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Rekrutieren mit Lage und Ausstattung

Der Surf- und Sportwear-Hersteller Hurley hat die Küche für seine Mitarbeiter am Hauptsitz in Kalifornien vom Grafikkünstler Dalek gestalten lassen.

Der Surf- und Sportwear-Hersteller Hurley hat die Küche für seine Mitarbeiter am Hauptsitz in Kalifornien vom Grafikkünstler Dalek gestalten lassen.

Bild: Hurley Headquarters, Fotografie von Brandon Shigeta, aus "WorkScape", Copyright Gestalten 2014

Karriere 24.07.2014
Im Wettkampf um Fachkräfte kann auch Betongold glänzen. "Es lohnt sich für Unternehmen, in die Qualität des Arbeitsumfelds zu investieren", glaubt Ken Kuhnke von HIH. Denn Lage und Ausstattung ... 

Im Wettkampf um Fachkräfte kann auch Betongold glänzen. "Es lohnt sich für Unternehmen, in die Qualität des Arbeitsumfelds zu investieren", glaubt Ken Kuhnke von HIH. Denn Lage und Ausstattung von Büros spielen für die Arbeitgeberattraktivität eine Rolle.

Unternehmen in zentraler Innenstadtlage können mit einer guten Erreichbarkeit und Einkaufsmöglichkeiten punkten. Das mache sie auch zu attraktiveren Arbeitgebern, sagen 62% der Bürobeschäftigten in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage mit insgesamt 504 Befragungsteilnehmern des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von HIH Hamburgische Immobilien Handlung.

Für eine positive Außenwirkung seien vor allem die Qualität der Produkte und Dienstleistungen sowie die Mitarbeiter verantwortlich, sagt fast jeder Befragte. Doch auch die Ausstattung der Büros und der Internetauftritt spielen eine bedeutende Rolle (82% bzw. 84%). Eine gute Adresse bewertet wiederum jeder Zweite als wichtig für eine positive Wahrnehmung von außen. Was die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsumfeld angeht, sind die Faktoren Lage (52%) und Ausstattung (86%) wichtig, aber als entscheidendes Merkmal nennen nahezu alle Befragungsteilnehmer die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Vorgesetzten.

Dennoch gilt: Unternehmen können mit der Immobilie und deren Lage auf Mitarbeiterfang gehen, und zwar besonders stark bei Berufseinsteigern, wie auch die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt. Der Standort des Unternehmens spielt bei der Arbeitgeberwahl eine wichtige Rolle. Auf einer Skala von eins (sehr wichtig) bis sechs (unwichtig/nicht relevant) bewerteten die Studenten den Standort mit zwei. Ebenso stark wird das Image des Unternehmens bei der Arbeitgeberwahl berücksichtigt. Das wiederum wird durch eine gute Adresse bestärkt wird, wie die HIH-Umfrage zeigt.

Dass Unternehmen umziehen, um eine günstigere Miete zu erzielen, beobachtet Ken Kuhnke, Leiter Vermietungsmanagement bei HIH, kaum noch. Es gehe vielmehr um eine bessere Ausstattung und Lage. "Hintergrund ist nicht selten Handlungsdruck bei der Rekrutierung von Fachkräften", sagt Kuhnke, der mit HIH rund 150 Mietverträge pro Jahr betreut. Wer in eine bessere und damit teurere Lage ausweiche, kompensiere dies nicht selten durch eine kleinere Fläche.

Das entspricht dem globalen Trend: Die Fläche pro Büromitarbeiter hat sich seit 2010 um rund 25% je Mitarbeiter reduziert, wie eine weltweite Befragung des Verbands der Corporate Real Estate Manager, CoreNet Global (CNG), aus dem vergangenen Jahr zeigt. 43% der Befragungsteilnehmer verfügen über mehr Gemeinschaftsflächen als persönliche Flächen für individuelles Arbeiten. Der Trend zum Großraumbüro sieht Kuhnke auch in Deutschland weiter im Kommen.

Eigentlich müssten diese Erkenntnisse die Rekrutierung von Nachwuchskräften zu einem Heimspiel für die Branche werden lassen, die sich der Immobilie verschrieben hat. Doch innovative Workplace-Konzepte und auffällige Gestaltungsmerkmale finden sich bislang eher in der IT-, E-Commerce- oder Lifestyle-Branche. Das zeigt auch ein Blick das Buch "WorkScape", in dem die Herausgeber auf der Suche nach neuen Arbeits- und Büroräumen verschiedene Unternehmen vorstellen, u.a. YouTube, Facebook, Google, Hurley, Red Bull und Jung von Matt. Wann ziehen die Top-Immobilienunternehmen mit ihren Kunden gleich? sma

WorkScape. New Spaces for New Work, hg. von Sofia Borges, Sven Ehmann und Robert Klanten (Berlin: Verlag Gestalten, 240 Seiten, 39,90 Euro, ISBN: 978-3-89955-495-3), zu beziehen über www.iz-shop.de.

Sonja Smalian

Männer mögen Makler, Unistudenten Amerikaner

Was Interessantes an der Jobwall gefunden? Das IZ-Karriereforum bietet Absolventen die Chance, Jobs zu finden und Unternehmen kennenzulernen.

Was Interessantes an der Jobwall gefunden? Das IZ-Karriereforum bietet Absolventen die Chance, Jobs zu finden und Unternehmen kennenzulernen.

Bild: IZ/Melanie Bauer

Karriere 17.07.2014
Man muss es so sagen: Gleich, ob Damen oder Herren, Uni- oder Fachhochschulstudenten, Bachelor- oder Masterstudium – JLL steht fast immer oben auf der Liste von Nachwuchskräften. Fast immer. ... 

Man muss es so sagen: Gleich, ob Damen oder Herren, Uni- oder Fachhochschulstudenten, Bachelor- oder Masterstudium – JLL steht fast immer oben auf der Liste von Nachwuchskräften. Fast immer. Dahinter aber punkten die Unternehmen unterschiedlich.

