Karriere-News

Was wollen Studierende vom Arbeitsmarkt?

Karriere 14.03.2024
Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten, sowie ihre ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten, sowie ihre Vorstellungen bei Gehalt und Tätigkeit angeben.

Beim Einstieg in die Immobilienbranche suchen sich Nachwuchstalente ihren Arbeitgeber ganz bewusst aus. Dafür achten sie auf den Ruf der Unternehmen und fragen gezielt nach Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber auch von ihrem Einstiegsgehalt haben sie genaue Vorstellungen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben. Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung und von großen Konzernen erwarteten sie höhere Gehälter als bei mittelständischen Unternehmen.

Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Wie sicher sind sich die Studenten, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben, und was wollen sie in den ersten Berufsjahren verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 21. April läuft.

Teilnehmen können Studierende, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an einer Hochschule beenden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten der Fächer Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie die, die Geografie oder auch Immobilienwirtschaft/-management und Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben.

Wer eine gültige Studienbescheinigung hochlädt, kann den Fragebogen online ausfüllen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Damit sich die Mühe lohnt, werden unter allen Teilnehmern Preise verlost. Es winken Abos der Immobilien Zeitung, Tickets für das IZ-Karriereforum, das am 8. Juni in Frankfurt Arbeitgeber und den Nachwuchs zusammenbringt, Eintrittskarten für den Europa Park, Rucksäcke von Got Bag, ein Apple iPad der 10. Generation und Airpods der 3. Generation.

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Patrizia, Kaufland Immobilien, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, HIH Real Estate, Europa Park und die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) die Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung.

Janina Stadel

Die IZ befragt Studierende zu ihren Karrierewünschen

Karriere 11.03.2024
Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten sowie ihre ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten sowie ihre Vorstellungen bei Gehalt und Tätigkeit angeben.

Beim Einstieg in die Immobilienbranche suchen sich Nachwuchstalente ihren Arbeitgeber ganz bewusst aus. Dafür achten sie auf den Ruf der Unternehmen und fragen gezielt nach Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber auch von ihrem Einstiegsgehalt haben sie genaue Vorstellungen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben. Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung und von großen Konzernen erwarteten sie höhere Gehälter als bei mittelständischen Unternehmen. 

Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Wie sicher sind sich die Studenten, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben, und was wollen sie in den ersten Berufsjahren verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 21. April läuft.

Teilnahme online möglich

Teilnehmen können Studierende, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an einer Hochschule beenden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten der Fächer Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie die, die Geografie oder auch Immobilienwirtschaft/-management und Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben. 

Wer eine gültige Studienbescheinigung hochlädt, kann den Fragebogen online ausfüllen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Damit sich die Mühe lohnt, werden unter allen Teilnehmern Preise verlost. Es winken Abos der Immobilien Zeitung, Tickets für das IZ-Karriereforum, das am 8. Juni in Frankfurt Arbeitgeber und den Nachwuchs zusammenbringt, Eintrittskarten für den Europa Park, Rucksäcke von Got Bag, ein Apple iPad der 10. Generation und Airpods der 3. Generation. 

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Patrizia, Kaufland Immobilien, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, HIH Real Estate, Europa Park und die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) die Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung. 

Janina Stadel

Bewerberpools helfen Stellen zu besetzen

Kontakte aus Bewerberdatenbanken können erste Anlaufstellen sein, wenn Positionen besetzt werden müssen.

Kontakte aus Bewerberdatenbanken können erste Anlaufstellen sein, wenn Positionen besetzt werden müssen.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Syda Productions

Karriere 29.09.2022
Mit Bewerberpools bauen sich Recruiter eine Pipeline mit vielversprechenden Kandidaten auf, auf die sie zurückgreifen können, wenn sich eine passende Stelle im Unternehmen für sie ... 

Mit Bewerberpools bauen sich Recruiter eine Pipeline mit vielversprechenden Kandidaten auf, auf die sie zurückgreifen können, wenn sich eine passende Stelle im Unternehmen für sie ergibt. Damit die möglichen künftigen Kollegen das Interesse nicht verlieren, halten die Personaler ständigen Kontakt. Und laden auch mal zum Kaffeetrinken ein.

Um sich geeignete Kandidaten für spätere Vakanzen warm zu halten, legen Personalabteilungen Datenbanken mit Kontakten an. So können sie auf frühere Bewerber oder solche, die initiativ auf das Unternehmen zukamen, zurückgreifen, wenn sich eine passende Stelle für sie ergibt. Damit sie den Überblick nicht verlieren, müssen sie die Datensätze regelmäßig pflegen. Doch die Mühe lohnt sich für viele Unternehmen, denn wer immer genügend Kandidaten in der Pipeline hat, muss nicht mehr aktiv auf die Suche gehen.

Kontakte dürfen nicht abbrechen

In den Datenbanken, den sogenannten Bewerberpools, speichern Personaler Informationen von Fach- und Führungskräften, mit denen sie schon einmal Kontakt hatten oder die sich für das Unternehmen interessieren. Das Beratungs- und Planungsunternehmen Drees & Sommer beispielsweise füllt seinen Pool unter anderem mit Bewerbern, die aufgrund fehlender Berufserfahrung, falschem Standort oder weil es gerade keine passende Vakanz gab, abgelehnt wurden. Auch diejenigen, die zum Unternehmen passen könnten, aber ihre Bewerbung zurückgezogen oder ein konkretes Jobangebot abgelehnt haben, sind Teil des Pools. "Grundsätzlich versuchen wir, jeden Bewerber in den Pool aufzunehmen, der künftig für uns von Interesse sein könnte", sagt Amelie Kristin Gryska, Spezialistin Talent Acquisition bei Drees & Sommer. Das heißt: Vom Praktikanten bis zum Top-Manager ist hier jeder dabei. Je mehr Potenzial den Pool füllt, desto größer ist später die Auswahl für die Personaler, wenn sie eine Stelle zu besetzen haben.

