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Savills-Chef Lemli schließt Stuttgarter Büro

Savills-Deutschlandchef Marcus Lemli sieht trotz der feststehenden Schließung des Stuttgarter Büros "keine Anzeichen für eine Strategieumkehr".

Savills-Deutschlandchef Marcus Lemli sieht trotz der feststehenden Schließung des Stuttgarter Büros "keine Anzeichen für eine Strategieumkehr".

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Alexander Sell

Karriere 01.12.2020
Savills wird sich aus dem Stuttgarter Markt zurückziehen. Wie aus Marktkreisen verlautet, wird das Maklerhaus diesen kleineren Standort im Laufe des ersten Halbjahrs 2021 vom Netz nehmen. ... 

Savills wird sich aus dem Stuttgarter Markt zurückziehen. Wie aus Marktkreisen verlautet, wird das Maklerhaus diesen kleineren Standort im Laufe des ersten Halbjahrs 2021 vom Netz nehmen. Das vor fünf Jahren eröffnete Stuttgarter Büro soll nicht auf Dauer profitabel gewesen sein.

Das 2015 eröffnete Stuttgarter Büro sei, so heißt es im Markt, in den vergangenen Jahren überwiegend unter den Erwartungen geblieben. Daher habe sich Deutschlandchef Marcus Lemli dazu entschlossen, die dauerhafte Quersubventionierung zu beenden und das Büro im Südwesten zuzumachen. Die Würfel seien gefallen, die Entscheidung unumstößlich. Der Corona-Krise sei dieser Schritt nicht geschuldet. Savills ist in Stuttgart in der Bürovermietung und dem Investmentgeschäft tätig.

Geleitet wird das Stuttgarter Büro von Savills von Frank Urfer. Urfer ist seit 2011 bei Savills und war vorher Director Investment in München. Er hat den Stuttgarter Standort ab 2015 zusammen mit einem kleinen Münchner Savills-Team aufgebaut. Von der anstehenden Schließung sind acht Mitarbeiter betroffen. Diese sollen allerdings nicht alle ihren Job verlieren. Dem einen oder anderen soll eine Alternative an einem anderen Standort angeboten werden. Die Mandate bzw. Kunden, die Savills bislang aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt heraus bearbeitet bzw. betreut, sollen von den entsprechenden Teams in München und Frankfurt übernommen werden.

"Wir sind weiterhin voll auf Expansion programmiert"

Savills-Deutschlandchef Marcus Lemli hat die Schließung des Stuttgarter Büros auf Anfrage der Immobilien Zeitung bestätigt. "Wir sind weiterhin voll auf Expansion programmiert", charakterisierte Lemli die allgemeine Strategie. "Wir haben mit der Übernahme von Omega Immobilien in diesem Jahr in unser Property- und Facility-Management-Business investiert und wir werden auch weiter Senior-Leute einstellen. Mit Matthias Huss von WeWork haben wir einen Niederlassungsleiter in Hamburg an Bord genommen und in Frankfurt haben wir mit Christian Krieg einen neuen Bürovermietungsleiter von CBRE geholt. Anzeichen für eine Strategieumkehr gibt es bei uns nicht."

Savills ist hierzulande – inklusive Stuttgart – mit acht Büros in den Top-Sieben-Städten vertreten (davon zwei in Köln). Das Unternehmen bietet u.a. Dienstleistungen in den Bereichen Vermietung (Büro, Einzelhandel, Industrie/Logistik), Investment, Gebäudemanagement oder Bewertung an. PM-Mandate betreut Savills von einem halben Dutzend zusätzlicher Projektbüros aus. Das Unternehmen beschäftigt hierzulande mehr als 300 Mitarbeiter, davon etwa ein Drittel im Property- und Facility-Management, der Rest verteilt sich auf Vermietung und Investment. Was den Umsatz angeht, sind die Gewichte anders gelagert: Ungefähr ein Viertel der jährlichen Einnahmen entfällt auf das Immobilienmanagement, während rund drei Viertel aus dem Transaktionsgeschäft kommen.

Harald Thomeczek

Vonovia zahlt Mitarbeitern Corona-Prämie

Karriere 24.11.2020
Vonovia zahlt seinen Mitarbeitern im Dezember eine Corona-Prämie von 1.500 Euro. ... 

Vonovia zahlt seinen Mitarbeitern im Dezember eine Corona-Prämie von 1.500 Euro.

