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Philipp Schaper

Der Zeichnung seiner Traumimmobilie gibt Philipp Schaper den Titel „Haus am Ende des Regenbogens“.

Der Zeichnung seiner Traumimmobilie gibt Philipp Schaper den Titel „Haus am Ende des Regenbogens“.

Karriere 27.07.2023
In Hamburg aufgewachsen, fand Philipp Schaper über Freunde in London seinen Weg in die Immobilienwirtschaft. Dort absolvierte er sein Studium. Zum Berufseinstieg kehrte er nach Deutschland ... 

In Hamburg aufgewachsen, fand Philipp Schaper über Freunde in London seinen Weg in die Immobilienwirtschaft. Dort absolvierte er sein Studium. Zum Berufseinstieg kehrte er nach Deutschland zurück und begann seine Karriere bei LaSalle Investment Management in München. Es folgten Stationen bei Fortress Investment und IVG Immobilien, ehe er im September 2015 zu Patrizia wechselte. Dort ist er seit 2022 CEO European Real Estate. Sein beruflicher und privater Lebensmittelpunkt liegt in München. Um am Marathon des Sables teilzunehmen, ist der passionierte Ausdauersportler aber auch schon nach Marokko gereist. Zur Stärkung wirft er gerne einmal den Grill an und brutzelt für sich, Freunde und die Familie.

Wo wohnen Sie zurzeit?

Meine Frau und ich sind große Altbaufans und lieben schlichtes Design. Wir bewohnen eine Altbau-Etagenwohnung zur Miete im Stadtteil Nymphenburg in München.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung?

Mein Lieblingsplatz ist auf dem Sofa, weil ich da am besten entspannen kann und den Großteil meiner Zeit mit Lesen beziehungsweise Recherche verbringe.

Haben Sie bei dieser Immobilie oder einer anderen beim Bau schon einmal selbst mit Hand angelegt? Wenn ja: wie genau und wie häufig?

Ja, ich bin praktisch veranlagt und genieße kreatives Schaffen. Insbesondere mit meinen Schwiegereltern habe ich bereits diverse Bau- und Renovierungstätigkeiten unternommen.

Was muss die perfekte Wohnung unbedingt haben?

Schöne Holzfenster, hohe Decken, im Idealfall historischen Parkettboden und einen Garten.

Wo möchten Sie im Alter gerne wohnen?

Diese Frage ist bei uns noch nicht geklärt. Meine Frau kommt aus Köln und ich aus Hamburg. Da unsere Kinder in München aufwachsen, mussten wir noch keinen gemeinsamen Nenner finden.

Wann, wo und womit haben Sie als Erwachsener zum ersten Mal Geld verdient?

Mein erstes Geld habe ich bei Rewe mit dem Auffüllen von Regalen verdient. Danach folgten Zivildienst und meine Ausbildung. Während meines Studiums in London habe ich komplett nebenher gearbeitet.

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Wahrscheinlich etwas künstlerisch kreatives wie Designer oder Koch.

Wie haben Sie den Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Mein Einstieg in die Branche war ansatzweise familiär bedingt, da sich mein Vater mit Immobilien beschäftigt hat. Freunde von mir in London waren aber schließlich ausschlaggebend. Als ich von einem verlängerten Wochenende bei ihnen nach Hause kam, hatte ich den Entschluss gefasst, auch in dieser Richtung Fuß fassen zu wollen.

Was stört Sie in der Immobilienbranche (am meisten)?

Es gibt viele Trittbrettfahrer und Glücksritter in der Branche, mit denen man häufig in einen Topf geworfen wird.

Und was finden Sie besonders gut?

Die Branche insgesamt ist unheimlich vielschichtig und bietet eine unglaublich kreative Kombination aus Recht, Finanzen und Architektur.

Baulöwe, Miethai, Heuschrecke: Leute, die mit Immobilien Geld verdienen (wollen), haben nicht immer den besten Ruf. Zurecht?

Nein, nicht zurecht, aber schwarze Schafe gibt es überall.

