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"Die Kirche lassen wir bitte im Dorf!"

Immobilienprofis und ein Journalist beim Testspiel in Frankfurt.

Immobilienprofis und ein Journalist beim Testspiel in Frankfurt.

Quelle: Urban Land Institute Germany

Karriere 21.09.2017
In den USA führt das Urban Land Institute (ULI) Studenten seit Jahren spielerisch an Stadtentwicklung heran. Jetzt bringt das ULI das Spiel nach Deutschland. Immobilienprofis haben Probe ... 

In den USA führt das Urban Land Institute (ULI) Studenten seit Jahren spielerisch an Stadtentwicklung heran. Jetzt bringt das ULI das Spiel nach Deutschland. Immobilienprofis haben Probe gespielt.

Ist doch zu verlockend, ein Türmchen neben das andere zu pflanzen. Eigentlich hatte die Spielleiterin nur ein Wohnhochhaus pro Spielbrett vorgesehen, doch flugs hat sich Jakob Vowinckel, Head of CA Immo Frankfurt, noch zwei weitere Türme aus dem Klötzchenvorrat geangelt und auf demselben Bauareal platziert wie den ersten Wolkenkratzer. Lars Fröhling, Head of Asset Management von Allianz Real Estate Germany, ist einer renditefördernden Verdichtung auch nicht abgeneigt, und Vowinckels Kollegin Susanne Skujat, bei der CA Immo für Debt Funding Services zuständig, bildet die Bebauung in einer App ab, die die Projektanordnungen der Spieler evaluiert und sofort ein Feedback zu Bau- und Grundstückskosten sowie Angebot und Nachfrage unterschiedlicher Flächenarten gibt und automatisch die zu erwartende Rendite ausspuckt. Markus Wiedenmann, geschäftsführender Gesellschafter vom Projektentwickler und Asset-Manager Art-Invest Real Estate, schielt neidisch herüber: "Guckt mal", raunt er seinen Mitspielern zu, "wo haben die denn die ganzen Türme her?" Da wird auch die Spielleiterin hellhörig: "Denken Sie bitte daran, dass nur maximal 50% der Grundstücksfläche bebaut werden sollen ..."

Was wird hier eigentlich gespielt? "UrbanPlan" nennt sich die Mischung aus Brett- und Rollenspiel sowie der App, die die Folgen der bauplanerischen Schachzüge für die Teams durchrechnet. Je vier Spieler schlüpfen in die Rollen eines Stadtplaners, eines Finanzexperten, eines Marketing- und Vertriebsprofis sowie eines Öffentlichkeitsarbeiters. Die Aufgabe: eine Vision für ein neues Stadtquartier zu entwickeln. Die Herausforderung dabei: die Interessen aller Stakeholder zu berücksichtigen. Also nicht nur - aber natürlich auch! - die (End-) Investoren (mit 20% Gewinn, so die Vorgabe) glücklich zu machen, sondern auch den Stadtrat sowie neue und nicht zuletzt alte Anwohner zufriedenzustellen. Die eine perfekte Lösung, die alle Interessen zu 100% befriedigt, gibt es wie im richtigen Leben nicht. Also ist Kompromissbereitschaft gefragt.

Erfunden wurde UrbanPlan vom US-amerikanischen Urban Land Institute. Gespielt wird es seit ungefähr zehn Jahren von Studenten aus immobiliennahen Studiengängen in den USA und seit ein paar Jahren auch von Studentenköpfen in Großbritannien. Nun hat das ULI Germany im Verein mit der u.a. auf Bildungskommunikation spezialisierten Stuttgarter Agentur Yaez die UK-Variante auf deutsche Verhältnisse übertragen. Die ersten deutschen Schüler sollen am 26. September 2017 in Gießen durch UrbanPlan für die Komplexität von Stadtplanung und -entwicklung sensibilisiert werden. Ein paar weitere Spielorte stehen auch schon fest. Darunter sind nicht nur Schulen, sondern auch Hochschulen bzw. Universitäten. Zielgruppe sind Oberstufenschüler und Studenten bis zum dritten Semester. "Wir wollen vor allem Jugendliche erreichen, die keinen natürlichen Bezug zur Immobilienwirtschaft haben", sagt Projektleiterin Gaby Wagner-Saunderson. Und das, möchte man anmerken, dürften dann wohl die allermeisten Schüler sein (diejenigen ausgenommen, die familiär vorbelastet sind). Geweckt werden soll nicht nur das Interesse für Fragen der Stadtentwicklung, sondern auch für immobilienwirtschaftliche Berufe.

