Karriere-News

Erfolgreicher ist, wer sie hat – Entscheiderinnen der Immobilienbranche

Karriere 02.03.2023
In allen Segmenten gibt es qualifizierte Frauen, die die Immobilienbranche erfolgreich mitgestalten und in ihren Unternehmen Verantwortung tragen. Umso wichtiger, dass sie sichtbar sind und ... 

In allen Segmenten gibt es qualifizierte Frauen, die die Immobilienbranche erfolgreich mitgestalten und in ihren Unternehmen Verantwortung tragen. Umso wichtiger, dass sie sichtbar sind und sichtbarer werden – trotz ihrer Unterzahl in Führungspositionen.

Am 8. März wird rund um den Globus Weltfrauentag gefeiert. Grund genug für die Immobilien Zeitung (IZ) eine Handvoll Branchenvertreterinnen zu fragen, welche "Sie" aus ihrer Sicht bemerkenswert ist. Herausgekommen ist eine Gruppe von zwanzig Entscheiderinnen der Branche, die sich in der IZ vorstellen. Stellvertretend und als Vorbilder für andere weibliche Immobilienprofis.

Wenn
Sie mehr zu Vita und Statement der Branchenvertreterinnen erfahren möchten, klicken Sie einfach den gewünschten Artikel an.
Tina Reuter
Head of Asset Services EMEA bei Cushman & Wakefield: „Ich genieße es, täglich mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Hintergründen zusammenzuarbeiten.“
Sandra Wehrmann
Vorstandsmitglied bei Degewo: „Die Wohnungswirtschaft ist vielfältig und nah an den Menschen und an gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und auch technischen Entwicklungen.“
Anja Danelsing
Head of Corporate Finance, HR & Business Administration bei Gerchgroup: „Frauen benötigen Vorbilder, die zeigen, dass erfolgreiche Führung nichts mit dem Geschlecht zu tun hat.“

Tina Siebenhaar
Partnerin bei Bryan Cave Leighton Paisner: „Es sind noch immer vor allem Frauen, die sich für das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen. Wenn unsere Branche High Potentials in den zukünftigen Generationen nicht verlieren will, muss sie dieses Thema mehr in den Blick nehmen und Lösungsansätze bieten.“
Beate Kleinewefers
Gründerin Reaworx: „Um vor allem Young Talents auf ihrem Werdegang zu begleiten, braucht es Nahbarkeit, den Dialog auf Augenhöhe und einen gewissen Weitblick. „Out-of-the-bubble“-Denken erfrischt und muss authentisch von einer Mentorin vorgelebt werden.“
Eva Weiß
Geschäftsführerin bei Buwog Bauträger: „Frauen sind ein wesentliches ausgleichendes Element in dieser immer noch männerdominierten Branche.“
Kristina Salamon
CEO bei Dr. Peters Group: „Die Branche braucht mehr Frauen in Führung, weil sie nicht nur andere Blickwinkel einnehmen, zulassen und integrieren, sondern auch meist nicht sich selbst, sondern die Sache in den Mittelpunkt stellen.“

Eva Welzenbach
Geschäftsführerin Advenis: „Frauen stellen 50 Prozent der Weltbevölkerung. Es ist ökonomisch betrachtet eine Verschwendung von Talenten und menschlichen Ressourcen und moralisch gesehen ungerecht und altmodisch, Frauen nicht zu berücksichtigen.“
Sabine Nass
CEO bei Deutsche Teilkauf: „Besonders eine männerdominierte Branche wie die Immobilien- und Finanzbranche braucht analytische sowie zielorientierte Frauen mit Tatendrang, die Themen neu denken und vorantreiben.“
Carolina von Groddeck
Head of Germany bei Savills Investment Management: „Vielfalt und Veränderungsbereitschaft generell – nicht nur durch Frauen – ebnen den Weg für neue Impulse und bereiten damit immer bessere Lösungen im Sinne der Investoren, der Unternehmen, der Gesellschaft, der Umwelt und aller Beteiligten.“
Sandra Stassinet
Abteilungsleiterin Corporate, ESG, Data & Contract Advisory bei Commerz Real: „Nur wenn Menschen Mut und Vertrauen haben, ihre eigene Komfortzone zu verlassen, können sie lernen und wachsen.“

Nadin Bozorgzadeh
Gründerin und Geschäftsführerin von Revicasa: „Wir müssen Sanierungsmaßnahmen nicht mehr als „Projekt“ sondern als „Produkt“ denken, ins Machen zu kommen – nicht nur über die Notwendigkeiten reden, sondern konkret vorangehen und umsetzen.“
Sarah Verheyen
COO/CIO bei Hamborner Reit: „Die Themenfelder unserer Branche sind vielschichtig, komplex und dabei hochspannend: Mir macht es Spaß, unser Unternehmen zu transformieren und zukunftsfähig auszurichten.“
Sabine Keulertz
Gründerin Rike Real Estate: „Ich habe immer in Teams mit einer ausgewogenen Frauen- und Männerquote gearbeitet und damit sehr gute Erfahrungen gemacht – und zum richtigen Mix gehört für mich auch ein Mix der Generationen und Kulturen in der Firma.“
Antje Lubitz
Geschäftsführerin 3PM Services: „Mich hat der Aufbau einer eigenen Firma nach meinen eigenen Wertvorstellungen gereizt. Zudem schätze ich an meinem Job das abwechslungsreiche Arbeitsumfeld und die immer neuen Projekte und Menschen.“

