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Die fünf meistgelesenen Personalien 2016

Hire and Fire 2016.

Hire and Fire 2016.

Bild: Pixabay

Köpfe 25.12.2016
Personalmeldungen stehen meist nicht auf den obersten Plätzen der meistgeklickten Nachrichten. Aber ein Bericht sprengte im Frühjahr die Charts: Rainer Zitelmann tritt bei RTL als erster ... 

Personalmeldungen stehen meist nicht auf den obersten Plätzen der meistgeklickten Nachrichten. Aber ein Bericht sprengte im Frühjahr die Charts: Rainer Zitelmann tritt bei RTL als erster Senior-Bachelor an, war dort zu lesen. „Der Bachelor" ist ein Fernsehformat und die Meldung der Aprilscherz 2016 der IZ. Alle andere Firmenwechsel dagegen waren echt.

Mit einigem Abstand auf Platz 2 folgt eine Personaländerung bei Patrizia - Matthias Moser geht, ein CIO kommt. Moser muss nach sechs Jahren seinen Sessel räumen und scheidet aus der Geschäftsführung von Patrizia Alternative Investments aus. Anscheinend gab es Differenzen über unterschiedliche Strategien zwischen ihm und dem Konzern. Als Nachfolger wurde Oliver Kolle bestellt.

Auf dem 3. Platz der Klickcharts liegt die Verdreifachung der RFR-Führungsriege. Zur Erinnerung: Im Sommer geht Oliver Zimper zu RFR Management und ist dort zusammen mit Steffen Ricken in der Geschäftsführung. Das Dreigestirn vervollständigt Alexander Koblischek, der die Gesamtverantwortung für RFR in Deutschland trägt.

Auf den Plätzen danach: Lutz Diederichs verließ die Unicredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) im Sommer, wo er Immobilien- und Firmenkundenvorstand war. Diederichs kam 1990 zur HVB. Seit Anfang 2013 war er dort Vorstandsmitglied. Bernhard Berg dagegen verabschiedet sich nach nur 19 Monaten bei Hannover Leasing und heuert bei Corpus Sireo an. Dort ist er seit Juni 2016 Sprecher der Geschäftsführung der Corpus Sireo Holding und CEO des Unternehmens.

IZ

Kohle, Karriere, Kita - was Unternehmen zu Wunscharbeitgebern macht

Die Jobwall auf dem IZ-Karriereforum 2016 im Juni in Frankfurt konnte sich über mangelnde Aufmerksamkeit nicht beschweren.

Die Jobwall auf dem IZ-Karriereforum 2016 im Juni in Frankfurt konnte sich über mangelnde Aufmerksamkeit nicht beschweren.

Bild: Melanie Bauer

Karriere 21.07.2016
Work-Life-Balance spielt für Immobiliennachwuchskräfte bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber keine Rolle, das Gehalt ist von untergeordneter Bedeutung. Im Zentrum der ... 

Work-Life-Balance spielt für Immobiliennachwuchskräfte bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber keine Rolle, das Gehalt ist von untergeordneter Bedeutung. Im Zentrum der Überlegungen steht das Tätigkeitsfeld, auf dem sich der- oder diejenige in den kommenden Jahren tummeln wird.

JLL, Corpus Sireo, Drees & Sommer: So heißen die drei Top-Arbeitgeber für Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge, wie sich bei der diesjährigen Umfrage im Rahmen der Joboffensive für die Immobilienwirschaft der Immobilien Zeitung herauskristallisierte. Insgesamt beteiligten sich 588 Studenten von 35 Universitäten, 44 Fachhochschulen, dreizehn Berufsakademien und Dualen Hochschulen sowie zehn Weiterbildungseinrichtungen an dieser Befragung. Davon gaben 312 Teilnehmende oder 53% mindestens einen Top-Arbeitgeber an. Etwas weniger als der Hälfte (271) fiel noch ein zweiter Name ein, und nur jeder Dritte (191) konnte drei Namen aufzählen.

Insgesamt fielen bei der Frage nach dem Wunscharbeitgeber in diesem Jahr nicht weniger als 245 verschiedene Namen. Um ihre Wahl zu begründen, konnten die Studierenden aus einem vorgegebenen Pool von zwölf Aspekten bis zu drei Kriterien pro Arbeitgeber als entscheidend benennen oder selbst andere Kriterien auflisten.

Das Ranking der zwölf vorgegebenen Kriterien der Arbeitgeberwahl ist exakt identisch mit dem Ergebnis aus dem Vorjahr: Dass das Tätigkeitsfeld mit den eigenen Wünschen übereinstimmen sollten, liegt bei Studenten, die sich für einen immobilienspezifischen Studiengang und nicht etwa ein allgemeines betriebswirtschaftliches Studium entschieden haben, allerdings auch nahe. Fast 60% machten hier ihr Kreuzchen.

Besonders interessant ist jedoch folgendes Detail: Schaut man sich nur die jeweils Erstplatzierten an, bekommt das passende Tätigkeitsfeld ein noch höheres Gewicht (66%). Bei den zweit- und drittplatzierten Wunscharbeitgebern verliert dieses Kriterium merklich an Gewicht (58% bzw. 52%). Dafür gewinnen andere Aspekte an Bedeutung: Der schnöde Mammon, bei der Wahl des ganz persönlichen Top-Arbeitgebers Nummer eins nur für 17% ein wichtiges Auswahlkriterium, ist bei der Wahl des drittliebsten künftigen Arbeitgebers schon für fast jeden Vierten von Belang. Wer bei seinem Tagewerk Abstriche machen muss, will wenigstens ordentlich Asche verdienen, heißt das in der Zusammenschau wohl.

Eine gute Nachricht für alle Unternehmen, die Studierenden fleißig Praktika oder Werkstudentenplätze anbieten oder die Möglichkeit geben, bei ihnen die Abschlussarbeit zu schreiben, lautet: Studierende, die ein Unternehmen bereits von innen kennen, zieht es stärker zu diesen hin. Bereits persönlich Bekanntschaft mit einer Firma gemacht zu haben, ist im Kriterien-Ranking der erstplatzierten Arbeitgeber für jeden vierten Studierenden ein Kriterium. Bei den Arbeitgebern zweiter bzw. dritter Wahl wird das nur von jedem zehnten Studierenden als entscheidender Aspekt aufgeführt.

Investitionen ins Employer Branding, so lautet eine weitere Erkenntnis der Umfrage, lohnen sich. Während ein positives Image des Unternehmens bzw. der Marke im Allgemeinen bei den Erstnennungen nur für 28% der vergebenen Stimmen steht, machen bei den Zweitnennungen 41% der Studierenden ihre Wahl vom Unternehmensimage und der Marke abhängig. Ähnlich sieht es beim positiven Image als Arbeitgeber aus: Nur 16,5% derjenigen, die einen Top-Wunscharbeitgeber nannten, legen darauf Wert. Aber immerhin für 23% von denen, die einen dritten Platz vergeben haben, ist das Arbeitgeberimage ein Thema. Wenn man schon nicht beim Favoriten landen kann und sich nach einer Alternative umschauen muss, kommt der Ruf eines Arbeitgebers stärker zum Tragen; so könnte man dies interpretieren.

Die Top-Arbeitgeber üben auf teils sehr unterschiedliche Weise Anziehungskraft auf Studierende aus. So spielt das Kriterium Tätigkeitsfeld für diejenigen, die beim Top-Arbeitgeber Nummer eins, JLL, ihren Berufsleben starten wollen, eine im Vergleich mit den anderen Top 15 eher untergeordnete Rolle. Die größte Zugkraft haben bei JLL die Karriereperspektiven, gefolgt vom positiven Image des Unternehmens bzw. der Marke im Allgemeinen und der Internationalität des Immobilienberatungsunternehmens, das in mehr als 80 Ländern weltweit tätig ist.

