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Kampf der Präsenzkultur

Karriere 25.10.2012
Auf der diesjährigen Expo Real hatten der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft und IVG Research die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Studie zur Arbeitswelt von Frauen in der Branche vorgestellt. ... 

Auf der diesjährigen Expo Real hatten der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft und IVG Research die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Studie zur Arbeitswelt von Frauen in der Branche vorgestellt. Nun hat der Verein Forderungen auf Basis der Datenanalyse formuliert und zeigt sich ungewohnt kämpferisch.

"Die Resultate veranlassen uns, klare Appelle an die Branche, aber auch die Frauen selbst zu richten - insbesondere mit Blick auf die künftige ökonomische Entwicklung", sagt Carmen Reschke, Vorstandsvorsitzende des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft. Der knapp 600 Mitglieder zählende Verein fordert die Immobilienunternehmen auf, bei der Personalakquise gezielt nach Frauen zu suchen. Denn die Ausgangsbasis hinsichtlich der Qualifikation und Ausbildung sei für Frauen und Männer gleich, heißt es in einer Pressemitteilung. "Die Branche ist aufgefordert, speziell für Frauen Vorbereitungskurse und Weiterbildungsmaßnahmen zu entwickeln und zu installieren, die die Frauen für Führungs- und Managementaufgaben qualifizieren", so der Vorstand. Denn obwohl der Frauenanteil in der Branche rund 46% beträgt, besetzen nur rund 9% der Frauen Positionen im Topmanagement.

Auch das Thema Frauenförderung steht nur bei einer Minderheit (12% bzw. 21%) der Immobilienunternehmen auf der Agenda, wie die Studie zeigte (siehe Artikel "Wie Immo-Frauen arbeiten ...", IZ 40-41/12). An den zwei getrennt durchgeführten Befragungen hatten sich 57 Unternehmensvertreter und 367 Beschäftigte beteiligt.

Zudem umfassten die Fördermöglichkeiten für Frauen oft Teilzeit- und Home-Office-Angebote, die jedes vierte bzw. fünfte Unternehmen anbietet. Doch gerade Führungsverantwortung lässt sich in Deutschland selten in Teilzeit ausüben. "Wir brauchen eine neue Unternehmenskultur, die den Fokus auf eine strukturierte und effiziente Aufgabenverteilung und -erledigung richtet. Die Präsenzkultur hat ausgedient", so das Fazit des Vereins.

Aber auch die Frauen in der Immobilienbranche werden in die Pflicht genommen. Der Verein schreibt ihnen "mehr Mut zur Macht" ins Aufgabenheft. Wie sich die Arbeitswelt verändert, will der Studienleiter Dr. Thomas Beyerle, Head of CS & Research bei IVG Immobilien, künftig in weiteren Umfragen gemeinsam mit dem Verein dokumentieren.

Die Studie gibt es im Netz kostenlos unter www.immofrauen.de (Menü: Presse/Personalien) bzw. www.ivg.de.

Sonja Smalian

Wie Immo-Frauen arbeiten ...

Die Zukunft sei weiblich, heißt es oft. Doch von einer gleichberechtigten Teilhabe in der Arbeitswelt kann noch keine Rede sein, denn 72% der befragten Frauen machen spezifische Problemfelder für Frauen in ihrem Unternehmen aus.

Die Zukunft sei weiblich, heißt es oft. Doch von einer gleichberechtigten Teilhabe in der Arbeitswelt kann noch keine Rede sein, denn 72% der befragten Frauen machen spezifische Problemfelder für Frauen in ihrem Unternehmen aus.

Bild: ArTo/Fotolia.com

Karriere 04.10.2012
... hat der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft in einer gemeinsamen Studie mit IVG Immobilien untersucht. Ziel war es, einen verlässlichen Datensatz zu erhalten, um eine Bestandsaufnahme ... 

... hat der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft in einer gemeinsamen Studie mit IVG Immobilien untersucht. Ziel war es, einen verlässlichen Datensatz zu erhalten, um eine Bestandsaufnahme der Arbeitswelt von Frauen in der Immobilienwirtschaft zu zeichnen. Die beiden getrennt durchgeführten Befragungen von Personalverantwortlichen und Beschäftigten brachten einige überraschende Ergebnisse zutage.

Die gläserne Decke gibt es auch in der vorwiegend männlich dominierten Immobilienwirtschaft. So empfinden es zumindest die Frauen, die dort arbeiten: 35% führen schwierigere Beförderung als Problemfeld auf, jede zweite Frau nennt Gehaltsunterschiede und Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie.

Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von IVG Research in Kooperation mit dem Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft. Durchgeführt wurden zwei getrennte Umfragen unter Personalverantwortlichen der Immobilienbranche und weiblichen Beschäftigten. Insgesamt haben sich 57 Unternehmensvertreter und 367 Beschäftigte an der Umfrage beteiligt.

Jeder zweite Beschäftigte in der Immobilienwirtschaft ist weiblich

Frauen stellen knapp die Hälfte der Beschäftigten in der Immobilienwirtschaft, zumindest bei den Befragungsteilnehmern (46% bzw. 48%). Jedoch im Top-Management besetzen sie nur knapp jede zehnte Stelle, so die Einschätzung der Beschäftigten, und jede fünfte Position nach Auskunft der Personalverantwortlichen. Im Mittel-Management schwankt der Anteil zwischen 21% und 24%. Unisono schätzen beide Befragungsgruppen, dass 40% der hochqualifizierten Fachkräfte inzwischen weiblich sind. Frauen seien oft deshalb in Führungspositionen, weil sie sich selbstständig gemacht hätten, heißt es in einem Statement des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft. Die Bedeutung des Themas Frauenförderung sei vielen großen Unternehmen noch nicht bewusst.

Dem Thema Frauenförderung haben sich in der Tat nur wenige Immobilienunternehmen bislang verschrieben: 12% der Personalverantwortlichen gaben an, dass das Thema ein Teil der Unternehmensstrategie ist, von den Beschäftigten behaupteten das 21%.

Interessanterweise gibt es jedoch in mehr Unternehmen spezielle Fördermöglichkeiten für Frauen, auch wenn es nicht zur Unternehmensstrategie gehört - und zwar in jedem vierten bzw. fünften Unternehmen. Am allerhäufigsten handelt es sich dabei um Angebote zur Teilzeitarbeit, die von 80% der Unternehmen zur Frauenförderung zählt. Auf den beiden folgenden Plätzen werden flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Angebote genannt. Streng genommen sind das jedoch keine frauenspezifischen Maßnahmen, sondern allgemeine Maßnahmen, die eine größere Vereinbarkeit von Beruf und Familie herstellen sollen. Sind das jedoch Ansätze, um Frauen auch in Führung zu bringen? Mentoringprogramme oder gar die spezielle Förderung von Frauen auf Führungspositionen hin bieten nur wenige Unternehmen an. 82% bzw. 75% (Unternehmensumfrage) der Frauen arbeiten in Vollzeit. Etwa 40% der Befragten haben Kinder. Ob sich diese Frauen Teilzeitlösungen wünschen, bleibt offen.

Beim Thema Frauenquote zeigen die Umfrageergebnisse das Dilemma, in dem sich viele aufstiegswillige Frauen befinden: Für eine Quotenregelung sind sie nicht, aber an eine deutliche Veränderung der Situation ohne Quoten mögen sie nicht recht glauben: 26% der Beschäftigten befürworten die Einführung einer flexiblen und 52% einer starren Frauenquote. Hingegen geben nur 14% der Personaler an, dass ihr Unternehmen für die Einführung eines Quotenmodells sei.

Die Studie wird auf der Expo Real präsentiert und diskutiert. Welche Maßnahmen die Frauen in der Immobilienwirtschaft daraus für die eigene Arbeit und das Selbstverständnis ableiten werden - die Branche darf gespannt sein.

TIPP

Die "Marktstudie: Immobilienfrauen 2012 - Zahlen, Daten, Fakten" wird am 10. Oktober 2012 auf der Expo Real im Rahmen eines Internationalen Frauenfrühstücks vorgestellt. Den Vortrag hält Dr. Thomas Beyerle, Head of CS & Research von IVG Immobilien. Die Veranstaltung findet von 9 Uhr bis 10 Uhr auf dem Stand der Stadt München (A1.320) statt.

Sonja Smalian

Umfrage: Wie arbeiten Frauen in der Immobilienbranche?

Mein Schreibtisch, mein Laptop, mein Job: Wie ist die Arbeitssituation von Frauen in der Immobilienbranche? Das will eine Untersuchung von IVG Research und dem Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft herausfinden.

Mein Schreibtisch, mein Laptop, mein Job: Wie ist die Arbeitssituation von Frauen in der Immobilienbranche? Das will eine Untersuchung von IVG Research und dem Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft herausfinden.

