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Die Branche geht seltener auf Reisen

Die meisten Immobilienmanager reisen mit der Bahn.

Die meisten Immobilienmanager reisen mit der Bahn.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: engel.ac

Karriere 01.06.2023
Während der Corona-Krise hat sich das Reiseverhalten in der Immobilienbranche um 180 Grad gedreht. Gereist wird nur noch, wenn es sein muss – und dann meistens mit der Bahn. Zudem müssen vor ... 

Während der Corona-Krise hat sich das Reiseverhalten in der Immobilienbranche um 180 Grad gedreht. Gereist wird nur noch, wenn es sein muss – und dann meistens mit der Bahn. Zudem müssen vor allem mehrtägige Reisen einen Mehrwert bieten.

Früher sind wir für einen einstündigen Termin morgens von Berlin nach München geflogen und abends wieder zurück. Das kann sich heute niemand mehr vorstellen", sagt Susanne Tattersall. Die Geschäftsführerin des Property-Managers Tattersall Lorenz bringt es auf den Punkt: Das Reiseverhalten der Branche hat sich massiv verändert – und Grund dafür sind die Auswirkungen der Pandemie. "Es gibt ein ganz neues Selbstverständnis in der Branche. Vor Corona war es Konsens, dass man persönlich erscheint. Das ist jetzt anders."

Wenn heutzutage gereist wird, dann für einen längeren Zeitraum. Eine durchschnittliche Geschäftsreise ins Ausland dauerte im Jahr 2022 6,1 Tage, zeigt der Business Travel Index des Corporate-Payment-Spezialisten Airplus International. 2019 sind es noch fünf Tage gewesen. Reisen innerhalb Deutschlands beanspruchten im Schnitt 3,1 Tage (2019: 2,5 Tage). Eintägige Kurztrips, die 2019 immerhin noch 16,4% der Geschäftsreisen ausmachten, gingen 2022 deutlich zurück auf 6,8% Bei der Reiseplanung spielt immer öfter auch der Klimaschutz eine Rolle: Wer unterwegs ist, bündelt mehrere Termine und plant im Zweifel lieber eine oder mehrere Übernachtungen ein.

Tattersall Lorenz hat sein Reiseverhalten im Zuge einer Umweltmanagement-Zertifizierung geändert. Seit dem Jahr 2019 gibt es neue Regeln für die rund 190 Mitarbeiter an acht Standorten: Ins Ausland geht es nur, wenn es absolut notwendig ist, etwa zur Messe Mipim nach Cannes. Innerdeutsche Reisen mit maximal fünf Stunden Reisezeit finden mit der Bahn statt oder mit dem E-Auto. Falls es doch mal der Flieger sein muss, kompensiert das Unternehmen den CO2-Ausstoß. "Wir haben uns das bereits vor Corona vorgenommen, doch die Pandemie hat uns geholfen, es auch wirklich durchzusetzen", sagt Tattersall.

Die Effekte sind deutlich spürbar. 68.000 Euro hat das Unternehmen im Jahr 2022 für Reisekosten ausgegeben, davon 22.000 Euro für Flüge. Zum Vergleich: 2019 waren es noch 145.000 Euro Gesamtreisekosten, inklusive 46.000 Euro Flugkosten. Den größten Anteil machen Reisen zu den rund 550 verwalteten Immobilien an 242 Standorten aus. Im Schnitt sind die Property-Manager von Tattersall Lorenz einmal pro Quartal vor Ort. Die Kosteneinsparungen seien aber nicht der ausschlaggebende Punkt für die Strategie gewesen, erklärt Tattersall: "Im Gegenzug haben wir viel Geld in neue Standorte investiert, damit die Wege für die Mitarbeiter kürzer werden." Zudem hat Tattersall Lorenz seine Fahrzeugflotte umgekrempelt. Es gibt nur noch E-Autos, die Mitarbeiter mit nach Hause nehmen dürfen. So können sie morgens direkt von zuhause starten und müssen nicht erst den Umweg übers Büro nehmen.