Eva Bujalka
Head of Legal & Compliance bei Caverion: „Frauen in Führungspositionen begünstigen den Dialog zwischen verschiedenen Spielern in der Branche und fördern so spannende Kollaborationen – miteinander, nicht gegeneinander.“
Susan Winter
Geschäftsführerin/Chief Operating Officer bei Quest Funds: „Ich fand es schon immer spannend, etwas neu aufzubauen, Prozesse zu durchdenken und neu zu gestalten.“
Dr. Christine Sasse
Vorstandsmitglied von Dr. Sasse: „Die Branche braucht mehr Frauen in Führung, weil auch Frauen Gebäude nutzen und wir es uns gar nicht leisten können, dass der Arbeitsmarkt die weiblichen Talente nach einer qualifizierten Ausbildung verliert.“
Andrea Gebhard
Präsidentin der Bundesarchitektenkammer: „Die junge Generation macht Hoffnung. Sie ist sehr gut ausgebildet, anspruchsvoll und ungeduldig. Gelebte Chancengleichheit ist längst ein Wirtschaftsfaktor für moderne Gesellschaften.“
Benita Schneider
Geschäftsführerin, Head of Real Estate Asset Management, Europe bei DWS: „Die Branche braucht mehr Frauen in Führung, denn die Mischung macht’s!“

Janina Stadel

Wiener Staatsanwälte ermitteln wegen Eyemaxx-Insolvenz

Köpfe 09.06.2022
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien hat im Zusammenhang mit der Insolvenz des deutsch-österreichischen Immobilienentwicklers Eyemaxx Real Estate Ermittlungen gegen ... 

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien hat im Zusammenhang mit der Insolvenz des deutsch-österreichischen Immobilienentwicklers Eyemaxx Real Estate Ermittlungen gegen zwei Personen aufgenommen. Eine davon ist laut der österreichischen Zeitung Der Standard der Gründer, Vorstand und größte Aktionär von Eyemaxx: Michael Müller.

„Wir führen ein Verfahren gegen zwei Personen“, sagte Oberstaatsanwalt und Mediensprecher René Ruprecht der Immobilien Zeitung (IZ). Die Vorwürfe lauten auf Untreue, Betrug, betrügerische Krida – im österreichischen Strafrecht die vorsätzliche oder fahrlässige Herbeiführung der Zahlungsunfähigkeit durch einen Schuldner zum Schaden der Gläubiger – sowie grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen. Die Untersuchungen wurden bereits im Februar eingeleitet, Ausgangspunkt war eine Anzeige.

Ein Ende ist laut Staatsanwalt Ruprecht noch nicht abschätzbar. Zur Identität der Beschuldigten dürfe er beim derzeitigen Stand der Ermittlungen keine Auskunft geben. Denn ob die Staatsanwälte überhaupt etwas finden, was strafbar war, ist noch offen. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung. „Wir sind noch mittendrin in den Ermittlungen und von einer möglichen Anklage oder gar einem Urteil noch weit entfernt“, so der Staatsanwalt. Auch zu den konkreten Vorwürfen, die u.a. gegen Müller im Raum stehen sollen, mochte Ruprecht nichts Näheres sagen.

Laut der österreichischen Zeitung Der Standard gehen die Ermittler unter anderem dem Verdacht nach, dass die Beschuldigten „investitionsbereite“ Anleihezeichner und einen Darlehensgeber noch sechs Wochen vor dem Insolvenzantrag nicht korrekt über die wirtschaftliche Lage der Firma informiert hätten. Außerdem bestehe der Verdacht, dass der Projektentwickler von ihm emittierte Anleihen nicht mit Einnahmen aus dem operativen Geschäft bedient habe, sondern durch die Begebung neuer Anleihen. Ein dritter Vorwurf laute: Eine Anleihe, die mit dem Schloss in Leopoldsdorf bei Wien – zugleich Sitz von Eyemaxx und Wohnsitz Müllers – besichert war, sei gerade noch rechtzeitig vollständig bedient worden, um eine Anfechtung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens auszuschließen. Ein Teil dieses Geldes sei von einer Eyemaxx-Tochter gekommen – ohne dass der Beschuldigte Sicherheiten bestellt und die nötigen Beschlüsse eingeholt habe. Müller wies gegenüber dem Standard die Vorwürfe „aufs Schärfste“ zurück.