Während bei neun von 15 Top-Arbeitgebern der Tätigkeitsbereich den Ausschlag gibt, sind die Karriereperspektiven für die Studenten außer bei JLL auch bei ECE (61%) und BNP (52%) am verlockendsten. Die Unternehmensgröße findet sich unter den Top Ten nur bei Bilfinger unter den drei am meisten geschätzten Eigenschaften. Erweitert man den Kreis der Betrachtung auf die Top 15, ist die schiere Größe auch bei denjenigen, die zu Hochtief wollen, ein entscheidendes Kriterium für ihr Votum.

Finanzielle Aspekte finden sich dagegen kaum unter den wichtigsten Kriterien. Nur bei Anhängern von ECE und der Fondsgesellschaft Union Investment spielen sie eine Rolle. Gute Verdienstmöglichkeiten werden Unternehmensberatern zugeschrieben: So muss man es wohl verstehen, wenn 62% derjenigen, die gern bei Ernst & Young ihren Start in die Arbeitswelt hinlegen wollen, das Salär als Hauptkriterium für ihre Entscheidung angeben.

Die Studierenden, die Ernst & Young (EY) ihre Stimme geben, haben zum Berufseinstieg auch mit die höchsten Gehaltserwartungen: Während JLL-Anhänger im Schnitt zum Berufsstart "nur" rund 43.800 Euro als Einstiegsgehalt erwarten - das ist von allen Top 15 der niedrigste Durchschnittswert -, rechnen EY-Jünger mit 48.200 Euro. Getoppt werden sie unter den Top 15 nur von denen, die zu Union Investment wollen: Diese sehen sich als Einsteiger mit einem Bruttojahresgehalt von knapp 51.100 Euro nach Hause gehen. Diese Zahlen ergeben sich, wenn man die Gehaltsforderungen an den künftigen Arbeitgeber, die die Studierenden bei der Umfrage unabhängig von der Frage nach den Wunscharbeitgebern anmerken konnten, mit dem Kriterium Wunscharbeitgeber kreuzt.

Unter den zwölf vorgegebenen Aspekten der Arbeitgeberwahl landet die Vergütung lediglich auf Platz sieben. Nur in einem von fünf Fällen (19,4%) ist es bei der Nennung eines Wunscharbeitgebers (mit-)entscheidend. Das positive Image als Arbeitgeber (18,2%) wiegt fast genauso schwer, und das positive Image des Unternehmens im Allgemeinen (34%) wird annähernd doppelt so stark gewichtet.

Die relative Bedeutungslosigkeit der Vergütung überrascht deshalb, weil in der Umfrage auch ganz allgemein nach der Bedeutung bestimmter Aspekte bei der Arbeitgeberwahl gefragt wurde. Hier waren 21 mögliche Einflussfaktoren vorgegeben, deren Bedeutung gewichtet werden sollte. Das Ergebnis: Die Höhe des Gehalts ist zwar auch unabhängig von bestimmten Arbeitgebern nicht allesentscheidend, landet aber unter den zur Wahl gestellten Kriterien im Spitzenfeld, auf Platz vier. Bedeutet diese Diskrepanz, dass auf ein paar Prozent Gehalt bereitwilliger verzichtet, wer bei seinem Lieblingsunternehmen einsteigen darf? Oder aber setzen Studenten voraus, dass große Namen gut zahlen bzw. wählen sie diejenigen Unternehmen, von denen sie dies wissen, (auch) deshalb zu ihrem Wunscharbeitgeber?

Auffällig ist auch diese Diskrepanz: Die Sicherheit des Arbeitsplatzes landet im allgemeinen Kriterien-Ranking ebenfalls recht weit oben, nämlich auf Platz sechs. Für die Wahl eines bestimmten Wunscharbeitgebers ist ein sicherer Arbeitsplatz hingegen praktisch überhaupt nicht relevant. Möglicherweise deshalb, weil bei namhaften Arbeitgebern von vornherein auch unterstellt wird, dass ein Arbeitsplatz dort sicher ist.

Harald Thomeczek

Wie Studenten bei den Top-Arbeitgebern landen können

Izabela Danner, Personalchefin von JLL.

Izabela Danner, Personalchefin von JLL.

Bild: Melanie Bauer

Karriere 14.07.2016
JLL, Corpus Sireo, Drees & Sommer: Das sind 2016 die drei beliebtesten Arbeitgeber bei Studenten, die in die Immobilienwirtschaft wollen. Doch wollen diese Arbeitgeber umgekehrt auch ... 

JLL, Corpus Sireo, Drees & Sommer: Das sind 2016 die drei beliebtesten Arbeitgeber bei Studenten, die in die Immobilienwirtschaft wollen. Doch wollen diese Arbeitgeber umgekehrt auch Berufseinsteiger einstellen? Und, wenn ja, was für Studenten oder Absolventen suchen sie und für welche Jobs? Last but not least: Welche Einstiegsmöglichkeiten bieten die Arbeitgeber?

Der Wege, bei einem Unternehmen anzudocken, sind viele: Praktikum, Werkstudententätigkeit, duales Studium, Direkteinstieg, Trainee-Programm. Doch nicht überall ist alles möglich, und der Zuschnitt z.B. von Trainee-Programmen unterscheidet sich von Arbeitgeber zu Arbeitgeber. Drum prüfe auch, wer sich auf Zeit nur bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet, möchte man da mit Schiller ausrufen. Denn: "Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang", heißt es bekanntlich in seinem Gedicht "Das Lied von der Glocke".

Bei JLL, 2016 das fünfte Jahr in Folge Sieger im IZ-Arbeitgeberranking, ist laut Personalchefin Izabela Danner "der Direkteinstieg die gängige Variante". Das in mehr als 80 Ländern aktive Unternehmen ist in Deutschland in den Geschäftsfeldern Investment, Vermietung, Immobilienbewertung, Immobilienfinanzierung, Immobilien-Asset-Management, Corporate Real Estate Management, Shopping Center Services, Projektmanagement und Innenausbau tätig.

Wer bei JLL landen will, sollte eine betriebs-, immobilienwirtschaftliche, technische (Architektur, Ingenieurwesen, IT und Datenmanagement) oder juristische Qualifikation mitbringen. Was den Abschluss angeht, "beschäftigen wir sowohl Bachelor- als auch Masterstudenten, wobei unser Fokus auf Master liegt", sagt Danner. Auch Soft Skills sind gefragt, insbesondere in der Tätigkeit als Makler:"Bei JLL macht man nicht als Einzelkämpfer, sondern immer im Team Geschäft. Infos und Daten werden geteilt, es gibt nicht ‚deinen‘ und ‚meinen' Kunden, sondern nur JLL-Kunden", stellt Danner klar.

Im laufenden Jahr wird JLL im gesamten Kalenderjahr voraussichtlich rund 250 Mitarbeiter eingestellt haben. Davon wird rund ein Viertel Berufseinsteiger sein. In der zweiten Jahreshälfte 2016 sind noch etwa zehn bis 15 Stellen mit Einsteigern zu besetzen. Derzeit werden vor allem für die Bereiche Innenausbau, Projektentwicklung und -management, Bewertung sowie Vermietung und Investment Kandidaten gesucht.

Dass der Direkteinstieg bei JLL die übliche Form des Einstiegs ist, heißt nicht, dass es nicht auch anders geht: Neun bis zwölf Trainees fangen pro Jahr bei JLL in Deutschland an. "Das Trainee-Programm ist für diejenigen gedacht, die noch nicht genau wissen, wo sie hinwollen", erklärt Danner. Die JLL-Trainees hierzulande starten immer im Juni. Die nächste Ausschreibungsrunde beginnt Ende 2016/Anfang 2017. In diesem Jahr hat JLL auch Trainees in Hamburg, München und Berlin eingestellt, nicht mehr nur in Frankfurt. Auch 2017 sollen an diesen Standorten Plätze angeboten werden. Das Trainee-Programm von JLL dauert nicht länger als zwölf Monate. Die Trainees sind in dieser Zeit jeweils drei Monate in vier verschiedenen Abteilungen unterwegs.

