Karriere-News

Ran an die Nachhaltigkeitsthemen

Die Kurse und Studiengänge am  EBZ sind gut gefüllt.

Die Kurse und Studiengänge am EBZ sind gut gefüllt.

Quelle: EBZ, Urheber: Sascha Kreklau

Karriere 19.05.2023
Bochum. Die Unternehmen der Immobilienbranche müssen stärker dahin gehen, wo sie junge Nachwuchskräfte finden. Außerdem müssen kaufmännische Mitarbeitende mehr technische Expertise ... 

Bochum. Die Unternehmen der Immobilienbranche müssen stärker dahin gehen, wo sie junge Nachwuchskräfte finden. Außerdem müssen kaufmännische Mitarbeitende mehr technische Expertise gewinnen. Der Bildungsdienstleister EBZ entwickelt dafür Strategien.

Gar so groß wie häufig angenommen ist der Fachkräftemangel in der Immobilienbranche nicht – zumindest nicht nach dem Eindruck von Klaus Leuchtmann, dem Vorstandsvorsitzenden des Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Bochum. "Unsere Angebote sind voll, zum Teil mit Warteliste, und das wäre nicht so, wenn junge Leute sich nicht für die Immobilienbranche begeistern würden", berichtet er. Grundsätzlich habe der Wirtschaftszweig einen guten Ruf. Zwar sei noch nicht abzusehen, wie die aktuell schwierige Zinsentwicklung sich auswirke. Aber die Anmeldungen zur Berufsschule im Rahmen des EBZ, die sich bisher als gute Indikatoren erwiesen haben, bewegten sich erneut auf dem Rekordniveau von 2022. "Die jungen Leute begeistern sich vor allem dafür, dass die Immobilienbranche so vielfältig ist. Es droht nicht, dass man sein ganzes Berufsleben immer nur mit der gleichen Handvoll von Produkten und Aufgaben zu tun hat." Das EBZ bietet eine Berufs- und eine Fachschule sowie die EBZ Business School als Hochschule mit sechs Studiengängen an. Dazu kommen Weiterbildungsangebote und zunehmend Beratungsleistungen für Unternehmen.

Trotz der gut gefüllten Kurse will Leuchtmann die Herausforderungen rund um die Nachwuchsgewinnung nicht kleinreden, vor denen Immobilienunternehmen stehen. In der Branche erkennt er einige Optimierungsmöglichkeiten auf diesem Feld. "Aus einer Umfrage unter den 500 neuen Auszubildenden vom Sommer 2022 lesen wir ab, dass die Kommunikationskanäle der Branche relativ schlecht abschneiden. Für die Entscheidung waren hingegen sehr stark Freunde, Verwandte, Bekannte ausschlaggebend", erklärt Leuchtmann. Die jungen Leute vermissten ausdrücklich die Ansprache durch Unternehmen via Social Media. Auf diesem Feld müssten die Unternehmen stärker aktiv werden. Außerdem seien Mitarbeiterempfehlungsprogramme sinnvoll, die Bestandsmitarbeiter belohnen, wenn sie das Unternehmen als Arbeitsplatz erfolgreich weiterempfehlen.

Die Branche braucht Hilfen für Recruiting

Darüber hinaus stellt das EBZ derzeit Arbeitshilfen für das Recruiting zusammen. Ein Ansatzpunkt sind dabei die Lehrer an den allgemeinbildenden Schulen, die für die Berufsorientierung zuständig sind. "Die meisten Unternehmen wissen nicht einmal, dass es diese Funktion an jeder Schule gibt. Und auch nicht, wie man die betreffenden Lehrer sinnvoll anspricht oder wie man sich idealerweise an einem Berufsorientierungstag an einer Schule beteiligt", sagt Leuchtmann. Ein stärkerer Fokus müsse auf Schülerpraktika liegen. Diese hätten einen hohen Stellenwert in der Berufsentscheidung. "Und selbst wenn es in einem konkreten Fall nicht gepasst hat, dann erzählen Praktikanten in ihrem Umfeld, wenn sie sich im Unternehmen wohlgefühlt haben." Ein weiterer Ansatzpunkt seien Ferienprogramme für Schülerinnen und Schüler, bei denen beispielsweise die Metallbranche schon viel weiter sei. Einen ersten Versuch in diese Richtung gab es 2022 am EBZ unter dem Titel "Das Klimacamp der Wohnungswirtschaft". Mehrere Tage lang wurde dort mit jungen Leuten, darunter auch eine Abordnung von Fridays for Future, das Spannungsfeld zwischen Klimaschutz und Bezahlbarkeit des Wohnens diskutiert.