Der Immobilienmakler und -dienstleister JLL hat seinen Bewerberpool mit Menschen "unterschiedlicher Fähigkeiten und Erfahrungen" gefüllt, sagt Christian Quach, Leiter Talent Acquisition. Dazu zählen sowohl Studenten als auch Management-Anwärter sowie Führungskräfte. Wie ausgewogen das Verhältnis zwischen Anfängern und Experten in der Liste ist, kann JLL nicht beziffern. Doch: Egal welches Erfahrungslevel, das JLL-Recruiting-Team setzt sich in regelmäßigen Abständen mit ihnen in Verbindung. So halten die Personaler die Informationen im System aktuell – und stärken die Beziehung zu den Kandidaten.

Zu vielversprechenden Köpfen suchen die Personalverantwortlichen auch persönlichen Kontakt – die ein oder der andere wird auf einen Kaffee eingeladen, wie Quach verrät. In den Genuss kommen wohl vor allem diejenigen, die auf eine Vakanz passen könnten – das Kaffee-Date könnte sozusagen die Eintrittskarte in den Bewerbungsprozess werden.

JLL setzt zusätzlich auf sein "Talentnetzwerk": Während im Bewerberpool nur diejenigen drin sind, die sich schon einmal bei JLL beworben haben, ist das Talentnetzwerk für alle geöffnet. Wer sich für eine Laufbahn bei dem Unternehmen interessiert, kann sich auf der Karriereseite online registrieren und erhält per Mail unter anderem Newsletter, Informationen zu Fachthemen oder Veranstaltungseinladungen.

Ständiger Nachschub ist notwendig

Damit der Pool immer gut gefüllt bleibt, müssen Unternehmen dranbleiben und dafür sorgen, dass Interessierte das Angebot kennen. Viele Branchenfirmen nutzen für die Suche nach neuen Teammitgliedern zum Beispiel Jobmessen, Ausstellungen, Universitätskooperationen und Karriere-Webseiten, um potenzielle Fachkräfte abzufangen. JLL bewirbt sein Talentnetzwerk zusätzlich über Facebook, Linkedin und die eigene Website. Um den Überblick zu behalten, setzt JLL auf systematisch geordnete Daten. Mit welcher Software das Unternehmen arbeitet, möchte es zwar nicht sagen, aber Fakt ist: Der Markt für Talent-Management-Programme ist groß. Zahlreiche Anbieter wie Recruitee, Softgarden und Talention bieten Software-Lösungen rund um die Akquise an. Auch das Karriere-Portal Linkedin hat sich mit dem Recruiting-Tool Talent Solutions in den Markt eingeklinkt. Viele Unternehmen entwickeln zudem eigene Lösungen.

So wie Drees & Sommer: "Früher haben wir Bewerberpools über unser Bewerbermanagementsystem erstellt, allerdings war uns das zu passiv", sagt Recruiterin Gryska. Deshalb hat das Unternehmen ein eigenes System implementiert, das losgelöst von dem Tool für das Bewerbermanagement funktioniert – das Talent-Relationship-System. Das Bewerbermanagement dient nun nur noch dazu, die eingehenden Bewerbungen zu organisieren – nicht aber der Pflege der Liste möglicher Kandidaten. Wen Drees & Sommer in sein Netzwerk aufnehmen möchte, der kommt ins Talent-Relationship-System der Stuttgarter.

Das Unternehmen will so die Ansprache möglichst individuell gestalten. Das heißt: Ehemalige Praktikanten bekommen eine Mail mit offenen Werkstudentenstellen, eine Führungskraft erhält eher Neuigkeiten aus der für sie relevanten Abteilung. Gryska erklärt: "Wir nutzen einen zielgruppenspezifischen Redaktionsplan, um über Neuigkeiten aus der Drees-&-Sommer-Gruppe zu informieren und in Verbindung zu bleiben."

Ein wichtigste Maßgabe ist, dass der Bewerber-Pool muss die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) berücksichtigen muss. Die meisten Bewerbermanagementsysteme bieten zwar eine integrierte Pool-Funktion an, sagt Gryska, "hier muss allerdings die Datenschutzrichtlinie geprüft werden, wenn die Daten der Bewerber über den Bewerbungsprozess hinaus gespeichert werden sollen." Drees & Sommer holt die Einwilligung ihrer Bewerber per E-Mail-Link ein. Die Informationen bleiben anschließend zwei Jahre gespeichert, vorausgesetzt die Kandidaten ziehen ihr Einverständnis nicht vorzeitig zurück. "Dritte erfahren nicht von der Aufnahme in den Pool", betont Gryska. Hier gelte strengste Vertraulichkeit.

Pool-Kandidaten werden nach einiger Zeit aufgefordert, ihre Angaben zu aktualisieren. "Das ist aber kein Muss", sagt Gryska. "Grundsätzlich verstehen wir es immer als Aufgabe der Recruiter, die Kandidaten zu kontaktieren und herauszufinden, ob eine Stelle zum Kandidaten passt und Interesse besteht." Wie viele Bewerber so zum Unternehmen kommen, will sie nicht sagen. Nur so viel: Es werden immer mehr. Auch JLL hält sich bei konkreten Zahlen bedeckt. Für das Unternehmen sei der Talentpool aber ein "wichtiges Instrument".