Die Wohn-AG nutzt so den vom Gesetzgeber festgelegten, maximal zulässigen Rahmen einer steuer- und sozialversicherungsfreien Prämie aus. Mit der Sonderzahlung will sich das Unternehmen bei seinen Mitarbeitern für ihren Einsatz in den vergangenen Monaten bedanken.

So habe Vonovia Mieter seit der Corona-Zäsur bei wirtschaftlichen Problemen unterstützt. Älteren Mietern habe man Hilfe im Alltag angeboten, zum Beispiel beim Einkaufen. Nicht nur die Leistung des - ins Homeoffice umgezogenen - Kundenservice, auch die Performance von Handwerkern und Objektbetreuern würdigt Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch: Instandhaltungen und Modernisierungen, der Neubau und die Bewirtschaftung des Bestands seien "in gewohnter Qualität" weitergeführt worden.

Vonovia beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiter. Das Wohnungsunternehmen ist im Dax notiert.

Harald Thomeczek

Westwind vermittelt mehr Personal als im Vorjahr

Karriere 20.11.2020
Bei Westwind hat die Krise keinerlei Bremsspuren hinterlassen. Die Personalberatung besetzt im Corona-Jahr mehr Positionen als in ihrem bisherigen Rekordjahr 2019. ... 

Bei Westwind hat die Krise keinerlei Bremsspuren hinterlassen. Die Personalberatung besetzt im Corona-Jahr mehr Positionen als in ihrem bisherigen Rekordjahr 2019.

"Nach einer spürbaren Zurückhaltung im Frühjahr haben die meisten Unternehmen ab Sommer wieder volle Fahrt aufgenommen", bilanziert Westwind-Geschäftsführer Michael Harter. "Wir haben bereits zum jetzigen Zeitpunkt mehr Positionen besetzt als in unserem gesamten Rekordjahr 2019. Die Anfragen der Arbeitgeber haben sich erhöht, und der Kandidatenmarkt bleibt genauso eng wie im Vorjahr."

Insgesamt wird die Personalberatung am Jahresende 2020 über 100 Führungs- und Fachkräften einen neuen Job verschafft haben. Corona habe die Immobilienwirtschaft "nur kurz in Schockstarre versetzt", das Personalkarussell drehe sich "ebenso nachhaltig" wie in den Vorjahren, freut sich Harter. Er rechnet mit einer Fortsetzung des positiven Trends mindestens über die nächsten ein bis zwei Jahre hinweg und hat deshalb im Oktober zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Damit beschäftigt er nun 18 Personalberater und Searcher in Berlin und Hamburg.

Einige Berufsgruppen haben es schwerer als andere

Doch nicht für alle Berufsgruppen sind die Aussichten gleich gut. "Die zeitweise vorherrschende Transaktionsvorsicht bzw. zum Teil das Einstellen von Ankäufen hat direkte negative Auswirkungen auf das Maklergeschäft und damit auch – aufgrund der zumeist vorherrschenden, deutlich variablen Vergütungsmodelle – auf die Verdienste der Mitarbeiter", sagt Sascha Köneke, Senior Consultant bei Westwind. Im Laufe des Sommers stellte er eine gewisse Normalisierung fest. "Inwiefern diese in den nächsten Monaten beibehalten wird, muss offen bleiben."

Keinen leichten Stand haben auch Asset-Manager für Einzelhandels- und Hotelimmobilien: Zwar ist ihr Knowhow gefragt, um laufende Assets zu stabilisieren. "Sind die Portfolios allerdings stark von Schließungen betroffen, ergibt sich natürlich die Frage der Stellenstreichung. Bezüglich der Einstellung neuer Mitarbeiter muss der Ausblick derzeit negativ sein", konstatiert Köneke. Eine Umschulung, sofern angestrebt oder nötig, könne in naheliegenden Assetklassen erfolgen. "So besteht ein Bedarf an Wissen aus dem Bereich der Hotelimmobilien zum Beispiel im wachsenden Segment der Serviced Apartments, im Bereich studentisches Wohnen und in anderen neuen Wohnformen." Auch Retail-Kenntnisse, insbesondere aus dem Asset-Management und dem Investmentbereich, "lassen sich zumeist fließend in anderen gewerblichen Assetklassen einbringen".