Inhaltlich spielen die Schritte, die nach einer Ausbildung kommen können, eine große Rolle. Über 90% der Auszubildenden am EBZ haben die allgemeine oder eine fachspezifische Hochschulreife. Ein knappes Viertel hat schon bei Beginn der Ausbildung die feste Absicht, im Anschluss zu studieren. "Auch aus den Erfahrungen von Unternehmen wird klar: Wenn sie die Studienoption von Anfang an in den Rekrutierungsprozess einbauen, bekommen sie bessere Leute."

Was die Strategie der Aus- und Weiterbildung betrifft, sieht Leuchtmann in der gesamten Branche Defizite an der Schnittstelle vom Kaufmännischen zum Technischen, gerade rund um Energie und Klimaschutz. Es gelinge Immobilienunternehmen kaum noch, Ingenieure, Architekten oder Techniker abzuwerben, weil diese in der Bauwirtschaft selbst und auch auf anderen Feldern begehrt und entsprechend hoch bezahlt sind. Inzwischen sei die Not so groß, dass Immobilienkaufleute zu Bauleitern umgeschult werden. "Wenn wir auf diesem Feld standhalten wollen, muss die Branche eigene Bildungsgänge entwickeln", fordert Leuchtmann. Flächendeckend und in allen Funktionen in Unternehmen müsse Kompetenz zur Nachhaltigkeit aufgebaut werden, "von den Aufgaben der Hausmeister über den Umgang mit Förderprogrammen bis hin zur Kundenkommunikation". Dazu komme ein ähnlich hoher Bedarf an Weiterbildung zur Digitalisierung. Das werde höhere Budgets zur Mitarbeiterentwicklung in Unternehmen nötig machen.

Volker Thies

Y - eine Generation zwischen Prestigewunsch und Sinnsuche

Die Generation Y steht in dem Ruf, eine ausgeglichene Work-Life-Balance einzufordern.

Die Generation Y steht in dem Ruf, eine ausgeglichene Work-Life-Balance einzufordern.

Bild: fotolia.com/opolja

Karriere 15.05.2015
Die Generation Y hat so viel in ihre Bildung investiert wie kaum eine andere zuvor. Das macht sie interessant für Arbeitgeber. Thomas Beyerle, Chef-Researcher von Catella, hat die Wünsche der ... 

Die Generation Y hat so viel in ihre Bildung investiert wie kaum eine andere zuvor. Das macht sie interessant für Arbeitgeber. Thomas Beyerle, Chef-Researcher von Catella, hat die Wünsche der Gen-Y-Studierenden untersucht. Die Gruppe ist heterogener als gedacht und präsentiert sich durchaus flexibel.

Regelmäßig wird sie vermessen, die Generation Y. Sie war es, die die Frage nach der Work-Life-Balance im Vorstellungsgespräch salonfähig gemacht hat. Arbeitgeber und Unternehmen suchen auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine Annäherung an die zwischen 1977 und 1998 Geborenen.