Die Autorin: Anna Friedrich ist Journalistin bei der Wirtschaftsredaktion Wortwert.

Anna Friedrich

Dirk Landrock und Janine Zimmermann steigen in Logix-Vorstand ein

Köpfe 15.03.2022
Mit Dirk Landrock und Janine Zimmermann wächst der Vorstand der ehrenamtlichen Initiative für Logistikimmobilien Logix von sechs auf acht Mitglieder. Die Organisation will das Image von ... 

Mit Dirk Landrock und Janine Zimmermann wächst der Vorstand der ehrenamtlichen Initiative für Logistikimmobilien Logix von sechs auf acht Mitglieder. Die Organisation will das Image von Logistikimmobilien bei Marktteilnehmern verbessern.

Dirk Landrock und Janine Zimmermann verstärken ehrenamtlich den Vorstand der Initiative für Logistikimmobilien Logix. Damit wächst das Gremium auf insgesamt acht Mitglieder neben Claudia Boymanns (Messe München), Francisco J. Bähr (Four Parx), Uwe Brackmann (Goldbeck International), Andreas Fleischer (DFI Real Estate Management), Dr. Malte-Maria Münchow (Deka Immobilien) und Rainer Koepke (CBRE).

Landrock ist studierter Architekt und Mitgründer und Inhaber des Planungsbüros Phase 5 mit Sitz in Düsseldorf und Berlin, das auf Generalplanungen in den Bereichen Industrie, Logistik, Wohnen, Büro und Gewerbe spezialisiert ist. Die studierte Bauingenieurin Zimmermann trägt seit 2017 den Titel Head of Logistics bei Drees & Sommer Leipzig. 2021 war sie Mitautorin der Logix-Publikation "Logistik auf der letzten Meile. Real-Labor Stadt".

Janina Stadel

Izabela Danner hat Drees & Sommer schon wieder verlassen

Aus dem Vorstandstrio um Steffen Szeidl (links), Izabela Danner und Dierk Mutschler ist wieder ein Duo geworden.

Aus dem Vorstandstrio um Steffen Szeidl (links), Izabela Danner und Dierk Mutschler ist wieder ein Duo geworden.

Quelle: Drees & Sommer, Urheber: Christian Back

Köpfe 08.06.2021
Izabela Danner, Vorstandsmitglied von Drees & Sommer, hat das Stuttgarter Planungs- und Beratungsunternehmen nach einem Dreivierteljahr bereits wieder verlassen. ... 

Izabela Danner, Vorstandsmitglied von Drees & Sommer, hat das Stuttgarter Planungs- und Beratungsunternehmen nach einem Dreivierteljahr bereits wieder verlassen.

Harald Thomeczek

Virtuelle Tuchfühlung mit potenziellen Arbeitgebern

So manches Meeting auf der IZ-Karrierewoche entwickelte sich von einem Kennenlernen zu einem echten Vorstellungsgespräch.

So manches Meeting auf der IZ-Karrierewoche entwickelte sich von einem Kennenlernen zu einem echten Vorstellungsgespräch.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: New Africa

Karriere 12.11.2020
Es gab schon bessere Zeiten für einen Berufseinstieg in der Immobilienbranche: Halb so viele Arbeitgeber, halb so viele Jobs wie 2019 - das ist die nackte Bilanz der digitalen ... 

Es gab schon bessere Zeiten für einen Berufseinstieg in der Immobilienbranche: Halb so viele Arbeitgeber, halb so viele Jobs wie 2019 - das ist die nackte Bilanz der digitalen IZ-Karrierewoche 2020. Die gute Nachricht: Corona hin oder her, es gibt noch jede Menge Immobilienunternehmen, die einstellen. Den Teilnehmern sind die Einschläge zwar nicht verborgen geblieben, doch die Zuversicht überwiegt.

Keine Ahnung, wo ich mich bewerben soll. Alles hört sich so superspannend an", sagt eine Studentin. Die junge Frau, die ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen will, berichtet von "wahnsinnig positiven Gesprächen" mit Corpus Sireo, Commerz Real, HIH, Instone oder Bauwens. Die ambitionierte Nachwuchskraft hat sich nach eigenen Angaben einen guten Überblick verschafft, indem sie auf der Karrierewoche mit fast allen 27 Ausstellern gesprochen hat. Vermisst hat sie ein paar große Namen wie Union Investment oder Drees & Sommer.

"Vor Corona gab es so unfassbar viele Jobs, wie Sand am Meer", erzählt die Anonyma. "Jetzt sagen viele Unternehmen, dass sie aufgrund der Corona-Lage gerade keine Jobs für Einsteiger haben. Dies wurde mir von Kommilitonen bestätigt." Angesichts der vielversprechenden virtuellen Meetings auf der Karrierewoche geht sie dennoch davon aus, dass es für qualifizierte und ehrgeizige Talente genug Chancen auf einen zeitnahen und gut dotierten Einstieg gibt, ob als Trainee oder als Junior. "Eine endgültige Bilanz, ob es trotz Corona noch so einfach ist, eine passende Stelle zu finden, werde ich jedoch erst nach den Rückmeldungen auf meine Bewerbungen ziehen können."

Wer dieses oder kommendes Jahr den Arbeitsmarkt betritt, beobachtet das Suchverhalten potenzieller Arbeitgeber genau: "Was mir bereits im Vorhinein bei der Terminvereinbarung aufgefallen ist: Im Gegensatz zum letzten Jahr haben die Unternehmen von sich aus weniger Terminanfragen geschickt, und auch mein Bewerberprofil wurde weniger oft besucht - was sicher auch daran lag, dass weniger Unternehmen an der Messe teilgenommen haben", bilanziert Annalena Graf. Sie studiert an der Technischen Hochschule Aschaffenburg Immobilienmanagement und visiert ihren Bachelor-Abschluss für 2021 an.

