Timo Herzberg wird Anfang 2017 von einem neuen Signa-Büro in Berlin aus die Leitung sämtlicher Immobilienaktivitäten der österreichischen Signa-Gruppe in Deutschland übernehmen. Der 40-Jährige wird Vorstand der Signa Prime Selection sowie Geschäftsführer für Signa Real Estate Management in Deutschland. Herzberg ist derzeit Deutschland-Statthalter der irischen Investmentgesellschaft Signature Capital (u.a. Kaufhof Berlin-Ostbahnhof). Er bringt ein Team mit zu Signa. Dieses wird zunächst im Projektbüro für das Ku'damm-Projekt von Signa in der Rankestraße in Berlin untergebracht.

Der Investment Manager HQ Capital tauscht den CEO aus. Georg Wunderlin, bislang Chief Operating Officer und Co-Geschäftsführer von HQ Capital, wirkt seit dem 1. September 2016 als alleiniger Geschäftsführer. Er beerbt damit Ernest Boles, der bei der Bündelung der drei Vorgängergesellschaften Auda (Private Equity), Recap (US-Immobilien) und Equita (Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen im deutschsprachigen Raum) zum 1. September 2015 zum CEO berufen wurde. Wunderlin arbeitet seit 2012 für HQ Capital bzw. die Vorgänger-Labels. Boles bleibt jedoch Teil des neunköpfigen Executive Managements und füllt dort nun die Rolle des Vice Chairman ein. Außerdem ist er u.a. Mitglied im Investment Committee für Immobilienanlagen. Der bisherige Vice Chairman, Dr. Marcel Giacometti, wird ab dem 1. Januar 2017 u.a. als Senior Advisor für HQ Capital unterwegs sein.

Der Verkauf des Immobilien- und Baugeschäfts von Bilfinger an den Finanzinvestor EQT ist unter Dach und Fach. Und wie erwartet ist Dr. Jochen Keysberg (50), bislang im Vorstand von Bilfinger für die Immobilienaktivitäten verantwortlich, im Zuge des nun abgeschlossenen Verkaufs der Divisionen Building, Facility und Real Estate als CEO zu dem neuen Unternehmen gewechselt.

Designierter Aufsichtsratsvorsitzender dieses neuen Unternehmens ist Ex-Hochtief-Aufsichtsratschef Manfred Wennemer. Wie das neue Unternehmen künftig heißt, soll am 4. Oktober auf der Expo Real in München bekannt gegeben werden. Bilfinger bleibt nach der mit EQT getroffenen Vereinbarung zu 49% am neuen Unternehmen beteiligt und wird so auch in entsprechender Höhe am Wiederverkaufserlös partizipieren. Keysberg war seit November 2012 im Bilfinger-Vorstand für das Segment Building and Facility zuständig.

Die drei nun an EQT verkauften Divisionen kamen im Geschäftsjahr 2015 zusammen mit rund 22.000 Mitarbeitern auf eine Leistung von 2,5 Mrd. Euro. Für den Übergang von Bilfinger zu EQT wurde, sozusagen als vorübergehende zentrale Schaltstelle für diese drei Divisionen, eine neue Gesellschaft gegründet: die Bilfinger Real Estate Solutions GmbH mit Sitz in Neu-Isenburg. Die Funktion dieser Gesellschaft wird künftig von der neuen Company, deren Namen noch bekannt gegeben wird, übernommen.

Der Kaufpreis für das Segment Building and Facility liegt bei 1,2 Mrd. Euro. Allerdings stundet Bilfinger einen Teil des Kaufpreises, nämlich 100 Mio. Euro, als Verkäuferdarlehen. Dieses Darlehen verzinst sich endfällig mit 10%. Weitere 200 Mio. Euro bringt Bilfinger als Eigenkapitalbeteiligung in das neue gemeinsame Unternehmen mit EQT ein. Diese Summe entspricht einem Eigenkapitalanteil von 49%. Die 900 Mio. Euro, die Bilfinger direkt zufließen, schlagen sich mit einem Verkaufsgewinn von 500 Mio. Euro in der Bilanz des Mannheimer Konzerns nieder. Mehrheitseigentümer EQT lotet angeblich bereits einen Weiterverkauf des Hochbaugeschäfts aus.

Julian Reinecke, seit 2007 Vice President beim Investmentmanager Freo Group, wechselt zum 1. Oktober 2016 als Geschäftsführer zu NAS Real Nord-Ost, einer in diesem Jahr gegründeten Tochtergesellschaft des Berliner Asset-Managers NAS Invest. Neben Reinecke sitzt auch Nikolai Dëus-von Homeyer, Gründer und Geschäftsführer von NAS Invest, in der Geschäftsführung der neuen, ebenfalls in Berlin ansässigen Tochter. Der Investitionsradius der auf Gewerbeimmobilien fokussierten NAS Real Nord-Ost reicht von Berlin, Leipzig und Dresden bis nach Hannover, Braunschweig und Wolfsburg.

Ralf Nöcker ist seit Ende Juni 2016 beim britischen Private-Equity-Investor Kildare Partners verantwortlich für Ankäufe in Deutschland. Er fungiert als Managing Director und arbeitet von London aus. Der 43-Jährige kommt von der Macquarie Group. Dort war er als Managing Director in London von Juni 2015 bis Juni 2016 beim Asset-Manager Macquarie Infrastructure and Real Assets, kurz Mira, für Immobilieninvestitionen in Europa zuständig. Zu seiner neuen Aufgabe bei Kildare Partners sagt er: "Wir kaufen alle Typen von Immobilien in ganz Deutschland in den Risikoklassen Core-plus, Value-add, opportunistisch und distressed sowie auch Kreditbestände. Wir suchen Transaktionen ab 75 Mio. Euro, prüfen aber im Einzelfall auch kleinere Deals."

