PwC: Investitionen in hybride Arbeitsmodelle zahlen sich aus

Verwaistes Büro: Irgendwann kehren die Mitarbeiter wieder zurück, aber vermutlich seltener als vorher.

Verwaistes Büro: Irgendwann kehren die Mitarbeiter wieder zurück, aber vermutlich seltener als vorher.

Quelle: imago images, Urheber: Westend61

Karriere 28.10.2020
Die Diskussion rund um Homeoffice und Büromarkt nimmt manchmal die Züge eines Glaubenskriegs an. Die Beratungsgesellschaft PwC wollte Licht ins Dunkel bringen und fragte 100 große ... 

Die Diskussion rund um Homeoffice und Büromarkt nimmt manchmal die Züge eines Glaubenskriegs an. Die Beratungsgesellschaft PwC wollte Licht ins Dunkel bringen und fragte 100 große Unternehmen nach ihren konkreten Absichten. Das Ergebnis: 60% der Firmen wollen ihre Büroflächen in den kommenden drei Jahren um durchschnittlich ca. 20% abbauen. Die Mitarbeiter sollen im Gegenzug 65% mehr Zeit im Homeoffice verbringen dürfen. Die Gretchenfrage, ab wann sich eine Flächenreduzierung jeweils für Mieter und Eigennutzer finanziell lohnt, beantworteten die Berater anhand von Modellrechnungen selbst: ab einem Anteil von 8% bzw. 10%.

Die Autoren der Studie "Mehr Home, weniger Office" gehen in ihrer Modellrechnung von einem Bürostandort mit 500 Mitarbeitern, einer 7.500 qm großen Bürofläche und einer monatlichen Nettomiete von 20 Euro/qm aus (bei einer jährlichen Indexierung von 2%). In diesem Mietszenario lohnt sich ein Flächenabbau schon ab ca. 8% reduzierter Fläche. Baut ein Unternehmen die im Durchschnitt genannten 20% ab, liegt die Kostenersparnis nach den ersten zehn Jahren bei 8%. "Dies entspricht einem Nettobarwert von 3,8 Mio. Euro", notieren die Autoren.

Um hohe Anfangsinvestitionen kommen die Unternehmen nicht herum

Diesem Rechenmodell liegen einige Voraussetzungen zugrunde. So planen die befragten Arbeitgeber Umbaumaßnahmen an ihren bestehenden Büroflächen und weitere Investitionen, um hybride Arbeitsmodelle zu ermöglichen bzw. zu verbessern. Geld ausgeben wollen die Firmen insbesondere für zusätzliche Meetingräume, flexibles Desk Sharing, digitale Infrastruktur oder Schulungen.

Damit die obige Rechnung im Mietszenario aufgeht, sollten Investitionen in die bestehende Bürofläche 630 Euro/qm nicht übersteigen. Zudem darf die Restlaufzeit des Mietvertrags nicht länger als neun Jahre sein. Sonst fressen die Strafzahlungen an den Vermieter für entgangene Miete die Kosteneinsparungen wieder auf.

Eigennutzer sparen später, aber mehr

Ist der Nutzer zugleich Eigentümer der Büroimmobilie, lohnt sich ein Flächenabbau mit anschließender Nachvermietung an Dritte ab ca. 10% reduzierter Fläche. Die Berater gehen dabei von einer Nachvermietung der nicht mehr benötigten 20% Bürofläche zu einem Mietpreis von 20 Euro/qm aus. Die Kosten für den Umbau der verbleibenden Flächen sollten die Grenze von 700 Euro/qm nicht überschreiten.

Ein Flächenabbau von 20% führt in diesem Modell zu einer Kostenersparnis von ca. 12% in den ersten zehn Jahren. Aufgrund einer einkalkulierten Leerstandsperiode von sechs Monaten und der Gewährung mietfreier Zeit (weitere drei Monate) werden Kosteneinsparungen zwar später als im Mietszenario erzielt. Da aber Strafzahlungen an den Vermieter wegfallen, fällt die Ersparnis insgesamt größer aus.

Homeoffice ist nicht nur bei Arbeitnehmern beliebt

"Beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, haben sehr positiv für das Homeoffice votiert, auch für die Produktivität dieses Modells. Es gab wenig Gegenstimmen", sagt David Rouven Möcker, einer der beiden Autoren der Studie. "Überrascht hat uns auch, dass die Mitarbeiter schon vor Corona im Durchschnitt zwei Tage die Woche zuhause gearbeitet haben. Das mag daran liegen, dass die Hälfte der befragten Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche kommt."