Bevor sich angehende Absolventen auf ein Unternehmen festlegen, klopfen sie unter anderem ab, ob die Tätigkeit dort ihren Wünschen entspricht, Karriere gemacht werden kann und das Image gut ist (siehe Grafik „Das Tätigkeitsfeld muss stimmen“). Stimmen die für sie wesentlichen Punkte – wer bevorzugt dann welche Unternehmen? Je nach Geschlecht, Hochschulart und Abschluss gibt es unterschiedliche Unternehmensvorlieben. Mit Blick aufs Geschlecht gilt: Zwar ist man sich bei Rang 1 (JLL) noch völlig einig, für die folgenden zwei Plätze jedoch bleiben die Herren mit CBRE und Corpus Sireo Immobilien vermittelnden Firmen treu, während die Damenwelt zu Patrizia und Drees & Sommer tendiert (siehe Grafik „JLL liegt bei Männern und Frauen vorn“). Auffallend: Banken und ihre Immobiliengesellschaften punkten bei Herren wesentlich stärker als bei Damen. Und anders als in den vergangenen Jahren liegen die Bau- und Dienstleistungskonzerne Bilfinger und vor allem Hochtief in der Gunst von angehenden Absolventinnen weit höher als in der ihrer männlichen Kollegen. Dazu passt, dass mancher Baukonzern um weibliche Kräfte wirbt; Strabag beispielsweise meldete jüngst einen leichten Anstieg des Frauenanteils von 13,4% Ende 2012 auf 13,6% Ende 2013.

Magere Zahlen, Potenzial nach oben – vor allem mit Blick aufs Management: Dort sank der Frauenanteil leicht auf 8,6%. Bei Studenten an Universitäten und Fachhochschulen hat ebenfalls JLL den weitaus größten Stein im Brett. Angehende Absolventen einer Berufsakademie oder Dualen Hochschule, von denen allerdings nur wenige an der IZ-Joboffensive teilnahmen, favorisieren dagegen den Konkurrenten BNPPRE und setzen CBRE auf Platz 2, JLL auf Rang 3. Bei Uni- und Fachhochschulstudenten liegen hinter JLL dicht beieinander, jedoch in unterschiedlicher Reihenfolge, Corpus Sireo, CBRE, Patrizia, Drees & Sommer, Bilfinger und ECE. Erst dann gehen die Vorlieben etwas auseinander: Während Hochtief bei Unistudenten weit hinten rangiert, halten Fachhochschüler dem Baukonzern die Treue. Andersherum sind die in den USA beheimateten Unternehmen Hines, Tishman Speyer und Morgan Stanley von angehenden Uniabsolventen recht hoch gelistet, bei FHlern stehen sie weiter hinten.

Auch abhängig davon, auf welchen Abschluss Studenten hinarbeiten, zeigen sich Unterschiede. Bei Bachelor-Studenten hat JLL einen weit größeren Abstand zum Zweitplatzierten als bei Master-Studenten. Dieser Zweitplatzierte ist beim Nachwuchs mit Bachelor-Ziel Drees & Sommer, bei Master- Machern Corpus Sireo. Auf den folgenden Rängen tauchen hier wie dort im Wesentlichen wieder die Top-10-Unternehmen auf. Die Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers, Ernst & Young und KPMG werden stärker von Bachelor-Absolventen bevorzugt, Banken und ihre Töchter von Mastern in spe. Gut möglich, dass Arbeitgeber punkten können, indem sie Praktika oder gemeinsam mit Hochschulen Duale Studiengänge anbieten. Immerhin nannten 17% der Studenten, die ein Unternehmen auf Platz 1 setzten, als ein entscheidendes Kriterium, es bereits zu kennen.

Christine Rose

ULI Germany: Jürgen Fenk zum Chairman ernannt

Jürgen Fenk.

Jürgen Fenk.

Bild: ULI Germany

Köpfe 02.07.2014

Einstiegsgehälter bleiben unverändert

Nach einem Plus von 4% im vergangenen Jahr, bleiben die Gehälter für Berufseinsteiger 2014 auf Vorjahresniveau.

Nach einem Plus von 4% im vergangenen Jahr, bleiben die Gehälter für Berufseinsteiger 2014 auf Vorjahresniveau.

Bild: rangizzz/Fotolia.com

Karriere 12.06.2014
Die Berufseinsteiger dürften in diesem Jahr große Augen machen. Ihre Gehälter sind quasi unverändert geblieben. Nach 2012 ist das die zweite Nullrunde für die jungen Nachwuchskräfte binnen ... 

Die Berufseinsteiger dürften in diesem Jahr große Augen machen. Ihre Gehälter sind quasi unverändert geblieben. Nach 2012 ist das die zweite Nullrunde für die jungen Nachwuchskräfte binnen kurzem. Asset-Manager und Immobilienverwalter zahlen dem Nachwuchs allerdings etwas mehr als im Vorjahr.

Für Berufseinsteiger in die Immobilienbranche gibt es 2014 keine Gehaltssteigerungen, sondern so viel Geld wie im Vorjahr. Das Durchschnittsgehalt ist sogar leicht um 0,4% auf 35.043 Euro gesunken. Schon im Jahr 2012 hatten die Nachwuchskräfte mit einem hauchfeinen Plus von 0,25% quasi eine Nullrunde hinnehmen müssen. Im vergangenen Jahr hatten die Arbeitgeber die Einstiegsgehälter um 4% erhöht. Somit bleibt auch das diesjährige Durchschnittsgehalt immer noch 368 Euro hinter dem bisher besten Jahr zurück: 2003 konnten sich die Berufsstarter im Schnitt über 35.411 Euro freuen. Diese Ergebnisse offenbart die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive, an der sich 115 Unternehmen der Immobilienbranche beteiligt haben. Sie gaben Auskunft zu Durchschnittsgehältern für Einsteiger nach der Ausbildung bzw. einem Studium und prognostizierten ihren Personalbedarf (siehe Artikel "Jedes zweite Unternehmen will Mitarbeiter einstellen" auf Seite 11).

Das Durchschnittsgehalt zeigt jedoch nur eine grobe Tendenz an. In den verschiedenen Tätigkeitsfeldern der Immobilienwirtschaft rufen die Unternehmen mitunter sehr unterschiedliche Einstiegsgehälter auf. Am besten zahlt das Segment Investment, zu dem u.a. Fonds, Kapitalanlagegesellschaften, Immobilien-AGs und Pensionskassen gehören. Dort liegt das Einstiegsgehalt mit 41.005 Euro 17% über dem Durchschnittsgehalt. Zudem haben die Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr auch noch 2% draufgelegt.

