Karriere-News

Ex-Bafin-Präsident Felix Hufeld tritt Aufsichtsrat von D.i.i. bei

Felix Hufeld.

Felix Hufeld.

Urheber: Felix Hufeld

Köpfe 23.02.2023
Als Mitglied im Aufsichtsrat von Deutsche Invest Immobilien (D.i.i.) berät Felix Hufeld die Holding und die operative Investmentgesellschaft. Das Gremium wächst mit ihm auf vier ... 

Als Mitglied im Aufsichtsrat von Deutsche Invest Immobilien (D.i.i.) berät Felix Hufeld die Holding und die operative Investmentgesellschaft. Das Gremium wächst mit ihm auf vier Mitglieder. Hufeld war von 2015 bis März 2021 Präsident der Finanzaufsichtsbehörde Bafin.

Der ehemalige Bafin-Chef Felix Hufeld ist dem Aufsichtsrat des Wohnimmobilieninvestors Deutsche Invest Immobilien (D.i.i.) beigetreten. Er ergänzt das Gremium, dem Dr. Herbert Meyer vorsitzt und auch Stefan Sanktjohanser und Dr. Friedrich Schmitz angehören.

Hufeld war 2013 bei der Bafin als Executive Director für die Versicherungs- und Pensionsaufsicht eingestiegen und hatte von 2015 bis März 2021 die Position des Präsidenten inne. Davor bekleidete er verschiedene Führungspositionen u.a. beim Risikoberater Marsh, war für die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) tätig und leitete die Konzernentwicklung der Dresdner Bank. Außerdem war er Aufsichtsratsvorsitzender bei Inex24, der Beteiligungsgesellschaft Westlake Partners und der Agora Beteiligungsgesellschaft.

Janina Stadel

Jetzt soll Stefan Kirsten die Adler Group retten

Stefan Kirsten war bis 2018 Finanzvorstand des DAX-Konzerns Vonovia.

Stefan Kirsten war bis 2018 Finanzvorstand des DAX-Konzerns Vonovia.

Quelle: Vonovia, Urheber: Marcus Simaitis

Köpfe 16.02.2022
Stefan Kirsten ist zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Adler Group bestellt worden. Er wolle sich "schnellstmöglich einarbeiten und, wenn nötig, in Sachen Governance nachjustieren", ... 

Stefan Kirsten ist zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Adler Group bestellt worden. Er wolle sich "schnellstmöglich einarbeiten und, wenn nötig, in Sachen Governance nachjustieren", sagt er. Das Unternehmen habe am Kapitalmarkt einen "tiefgehenden Vertrauensverlust erlitten", einige Dinge seien aber in den Medien "etwas überspitzt" dargestellt worden. Die Adler-Bilanzprüfung durch die Finanzaufsicht Bafin sei eine reine Routineangelegenheit.

"Heute morgen um halb sieben" sei er zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Adler Group bestellt worden, berichtet Kirsten. Fragen zu dem noch unveröffentlichten Konzernabschluss 2021, der Bewertung von Projektentwicklungen, dem Sinn der komplizierten internen Beteiligungsgeflechte oder ausstehenden Verbindlichkeiten könne er daher noch nicht beantworten.

Bilanzprüfung als normale Folge des Unternehmenswachstums

Obwohl nach eigenen Angaben ohne Kenntnisse über viele Unternehmensdetails, sei ihm dennoch bewusst, dass Adler gegenüber dem Kapitalmarkt "auf keinen Vertrauensvorschuss hoffen" dürfe. Eine Verbesserung der Governance sei daher entscheidend für die Zukunft des Unternehmens. Adler befinde sich nach vielen Übernahmen, die in kurzer Zeit durchgeführt wurden, in einer Konsolidierungsphase.

Letzteres führt Kirsten als Begründung für das laufende Bilanzprüfungsverfahren durch die Bafin an: Wenn eine AG viele Übernahmen in kurzer Zeit durchführe, sei eine anschließende Überprüfung der Bilanzierung "absolute Routine", in seiner Zeit als Vonovia-Vorstand sei dies mehrfach vorgekommen. Die Bafin sei deshalb bereits im August 2021 bei Adler vorstellig geworden. Damit möchte Kirsten den Eindruck aus dem Weg räumen, die Aufsicht würde sich aufgrund der schwerwiegenden Vorwürfe von Viceroy Research gegen Adler und dessen Umfeld genauer mit der Rechnungslegung beschäftigen ? der Viceroy-Report wurde erst im Oktober publik und rasierte den Kurs der Adler-Aktie von 21 auf 12 Euro. In der Folge dieses Kurssturzes sei er auch selbst als Aktionär bei Adler eingestiegen, sagt Kirsten.