Graf hatte per Matching-Verfahren virtuelle Gespräche mit HIH, Deka Immobilien, alstria und Art-Invest klargemacht. "Bei alstria und HIH hatte ich auf jeden Fall das Gefühl, dass Interesse besteht und die Bereitschaft durchaus da ist, Werkstudenten- und auch Traineestellen zu vergeben", erzählt die Aschaffenburger Studentin. HIH und alstria warben, so der Eindruck von Graf, deutlich mehr um sie als Deka und Art-Invest.

"Jedoch hatte ich bei den Gesprächen mit Deka und Art-Invest auch nicht das Gefühl, dass sie die Bremse angezogen haben, sie haben lediglich weniger aktiv Werbung für ihre Stellen gemacht. Zusammenfassend hatte ich bei keinem der vier Gespräche das Gefühl, dass die Einstellungsbereitschaft derzeit gering ist."

Im Gegensatz dazu hat eine Bachelorabsolventin der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden dieses Gefühl durchaus. Geknickt schaut sie drein, als sie mit dem Verfasser dieser Zeilen videotelefoniert. Im September hat sie ihr Immobilienmanagement-Studium abgeschlossen. Zehn Bewerbungen hat sie schon verschickt - ohne ins Schwarze zu treffen. Die Hoffnung, dass sich das Blatt schnell wenden könnte, hat die IZ-Karrierewoche bei ihr nicht genährt. "Ich hatte nicht den Eindruck, dass die wollen, dass ich da arbeite. Bei manchen hieß es, wegen Corona haben sie im Moment keine Stellen für Berufseinsteiger. Vielleicht Anfang 2021. Ich soll dann nochmal schauen." Angeboten wurden ihr Traineestellen: "Das wäre in Ordnung - aber keine zwei Jahre." Eine Firma biete zum Einstieg nur Praktika an, keine Junior-Stellen: "Ein Praktikum wäre zur Not auch in Ordnung."

Sarah-Madeline Buschmann hat längst einen Job, mit dem sie glücklich ist: Die 28-jährige gelernte Immobilienkauffrau ist Projektleiterin im Bereich Projektentwicklung bei dem kommunalen Hannoveraner Wohnungsunternehmen hanova. Neben dem Job macht sie den Master Real Estate Management an der EBZ, der Abschluss steht 2021 auf dem Programm.

Eines möglichen neuen Jobs wegen hat Buschmann die digitale IZ-Karrierewoche beileibe nicht besucht, vielmehr wohnte sie Young Professional Talks bei, machte sich für ihre Masterarbeit über das Recherche-Toolkit IZ Research schlau, nahm ein Coaching zu agiler Karrieregestaltung wahr und verfolgte den Bewerbungsaufruf für einen Award für Nachwuchskräfte der Immobilienbranche.

Die Angst von Immobilienabsolventen, die in Corona-Zeiten auf den Jobmarkt kommen, keinen - oder nicht den richtigen - Job zu finden und sich vielleicht unter Wert verkaufen zu müssen, kann Buschmann nachvollziehen. "Zum Glück haben wir die Hürde des Berufseinstiegs bereits genommen und sitzen bei einem verlässlichen Unternehmen fest im Sattel", hat sie neulich zu einer Bekannten aus einem anderen städtischen Unternehmen gesagt. "Manchmal heißt es ja, dass kommunale Arbeitgeber nicht so sexy sind - doch in Sachen Beständigkeit sind diese besonders attraktiv, vor allem in der Krise!"

Mehr Vielfalt, weniger Laufkundschaft

Ein virtuelles Dating kann eine Präsenzveranstaltung nicht ersetzen, ist aber in Corona-Zeiten a) besser als nichts und hat b) sogar den einen oder anderen Vorteil gegenüber einer physischen Messe. Julia Faeser, Personalrecruiterin beim Bauträger Instone Real Estate, ist angetan von der "fast gleichmäßigen Verteilung" der Interessenten auf Studenten, Absolventen und Berufserfahrene. Faeser freut sich außerdem darüber, dass "eine Vielzahl an Bewerbern aus technischen Studiengängen" dabei waren - und nicht nur aus den klassischen Immobilienmanagement-Studiengängen. Der Asset-Manager Beos fügt dem Befund einer stärkeren Ausdifferenzierung des Teilnehmerfelds noch eine Facette hinzu: "Während in den Vorjahren primär Interessenten von uns gut bekannten Hochschulen - u.a. Irebs Regenburg, Holzminden, Aschaffenburg und Geislingen - das Karriereforum besuchten, waren in diesem Jahr auch deutschlandweite Universitäten vertreten, die bisher seltener auf der Präsenzveranstaltung in Frankfurt präsent waren, z.B. die Universität Stuttgart oder die RWTH Aachen." Ein weiterer, unübersehbarer Unterschied: In den Hallen der Frankfurter Goethe-Universität können sich die Besucher treiben lassen. "Die Quantität der Gespräche war geringer als auf der Messe, da Laufkundschaft fehlte", sagt Oksana Hübert von der Deka. "Dafür war die Qualität höher." Kaufland vermisste die Laufkundschaft: In den vergangenen Jahren fischte das traditionell große Kaufland-Team bis zu 170 Besucher aus dem Passantenstrom heraus. Vergangenes Jahr kamen so 50 bis 60 vertiefende Gespräche zustande. Dieses Jahr waren es nur um die 20 Gespräche. "Wer da war, war gut - aber es fehlte die Möglichkeit der Ansprache", bilanziert Nadine Sohlich, Personalerin Immobilien/Bau bei Kaufland. Auch Commerz Real gießt etwas Wasser in den Wein: "Der Kontakt mit dem Bewerber kommt nur durch einen vereinbarten Termin zustande. Im jetzigen Format gibt es möglicherweise eine kleine Hemmschwelle für die Bewerber. Und ein informeller Austausch, wie es auf dem IZ-Karriereforum der Fall sein kann, ist leider nicht möglich." Der Austausch mit anderen Unternehmensvertretern kam dem Fonds- und Asset-Manager ebenfalls zu kurz. Erste Bewerbungen im Nachgang zur Karrierewoche sind bei den Ausstellern angekommen. Deka hat eine von zwei versprochenen Bewerbungen erhalten. Kaufland hat an zwei Kandidaten schon Einladungen für Vorstellungsgespräche verschickt - vor Ort in der Zentrale in Neckarsulm. Auch Corpus Sireo erreichten "vielversprechende Bewerbungen, die bereits erfolgreiche Vorstellungsgespräche ergaben". Harald Thomeczek