Beim diesjährigen Zweiten im IZ-Arbeitgeberranking, Corpus Sireo, kann der Branchennachwuchs erste praktische Erfahrung über ein Schülerpraktikum, ein studentisches Praktikum, als studentische Aushilfe oder über eine Abschlussarbeit sammeln. Der Berufseinstieg läuft hier in aller Regel über ein Trainee-Programm, der Direkteinstieg ist für Berufsanfänger bei Corpus Sireo hingegen eher die Ausnahme.

Corpus Sireo sucht derzeit sowohl Trainees als auch duale Studenten, die während ihres Ausbildungsprogramms in verschiedenen Unternehmensbereichen eingesetzt werden können. "Die Einsätze finden oft in den Bereichen Acquisition, Asset Management, Development, Letting und Sales statt", sagt Iris Schönbeck, Director Human Resources. Das duale Studium auf Bachelor oder Master biete Corpus Sireo regelmäßig an allen Standorten an.

Bewerber für das Traineeprogramm von Corpus Sireo sollten ein Bachelor- oder Masterstudium in den Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaft oder Immobilienwirtschaft/-management und erste praktische Eindrücke mitbringen. Wer nach einem abgeschlossenen Studium in einer dieser Fachrichtungen als Trainee bei Corpus Sireo angeheuert hat, durchläuft in 15 Monaten fünf Stationen.

"Die fünfte Station bleibt in der Regel offen und dient bereits als Einstieg zur Übernahme nach Beendigung des Programms", erläutert Schönbeck. Voraussichtlich ab Mitte 2017 haben Trainees auch die Möglichkeit, ins Property-Management reinzuschnuppern. Dieser Bereich wird bei Corpus Sireo gerade aufgebaut und soll dann auch als Station im Trainee-Programm angeboten werden.

Auf die jeweils besten Trainees wartet als Auszeichnung ein Einsatz bei Swiss Life Asset Manager (Slam), dem Eigentümer von Corpus Sireo. Wer sich mit "hervorragenden Leistungen und Engagement" hervorgetan habe, könne für weitere drei Monate bei SLAM in Zürich und künftig auch in Frankreich eingesetzt werden.

Für das Jahr 2016 hat Corpus Sireo aktuell noch drei Traineestellen zu besetzen. Auch für 2017 sucht man bereits Trainees, ebenso duale Masterstudenten für das Sommersemester 2017, die sich für ein Studium mit vertiefter Praxis in Kooperation mit der Hochschule Aschaffenburg interessieren. "Wir verfügen hier über insgesamt ca. 15 Stellen pro Jahr", berichtet Schönbeck.

JLL testet neuerdings auch die Variante duales Studium. "Wir erarbeiten dazu gerade ein Konzept", erzählt Danner. Momentan sei in einem Pilotprojekt ein knappes halbes Dutzend dualer Studenten bei JLL in Berlin an Bord, u.a. auch bei dem von JLL übernommenen, auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierten Asset-Manager Acrest. Aktiv um duale Studenten werben wolle sie derzeit aber (noch) nicht, so Danner.

Beim drittplatzierten Wunscharbeitgeber der Immobilienstudenten, dem Projektmanager und Berater Drees & Sommer, ist ein duales Studium laut Friederike Schammann-Vogel, Leiterin HR, "eher in Unterstützungsbereichen" vorgesehen, weniger in den Kerngeschäftsfeldern Projektmanagement, Engineering oder Consulting. "Hier sind Einsteiger, die ein duales Studium absolviert haben, bei uns eher die Ausnahme. Wer für uns arbeiten will, muss fachliches Rüstzeug mitbringen und einen Fuß im Bauwesen haben. Darum haben wir so viele Akademiker an Bord", erläutert Schammann-Vogel.

Ein Trainee-Programm im Sinne einer befristeten Anstellung, an deren Ende über eine Weiterbeschäftigung entschieden wird, bietet Drees & Sommer nicht an, sondern nur unbefristete Anstellungen "mit einem intensiven hausinternen Ausbildungsplan". Ins kalte Wasser geworfen werden Frischlinge also nicht, versichert die Personalchefin: "Wenn wir uns für jemanden entschieden haben, erhält er oder sie in allen Leistungsbereichen eine zweijährige systematische Weiterbildung mit Vorlesungen, Seminaren, Mentoring etc. von unseren Experten." Ein Einstieg ist nicht nur in der Projektsteuerung, dem mit Abstand bedeutendsten Geschäftszweig, sondern in allen Bereichen möglich.

Um bei Drees & Sommer im Projektmanagement zu arbeiten, sollte man möglichst Studiengänge wie Bauingenieurwesen oder Wirtschaftsingenieurwesen mit einer Spezialisierung in Bau- oder Immobilienwirtschaft absolviert haben. Für den Bereich Engineering werden technisch geprägte Köpfe gesucht, etwa Versorgungstechniker, Bauphysiker, Elektrotechniker oder Maschinenbauer. Vor allem in den beratenden Geschäftsbereichen sind vermeintlich weiche Kompetenzen sehr wichtig, Fachwissen allein reicht nicht: "Im Projektmanagement spielen soziale Kompetenzen eine große Rolle, weil wir dort nah am Kunden sind. Bei einem Bauvorhaben muss man die Belange und die Sichtweise des Kunden erkennen und verstehen lernen", so Schammann-Vogel. Wie man Wissen und Handeln verbindet, wird in der hauseigenen Academy von Drees & Sommer in Form von Soft-Skills-Präsenzschulungen gelehrt. Wer ins Projektmanagement strebt, dem sollte zudem klar sein, dass er sich nicht auf einen Schreibtischjob einlässt: "Die Kollegen pendeln immer zwischen dem Kunden, der Baustelle und dem eigenen Büro hin und her."

Wer bei Drees & Sommer anfangen will, sollte auch Sprachkenntnisse mitbringen oder aufbauen,: "Wir suchen Leute, die auch flexibel international für uns arbeiten wollen." Drees & Sommer hat bei Bauvorhaben an 40 Standorten weltweit seine Finger im Spiel, u.a. auch in China oder Saudi-Arabien.

Bachelor-Studenten sind bei Drees & Sommer grundsätzlich ebenso willkommen wie Master-Absolventen, aber: "Wir honorieren es, wenn jemand einen Master-Abschluss mitbringt, und wir honorieren es auch, wenn er schon internationale Erfahrungen gesammelt hat - und es sind eben meist Master-Studenten, die mehr gesehen haben und mehr und vielfältigere Erfahrungen mitbringen", so Schammann-Vogel.

Ende 2016 wird sie insgesamt rund 100 Absolventen neu eingestellt haben. "Viele davon sind schon vorher als Studenten und/oder Praktikanten bei uns gewesen. Es ist bei uns gute Tradition, Mitarbeiter aus diesem Pool zu übernehmen." Über das Jahr verteilt arbeiten rund 600 Praktikanten und Studenten bei Drees & Sommer. Im Augenblick sind es insgesamt rund 250, davon etwa 200 in Deutschland.

Harald Thomeczek

JLL ist der Top-Arbeitgeber 2016

Izabela Danner, Personalchefin von JLL, bejubelt - hier in einer Fotomontage - den fünften Titel als Top-Arbeitgeber.

Izabela Danner, Personalchefin von JLL, bejubelt - hier in einer Fotomontage - den fünften Titel als Top-Arbeitgeber.

Bild: Ljupco Smokovski/Fotolia.com, Montage: IZ

Karriere 13.07.2016
Selbst dem FC Bayern ist es in 53 Jahren Fußballbundesliga nicht gelungen, fünf Titel in Folge einzufahren. JLL hat das nun geschafft: Im achten IZ-Arbeitgeberranking hat der ... 

Selbst dem FC Bayern ist es in 53 Jahren Fußballbundesliga nicht gelungen, fünf Titel in Folge einzufahren. JLL hat das nun geschafft: Im achten IZ-Arbeitgeberranking hat der Immobilienberater 2016 zum fünften Mal in Serie den Titel als begehrtester Wunscharbeitgeber von Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge abgeräumt.