Harald Thomeczek

Erster Streik in der Geschichte der LEG

Der Wohnungskonzern LEG sieht sich laut der Gewerkschaft ver.di erstmals mit einem Streik konfrontiert.

Der Wohnungskonzern LEG sieht sich laut der Gewerkschaft ver.di erstmals mit einem Streik konfrontiert.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Ulrich Schüppler

Karriere 06.11.2020
Heute Morgen haben Beschäftigte der Handwerkergesellschaft im Wohnungskonzern LEG Immobilien, der 2017 gegründeten TSP (Technik Service Plus), in Dortmund die Arbeit niedergelegt. Damit ... 

Heute Morgen haben Beschäftigte der Handwerkergesellschaft im Wohnungskonzern LEG Immobilien, der 2017 gegründeten TSP (Technik Service Plus), in Dortmund die Arbeit niedergelegt. Damit sind nicht nur zum ersten Mal TSP-Mitarbeiter in den Streik getreten: Laut der Gewerkschaft ver.di handelt es sich um den ersten Streik in der Geschichte der LEG überhaupt.

Die Gewerkschaft hatte die TSP-Geschäftsführung schon im Juni 2020 zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Sie kritisiert die "fehlende Gesprächsbereitschaft" und die "Verweigerungshaltung der Arbeitgeber zur Aufnahme von Tarifverhandlungen". Mit dem heutigen Streikauftakt wollen die Gewerkschafter den Druck erhöhen, auch mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen für den Haustarifvertrag der LEG, der Ende Dezember 2020 ausläuft und der die 400 TSP-Kollegen bisher nicht umfasst.

Die LEG hält den Vorwürfen dies entgegen: "Die Geschäftsführung unserer Tochtergesellschaft Technik Service Plus GmbH (TSP) hat in fairen, bilateralen Gesprächen mit dem Betriebsrat der TSP bislang viele Anliegen der Mitarbeiter erfolgreich und auf Augenhöhe umgesetzt. Die Gehälter bei der TSP bewegen sich im marktüblichen Rahmen."

"Bei der LEG waren Streiks bisher nicht nötig"

Nach den Worten von Benedikt Frank, dem zuständigen Gewerkschaftssekretär für die Gesellschaft TSP, ist die heutige Arbeitsniederlegung der Handwerkerkollegen der erste Streik bei der LEG überhaupt: "Bei der LEG waren Streiks bisher sonst nicht nötig", sagte Frank der Immobilien Zeitung.

Dem Gewerkschafter zufolge verdienen TSP-Mitarbeiter - also Maler, Elektriker, Tischler, Dachdecker sowie Kollegen aus dem Gewerk Heizung und Sanitär - zwischen 2.300 und 2.600 Euro brutto im Monat, bei zwölf Monatsgehältern. Würden sie nach dem Haustarifvertrag verdienen, erhielten sie laut Frank "knapp über 3.000 Euro, und das bei 14 Monatsgehältern". Der Haustarifvertrag wurde in den 1990er Jahren erstmalig eingeführt.

"Keine kontinuierliche Entwicklung der Löhne"

Die Gewerkschaft moniert zudem: Was sonst durch den bestehenden LEG-Haustarifvertrag für die meisten Beschäftigten im Konzern geregelt sei, beispielsweise regelmäßige Lohnerhöhungen, werde den Beschäftigten in der TSP verweigert. Seit Bestehen der TSP gebe es "unregelmäßige freiwillige Leistungen des Arbeitgebers, aber keine kontinuierliche Entwicklung der Löhne".

LEG zahlt auch TSP-Mitarbeitern Corona-Bonus

Die LEG kann die Streikaufforderung der Gewerkschaft weder inhaltlich noch vom Zeitpunkt her nachvollziehen: Seit Gründung der TSP seien, über die "marktüblichen" Gehälter hinaus, "weitere Mitarbeiterleistungen eingeführt oder erweitert" worden. Zusätzlich zahle die LEG "in diesem Monat einen konzernweiten Corona-Bonus von 1.111 Euro".

"In den nächsten Wochen kommen die anderen Standorte dran", kündigt Frank an. Die 400 Mitarbeiter verteilen sich auf insgesamt vier Standorte. In Dortmund beteiligen sich knapp 20 Beschäftigte, also etwa ein Viertel der Mitarbeiter am Standort, an dem Ausstand. "Wir werden zudem unsererseits alles dafür tun, die Auswirkungen der Auseinandersetzung für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten", sagt LEG-Sprecher Mischa Lenz.