Warum würden Sie jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen?

Weil der Sektor ein unheimlich breites Feld zum Ausleben der eigenen Interessen und Stärken eröffnet.

Was braucht es nach Ihrer Einschätzung, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Spaß an der Sache in Kombination mit einem gewissen Ehrgeiz, Dinge zu erreichen und zu bewegen, um sich entsprechend weiterzuentwickeln.

Homeoffice, Büro oder mobil in der Bahn? Wo arbeiten Sie am häufigsten, wo am liebsten und warum?

Ich bin viel unterwegs, mobiles Arbeiten ist an der Tagesordnung. Aber ich bin ein absoluter Fan vom Austausch mit Kollegen im Büro.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

In der Regel gerne mit einem guten Essen und einer guten Flasche Wein im Kreis von Kollegen und Freunden.

Und wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Ich akzeptiere sie und versuche, sie schnell hinter mir zu lassen, um sie in Zukunft zu vermeiden und nach vorne zu schauen.

Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?

Das Ensemble um den Westhafen Tower in Frankfurt von Schneider + Schumacher.

Und welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen und warum?

In der Zeit der Nachhaltigkeit plädiere ich generell für Umnutzung oder Modernisierung und nicht für den Abriss.

Was bringt Sie privat auf die Palme? Und was beruflich?

Unordnung, Unehrlichkeit und Unzuverlässigkeit - gilt privat wie beruflich.

Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Ausgedehntes Reisen. Entfernte Winkel und Kulturen der Erde warten noch darauf, erkundet zu werden.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an was?

Einen Roadtrip mit der Familie von Spanien via Frankreich und Italien zurück nach München.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Manchmal die amerikanische Leichtigkeit des Seins und echte Hochgeschwindigkeitszüge.

Wo oder wie können Sie sich besonders gut entspannen oder abschalten?

Einerseits beim Sport. Andererseits bin ich ein leidenschaftlicher Griller und kann mich tagelang mit der Vorbereitung von Menüs, dem Einkaufen von Zutaten und der entsprechenden Zubereitung beschäftigen.

Wie gehen Sie am liebsten aus? Und in welcher konkreten Location kann man Sie öfter mal antreffen?

Ich bin leidenschaftlicher Restaurantbesucher. Ein Highlight meiner letzten Besuche war das Restaurant "Jan" in München – sehr zu empfehlen.

Und mit welcher noch lebenden Persönlichkeit würden Sie dort gerne einmal einen Abend verbringen? Warum?

Matthew David McConaughey – ich bin fest überzeugt wir hätte gemeinsam Spaß im Austausch über Passion und Lebensfreude. Zur Not trinken wir ein paar Martinis.

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Alles, was vom Grill kommen kann, egal ob Fisch, Fleisch oder Gemüse.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben – welchen Traum erfüllen Sie sich?

Ich wähle Erinnerungen und keine Dinge und reise First Class um die Welt.

Mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag das Leben tauschen?

Mit meiner Frau – ich könnte das Leben aus den Augen einer Frau betrachten und könnte besser beurteilen, wie angenehm anstrengend ich wirklich bin.

Verraten Sie uns noch Ihren Lieblingssong?

Natürlich die Band Real Estate mit dem Song "Darling".

Die Fragen stellte Janina Stadel.

Janina Stadel

Zum König gewählt

Timo Tschammler - hier in einer Fotomontage - ist erst seit wenigen Monaten Deutschlandchef von JLL. Für ihn ist es also die erste Krönung zum Top-Arbeitgeber der Immobilienstudenten.

Timo Tschammler - hier in einer Fotomontage - ist erst seit wenigen Monaten Deutschlandchef von JLL. Für ihn ist es also die erste Krönung zum Top-Arbeitgeber der Immobilienstudenten.

Quelle: istockphoto.com, Urheber: nullplus/Montage: IZ

Karriere 06.07.2017
JLL zementiert seinen Status als Wunscharbeitgeber von Immobilienstudenten. Im IZ-Arbeitgeberranking 2017 hat es JLL zum sechsten Mal in Folge auf den Königsthron geschafft. Corpus Sireo ... 

