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"Eine Beförderung sollte die Belohnung für gute Arbeit sein"

Paola Fruttuoso ist seit 18 Jahren bei NAI Apollo.

Paola Fruttuoso ist seit 18 Jahren bei NAI Apollo.

Quelle: NAI apollo, Urheberin: Paola Fruttuoso

Karriere 17.03.2022
Mit Paola Fruttuoso erweitert NAI Apollo die Geschäftsführung mit einer Kandidatin aus den eigenen Reihen. Die 36-Jährige stieg vor 18 Jahren nach ihrer Ausbildung als Assistentin ins ... 

Mit Paola Fruttuoso erweitert NAI Apollo die Geschäftsführung mit einer Kandidatin aus den eigenen Reihen. Die 36-Jährige stieg vor 18 Jahren nach ihrer Ausbildung als Assistentin ins Unternehmen ein und trug zuletzt den Titel Office Managerin. Im Interview mit der IZ erklärt sie, dass sie als HR-Beauftragte auch in Zukunft die Potenziale von Mitarbeitern fördern will.

Immobilien Zeitung: Frau Fruttuoso, Sie steigen im April bei NAI Apollo in die Geschäftsführung auf. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Paola Fruttuoso: Die Stelle wurde nicht ausgeschrieben. Ich habe mich weder darauf beworben, noch war das geplant. Es waren die beiden bestehenden Geschäftsführer Andreas Wende und Marcel Crommen, die sich mit den Gesellschaftern beraten und mir anschließend die Position angeboten haben. Ich sehe das als Zeichen der Anerkennung für die Arbeit, die ich bisher geleistet habe, und das Engagement, welches ich ins Unternehmen gesteckt habe. Deshalb war für mich sofort klar, dass ich das Angebot annehme.

IZ: Wie haben Sie sich auf Ihre neue Rolle vorbereitet?

Fruttuoso: Ich sehe meine letzten 18 Jahre im Unternehmen als die Vorbereitung auf diese Rolle. Ich habe in dieser Zeit bei NAI Apollo viel miterlebt. Meine Aufgaben sind nach und nach gewachsen und ich mit den Aufgaben. Gleichzeitig auch mit dem Unternehmen, denn während es damals noch ein 15-köpfiges Team war, haben wir inzwischen 110 Mitarbeiter an vier Standorten. Je größer das Team wurde, desto stärker wurde auch meine Identifikation mit NAI Apollo, denn ich habe Veränderungen und das Wachstum immer mit eigenen Augen gesehen.

IZ: Sie übernehmen als COO die Verantwortung über unterschiedliche Bereiche. Welchen sehen Sie als größte Herausforderung und worauf freuen Sie sich am meisten?

Fruttuoso: In den nächsten Jahren ist gutes Personal zu finden sicher die größte Herausforderung. Wir wollen und werden uns breiter aufstellen und das Unternehmenswachstum fortsetzen. Dafür sind gute Mitarbeiter die Grundlage. Gleichzeitig freue ich mich auf diese Aufgabe besonders, denn ich arbeite gerne mit Menschen zusammen, egal ob mit Kunden oder mit Mitarbeitern.

IZ: Nach welchen Profilen suchen Sie?

Fruttuoso: Was Berufsbilder angeht, suchen wir derzeit Berater, Teamassistenten und Bewerter. Aber viel mehr als um Vorerfahrung geht es uns um Persönlichkeiten, die das Ziel verfolgen, zu Experten auf ihrem Gebiet zu werden. Deshalb bieten wir regelmäßig Weiterbildungen an und übernehmen zum Beispiel die Kosten für IHK-Lehrgänge, ADI sowie EBS und Irebs. Das werden wir beibehalten.

IZ: Wie sollten junge Talente signalisieren, dass sie im Job mehr Verantwortung übernehmen wollen?