Mit den zweithöchsten Einstiegsgehältern locken die Planungs- und Steuerungsunternehmen. Sie bieten durchschnittlich 40.225 Euro. Und an dritter Stelle stehen die Asset-Manager/Vermögensverwalter, die Berufsstarter mit 38.908 Euro locken. Sie haben ihr Angebot in diesem Jahr um knapp 3% aufgestockt.

Zu den Schlusslichtern hingegen zählen die Facility-Manager, die Immobilienvermittler und die Immobiliendienstleister (Unternehmensberater, Marktforschung, Sachverständiger), die alle Einstiegsgehälter von gut 31.000 Euro anbieten. Damit liegen sie 11% unter dem Branchendurchschnitt. Mit einem Durchschnittsgehalt von 31.233 Euro zahlen die FM-Unternehmen zudem 5,9% weniger als im Vorjahr. Dabei hatten sie 2013 ihr Angebot gerade erst um 4,4% verbessert und sich vom Schlusslicht auf den drittletzten Platz hochgearbeitet. 2014 nun sind sie auf den vorletzten Rang - vor den Vermittlern - abgerutscht. Auch die Vermittler haben ihr Angebot gekürzt. Sie rufen im Schnitt 31.061 Euro auf, fast 12% weniger als noch 2013.

Um diese Durchschnittswerte mäandern in den verschiedenen Segmenten recht breite Gehaltsbänder, denn Einsteiger ist nicht gleich Einsteiger. Zwei grundsätzliche Trends können bei der Staffelung der Einstiegsgehälter identifiziert werden: Zum einen belohnen die Unternehmen eine höhere und längere akademische Ausbildungsdauer, d.h. für einen Masterabschluss, der im Schnitt nach fünf Jahren Studium erreicht wird, gibt es mehr Geld als beispielsweise für einen Bachelor-Abschluss, der meist ein dreijähriges Studium voraussetzt. Berücksichtigt werden sechs verschiedene Abschlüsse, und zwar die immobilienspezifische Berufsausbildung (Lehre), der Abschluss an einer Berufsakademie (duales Studium), der allgemeine bzw. der immobilienspezifische Bachelor-Abschluss von einer Hochschule und der allgemeine bzw. der immobilienspezifische Masterabschluss oder das Diplom einer Hochschule.

Zum anderen honorieren die Unternehmen immobilienwirtschaftliches Fachwissen. Berufseinsteiger mit einem fachspezifischen Abschluss können sich über höheres Einstiegsgehalt freuen als ihre Kommilitonen, die beispielsweise ein allgemeines betriebswirtschaftliches Studium absolviert haben (siehe Grafik "Immobilien-Fachwissen bringt mehr Geld" auf dieser Seite unten).

Ausgenommen von diesen beiden Trends sind die Absolventen eines dualen Studiums an einer Berufsakademie. Die meisten von ihnen haben ein dreijähriges, immobilienspezifisches Bachelorstudium mit integrierten Praxisphasen im Partnerunternehmen absolviert, dennoch werden ihnen niedrigere Einstiegsgehälter angeboten als Absolventen eines allgemeinen Bachelorstudiums. Offenbar sind die Unternehmen mit dem Konzept des dualen Studiums noch nicht überall völlig vertraut. Das ist umso erstaunlicher, als die Berufsakademien dem Wunsch der Wirtschaft nach jüngeren Berufseinsteigern mit mehr Praxiserfahrung entgegenkommen. Zudem hat sich die Zahl dualer Studiengänge deutschlandweit von 2006 bis 2011 um mehr als 50% erhöht. Gleichzeitig stiegen die Studentenzahlen von rund 40.000 auf über 60.000, heißt es auf dem Infoportal Wegweiser duales Studium. In Baden-Württemberg heißen die Berufsakademien inzwischen Duale Hochschule Baden-Württemberg - bilden aber im Gegensatz zu Fachhochschulen weiterhin nach dem dualen System aus.

Die Gehaltszahlen zeigen deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausbildungsformen: Berufseinsteiger mit abgeschlossener Ausbildung in einem Immobilienberuf können mit einem durchschnittlichen Gehalt von 28.128 Euro rechnen. Absolventen von Berufsakademien, die dort zumeist einen Bachelorabschluss erworben haben, erhalten im Schnitt 32.484 Euro. Ein Absolvent einer Fachhochschule oder Universität, der ebenfalls einen allgemeinen oder immobilienspezifischen Bachelorabschluss in der Tasche hat, bekommt zum Berufseinstieg hingegen zwischen 34.100 Euro und knapp 37.000 Euro. Das sind bei gleicher Ausbildungslänge und demselben akademischen Grad - Bachelor - immerhin zwischen 5% und 14% mehr. Absolventen mit allgemeinem bzw. immobilienspezifischem Masterabschluss offerieren die Unternehmen zwischen rund 37.400 Euro und 39.800 Euro.

Neben einem höheren Ausbildungsgrad ist den Unternehmen auch immobilienspezifisches Fachwissen einen Aufschlag wert. So erhalten Bachelorabsolventen mit immobilienwirtschaftlicher Spezialisierung 8,3% mehr (insgesamt: 36.929 Euro) als ihre Kommilitonen mit einem allgemeinen Abschluss (insgesamt: 34.112 Euro). Bei den Masterabsolventen gewähren die Unternehmen für Immobilien-Know-how noch einen Aufschlag auf das Berufsstartergehalt von 6,4%. Mit 39.839 Euro erhält diese Absolventengruppe die höchsten durchschnittlichen Einstiegsgehälter.

Eine noch höhere Differenz offenbart ein Vergleich zwischen einem immobilienspezifischen Bachelorabschluss und einem immobilienspezifischen Masterabschluss: Immo-Masterabsolventen erhalten zum Berufseinstieg im Schnitt 7,9% mehr als ihre Kommilitonen mit Immo-Bachelorabschluss. Immobilienunternehmen scheinen die zusätzliche Lehrzeit im Hörsaal offenbar finanziell zu honorieren, doch das gilt nicht für die deutsche Wirtschaft insgesamt. Denn zwei Drittel der deutschen Unternehmen nehmen diese Unterscheidung nicht vor, wie eine Studie des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft zeigte.

Das Gehalt spielt eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber. Es ist aktuell der drittwichtigste Faktor bei der Unternehmenswahl, zeigt die IZ-Joboffensive. Insgesamt 446 Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer haben sich in diesem Jahr an der Umfrage beteiligt. Die Studenten gaben nicht nur Einblick in ihre Ausbildungssituation und ihre Qualifikation, sondern äußerten sich auch zu ihren beruflichen Zukunftsplänen und Gehaltswünschen.