JLL zementiert seinen Status als Wunscharbeitgeber von Immobilienstudenten. Im IZ-Arbeitgeberranking 2017 hat es JLL zum sechsten Mal in Folge auf den Königsthron geschafft. Corpus Sireo hat seinen Rang als zweitbegehrtester Brötchengeber des Branchennachwuchses knapp verteidigt. Der Vorjahresvierte CBRE überholt Drees & Sommer und rückt mit großen Schritten auf Platz drei vor.

Rund 220 Unternehmen haben die Teilnehmer der diesjährigen Studentenumfrage von Immobilien Zeitung und Immo Media Consult, die Immobilienwirtschaft, Baumanagement, Facility-Management oder ein verwandtes Fach studieren, auf die - offene - Frage nach ihren Wunscharbeitgebern genannt. Seriensieger JLL vereinte alleine über 12% der gewichteten Stimmen auf sich. Vizemeister Corpus Sireo und CBRE auf Rang drei erhielten 7% bzw. 6,8% aller zugeteilten Zähler. Schon ab Platz vier mit Drees & Sommer (3,4%) wird es recht kleinteilig. 200 Arbeitgeber erhielten weniger als 1% der gewichteten Stimmen. Die zehn Bestplatzierten vereinen zusammen 45,4% aller vergebenen Punkte auf sich.

Gewichtet deshalb, weil die Studenten jeweils bis zu drei von ihnen präferierte Arbeitgeber aufführen konnten und ihre Nennungen priorisieren mussten. Jede Nennung als Wunscharbeitgeber Nummer eins war drei Punkte wert, für einen zweiten Platz gab es zwei Zähler und für einen dritten Platz immerhin noch einen Punkt. Insgesamt verrieten 320 von 548 Umfrageteilnehmer, also rund 58%, uns ihre Favoriten. 264 davon nannten auch noch das Unternehmen, bei dem sie am zweitliebsten arbeiten würden, und 194 vergaben auch noch eine Bronzemedaille. Immerhin rund 42% der Studierenden, die sich durch die 56 Fragen starke Online-Befragung klickten und die erforderliche Studienbescheinigung vorlegten, gaben an, keinen Wunscharbeitgeber zu haben.

Neueinsteiger finden sich in den diesjährigen Top Ten nicht (siehe Tabelle auf dieser Seite). Doch die Karten wurden teilweise neu gemischt: Von der Aufholjagd von CBRE abgesehen, haben sich auch BNP Paribas Real Estate und Union Investment verbessert: Sie klettern von Rang sieben bzw. neun auf Platz sechs respektive sieben. ECE findet sich dafür auf Rang neun wieder. Patrizia Immobilien verteidigt Rang fünf, ebenso wie Beos den zehnten Platz. Apleona, ehemals Bilfinger Real Estate, festigt Rang neun. Der Verkauf an einen Finanzinvestor und die Umfirmierung haben dem Bekanntheitsgrad bzw. der Reputation unter Studierenden offenbar nicht geschadet.

PwC und Ernst & Young verfehlen die Top Ten knapp und teilen sich Platz elf. Mit Cushman & Wakefield (13.) hat es noch ein viertes - vereinfacht gesprochen - Maklerhaus unter die Top 15 geschafft. Auf den weiteren Plätzen folgen die Deka (14.), Art-Invest (15.) und Strabag (16.) - wobei die Strabag wohl eher ob ihrer Projektentwicklungssparte gefragt sein dürfte als ob ihrer Aktivitäten am Bau.

