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Kennenlernen per Co-Working - Job nicht ausgeschlossen

Wie ist es eigentlich, bei XY zu arbeiten? Deskaround hilft Studierenden und Unternehmen einander ohne bürokratischen Aufwand kennenzulernen und den Arbeitsalltag zu erleben.

Wie ist es eigentlich, bei XY zu arbeiten? Deskaround hilft Studierenden und Unternehmen einander ohne bürokratischen Aufwand kennenzulernen und den Arbeitsalltag zu erleben.

Bild: contrastwerkstatt/Fotolia.com

Karriere 05.06.2015
Praktika, Karrieremessen, Unternehmensbesuche - Unternehmen tun viel, um sich Studenten früh als Arbeitgeber zu präsentieren. Unterstützung bekommen die Personaler nun von einem jungen Startup, ... 

Praktika, Karrieremessen, Unternehmensbesuche - Unternehmen tun viel, um sich Studenten früh als Arbeitgeber zu präsentieren. Unterstützung bekommen die Personaler nun von einem jungen Startup, dass auf ein Workplace-Konzept setzt: Co-Working. Drei Studenten der HafenCity-Universität (HCU) vermitteln leere Schreibtische in Unternehmen an Studenten - inklusive Recruiting-Option.

Einen Schreibtisch, einen Stuhl, eine Steckdose und Internetzugang - mehr brauchen Unternehmen nicht, um sich bei Deskaround.de zu registrieren. Das Start-up-Unternehmen vermittelt leere Schreibtische und Konferenzräume an Studierende. Die Idee kam Thimon Triebel, Katharina Sack und Luise Letzner während eines Studienprojekts an der HCU. Die Frage "Wo in der Stadt können Studenten eigentlich überall sitzen und an ihren Projekten arbeiten?" stand plötzlich im Raum und verlangte eine Antwort. Gleichzeitig war den drei angehenden Stadtplanern bewusst, dass es im Umfeld der HCU viele interessante Unternehmen für baldige Absolventen gibt. Die Idee für Deskaround war gefunden und die drei testeten sie zunächst selbst. "Das Feedback von allen Seiten war gut", sagt Luise Letzner. Mit Deskaround verbinden sie Co-Working und Recruiting. Denn das Orientierungsproblem, wo es nach dem Studienabschluss einmal hingehen könnte, sei durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge nicht besser geworden, betont Letzner. Zumal Studierende gar nicht so viele Praktika absolvieren könnten, wie nötig wären, um Einblick in die verschiedenen Arbeitswelten zu bekommen.

Dass im Wettkampf und Fachkräfte auch Betongold glänzen kann, zeigte 2014 eine repräsentative Umfrage der HIH Hamburgische Immobilien Handlung. Wichtige Faktoren für die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsumfeld seien Lage und Ausstattung sagten 52% bzw. 86% der Befragten. Auch bei Berufseinsteigern zählt der Standort zu den wichtigen Faktoren bei der Arbeitgeberwahl, wie die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive offenbart. Immobilienunternehmen könnten also ihr eigenes Produkt bei der Suche nach Nachwuchskräften einsetzen.

Die Idee von Deskaround ist ganz einfach. Der Student sitzt mittendrin in einem Unternehmen, arbeitet aber an seinen eigenen Projekten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anbietern von Co-Workingspaces ist der Service von Deskaround kostenlos für die teilnehmenden Studierenden und Unternehmen. Studenten können ihren Platzgebern etwas zurückgeben. Wie der Austausch aussieht, müssen beide Partner direkt miteinander vereinbaren. Wichtig ist den Gründern nur, dass es nicht zu einem unbezahlten Arbeitsverhältnis kommt.

Eine Stunde pro Nutzungstag müssen die Studierenden beispielsweise bei der HafenCity Hamburg GmbH bei leichten Aufgaben mit anfassen. Dafür erhalten sie freitags von 13 Uhr bis 18 Uhr Zugang zu einem Konferenzraum. Derzeit nutze eine zwölfköpfige Gruppe den Raum, sagt Marcus Menzl von der HafenCity Hamburg GmbH. Wie dieses richten sich viele Angebote an Studierende aus den planerischen und baufachlichen Studiengängen. So ist u.a. ein Architekturbüro und ein Büro für Bauprojektleitung registriert. Aber die Plattform steht allen Interessierten offen.

Dass ihr Konzept aufgeht, zeigen der erste abgeschlossene Werkstudentenvertrag und Anfragen von Unternehmen aus München und Zürich. Das Team arbeite bereits an weiteren Recruitingmaßnahmen, die integriert werden sollen.

Sonja Smalian

HIH-Geschäftsführer Stefan Best wechselt zu Beiersdorf

Stefan Best.