"Das Büro wird nicht überflüssig"

Seine Kollegin Rita Marie Roland betont: "20% weniger Bürofläche sind kein ganz klarer Cut. Es geht nicht darum, dass das Büro überflüssig wird. Nur sollten Unternehmen ihre Optionen prüfen." Zudem stuften die befragten Arbeitgeber 50% der Bürojobs angesichts der Tätigkeitsprofile als nicht Homeoffice-tauglich ein.

Die Befragung fand im August und September 2020 statt. Befragt wurden Führungskräfte von 100 Unternehmen mit mindestens 50 Büroarbeitsplätzen in Deutschland. Mehr als ein Drittel dieser Unternehmen beschäftigt über 3.500 Mitarbeiter. Gut die Hälfte macht einen Umsatz von mehr als 500 Mio. Euro im Jahr.

Harald Thomeczek

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MAT: Shauna Christina Mehl

Karriere 25.05.2023
Senior Sustainability Managerin bei Catella Real Estate. Geboren 1995. ... 

Senior Sustainability Managerin bei Catella Real Estate. Geboren 1995.

Werdegang

Praktika im Centermanagement bei Hines und in den Bereichen Valuation, Modeling und Analytics bei PwC. Von 2020 bis 2021 Analystin für Portfolio Investment & Advisory. Ab 2022 Sustainability Managerin. Seit Januar 2023 Senior Sustainability Managerin.

Top-Projekte

Weiterführung von ESG-Themen trotz Umstrukturierung im Unternehmen. Auftritt als Rednerin beim Kapitalmarktforum der DKM vor rund 100 Zuschauern zur Vorstellung eines ESG-Konzepts. Gründungsmitglied der Plattform "Social Team" bei der Catella Real Estate.

Ziele

Während meines bisherigen Werdegangs habe ich gemerkt, wie wichtig Mentoren und der Austausch mit den verschiedensten Personen ist. Daher möchte ich meinen Anteil dazu beitragen. Langfristig strebe ich eine Führungsposition an, mit dem Ziel, mehr Diversity in Führungsriegen zu unterstützen und anderen jungen "Immos", vor allem Frauen eine Motivatorin zu sein.

Motivation als MAT

Ich möchte meine Begeisterung für die Immobilienwirtschaft und speziell das Thema ESG in die breite Masse tragen. Somit stelle ich eine gute Ergänzung für die ambitionierten Talents der ersten beiden Generationen dar. Herausforderungen gibt es zuhauf. Mein Background erlaubt es mir, in den Themen ESG, Klimawandel und Change-Management aktiv zu sein. Durch die MATs ergibt sich die Möglichkeit des Austauschs, und dass die eigene Stimme mehr Gewicht und Gehör bekommt und somit Herausforderungen aktiv angegangen werden können. Lösungen können am ehesten durch die Gemeinschaft und durch Diversity entstehen.

Ethische Grundsätze

Autonomie-Prinzip, Wohltuends-/Fürsorge-Prinzip, Nicht-Schadens-Prinzip, Prinzip der Gerechtigkeit.

Netzwerke und Mitgliedschaften

Frauen in der Immobilienwirtschaft.

Kontakt:

Immobilien Zeitung

MAT: Daiane Konrad

Quelle: Mazars, Urheberin: Sophie Müller

Karriere 05.05.2022
Managerin bei Mazars. Geboren 1991. ... 

Managerin bei Mazars. Geboren 1991.

Werdegang

Seit 2022: Managerin bei Mazars. 2019 bis 2021: Immobilienbewertung (Schwerpunkt auf Hotelportfolios), Weiterentwicklung ESG-Tool, RE Investor Survey (PwC). 2015 bis 2018: Trainee-Programm (Bewertung, Controlling, Finanzierung, An-und Verkauf) und Analyst (KVG: 2IP). Seit 2014: GF einer Immobilienverwaltung. 2014 bis 2016: M.Sc. in Management (EBS). 2010 bis 2014: B.Sc. in International Hospitality Management (IUBH).