Fruttuoso: Eigentlich sollte das gar nicht ihre Aufgabe sein, sondern die der Führungskräfte. Vorgesetzte und Geschäftsführer müssen Potenziale erkennen und fördern. Ein beruflicher Aufstieg oder eine Beförderung sollte immer eine Belohnung für bereits erbrachte gute Arbeit sein. Und ein Mitarbeiter sollte immer das Gefühl haben, dass Führungskräfte ihn nicht aus dem Blick verlieren und sich um ihn kümmern. Entsprechend wichtig ist der enge Dialog zwischen Mitarbeitern und Führungskräften.

IZ: Welche Fähigkeiten machen in Ihren Augen eine gute Führungskraft aus?

Fruttuoso: Mein Führungsstil ist ein Miteinander auf Augenhöhe. Das ist es, was mir hier all die Jahre über vorgelebt wurde. Bei uns stehen die Türen für Feedback und auch für Sorgen der Mitarbeiter immer offen.

IZ: Welche Rolle spielt das Thema Employer Branding für Sie ?

Fruttuoso: Eine große. Gerade weil bei jungen Arbeitnehmern das Finanzielle nicht mehr an erster Stelle steht, wollen wir uns als Arbeitgeber positionieren, bei dem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, flexibles Arbeiten und das Thema Work-Life-Balance großgeschrieben werden. Wie das umgesetzt werden kann, dafür befragen wir gerade unsere Mitarbeiter. So soll gleichzeitig ihre Bindung ans Unternehmen gelingen. Wir sind außerdem dabei, Strategien zu entwickeln, wie wir Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen zu Unternehmensbotschaftern machen können.

IZ: Inwieweit nehmen Sie selbst nun eine Vorbildrolle ein?

Fruttuoso: Wenn mich jemand als Vorbild sieht, dann freut mich das sehr. Ich bin froh, dass ich zeigen kann, dass eine Mischung aus Herzblut und Ärmel hochkrempeln ein Schlüssel zum Erfolg sein kann.

IZ: Frau Fruttuoso, Danke für das Gespräch. Das Interview führte Janina Stadel.

Janina Stadel

Und ewig lockt die Projektentwicklung

Die Projektentwicklung bleibt das beliebteste Tätigkeitsfeld der Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer. Jeder vierte Befragungsteilnehmer würde nach dem Abschluss dort gerne anfangen.

Die Projektentwicklung bleibt das beliebteste Tätigkeitsfeld der Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer. Jeder vierte Befragungsteilnehmer würde nach dem Abschluss dort gerne anfangen.

Bild: BilderBox.com

Karriere 28.08.2014
Das beliebteste Segment unter Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer ist nach wie vor die Projektentwicklung. Doch was Unternehmenstyp und -größe angehen, sind die Nachwuchskräfte noch ... 

Das beliebteste Segment unter Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer ist nach wie vor die Projektentwicklung. Doch was Unternehmenstyp und -größe angehen, sind die Nachwuchskräfte noch sehr flexibel, wie die Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt.

Seit mehr als einem Jahrzehnt gibt es für die Befragungsteilnehmer ein Teilsegment, das sie in besonders hohem Maße anzieht: die Projektentwicklung. Jeder vierte würde gerne in der Königsklasse der Immobilienwirtschaft anheuern. Mit zehn Prozentpunkten Abstand landet das Fondsmanagement/Investment auf Rang zwei. Das ist das Segment, in dem die höchsten Einstiegsgehälter aufgerufen werden. Deutlich mehr Studentinnen als Studenten interessieren sich für die Männerdomänen Projektentwicklung und Projektsteuerung. Umgekehrt sieht es beim Fondsmanagement/Investment aus. Dorthin zieht es vor allem die männlichen Befragten. Zu diesen Ergebnissen kommt die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive. Dafür wurden 446 Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge zu ihren Berufswünschen, Qualifikationen und Gehaltsvorstellungen befragt.