Exakt 588 Studierende nahmen im Frühjahr 2016 an der Befragung im Rahmen der Joboffensive der Immobilien Zeitung (IZ) teil. Wie in den Vorjahren seit 2009 wurden sie dabei u.a. auch danach gefragt, für welches immobilienwirtschaftliche Unternehmen sie am liebsten nach dem Abschluss ihres Studiums arbeiten würden. Bei der Beantwortung dieser Frage konnten sie bis zu drei Wunscharbeitgeber nennen, und zwar sortiert nach Präferenz (eine Gleichgewichtung zweier oder mehrerer Namen war nicht möglich). Diese Frage war offen, es wurden keine möglichen Wunscharbeitgeber im Fragebogen vorgegeben. Insofern ist das Arbeitgeberranking auch ein Spiegel des Bekanntheitsgrads der einzelnen genannten (Immobilien-) Unternehmen.

Von den 588 Befragten haben 312 Teilnehmer oder 53% mindestens einen Wunscharbeitgeber genannt. Fast die Hälfte, rund 47%, nannte gar keinen Wunscharbeitgeber. Unterm Strich verteidigte JLL, seit 2012 durchgängig ganz oben auf dem Treppchen, seinen Titel als Top-Arbeitgeber souverän, baute seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten sogar deutlich aus. Der Makler/Immobilienberater kam auf eine Gesamtpunktzahl von 190. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahr (+93%), als JLL 98 Punkte für den Titel reichten. Die Zahl der Umfrageteilnehmer und auch die Zahl der insgesamt vergebenen Punkte hat 2016 im Vorjahresvergleich zwar auch deutlich zugelegt, aber jeweils nur weniger als halb so stark wie die Punktzahl von JLL (+38%). Die Steigerung des Serien-Champions ist also bei Weitem nicht nur mit dem größeren Teilnehmerfeld zu erklären.

Corpus Sireo auf Platz 2

Die Silbermedaille geht in diesem Jahr an Corpus Sireo. Der Asset- und Fondsmanager, Projektentwickler und Makler fuhr 109 Punkte ein. Damit ist auch Corpus Sireo überproportional stark gewachsen: Im vergangenen Jahr erhielt das Unternehmen 69 Punkte, die Steigerungsrate in diesem Jahr beträgt also satte 58%. 2015 hatte sich Corpus Sireo noch mit dem dritten Platz hinter Bilfinger begnügen müssen.

Zu den Gewinnern des diesjährigen Arbeitgeberrankings gehört auch Drees & Sommer. Der Projektsteuerer steht seit dem ersten IZ-Arbeitgeberranking 2009 immer in den Top 10. In diesem Jahr gelang erstmals der Sprung unter die Top 3. Landete Drees & Sommer 2015 mit 47 Zählern noch auf Platz sechs, sicherte man sich diesmal mit 81 Punkten (72% mehr als im Vorjahr!) Rang drei.

Das Tätigkeitsfeld ist entscheidend bei der Arbeitgeberwahl

Um die Wahl ihres Wunscharbeitgebers zu begründen, konnten die Studierenden aus zwölf vorgegebenen Aspekten pro genanntem Arbeitgeber bis zu drei Kriterien als entscheidend benennen oder frei andere Kriterien auflisten. Die größte Rolle spielt für die Studierenden demnach, dass das Tätigkeitsfeld mit den eigenen Wünschen übereinstimmt. Fast 60% der Teilnehmer machten hier ihr Kreuzchen. Die Karriereperspektiven, die ein Unternehmen eröffnet, sind der zweitwichtigste Aspekt bei der Arbeitgeberwahl (41%). Das positive Image eines Unternehmens bzw. der Marke im Allgemeinen (34%) wurde von den Studierenden am dritthäufigsten als Antwort angegeben.

Die Anziehungskraft der Unternehmen speist sich aus durchaus unterschiedlichen - vermuteten oder tatsächlichen - Eigenschaften (siehe "Die Top-10-Arbeitgeber" auf dieser Seite). So landet bei JLL das Tätigkeitsfeld im Ranking der wichtigsten Aspekte nur auf Platz vier, während es bei sieben Top-Ten-Platzierten (Corpus Sireo und Drees & Sommer sowie CBRE, Patrizia, Bilfinger, Union Investment und Beos) das allerwichtigste Kriterium für die Studenten ist und bei ECE und BNP zumindest zu den drei wichtigsten Aspekten gehört.

Die größte Zugkraft haben bei JLL die Karriereperspektiven. Mehr als die Hälfte (52%) derer, die JLL als Wunscharbeitgeber aufführen, fühlen sich davon angezogen. Interessant ist das auch deshalb, weil 2015 nur knapp 38% derer, die damals für JLL votiert haben, dieses Kriterium zur Begründung ihrer Entscheidung anführten. "Super! Das freut mich riesig", sagt Izabela Danner, Head of Human Resources im Management Board Germany von JLL in Deutschland. "Ich habe nicht verstanden, warum wir im vergangenen Jahr in diesem Punkt so schwach abgeschnitten haben. Daran haben wir gearbeitet."

Gewinner sind im Nachwuchsmarketing aktiv

So nimmt JLL laut Danner allein an acht Hochschulmessen im Jahr teil. Auch das Management Board zeigt bei solchen Gelegenheiten Präsenz: "Timo Tschammler war dieses Jahr z.B. auf dem RICS Hochschultag", der im Rahmen des IZ-Karriereforums 2016 in Frankfurt stattfand. JLL schickt zudem Mitarbeiter als Dozenten an Hochschulen oder organisiert Kaminabende für Talente. Schließlich bietet das Unternehmen Studierenden Plätze für freiwillige Praktika und Pflichtpraktika sowie Werkstudententätigkeiten an. Im Durchschnitt beschäftigt JLL um die 100 bis 120 Praktikanten und Studenten pro Jahr.

Während bei JLL die Karriereperspektiven das größte Pfund sind, ist die Übereinstimmung der Tätigkeitswünsche mit den Tätigkeitsbereichen, in denen ein Unternehmen aktiv ist, bei Corpus Sireo und noch mehr bei Drees & Sommer ein viel wichtigeres Kriterium für die Studierenden als beim Erstplatzierten. Während nur gut ein Drittel der JLL-Anhänger aufgrund dieser Übereinstimmung gern bei JLL anheuern würde, gilt das für mehr als die Hälfte der Corpus-Sireo-Fans (51%) und sogar für 69% von denen, die bei Drees & Sommer ihre Karriere starten wollen. Die Karriereperspektiven werden bei Corpus Sireo und Drees & Sommer dafür weniger stark gewichtet als bei JLL: Jeweils 43% der Befragten, die diesen Unternehmen ihre Stimme geben, nennen sie als Grund für ihre Wahl.

Ein positives Image wirkt magnetisch

Das positive Image zieht bei Drees & Sommer (49%) mehr als bei JLL (43%) oder Corpus Sireo (39%). Dafür hat JLL in puncto Internationalität die Nase vorn (43%): Bei Drees & Sommer spielt die Tatsache, dass das Unternehmen rund um den Erdball an Bauprojekten beteiligt ist, nur für jeden Dritten eine Rolle.

Für das Management von Corpus Sireo hat das gute Abschneiden beim Arbeitgeberranking "eine sehr hohe Bedeutung, denn es erleichtert uns das Recruiting", sagt Bernd Wieberneit, der in der Konzerngeschäftsführung u.a. den Bereich Human Resources (HR) verantwortet. Studenten nehmen Unternehmen in erster Linie ja von außen wahr, sei es als Aussteller auf Messen oder über PR- bzw. Marketingmaßnahmen. "Daher versuchen wir hier gezielt Präsenz zu zeigen und mit Studierenden im Gespräch zu bleiben, egal ob an ausgewählten Unis oder bei Branchenveranstaltungen", sagt Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo. Über verschiedenste Personalmarketingmaßnahmen habe man die Zahl der Werkstudenten, Praktikanten und dualen Studenten ausgebaut: "Denn wer könnte anderen Studenten über die Arbeit und die Menschen bei Corpus Sireo mehr verraten als die, die bei uns waren!", so Schönbeck.