Die Gläubiger, u.a. die Zeichner von drei Anleihen, hatten bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens am Landesgericht Korneuburg in Niederösterreich Mitte Dezember 2021 Forderungen über rund 165 Mio. Euro angemeldet. Im Januar wurde in Aschaffenburg, wo Eyemaxx seinen offiziellen Sitz hat, ein Sekundärverfahren eröffnet.

Den ursprünglichen Sanierungsplan zog die österreichische Insolvenzverwalterin kurz vor Weihnachten zurück. „Es war der ausdrückliche Wunsch der Gläubiger, das Sanierungsverfahren nicht weiter zu betreiben und die Vermögenswerte stattdessen in einem Konkursverfahren zu verwerten“, sagte Wolfgang Schuster-Kramer, Vizepräsident des Landesgerichtes Korneuburg, seinerzeit der IZ. Der Schwenk vom Sanierungs- zum Konkursverfahren dürfte vermutlich damit zu erklären sein, dass die den Gläubigern in Aussicht gestellte Quote von 20% nicht ohne eine Verwertung von Vermögensgegenständen erfüllt werden kann. Außerdem scheiterte offensichtlich ein Asset-Deal, der die Sanierung hätte finanzieren sollen.

Harald Thomeczek

Katja Freese und Simon Querndt in ECE-Führung berufen

Simon Querndt und Katja Freese.

Simon Querndt und Katja Freese.

Quelle: ECE

Köpfe 16.08.2021

Früherer OB Stuttgarts wird Chefaufseher der Gerchgroup

Köpfe 26.04.2021
Der Aufsichtsrat des Düsseldorfer Projektentwicklers Gerchgroup steht nun unter der Führung von Prof. Dr. Wolfgang Schuster, dem früheren Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart. ... 

Der Aufsichtsrat des Düsseldorfer Projektentwicklers Gerchgroup steht nun unter der Führung von Prof. Dr. Wolfgang Schuster, dem früheren Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart.

Schuster war in den Jahren 1997 bis 2013 das Stadtoberhaupt Stuttgarts. Ebenso war er etwa Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung. Beim Institut für Nachhaltige Stadtentwicklung hat er den Geschäftsführerposten inne.

Neben Schuster gehören zudem sein Stellvertreter Dr. Wolfgang Scholl, geschäftsführender Partner der Kanzlei Arnecke Sibeth Dabelstein, sowie Wolfgang Buchholz, Geschäftsführer von tax advice, dem Aufsichtsrat an.

Die einzige Aktionärin der AG ist die Marathon Beteiligungsgesellschaft, hinter der die Familien der Vorstände Mathias Düsterdick (CEO) und Christoph Hüttemann (CFO) stehen. Zum Vorstand zählen außerdem Dominique Gutsmann (Finanzierungen), Alexander Pauls (Development) und Marc K. Thiel (Transaction).

Anke Pipke

Das waren die meistgeklickten Personalia 2019

JLL-Deutschlandchef Timo Tschammler (rechts), hier neben seinem Noch-Vorgesetzten Guy Grainger, CEO Emea von JLL, nimmt sich im Frühling und Sommer 2020 eine Auszeit.

JLL-Deutschlandchef Timo Tschammler (rechts), hier neben seinem Noch-Vorgesetzten Guy Grainger, CEO Emea von JLL, nimmt sich im Frühling und Sommer 2020 eine Auszeit.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Gerda Gericke

Köpfe 31.12.2019
Gleich mehrfach ist JLL 2019 unter den zehn meistgelesenen Personalmeldungen des Jahres vertreten. Wobei Ihre absolute Topmeldung des Jahres aus dem Ressort Job & Karriere – "Was ist ... 

Gleich mehrfach ist JLL 2019 unter den zehn meistgelesenen Personalmeldungen des Jahres vertreten. Wobei Ihre absolute Topmeldung des Jahres aus dem Ressort Job & Karriere – "Was ist nur los bei JLL?", unsere Titelstory in IZ 49/2019 – ein wahres Sammelsurium an Personalwechseln ist und Antworten auf die Frage gibt, weshalb sich das Personalkarussell bei JLL seit einiger Zeit hierzulande auffallend kräftig dreht.

Die Ursachenforschung der Immobilien Zeitung führte zu Gründen wie mangelnder Wertschätzung, Streit um Boni, einer Titelflut, einengenden Strukturen und einem abtrünnigen Großkunden. Vor allem so mancher Makler und die eine oder andere Führungskraft fühlte sich offenbar in letzter Zeit bei JLL übergangen und suchte das Weite. Die Konkurrenz, die ihre Reihen nicht zuletzt in den Bereichen Capital Markets und Büro- oder Logistikvermietung etc. verdichtet, freute sich und griff dankbar zu.