Harald Thomeczek

Firmen verlagern die Weiterbildung ins Netz

Mit Block und Stift vor dem Laptop: Auch im Homeoffice wird es Mitarbeitern ermöglicht, sich weiterzubilden.

Mit Block und Stift vor dem Laptop: Auch im Homeoffice wird es Mitarbeitern ermöglicht, sich weiterzubilden.

Quelle: imago images, Urheber: Westend61

Karriere 29.10.2020
Online-Meetings statt Frontalunterricht: Die interne Weiterbildung von Mitarbeitern hat sich angesichts der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bei vielen Unternehmen ins Internet ... 

Online-Meetings statt Frontalunterricht: Die interne Weiterbildung von Mitarbeitern hat sich angesichts der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bei vielen Unternehmen ins Internet verlagert. Der Facility-Manager Gegenbauer, der Datenraumanbieter Drooms, das Beratungshaus Drees & Sommer sowie das Maklernetzwerk Remax berichten, welche Themen dabei gerade besonders nachgefragt und wie sie den Beschäftigten am besten vermittelt werden.

Deutschlandweit verwaisen zunehmend die Konferenz- und Seminarräume. Sich in Gruppen über einen Tag oder länger gemeinsam weiterzubilden, ist angesichts der steigenden Zahlen an Corona-Infizierten und den damit einhergehenden, verschärften Auflagen ein kompliziertes Unterfangen. Das spüren auch die Firmen, die ihren Mitarbeitern bis Anfang des Jahres noch ohne Weiteres in Präsenzveranstaltungen eine interne Weiterbildung angeboten haben. Aus dem Lockdown im Frühjahr haben sie Schlüsse gezogen, von denen Unternehmen, die ihre Seminare vielleicht zunächst auf Eis gelegt haben, profitieren könnten.

Wenn nicht schon vor der Corona-Krise so geschehen, haben etliche Firmen im Lockdown ihre Weiterbildung von Präsenz- verstärkt oder komplett auf Onlineveranstaltungen umgestellt. Ein solcher Schritt sei eine Investition in die Zukunft, betont etwa Facility-Manager Gegenbauer. Das Unternehmen selbst bedauert, dass in diesem Jahr deutlich weniger Mitarbeiter die Weiterbildung wahrnehmen konnten. Die Gründe dafür liegen nicht nur in der Umstellung der Formate, auch Absagen von Veranstaltern, das Erstellen und die Prüfung von Hygienekonzepten und die deutliche Verkleinerung der Gruppen bei dennoch angebotenen Präsenzseminaren haben zu Verzögerungen, Ausfällen oder einem geringeren Angebot geführt.

Zu Beginn der Pandemie habe sich Gegenbauer bei seinem Weiterbildungsrepertoire noch auf gesetzlich vorgeschriebene Inhalte fokussiert, erklärt er. Die Ungewissheit ob der wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise haben ihn dazu gebracht. Inzwischen zählt er allerdings auch neue Themen auf, die er in sein Programm für die Mitarbeiter aufgenommen hat: Etwa "die Vorbereitung unserer Führungskräfte, Mitarbeiter und interner Trainer auf die Durchführung oder Teilnahme an virtuellen Maßnahmen, Online-Meetings und Online-Seminaren" gehören dazu.

Damit ist Gegenbauer nicht allein. Vielerorts wurde das Seminarangebot angesichts der zunehmenden Verlagerung von Konferenzen ins Netz um Themen zu Online-Skills erweitert. Das virtuelle Moderieren ist beispielsweise beim Beratungshaus Drees & Sommer ein Renner. "Es handelt sich um ein Live-Online-Training, in Deutsch oder Englisch, das der Stärkung der Moderationskompetenz im virtuellen Raum dient", erklärt Udo Baumann, Manager HR Marketing & Employer Branding. "Egal, ob es darum geht, Projekte zu leiten, Kunden zu beraten oder ein internes Projektmeeting abzuhalten - auch in Zukunft wird die virtuelle Kommunikation einen großen Teil des Arbeitsalltags bei Drees & Sommer einnehmen." Mehr als 200 Mitarbeitende weltweit haben bislang an diesem Format teilgenommen, erzählt Baumann.