Auch Drees & Sommer setzt viele Hebel in Bewegung, um Studierende auf sich aufmerksam zu machen und bei ihnen auch dann in guter Erinnerung zu bleiben, wenn sich die Wege trennen. So machen 70 Lehrbeauftragte aus den eigenen Reihen indirekt Werbung für Drees & Sommer als Arbeitgeber. Außerdem "versuchen wir, immer in Kontakt mit Studenten, die bei uns ein Praktikum gemacht oder eine Werkstudententätigkeit ausgeübt haben, zu bleiben, mitunter auch über die erste Berufsstation hinweg", sagt Friederike Schammann-Vogel, Leiterin HR bei Drees & Sommer. Die Studierenden werden zu Messen, auf denen Drees & Sommer als Aussteller dabei ist, Fachvorträgen oder Workshops eingeladen. "Und zum Geburtstag schicken wir ihnen eine handgeschriebene Glückwunschkarte", so Schammann-Vogel.

Praktikanten tragen positive Erfahrungen zurück an die Unis

Das jährliche IZ-Arbeitgeberranking bewertet sie als eine "bedeutende Außenbild-Rückmeldung einer sehr wichtigen Zielgruppe. Denn die Studenten von heute sind unsere Mitarbeiter von morgen." Das Ranking zeige, "dass die jungen Leute, die schon als Praktikanten oder Werkstudenten bei uns gearbeitet haben, bei ihren Kommilitonen positiv über uns berichten". Und wer von den heutigen Absolventen nicht sofort bei Drees & Sommer anfange, behalte das Unternehmen zumindest in positiver Erinnerung: "Eventuell für einen späteren Einstieg bei uns, oder um einmal auf Kundenseite oder in einer Kooperation mit uns zusammenzuarbeiten."

Die Studenten, die in diesem Jahr an der Abstimmung zum Top-Arbeitgeber der deutschen Immobilienwirtschaft teilgenommen haben, listen insgesamt 245 Namen auf. Die deutsche Immobilienbranche ist mittelständisch geprägt, die Bandbreite und Heterogenität an Betätigungsfeldern und die Zahl der dort aktiven Firmen sind groß, und verheißungsvolle Immobilienarbeitgeber finden sich auch unter Unternehmen, deren Kerngeschäft nichts mit Immobilien zu tun hat.

Unter den Genannten sind Einzelhandelsketten wie Rewe, Edeka oder Kaufland, Autobauer wie Audi oder Daimler, BMW oder VW, BASF, die Deutsche Bahn oder Online-Händler Zalando und Flughafenbetreiber Fraport. Mehr als eine einstellige Punktzahl erreichen 27 Unternehmen. 182 Unternehmen bekommen nur drei Punkte oder weniger.

Wohnungsunternehmen? Uninteressant für die Befragten

Auffällig ist, dass Wohnungsunternehmen auch 2016 nur sehr selten genannt werden. So kommt das erste Immobilienunternehmen im Dax 30, Vonovia, nur auf vier Zähler - was immer noch mehr ist als die drei Pünktchen, die LEG oder TAG Immobilien erhalten. Die Deutsche Wohnen taucht gar nicht auf. Der Wohnimmobilienboom, geglückte Fusionen und spektakulär gescheiterte Übernahmeversuche haben an der schwach ausgeprägten Attraktivität - oder der mangelnden Bekanntheit - der großen Wohnungsvermieter hierzulande anscheinend nichts geändert.

Das Wohnungsunternehmen mit den meisten Zählern, nämlich sechs, ist die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft. Jedenfalls, wenn man Formart als Wohnungsentwickler außen vor lässt; die Ex-Hochtief-Tochter landet mit 21 Zählern immerhin auf Platz 17. Hochtief selbst, in den ersten drei Jahren des Arbeitgeberrankings immer auf Platz eins, schneidet als 13. mit 27 Zählern nicht viel besser ab.

Umstrukturierungen schaden den Bauunternehmen

Der Abstieg von Hochtief seit 2014 dürfte nicht zuletzt auf die Übernahmeschlacht mit dem heutigen Mehrheitseigentümer, dem spanischen Baukonzern ACS, und anschließende Verkäufe von Immobilienaktivitäten zurückzuführen sein. Mit Bilfinger hat in diesem Jahr ein weiterer Baukonzern und Immobiliendienstleister, der in turbulenteres Fahrwasser geraten ist, Federn gelassen: Gewinnwarnungen, Rekordverlust und Führungswechsel haben vermutlich dazu beigetragen haben, dass die Arbeitgeberattraktivität abgenommen hat.

Studenten von 112 Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien und Dualen Hochschulen sowie Weiterbildungsinstituten haben 2016 an der IZ-Umfrage teilgenommen. Rund 70% haben sich für einen Studiengang entschieden, der den Bereichen Immobilienwirtschaft/Immobilienmanagement bzw. Bau- und Projektmanagement zuzuordnen ist.

Die Studenten sind im Schnitt 25 Jahre alt. Jeder zweite Teilnehmer schließt sein aktuelles Studium in diesem Jahr ab. Knapp die Hälfte hat bereits einen akademischen Grad, meist den Bachelor.

In acht Jahren Arbeitgeberranking haben es nur 18 Unternehmen geschafft, in die Top Ten einzuziehen. Wer das - neben den aktuellen zehn Besten - war und wie sich alle 18 Firmen über die Jahre entwickelt haben, sehen Sie im Artikel "Die Top-Arbeitgeber 2009 bis 2016".

Einen Artikel mit weiteren Details zu den Aspekten der Arbeitgeberwahl im IZ- Arbeitgeberranking 2016 lesen Sie in Ausgabe 29, die am 21. Juli 2016 erscheint.

Harald Thomeczek

Geld allein macht nicht glücklich

Bei der Wahl des Arbeitgebers werden viele Aspekte gegeneinander abgewogen.

Bei der Wahl des Arbeitgebers werden viele Aspekte gegeneinander abgewogen.

Bild: Milles Studio/fotolia.com

Karriere 02.06.2016
Die meisten Teilnehmer der IZ-Studentenumfrage 2016 sind noch zu haben. Unternehmen, die sich die Schaffenskraft von Talenten sichern wollen, sollten deren Kriterien bei der Arbeitgeberwahl ... 

Die meisten Teilnehmer der IZ-Studentenumfrage 2016 sind noch zu haben. Unternehmen, die sich die Schaffenskraft von Talenten sichern wollen, sollten deren Kriterien bei der Arbeitgeberwahl ernst nehmen. Denn Geld allein macht die Jungen nicht glücklich.

Fast drei Viertel (72%) aller 588 Studenten, die an der IZ-Umfrage 2016 im Rahmen der Joboffensive für die Immobilienwirtschaft teilgenommen haben, haben noch keine Stelle für die Zeit nach dem Studium. Bei den 447 Vollzeitstudenten liegt dieser Anteil mit rund 77% höher als bei den 94 Weiterbildungsstudenten, wobei auch hier immerhin 53% noch keinen (neuen) Job für die Zeit danach haben, und den 47 dualen Studenten (66%).

Bei der Umfrage durften allerdings auch Studierende bis vier Semester vor Abschluss mitmachen. Nicht für alle Befragten hat also bislang die Notwendigkeit bestanden, sich nach einer Anstellung für die Zeit danach umzuschauen. Doch auch der Blick auf die 296 Studierenden - gut die Hälfte aller Teilnehmer -, die noch in diesem Jahr fertig werden sollten, offenbart kein substanziell anderes Bild: Von diesen sagten immerhin weniger als 61%, dass sie noch keine Stelle für die Zeit nach dem Studium haben. Im Vorjahr lag der vergleichbare Anteil noch deutlich höher: Damals standen 75% derer, die im selben Jahr ihren Abschluss machten, noch ohne Job da.