Der personelle Aderlass erreichte im Laufe der Recherche auch das deutsche Management Board von JLL: Der scheidende Deutschlandchef Timo Tschammler reichte seine Kündigung ebenso ein wie Personalchefin Izabela Danner. Für beide hatte JLL bis Mitte Dezember 2019 noch keinen Ersatz gefunden. Dabei geht das neue deutsche Operations Board, das zusammen mit einem sogenannten Strategy Board das bisherige Management Board ersetzen wird, offiziell schon zum Jahreswechsel an den Start. "Wer führt die Firma ab Januar?", fragen sich Mitarbeiter. Immerhin: Tschammlers Garden Leave beginnt erst im April. Danner dagegen geht schon zum Jahresende 2019 von Bord.

Im Exklusivinterview mit der Immobilien Zeitung zeigt sich Guy Grainger, CEO für die Emea-Region bei JLL, enttäuscht über die vielen Abgänge - und schaltet auf Angriff: "Unsere Wettbewerber haben ihre Personalkapazitäten in Bereichen, die besondere Beachtung in der Öffentlichkeit erfahren - z.B. Capital Markets und Leasing -, ausgebaut. Trotzdem sind wir enttäuscht über die Zahl von Abgängen. Im nächsten Jahr wird sich das Blatt wenden."

Trauriger Anlass für die meistgelesene Meldung ohne JLL-Bezug

Der Anlass für die meistgeklickte IZ-Onlinemeldung aus dem Jobs-Ressort ohne JLL-Bezug ist ein trauriger: der Tod des Frankfurter Star-Architekten Magnus Kaminiarz. Kaminiarz verstarb im April im Alter von 54 Jahren. Über sein Vermögen lief da ein Insolvenzverfahren. Der gebürtige Bremer machte mit Projekten wie dem Grand Tower, Deutschlands höchstem Wohnturm, oder dem begrünten Hochhaus Eden von sich reden. Im Frühjahr 2019 wurde jedoch bekannt, dass sein Büro am Wiesenhüttenplatz in eine finanzielle Schieflage geraten war.

Marc Drießen tokenisiert Immobilieninvestments

Eine Entdeckung der ganz anderen Art machte vergangenes Jahr offenbar auch Marc Drießen. Drießen, der zumindest der Immobilienfondsgemeinde als Geschäftsführer von Hansainvest oder als Vorstand von Hesse Newman ein Begriff ist, entdeckte die Blockchain für sich und gründete die Gesellschaft Bloxxter mit Sitz in der Schweiz. Der Geschäftszweck: das Tokenisieren von Immobilieninvestments. Wie Drießen der IZ im Interview verriet, will er mit Bloxxter im Januar 2020 das erste tokenisierte Immobilienprodukt in Form eines Genussrechts auf den Markt bringen.

Angermann muss Hamburger Stammkräfte ziehen lassen

Schlechte Nachrichten sorgten in einem anderen Fall für viele Klicks: Das Maklerhaus Angermann strukturierte notgedrungen seine Hamburger Bürovermietungsabteilung um. Die beiden langjährigen Kollegen Artur Kraft und Frank Kerstan verließen das Unternehmen nach 16 bzw. 17 Jahren im Hause Angermann zur Jahresmitte. Wo Stammkräfte ein Unternehmen verlassen, ergeben sich Chancen für nachrückende Nachwuchskräfte: Angermann beförderte den Hamburger Makler Dennis Riepenhausen, immerhin schon seit zehn Jahren im Unternehmen, zum Direktor und Pia Baguhn, seit 2012 dabei, zu seiner Stellvertreterin.

Uli Höller wagt einen Neuanfang

Auch Ulrich Höller verändert sich beruflich. Höller steigt Anfang 2020 beim Projektentwickler ABG-Gruppe in den Sattel. Er hat dem geschäftsführenden ABG-Hauptgesellschafter und Unternehmenslenker Walter Wübben Anteile abgekauft und nimmt auch operativ die Zügel in die Hand. Höller, der Branche gut bekannt von seinen Engangements bei DIC Asset und GEG German Estate Group, ist Mitte 50. Einige prominente Projektentwickler, die in den vergangenen zwei Jahren zur ABG gewechselt waren, haben das Unternehmen schon wieder verlassen.

JLL verliert den nächsten Logistikteamleiter

Auf Platz sechs der zehn meistgelesenen Meldungen auf IZ.de steht wieder eine News mit JLL-Bezug: Marc Snehotta (41), lange Jahre Teamleiter Logistikvermietung in Frankfurt, verlässt JLL zum Jahreswechsel Richtung CBRE. Beim Wettbewerber wird Snehotta Teamleader Industrial & Logistics Frankfurt und Head of Business Development Industrial & Logistics.

Bei JLL reiht sich Snehotta in eine ganze Serie aus Industrial-Abgängen in den vergangenen ein, zwei Jahren ein: Nicht weniger als sechs Teamleader im Bereich Logistikvermietung bzw. -investment und der Head of Industrial Investment Germany haben sich in letzter Zeit verflüchtigt. Snehottas Nachfolger bei JLL ist schon seit Dezember Roman Zurek (35), ein Kollege aus dem Frankfurter Industrial-Agency-Team.