Auch das Asset- und Property-Management rangiert in der Gunst der Studenten weit oben und an vierter Stelle wird das Projektmanagement bzw. die Projektsteuerung genannt. Rang fünf teilen sich die Immobilienberater mit den Facility-Managern. Das Ergebnis überrascht ein wenig, denn unter den diesjährigen Top-10-Arbeitgebern befinden sich mit JLL, CBRE und BNP Paribas Real Estate immerhin drei Beratungshäuser (siehe "JLL, die Superfirma", IZ 28/14). Doch die Segmente Vermittlung von Wohn- bzw. Gewerbeimmobilien reizen nur jeweils 2% der Befragten.

Unterschiedliche Präferenzen unter den Studenten treten je nach besuchtem Hochschultyp zutage: Für die klassische Hausverwaltung kann sich zwar jeder sechste Student an einer sonstigen Weiterbildungseinrichtung, wie z.B. die ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, begeistern, aber bei Studenten an Universitäten, Hochschulen oder Berufsakademien fällt das Tätigkeitsfeld durch. Das Facility-Management wirkt besonders verlockend auf Studenten an Berufsakademien. Dafür lassen sie das Fondsmanagement/Investment häufiger links liegen. Das Projektmanagement bzw. die Projektsteuerung reizt jeden achten Uni-Studenten. Bei den anderen Bildungsinstitutionen liegt die (Begeisterungs-) Rate dafür deutlich niedriger.

Die Befragungsteilnehmer sind noch jung: Knapp zwei Drittel sind 25 Jahre alt oder jünger. Jeder Zweite strebt einen Bachelorabschluss an und das mehrheitlich (59%) an einer Fachhochschule. Doch trotz des Alters dürften die meisten wissen, warum sie sich für eines der aufgeführten Segmente entschieden haben. Denn viele bringen schon fachspezifisches Vorwissen mit, wenn sie sich für ein immobilienwirtschaftliches Studium entscheiden: Knapp die Hälfte der Befragungsteilnehmer erwarb vor ihrem aktuellen Studium bereits einen ersten akademischen Grad, in den allermeisten Fällen den Bachelorabschluss. Dieser wurde mehrheitlich in den Fachbereichen Immobilienwirtschaft und -management, Facility-Management, Architektur, Geografie, oder Ingenieurwissenschaften erworben. Etwa jeder Dritte bringt einen anderen, nicht-akademischen Abschluss mit, oft eine Ausbildung zum/r Immobilienkaufmann/-frau.

Doch die Studierenden verfügen auch sehr häufig schon über Berufserfahrung: 30% haben vor ihrem aktuellen Studium bereits in der Immobilienbranche gearbeitet, und zwar im Schnitt knapp drei Jahre lang. Doch auch neben ihrem aktuellen Studium sind die Studenten fleißig: Gut die Hälfte arbeitet parallel zum Studium und sammelt so Praxiserfahrung. Im Schnitt addiert sich dieses Engagement auf zwei Jahre. Das ist kein Pappenstiel, bedenkt man, dass immerhin zwei Drittel der Befragten in Vollzeit studieren. Auch Praktika gehören zur Ausbildung von Studenten dazu, nicht selten sind sie in der Studienordnung vorgeschrieben. Fast drei Viertel der Befragten können ein solches schon vorweisen. Hier tun sich die FH-Studenten hervor, von denen 80% schon einmal in einem Immobilienunternehmen hospitiert haben.

Die Studenten wissen also, was sie in der Praxis erwartet. Eine so klare Präferenz wie bei den Segmenten haben sie bei der Unternehmensstruktur jedoch nicht. 53% der Befragten ist es egal, ob ihr künftiger Arbeitgeber beispielsweise ein Konzern oder ein Familienunternehmen ist. Große Summen und Projekte werden in der Immobilienbranche durchaus von kleinen Spezialistenteams bewegt. Um ordentlich mitzumischen, müssen Absolventen also nicht unbedingt bei einem Konzern anheuern. 38% zeigen sich bei der Unternehmensgröße ihres künftigen Arbeitgebers völlig flexibel.