Kirsten beriet den Immobilieninvestor Amir Dayan

Als Zukunftsaufgaben nannte Kirsten eine Verbesserung der Governance und der Unternehmenskommunikation sowie den Abbau der Verschuldung. Zeit genug, sich darum zu kümmern, hat er jetzt: Seine bestehenden Mandate bei Immobilienfirmen hat Kirsten eigenen Angaben zufolge abgegeben. Nach seinem Ausscheiden als Finanzvorstand bei Vonovia im Frühjahr 2018 hatte er sich u.a. der Gründung des IT-Unternehmens Monarch und der Beratung von Amir Dayans Vivion-Gruppe gewidmet.

Dayan stand 2019 auch hinter dem Adler-Übernahmecoup mit der Berliner Wohn-AG Ado, die von einigen ihrer Aktionäre stark kritisiert wurde. Damit habe er nichts zu tun gehabt, betont Kirsten ? sein Mandat sei auf Vivion beschränkt gewesen. Das Unternehmen machte vergangenes Jahr Schlagzeilen durch den milliardenschweren Verkauf des Berliner Fürst-Projekts an Aggregate Holdings. Aggregate ist mit über 26% Hauptaktionär der Adler Group.

Monika Leykam

ESG-Kriterien halten Einzug in die Vergütung

ESG fällt bei der Bezahlung von Führungskräften ins Gewicht.

ESG fällt bei der Bezahlung von Führungskräften ins Gewicht.

Quelle: Imago, Urheber: Panthermedia

Karriere 07.10.2021
ESG ist in aller Munde. Kaum ein Unternehmen kann sich dem Ruf nach mehr sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit noch entziehen. Damit es nicht bei Lippenbekenntnissen ... 

ESG ist in aller Munde. Kaum ein Unternehmen kann sich dem Ruf nach mehr sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit noch entziehen. Damit es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt, setzen auch Immobilienfirmen immer häufiger über ihre Vergütungssysteme für leitende Mitarbeiter Anreize zum nachhaltigen Handeln. Stellschraube für derlei extrinsische Motivation ist der Bonus.

Alstria und Hamborner haben es schon getan, LEG auch und Schwergewicht Vonovia sowieso: Diese Immobilien-AGs und viele mehr haben ESG-Kriterien Einzug halten lassen in die Vergütungsmodelle von Vorständen und Führungsebenen darunter. "Die Vergütung ist ein maßgeblicher Hebel zur Beeinflussung, wie Mitarbeiter agieren. Bei der Festvergütung bin ich immer gebunden – egal, wie die Leistung ausfällt. Das eigentlich interessante Steuerungsinstrument ist deshalb die variable Vergütung: Mit Incentives können Arbeitgeber zielgerichteter und flexibel steuern, was sie honorieren möchten", erklärte Björn Christ, Vergütungsexperte der Wirtschaftskanzlei GSK Stockmann, in einem Webinar der ZIA Akademie zu regulatorischen Anforderungen an Boni, Prämien & Co.

Und honorieren wollen und sollen die börsennotierten Arbeitgeber heute nicht nur das Erreichen finanzieller Ziele (Aktienkurs, bereinigter Gewinn etc.), sondern auch nicht-finanzielle Ziele, die nicht weniger wichtig für nachhaltigen Erfolg sind. Und dazu zählen ESG-Motive: Investments in nachhaltige Gebäude und Klimaschutz im Bestand (CO2-Reduktion, schonender Ressourcenverbrauch etc.), Übernahme sozialer Verantwortung (z.B. durch den Bau von Sozial- oder geförderten Wohnungen), gutes Führungsverhalten, gleiche Vergütung für gleichwertige Arbeit, Diversität auf Führungsebenen, Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit und die Wahrung der Menschenrechte in der Baustoff-Lieferkette ... Der ESG-Kriterien sind viele denkbar. Denn einen einheitlichen Rahmen geben weder der europäische noch der deutsche Gesetzgeber vor.

Komplett freiwillig haben die AGs allerdings nicht gehandelt: Das Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie der EU, kurz ARUG II, hat mit sanftem Druck nachgeholfen. Und so finden sich in den Geschäftsberichten auch vieler deutscher Wohn- und Gewerbeimmobilien-AGs, teils minutiös aufgedröselt, ESG-Aspekte in den Modellen der Vorstandsvergütung.