Digitale Meetings ersetzen Dienstreisen

Jean-Marc Fey, der beim Leverkusener Immobilienentwickler Cube Real Estate den An- und Verkauf leitet, ist mehrfach pro Monat unterwegs – und nimmt dafür meistens die Bahn. Wie bei Tattersall Lorenz finden innerdeutsche Reisen auf der Schiene statt oder bei kurzen Wegen mit dem Auto. Kaufvertragsverhandlungen absolviert Fey inzwischen virtuell: "Das ist sogar einfacher als persönlich, weil alle am geteilten Bildschirm mitlesen können." Der Großteil des operativen Geschäfts läuft digital oder telefonisch. "Vor Corona hat die Branche gedacht, dass man immer zusammensitzen muss. Homeoffice gab es kaum und niemand kam auf die Idee, sich online zu treffen", sagt Fey. Jetzt reist der Bereichsleiter nur noch für "Milestones", wie er sagt. Also etwa für ein erstes Treffen mit dem Kunden, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie dieser so tickt. Oder wenn es Probleme gibt, die sich am besten persönlich klären lassen – etwa, wenn der Baufortschritt nicht so schnell geht wie geplant. Auch Planungsbesprechungen, bei denen die Architekten tischgroße Pläne ausbreiten und haptische Modelle zeigen, lassen sich am besten mit allen in einem Raum abhalten. Theoretisch ließe sich alles außer der Notartermin ins Digitale verlagern, sagt Fey. Das hat die Pandemie bewiesen, doch optimal ist ein so grundsätzlicher Wechsel in die virtuelle Welt nicht. "Die Frage ist eher: Zu welchen Anlässen ist es sinnvoll, sich persönlich zu sehen?" Wenn Fey unterwegs ist, versucht er, das Tagesgeschäft mit Netzwerktreffen und Abendveranstaltungen zu kombinieren – denn auch hier hilft der persönliche Kontakt oft beim Geschäftemachen.

Ganz verzichten möchte die Branche auf das Reisen nicht, im Gegenteil. "Reisen liegt in der Natur des Menschen, wir wollen ja andere Leute treffen", sagt Martin Henke, Geschäftsführer des Property-Managers Talyo aus Berlin. "Es gibt aber ein anderes Verständnis davon, was notwendig ist und was nicht. Sinnloses Reisen ist weder akzeptabel noch erwünscht." Henke, der seit fast 20 Jahren in der Immobilienbranche tätig ist, bemerkt eine neue Anspruchshaltung: "Der Reisebedarf ist zwar wieder da, aber virtuelle Treffen sind inzwischen akzeptiert." Die Property-Manager von Talyo seien oft unterwegs, weil die Immobilien nicht zu ihnen kommen können. Das Unternehmen verwaltet 15.000 Wohnungen deutschlandweit. Bei der Wahl der Verkehrsmittel gelten die Richtlinien der Mutter Tattersall Lorenz: Bahn, öffentlicher Nahverkehr oder Auto. Henke selbst war vergangene Woche in Hamburg und Leipzig, je für einen Tag. "Ich bin froh, wenn ich mal eine zusammenhängende Woche in Berlin habe", sagt er. Das bleibe Teil des Jobs. Die Reiseansprüche haben sich aber geändert. "Ein persönliches Treffen braucht einen Anreiz", sagt Henke. Also etwa eine Abendveranstaltung, ein Netzwerktreffen oder ein Meeting mit allen wichtigen Entscheidern.

Die Autorin: Anna Friedrich ist Journalistin in der Wirtschaftsredaktion Wortwert.

Anna Friedrich

Johanna Friedek wechselt von DIC Onsite zu Cube

Johanna Friedek.

Johanna Friedek.

Quelle: Cube Real Estate GmbH, Urheber: Stefan Gatzke

Köpfe 18.07.2022
Johanna Friedek leitet den neu geschaffenen Bereich Asset-Management beim Projektentwickler Cube Real Estate. In den vergangenen zehn Jahren wirkte sie für die DIC-Asset-Tochter DIC ... 