Es dürfte kaum einen Leser überraschen, dass die Studenten von höheren Einstiegsgehältern träumen, als ihnen die Unternehmen laut Umfrage im Schnitt anbieten. 44.825 Euro wünschen sich die Studenten zum Start. Das sind fast 28% mehr als das durchschnittliche Angebot der Arbeitgeber und liegt knapp unterhalb der Gehaltsobergrenze des Segments Investment, des Segments mit dem höchsten Einstiegsgehalt.

Die Studenten wissen, dass Geld nicht alles ist. Während der Bewerbungsphase achten sie deswegen auch darauf, welche Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten die Arbeitgeber anbieten. Die Unternehmen haben dementsprechend ihre Angebote aufgestockt: Knapp drei Viertel versuchen Mitarbeiter durch Weiterbildungen an sich zu binden und 62% locken mit Aufstiegsprogrammen. Auf "Ergänzungen" des Gehalts setzen immerhin ebenfalls knapp zwei Drittel der Unternehmen, und zwar mit Boni, Firmenwagen und anderen Incentives.

Die IZ-Joboffensive

Die Joboffensive ist eine Initiative der Immobilien Zeitung. Ein Kernelement ist die jährliche Arbeitsmarkt- und Gehaltsumfrage, an der sich 115 Immobilienunternehmen und 446 Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer beteiligt haben. Die Ergebnisse der beiden getrennt durchgeführten Umfragen werden im IZ-Karriereführer 2014/15 für die Immobilienwirtschaft veröffentlicht, der im August 2014 erscheint. Den Ratgeber ergänzen Unternehmensporträts, eine Übersicht über das fachspezifische Studienangebot sowie zahlreiche Karrieretipps. Unterstützt wird die IZ-Joboffensive 2014 von folgenden Unternehmen: Aareal Bank, Bernd Heuer & Partner Human Resources, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Corpus Sireo, DTZ, ECE, Irebs Immobilienakademie, Kaufland, Messe München/Expo Real, mfi management für immobilien, Patrizia Immobilien und RGM. sma

Sonja Smalian

Jedes zweite Unternehmen will Mitarbeiter einstellen

Mehr als die Hälfte der Immobilienunternehmen will sich bis zum Frühjahr 2015 personell verstärken. Etwa jede dritte offene Stelle ist für Berufseinsteiger reserviert.

Mehr als die Hälfte der Immobilienunternehmen will sich bis zum Frühjahr 2015 personell verstärken. Etwa jede dritte offene Stelle ist für Berufseinsteiger reserviert.

Bild: sma

Karriere 12.06.2014
Der Arbeitsmarkt in der Immobilienwirtschaft ist weiter im Aufwärtstrend und mehr Mitarbeiter werden gesucht, wie die aktuelle Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt. Doch die Unternehmen haben ... 

Der Arbeitsmarkt in der Immobilienwirtschaft ist weiter im Aufwärtstrend und mehr Mitarbeiter werden gesucht, wie die aktuelle Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt. Doch die Unternehmen haben deutlich weniger offene Positionen im Angebot als noch im vergangenen Jahr.

Die Unternehmen der Immobilienwirtschaft bleiben weiterhin auf Wachstumskurs. 54% wollen bis zum Frühjahr 2015 neue Mitarbeiter einstellen. Das sind etwas mehr als noch im vergangenen Jahr (52%) und immerhin sechs Prozentpunkte mehr als 2012 (48%). Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive, an der 115 Unternehmen der Immobilienwirtschaft teilgenommen haben.

Die jährliche Umfrage zur Entwicklung des Arbeitsmarkts und der Gehälter für Hochschulabsolventen und Young Professionals führt die Immobilien Zeitung (IZ) seit nunmehr 14 Jahren durch. Welche Branchensegmente suchen besonders intensiv nach Nachwuchskräften und welche zahlen die höchsten Gehälter? Doch nicht nur Immobilienunternehmen kommen zu Wort. Auch Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Fächer werden zu ihren Gehaltsvorstellungen, ihren beruflichen Zielen und ihren Qualifikationen befragt.

Die Wachstumsprognose der Personaler dürfte die künftigen Berufseinsteiger freuen. Zumal die Personalprofis die Entwicklung des Arbeitsmarkts sogar noch einen Tick positiver bewerten als in ihren eigenen Unternehmen: 56% gehen davon aus, dass sich die Zahl der Beschäftigten in der Immobilienbranche bis zum Frühjahr 2015 erhöhen wird. Das sind mehr als in den beiden Vorjahren, als exakt die Hälfte der Unternehmen bzw. nur 37% (2012) diese Einschätzung teilten.

Mit diesen Prognosen übertrifft die Immobilienwirtschaft die Beschäftigungserwartung des bundesweiten Branchendurchschnitts deutlich. Denn im Schnitt rechnen nur 38% der deutschen Unternehmen in diesem Jahr mit einer höheren Beschäftigung in ihrem Betrieb, wie die Frühjahrs-Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt.

Die Ausgangsbedingungen für einen zügigen Berufseinstieg in die Immobilienwirtschaft nach dem Hochschulabschluss scheinen nach der Zahlenlage also gut sein, zumal nur 6% der Befragten mit einem Personalabbau in der Branche rechnen. Knapp 5%, weniger als im Vorjahr (7%), hegen Pläne, die eigene Mannschaft zu verkleinern. Auch beim Thema Personalabbau weichen die Unternehmen der Immobilienwirtschaft stark vom branchenübergreifenden Durchschnitt in Deutschland ab: Nach der IW-Konjunkturumfrage rechnen nämlich 14% der Unternehmen mit einem Beschäftigungsrückgang im eigenen Unternehmen. Im vergangenen Jahr waren sogar noch ein paar mehr dieser Meinung (19%) gewesen.

Obgleich an der IZ-Umfrage eher Unternehmen teilnehmen, die sich personell vergrößern wollen, trauen sich die Personaler auch negative Prognosen zu äußern. So war 2009 die Sicht der Personaler deutlich pessimistischer. Damals glaubte jeder zweite Personalverantwortliche, einen Personalabbau in der Branche zu beobachten. 37% von ihnen rechneten damit, dass sich dieser Trend in den folgenden zwölf Monaten fortsetzen würde. Doch solche Töne sind in diesem Jahr nicht zu hören.

