. Aber das hat sich inzwischen geändert." Sich in die Immobilienbranche einzufinden, sei nicht kompliziert gewesen. "Wenn man grundsätzlich weiß, wie man Projekte aufzusetzen hat, dann ist das schon viel Wert." Scaling Spaces ist langsam gewachsen. "Wir passen auf, uns nicht zu überheben." Heute hat das Unternehmen drei eröffnete Standorte in Berlin vorzuweisen, drei weitere sind bereits in Planung. "Für aggressives Wachstum sehen wir keine Notwendigkeit", sagt Ballweg.

Dafür aber sehr wohl für Service. Der werde im Geschäft mit der Bürovermietung immer wichtiger. Habe dem Kreis der Gründer in den vergangenen zwei Jahren in einem Teilbereich des Geschäfts das Know-how gefehlt, sei dieses von außen dazu geholt worden. "Wir haben zum Beispiel heute viele Mitarbeiter, die ursprünglich aus der Hotellerie kommen. Dieses Wissen ist für unser Geschäft ganz entscheidend", erklärt Ballweg. Und für ihn selbst ist es inzwischen zum Antrieb geworden. "An diesem Servicegeschäft habe ich extrem viel Spaß", erklärt der Seriengründer.

Robin Göckes