Johanna Friedek leitet den neu geschaffenen Bereich Asset-Management beim Projektentwickler Cube Real Estate. In den vergangenen zehn Jahren wirkte sie für die DIC-Asset-Tochter DIC Onsite, zuletzt zweieinhalb Jahre als Niederlassungsleiterin für das Rheinland.

Cube bündelt die gewerbliche Vermietung von Projektentwicklungen sowie die Vermietung und das Management von Bestandsflächen in dem neu eingerichteten Bereich Asset-Management. Mit der Leitung bzw. dem Auf- und Ausbau dieses Bereichs hat Cube-Chef Tilman Gartmeier Johanna Friedek betraut. Sie ist Anfang des Monats in ihre neue Aufgabe gestartet. 

Als Bereichsleiterin Asset-Management berichtet Friedek direkt an Gartmeier als Vorsitzenden der Geschäftsführung. Sie ist eine von mehreren Bereichsleiter:innen neben Jean-Marc Fey (An- und Verkauf und Projektmanagement), Behnam Afshar (Baumanagement) und Gerd Wechsler (Technisches Qualitätsmanagement und Controlling). Der Stab der Bereichsleiter ist direkt unterhalb der Geschäftsführung angesiedelt.

Friedek bringt 15 Jahre Berufserfahrung u.a. als Vermietungsmanagerin, Asset-Managerin und zuletzt zweieinhalb Jahre Niederlassungsleiterin bei DIC Onsite, der Immobilienmanagement-Tochter der Gewerbe-AG DIC Asset, mit zu Cube. Bei DIC Onsite wirkte sie zehn Jahre.

Harald Thomeczek

Cube hält Ausschau nach "alt" und "jung"

Personalreferent Steffen Valentin vor dem Cube-Stand auf dem IZ-Karriereforum 2022 in Frankfurt.

Personalreferent Steffen Valentin vor dem Cube-Stand auf dem IZ-Karriereforum 2022 in Frankfurt.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Karriere 02.06.2022
Während sich manche Firma eine Frischzellenkur gegen den demografischen Wandel verabreichen muss, ergänzt der Projektentwickler Cube seine Mannschaft mit erfahreneren Kräften von ... 

Während sich manche Firma eine Frischzellenkur gegen den demografischen Wandel verabreichen muss, ergänzt der Projektentwickler Cube seine Mannschaft mit erfahreneren Kräften von etablierten Branchenvertretern. Jobs gibt es viele bei Cube – auch für junge Köpfe.

Nächstes Jahr im März feiert Cube Real Estate, einst als Student Cube vom damals frischgebackenen EBS-Bachelorabsolventen Tilman Gartmeier und Kommilitonen gegründet, zehnjährigen Geburtstag. Der Altersdurchschnitt bei dem Leverkusener Projektentwickler, der inzwischen auch Büros in Hamburg und Frankfurt unterhält und ein ebensolches im Süden eröffnen will, liegt bei 35 Jahren. Doch weil "kein Unternehmen nur mit Studienabgängern läuft", wie Personalreferent Steffen Valentin auf dem IZ-Karriereforum 2022 in Frankfurt sagt, setzt Cube seit einiger Zeit vermehrt auf etabliertere Köpfe aus der Immobilienbranche.

Und das obwohl die Branche sonst eher über Überalterung und den demografischen Wandel klagt, der einen Mangel an Nachwuchskräften mit sich bringt. "Wir gehen den umgekehrten Weg", konstatiert Valentin trocken. Um drei Beispiele zu nennen: Der Niederlassungsleiter einer namhaften Gewerbeimmobilien-AG wird sich nach Informationen der Immobilien Zeitung demnächst dem Cube-Team anschließen. Bernd Hütter, früher u.a. Leiter des Immobilienkundengeschäfts der DZ Bank, sitzt seit zwei Jahren in der Geschäftsführung von Cube. Marcus Müller, dessen Lebenslauf Adressen wie 6B47 Germany (Geschäftsführer), Ulrich Höllers Projektentwickler ABG (ebenfalls Geschäftsführer) und Strabag Real Estate (Bereichsleiter München) bereithält, wechselte Anfang 2021 als Geschäftsführer für Projekt- und Baumanagement zur Gartmeier-Truppe.