In Krisensituationen ist neben kompetenten Mitarbeitern auch eine starke Führung gefragt. "Daher haben wir zu Beginn der Pandemie verstärkt auf Leadership Trainings gesetzt und mit externen Trainern unser Führungspersonal geschult", berichtet Meike Thai, Vice President People & Culture, beim Datenraumanbieter Drooms. Auch das Interesse an Kommunikationstrainings sowie Personal Development Trainings habe zu Beginn des Lockdowns deutlich zugenommen. Unter dem Eindruck der coronabedingt veränderten Arbeitsweise wurden ebenso Inhalte zur mentalen Gesundheit und Ergonomie stark nachgefragt. Im November steht bei Drooms etwa eine Gesundheitswoche an. Allein bei seinen Präsentationstrainings verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang des Interesses der Mitarbeiter.

Die Verlagerung des geschäftlichen Treibens ins Internet hat auch das Maklernetzwerk Remax thematisch in das Programm seiner Academy aufgenommen. Es gibt seitdem vor allem Schulungen zu Online-Besichtigungen, virtuellen 360-Grad-Rundgängen und Videopräsentationen. "Aber auch Themen wie Leadgenerierung und Verkaufsprozesse in Zeiten von Covid-19, Social Media (Basics, Videos, Werbeanzeigen) sowie rechtliche Themen wurden und werden durch Schulungen abgedeckt", teilt das Netzwerk mit. Die Ausbildung zum Immobilienmakler findet derzeit als Onlinetraining statt.

Was im Gegenzug im Veranstaltungskalender nach hinten verschoben wurde, sind bei Gegenbauer vor allem Softskill-Seminare und Teamtrainings. "Verschoben wurden auch Themen, die zwingend in Präsenz durchgeführt müssen - beispielsweise Führerscheine - zeitlich aber noch nicht zwingend erforderlich waren", erklärt die Firma.

Ein für das Personal wichtiges Thema ist das eine, die Wahl des richtigen Formats dafür das andere. Zur Auswahl stehen meist Live-Streams, Live-Chats, Webinare und zeitunabhängige e-Learnings beispielsweise per Video-Tutorials. Gegenbauer bietet nach eigenen Angaben viele Seminare im "virtuell classroom" an, "also mit Live-Trainer zu festgelegten Zeiten". Inzwischen finde das Format "größtenteils Akzeptanz" unter den Mitarbeitern, plaudert der Facility-Manager aus dem Nähkästchen. Insbesondere Unterweisungsthemen führe er im E-Learning-Format zeitunabhängig durch.

Remax setzt bei seinen Online-Schulungen derweil auf das Kommunikationstool Zoom - entweder als Webinar oder als Meeting. Wobei letztere Variante der Remax-Favorit ist. "Hier sieht jeder jeden und jeder Teilnehmer kann auch sprechen und sich mit den anderen Teilnehmern und dem Referenten austauschen", erklärt das Netzwerk.

Wer sich unsicher in der Wahl des richtigen Formats ist, braucht sich nicht lange aufzuhalten. Das Feedback der Mitarbeiter sei dort eine gute Richtschnur, erklärt Drooms-Expertin Thai.

Drees & Sommer macht Kollegen zu Trainern

Mitarbeiter verstärkt bei der Weiterbildung einzubinden, ist auch das Streben von Drees & Sommer. Nach dem Motto "von Kollegen für Kollegen" wurden nun auch Beschäftigte von externen Coaches dafür fit gemacht, in virtuellen Formaten vor den Kollegen als Trainer auftreten zu können. Um den Austausch dabei besser lenken zu können, empfiehlt Drees & Sommer, die virtuellen Gruppen zu verkleinern. So könne besser Einfluss auf die Interaktion unter den Teilnehmern genommen werden.

Trotz des vielerorts guten Willens, den Mitarbeitern die Weiterbildung weiterhin anzubieten, betont Remax allerdings zum Schluss seiner Ausführungen: "Natürlich ersetzen Onlinetrainings nie den Austausch zwischen den Maklern."

Anke Pipke

Die mutigen Personaler trotzen dem Sturm

Solide Arbeitgeber knicken auch bei Gegenwind nicht so schnell ein.

Solide Arbeitgeber knicken auch bei Gegenwind nicht so schnell ein.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Nomad_Soul

Karriere 16.04.2020
Die Jobmaschine in der Immobilienbranche lief auf Hochtouren, als der Corona-Shutdown in vielen Unternehmen für eine Vollbremsung sorgte. Mancher hat den ersten Schock offenbar ... 

Die Jobmaschine in der Immobilienbranche lief auf Hochtouren, als der Corona-Shutdown in vielen Unternehmen für eine Vollbremsung sorgte. Mancher hat den ersten Schock offenbar überwunden: Die besonnenen, aber mutigen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sehen Chancen - und wollen sie beim Schopfe packen.

Die Corona-Krise traf den Jobmarkt der Immobilienwirtschaft in voller Fahrt und warf ihn aus der Bahn. Die Immobilienunternehmen arbeiteten an ihren Kapazitätsgrenzen und fanden nicht so schnell Mitarbeiter, wie sie Aufträge an Land zogen. "Das erste Quartal 2020 war das stärkste, das wir bei Bernd Heuer Karriere je hatten", sagt Inga Beyler, Managing Partner der Düsseldorfer Personalberatung. Das Unternehmen besetzt schon seit rund 45 Jahren Jobs in der Branche.

Als die Kontakteinschränkung das öffentliche und geschäftliche Leben in Deutschland Mitte März praktisch zum Erliegen brachte, fielen etliche Unternehmen, vor allem aus der Gewerbeimmobilienwelt, in eine Schockstarre. Die Absicherung des Status quo hatte plötzlich oberste Priorität. Maklerhäuser schickten ihre Leute nicht nur in Kurzarbeit, sondern kündigten zudem Entlassungen an.