Das Spiel hat durchaus seinen Reiz - den es auch bei den Immobilienprofis entfaltet, die sich beim ULI in Frankfurt zum Probespielen eingefunden haben. Denn es werden noch Unternehmen als Sponsoren gesucht. (Für die Bildungseinrichtungen ist so ein Projekttag mit "UrbanPlan" nämlich komplett kostenlos.) Und gesucht werden auch noch Branchenvertreter als sogenannte "Volunteers", die mit den Spielmoderatoren von Yaez an die Schulen und Unis gehen, um den jungen Rollenspielern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Art-Invest-Chef Markus Wiedenmann will es ganz genau wissen: Nach welchen Kriterien werden die städtebaulichen Konzepte eigentlich bewertet? Wer garantiert, dass am Ende der beste Entwurf prämiert wird? Die App ermittelt den Sieger jedenfalls nicht automatisch. Nur ein paar harte Kernkriterien, eine Handvoll Mindestanforderungen gibt es, die nicht gerissen werden dürfen - z.B. müssen 35% der Wohnungen mietpreisgebunden sein und es muss eine soziale Einrichtung mitgebaut werden, entweder eine Jugendeinrichtung oder eine Anlaufstelle für Suchtkranke. Und die Flächennachfrage nach Wohnungen, Büros und Einzelhandelsflächen ist auch nicht unendlich, aber sonst ist alles ziemlich offen. Wie im richtigen Leben gibt es kein Richtig und kein Falsch, sondern nur Interessen und bessere und schlechtere Argumente. Und eine Entscheidungsinstanz, die anhand eines Bewertungskatalogs halt eine Entscheidung treffen muss und einem der konkurrierenden Projektentwicklungsteams unter Abwägung aller Für und Wider schlussendlich den Zuschlag erteilt. Irgendwas muss schließlich mit den Flächen passieren.

Die Profis aus der Immobilienwirtschaft finden beim Testspiel sichtlich Gefallen an UrbanPlan. Man spürt förmlich, wie der fiktive städtebauliche Wettbewerb ihren Entwickler- und Investorenehrgeiz weckt. Hier und da muss die Spielleiterin sie jedoch ein wenig ausbremsen: "Die Kirche lassen wir bitte stehen!" Schade, so ein schönes großes Grundstück mitten in der Stadt ... Und der Klotz von einem Einkaufszentrum aus den 70ern, der seit Jahren leer steht und dem Verfall preisgegeben ist: darf man abreißen, gibt aber Minuspunkte, weil die Anwohner halt so dran hängen. "Wie kann der Erhalt von dem Ding den Leuten am Herzen liegen, wo es doch leer steht?", fragt ein Mitspieler kopfschüttelnd. "Was würde die Sanierung des Einkaufszentrums denn kosten?", hakt Teammitglied Wiedenmann nach. - Spielleiterin: "Das spielt hier keine Rolle: Wichtig ist nur, dass die Leute es liebgewonnen haben." Wiedenmann: "Dürfen wir wenigstens den Bewertungsbogen vorher mal sehen?"- Spielleiterin: "Nein, dürfen Sie nicht."

Fragen wie diese und die Umgehungstatbestände, die bei der Probe hier und da geschaffen werden, sind ein guter Belastungstest für die Moderatorinnen, denkt sich der Reporter, der die Hauptrolle des Stadtplanungsleiters in seinem Team zugelost bekommen hat, aber nur verdutzt daneben sitzt und staunt, welche Fantasien seine projekterfahrenen Mitstreiter entwickeln und wie behände sie sie umsetzen.

Harald Thomeczek

CA Immo: Drei Aufsichtsräte streichen gleichzeitig die Segel

Barbara Knoflach.

Barbara Knoflach.