Harald Thomeczek

Wisag Aviation baut Jobs ab

Karriere 28.09.2020
Die Krise der Luftfahrt trifft auch die Bodenverkehrsdienstleister. Wisag Aviation ist auf Sparkurs und streicht nicht nur in Berlin, sondern auch am Flughafen Frankfurt Stellen. ... 

Die Krise der Luftfahrt trifft auch die Bodenverkehrsdienstleister. Wisag Aviation ist auf Sparkurs und streicht nicht nur in Berlin, sondern auch am Flughafen Frankfurt Stellen.

Einen entsprechenden Bericht auf airliners.de bestätigte das Unternehmen auf Anfrage der Immobilien Zeitung. Wisag Aviation befinde sich "in konstruktiven Gesprächen mit allen Beteiligten", teilte eine Unternehmenssprecherin mit Bezug auf die geplanten Stellenstreichungen mit. "Wie viele Stellen wegfallen, lässt sich derzeit nicht sagen."

"Die Lage im Luftverkehr ändert sich täglich"

Dies begründet die Sprecherin wie folgt: "Die Lage im Luftverkehr insgesamt ändert sich täglich. Nach einer leichten Erholung im Passagierverkehr in den vergangenen Wochen streichen Fluggesellschaften aus Sorge vor einer zweiten Corona-Welle ihr Angebot wieder zusammen. Deshalb sind Voraussagen kurz- und mittelfristig praktisch nicht möglich. Die Bodenverkehrsdienstleister - und auch Wisag Aviation - können in diesem Umfeld nur flexibel und auf Sicht handeln."

Mehr als 3.000 Beschäftigte in Berlin und Frankfurt

Unter dem Dach der Wisag Aviation Service Holding befinden sich die Tochtergesellschaften Airport Service, Ground Service, Passage Service, Cargo Service und Airport Personal Service. In Frankfurt beschäftigt das Unternehmen laut airliners.de rund 1.600 Mitarbeiter. Mehr als 90% der Beschäftigten befänden sich in Kurzarbeit.

In Berlin sollen laut einem früheren Bericht von Business Insider bis zu 800 von gut 1.500 Jobs an den Flughäfen Schönefeld und Tegel in Gefahr sein. Wisag Aviation hatte diese Größenordnung Anfang Juli als "im Ansatz richtig" bezeichnet. Neben der Corona-Krise der Luftfahrt ist auch die absehbare Schließung des Flughafens Tegel ein Grund für die avisierten Stellenstreichungen.

Nach Angaben von Wisag sind rund 3.500 von insgesamt über 50.000 Mitarbeitern im Geschäftsbereich Aviation tätig. Aktuell befinden sich noch rund 80% der Aviation-Kollegen in Kurzarbeit. "Lange Zeit lag diese Zahl – wegen des dramatischen Einbruchs des Flugverkehrs – sogar noch höher, bei über 90 %", so die Sprecherin.

Wisag soll für Ground Service Tegel Insolvenz angemeldet haben

Zwischenzeitlich soll Wisag laut einem Bericht von rbb 24 von Ende Juli für den Bodendienstleister am Flughafen Tegel (Ground Service Tegel) mit 350 Beschäftigten Insolvenz angemeldet haben. Die Gewerkschaft Verdi habe Wisag vorgeworfen, die Corona-Krise zu nutzen, um sich mit der Insolvenz des Tochterunternehmens bereits vereinbarte Abfindungen sparen zu können. Diese Zahlungen seien für die Mitarbeiter vereinbart worden, die beim Wechsel zum neuen Hauptstadtflughafen BER ohnehin ihren Job verlieren.

Etwas anders als in Berlin und Frankfurt stellt sich die Situation der Wisag-Sprecherin zufolge am Flughafen Köln/Bonn dar: "Coronabedingt hat das Frachtgeschäft stark angezogen, entsprechend hat sich auch der Bedarf an Bodenverkehrsdienstleistungen verändert."

Harald Thomeczek

Cobalt-Team gründet Artes

Karriere 17.09.2020

Bijou Brigitte spart Miete und schließt Läden

Karriere 09.09.2020
Die Modeschmuckkette Bijou Brigitte hat im ersten Halbjahr 2020 mehr Läden geschlossen als eröffnet. Mit Vermietern wurden unter dem Eindruck der Corona-Krise die Miethöhen nachverhandelt. ... 