Top-Projekte

2021: Prüfung und selbstständige Weiterentwicklung des PwC ESG Asset Tools zur Evaluierung eines indikativen ESG Ratings. 2021: Co-Autorin der Benchmarkstudie PwC Real Estate Investor Survey (eigenständige Erstellung des Spotlights, Investorenansprache und Übernahme der Investoreninterviews). 2014: Ernennung zur Geschäftsführerin der Firma Konrad GmbH & Co. KG (Verwaltung und Leitung der Projektentwicklungen der eigenen Immobilien).

Ziele

Mein übergeordnetes Ziel ist es, langfristig Kontakte zu knüpfen und mein nationales sowie internationales Netzwerk auszubauen. Bei meinem Arbeitgeber sowie in der Immobilienbranche möchte ich meine Bekanntheit ausweiten. Themen als "First Mover" voranzutreiben, ist mir besonders wichtig, sowie meine stetige Entwicklung auf fachlicher und persönlicher Ebene.

Motivation als MAT

Die Verleihung des MAT Awards und das damit verbundene Netzwerk gibt jungen und aufstrebenden Talenten der Immobilienbranche eine Stimme, die gehört wird. Das zeigt schon jetzt das große Interesse an weiteren Sponsoren und Partnerschaften. Zukunftsthemen (z.B. ESG), die mir besonders am Herzen liegen, können als MAT-Themen auf der Plattform präsentiert und schneller vorangetrieben werden.

Ethische Grundsätze

Verantwortung für mein Team übernehmen. Ein gutes Arbeitsklima, Fairness und Gleichbehandlung sowie ein respektvoller Umgang auf allen Ebenen.

Netzwerke und Mitgliedschaften

Immobilienjunioren, Gif, ULI.

MAT: John Dustin Krämer

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Jan Dirkes

Jan Dirkes.

Jan Dirkes.

Urheber: Jochen Rolfes

Karriere 27.05.2021
CFO Trainee, VonoviaGeboren 1994. Kontakt: linkedin.com/in/jan-dirkesWerdegangWerkstudent, Robrecht Immobilien. M.Sc. Immobilienmanagement an der HAWK. -Mitgründung der Atrium Immobilien. Aktuell ... 

CFO Trainee, Vonovia

Geboren 1994. Kontakt: linkedin.com/in/jan-dirkes

Werdegang

Werkstudent, Robrecht Immobilien. M.Sc. Immobilienmanagement an der HAWK. -Mitgründung der Atrium Immobilien. Aktuell zusätzlich angestrebt Executive Master of Law an der Frankfurt School.

Top-Projekte

Gemeinsam mit Geschäftsführer von Robrecht Immobilien Gründung der Atrium Immobilien, einer bis heute erfolgreich tätigen Immobilienberatung. Bei Vonovia die Basis erarbeitet für die Übernahme eines schwedischen Unternehmens. Meine Master-Thesis wurde als PwC Warenhausstudie veröffentlicht.

Ziele

Ich möchte das CFO-Programm der Vonovia erfolgreich abschließen. Danach soll der Einstieg erfolgen in eine strategisch wichtige Stabsabteilung mit Projektleiterfunktion. Mittelfristig würde ich gerne zu einer Führungskraft im Konzern aufsteigen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es langfristig möglich sein muss, Wohnraum ökologisch nachhaltig, sozial gerecht, städtebaulich attraktiv und trotzdem für Investoren und Privatpersonen als Kapitalanlage sinnvoll zu gestalten.

Motivation als MAT

Ich erwarte ein "Elite-Taskforce-Netzwerk", welches bestückt ist mit motivierten und fachlich brillianten Menschen, die Lust haben, ihre Ideen umzusetzen und wichtige Themen anzupacken. Ein Treffen der Entscheider von morgen, die sich mit den Entscheidern von heute austauschen wollen. Große Aufmerksamkeit haben die disruptiven Start-ups oder die großen Office-Deals. Aber die Wohnungswirtschaft braucht auch einen jungen, engagierten Botschafter!

Ethische Grundsätze

Ruf kommt von Berufung ... und als weltoffener Mensch folge ich einfach meinem Herzen.

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HAWK Alumni-Netzwerk. Immobilienjunioren. Frankfurt School M&A Club.

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PwC brachte die Masterstudie unter dem Titel "Die Zukunft der Warenhaus-Immobilien. Eine PwC-Studie zu aktuellen Nachnutzungskonzepten" heraus.

Thomas Porten