Bild: BIIS

Köpfe 13.10.2016
Die österreichische Immobilien-AG CA Immo verliert drei Aufsichtsräte auf einen Schlag: Dr. Wolfgang Ruttenstorfer, Barbara Knoflach und Dr. Maria Doralt haben die Gesellschaft gestern wissen ... 

Die österreichische Immobilien-AG CA Immo verliert drei Aufsichtsräte auf einen Schlag: Dr. Wolfgang Ruttenstorfer, Barbara Knoflach und Dr. Maria Doralt haben die Gesellschaft gestern wissen lassen, dass sie ihre Mandate zum 10. November 2016 zurückgeben.

Doralt sitzt seit Mai 2014 im Kontrollgremium der CA Immo, Knoflach seit Mai 2011 und Ruttenstorfer seit 2009. Das Mandat von Ruttenstorfer, der bis Mai 2016 Aufsichtsratsvorsitzender war, lief noch bis 2019. Auch die Verträge von Doralt und Knoflach liefen noch einige Jahre (2019 bzw. 2020). Gründe nennt die CA Immo in ihrer Mitteilung dazu nicht. Auch zu möglichen Nachbesetzungen verliert der Absender der Mitteilung keine Worte.

Aktuell, also vor dem Abgang der drei scheidenden Aufsichtsräte, besteht der Aufsichtsrat der Gesellschaft aus 16 Personen. Die zulässige Höchstzahl an Vertretern der Kapitalseite liegt bei zwölf Köpfen, die Mindestzahl bei drei Kapitalvertretern. Hinzu kommen vier Arbeitnehmervertreter.

Möglich ist eine Nachbesetzung der frei werdenden Stellen also, aber nicht notwendig. Wie eine CA-Immo-Sprecherin auf Nachfrage erklärte, ist derzeit zumindest auch keine Nachbesetzung vorgesehen. Auch zu den Gründen der zeitgleichen Demission der drei Mandatsträger konnte sie nichts sagen. Nur so viel: Man habe die Niederlegung der Mandate mit "großem Bedauern" zur Kenntnis genommen.

Größter Aktionär der CA Immo ist Immofinanz. Immofinanz und CA Immo schicken sich an, miteinander zu verschmelzen.

Harald Thomeczek

Mehr Frauen, mehr Erfolg

Die Mischung macht's - auch bei den Geschlechtern.

Die Mischung macht's - auch bei den Geschlechtern.

Bild: iStockphoto/zest_marina

Karriere 28.04.2016
Ein ausgeglichener Anteil von Frauen und Männern in Führungspositionen wirkt sich langfristig erfolgsfördernd aus. Das sagen 83% von 43 Immobilienfirmen, die sich an einer Umfrage des ... 

Ein ausgeglichener Anteil von Frauen und Männern in Führungspositionen wirkt sich langfristig erfolgsfördernd aus. Das sagen 83% von 43 Immobilienfirmen, die sich an einer Umfrage des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA zu Frauen in der Immobilienwirtschaft beteiligt haben. Das eine oder andere Haus ist schon auf einem guten Weg in Richtung Gender Diversity.

Satte 86% setzen sich nach eigenem Bekunden bereits dafür ein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Aber: Nur jedes dritte Unternehmen hat dies auch als ein Unternehmensziel definiert, und einen verbindlichen Plan zur Umsetzung dieses Vorhabens haben lediglich 19%.

"Diversity im Allgemeinen trägt zu einem kreativeren Denken auf Führungsebenen bei", sagt Bärbel Schomberg aus dem Vorstand des Branchenverbands ZIA. Luft nach oben gibt es allemal: Der Frauenanteil auf den ersten beiden Führungsebenen der Firmen, die den Fragebogen ausfüllten, liegt bei 14,5% bzw. 16,1%, auf der Ebene darunter sind 27,6% der Führungskräfte Frauen. Erst auf Führungsebene vier kann man von einer Ausgeglichenheit der Frauen- (44%) und Männeranteile sprechen. Diese Zahlen wirken vor dem Hintergrund höherer Frauenanteile bei Neueinstellungen gering: So sind 34% der von den Umfrageteilnehmern rekrutierten Senior Professionals und 37% der Hochschulabsolventen weiblichen Geschlechts.

Der ZIA befragte 313 Verbandsmitglieder bzw. Mitglieder des Vereins Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft. Die 43 abgeschlossenen Fragebögen entsprechen einer Rücklaufquote von 14%.