Bei Hamborner Reit z.B. schaut der Aufsichtsrat zunächst, inwieweit der FFO je Aktie und die Vermietungsquote die gesteckten Erwartungen erreicht haben. Je nach Zielerreichungsgrad, der zwischen 0% und 150% liegen kann, fließen beide Aspekte zu 60% bzw. 40% gewichtet in die kurzfristige variable Vergütung ein. Abschließend wird der Betrag mit einem Faktor zwischen 0,8 und 1,2 multipliziert; je nachdem, wie die beiden amtierenden Vorstände Niclas Karoff (Vorsitzender) und Hans Richard Schmitz die ESG-Ziele sowie individuelle und gemeinsame Ziele – Portfoliostrategie, Asset-Management, Investor Relations etc. – erreicht haben.

Die weit gefächerten ESG-Vorhaben umfassen bei Hamborner die Flexibilisierung der Arbeitsmodelle, Abschlüsse grüner Mietverträge oder eben die Ökobilanz des Portfolios und die Verringerung der CO2-Emissionen im selbigen. Wie hoch der Anteil der ESG-Ziele am Multiplikator genau ausfällt, kann Christoph Heitmann, Head of Investor & Public Relations beim Duisburger Reit, nicht sagen. "Aber seien Sie sicher, dass die ESG-Ziele dabei in der Regel einen ebenso hohen Anteil haben wie die übrigen Ziele."

"Der ESG-Anteil darf kein Feigenblatt sein"

Eine Untergrenze für die Gewichtung von ESG-Zielen sieht die Regulatorik nicht vor. Anwalt Christ stellt aber klar: "Das muss angemessen sein. Wenn Nachhaltigkeitsziele z.B. nur 0,5% ausmachen, wäre das ganz sicher nicht mehr angemessen. Vergütung ist vielleicht nur einer von vielen Punkten, wie ESG in einem Unternehmen implementiert wird, aber eben ein ganz zentraler Hebel. Das darf kein Feigeblatt sein."

Zurück zum Beispiel Hamborner: Summa summarum hat Karoff für 2020 das Optimum rausgeholt: Seinen Modifier sah der Aufsichtsrat an der Obergrenze von 1,2. Schmitz landete mit 1,15 knapp darunter. Auf der zweiten Führungsebene werden – je nachdem, welche Themen aus dem umfangreichen ESG-Programm gerade anstehen, ebenfalls "individuelle Ziele für einzelne involvierte Abteilungsleiter formuliert", erklärt Heitmann.

Was im Einzelnen unter dem Begriff ESG subsumiert werden kann und was nicht – dazu gehen die Meinungen mitunter auseinander. Einheitliche Vorgaben gibt es nämlich nicht, weder für die Assetklasse Immobilien noch für Immobilienunternehmen als solche. Das Fehlen von Standards ist jedoch nicht mit Beliebigkeit gleichzusetzen. "Die Bafin ist sensibilisiert für Greenwashing", sagt Christs GSK-Kollegin Lisa Watermann. Der Stempel altersgerecht beispielsweise allein reiche nicht, um ein Wohnungsprodukt als ESG-konform zu deklarieren.

Es sei aber nicht so, betont Watermann, dass Unternehmen versuchen würden, sich billig einen grünen Anstrich zu verleihen. Vielmehr befinde sich die Finanzindustrie in einem waschechten Transformationsprozess: "Besonders diejenigen Kapitalverwaltungsgesellschaften, die erst anfangen, sich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen, müssen Lernschleifen drehen. Das ist eine der Riesenherausforderungen für unsere Mandanten, dass es hier keine einheitlichen und insofern verbindlichen Standards gibt."

Nachhaltigkeitsaspekte spielen aber nicht nur in den Zielvereinbarungen von Führungskräften börsennotierter Konzerne oder regulierter Finanzdienstleister eine immer größere Rolle. Auch jenseits von immer strengeren gesetzlichen Vorgaben wächst das Bewusstsein dafür, dass ESG-Ziele in den Vergütungssystemen verankert werden müssen, um den Erwartungen von Kunden und der Öffentlichkeit gerecht zu werden. Und während "altersgerechte" Wohnungen – ohne weitergehende Konkretisierungen – vor den strengen Augen der Bafin eher nicht bestehen, sähe es mit Sozialwohnungen wahrscheinlich anders aus. Die Schaffung sozialen Wohnraums hätten sich, weiß Watermann, bisher jedoch vor allem solche Wohnungsbauunternehmen auf die Fahnen geschrieben, hinter denen Investorengruppen stehen, die das Gemeinwohl besonders im Blick haben.