Bild: BilderBox.com

Karriere 29.06.2012
Frauenquote, Betreuungsgeld, gleicher Lohn für gleiche Arbeit ... viel wird derzeit über die Situation von Frauen in der Berufswelt diskutiert. Noch immer stellen sie nur knapp 28% der ... 

Frauenquote, Betreuungsgeld, gleicher Lohn für gleiche Arbeit ... viel wird derzeit über die Situation von Frauen in der Berufswelt diskutiert. Noch immer stellen sie nur knapp 28% der Führungskräfte und treten auf den obersten Managementebenen großer Konzerne lediglich vereinzelt auf, wie Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zeigen. Doch wie sieht es nun in der Immobilienwirtschaft aus - besser oder vielleicht schlechter? Was bestimmt in dieser Branche die Arbeitsbedingungen von Frauen? IVG Immobilien führt dazu eine Umfrage unter Personalverantwortlichen von Immobilienunternehmen und den Frauen in der Branche durch.

Licht in die Black Box zur Arbeitssituation von Frauen in der Immobilienwirtschaft will IVG Research mit einer Umfrage bringen, die in Kooperation mit dem Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft entstanden ist. Ziel der Umfrage sei es, erstmalig grundlegende Zahlen über das Geschlechterverhältnis in der deutschen Immobilienwirtschaft zu sammeln, um branchenweite Kennziffern zu erstellen und die Diskussion auf eine stabile statistische Basis zu stellen. Wie viele Frauen arbeiten auf den verschiedenen Hierarchieebenen, welche Qualifikationen bringen sie mit und in welchen Gehaltsklassen bewegen sie sich in der Immobilienwirtschaft? Die Interpretation der Daten werde offen gelassen, betont Thomas Beyerle, 
Managing Director und Head of CS & Research bei 
IVG Immobilien. Die Unternehmen haben die Chance, mit den Ergebnissen selbst weiterzuarbeiten und sie als Benchmark zu nutzen. Der drohende Fachkräftemangel führt bereits jetzt dazu, dass immer mehr Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um Frauen zu fördern und langfristig an das Unternehmen zu binden.

In Deutschland hinken auch viele Karrierefrauen bei der Vergütung hinterher. Im Schnitt verdienen weibliche Führungskräfte rund 1.000 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen, fand das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin heraus. Geschlechtsspezifische Gehaltsdifferenzen offenbaren sich auch in der Immobilienwirtschaft: So liegen die Gehaltsvorstellungen von Studentinnen immobilienwirtschaftlicher Fächer im Erststudium 9% und im Aufbaustudium sogar 18% unter denen ihrer männlichen Kommilitonen. Dieses Ergebnis offenbarte die Joboffensive 2011, eine Umfrage unter Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer in Deutschland, die von der Immobilien Zeitung jährlich durchgeführt wird.

Erstes Panel: Personalabteilungen der größten Immobilienunternehmen

Für die Umfrage hat IVG Research die größten Unternehmen der Immobilienwirtschaft angesprochen, von denen 420 ihre Bereitschaft zur Teilnahme signalisiert haben. Ihre Personalverantwortlichen geben anonym Auskunft zum Anteil der weiblichen Angestellten auf den verschiedenen Hierarchieebenen, zu den verschiedenen Projekten der Frauenförderung, der Gehaltsspanne ihrer weiblichen Angestellten, deren Berufsausbildung usw. Zudem sind sie aufgefordert, Stellung zu beziehen: Sind sie für oder gegen eine feste Frauenquote? Der Fragenkatalog wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft entwickelt.

Zweites Panel: Weibliche Beschäftigte in der Branche

Auch die Stimme der weiblichen Beschäftigten in der Branche wird gehört. Durch dieses zweite Befragungs-Panel können die Ergebnisse miteinander verglichen werden. Die Beschäftigten erhalten einen nahezu identischen Fragebogen und können anonym angeben, wie hoch sie den Anteil der weiblichen Angestellten auf den verschiedenen Hierarchieebenen ihres Unternehmens schätzen, ob ihr Arbeitgeber eine besondere Strategie zur Frauenförderung verfolgt und wie sie persönlich zur Frauenquote stehen.

Das Ausfüllen des Fragebogens dauert ca. 10 bis 15 Minuten und ist noch bis zum 6. Juli 2012 online möglich:

http://sgiz.mobi/s3/Beschaeftigtenumfrage-Frauen-in-der-Immobilienwirtschaft

Die Ergebnisse der Befragung werden auf der Expo Real 2012 vorgestellt.

Sonja Smalian