Also lautet die gute Nachricht für die Arbeitgeber auch in diesem Jahr: Die meisten Nachwuchskräfte sind noch zu haben. Doch wie können sich Unternehmen die Arbeitskraft eines Mitarbeiters in spe sichern? Am besten, indem sie die Kriterien, die Studierende bei ihrer Arbeitgeberwahl anlegen, ernst nehmen.

Welche das sind, zeigt die IZ-Studentenbefragung ebenfalls. Unangefochten auf Platz eins liegt seit Jahr und Tag der Aspekt Aufstiegsmöglichkeiten bzw. Karriereperspektiven. Ebenfalls hoch im Kurs bei den Studenten stehen - und zwar in genau dieser Reihenfolge - Weiterbildungsangebote, die Unternehmenskultur, die Höhe des Gehalts und der Standort des Unternehmens. Wobei sich die Unternehmenskultur im Studenten-Ranking der Aspekte für die Arbeitgeberwahl in diesem Jahr noch vor das Gehalt geschoben hat und damit erstmals auf Rang drei liegt, nach Platz sechs im Vorjahr. Nachwuchskräfte, so möchte man schließen, die sich zunehmend aussuchen können, wem sie ihre Schaffenskraft leihen, können die Jobwahl verstärkt nach vermeintlich soften Faktoren ausrichten.

"Die Gen Y schaut nicht nur aufs Gehalt", weiß Tim Schomberg, im Hauptberuf Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und im Ehrenamt Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany. "Es geht ihr nicht um den letzten Euro, sondern um Pakete." Womit Schomberg zum einen variable, erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile meint, zum anderen aber auch nicht-monetäre Aspekte wie Weiterentwicklungsmöglichkeiten oder Aufstiegschancen.

Nach Erfahrung von Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo, legen Studierende bei der Auswahl des Arbeitgebers - und zwar stärker als Vorgängergenerationen - höchste Priorität darauf, "schon früh Verantwortung übernehmen und eigenständig arbeiten zu können". Dafür hat bei ihnen offenbar die Bereitschaft abgenommen, sich um der Karriere willen zu entwurzeln: "Wenn sich zum Ende eines Trainee-Programms die Frage stellt, ob wir einen Trainee übernehmen, zeigt sich häufig, dass die Jungen teilweise sehr fokussiert auf ihre Heimatregion sind", berichtet Schönbeck.

Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing von ECE, hat bislang nur selten erlebt, dass Verhandlungen zur Übernahme von Trainees an den Gehaltsvorstellungen scheitern. Angesprochen würden vor allem die Rahmenbedingungen: Welche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet man mir im Unternehmen? Welche Arbeitsbedingungen und welche Karriereperspektiven habe ich? Identifiziere ich mich mit der Unternehmenskultur?

In puncto Fortentwicklung gehen Arbeitgeber unterschiedliche Wege. Art-Invest Real Estate ist grundsätzlich bereit, Weiterbildungen zu unterstützen: "Macht z.B. ein Mitarbeiter mit Bachelor ein berufsbegleitendes Masterstudium, fördern wir so etwas durchaus finanziell und übernehmen gegebenenfalls die Studiengebühren, wenn der Mitarbeiter die Reisekosten trägt. Für die Präsenzzeiten bringt der Mitarbeiter Urlaubstage ein, und die andere Hälfte steuern wir bei. Voraussetzung ist, dass der Mitarbeiter einen Bindungsvertrag über typischerweise drei Jahre unterschreibt", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Freiherr von Stengel. Verlässt der betreffende Mitarbeiter Art-Invest dennoch vor Ablauf dieser Frist, muss er die übernommenen Studiengebühren anteilig zurückerstatten.

Gerd Kropmanns, bei der Wohnkompanie NRW geschäftsführender Gesellschafter, steht dem Ansinnen von Mitarbeitern, eine Weiterbildung zu machen, grundsätzlich ebenfalls offen gegenüber: "Wir übernehmen auch einen Teil der Kosten von hochwertigen Fortbildungen wie zum Beispiel dem Kontaktstudium Immobilienökonomie an der Irebs."

Eine Garantie auf eine solche Förderung gibt es freilich nicht: "Hier entscheiden wir individuell und im engen Austausch mit dem jeweiligen Mitarbeiter. Unabhängig von dem einhergehenden Incentive muss es für beide Seiten Sinn machen und letztendlich ‚erarbeitet‘ sich der Mitarbeiter diese Belohnung während seiner Beschäftigung", erklärt Kropmanns. Die Wohnkompanie NRW finanziert Fortbildungen anteilig vor und vereinbart mit dem Mitarbeiter eine Rückzahlung über die Beschäftigungsjahre. Tritt er vor dem vereinbarten Zeitraum aus, muss er dem Unternehmen anteilig die Kosten zurückerstatten.

In Zeiten boomender Immobilienmärkte mag die Tatsache überraschen, dass die Arbeitsplatzsicherheit - wenngleich sie 2016 nicht mehr ganz so stark gewichtet wurde wie im Vorjahr - weiterhin relativ weit oben im Ranking der wichtigsten Aspekte bei der Wahl des Arbeitgebers liegt. Schönbeck erklärt sich das so: "In der Immobilienwirtschaft kann es sensationell gut laufen - aber auch weniger gut." Diese Zyklen, die die Branche kennzeichnen, könnten ein Grund sein, warum junge Menschen, die sich gezielt für eine immobilienspezifische Ausbildung entscheiden - und die also genau wissen, worauf sie sich einlassen -, bei der Jobwahl besonders genau hinschauen, wem sie ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen.

Programme zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen für die Befragten keine große Rolle. Und zwar unabhängig davon, ob man Männlein oder Weiblein fragt: Den 333 männlichen Studenten sind nur drei Aspekte weniger wichtig, bei den 249 Damen landet dieses Kriterium unter insgesamt 21 Faktoren auf Platz 15.

Harald Thomeczek

Wie viel bin ich wert?

Die eigene Vergütung ist immer auch Verhandlungssache. Und ob man sich unter Wert verkauft fühlt, hängt nicht zuletzt davon ab, was andere für vergleichbare Tätigkeiten bekommen.

Die eigene Vergütung ist immer auch Verhandlungssache. Und ob man sich unter Wert verkauft fühlt, hängt nicht zuletzt davon ab, was andere für vergleichbare Tätigkeiten bekommen.

Bild: olly/Fotolia.com

Karriere 02.06.2016
46.000 Euro: So hoch ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt, das die Teilnehmer der im Frühjahr 2016 durchgeführten Studierendenbefragung im Rahmen der IZ-Joboffensive zum Einstieg ... 

46.000 Euro: So hoch ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt, das die Teilnehmer der im Frühjahr 2016 durchgeführten Studierendenbefragung im Rahmen der IZ-Joboffensive zum Einstieg fordern. Die Studenten haben offenbar mitbekommen, dass es in der Immobilienwirtschaft zurzeit gut läuft. Im Vorjahr lag der Gehaltswunsch im Schnitt noch bei rund 44.800 Euro.

Was ist die Arbeit, die ich leiste, wert? Diese Frage stellt sich wohl fast jeder ab und zu. Spätestens immer dann, wenn er oder sie sich um einen neuen - oder gar den allerersten festen - Job bewirbt. Natürlich bekommen auch Studenten mit, was in der Branche für diese oder jene Tätigkeit so ungefähr gezahlt wird. Sie machen z.B. Praktika, gehen Werkstudententätigkeiten nach oder studieren dual.

Welches Bruttojahresgehalt sie nach dem Abschluss ihres jetzigen Studiums von ihrem (zukünftigen) Arbeitgeber fordern werden, wollte die Immobilien Zeitung (IZ) in einer zwischen Februar und April 2016 durchgeführten Umfrage von Studierenden immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge wissen. 588 von ihnen haben an der Befragung zur Joboffensive für die Immobilienwirtschaft, einer Initiative der IZ, teilgenommen - satte 38% mehr als 2015.

