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ECE-Sprecher Heinemann verlässt 2015 die Politik

Wahlplakat von Robert Heinemann.

Wahlplakat von Robert Heinemann.

Bild: cvs

Köpfe 14.10.2013
Robert Heinemann, langjähriger Leiter der Konzernkommunikation beim Centerentwickler ECE, wird 2014 europaweiter Chef des Centermanagements. Seine Nachfolgerin als ECE-Sprecherin wird Yvonne ... 

Robert Heinemann, langjähriger Leiter der Konzernkommunikation beim Centerentwickler ECE, wird 2014 europaweiter Chef des Centermanagements. Seine Nachfolgerin als ECE-Sprecherin wird Yvonne Paßgang. Mit dem Karrieresprung geht für Heinemann wahrscheinlich auch der Abschied aus der Hamburger Kommunalpolitik einher.

Seit rund 15 Jahren arbeitet Robert Heinemann in der Konzernkommunikation von ECE, inzwischen ist er deren Leiter. Anfang 2014 ist Schluss mit Pressesprechen. Dann wird der 1974 in Hamburg geborene Diplom-Kaufmann als Senior Director verantwortlich für das Centermanagement in den ECE-Kernmärkten (Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Litauen, Russland, Ungarn, Österreich, Schweiz, Bulgarien, Griechenland, Türkei). Er berichtet in dieser Funktion an den ECE-Geschäftsführer Henrie Kötter, der wiederum nur noch ECE-Boss Alexander Otto über sich hat. Heinemann sprach von einem "Angebot, das ich nicht ablehnen konnte".

"Ich werde 2015 nicht mehr kandidieren"

Für Heinemann bedeutet der Karrieresprung wohl auch das Ende seiner langen kommunalpolitischen Laufbahn. "Nach heutigem Kenntnisstand werde ich 2015 nicht mehr kandidieren", so Heinemann auf Anfrage der IZ. Möglicherweise hätte er der Politik sogar schon früher Adieu gesagt, wenn sein Nachrücker als Hamburger Bürgerschaftsabgeordneter nicht die Partei gewechselt hätte. Heinemanns politische Laufbahn führte ihn vom Schulsprecher am Gymnasium Othmarschen bis in die Hamburger Bürgerschaft, der er seit neun Jahren für die CDU angehört. Sein Wahlkreis, den er 2011 direkt gewann, liegt in Altona, sein Spezialgebiet ist die Schulpolitik.

Nachfolgerin von Heinemann als Leiterin der ECE-Konzernkommunikation wird Yvonne Paßgang, bislang in der Projektentwicklung beschäftigt. Paßgang arbeitete u.a. am Forum Mittelrhein in Koblenz und leitete bis April dieses Jahres die geplante Umstrukturierung der City-Passage in Bielefeld.

Christoph von Schwanenflug

NRW: Voigtsberger wird nicht wieder Bauminister

Harry K. Voigtsberger tritt keine neue Legislaturperiode an.

Harry K. Voigtsberger tritt keine neue Legislaturperiode an.

Bild: mbv.nrw

Köpfe 20.06.2012
Harry K. Voigtsberger (SPD), während der vergangenen beiden Jahre Superminister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr in Nordrhein-Westfalen (NRW), wird dem neuen Kabinett ... 

Harry K. Voigtsberger (SPD), während der vergangenen beiden Jahre Superminister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr in Nordrhein-Westfalen (NRW), wird dem neuen Kabinett von Hannelore Kraft nicht mehr angehören. Wie es hieß, soll das Ministerium aufgeteilt werden.

Man ging zunächst davon aus, dass Voigtsberger eines der neuen Ministerien übernehmen werde. Doch nun erklärte er: „Wenige Tage vor meinem 62. Geburtstag möchte ich aus persönlichen Gründen mein Amt auslaufen lassen. Hinter mir liegen zwei unglaublich spannende Jahre, die ich nicht missen möchte. Nun sollen Jüngere Verantwortung übernehmen.“ Wer künftiger Bauminister in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland wird, scheint noch nicht klar zu sein.

Am heutigen Mittwoch wurde Hannelore Kraft vom Landtag als Ministerpräsidentin wiedergewählt. Spätestens zur Vereidigung ihres Kabinetts muss sie nun zwei neue Minister präsentieren. Damit erhält NRW den vierten Bauminister seit 2009. Am 11. Februar 2009 trat der damalige CDU-Bauminister Oliver Wittke zurück, weil er innerorts mit 109 km/h geblitzt wurde. Sein Nachfolger Lutz Lienenkämper war dann bis zur Abwahl der CDU und zur Bildung der Minderheitsregierung durch Hannelore Kraft im Amt. Am 15. Juli 2010 trat schließlich Voigtsberger sein Amt an.

Thorsten Karl

Adolf Sauerland: Duisburger wählen einen Immobilienprofi ab

Duisburgs abgewählter Oberbürgermeister Adolf Sauerland.

Duisburgs abgewählter Oberbürgermeister Adolf Sauerland.