TLG-Großaktionär drückt Personalentscheidungen durch

Auf großes Interesse stieß auch das Treiben des TLG-Großaktionärs Amir Dayan bzw. seiner Ouram Holding. Der israelische Investor setzte sich mit seinem Bestreben, den Aufsichtsrat von TLG Immobilien zu kontrollieren, durch. Seit der Hauptversammlung im Mai 2019 stellt das Ouram-Lager die klare Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder. Das neu zusammengesetzte Kontrollgremium traf prompt eine nicht ganz unwichtige weitere Personalentscheidung: Es installierte über der bis dato amtierenden Doppelspitze aus Jürgen Overath (COO) und Gerald Klinck (CFO) einen CEO in Gestalt von Barak Bar-Hen. Und damit nicht genug der Volten: Unter neuer Führung wollte TLG erst die ungleich größere Gewerbe-AG Aroundtown schlucken, ehe Aroundtown ein Angebot für TLG machte. Die Eckpunkte für eine Fusion stehen schon mal.

Barbara Knoflach und BNP trennen sich

Dass Frauen auch in der Immobilienbranche nicht eben häufig auf Führungspositionen in Erscheinung treten, spiegelt sich auch in unseren Top-Ten-Personalia des Jahres 2019. Die zweite hochrangige Dame, die hier nach JLL-Personalerin Izabela Danner auftaucht, ist Barbara Knoflach. "Deputy Chief Executive Officer" und "Global Head of Investment Management" stand auf Knoflachs Visitenkarte von BNP Paribas Real Estate Investment Management. Im Frühsommer 2019 trennten sich die Wege der erfahrenen Immobilienfondsfrau und des französischen Investmentmanagers. Knoflachs Nachfolgerin Nathalie Charles von AXA Investment Management Real Assets kam am 1. Juli 2019 aus den Startlöchern. Charles soll das verwaltete Anlagevermögen von BNP Paribas Reim bis 2020 von 29 Mrd. auf 34 Mrd. Euro ausbauen helfen. Knoflach schaffte in den vier Jahren ihrer Amtszeit ein Wachstum von 22 Mrd. auf besagte 29 Mrd. Euro.

Viel Rein und Raus bei Aviarent

Ziemlich viele Immobilienfrauen tauchen in der Meldung auf Platz neun auf: "Aviarent verzeichnet mehrere Neuzugänge auf Führungsebenen". So avancierte Yenna Haack zu Jahresbeginn zum Vorstandsmitglied bei AviaRent Invest und verstärkte zusammen mit Sascia Hauke die Geschäftsführung von AviaFund Solution Services. Neu in die Geschäftsführung von AviaRent Capital Management zog der Jurist Harald Strelen ein. Von Bord gingen derweil Ende 2018 AviaRent-Invest-Gründer und CEO Dan-David Golla sowie Vorstandsmitglied und Chief Investment Officer Susan Winter. Beide haben sich dem Vernehmen nach jeweils mit eigenen Unternehmen selbstständig gemacht. Aviarent Invest ist der deutsche Ableger der luxemburgischen Fondsgesellschaft AviaRent Capital Management.

Adlers Abflug macht den Weg frei für Bohle

Auch Gunther Adler (SPD) machte den Weg frei für eine Frau. Der Ex-Baustaatssekretär, der nicht nur unter Horst Seehofer (CSU), sondern auch unter der ehemaligen Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) aktiv war, trat im März den Posten als Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor der bundeseigenen Infrastrukturgesellschaft für Autobahnen und andere Bundesfernstraßen an. Seit April kümmert sich Anne Katrin Bohle, zuletzt Abteilungsleiterin Stadtentwicklung und Denkmalpflege im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, für Seehofer um die Wohnungspolitik des Bundes.

Adlers Abflug überraschte nicht: Im Herbst 2018 war er von Seehofer in den Ruhestand geschickt worden, weil er Platz für Hans-Georg Maaßen machen sollte, der als Verfassungsschutzchef nicht mehr tragbar war. Der Rauswurf blieb dem in der Branche sehr geschätzten Staatssekretär zwar erspart, die Vorkommnisse dürften seine Entscheidung für den Jobwechsel jedoch beflügelt haben.

Harald Thomeczek

Ardi Goldman tritt Haft in Euskirchen an

Weil er für Grundstücke in der Cargo City Süd (hier die Grundsteinlegung seines Logistikprojekts im Jahr 2008) Schmiergelder gezahlt haben soll, muss Ardi Goldman (2.v.l.) nun eine mehrjährige Haftstrafe antreten.

Weil er für Grundstücke in der Cargo City Süd (hier die Grundsteinlegung seines Logistikprojekts im Jahr 2008) Schmiergelder gezahlt haben soll, muss Ardi Goldman (2.v.l.) nun eine mehrjährige Haftstrafe antreten.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Lars Wiederhold

Köpfe 04.06.2018
Der Frankfurter Immobilienentwickler Ardi Goldman hat seine Haft angetreten. Entgegen mehreren anderslautenden Medienberichten sitzt Goldman aber nach Informationen der Immobilien Zeitung ... 