Die Modeschmuckkette Bijou Brigitte hat im ersten Halbjahr 2020 mehr Läden geschlossen als eröffnet. Mit Vermietern wurden unter dem Eindruck der Corona-Krise die Miethöhen nachverhandelt.

Das internationale Filialnetz von Bijou Brigitte schrumpfte zwischen Ende 2019 und Juni 2020 von 1.042 auf 1.028 Läden. Acht Eröffnungen standen 22 Schließungen gegenüber. "Im Zuge der Straffung des Filialnetzes wurden die meisten Schließungen in Spanien vorgenommen, gefolgt von Deutschland", schreibt Bijou Brigitte im Halbjahresbericht.

Umsatz um 45% eingebrochen

Die von den Behörden verhängten temporären Ladenschließungen und auch nach den Wiedereröffnungen ausbleibenden Kunden haben zu einem Umsatzeinbruch geführt: Der Konzernumsatz sackte um 44,5% auf 82,8 Mio. Euro ab (Vorjahr: 149,3 Mio. Euro). Der Vorjahresgewinn (6,6 Mio. Euro) verwandelte sich in einen Verlust von 30,3 Mio. Euro vor Ertragssteuern.

In Deutschland fiel der Umsatzrückgang nicht ganz so extrem, aber gleichwohl heftig aus (minus 39,2% auf 44,5 Mio. Euro). Besonders schlimm erwischte es die Tourismusländer Spanien, Italien und Portugal mit Einbrüchen bis zu rund 60%.

Bijou Brigitte spart Miete

Bijou Brigitte steuerte mit Sparmaßnahmen dagegen. "Einsparungspotenziale wurden insbesondere im Bereich Personal und Miete durch die Inanspruchnahme von staatlichen Fördermitteln und die Verhandlung mit Vermietern genutzt", steht im Halbjahresbericht. Hannah Höchst aus der Investor-Relations-Abteilung des Unternehmens erklärt: "Wir führen seit Beginn der Krise Gespräche mit allen Vermietern, viele von ihnen sind durch den Lockdown bzw. die Filialschließungen zu Zugeständnissen bereit."

Filialnetz wird weiter schrumpfen

Der Blick aufs zweite Halbjahr 2020 verheißt für Vermieter weiterhin nichts Gutes: "Auch zukünftig werden an diversen weiteren Stellschrauben Kostensenkungspotenziale realisiert." U.a. werde "die Konsolidierung des Standortnetzes in allen Märkten fortgesetzt", kündigt das Hamburger Unternehmen an. Höchst zufolge wird die Schrumpfung des Filialnetzes "in der zweiten Jahreshälfte 2020 in allen Märkten fortgesetzt. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf Südeuropa."

Harald Thomeczek

Pinterest setzt auf mehr Homeoffice und cancelt Mietvertrag

Karriere 31.08.2020
Die US-Tech-Company Pinterest hat den Mietvertrag für einen projektierten Neubau mit rund 45.000 qm in San Francisco gekündigt. Das Unternehmen begründet diesen Schritt damit, dass es auch in ... 

Die US-Tech-Company Pinterest hat den Mietvertrag für einen projektierten Neubau mit rund 45.000 qm in San Francisco gekündigt. Das Unternehmen begründet diesen Schritt damit, dass es auch in einer Welt nach der Corona-Pandemie auf eine dezentralisiertere Belegschaft setzt.

Das soziale Netzwerk wollte sich eigentlich unweit des bestehenden Unternehmenscampus in San Francisco von Alexandria Real Estate Equities and TMG Partners ein neues Headquarter mit ca. 490.000 sqf (umgerechnet ca. 45.500 qm) unter der Adresse 88 Bluxome Street errichten lassen. Doch jetzt haben die Pinterest-Chefs beschlossen, die Bestandsgebäude weiterzumieten und aus dem Mietvertrag für die Projektentwicklung auszusteigen.

Bessere Chancen auf vielfältigere Mitarbeiter

Pinterest begründet den überraschenden Ausstieg aus der Projektentwicklung damit, dass es einer vielfältigeren und geographisch verteilten Belegschaft Vorschub leisten will. "Wenn wir analysieren, wie unsere Arbeitsplätze sich in einer Post-Covid-Welt verändern, überdenken wir insbesondere die Frage, wo künftige Mitarbeiter ihre Büros haben könnten", teilt CFO Todd Morgenfeld mit. Mit einer geringeren Zentralisierung des Personals habe Pinterest bessere Chancen, Mitarbeiter mit unterschiedlicheren Hintergründen und Erfahrungen zu gewinnen.