Genau 407 von ihnen (oder 69%) haben sich für einen Studiengang entschieden, der dem Bereich Immobilienwirtschaft/Immobilienmanagement oder Bau- bzw. Projektmanagement zuzuordnen ist. Die Teilnehmer sind im Schnitt 25 Jahre alt; 57% sind männlichen, 43% weiblichen Geschlechts. Ziemlich genau jeder Zweite (293 Personen) wird 2016 mit seinem jetzigen Studium fertig. Knapp die Hälfte der Befragten (278) hat bereits einen akademischen Grad erworben, in fast allen Fällen (95%) war das der Bachelor.

Gefragt wurden die Studenten nicht nur nach ihren Gehaltswünschen zum Berufseinstieg, sondern u.a. auch nach bevorzugten Tätigkeitsbereichen, nach Kriterien der Arbeitgeberattraktivität im Allgemeinen und dem Wunscharbeitgeber im Besonderen sowie nach der Vergütung von Praktikanten. Die Antwort auf die Frage nach dem Gehaltswunsch lautet: Im Durchschnitt verlangen die Studenten gut 46.000 Euro zum Berufseinstieg bzw. von ihrem alten oder einem möglichen neuen Arbeitgeber (siehe die Grafik "Studenten wollen mehr Geld"). 94 der Befragten (oder 16% aller Teilnehmer) bilden sich nämlich berufsbegleitend weiter. Mehr als drei Viertel der Befragten (447 oder 76%) studieren in Vollzeit, und 47 Teilnehmer (8%) gehen einem dualen Studium nach.

Differenziert man das Teilnehmerfeld nach angestrebten Abschlussarten, besuchten Bildungseinrichtungen und der Art des Studiums, zeigt sich eine große Bandbreite an Gehaltsvorstellungen: So verlangen die 274 Master-Studenten, die sich an der Befragung beteiligt haben, durchschnittlich rund 47.450 Euro von ihrem (künftigen) Arbeitgeber. Damit liegen ihre Gehaltswünsche mehr als 10% über denen der 267 Bachelor-Studenten (knapp 43.000 Euro).

Die 157 Personen, die an einer Universität studieren, haben im Schnitt mit knapp 47.800 Euro höhere Erwartungen (+7,5% bzw. 6,5%) als die 356 Studierenden von (Fach-) Hochschulen (rund 44.500 Euro) und die 46 Umfrageteilnehmer von Berufsakademien bzw. Dualen Hochschulen (ca. 44.900). Die 29 Studenten von anderen Bildungseinrichtungen bzw. eigenständigen An-Instituten liegen mit gut 56.600 Euro deutlich darüber.

Die befragten Vollzeitstudenten hegen im Durchschnitt einen Gehaltswunsch von rund 44.600 Euro. Wer ein duales Studium absolviert, legt die Messlatte durchschnittlich niedriger (42.500 Euro). Die Weiterbildungsstudenten heben mit gut 54.500 den Schnitt.

Das Teilnehmerfeld ist in puncto Fachrichtungen, Bildungseinrichtungen und Abschlussarten also gut gemischt, die Bandbreite der genannten Vergütungsforderungen mithin groß. Was auffällt: Mit knapp über 46.000 Euro verlangen die Studenten in diesem Jahr rund 3% mehr Geld als im Vorjahr (44.775 Euro). Das ist für sich genommen zwar kein großer Sprung. Angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche Gehaltswunsch 2015 allerdings sogar etwas geringer ausfiel als im Jahr davor (2014: 44.825 Euro), erscheint das aktuelle Durchschnittswunschgehalt schon in etwas anderem Lichte.

"Die Studenten registrieren auch die Marktentwicklung", sagt Frank Groß vom Personalberatungsunternehmen immopersonal consulting frank gross. Groß bestätigt, dass Absolventen die Messlatte in Sachen Gehalt heute höher legen als vor einem Jahr - was ihn aber auch nicht sonderlich überrascht: "In der Wirtschaft insgesamt und in der Immobilienwirtschaft im Besonderen läuft es gut bis sehr gut."

Die Betonung, fügt Groß hinzu, liege auf dem Wörtchen "Forderung": Abschläge von 10% bis 15% seien vereinzelt einkalkuliert. "Die Absolventen gehen davon aus, dass es immer zu einer Gehaltsverhandlung kommt. Sie schlagen deshalb schon im Vorfeld auf ihren eigentlichen Gehaltswunsch ein gewisses Quantum drauf. Welches Gehalt am Ende tatsächlich vereinbart wird, steht auf einem anderen Blatt. Denn nur wenige Bewerber können ihre Gehaltsforderungen fundiert begründen", so der Personalberater.

Bei einer Gehaltsverhandlung für einen konkreten Job stellt sich auch immer die Frage, welche Qualifikation ein Bewerber mitbringt. "Handelt es sich um einen oder eine 23-Jährige(n) mit Bachelorabschluss oder einen/eine 28-Jährige(n), der/die zunächst eine Berufsausbildung abgeschlossen, somit Berufserfahrung gesammelt, und zusätzlich einen Bachelor draufgesattelt hat?"

Berufsanfängern empfiehlt Groß, sich nicht zu sehr auf die Höhe des Gehalts zu fixieren. Klar treibt die Frage "Wie viel bin ich wert?" jeden um. Groß rät: "Nennen Sie eine Bandbreite statt einer konkreten Zahl! Oder noch besser: Verlangen Sie anstatt eines bestimmten Jahresgehalts ein gutes Festgehalt plus einer erfolgsabhängigen Komponente. Und schlagen Sie Ziele vor, an denen sich diese variable Komponente bemisst."

Zwischen den Gehaltsvorstellungen von Bewerbern und Arbeitgebern klafft in aller Regel eine gewisse Lücke. Dies liegt in der Natur der Sache, ist das Gehalt doch immer ein Stück weit Verhandlungssache. Zu vermuten wäre jedoch, dass die Gehaltsvorstellungen sich in Zeiten eines viel zitierten Fachkräftemangels einander immer mehr annähern.

Im Jahr 2015, so zeigte die damalige IZ-Arbeitsmarktbefragung von Studenten und Immobilienunternehmen, war die Differenz von rund 28% auf gut 22% geschrumpft. Die Studierenden erwarteten damals zum Einstieg durchschnittlich ca. 44.775 Euro (2014: 44.825 Euro), während die Unternehmen rund 36.700 Euro (2014: 35.000 Euro) zu zahlen bereit waren. Ob die Unternehmen den Erwartungen der Studenten binnen Jahresfrist weiter entgegengekommen sind, lässt sich mit der aktuellen IZ-Arbeitsmarktbefragung nicht beantworten, denn diese konzentrierte sich auf Studierende.

Personalberater Frank Groß schätzt, dass sich die Schere eher wieder weiter geöffnet hat: "Manche Unternehmen haben ihre Not und ihren Bedarf an Nachwuchs, gerade im Bezug auf die demografische Entwicklung, noch nicht erkannt oder handeln nicht dementsprechend." Seine Prognose: Es wird noch drei bis fünf Jahre dauern, bis sich die Schere annähernd schließt.

Ungefähr jeder vierte Student (23,8%) möchte laut der aktuellen IZ-Studentenumfrage vorzugsweise in der Projektentwicklung arbeiten (Siehe Grafik "Fast jeder vierte Student will in die Projektentwicklung".). Damit hat die Projektentwicklung, die die Hitliste der beliebtesten Betätigungsfelder traditionell anführt, noch an Attraktivität gewonnen: Im Vorjahr hatten noch 18,5% für diesen Bereich votiert. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren weiterhin, inzwischen allerdings fast gleichauf, Asset- und Property-Management (2016: 14,5%; 2015: 16,8%) sowie Fondsmanagement/Investment (2016: 13,8%; 2015: 13,1%).