Belohnung auch unter der Vorstandsebene

Wer den großen Wurf scheut, kann sich dem Thema in kleinen Schritten nähern und seiner Belegschaft niederschwellige Angebote machen: "Um das Bewusstsein für die Bedeutung von nachhaltigem Handeln zu vergrößern, kann auch die Durchführung bzw. Teilnahme an Schulungen zum Thema ESG als vergütungsrelevantes Ziel vereinbart werden", schlägt Christ vor. Dabei sollten Führungskräfte dafür belohnt werden, dass sie entsprechende Konzepte erarbeiten und umsetzen, und die übrigen Mitarbeiter dafür, dass sie an solchen Workshops teilnehmen.

Denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: "Vor dem Druck der Investoren gibt es kein Entkommen", mahnt Watermann. Heute ist es vielleicht noch dem Zufall überlassen, ob sich bei einem mittelständischen Projektentwickler jemand zum ESG-Beauftragten erklärt. Doch langfristig dürfen Entwickler "keine Steine verbauen, die durch Kinderarbeit in Indien entstanden sind. Am Ende soll die Gebäude ja ein Investor kaufen wollen", spitzt es die Finanzmarktexpertin zu. Eine Motivationsspritze in Gestalt eines ESG-Bonus für den Geschäftsführer – oder, wenn nötig, eines Malus – könnte Wunder wirken.


Harald Thomeczek

Dreso startet eigenes ESG-Immobilienfondsgeschäft

Dreso-Vorstandssprecher Steffen Szeidl will mit Real Blue ESG-Fonds für Institutionelle auflegen.

Dreso-Vorstandssprecher Steffen Szeidl will mit Real Blue ESG-Fonds für Institutionelle auflegen.

Quelle: Drees & Sommer SE, Urheber: Leif-Hendrik Piechowski

Karriere 27.07.2021
Der Berater und Baudienstleister Drees & Sommer (Dreso), Stuttgart, will zukünftig auch selbst Immobilienfonds anbieten. Dafür wurde eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) ... 

Der Berater und Baudienstleister Drees & Sommer (Dreso), Stuttgart, will zukünftig auch selbst Immobilienfonds anbieten. Dafür wurde eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) mit den Ex-Vorständen der Stuttgarter AIF Partner AG aufgesetzt.

Mit der Fondsgesellschaft Real Blue wolle Dreso seinen institutionellen Kunden eine "unabhängige Plattform und spannende Alternative im Bereich nachhaltige Kapitalanlagestrategien in Immobilien" bieten, sagt Dreso-Vorstandssprecher Steffen Szeidl. Die Genehmigung der Finanzaufsicht BaFin hat Real Blue bereits erhalten.

Als Geschäftsführer wurden die beiden Dreso-Associate-Partner Robert Göötz und Michael Eisenmann bestellt. Beide bildeten bis Anfang 2020 den Vorstand der ebenfalls in Stuttgart ansässigen AIF Kapitalverwaltungs-AG: Göötz als Vorsitzender und verantwortlich für Risikomanagement, Eisenmann für Konzeption und Portfoliomanagement. Ihre Fondsexpertise wird nun mit der Nachhaltigkeitskompetenz der Berater und Projektmamager von Dreso kombiniert.

Seniorenwohnen macht den Anfang

Für Real Blue sollen sie sich auf Fonds nach Artikel 8 (ESG Integration) und 9 (ESG Impact) der Offenlegungsverordnung konzentrieren. "Das Kerngeschäft runden wir mit einem nachhaltigen Asset-Management zur Bestandsoptimierung, auch für Altbestände, ab", so Göötz. Gestartet wird mit seniorengerechtem Wohnen. Das Konzept sieht den Aufbau eines offenen Spezialfonds mit einem Immmobilienportfolio im Wert von 200 Mio. Euro vor. In Vorbereitung/Planung sind außerdem Strategien in den Bereichen klassisches Wohnen und Logistik.

Monika Leykam

Projektentwickler Assiduus will ab 2022 auch Fonds auflegen

Karriere 07.07.2021

Schäfer und Skornicka sind die Chefs der Tishman-KVG

Köpfe 21.09.2018
Harald Thomeczek