Kildare managt hierzulande aktuell Immobilien im Wert von über 1,2 Mrd. Euro, verteilt auf mehr als 150 Objekte. Auch für Tristan Capital Partners und Corestate Capital war Nöcker schon im Zeitraum 2009 bis 2015 für Immobilienankäufe in Deutschland zuständig. Zudem pflastern die Investmentbanken Shore Capital, Bear Stearns und Nomura seinen Weg.

Corestate-Gründer Ralph Winter hat den 28%-igen Anteil von der Intershop Holding an der Corestate Capital Holding Anfang 2016 zurückgekauft. Die heute verkündete Begründung: Da Intershop sein Auslandsengagement zurzeit nicht weiter ausbauen wolle und einer Verwässerung seines Anteils kritisch gegenüberstehe, habe man sich einvernehmlich auf einen Ausstieg von Intershop geeinigt. Eine Verwässerung würde bei einem Einstieg weiterer Kapitalgeber drohen: "Es ist anzunehmen, dass die Corestate-Gruppe ihre Eigenkapitalbasis mittelfristig weiter stärken wird und ihre Position in Europa als Investor und Asset-Manager deutlich ausbauen wird", wird Winter in einer Mitteilung zitiert. Ihm gehören nun gut 90% an Corestate, der Rest gehört dem Corestate-Management. Die Schweizer Immobilien-AG Intershop war im Herbst 2013 bei Corestate eingestiegen.

Der französische Vermögensverwalter Ardian hat Bernd Haggenmüller (49) als Managing Director für seine Immobilienteam in Frankfurt verpflichtet. Haggenmüller ist der erste und bislang einzige Mitarbeiter im neugegründeten Immobilienbereich von Ardian in Deutschland.

Ardian hatte im vergangenen Herbst seinen Einstieg ins Immobiliengeschäft angekündigt. Aktuell arbeiten acht Leute im Real-Estate-Bereich der Investmentgesellschaft. Ziel ist, das Immobilienteam in Frankfurt, Paris und Mailand innerhalb der kommenden zwölf Monate auf 15 Köpfe ungefähr zu verdoppeln: "Ardian sucht nach Senior Investment Managern, die zu den besten Talenten ihrer Generation zählen und eine exzellente Ausbildung mit einem umfassenden Track-Record verbinden", lässt das Unternehmen wissen. In Deutschland befinde sich Ardian sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit einem weiteren Professional, heißt es auf Nachfrage. Insgesamt plant Ardian, in Deutschland ein Team aus "drei bis vier Professionals" aufzubauen.

Haggenmüller kommt von Shaftesbury

Neben Haggenmüller wurden aktuell auch Stéphanie Bensimon als Leiterin des Pariser Büros und Rodolfo Petrosino als Leiter des Mailänder Büros an Bord geholt. Beide fungieren wie Haggenmüller als Managing Director. Haggenmüller kommt von Shaftesbury Asset Management. Dort war er seit 2007 als Senior Managing Director in Frankfurt tätig. Bensimon war zuvor bei Invesco Real Estate Head of Transactions für Frankreich, Belgien und Südeuropa, Petrosino war Chief Operating Officer bei Idea Fimit.

Ardian hatte sich im vergangenen Herbst zum Ziel gesetzt, binnen fünf Jahren ein verwaltetes Immobilienvermögen von mehr als 2 Mrd. Euro in Europa aufzubauen. Der Vermögensverwalter hat Gewerbeimmobilien im Coreplus- bzw. Value-add-Bereich im Visier. In Deutschland stehen wenig überraschend Städte wie Frankfurt, Berlin, München, Hamburg, Köln und Düsseldorf im Fokus.

Stephan Bönning, Country Head Germany & CEE von AEW Europe, ist ins Executive Committee des Asset-Managers eingezogen. Bönnings Berufung in den achtköpfigen Vorstand spiegele das Wachstum der deutschen Fondsplattform in den vergangenen Jahren wider, heißt es in einer Mitteilung. So habe AEW in weniger als zwei Jahren mehr als 1 Mrd. Euro Eigenkapital von deutschen institutionellen Investoren für mehrere Fonds und Separate Accounts eingesammelt und zum Großteil auch investiert. Im Juli 2015 eröffnete AEW hierzulande eine zweite Niederlassung in Frankfurt. Deutschland-Hauptsitz ist Düsseldorf.

Der Investment-Manager HQ Capital hat seinen Aufsichtsrat um zwei auf fünf Köpfe ausgebaut. Barbara Knoflach und Philipp Geller sitzen seit dem 1. März bzw. 1. April 2016 an der Seite von Gabriele Quandt, Dr. Axel May und dem Vorsitzenden Dr. Thomas Jetter in dem Kontrollgremium. Knoflach ist im Hauptberuf Deputy Chief Executive & Global Head of Investment Management bei BNP Paribas Real Estate. Geller ist Partner des Multi-Family Offices HQ Trust, das wie HQ Capital ein Finanzdienstleistungsunternehmen der Familie Harald Quandt ist.

HQ Capital verwaltet für institutionelle Investoren, Family-Offices und vermögende Privatkunden ein Vermögen von mehr als 12 Mrd. USD. Gut 6 Mrd. USD davon entfallen auf den Bestand an US-Immobilien. Die Harald-Quandt-Gruppe hatte ihr Geschäft im Bereich alternativer Kapitalanlagen (Private Equity, Immobilien, Unternehmensbeteiligungen) im vergangenen Jahr unter der Marke HQ Capital zusammengefasst.