Wo werden die Berufseinsteiger also mit offenen Armen erwartet? Allen voran im Asset- und Property-Management. 91% der befragten Unternehmen aus diesem Segment wollen neue Mitarbeiter einstellen und sich vergrößern. Zudem planen fast drei Viertel der Immobiliendienstleister (Unternehmensberater, Marktforscher, Gutachter) zu expandieren. Im Investment, der Immobilienvermittlung und im Facility-Management stehen bei fast zwei Dritteln der Unternehmen die Zeichen auf Mitarbeitersuche.

Doch das sind alles relative Angaben. In wie viele Stellen sich diese übersetzen, hat die IZ auch gefragt - und diese Zahlen sind ernüchternd: 145 offene Stellen für Berufseinsteiger melden die 115 befragten Unternehmen. Das sind fast 80% weniger als im Vorjahr. Damals hatten sich allerdings etwas mehr Unternehmen (134) an der Umfrage beteiligt und die Zahl von 678 offenen Positionen für Nachwuchskräfte aufgerufen.

In diesem Jahr sind 27% der zu besetzenden Positionen für Berufseinsteiger reserviert, im letzten Jahr waren es 38% gewesen. Ein herber Rückschlag für die nächste Generation der Immobilienprofis. Für die Berufserfahrenen hat sich das Angebot an offenen Stellen ebenfalls verkleinert, und zwar um mehr als zwei Drittel . Gab es im vergangenen Jahr noch 935 Jobs für Professionals, so geben die an der Befragung teilnehmenden Personalverantwortlichen ihren geschätzten Bedarf in diesem Jahr mit nur 285 an. Bei den Führungskräften beträgt der Rückgang 36% - von 166 auf 106. War im vergangenen Jahr jede zehnte Stelle für eine Führungskraft vorgesehen, so ist es jetzt jede fünfte.

Für Berufseinsteiger lohnt es sich vor allem, ein Auge auf die FM-Unternehmen sowie die Planer und Steuerer zu werfen. Die Unternehmen wollen sich im Schnitt mit drei Nachwuchskräften verstärken. Auch das Asset- und Property-Management überzeugt mit guten Zahlen: Gut zwei Stellen bietet jedes Unternehmen im Schnitt, die bis zum Frühjahr 2015 besetzt werden sollen.

Obwohl der geschätzte Personalbedarf gegenüber dem Vorjahr reduziert ist, sind Nachwuchskräfte gesucht. Allein die 30 Aussteller auf dem IZ-Karriereforum, das an diesem Samstag, 14. Juni, in Frankfurt stattfindet, bieten mehr als 362 offene Stellen für Berufseinsteiger und Young Professionals.

Sonja Smalian

Wieder mehr Geld für Azubis

Karriere 15.05.2014
Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind im vergangenen Jahr abermals gestiegen. Von dieser Entwicklung profitierten auch die Auszubildenden in immobilienwirtschaftlichen Berufen. Für sie gab ... 

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind im vergangenen Jahr abermals gestiegen. Von dieser Entwicklung profitierten auch die Auszubildenden in immobilienwirtschaftlichen Berufen. Für sie gab es bis zu 10% mehr.

Die durchschnittliche tarifliche Bruttomonatsvergütung für Auszubildende in Deutschland betrug 761 Euro im vergangenen Jahr. Während in den alten Bundesländern die Auszubildenden mit 767 Euro etwas mehr erhielten, lag ihre Vergütung in den neuen Bundesländern mit 708 Euro im Monat nicht nur unter dem Bundesdurchschnitt, sondern auch knapp 8% unter der Vergütung ihrer Kollegen im alten Westen.

Doch beide Gruppen konnten sich freuen: 2013 erhöhten sich die tariflichen Ausbildungsvergütungen abermals um 4,1% in den alten und um 5% in den neuen Bundesländern. Damit wurde der Trend aus dem Jahr 2012 sogar bis auf die Nachkommastelle exakt fortgeschrieben. Jährlich wertet das Bundesinstitut für Berufsbildung die tariflichen Ausbildungsvergütungen aus. Die Forscher haben 184 Berufe in West- und 152 Berufe in Ostdeutschland untersucht, in denen 88% der Auszubildenden ausgebildet werden.

Von den steigenden Vergütungen profitierten auch die Auszubildenden in den immobiliennahen Berufen, wie die BIBB-Untersuchung zeigt. Anders als im Jahr 2012, als die Immobilienkaufleute eine Nullrunde verzeichneten, sind 2013 die tariflichen Ausbildungsvergütungen in allen untersuchten Berufen gestiegen, allerdings mit großen Unterschieden. Die Spannbreite der Steigerungsraten reichte dabei von 1,9% bis zu 10%.

Diese extremen Unterschiede spiegelten sich u.a. im Beruf der Fachkraft für Schutz und Sicherheit wider. Die angehenden Sicherheitskräfte konnten sich über die höchste Steigerungsrate der immobiliennahen Berufe in den alten Bundesländern mit einem Plus von 7,1% freuen. Doch in den neuen Bundesländern belegten sie mit einer Steigerungsrate von nur 1,9% den letzten Platz. Während ihre Kollegen im Westen also 44 Euro pro Monat mehr im Portemonnaie hatten, gab es für die Sicherheitskräfte in Ausbildung im Osten nur 9 Euro mehr. Am stärksten erhöhte sich die Vergütung der Gebäudereiniger. Das Plus von 10% entsprach 55 Euro pro Monat mehr.

Nicht nur die Steigerungsraten, auch die Höhe der Ausbildungsvergütungen variierten erheblich: Am meisten verdienten angehende Maurer in den alten Bundesländern. Sie erhielten im Schnitt 999 Euro (Ost: 803 Euro). Im dritten und letzten Lehrjahr überschritt ihre Vergütung 2013 als einziger immobiliennaher Beruf sogar die 1.000-Euro-Grenze mit 1.299 Euro (Ost: 1.017 Euro).

Die Ränge zwei bis vier belegten in den alten Bundesländern die drei Ausbildungsberufe Elektroniker für Gebäude und Infrastruktursysteme (945 Euro), Bauzeichner (905 Euro) und Immobilienkaufleute (870 Euro). In den neuen Bundesländern führen die Rangliste die angehenden Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme mit einer durchschnittlichen Ausbildungsvergütung von 912 Euro an, gefolgt von den Immobilienkaufleuten (870 Euro), den Maurern (803 Euro) und den Bauzeichnern (742 Euro).