Gut, die Geschichte der Frau in der Immobilienwirtschaft ist so lang noch nicht, viele künftige Leaderinnen wachsen erst noch in Führungsrollen hinein. Viele gehen jedoch auf dem Weg nach oben auch verloren. "Junge Frauen mit guter Qualifikation zu finden, ist kein Problem. Schwieriger ist es, sie längerfristig im Unternehmen zu halten. Nach dem ersten Kind steigen viele aus, vor allem im Development bzw. im Baubereich", sagt Nora Steiner, Head of Human Resources von CA Immo. Natürlich erfordere es eine sehr gute Organisation, wenn beide Partner arbeiten wollen. Doch "wir als Firmen müssen auch das nötige Umfeld schaffen, damit Kinder kein Hinderungsgrund mehr sind", fordert Steiner.

In der Projektentwicklung haben es Frauen besonders schwer, mit Kindern am Ball zu bleiben. Denn Projektleiter kommen viel herum, haben den Ort ihres Schaffens häufig weit weg von ihrem Lebensmittelpunkt, müssen flexibel reagieren können und zur Not auch viele Überstunden schieben. Das macht sich bei Stellenausschreibungen bemerkbar: "Bei Junior-Developern halten sich Bewerbungen von Frauen und Männern in etwa die Waage. Für Senior-Positionen überwiegen Bewerbungen von Männern, geschätzt liegt das Verhältnis dort bei 70 zu 30", berichtet Steiner.

Ein mögliches Lösungsmodell, das der österreichische Immobilienkonzern demnächst erstmals im Ernstfall testen wird, ist es, die Verantwortung bei großen Projektentwicklungen auf mehrere Schultern zu verteilen, z.B. in Form einer Doppelspitze. Dann kann bei Elternzeiten auch mitten in einer Projektentwicklung flexibler reagiert werden: Entscheidet sich eine Projektleiterin (oder ein Projektleiter) für eine Babypause, kann ein Kollege bzw. eine Kollegin übernehmen. Durch die Aufteilung auf eine(n) kaufmännische(n) und eine(n) technische(n) Leiter(in) soll es auch leichter möglich werden, als Projektleiter bzw. -leiterin in Teilzeit zu arbeiten.

Der Aufwand für Teilzeitarbeit in der Projektentwicklung ist hoch. Eine Projektleiterin der ECE, die Kinder hat, handhabt ihre Arbeitszeit flexibel: Fordert ein Projekt ihre volle Aufmerksamkeit, verbringt sie mehr Zeit auf der Baustelle. Läuft es in ruhigeren Bahnen, kann sie anschließend kürzer treten. Doch "das erfordert ein hohes Maß an Disziplin und an Abstimmung" mit Kollegen und Dienstleistern, so Ulrike Menzel, Diversity Managerin von ECE.

Ob ein verbindlicher Plan für mehr Führungsfrauen nötig ist? "Nur, wenn niemand im Vorstand oder der Geschäftsführung Frauenförderung zu seiner Herzensangelegenheit erklärt bzw. wenn die Personalabteilung im Recruiting nicht von selbst darauf achtet, dass immer ein gewisser Anteil Frauen in der Endauswahl steht", findet Steiner. Auch bei ECE "achten wir darauf, immer beide Geschlechter bis zur Endauswahl dabei zu haben", sagt Menzel. Und "wenn sich zwei gleich qualifizierte Kandidaten um eine Stelle bewerben, versuchen wir in der Regel, die Frau zum Zug kommen zu lassen", berichtet Menzel.

ECE hat sich 2011 Ziele für mehr weibliche Führungskräfte gesetzt: Im Top-Management und auf Direktoren-Ebene liegt die für 2017 gesteckte Zielmarke bei jeweils 25%. Auf der Chefetage ist dieses Ziel längst erreicht, und auch auf der Führungsebene darunter hat sich der Frauenanteil zwischen 2013 und 2015 auf 29% mehr als verdoppelt. Auf der nächsten Führungsetage ging es auch nach oben (von 10% auf 15%), hier ist jedoch noch ein Stück Weg zu gehen.