Der Frankfurter Immobilienentwickler Ardi Goldman hat seine Haft angetreten. Entgegen mehreren anderslautenden Medienberichten sitzt Goldman aber nach Informationen der Immobilien Zeitung nicht in Köln, sondern im benachbarten Euskirchen ein. Er war 2015 vom Landgericht Frankfurt wegen Bestechung zu zwei Jahren und acht Monaten verurteilt worden.

Goldman hatte sich nach seiner Verurteilung schwer enttäuscht von seiner Heimatstadt Frankfurt gezeigt. Passenderweise ist er nun nicht dort, sondern im 200 km entfernten Euskirchen ins Gefängnis gegangen.

Im Prozess vor dem Landgericht Frankfurt, in dem es um Schmiergeldzahlungen für Erbbaurechte in der Cargo City Süd ging, hatte sich der Investor einen heftigen Schlagabtausch mit Richtern und Staatsanwälten geliefert. Gestanden hatte er nie. Entsprechend hoch fiel später die Haftstraße für ihn aus. Die Mitangeklagten kamen überwiegend mit Bewährungsstrafen davon, nur der Makler Uwe S. wurde als Haupttäter mit drei Jahren geringfügig härter bestraft.

Goldmans Revision war gescheitert

Goldman zog daraufhin vor den Bundesgerichtshof. Doch die obersten Richter erklärten im Frühjahr dieses Jahres seine Revision für unbegründet. Damit konnte der Projektentwickler seine Haft nicht mehr abwenden. Seine Vorhaben laufen aber weiter. Dazu zählt aktuell z.B. die noch bis Herbst 2018 laufende Erweiterung und Modernisierung des Frankfurter Hotels 25hours by Levi's, das künftig 25hours Hotel Bahnhofsviertel heißen wird.

Lars Wiederhold

Marcus Hermes dockt nach CG-Intermezzo beim BLB NRW an

Die neue Geschäftsführung des BLB NRW: Marcus Hermes und Gabriele Willems.

Die neue Geschäftsführung des BLB NRW: Marcus Hermes und Gabriele Willems.

Quelle: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW), Urheber: Andreas Köhring

Köpfe 06.09.2017
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB NRW hat wieder zwei Geschäftsführer: An die Seite von Gabriele Willems, die im Frühjahr 2015 im Zuge der Neuausrichtung des landeseigenen ... 

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB NRW hat wieder zwei Geschäftsführer: An die Seite von Gabriele Willems, die im Frühjahr 2015 im Zuge der Neuausrichtung des landeseigenen Immobiliendienstleisters an die Spitze rückte, gesellt sich nun Marcus Hermes. Dieser füllt die Vakanz, die mit der Freistellung von Dr. Martin Chaumet im Dezember 2016 entstanden war. Als Grund für die Trennung wurden damals "unüberbrückbare Differenzen innerhalb der Geschäftsführung" angegeben. Für die Neuausrichtung und die Umwandlung in eine Anstalt des öffentlichen Rechts sei es unerlässlich, dass die Geschäftsführung als Team funktioniere, hieß es.

Der Neue im Team, Marcus Hermes, seines Zeichens Diplom-Kaufmann aus Köln, gab zuletzt ein kurzes Gastspiel beim Berliner Projektentwickler CG-Gruppe (als Leiter des Geschäftsfelds Vertical Village). Seit Monatsanfang kümmert er sich vorrangig um kaufmännische Themen und die wirtschaftliche Ausrichtung des BLB NRW. Die genaue Aufteilung der Zuständigkeitsbereiche läuft noch. Vor seinem Wechsel zu CG war er rund drei Jahre lang beim österreichischen Baukonzern Porr für die ost- und südosteuropäischen Landesgesellschaften verantwortlich. Davor hatte er insgesamt zehn Jahre als Geschäftsführer bzw. CFO für verschiedene Gesellschaften im Hochtief-Konzern gearbeitet.

Harald Thomeczek

Aus Flüchtlingen werden Bau-Azubis

Im Ausbildungszentrum Bau in Geradstetten werden Flüchtlinge fit für eine Ausbildung am Bau gemacht.

Im Ausbildungszentrum Bau in Geradstetten werden Flüchtlinge fit für eine Ausbildung am Bau gemacht.

Quelle: Wolff & Müller, Urheber: Hans Schmid

Karriere 16.06.2017
Das Bauunternehmen Wolff & Müller (W&M) sieht in der Flüchtlingskrise auch eine Chance. Gemeinsam mit Partnern hat W&M zwei Programme für die Qualifizierung von Flüchtlingen ... 