Auf was muss sich die Immobilienwirtschaft also einlassen? 77% der Befragten nennen als wichtigste Aspekte bei der Arbeitgeberwahl das Gehalt und Karriereperspektiven. Mit deutlichem Abstand folgt das Image des Unternehmens (43%). Dafür hat Thomas Beyerle, Managing Director von Catella Property Valuation, Fragebögen von 67 Studierenden der fünf Hochschulen EBS Universität für Wirtschaft und Recht, EBZ Business School, HBC Hochschule Biberach, Irebs International Real Estate Business School an der Universität Regensburg und der Berufsakademie Sachsen - Staatliche Studienakademie Leipzig untersucht. Beyerle unterscheidet in seiner Auswertung zwischen der Gruppe der bis einschließlich 24-Jährigen und denjenigen, die 25 Jahre und älter sind. Er findet dadurch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Altersgruppen der Generation Y: Den jüngeren Vertretern waren im Vergleich zu den Älteren vermeintlich softe Faktoren wie gute Arbeitsatmosphäre, flexible Arbeitszeiten sowie Work-Life-Balance-Maßnahmen deutlich wichtiger als Gehalt und Karriereperspektiven.

Angetrieben werde die Generation Y durch Werte wie Erfolg und den klassischen Motivationsfaktor Einkommen, gefolgt von Selbsterfüllung durch Arbeit. Darin drücke sich die "Sinnsuche" der Generation "Why?" aus, wie sie auch genannt wird. Ein anderes Bild zeichne sich bei den Bis-24-Jährigen ab. Hier sei besonders der Faktor "Prestige", also Ansehen, Lob, Anerkennung als immaterielle Belohnung der größte Motivationsfaktor.

Als relevante Qualifikationen bewerten die Studierenden zeitliche und räumliche Flexibilität als wichtigstes Kriterium, gefolgt von einem Studienabschluss und Sozialkompetenz. 18,5% wären bereit, für einen Job umzuziehen, und 40% würden dafür sogar den Sprung ins Ausland wagen. Über mögliche Arbeitgeber informieren sich die Befragten vor allem über eine Internetrecherche, die Firmenhomepage sowie Bekannte und Freunde.

Die Ergebnisse der nicht-repräsentativen Umfrage haben Alexandra Winn, Head of Administration bei Catella Property, nicht überrascht. "Die Ergebnisse entsprechen meiner Wahrnehmung", sagt Winn. Die Internationalisierung der jungen Generation sei unglaublich, sagt Winn. Es gebe in der Tat eine große Flexibilität, beispielsweise nach Hamburg zu wechseln, wenn die Aufgabe stimme. Allerdings nehme diese Umzugsbereitschaft mit steigendem Alter ab. Auf die Wünsche der Gen Y stellt sich das Unternehmen mit dem Projekt "Young Catella" ein, das gerade erarbeitet wird und noch in diesem Jahr beginnen soll. Dabei werde u.a. eine Kultur der Wertschätzung stärker in den Fokus gerückt und mehr Teamwork in den Bereichen angeboten, in die viele junge Menschen einsteigen. In diesem Jahr will das Unternehmen sechs Traineestellen bzw. Positionen für den Direkteinstieg mit Einsteigern besetzen.

Da die Befragten größtenteils weiterbildende bzw. berufsbegleitende Studiengänge absolvieren, verfügen 47% von ihnen schon über ein Arbeitsplatzangebot. Jeder Vierte rechnet damit, nicht länger als zwei Monate nach einer Position suchen zu müssen. Die Bewerber könnten mindestens zwischen zwei Jobangeboten wählen, besagt die Studie.

Veränderungen in der Arbeitswelt durch den Einfluss der Generation Y hat Beyerle verschiedentlich beobachtet. Die Immobilienunternehmen müssten sich heute einem "Beauty-Test" unterziehen, denn der Bewerber lasse die Unternehmen zu ihm kommen. Die Generation Y stelle zudem in viel höherem Maße die Sinnfrage und fordere Wertschätzung ein. Das erfordere von den Führungskräften eine andere Kommunikationsleistung. Starre Systeme der Gratifikation oder Aufstiegswege würden nach der Beobachtung von Beyerle hinterfragt. Anstelle eines Dienstwagens könnte es auch ein Zuschuss zum MBA-Studium oder aber ein Fahrrad sein. Dennoch sei die Generation Y heterogener als ursprünglich angenommen, wie der Vergleich der beiden Gruppen zeigt.