Die CA Immo setzt sich keine festen Ziele für Frauenanteile auf den verschiedenen Hierarchieebenen: "Bei unserem jungen Team müssten wir schon jungen Männer kündigen, um den Frauenanteil schnell zu steigern. Das wollen wir nicht", argumentiert Steiner.

"Letztlich braucht es immer den ausdrücklichen Willen der Unternehmensleitung, um den notwendigen Druck auf das Thema Diversity zu erzeugen", sagt Menzel von ECE. "Führungskräfte werden auch pekuniär danach bewertet, ob sie in ihren Teams für eine größere Vielfalt sorgen, oder müssen es zumindest der Unternehmensleitung erläutern", wenn es mit der Durchmischung nicht so klappt.

In den vergangenen fünf Jahren habe die ECE die Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Freizeit grundlegend verändert: "War die Akzeptanz z.B. für Homeoffice in der Vergangenheit bei uns eher gering, so ist diese stetig gestiegen", sagt Menzel. In Deutschland nutzen derzeit 169 von rund 2.500 Mitarbeitern das Angebot zur Heimarbeit, "nicht gerechnet diejenigen, die von der Möglichkeit des mobilen Arbeitens Gebrauch machen". Zudem arbeitet rund ein Fünftel der Belegschaft aktuell in Teilzeit, darunter auch Führungskräfte. Laut ZIA-Umfrage greift nur eines von 43 Unternehmen auf Job-Sharing für Führungskräfte als ein Mittel zurück, um den Anteil weiblicher Führungskräfte zu steigern.

Harald Thomeczek

CA Immo: Aufsichtsrat Franz Zwickl legt Mandat nieder

Franz Zwickl.

Franz Zwickl.

Bild: CA Immo

Köpfe 22.01.2016
Nach Vorstandschef Dr. Bruno Etttenauer gibt auch Aufsichtsratsmitglied Franz Zwickl sein Mandat bei der CA Immo ab. Sein Rücktritt hängt mit dem Vorstandswechsel zusammen. ... 

Nach Vorstandschef Dr. Bruno Etttenauer gibt auch Aufsichtsratsmitglied Franz Zwickl sein Mandat bei der CA Immo ab. Sein Rücktritt hängt mit dem Vorstandswechsel zusammen.

Franz Zwickl, Aufsichtsrat von CA Immo, verlässt das Kontrollgremium. Er hat sein Mandat zum 18. Februar 2016 niedergelegt. Der Rücktritt sei "im Zusammenhang mit dem kürzlich erfolgten Vorstandswechsel" erfolgt, teilt CA Immo mit. Im Dezember war der langjährige Vorstandsvorsitzende des österreichischen Büroimmobilieninvestors und -projektentwicklers, Dr. Bruno Ettenauer, überraschend mit Wirkung zum Jahresende 2015 zurückgetreten. Sein Nachfolger ist Frank Nickel, bis vor kurzem Deutschlandchef von Cushman & Wakefield.

Mit Zwickls Rücktritt schrumpft das Kontrollgremium der CA Immo vorerst auf sieben Köpfe. In der Mehrzahl sind nun die vier Vertreter der O1 Group bzw. von deren Beteiligung O1 Properties. Die O1 Group aus dem Reich des russischen Oligarchen Boris Mints hält als Ankeraktionär der CA Immo seit Februar 2015 ca. 26% der Anteile. Dem Vernehmen nach sollen Mints' Leute und Ettenauer unterschiedliche Auffassungen über die Portfolio- und Unternehmensstrategie der CA Immo gehabt haben.

Unklar, ob der Aufsichtsrat wieder aufgefüllt wird

Das Aufsichtsratsmandat von Zwickl war auf der Hauptversammlung im April 2015 bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2019 verlängert worden. Damals wurde der Aufsichtsrat auch um zwei Personen erweitert: Zwei Vertreter von O1 Properties, Richard James Gregson und John Nacos, zogen in das Kontrollgremium ein. Wer der Nachfolger von Zwickl wird bzw. ob es überhaupt einen geben wird, sei derzeit nicht bekannt, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage. Dies werde wohl ein Thema auf der kommenden Hauptversammlung im Frühjahr 2016 sein. Zwickl saß seit Mai 2011 in dem Gremum.

Harald Thomeczek