Bild: thk

Köpfe 13.02.2012
Die Duisburger haben gestern in einem Bürgerentscheid ihren Oberbürgermeister Adolf Sauerland abgewählt. Das Stigma der Love-Parade-Katastrophe wurde ihm zum Verhängnis. Doch Sauerland ... 

Die Duisburger haben gestern in einem Bürgerentscheid ihren Oberbürgermeister Adolf Sauerland abgewählt. Das Stigma der Love-Parade-Katastrophe wurde ihm zum Verhängnis. Doch Sauerland war nicht nur der erste CDU-Oberbürgermeister Duisburgs nach dem Krieg, er war auch derjenige, der die Stadt zu einem der spannendsten Immobilienstandorte in Nordrhein-Westfalen machte.

Vor Adolf Sauerland war SPD - jahrzehntelang. Seine blasse Vorgängerin Bärbel Zieling stieß damals das Megaprojekt Multi Casa an: Auf der ehemaligen Bahnfläche am Hauptbahnhof sollte ein gigantisches Shoppingcenter entstehen, um den Kaufkraftabfluss aus Duisburg zu stoppen. Der umfasste nach einer damaligen Studie rund 750 Mio. DM jährlich.

Doch das Multi Casa wurde zur peinlichen Hängepartie. Vier verschiedene Entwickler versuchten sich an dem Projekt. Schließlich tauchte der niederländische Centerentwickler Multi Development auf und präsentierte überraschend auf der Expo Real den Plan für ein innerstädtisches Einkaufszentrum auf den damaligen Flächen des Karstadt-Warenhauses und der angrenzenden Stahlhandlung Spaeter.

Klares Bekenntnis zur Innenstadt

Für zwei Center, soviel war klar, wäre in Duisburg kein Platz. Das erhoffte Machtwort der OB blieb aber aus: Der Markt, so betete sie monoton und wenig sozialdemokratisch herunter, werde es schon richten. Bei der Oberbürgermeisterwahl 2004 reichte es den Duisburgern. Sie wählten Zieling ab und votierten für den CDU-Kandidaten Sauerland. Der hatte sich klar für das innerstädtische Center positioniert.

So entstand das Forum, mit rund 54.000 qm Verkaufsfläche bei der Eröffnung das größte innerstädtische Einkaufszentrum in Deutschland. Entwickler Multi Development fand so viel Gefallen an Duisburg, dass er zunächst seinen Unternehmenssitz von Düsseldorf in die Schimanski-Stadt verlegte, sich anschließend finanziell am Innenstadt-Masterplan von Norman Foster beteiligte und dann noch zwei weitere Handelsprojekte anstieß: die Königs-Galerie und das Stadtfenster.

Innenstadt-Masterplan von Norman Foster

In Sauerlands Amtszeit fiel auch besagter Innenstadt-Masterplan. Der erste seiner Art in Deutschland: Der britische Star-Architekt Norman Foster, aus dessen Feder bereits der prosperierende Bürostandort Innenhafen stammt, bekam den Auftrag, die gesamte Innenstadt zu überplanen. Das Geld sammelte Sauerland im Wesentlichen bei privaten Unternehmen ein. Der Masterplan erhielt Rechtsverbindlichkeit und wurde zum Vorbild für zahlreiche andere Städte, darunter auch Köln.

Doch ist Duisburg in den vergangenen Jahren nicht nur für Investoren in Handelsimmobilien attraktiv geworden, die Nachfrage nach Büroflächen hat ebenfalls spürbar angezogen. Und zwar mehr, als der Markt hergibt. Trotz zahlreicher neuer Projekte - vor allem im Innenhafen - sinkt der Büroflächenumsatz der letzten beiden Jahre, weil es keine adäquaten leerstehende Flächen gibt. Die Leerstandsquote in Duisburg liegt aktuell bei 3,1% und ist eine der niedrigsten in Deutschland.

Man muss Sauerland attestieren, dass er auf jeder Immobilienmesse für seine Stadt getrommelt hat, Entwickler nach Duisburg locken konnte und es auch verstanden hat, Investoren in die Stadt zu bringen. Zuletzt überraschte der Berliner Möbel-Händler Kurt Krieger mit dem Erwerb der Multi-Casa-Fläche. Es muss Sauerland zugute gehalten werden, dass er Kriegers grobschlächtige Pläne, statt der filigranen Foster-Planung auf der Fläche zwei Möbelhäuser und ein Großlager zu errichten, langsam aber sicher weichgeklopft hat. Mittlerweile ist immerhin mehr als die Hälfte der riesigen Fläche wieder als Parklandschaft mit Bürobebauung geplant.

Was bleibt also von der Amtszeit Sauerland? Die Love-Parade-Katastrophe und sein mehr als ungeschicktes Verhalten wird ohne Zweifel das sein, was vor allem in Erinnerung bleiben wird. Doch der Aufstieg Duisburgs aus der immobilienwirtschaftlichen Diaspora zu einem Standort, den die Branche wahrnimmt und an dem man durchaus gute Geschäfte machen kann, sollte nicht vergessen werden.

Thorsten Karl