Das Bauunternehmen Wolff & Müller (W&M) sieht in der Flüchtlingskrise auch eine Chance. Gemeinsam mit Partnern hat W&M zwei Programme für die Qualifizierung von Flüchtlingen zu Bauhelfern und Auszubildenden aufgesetzt. Die Erfahrungen, die das mittelständische Unternehmen bisher mit seiner Initiative gemacht hat, sind zwar nicht durchweg positiv. Dennoch könnte sein Beispiel Schule machen.

Die Menschen, die Krieg, Terror und andere Geißeln der Menschheit in den vergangenen Jahren auch nach Deutschland getrieben haben, sind ja zumeist junge Männer. Junge Männer, die Arbeit suchen und denen eine Beschäftigung - zumindest für einige Jahre - einen Verbleib in Deutschland garantiert. Und der Bau, der bekanntlich boomt, hat nicht erst seit gestern ein Fachkräfte- und Nachwuchsproblem.

In der großen Anzahl potenzieller neuer Arbeitskräfte hat W&M schon früh eine Chance erkannt. Koordiniert wird das Team, das bei W&M extra für die Programme zur Flüchtlingsqualifizierung gebildet wurde, von Hans Schmid. Er ist Geschäftsführer von DQuadrat Real Estate, einer in Ludwigsburg ansässigen Projektentwicklungsgesellschaft, die mit der W&M-Gruppe verbunden ist. Wer Schmid zuhört, bekommt schnell ein Gefühl dafür, dass die Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt keine kleine Aufgabe ist.

"Es dauert im Schnitt sicher fünf Jahre, bis jemand wirklich auf dem deutschen Arbeitsmarkt angekommen ist", sagt Schmid. Der Weg dahin ist nicht nur lang, sondern auch steinig: "Hürdenlauf mit künstlichem Gegenwind", in dieses Bild kleidet er im Rückblick seine Erfahrungen mit einem System, "das derzeit weniger die Arbeit fördert als die Arbeitslosigkeit".

Vor seinem Wechsel zu DQuadrat war Schmid zwölf Jahre lang Baubürgermeister von Ludwigsburg. Zu Beginn der Flüchtlingskrise vor zwei Jahren wandte er sich an das Jobcenter des Landratsamts Ludwigsburg: W&M wolle 20 Flüchtlinge für die Arbeit auf dem Bau qualifizieren. Die Kosten für Sprachkurse und die Ausbildung wolle das Unternehmen selbst übernehmen. "Im Landratsamt wurde mir dann schnell klargemacht, dass die Einstellung von Flüchtlingen mit vielen asylrechtlichen Fragen und arbeitsrechtlichen Hindernisse verbunden ist", erinnert sich Schmid.

Und so tastete sich W&M zusammen mit dem Jobcenter des Landkreises an das Thema ran. Gemeinsam initiieren sie im Mai 2015 einen Bewerbertag. Dafür wurden geeignete Kandidaten identifiziert, die u.a. eine Arbeitserlaubnis mitbringen mussten. Um die 450 Personen wurden angeschrieben, etwa jeder Zehnte davon erschien auf dem Bewerbertag. 36 wurden für tauglich befunden, einer bekam direkt einen Praktikumsplatz und ist mittlerweile Jungbauleiter, einer sogar eine Ausbildungsstelle.

Um die anderen Bewerber, junge Männer aus Afghanistan, Syrien, Gambia oder Somalia, in ein reguläres Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis zu übernehmen, mussten sie vorher sprachlich und fachlich intensiv darauf vorbereitet werden. Zunächst setzte W&M gemeinsam mit Partnern ein viermonatiges Programm auf, das Flüchtlinge mit einer Arbeitserlaubnis für eine Tätigkeit als Bauhelfer qualifizieren sollte.

Von den 20 Flüchtlingen, die zwischen Juni und Oktober 2016 an dem Programm teilnahmen, entschieden sich 13 für ein Praktikum bei W&M. Fünf wurden am Ende direkt übernommen, ein weiterer wollte anschließend eine Ausbildung machen und fünf weitere heuerten woanders an. "Eingestellt hätten wir acht oder neun, aber einige wollten im Großraum Stuttgart bleiben und nicht an andere Standorte gehen, wo wir auch Leute brauchen."

Das Bauhelferprogramm musste vorab zertifiziert werden, "damit wir jemandem beibringen dürfen, wie man mit einer Maurerkelle umgeht", wie Schmid etwas spitz bemerkt. Die Zertifizierung übernahm der Internationale Bund, der den Kurs im Ausbildungszentrum Bau in Geradstetten im Raum Stuttgart auch durchführte - allerdings nicht im Auftrag von Wolff & Müller, sondern des Jobcenters Ludwigsburg.

"Wir waren zeitweise nur Zaungast", erinnert sich Schmid. Bei Wolff & Müller wusste man lange Zeit nicht mal, wer im Bauhelfer-Kurs überhaupt sitzt. So wollte es der Datenschutz. Und weil die Teilnehmer sogenannte Bildungsgutscheine von der Agentur für Arbeit erhielten, musste der Kurs auch für andere Baufirmen aus der Region offen sein, obwohl W&M die Strukturen aufgesetzt hatte.