Schlusslichter im Westen waren die Berufe Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit 590 Euro sowie die Mechatroniker für Kältetechnik mit 594 Euro. Im Osten verdienten die angehenden Fachkräfte für Schutz und Sicherheit mit 495 Euro bzw. die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (564 Euro) am wenigsten. Generell bestanden deutliche Differenzen auch zwischen den Ausbildungsbereichen. Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen wurden in Industrie und Handel (West: 839 Euro bzw. Ost: 764 Euro) sowie im öffentlichen Dienst (West und Ost: 830 Euro) gezahlt. Die Vergütung in den Handwerksberufen lag im Allgemeinen unterhalb des Gesamtdurchschnitts mit 638 Euro in den alten und 542 Euro in den neuen Bundesländern.

Auch 23 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es kein einheitliches Vergütungsniveau zwischen Ost und West. Die Auszubildenden im Osten erhielten im Schnitt nur 92% des Westniveaus. Die immobiliennahen Berufe bildeten dabei keine Ausnahme, ausgenommen den Immobilienkaufmann. Die größte Differenz gab es bei den Fachkräften für Schutz und Sicherheit. Die Auszubildenden im Osten erreichten durchschnittlich nur 75% des Vergütungsniveaus ihrer West-Kollegen.

Sonja Smalian

Irebs-Doktorarbeiten kostenlos abrufbar

Karriere 24.04.2014
Insgesamt 74 Doktorarbeiten und andere wissenschaftliche Veröffentlichungen hat die Irebs International Real Estate Business School an der Universität Regensburg ins Netz gestellt. Die ... 

Insgesamt 74 Doktorarbeiten und andere wissenschaftliche Veröffentlichungen hat die Irebs International Real Estate Business School an der Universität Regensburg ins Netz gestellt. Die PDF-Dokumente können kostenlos unter www.schriften.irebs.de abgerufen werden. Die Arbeiten waren in den Reihen "Schriften zur Immobilienökonomie" oder "Schriften zum Öffentlichen Immobilienrecht und Infrastrukturrecht" erschienen, die vor Kurzem zusammengelegt wurden. Zudem wurden auch frühere an der Irebs entstandene Arbeiten online gestellt. Künftig sollen alle Doktorarbeiten kostenlos zugänglich sein. Kooperationspartner sind der immobilien manager verlag und die Universitätsbibliothek Regensburg.

Sonja Smalian

Spricht Ihre Stellenanzeige wirklich beide Geschlechter an?

Die richtige Wortwahl lockt die Bewerberin. Ist die Sprachwahl der
Stellenanzeige zu maskulin, könnten sich Frauen gar nicht angesprochen
fühlen. Männer sind da nicht so sensibel.

Die richtige Wortwahl lockt die Bewerberin. Ist die Sprachwahl der Stellenanzeige zu maskulin, könnten sich Frauen gar nicht angesprochen fühlen. Männer sind da nicht so sensibel.

Bild: Torbz/Fotolia.com

Karriere 17.04.2014
Auch knapp acht Jahre nach Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes sprechen Stellenanzeigen die Geschlechter immer noch unterschiedlich stark an. Nicht selten werden Begriffe ... 

Auch knapp acht Jahre nach Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes sprechen Stellenanzeigen die Geschlechter immer noch unterschiedlich stark an. Nicht selten werden Begriffe verwendet, die männliche Stereotypen widerspiegeln. Dadurch fühlen sich Frauen oft nicht angesprochen und verzichten auf eine Bewerbung, zeigt eine aktuelle Studie.

Viele Unternehmen wollen ihren Frauenanteil erhöhen. Doch bei der Diskussion um die Einführung einer Frauenquote war nicht selten das Argument zu hören, dass es in bestimmten Branchen nicht genügend Bewerberinnen gäbe. Jüngste Ergebnisse eines Forscherinnenteams der Technischen Universität München zeigen, dass das Problem der Bewerberinnenflaute vielleicht teilweise hausgemacht ist. Denn Bewerberinnen reagieren sensibel auf die in einer Stellenanzeige verwendete Sprache. Findet sich dort eher eine maskuline Wortwahl, fühlen sich Kandidatinnen offenbar nicht angesprochen und halten ihre Bewerbung zurück. Männer hingegen zeigten sich in den Versuchen wenig empfindlich. Sie würden sich sowohl auf die feminin wie auch die maskulin formulierte Stellenanzeige gleichermaßen bewerben.

Mit männlichen Stereotypen verbundene Wörter sind beispielsweise zielstrebig, durchsetzungsstark, selbstständig, offensiv und analytisch. Eine eher feminine Formulierungsvariante würde hingegen Wörter wie engagiert, verantwortungsvoll, gewissenhaft und kontaktfreudig auflisten. Es sei wenig sinnvoll, alle männlich besetzten Formulierungen einfach wegzulassen, sagt Studienleiterin Prof. Claudia Peus vom Fachgebiet für Forschungs- und Wissenschaftsmanagement. "Aber ohne ein zumindest ausgewogen formuliertes Profil rauben sich die Organisationen die Chance auf gute Bewerberinnen. Denn die Stereotype wirken trotz aller gesellschaftlicher Veränderungen fast unverändert weiter."

An insgesamt rund 260 Testpersonen hatten die Wissenschaftlerinnen die Stellenanzeige, die einmal mit femininer und auch einmal mit maskuliner Sprache formuliert war, getestet. Warum reagieren die Probandinnen so empfindlich auf die Sprachwahl, während diese die männlichen Versuchsteilnehmer in ihrer Entscheidung nicht beeinflusst? Ein Zugehörigkeitsgefühl sei für Frauen bei der Jobwahl sehr wichtig, sagt Tanja Hentschel, Mitarbeiterin in dem Forschungsprojekt Auswahl und Beurteilung von Führungskräften in Wirtschaft und Wissenschaft. Die Studie ist ein Teilergebnis des Projekts. Frauen würden gern mit Menschen zusammenarbeiten, die ihnen ähneln, und achteten darauf, dass die Unternehmenskultur zu ihnen passt.