Geschäftsführer Marcus Müller hat seine Aufgabe erledigt

Müller hat seine Tätigkeit bei Cube allerdings früher als geplant wieder beendet. Jonathan Meier, Teamleiter Human Resources, erklärt den Abgang: Da das Ziel, unter anderem neue Strukturen "im Projekt- und Baumanagement und dem neuen Bereich Technisches Qualitätsmanagement und Controlling aufzubauen, schon zum Jahresstart 2022 erreicht werden konnte", habe Müller seine Aufgaben in die Hände dreier von ihm aufgebauter Bereichsleiter gelegt: Jean-Marc Fey (An- und Verkauf sowie Projektmanagement), Behnam Afshar (Baumanagement) und Gerd Wechsler (Technisches Qualitätsmanagement und Controlling).

Cube hat den einen und anderen Job zum IZ-Karriereforum mitgebraucht. Knapp zehn der 15 derzeitigen Vakanzen, überschlägt Valentin richten sich an Nachwuchskräfte. Personell zulegen soll insbesondere das Kerngeschäft, präzisiert Meier. Gebraucht werden Projektmanager und Teamleiter im Projektmanagement sowie Bauprojekt- und Bauleitungen, aber auch Experten für Finanzierung und Projektcontrolling. Allein seit August 2021 ist Cube nach Angaben von Personaler Valentin von 80 auf 110 Mitarbeiter gewachsen.

Harald Thomeczek

Marcus Müller hat Cube schon wieder verlassen

Marcus Müller.

Marcus Müller.

Quelle: Cube Real Estate GmbH, Urheber: Stefan Gatzke

Köpfe 31.05.2022
Marcus Müller, erst im Juni 2021 in die Geschäftsführung des Leverkusener Projektentwicklers Cube Real Estate eingetreten, hat das Unternehmen schon wieder verlassen.  ... 

Marcus Müller, erst im Juni 2021 in die Geschäftsführung des Leverkusener Projektentwicklers Cube Real Estate eingetreten, hat das Unternehmen schon wieder verlassen. 

Müller sollte eng mit dem Gründer und Vorsitzenden der Geschäftsführung, Tilman Gartmeier, zusammenarbeiten, wie Cube anlässlich der Berufung Müllers im Mai 2021 mitgeteilt hatte. Der erfahrene Projektentwicklungsspezialist sollte bei Cube Real Estate die Bereiche Projektmanagement und Baumanagement leiten. Außerdem sollte er die Geschäftsaktivitäten thematisch und regional ausweiten, wie es damals ebenfalls seitens des Unternehmens hieß. Dafür war Müller vom Immobilienentwickler 6B47 Germany zu Cube gewechselt. Weitere Führungspositionen hatte Müller zuvor beim Münchener Projektentwickler ABG und bei Strabag Real Estate inne gehabt. 

"Früher als geplant"

Nun hat er seine Tätigkeit bei der Firma aus dem Rheinland schon wieder eingestellt. „Mit dem gemeinsamen Ziel, die Professionalisierung der Cube Real Estate voranzutreiben, neue Strukturen aufzubauen, entsprechendes Wachstum zu ermöglichen und zu begleiten, startete Marcus Müller insbesondere mit dem Fokus auf die beiden Kernbereiche“, teilt Cube Real Estate auf Anfrage der Immobilien Zeitung mit. Aber „nachdem dieses Ziel in der angestrebten Struktur im Projekt- und Baumanagement und dem neuen Bereich Technisches Qualitätsmanagement und Controlling schon zum Jahresstart 2022 erreicht werden konnte“, seien Müllers Aufgaben an drei Bereichsleiter übergeben worden: Jean-Marc Fey (An- & Verkauf und Projektmanagement), Behnam Afshar (Baumanagement) und Gerd Wechsler (Technisches Qualitätsmanagement und Controlling). Müller selbst habe „seine Tätigkeiten bei der Cube Real Estate beendet. Dies geschieht nun schon früher als geplant.“
Harald Thomeczek