Wie weibliche Führungskräfte ihre Karriere gestalten

Über den Dächern von Berlin diskutierten die Teilnehmerinnen, wie sie Familie und Beruf vereinbaren und dabei trotzdem Gestalterin ihres Berufswegs bleiben: Cristina Bäppler (links), Mutter von vier Kindern, gründete vor einem Jahr ihr eigenes Unternehmen. Lara von Tippelskirch wechselte vom Konzern zum Start-up und wieder in einen Konzern. Als Branchenexterne – sie arbeitet bei Ebay Deutschland – gab sie den Impuls zum Duzen.

Über den Dächern von Berlin diskutierten die Teilnehmerinnen, wie sie Familie und Beruf vereinbaren und dabei trotzdem Gestalterin ihres Berufswegs bleiben: Cristina Bäppler (links), Mutter von vier Kindern, gründete vor einem Jahr ihr eigenes Unternehmen. Lara von Tippelskirch wechselte vom Konzern zum Start-up und wieder in einen Konzern. Als Branchenexterne – sie arbeitet bei Ebay Deutschland – gab sie den Impuls zum Duzen.

Bild: sma

Karriere 18.06.2014
Ein Frauen-Netzwerk-Treffen organisiert von einem Mann. Paul Jörg Feldhoff lud ausgewählte Immobilienprofis zum ersten Real Estate Women Summit in den Soho Club nach Berlin. Diskutiert wurden ... 

Ein Frauen-Netzwerk-Treffen organisiert von einem Mann. Paul Jörg Feldhoff lud ausgewählte Immobilienprofis zum ersten Real Estate Women Summit in den Soho Club nach Berlin. Diskutiert wurden die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die richtige Balance im (Berufs-) Leben und wichtige Karrieretipps.

Frauen müssten selbst erkennen - und vor allem daran glauben Ö, dass sie Führungspositionen erreichen können, sagte Prof. Dr. Luise Hölscher, Vice President der European Bank of Reconstruction and Development. "Dabei können uns die Männer auch nicht helfen." Sie warnte vor der "unconscious bias". Das sind unbewusste Vorurteile, die auch Frauen in Bezug auf ihre eigene Rolle haben und die sie am Aufstieg genauso hindern könnten wie Vorurteile des anderen Geschlechts.

So manche Teilnehmerin des Netzwerktreffens räumte eigene Denkfehler ein. Cristina Bäppler beispielsweise erzählte, wie sich ihre Ansicht zu Beruf und Karriere veränderte, als ihr damaliger Chef in einem amerikanischen Unternehmen ihr sofort herzlich zur Schwangerschaft gratulierte. Gerechnet hatte sie eher mit einer ablehnenden Haltung, da die deutsche Niederlassung damals erst vier Mitarbeiter zählte. Nach der Gratulation fragte sie ihr Chef ebenso herzlich, wann sie denn nach der Geburt ins Büro zurückkehren werde. Bäppler blieb berufstätig, ist heute Mutter von vier Kindern und machte sich 2013 mit zwei Partnern selbstständig und gründete Investa Capital Management.

Auch Lara von Tippelskirch, die für Ebay Deutschland tätig ist und damit eine der branchenexternen Impulsgeberinnen war, hatte in mehreren Konzernen gearbeitet, bevor sie bei einem Start-up anheuerte. Lange Arbeitstage bis spät in die Nacht und die Freude über die erste eingehende Bestellung möchte sie nicht missen. Als junge Mutter kehrte sie dann aber zu einem geregelteren Job in einem Konzern zurück. Beispiele, die Mut machen, das eigene (Berufs-) Leben selbst stärker zu gestalten und auch über die Grenzen des eigenen Unternehmens hinaus zu denken, wenn es notwendig wird.

Rund 100 fast ausschließlich weibliche Führungskräfte diskutierten auf dem ersten Real Estate Women Summit, wie unterschiedlich Karrierepfade von Frauen verlaufen können, ob mit oder ohne Kinder. Organisiert wurde das Netzwerktreffen von Paul Jörg Feldhoff von Feldhoff & Cie. Das Format für die peer group Frauen soll 2015 fortgesetzt werden. Viele Teilnehmerinnen hatten bereits eine Führungsposition erreicht. Ihre Lösungen, die monatliche Betreuungsaufwendungen in Höhe von 1.000 Euro oder Kinderfrauen umfassten, dürften für viele Berufstätige nicht finanzierbar sein. Doch für Arbeitgeber ein Hinweis, woran es mangelt.