"Aus der Finanzkrise gelernt, sofort auf die Bremse zu treten"

Wer nicht die Notbremse zog, drückte im Recruiting zumindest die Stopptaste. So hielten es Schwergewichte wie ECE und Drees & Sommer, die umgehend ankündigten, nahezu alle Neueinstellungen auf später verschieben zu wollen. "Viele haben noch die Finanzkrise vor Augen. Aus dieser Erfahrung haben sie gelernt, nicht zu zögern, sondern sofort auf die Bremse zu treten", analysiert Personalberaterin Sabine Märten.

In die Eisen gestiegen ist auch so mancher Fonds-, Asset- oder Investmentmanager, der in seinen Entscheidungen vom Plazet institutioneller Investoren abhängig ist - und von denen üben sich nicht wenige in Zurückhaltung. Käufer wie Verkäufer spielen lieber auf Zeit. Die einen, weil sie auf Preisnachlässe spitzen, die anderen, weil sie darauf hoffen, dass es doch nicht ganz so schlimm kommt. Auf dem Büro- und dem Coworkingmarkt geht nur noch wenig, von Handel und Hotellerie ganz zu schweigen.

"Auftragseingang kaum abzuschätzen"

Die Assetklasse Healthcare wird zu den Krisengewinnern gezählt. Schließlich sollte die gewachsene Bedeutung des Gesundheitswesens auf die Cashflows von Gesundheitsimmobilien durchschlagen. Trotzdem regiert auch hier die Vorsicht: "Solange der weitere Verlauf der Krise und insbesondere des Shutdowns nicht abzusehen ist, macht es aus unserer Sicht keinen Sinn, neue Jobs auszuschreiben", sagt Jochen Zeeh, Geschäftsführer der auf Sozialimmobilien spezialisierten Firma ImmoTiss care. Der Auftragseingang der nächsten Wochen und Monate sei ja kaum abzuschätzen.

So viel Vorsicht allerorten auch waltet, vor allem bei denen, deren Geschäftsmodelle gerade wackeln: Es kehrt langsam etwas Leben in den Jobmarkt zurück. Die Mutigen und die, die es sich leisten können, sehen Chancen und wollen sie nutzen. "Die Schockstarre löst sich langsam", sagt Beyler. Die Headhunterin freut sich über Neugeschäft, beispielsweise einen großen Auftrag im Bereich Wohnen. "Da geht es um acht Positionen inklusive zwei Geschäftsführern. Das Unternehmen will weiter ankaufen und seine Bestände ausbauen", berichtet Beyler. Neue Mandate kamen auch von institutionellen Investoren. "Wegen der Volatilität am Aktienmarkt bauen sie verstärkt eigene Immobilienteams auf, weil sie Immobilien als sicherer betrachten."

Wer es sich leisten kann, geht wieder auf Köpfejagd

Märten fallen noch ein paar weitere Kundentypen ein, die sich vom Coronavirus keinen Strich durch die Rechnung machen lassen wollen. "Ich habe diese Woche einen Anruf von einem Family-Office mit Besetzungsbedarf erhalten", erzählt Märten. Freiere Hand hätten auch inhabergeführte Bestandshalter, die über viel Liquidität verfügen. Die müssen sich nämlich, wenn der Ausnahmezustand länger dauert, in einem halben Jahr nicht gegenüber einem Aufsichtsrat oder Gesellschaftern rechtfertigen, warum sie mitten in der Krise noch eingestellt haben.

Märten und ihre Kunden haben schon seit dem 15. März keine Kandidaten-Interviews mehr von Angesicht zu Angesicht geführt. "Aber jetzt ist bei dem ersten Unternehmen wieder ein persönliches Treffen geplant", erzählt die Personalberaterin. Auch Aylin Tufan geht in kleinen Schritten vom Krisenmanagement zur Offensive über. Tufan ist seit Februar Director Human Resources bei Consus Real Estate in Berlin. Eigentlich wollte sie einfach nur HR-Strukturen bei dem Projektentwickler schaffen und um die 200 zusätzliche Leute für die milliardenschwere Pipeline von Consus an Bord holen. Doch zu den ersten Amtshandlungen der 44-Jährigen gehörte der Aufbau einer "durchgängigen Alarmkette für den Fall, dass eine komplette Ausgangssperre verhängt worden wäre".

Tufan telefoniert von ihrer Berliner Wohnung aus mit der Immobilien Zeitung (IZ). Sie ist in freiwilliger Quarantäne: Kollegen hatten Kontakt mit einem Coronavirus-Infizierten. Im Homeoffice hängt Tufan praktisch von morgens bis abends am Telefon, bis ihr die Ohren bluten: "Bei Videokonferenzen ist die Qualität in der WLAN-Wüste Deutschland oft sehr unbefriedigend." Eine mühselige Angelegenheit ist auch Teamwork auf Distanz: "Ich bekomme praktisch im Minutentakt E-Mails", stöhnt sie.

Kandidaten hält sich Tufan ebenfalls übers Telefon warm. Sie denkt gar nicht daran, die Personalbeschaffung einzufrieren: "Auf gar keinen Fall! Die Bedarfe haben wir ja immer noch." Sie spielt mit dem Gedanken, auch ohne persönliches Gespräch eine Vertragszusage auszusprechen, wenn ihre Vorgesetzten mitziehen und die Bewerber das Angebot annehmen.

Homeoffice als Onboarding-Hürde - aber probieren kann man es ja mal!

Bei Consus läuft der Lackmustest für berufliche Fernbeziehungen schon. Anfang des Monats haben acht neue Kollegen bei Consus angefangen, die noch vor der Corona-Zäsur verpflichtet wurden. Die Kontaktsperre erschwert das Onboarding natürlich, das weiß auch Tufan. Aber irgendwie muss es jetzt halt per Telefon, Videokonferenz und Mails funktionieren, denkt die HR-Frau.