Der Abstieg von Hochtief, dem dreimaligen IZ-Top-Arbeitgeber der Jahre 2009 bis 2011 (also der ersten drei IZ-Arbeitgeberrankings), setzt sich fort: Zwar beschäftigt Hochtief auch heute noch mehr als 80 Mitarbeiter im Bereich der Projektentwicklung, doch der Glanz früherer Tage ist - zumindest im Spiegel des IZ-Arbeitgeberrankings - verflogen, seit der spanische Mehrheitseigentümer die Projektentwicklung nicht mehr zum Kerngeschäft zählt und Hochtief zum reinen Baukonzern umbaut. Mehr als Platz 17 ist für die Essener nicht drin. Auf den weiteren Plätzen folgen die Allianz (18.), Tishman Speyer (19.) und die Deutsche Bank bzw. deren Vermögensverwalter Deutsche Asset Management.

Wohnungsunternehmen sind wie eh und je nur unter ferner liefen im Ranking vertreten, allen voran Dax-Konzern Vonovia auf Position 52. Die Nachfolger der IVG, Triuva und OfficeFirst, verfehlen die Top 20 - selbst wenn man ihre Punktzahlen addiert. Corporates wie die Deutsche Bahn auf Platz 30 oder Bayer und Daimler, beide punktgleich auf Position 36, schneiden besser ab als z.B. Colliers, die Helaba, Credit Suisse und UBS oder DIC.

Beim Blick auf die Wahlmotive fällt auf: Klar kennen Studierende die Unternehmen, für die sie votieren, mitunter auch von innen, weil sie dort z.B. ein Praktikum machen bzw. gemacht haben oder als Werkstudent tätig sind oder waren.

Meist fällen die Studenten ihr Urteil aber aus der Außenperspektive: Von den zwölf in der Umfrage vorgegebenen Aspekten, die die genannten Wunscharbeitgeber für den einzelnen Studenten so begehrt machen, gehörte das Kriterium, bereits persönlich Bekanntschaft mit einem Unternehmen geschlossen zu haben, zu den weniger wichtigen. Nur in 18% der Fälle begründeten die Studenten ihre Wahl damit.

Mit weitem Abstand am wichtigsten ist den Studierenden, dass sie bei dem von ihnen präferierten (künftigen) Arbeitgeber in dem Bereich arbeiten können, für den sie im Studium oder während eines Praktikums Feuer gefangen haben, also z.B. in der Projektentwicklung, im Asset-Management oder im Investment- bzw. Fondsgeschäft. In mehr als jedem zweiten Fall wurde die Wahl eines Top-Arbeitgebers mit der Übereinstimmung des Tätigkeitsfeldes mit den eigenen Wünschen begründet (55%).

Besonders wichtig sind dem Nachwuchs zudem die Karriereperspektiven (38%), das positive Image des Unternehmens bzw. der Marke im Allgemeinen (36%), die internationale Präsenz eines Unternehmens (31%) und dass ihr (künftiger) Arbeitgeber dort sitzt, wo die Studenten auch leben bzw. leben wollen (30%). Die Größe eines Unternehmens (22%), finanzielle Aspekte (19%) oder das positive Image eines Unternehmens speziell als Arbeitgeber (15,5%) oder Zusatzangebote für Mitarbeiter wie Familien-, Gesundheits- oder Programme für eine gute Balance zwischen Arbeiten und Leben (7%) werden dagegen seltener genannt.

Die Fans von JLL zieht vor allem das positive Image, das das Unternehmen bzw. die Marke - nicht zu verwechseln mit dem Image als Arbeitgeber - ausstrahlt, an. Fast jeder Zweite (49%), der JLL zu seinen drei Wunscharbeitgebern zählt, begründet seine Wahl mit diesem Argument. Das ist deshalb interessant, weil JLL damit eines der ganz wenigen Unternehmen ist, bei denen das gute Image schwerer wiegt als die Übereinstimmung des Tätigkeitsfelds mit den persönlichen Präferenzen einer Nachwuchskraft. Der letztgenannte Aspekt ist natürlich auch für viele JLL-Anhänger nicht unwichtig, ebenso wie die Internationalität und die Karriereperspektiven (je 45%).