Beyerle sieht es als problematisch an, dass es der Branche noch zu wenig gelinge, junge qualifizierte Menschen nicht-immobilienwirtschaftlicher Abschlüsse zu gewinnen. Das liege zum einen daran, dass die Branche sehr heterogen in ihren Dienstleistungen und eher mittelständisch organisiert sei. Zudem gebe es viel B2B-Geschäft. Doch der Researcher lässt diese wenig idealen Ausgangsbedingungen bei der Rekrutierung von Berufseinsteigern nicht als Entschuldigung gelten. "Ich sehe die Bringschuld bei der Immobilienbranche."

In dem Buch "Die heimlichen Revolutionäre: Wie die Generation Y unsere Welt verändert" wirft der Bildungswissenschaftler Klaus Hurrelmann zusammen mit dem Journalisten Erik Albrecht u.a. einen Blick auf die Arbeitswelt der Zukunft.

Sonja Smalian

Studentenjob gesucht? Bewerben Sie sich als IZ-Messenger!

Bis zum 20. November 2014 können sich Immo- und FM-Studenten noch als IZ-Messenger bewerben.

Bis zum 20. November 2014 können sich Immo- und FM-Studenten noch als IZ-Messenger bewerben.

Bild: IZ

Karriere 28.10.2014
Die Immobilien Zeitung (IZ) sucht abermals Studenten, die die immobilienwirtschaftliche Jobmesse IZ-Karriereforum 2015 als IZ-Messenger an ihrer Hochschule bekanntmachen und bewerben. Der ... 

Als IZ-Messenger können sich Studenten von folgenden 15 Hochschulen bewerben: Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Leipzig, Bauhaus-Universität Weimar, Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart, EBZ Business School (Bochum), FH Mainz, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Hochschule Anhalt (Bernburg/Dessau), Hochschule Aschaffenburg, Hochschule Biberach, Hochschule RheinMain (Wiesbaden), TU Darmstadt, TU Dortmund, Universität Regensburg und Universität Stuttgart.

Alle Informationen zur Ausschreibung finden Sie hier.

Sonja Smalian

Gewobau-Vorstandsvorsitzender Ulrich A. Büchner verstorben

Ulrich A. Büchner.

Ulrich A. Büchner.

Bild: Gewobau

Köpfe 16.04.2014
Ulrich A. Büchner, Vorstandsvorsitzender der Gewobau Wohnungsgenossenschaft, ist am 6. April 2014 verstorben. Büchner, der 28 Jahre lang das Essener Unternehmen geführt hatte, wurde 61 Jahre ... 

Ulrich A. Büchner, Vorstandsvorsitzender der Gewobau Wohnungsgenossenschaft, ist am 6. April 2014 verstorben. Büchner, der 28 Jahre lang das Essener Unternehmen geführt hatte, wurde 61 Jahre alt.

Im Februar 2004 war Büchner für seine Verdienste im wohnungspolitischen Bereich mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Er engagierte sich in zahlreichen Verbänden und Organisationen:

2010 war er als Vorsitzender des Verbandsrats des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen im Amt für eine weitere fünfjährige Amtszeit bestätigt worden. Außerdem hatte er den Vorstandsvorsitz im AGV Arbeitgeberverband der Deutschen Immobilienwirtschaft geführt und den Vorsitz im Verbandsrat des VdW Rheinland Westfalen innegehabt.

Büchner war Mitglied im Gutachterausschuss für Grundstückswerte der Stadt Essen und im Vorstandsausschuss betriebliche Personalpolitik der BDA Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände gewesen.

Zudem war Büchner Vorsitzender des Prüfungsausschusses Immobilienkaufmann/-kauffrau bei der IHK Essen sowie Mitglied des Fachausschusses für die Aufgabenerstellung bundeseinheitlicher Abschlussprüfungen im Ausbildungsberuf Immobilienkaufmann/-frau bei der Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen (AkA) in Nürnberg gewesen. Viele Jahre hatte er dem Kuratorium der EBZ-Stiftung und dem Hochschulrat der EBZ Business School in Bochum angehört.

Sonja Smalian