Dass auch Auszeiten kein Karrierekiller sein müssen, zeigte Jane Gavan. Die Mutter von drei Kindern hatte zwischenzeitlich in Teilzeit gearbeitet und ist zwei Jahre komplett aus dem Beruf ausgestiegen. Heute ist sie Präsidentin und CEO von Dundee International Reit und zudem Präsidentin beim Asset-Manager Dream. Das hat sie auch der Förderung ihrer Chefs zu verdanken. Deswegen plädiert sie dafür, Männer als Mentoren und Förderer von Frauen zu gewinnen. Im Board of Directors von Dream sind die Mehrheit Frauen. Auf die Fragen nach dem Warum kann sich Gavan ein breites Lächeln nicht verkneifen: "We hire the best".

Sonja Smalian

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Was wollen Studierende vom Arbeitsmarkt?

Karriere 14.03.2024
Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten, sowie ihre ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten, sowie ihre Vorstellungen bei Gehalt und Tätigkeit angeben.

Beim Einstieg in die Immobilienbranche suchen sich Nachwuchstalente ihren Arbeitgeber ganz bewusst aus. Dafür achten sie auf den Ruf der Unternehmen und fragen gezielt nach Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber auch von ihrem Einstiegsgehalt haben sie genaue Vorstellungen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben. Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung und von großen Konzernen erwarteten sie höhere Gehälter als bei mittelständischen Unternehmen.

Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Wie sicher sind sich die Studenten, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben, und was wollen sie in den ersten Berufsjahren verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 21. April läuft.

Teilnehmen können Studierende, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an einer Hochschule beenden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten der Fächer Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie die, die Geografie oder auch Immobilienwirtschaft/-management und Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben.

Wer eine gültige Studienbescheinigung hochlädt, kann den Fragebogen online ausfüllen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Damit sich die Mühe lohnt, werden unter allen Teilnehmern Preise verlost. Es winken Abos der Immobilien Zeitung, Tickets für das IZ-Karriereforum, das am 8. Juni in Frankfurt Arbeitgeber und den Nachwuchs zusammenbringt, Eintrittskarten für den Europa Park, Rucksäcke von Got Bag, ein Apple iPad der 10. Generation und Airpods der 3. Generation.

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Patrizia, Kaufland Immobilien, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, HIH Real Estate, Europa Park und die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) die Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung.

Janina Stadel

C&W verliert Frank Masuhr

Karriere 14.09.2023
Frank Masuhr, Head of Project & Development Services (PDS) bei Cushman & Wakefield (C&W), hat gekündigt. Wachsen soll der Bereich trotzdem. ... 

Frank Masuhr, Head of Project & Development Services (PDS) bei Cushman & Wakefield (C&W), hat gekündigt. Wachsen soll der Bereich trotzdem.

Die Verantwortung für PDS tragen bei C&W nun hausinterne Kräfte: Lutz Schilbach, Axel Funke, Oliver Mai und Martin Wellnitz. Masuhr habe die Project & Development Services zur "personal- und umsatzstärksten" Unit von C&W in Deutschland gemacht, so C&W-Deutschlandchef Yvo Postleb: "Unter seiner Leitung hat sich der Umsatz in diesem Bereich nahezu verzehnfacht."

In Masuhrs sechseinhalbjährige Ägide fiel die Übernahme des Planungsbüros Acht+. C&W kaufte die Berliner Firma mit etwa 50 Experten Anfang 2020 und machte sich so unabhängiger vom krisenanfälligen Transaktionsgeschäft. Die Zahl der Mitarbeiter in der Abteilung PDS verdoppelte sich nach damaligen Angaben auf rund 110. Derzeit zählen mehr als 90 Mitarbeiter zum PDS-Team. Im Markt ist die Rede, PDS sei auf einen Umsatz von 40 Mio. Euro gewachsen. C&W sagt, die Übernahme von Acht+ habe zu einem Umsatzplus von 25% im Bereich geführt.

Im PDS bündelt C&W Projektmanagement, Technical Due Diligence, Generalplanung, Baumonitoring, Design & Build und Workplace Strategy. Der Bereich zähle klar zu den Wachstumsfeldern von C&W, ein Rückbau der Unit sei definitiv nicht geplant, dementiert Postleb anderslautende Gerüchte. PDS sei nicht von der Zurückhaltung auf den Transaktionsmärkten betroffen, sondern erfreue sich einer "stabilen" Auftragslage, "für einige Dienstleistungen sogar mit zunehmendem Volumen".

Harald Thomeczek