Stefan Best.

Bild: bb

Köpfe 09.01.2015
Stefan Best (46) ist aus der Geschäftsführung der Hamburgischen Immobilien Handlung (HIH) ausgeschieden. Er verantwortet ab dem 1. Februar 2015 die Immobilienentwicklungen des Hamburger ... 

Stefan Best (46) ist aus der Geschäftsführung der Hamburgischen Immobilien Handlung (HIH) ausgeschieden. Er verantwortet ab dem 1. Februar 2015 die Immobilienentwicklungen des Hamburger Kosmetikkonzerns Beiersdorf in Deutschland. Für diese Aufgabe hat der Konzern eine neue Gesellschaft gegründet, mit der Best auf den Grundstücken, die dem insbesondere für die Marke Nivea bekannten Unternehmen gehören, Immobilienprojekte entwickeln soll. Der Manager hatte 14 Jahre in Diensten der HIH gestanden. Im April 2005 übernahm er mit Erik Marienfeldt die Geschäftsführung der Gesellschaft, die zum Verbund der Privatbank M.M. Warburg gehört.

Für Best rückte zum 1. Januar 2015 Jens Nietner in die Geschäftsführung der HIH. Der 56-Jährige wird an der Seite Marienfeldts die bisher von Best geführten Bereiche Projektentwicklung und Property-Management verantworten. Nietner war bereits in den 90er Jahren für die HIH tätig. Von 2001 bis 2010 arbeitete er beim Hamburger Immobilienunternehmen Robert Vogel. 2011 wechselte er in den Warburg-Verbund und war dort auf der Holdingebene unter anderem mit dem Bereich Immobilien befasst.

Bernhard Bomke

Rekrutieren mit Lage und Ausstattung

Der Surf- und Sportwear-Hersteller Hurley hat die Küche für seine Mitarbeiter am Hauptsitz in Kalifornien vom Grafikkünstler Dalek gestalten lassen.

Der Surf- und Sportwear-Hersteller Hurley hat die Küche für seine Mitarbeiter am Hauptsitz in Kalifornien vom Grafikkünstler Dalek gestalten lassen.

Bild: Hurley Headquarters, Fotografie von Brandon Shigeta, aus "WorkScape", Copyright Gestalten 2014

Karriere 24.07.2014
Im Wettkampf um Fachkräfte kann auch Betongold glänzen. "Es lohnt sich für Unternehmen, in die Qualität des Arbeitsumfelds zu investieren", glaubt Ken Kuhnke von HIH. Denn Lage und Ausstattung ... 

Im Wettkampf um Fachkräfte kann auch Betongold glänzen. "Es lohnt sich für Unternehmen, in die Qualität des Arbeitsumfelds zu investieren", glaubt Ken Kuhnke von HIH. Denn Lage und Ausstattung von Büros spielen für die Arbeitgeberattraktivität eine Rolle.

Unternehmen in zentraler Innenstadtlage können mit einer guten Erreichbarkeit und Einkaufsmöglichkeiten punkten. Das mache sie auch zu attraktiveren Arbeitgebern, sagen 62% der Bürobeschäftigten in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage mit insgesamt 504 Befragungsteilnehmern des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von HIH Hamburgische Immobilien Handlung.

Für eine positive Außenwirkung seien vor allem die Qualität der Produkte und Dienstleistungen sowie die Mitarbeiter verantwortlich, sagt fast jeder Befragte. Doch auch die Ausstattung der Büros und der Internetauftritt spielen eine bedeutende Rolle (82% bzw. 84%). Eine gute Adresse bewertet wiederum jeder Zweite als wichtig für eine positive Wahrnehmung von außen. Was die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsumfeld angeht, sind die Faktoren Lage (52%) und Ausstattung (86%) wichtig, aber als entscheidendes Merkmal nennen nahezu alle Befragungsteilnehmer die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Vorgesetzten.

Dennoch gilt: Unternehmen können mit der Immobilie und deren Lage auf Mitarbeiterfang gehen, und zwar besonders stark bei Berufseinsteigern, wie auch die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt. Der Standort des Unternehmens spielt bei der Arbeitgeberwahl eine wichtige Rolle. Auf einer Skala von eins (sehr wichtig) bis sechs (unwichtig/nicht relevant) bewerteten die Studenten den Standort mit zwei. Ebenso stark wird das Image des Unternehmens bei der Arbeitgeberwahl berücksichtigt. Das wiederum wird durch eine gute Adresse bestärkt wird, wie die HIH-Umfrage zeigt.