Ein Indiz dafür, dass sich auf dem Jobmarkt der Immobilienwirtschaft so langsam wieder etwas bewegt, bietet das Stellenportal der Immobilien Zeitung: Die Anzahl der Angebote auf IZ Jobs war in der dritten Woche nach dem Corona-Cut so hoch wie im Durchschnitt der Wochen vor der Kontaktsperre. Stornierungen verbuchte Martina Walker, Leiterin Stellenanzeigen bei der IZ, nicht. Im Gegenteil: "Wir erhalten täglich mehrere Jobbuchungen", sagt Walker.

Beispiel Patrizia: Offiziell möchte sich der Investment-Manager nicht äußern, ob und - wenn ja - welche Auswirkungen die Corona-Krise auf das eigene Recruiting hat. Ein Blick auf IZ Jobs zeigt aber: Die Augsburger schalten weiter Stellenanzeigen, als wäre nichts gewesen.

Auch in den Reihen der Makler stehen manche schon in den Startlöchern. "Wir können das Recruiting sofort hochfahren, wenn es wieder losgeht", sagt Andreas Wende, Managing Partner von NAI apollo in Frankfurt. Er ist überzeugt davon, dass gerade direkt nach dem Shutdown der Zeitpunkt perfekt dafür ist, Mitarbeiter einzustellen: "Wenn z.B. in Berlin ein Team von den Großen sagt: Könnt ihr uns helfen, selbstständig zu werden?, sind wir sofort dabei. Und wenn in unseren Büros in Frankfurt, Hamburg oder München zwei neue Leute bei uns anheuern wollen, sagen wir auch nicht nein."

Ein gemischtes Bild zeigt eine Blitzumfrage der Immobilien Zeitung in der vergangenen Woche: Bei exakt jedem dritten teilnehmenden Unternehmen beeinflusst die Corona-Krise die Personalplanung gar nicht. Jedes sechste Unternehmen wirbt sogar verstärkt um Mitarbeiter. Gut jedes Fünfte stellt noch ein - aber nur, wenn die Stelle bereits ausgeschrieben war. Die schlechte Nachricht: Ein knappes Drittel der Teilnehmer hat nicht nur geplante, sondern zudem laufende Stellenausschreibungen komplett gestrichen.

Von denen, die einstellen, führen immerhin knapp 40% trotz Kontaktbeschränkungen persönliche Vorstellungsgespräche durch, wie die IZ-Umfrage ebenfalls zeigt. Die Mehrheit ersetzt diese allerdings durch Videokonferenzen (44%) oder Telefonate (17%).

Und plötzlich sind "viele gute Leute am Markt"

Die Krise hat auch ihr Gutes: "In der gegenwärtigen Situation kommen wir an Leute, die sonst von größeren Unternehmen in Beschlag genommen werden", freut sich Personalerin Tufan von Consus. Sie denkt dabei an Immobilienspezialisten, die derzeit z.B. im Einzelhandel oder der Autoindustrie zuhause sind, und die angesichts der Verwerfungen dort eher zu einem Wechsel zu einem mittelständisch geprägten Wohnungsentwickler bereit sein könnten.

Die Personalberaterinnen bestätigen: Gerade jetzt ist für solide, langfristig orientierte Unternehmen eine Spitzenzeit, um Führungskräfte und Spezialisten einzusammeln und aufs Employer Branding einzuzahlen. Die Auswahl ist groß. "Es sind viele gute Profile am Markt. Da sind einige tolle Werdegänge dabei", sagt Beyler. Um kurzfristig die Kosten zu senken, haben einige Firmen Mitarbeiter rausgeschmissen, vor allem Leute in der Probezeit bzw. mit befristeten Verträgen. So gehen nicht nur die Maklerhäuser vor: "Das ist bunt gemischt", so Beyler.

Der sichere Arbeitsplatz ist mehr wert als ein Bonus

Sogar Immobilienprofis, die selbst noch fest im Sattel sitzen, schauen sich nach Alternativen um. "Führungskräfte und Mitarbeiter in instabil gewordenen Unternehmen nehmen eine Neubewertung vor", erklärt Märten. "Sie schätzen - wieder - die Werte von Markenstärke und bewährten Geschäftsmodellen, verbunden mit einem sicheren Arbeitsplatz, sowie den Tausch absurd hohe Boni gegen ein verlässlichen Fixgehalt."

Einem Realitätscheck unterzogen werden jetzt auch die Führungsqualitäten der Vorgesetzten: "Klar sichtbar sind die entschieden Tatkräftigen, die die richtigen Maßnahmen treffen, Ruhe sowie Zuversicht kommunizieren und interessante Geschäftsmöglichkeiten erkennen", bringt es Märten auf den Punkt. Außerdem hätten die Leute gerade viel Zeit, entspannt zu telefonieren und über Offerten nachzudenken, weil sie nicht wirklich ausgelastet sind und im Homeoffice sitzen.

Wie lange der Lockdown auch anhält und welche Folgen er für die Immobilienmärkte zeitigen wird, so viel steht fest: Viele Führungskräfte und Spezialisten aus der Branche werden ihre Jobs verlieren, und so manches Unternehmen seine Existenzgrundlage. Die Überlebenden werden am Ende aber mit besseren Karten dastehen. Damit sie die sich bietenden Gelegenheiten auch beim Schopfe packen, rät Headhunter Josef Homola: "Streicht Probezeiten! Nach der Corona-Krise brauchen wir noch bessere Leute, die den schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen gewachsen sind."

Harald Thomeczek