Izabela Danner hüpft fast aus dem Hörer, als ihr der Autor dieser Zeilen per Fernsprecher die frohe Botschaft von der Titelverteidigung überbringt. Für die Personalchefin von JLL, die auch dem deutschen Management Board angehört, ist dieser Erfolg keine Selbstverständlichkeit: "Wir haben ein bisschen gezittert", verrät sie. Mit dem abermaligen Titelgewinn sieht Danner, die seit Anfang 2013 Head of Human Resources von JLL ist, all die "harte Arbeit" belohnt, die sie und ihr 19-köpfiges Team im Personalmarketing leisten.

So hat JLL in diesem Jahr bereits u.a. auf sechs Hochschulmessen, etwa auf der Jobbörse IZ-Karriereforum, Präsenz gezeigt. Mindestens drei weitere sollen bis Jahresende folgen. Die Social-Media-Kanäle von JLL Germany bespielen die Personaler gemeinsam mit den Kollegen aus der Marketingabteilung. So wird z.B. für das hauseigene Trainee-Programm auf diesem Wege die Trommel gerührt. Und auf den Karriereportalen Xing und LinkedIn werden nicht nur Stellenanzeigen an die virtuelle Jobwall genagelt, sondern auch Kandidaten angesprochen.

In der realen Welt lässt der Seriensieger ebenfalls kaum etwas unversucht, den Nachwuchs für sich einzunehmen, noch bevor er auf den Arbeitsmarkt kommt. Studenten werden eingeladen, sich in JLL-Niederlassungen an Case-Studies zu versuchen, und lernen so by the way mitunter auch höherrangige Mitarbeiter kennen. So haben sich z.B. Marcel Abel, geschäftsführender Direktor und Niederlassungsleiter in Düsseldorf, und vier Teamleiter Anfang Juni Zeit für eine studentische Reisegruppe der HfWU Nürtingen-Geislingen genommen.

Zudem halten Mitarbeiter an ihren ehemaligen Hochschulen Vorlesungen oder stellen JLL als Dienstleister und Arbeitgeber vor. "Unsere wichtigsten Testimonials sind aber unsere Studenten im Haus", ist Danner überzeugt. Und davon gibt es einige: Rund 150 Praktikanten und studentische Aushilfen sind 2017 bereits eingestellt worden. Insgesamt beschäftigt JLL rund 1.300 Mitarbeiter hierzulande.

Beim Zweitplatzierten fällt beim Blick auf die Aspekte der Arbeitgeberwahl zweierlei auf. Zum einen führt jeder Dritte (34%) Corpus-Sireo-Wähler das positive Image als Arbeitgeber ins Feld. Das ist ein vergleichsweise hoher Anteil: Bei JLL und dem Dritten, CBRE, war der gute Ruf als Arbeitgeber jeweils nur für jeden sechsten bis siebten Wähler (17% bzw. 15%) ausschlaggebend. Zum anderen fällt auf, dass vergleichsweise viele Studierende mit Corpus Sireo schon persönlich Bekanntschaft geschlossen haben, nämlich ebenfalls 34%. Bei den JLL- und CBRE-Wählern kennt nur ungefähr jeder vierte bzw. siebte Wähler die Unternehmen schon persönlich (24% bzw. 15%).

"Die Ergebnisse zeigen, dass die ganzen kleinen Bausteine, die wir in den letzten Jahren aufeinandergeschichtet haben, wirken", freut sich Iris Schönbeck, Leiterin Human Resources Management bei Corpus Sireo. "Wir tun schließlich alles dafür, dass man uns kennt; seit einigen Jahren sind wir extrem im Hochschulmarketing unterwegs." An 18 Hochschulen machen Mitarbeiter Studierenden das Unternehmen und den Arbeitgeber Corpus Sireo schmackhaft, sei es direkt auf Karriereabenden oder an Campustagen oder indirekt durch Gastvorträge und Case-Studies.