Dass Unternehmen umziehen, um eine günstigere Miete zu erzielen, beobachtet Ken Kuhnke, Leiter Vermietungsmanagement bei HIH, kaum noch. Es gehe vielmehr um eine bessere Ausstattung und Lage. "Hintergrund ist nicht selten Handlungsdruck bei der Rekrutierung von Fachkräften", sagt Kuhnke, der mit HIH rund 150 Mietverträge pro Jahr betreut. Wer in eine bessere und damit teurere Lage ausweiche, kompensiere dies nicht selten durch eine kleinere Fläche.

Das entspricht dem globalen Trend: Die Fläche pro Büromitarbeiter hat sich seit 2010 um rund 25% je Mitarbeiter reduziert, wie eine weltweite Befragung des Verbands der Corporate Real Estate Manager, CoreNet Global (CNG), aus dem vergangenen Jahr zeigt. 43% der Befragungsteilnehmer verfügen über mehr Gemeinschaftsflächen als persönliche Flächen für individuelles Arbeiten. Der Trend zum Großraumbüro sieht Kuhnke auch in Deutschland weiter im Kommen.

Eigentlich müssten diese Erkenntnisse die Rekrutierung von Nachwuchskräften zu einem Heimspiel für die Branche werden lassen, die sich der Immobilie verschrieben hat. Doch innovative Workplace-Konzepte und auffällige Gestaltungsmerkmale finden sich bislang eher in der IT-, E-Commerce- oder Lifestyle-Branche. Das zeigt auch ein Blick das Buch "WorkScape", in dem die Herausgeber auf der Suche nach neuen Arbeits- und Büroräumen verschiedene Unternehmen vorstellen, u.a. YouTube, Facebook, Google, Hurley, Red Bull und Jung von Matt. Wann ziehen die Top-Immobilienunternehmen mit ihren Kunden gleich? sma

WorkScape. New Spaces for New Work, hg. von Sofia Borges, Sven Ehmann und Robert Klanten (Berlin: Verlag Gestalten, 240 Seiten, 39,90 Euro, ISBN: 978-3-89955-495-3), zu beziehen über www.iz-shop.de.

Sonja Smalian

Tolle Büro-Arbeitsplätze helfen bei der Rekrutierung

Lage, Ausstattung und Umgebung des Arbeitsplatzes sind wichtige Entscheidungskriterien für oder gegen einen Arbeitsplatz.

Lage, Ausstattung und Umgebung des Arbeitsplatzes sind wichtige Entscheidungskriterien für oder gegen einen Arbeitsplatz.

Bild: BilderBox.com

Karriere 07.05.2012
Arbeitgeber buhlen oft mit einem ganzen Strauß von Anreizen um Mitarbeiter: Neben flexiblen Arbeitszeiten, umfassenden Weiterbildungsmöglichkeiten und leistungsorientierten Boni-Systemen ... 

Arbeitgeber buhlen oft mit einem ganzen Strauß von Anreizen um Mitarbeiter: Neben flexiblen Arbeitszeiten, umfassenden Weiterbildungsmöglichkeiten und leistungsorientierten Boni-Systemen sollten Unternehmen auch das Büro(gebäude) als Lockmittel nicht unterschätzen. Denn Ausstattung, Umgebung und Standort des Arbeitsplatzes sind für das Heer der Arbeitnehmer ein wichtiges Kriterium bei der Jobsuche - und ihnen bares Geld wert.

So würde sich jeder zweite Arbeitnehmer bei der Entscheidung zwischen zwei Jobangeboten für den Arbeitsplatz mit der besseren Ausstattung entscheiden. Und das auch, wenn die Firma mit dem nicht so gut ausgestatteten Arbeitsplatz eine bessere Bezahlung anbieten würde. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Forsa-Umfrage unter rund 900 Arbeitnehmern. Auftraggeber der Studie war die HIH Hamburgische Immobilien Handlung. Unter den Beschäftigten, die jünger als 35 Jahre sind, würden sich sogar 60 Prozent für den besser ausgestatteten Arbeitsplatz bei gleichzeitiger Gehaltseinbuße entscheiden.

"Der Wettbewerb um die besten Köpfe läuft eben nicht nur über Geld, Entwicklungsmöglichkeiten oder Sozialleistungen, sondern und vermehrt auch über das Arbeitsumfeld und die Aufenthaltsqualität. Das gilt gerade im Hinblick auf jüngere Beschäftigte", folgert Ken Kuhnke, Leiter Vermietungsmanagement bei der HIH. "Unternehmen müssen daher bei der Auswahl von Büroimmobilien die Bedürfnisse der Belegschaft zukünftig stärker berücksichtigen. Das gilt vor dem Hintergrund des sich durch die demografische Entwicklung abzeichnenden Nachwuchsmangels umso mehr."

Sonja Smalian