Die Gehaltsvorstellungen der Studenten in den einzelnen Tätigkeitsfeldern differieren stark: Angehende Projektentwickler wollen z.B. knapp 46.100 Euro und damit über 5% mehr als im Vorjahr. Im Asset- und Property-Management wird ein Jahresbruttogehalt von rund 46.150 Euro erwartet, und im Fondsmanagement/Investment sollen es 49.850 Euro sein. In diesen beiden Bereichen sind die Gehaltsforderungen somit, anders als im Development, nur leicht gestiegen. In der Bewertung rechnen die Studenten mit einem Jahresgehalt von gut 45.100 Euro, im Projektmanagement bzw. der Projektsteuerung erwarten sie nur rund 42.400 Euro.

Erwartungen sind das eine, die Zahlungsbereitschaft der Arbeitgeber das andere. Fragt man stichprobenartig in Immobilienunternehmen nach, ob die Gehaltswünsche in den einzelnen Bereichen realistisch sind, erntet man jedoch nur selten Kopfschütteln. Die Abstufung der Vergütung in den einzelnen Tätigkeitsfeldern "haben die Studenten sehr realistisch eingeschätzt", sagt etwa Tim Schomberg, Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und ehrenamtlicher Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany.

Beim Asset-Manager Corpus Sireo können Berufseinsteiger nach einem 15-monatigen Trainee-Programm, für das vor allem Master-Absolventen infrage kommen, je nach ihrem Bildungsweg und dem Standort, an dem sie für die Firma tätig sind, in aller Regel zwischen 45.000 und 48.000 Euro verdienen. Im Property-Management, für das Corpus Sireo aktuell derzeit vermehrt einstellt, können Absolventen des Trainee-Programms zum Einstieg nur mit 40.000 Euro rechnen, "weil die Marge dort geringer ist", sagt Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo. Im Fonds- und Investment-Management sind "50.000 Euro realistisch".

Mit einem durchschnittlichen Gehaltswunsch von rund 46.150 Euro im Bereich Asset- und Property-Management landen die Studenten ungefähr in der Mitte des von Schönbeck genannten Vergütungsniveaus. Und im Fondsmanagement bzw. Investment treffen sie voll ins Schwarze. In puncto Projektentwicklung sind die Studenten mit 46.000 Euro vergleichsweise bescheiden: "Tatsächlich können Einsteiger mit einer Vergütung auf einem Niveau wie im Fonds- und Investment-Management rechnen, also ungefähr mit 50.000 Euro", so Schönbeck.

Übertriebene Gehaltswünsche äußern nur die wenigsten Absolventen, wie Schönbeck auch aus der Praxis weiß: "Die jungen Leute haben ein gesundes Selbstbewusstsein, aber was das angeht, müssen wir allenfalls ein paar Prozent von ihnen herunterholen."

Bei ECE können Absolventen über Trainee-Programme ins Center-Management, in die Vermietung oder ins Projektmanagement einsteigen, denn Center- oder Vermietungsmanager kann man nicht studieren. Je nach Schwerpunkt und Vorerfahrung dauern diese Programme zwischen 20 und 36 Monaten. Was die Gehaltsforderungen von Trainees - also die Einstiegsgehälter nach Studienabschluss und zu Beginn des Trainee-Programms - angeht, kann Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing, die Ergebnisse der Umfrage bestätigen: Üblich seien Erwartungen zwischen 44.000 und 46.000 Euro. "Unsere Trainee-Einstiegsgehälter kommen diesem Rahmen sehr nahe."

Bei der Frage, wie sich der Master- bzw. Bachelor-Abschluss auf das Gehalt auswirken, stellt Hatzer klar: "Für uns zählt die Leistung, die für den Job gefordert ist. Auf der Gehaltsebene macht es für eine spezifische Trainee-Position keinen Unterschied, ob man mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss zu uns kommt, solange unsere Anforderungen erfüllt werden."

Art-Invest Real Estate, Teil der Zech Group, hat sich in den ersten Jahren seines Bestehens auf die Rekrutierung "fertiger" Projektleiter konzentriert. Seit etwa drei Jahren stellt der Projektentwickler auch Berufseinsteiger ein. "Gute Leute können sich heute aussuchen, wo sie hingehen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Freiherr von Stengel. Dies lasse sich auch daran ablesen, dass "die Einstiegsgehälter in den vergangenen drei Jahren deutlich angezogen haben, um ca. 15%. Redeten wir damals über 3.500 Euro im Monat, sind es heute eher 4.000 Euro."

Für Art-Invest kein Problem, wenn der Bewerber darauf hoffen lässt, den hohen Ansprüchen an einen Projektentwickler gerecht zu werden: "Uns schreckt das nicht", so von Stengel. "Lieber stellen wir einige gute Leute für ein höheres Gehalt als viele Mittelmäßige für ein durchschnittliches Gehalt ein." Nicht alle Nachwuchskräfte, die sich bei ihm bewerben, erfüllen die komplexen Anforderungen: "Das Feld der immobilienwirtschaftlichen Ausbildung hat sich sehr geweitet. Es gibt viele Fachhochschulen mit Universitätsrang. Viele Bewerber können nur mittelmäßige oder gar unterdurchschnittliche Abschlüsse vorweisen", erklärt von Stengel.

Gerd Kropmanns, geschäftsführender Gesellschafter des Wohnungsentwicklers Die Wohnkompanie NRW, wie Art-Invest zur Zech Group zugehörig, stellt den vermeintlichen Fachkräftemangel in Frage - zumindest, was Akademiker betrifft: "Fachkräftemangel besteht schon, aber im Bereich der Handwerkerzünfte. Heute wollen die meisten jungen Menschen ja an die Uni. Dabei verdienen ordentlich ausgebildete Handwerksmeister mehr als viele Studierte." Daher könnten sich "Bewerber den Job immer noch nicht rauspicken", so Kropmanns. Speziell in seinem Metier liege dies auch daran, dass sich viele Gewerbe- zu Wohnungsentwicklern umschulen ließen.

Wer einen immobilienwirtschaftlichen Hintergrund mitbringt, benötigt Kropmanns zufolge in aller Regel rund zwei Jahre, um für den interdisziplinären Job als Developer fit gemacht zu werden. Branchenfremde müssen meist bis zu drei Jahre geknetet werden, bevor sie in Form sind. Die von den Studenten geäußerten Gehaltsforderungen hält er für "substantiiert": "48.000 Euro habe ich schon oft gehört." Und das ist auch nicht unbedingt übers Ziel hinausgeschossen: Je nach Aus- und Fortbildung sowie dem Arbeitsort könne ein Junior-Developer "zwischen 36.000 und 50.000 Euro" erhalten.

Ein Bachelor-Absolvent mit Ausbildung z.B. zum Immobilienkaufmann ist Kropmanns dabei lieber als ein Master-Absolvent ohne: "Die wissen schon, wie es auf einer Baustelle zugeht." Das zahlt sich auch aus: Wer Abi und einen Bachelor-Abschluss mitbringt, kann mit einem Einstiegsgehalt am unteren Ende der Skala rechnen, etwa 36.000 Euro. "Mich als Unternehmer kostet das ja nochmal drei Jahre Ausbildung." Ein gelernter Handwerker oder technischer Zeichner dürfte dagegen als Berufsanfänger mit 40.000 bis 43.000 Euro nach Hause gehen.

Gestiegene Gehaltsansprüche macht Kropmanns unter Einsteigern u.a. bei Architekten aus: "Vor etwa fünf Jahren wollten Architekten nach dem Studium bei 2.200 bis 2.400 Euro anfangen. Heute verlangen sie 4.000 Euro." Der Immobilienboom, so scheint es, beschert auch Greenhorns eine dicke(re) Brieftasche.

Für welche Firmen aus der Immobilienwirtschaft die Studenten am liebsten arbeiten würden, erfahren Sie in der Titelstory der IZ 28/2016. Diese erscheint am 14. Juli.

Harald Thomeczek