Fast zwei Drittel planen, sich direkt nach dem aktuellen Abschluss im Berufsleben zu bewähren. Mit Problemen dabei rechnet kaum einer der Befragten. Mehr als vier Fünftel schätzen ihre Chancen auf einen direkten Berufseinstieg als sehr gut oder gut ein. Wer berufsbegleitend studiert, erwartet Verbesserungen beim Gehalt und der Position. Jeder vierte hat schon eine feste Jobzusage in der Tasche.

Sonja Smalian

"Leistung muss sein!"

Das Team des 3. RICS-Hochschultags (v.l.n.r.): Marcus Hübner,
Maxi-Franziska Schiemann, Prof. Dr. Hanspeter Gondring,
RICS-Geschäftsführer Christoph Georg Schmidt, Natalie Delmer und Prof. Dr.
Winfried Schwatlo.

Das Team des 3. RICS-Hochschultags (v.l.n.r.): Marcus Hübner, Maxi-Franziska Schiemann, Prof. Dr. Hanspeter Gondring, RICS-Geschäftsführer Christoph Georg Schmidt, Natalie Delmer und Prof. Dr. Winfried Schwatlo.

Bild: Melanie Bauer

Karriere 24.05.2012
Vor mehr als 144 Jahren gründeten Immobilienprofis im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland die Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS). Der Berufsverband zählt heute ... 

Vor mehr als 144 Jahren gründeten Immobilienprofis im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland die Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS). Der Berufsverband zählt heute weltweit mehr als 100.000 Mitglieder und ist seit 1993 auch in Deutschland aktiv. Auf dem 3. RICS-Hochschultag gaben die Mitglieder dem Nachwuchs Tipps für die Karriere - und wie das RICS-Netzwerk dabei helfen kann.

Wichtige Erfolgsfaktoren für den Beruf diskutierten die Entscheider der Immobilienbranche u.a. auf dem RICS-Podium. "Leistung muss sein", sagte Burkhard C. Plesser, Managing Director bei CBRE. Wenn ein Mitarbeiter dem Vorgesetzten Zeit spare, habe dieser wiederum mehr Zeit, ihm etwas beizubringen.

Doch nicht nur auf das Fachwissen komme es an, auch Persönlichkeit und Soft Skills spielten eine wichtige Rolle. Und so warnte Prof. Hanspeter Gondring, Studiendekan der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart, die Zuhörer: "Wenn jemand abends schneller nach Hause als morgens zur Arbeit geht, stimmt etwas nicht." Nach Meinung von Brigitte Adam, geschäftsführende Gesellschafterin von Ena Experts, lernt nur derjenige Menschen kennen, die ihn weiterbringen, der sich auch selbst engagiert.

Richard-Emanuel Goldhahn, Geschäftsführer Germany der Cobalt Recruitment, empfiehlt zudem, Interesse an einer langfristigen Tätigkeit zu beweisen. Wer heute seine berufliche Laufbahn als Bewerter beginne, wisse nicht, ob er nicht später einen anderen Schwerpunkt haben wird, sagte Prof. Dr. Winfried Schwatlo, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von RICS Deutschland. Er sehe gute Chancen für Berufseinsteiger, wenn sie sich im Korridor Real Estate bewegten. Hilfreich sei es, schon während des Studiums ein Netzwerk aufzubauen, sagte Marcus Hübner, geschäftsführender Gesellschafter der ADI Akademie der Immobilienwirtschaft. Die ADI war zusammen mit der DHBW Baden-Württemberg Stuttgart in diesem Jahr Kooperationspartner des RICS-Hochschultags. 2013 wird das die EBS Business School sein.

Sonja Smalian,Lars Wiederhold