Unternehmen sollten deswegen einen kritischen Blick auf ihre Anzeigen werfen und diese mitunter um feminine Worte ergänzen, um so einen ausgewogenen Text zu haben, sagt Hentschel. Erschwerend komme bei der Aufgabe hinzu, dass viele als feminin eingestufte Wörter keinen Bezug zur Berufswelt hätten. Dazu würden beispielsweise Wörter zählen wie freundlich oder herzlich. Die Forscherin empfiehlt auch, die Anzeigen einmal Mitarbeiterinnen zum Gegenlesen zu geben, um Tendenzen rechtzeitig zu erkennen.

Dass Unternehmen in ihrer Ansprache junger Nachwuchskräfte unterschiedlich ankommen, zeigt auch die jährliche Umfrage zur IZ-Joboffensive. Studierende immobilienwirtschaftlicher werden gefragt, bei welchen Unternehmen sie am liebsten arbeiten würden - und dabei lassen sich durchaus Unterschiede zwischen den Geschlechtern finden. Wie die Ergebnisse aus dem Jahr 2013 zeigen, punkteten von den Top-15-Arbeitgebern u.a. ECE, Corpus Sireo, Drees & Sommer, Bilfinger, Patrizia Immobilien, IVG Immobilien und Engel & Völkers besonders bei den künftigen Absolventinnen. Hingegen konnten die Maklerhäuser JLL und Cushman & Wakefield beide Geschlechter gleichermaßen für sich einnehmen.

Die Ergebnisse des Forschungsteams der TU München überraschen Melanie Vogel nicht. Die Geschäftsführerin der AoN Agentur ohne Namen ist Initiatorin der Messe- und Kongressveranstaltung women & work, für die sie 2012 mit dem Innovationspreis "Land der Ideen" ausgezeichnet wurde. Zudem vergibt die Agentur das Arbeitgebersiegel Top4Women. In der Online-Bewertung für die Siegelvergabe wird auch nach dem Einsatz genderneutraler Sprache im Unternehmen gefragt. Nicht selten sei darüber überhaupt erst eine Diskussion zwischen den verschiedenen Abteilungen der teilnehmenden Unternehmen angeregt worden, sagt Vogel.

Wann immer Unternehmen nach außen auftreten, sollten sie prüfen, ob sie von Männern und Frauen gleichermaßen verstanden werden, rät sie. Derzeit würde viel mit Icons gearbeitet, die oft männliche Figuren darstellten. Wenn Bild- und Textsprache Frauen nicht ansprechen, geschehe das häufig ohne böse Absicht. Dennoch bestehe die Chance, dass den Unternehmen im schlechtesten Fall eine gute Bewerberin entgeht. "Frauen arbeiten inhalts- und beziehungsbezogen", sagt Vogel. Dieser Aspekt kann auch in Stellenanzeigen berücksichtigt werden.

Auf der Messe women & work am 24. Mai 2014 in Bonn präsentieren sich mit ECE Projektmanagement, Bilfinger und Strabag auch drei Bau- und Immobilienunternehmen den Besucherinnen. Für ihr Engagement bei der Frauenförderung ist die Strabag-Tochtergesellschaft Strabag Property and Facility Services mit dem Arbeitgebersiegel Top4Women ausgezeichnet worden. Das FM-Unternehmen verwendet seit Herbst 2013 eine genderneutrale Sprache und spricht von sich selbst als Arbeitgeberin, denn die Gesellschaftsform ist eine GmbH. An den Wechsel in der Sprachwahl habe er sich schnell gewöhnt, sagt Oliver Stumm, Leiter der Unternehmenskommunikation.

Derzeit sind 23,5% der rund 4.870 Beschäftigten weiblich, doch dabei soll es nicht bleiben. "Wir wollen den Frauenanteil - auch in unserem Führungsteam - in den nächsten Jahren deutlich erhöhen", sagt Jörg Rosdücher, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor. Dabei setzt das Unternehmen auch auf mobiles Arbeiten und Teilzeit - und damit wichtige Elemente in den Augen von Frauen, wie Agenturchefin Vogel in einer Umfrage herausgefunden hat.

Übersetzungsleistung müssen mitunter auch Personalberater einsetzen, wenn sie Frauen für eine neue Position ansprechen wollen. Martina Borgmann hat beobachtet, dass Frauen viel Wert auf eine gute Unternehmenskultur, einen sachlichen Führungsstil und Teamgeist legen. Männer schauten bei einem Wechsel stärker auf die Parameter Aufstiegsmöglichkeit, Vergütung und Personalverantwortung, sagt die langjährige Personalberaterin.

Dass Frauen eher die Aufgabe wichtiger sei als das Gehalt, hat auch Sabine Märten, Inhaberin von Sabine Märten Executive Search, beobachtet. Frauen ziehe es tendenziell weniger stark als Männer in die Jobs, in denen eine große Wertschöpfung generiert wird, die also stark unternehmerisch orientiert sind. Die Ansprache hingegen erfolge sehr auf die Person zugeschnitten, dabei sei die Beschreibung der Tätigkeit und der geforderten Qualifikationen sehr sachlich, kaum etwas Werbendes. In einem Punkt kann die Personalberaterin keinen Unterschied mehr feststellen, und zwar beim Gehalt. "Das Gros der Kandidaten kennt seinen Marktwert und verlangt den auch." Dieses Selbstbewusstsein zusammen mit dem Wissen um die Wirkung von Sprache sollten Frauen auch zeigen, wenn sie eine Stellenanzeige lesen. Interessiert sie die Position und das Unternehmen, kann ein männlicher Kollege vielleicht die notwendige Übersetzungsarbeit leisten und den Code dechiffrieren.

Einen Leitfaden für eine geschlechtersensible Sprache hat u.a. die Universität Köln veröffentlicht. Den Ratgeber "ÜberzeuGENDERe Sprache" mit Beispielen finden Sie auf der Seite der Gleichstellungsbeauftragten (www.gb.unikoeln.de, Suche: gendersensible Sprache).

Sonja Smalian

"Boni von 200% sind in London nicht unüblich"

Über den Londoner Dächern drehen sich die Baukräne. Die Skyline der
Finanzmetropole wird sich künftig stark verändern, denn gut 230 Gebäude mit mehr als 20 Stockwerken sind aktuell in Vorbereitung. Kandidaten mit Erfahrung in der Projektentwicklung sind in der Hauptstadt gesucht.