440 Mio. USD Miete gespart

Pinterest zahlt einmalig 89,5 Mio. US-Dollar für die Kündigung des Mietvertrags. Dafür ist das Unternehmen von künftigen Mietforderungen in Höhe von mindestens 440 Mio. US-Dollar entbunden. Die neuen Büros sollten laut San Francisco Business Times Platz für 3.000 Mitarbeiter bieten und 2022 bezogen werden. Der aktuelle Pinterest-Campus ist rund 28.000 qm groß. Zusätzlich nutzt das Unternehmen noch ein paar kleinere Büros in San Francisco.

Pinterest hatte den Mietvertrag im Mai 2019 unterschrieben, kurz nach dem Börsengang in New York. Das neue Headquarter der Tech-Firma hätte Teil einer rund 100.000 qm großen, gemischt genutzten Projektentwicklung mit u.a. Wohnungen, Einzelhandel und eine Indoor-Tennisanlage sein sollen. Was nun mit dem Grundstück - das lange die Heimat des San Francisco Tennis Clubs war - geschieht, ist unklar. Die Entwickler haben sich laut Medienberichten noch nicht zu ihren weiteren Plänen geäußert. Der Baubeginn ist offenbar noch nicht erfolgt.

Harald Thomeczek

Akelius baut 400 Jobs ab

Bei Akelius müssen etliche Mitarbeiter noch dieses Jahr ihre Sachen packen.

Bei Akelius müssen etliche Mitarbeiter noch dieses Jahr ihre Sachen packen.

Quelle: imago images, Urheber: Ikon Images

Karriere 28.08.2020
Der schwedische Wohnungsinvestor Akelius baut kräftig Personal ab. Die guten Zeiten für die Aufwertung von Wohnungen sind vorbei, glaubt das u.a. stark in Berlin investierte Unternehmen. ... 

Der schwedische Wohnungsinvestor Akelius baut kräftig Personal ab. Die guten Zeiten für die Aufwertung von Wohnungen sind vorbei, glaubt das u.a. stark in Berlin investierte Unternehmen. Und trennt sich von Mitarbeitern, die sich um die Baumaßnahmen kümmerten.

Berlin ist das größte Standbein der Schweden. Von den rund 45.000 Wohnungen im Akelius-Portfolio entfällt nach Unternehmensangaben ein Viertel (25%) - nach Fair Value - auf Berlin. Hamburg steht für 7% des Portfoliowerts. Die restlichen zwei Drittel verteilen sich auf zehn andere Metropolen in Nordamerika und Europa.

Doch die guten Zeiten, um Wohnungen mit Modernisierungspotenzial upzugraden, seien vorbei, meint Akelius. Um die eigenen Finanzziele zu erreichen, wende man sich deshalb Neubauten zu - und von aufhübschbaren Objekten eher ab.

115 Kollegen sollen noch 2020 gehen

Mit dieser Kehrtwende soll der Abbau von 400 Jobs einhergehen. Beschäftigt das Unternehmen aktuell noch rund 1.500 Leute, sind künftig nur noch 1.100 Kollegen vonnöten. Diese Zahl will das Unternehmen idealiter bis Ende 2022 erreichen. Genau 115 Mitarbeiter sind schon jetzt betroffen: Sie erhalten Angebote, das Unternehmen freiwillig noch in diesem Jahr zu verlassen. Mit Neueinstellungen bzw. der Nachbesetzung freiwerdender Stellen will sich Akelius so weit es geht zurückhalten.

Die Restrukturierung kostet Akelius einmalig 13 Mio. Euro, schätzt das Unternehmen. Dafür spart es im Jahr aber 42 Mio. Euro nach dem für Ende 2022 angepeilten Abschluss der Maßnahmen.

Im Mai 2020 hatte Akelius bereits mitgeteilt, man entlasse 58 Mitarbeiter aus der Berliner Bauabteilung. Aufwändige Modernisierungen lohnten sich wegen des Mietendeckels in der Hauptstadt nicht mehr.

Harald Thomeczek