Zudem werden "studentische Botschafter", sprich: duale Studenten, Praktikanten oder studentische Aushilfen, gezielt dafür eingesetzt, das Unternehmen an den Hochschulen ins rechte Licht zu rücken. Sogar eigene Visitenkarten haben die "Botschafter" designed bekommen. Sich abheben, um aufzufallen: Nach diesem Motto lässt Corpus Sireo jedes Jahr auch eine immer neue Kollektion an Polo-Shirts, Armbändern und Ansteckern entwerfen. Dieses ungewöhnliche Outfit - besonders in einer relativ konservativen Branche wie der Immobilienwirtschaft - soll nicht zuletzt auf Hochschulmessen für Aufmerksamkeit sorgen.

Zudem lädt das Unternehmen kleine Gruppen Studierender regelmäßig in die verschiedenen Niederlassungen ein. "Besonders bei diesen speziellen Veranstaltungen im kleinen Rahmen haben wir immer mehrere Studenten rekrutiert, z.B. als duale Studenten oder Trainees. Veranstaltungen dieser Art mit einer qualitativ hochwertigen Studentengruppe schaffen eine persönlichere Atmosphäre und eine äußerst hohe Recruiting-Effektivität", sagt Schönbeck.

CBRE hat rund 50% mehr Punkte eingefahren als im Vorjahr und den Vorjahresdritten locker überholt - und das bei einer leicht gesunkenen Zahl der Befragten. Fast hätte man sogar die Vizemeisterschaft geholt. Mark Spangenberg, COO von CBRE Germany, und seine Personalchefin Jacobé Gölz sind happy: "Studenten sind ein wichtiger Indikator, darum diskutieren wir das Arbeitgeberranking natürlich intern. Schließlich ist es nicht einfach, gute Leute zu bekommen, ob erfahrene oder Nachwuchsleute", sagt Spangenberg.

CBRE punktet - anders als JLL - vor allem mit seinem internationalen Flair. Fast zwei von drei CBRE-Wählern (63%) führen diesen Aspekt an. Die Übereinstimmung der eigenen Neigungen mit den tatsächlichen Tätigkeitsfeldern wird von 46% als Kriterium genannt - nur noch, muss man sagen, denn vor zwei Jahren waren es noch 68%. Auf Platz drei folgen die Karriereperspektiven (44%).

Mögliche Gründe für die deutliche Verbesserung fallen Gölz viele ein. "Der Besuch von Hochschulmessen ist mittlerweile ein fester Bestandteil in unserem Recruiting", beginnt die Personalerin aufzuzählen. "Angefangen haben wir mal mit nur dem IZ-Karriereforum. In diesem Jahr besuchen wir schon sieben Hochschulmessen." Und am Start bzw. Stand seien dort immer auch Kollegen aus den Fachabteilungen.

Damit sich Studenten und CBRE näherkommen können, lädt man drei, vier Mal im Jahr 20 bis 30 Studenten zu sich nach Frankfurt ein. Das Motto: Open House Day. "Es kommt aber nicht jeder rein, sondern nur Studierende, die uns mit ihrem Motivationsschreiben überzeugt haben", betont Gölz. Schließlich sollen ja Praktikanten und Werkstudenten angeworben werden - aus denen später, wenn es gut läuft, Trainees oder Direkteinsteiger werden. Deutschlandchef Alexander von Erdély macht dem Nachwuchs bei dieser Gelegenheit persönlich seine Aufwartung. Im Anschluss erzählen Kollegen aus den Fachabteilungen von ihrer täglichen Arbeit - ehe sich die Studenten an einem Beispiel aus der Praxis beweisen können. Der heimliche Höhepunkt ist das abschließende Get-together, bei dem die ersten Kontakte geknüpft werden.

Solche Events hinterlassen einen bleibenden Eindruck: "Es kommen immer mehr Firmen auf uns zu und laden uns zu sich ein. Wir Studenten müssen kaum noch selbst aktiv werden. Dadurch wird uns vermittelt, dass um uns gekämpft wird", sagt ein Student, der bei so einem Tag der offenen Tür dabei war.

Harald Thomeczek