Jungen Flüchtlingen, die sich auf eine Ausbildung bei dem Unternehmen vorbereiten wollen, bietet W&M ein sogenanntes Einstiegsqualifizierungspraktikum (EQ) an. Das zwölfmonatige Programm ist Teil des Ausbildungspakts zwischen der Bauwirtschaft auf der einen und IHK, Arbeitsagentur und Jobcenter auf der anderen Seite. Es richtet sich insbesondere an förderungsbedürftige Jugendliche, zu denen auch Flüchtlinge zählen. Das Programm bereitet sie mit einem sogenannten nullten Ausbildungsjahr auf eine reguläre Ausbildung auf dem Bau vor.

Das EQ-Programm begann im November 2016 mit 13 Teilnehmern. Davon waren zwölf von einer Abschiebung bedroht. Aktuell läuft das achtmonatige Baustellenpraktikum. Die Teilnehmerzahl ist inzwischen auf neun Personen geschrumpft, u.a. wurde ein Teilnehmer abgeschoben, andere wollten lieber Mechatroniker werden. Sieben Teilnehmern hat W&M schon vorzeitig einen Ausbildungsvertrag gegeben. Zwei davon haben bereits einen Abschiebebescheid bekommen: "Wir hoffen, dass der Ausbildungsvertrag vor Gericht eine Auswirkung hat." Die anderen sechs wären, wenn ihr Asylgesuch bis zum Ausbildungsbeginn im September nicht negativ beschieden wird, fünf Jahre vor einer Abschiebung gefeit, wenn sie nach der Ausbildung übernommen werden. Erst danach würde ihr Status erneut überprüft.

Die Agentur für Arbeit kommt nur für einen Teil der Kosten auf. Den anderen Teil trägt die von W&M gegründete Wolfgang-Dürr-Stiftung. "Die Stiftung übernimmt für unser Flüchtlingsprojekt einen fünfstelligen Betrag. Die Personalkosten bei mir und meinen an dem Projekt beteiligten Kollegen müsste man noch dazurechnen", sagt Schmid. Die Sozialkassen der Bauwirtschaft (Soka-Bau) bezahlen u.a. den Sozialarbeiter, der das Projekt begleitet.

W&M will in den nächsten Wochen entscheiden, ob die beiden Programme eine Neuauflage erfahren. Gründe, die dagegen sprächen, gibt es leider genug: "Der Organisations-, Verwaltungs- und Kommunikationsaufwand ist immer noch hoch", resümiert Schmid. Die Flüchtlinge selbst hätten zum Großteil falsche Vorstellungen vom deutschen Arbeitsmarkt und den Anforderungen hierzulande. Nicht zu unterschätzen sei der Erwerb von Sprachkenntnissen als Schlüsselqualifikation.

Und dass sich eine Ausbildung in Deutschland lohnt, aber erst, wenn sie nach drei Jahren abgeschlossen ist, und bis dahin eine Durststrecke zu absolvieren ist, ist nicht allen Flüchtlingen zu vermitteln. Viele wollen lieber, wenn sie schon arbeiten gehen, gleich ordentlich verdienen, als mit einer Ausbildung den Grundstein für einen guten Lohn in der Zukunft zu legen. "Der Azubi-Lohn liegt nur 75 Euro über der Sozialhilfe. Und anders als deutsche Azubis haben Flüchtlinge normalerweise ja keine Verwandten, die sie finanziell unterstützen", zeigt Schmid Verständnis.

Auch die rechtlichen Hürden seien enorm. Als Beispiel nennt Schmid die Wohnsitzauflage in Baden-Württemberg, derentwegen W&M landkreis- und länderübergreifend bei der Ausländerbehörde um Erlaubnis fragen muss, wenn die Flüchtlinge auf einer auswärtigen Baustelle arbeiten und übernachten sollen. Die extrem langen Verfahrenszeiten bei der Asylbearbeitung führten dazu, "dass man Leute motiviert und ausbildet, die dann oftmals über Nacht abgeschoben werden sollen", sagt Schmid, der trotzdem guter Dinge ist, die Programme fortsetzen zu können.

Andere Arbeitgeber aus der Bauwirtschaft können auf jeden Fall von den Erfahrungen und dem Wissen, das Schmid und sein Team gesammelt haben, profitieren: W&M habe eine Art Handbuch für mögliche Nachahmer geschrieben, berichtet der Teamleiter. Ein großer Baukonzern, verrät er noch, habe bereits angeklopft, um hineinschauen zu dürfen.

Engagiert sich Ihr Unternehmen in der Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt? Dann lassen auch Sie unsere Leser von Ihrem Engagement erfahren: thomeczek@iz.de.

Harald Thomeczek

Paul Breitner widmet sich seinen Immobiliengeschäften

Paul Breitner auf der Expo Real.

Paul Breitner auf der Expo Real.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Frank Boxler

Köpfe 09.03.2017