Über den Londoner Dächern drehen sich die Baukräne. Die Skyline der Finanzmetropole wird sich künftig stark verändern, denn gut 230 Gebäude mit mehr als 20 Stockwerken sind aktuell in Vorbereitung. Kandidaten mit Erfahrung in der Projektentwicklung sind in der Hauptstadt gesucht.

Bild: sma

Karriere 10.04.2014
In der Finanzmetropole London sind die Gehälter der Immobilienprofis im Steigflug. Auch die Boni klettern wieder in große Höhen und erreichen teilweise das Doppelte der Grundgehälter. Doch die ... 

In der Finanzmetropole London sind die Gehälter der Immobilienprofis im Steigflug. Auch die Boni klettern wieder in große Höhen und erreichen teilweise das Doppelte der Grundgehälter. Doch die Krise ist noch nicht wieder vergessen und bei Neueinstellungen zählt vor allem die Leistungsbilanz. Auch für Deutsche gibt es in der britischen Hauptstadt Karrierechancen.

Fünfeinhalb Jahre nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers sind die Investmentbanken zurück und zahlen Immobilienprofis in London wieder gute Gehälter: Ein Managing Director verdiente dort im vergangenen Jahr etwa 242.000 Euro Jahresgrundgehalt plus Boni in Höhe von 150% und mehr des Grundgehalts. Auch bei den Private-Equity-Gesellschaften und Fondsmanagern erreichten die Boni ähnliche Höhen und beim Grundgehalt sah es gar noch besser aus: Zwischen 212.000 Euro und 302.000 Euro schwankte die Basisvergütung. Zu diesem Ergebnis kommt die Personalberatung Bohill Partners in ihrer aktuellen Vergütungsstudie. "Wir sehen, dass die Basisgehälter in den letzten Jahren gestiegen sind", sagt Alice Fontana, Partner bei Bohill Partners. Besonders stark habe sie das in den vergangenen zwei, drei Jahren bei Banken beobachtet.

Nun passen sich auch die variablen Vergütungsbestandteile wieder der Marktentwicklung an und steigen. "Boni von 200% des Grundgehalts sind nicht unüblich", sagt Fontana. Wenn alles passe, dann könne auch gut bezahlt werden. Gerade bei Banken würden Boni - wie schon in Zeiten vor der Krise - immer öfter in Unternehmensanteilen ausgezahlt. Diese könnten bei erfahrenen Mitarbeitern einen Anteil von 30% bis 50% der variablen Vergütung erreichen, sagt Fontana.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung verändern sich auch die Bemessungsgrundlagen für Erfolg. Immer häufiger treten Indikatoren wie die Gesamtperformance des Unternehmens stärker in der Vordergrund und lösen Boni, die sich beispielsweise in Prozent des eingeworbenen Kapitals berechneten, ab.

Boni von bis zu 100% finden sich auch schon in den Young-Professional-Positionen Analyst und Associate. Als Grundgehalt riefen Investmentbanken 2013 für Analysten in den ersten drei Berufsjahren 48.000 Euro bis knapp 80.000 Euro auf. Die Associates, eine Hierarchiestufe darüber, liegen etwas höher mit einem Grundgehalt von 85.000 Euro bis zu fast 110.000 Euro. Private-Equity-Gesellschaften boten für beide Positionen noch mal bis zu 15% mehr. Starten Analysten bei einem Fondsmanager mit einem Grundgehalt von 48.000 Euro bis 73.000 Euro ähnlich hoch wie bei Investmentbanken, so fallen sie auf dem Associate-Level dann zurück.

Nicht nur Private-Equity-Fonds und Investmentvehikel wollen sich personell verstärken, auch beispielsweise Unternehmen, die in notleidende Kredite investieren, suchen neue Mitarbeiter. Doch die Krise ist noch nicht vergessen. Wenn Unternehmen jetzt Personal anheuern, schauen sie genau hin: Wie ist der so genannte Track Record des Kandidaten? Was hat der Bewerber in den Jahren 2008 bis 2011/2012 gemacht? War er für die Transaktionen oder das Portfolio wirklich selbst zuständig, oder war es vielleicht doch der Chef?

Die Wunschliste der Arbeitgeber an weiteren Qualifikationen ihrer neuen Mitarbeiter ist lang: Projektentwickler sollten nicht nur technisches Know-how, sondern auch Investmentkenntnisse mitbringen, Akquisiteure brauchen Investorenkontakte und bei Asset-Managern wird nach Kandidaten gesucht, die auch schon mal auf der Einkaufsseite saßen und im besten Fall den ganzen Zyklus eines Investments erlebt haben.

Dafür locken beispielsweise im Asset-Management auch hohe Vergütungen. In der Position eines Vice President beginnen die Grundgehälter bei 73.000 Euro und können bis zu 145.000 Euro erreichen. Ein Director erhält zwischen etwa 102.000 Euro und ca. 181.000 Euro. Auf der obersten Führungsebene (Managing Director) werden Grundgehälter in der Größenordnung zwischen 170.000 Euro und 224.000 Euro aufgerufen. Mit Boni können die Grundgehälter teilweise verdoppelt werden. Generell gilt, dass Immobilienunternehmen ihren Asset-Managern etwas weniger zahlen als Fondsmanager und Private-Equity-Gesellschaften.

Kandidaten müssten die geforderten Qualifikationen in den Profilbeschreibungen vollständig erfüllen. "Kompromisse werden nicht gerne gemacht", betont Personalberaterin Fontana. Der Kunde sei wählerisch.

Auch für Deutsche sieht sie Karrierechancen in London. "Für Junge ist es nach wie vor spannend", sagt sie. Sie lernen nicht nur die britische Mentalität kennen, sondern trainieren auch, mit vielen verschiedenen Kulturen zusammenzuarbeiten. Eine wichtige Lernerfahrung sei das. Zumal Kunden, die einen Head of Germany suchen, gerne jemanden nehmen, der schon einmal in Großbritannien gearbeitet hat. Bei den baldigen Berufseinsteigern ist das Interesse an Auslandserfahrung groß. Von den 622 Studenten, die 2013 an der Umfrage zur IZ-Joboffensive teilgenommen haben, würden 58% gern im Ausland arbeiten. Auf Rang drei der beliebtesten Auslandsziele rangiert Großbritannien.

Auch wenn die Gehälter in London im Schnitt höher sein dürften als in deutschen Großstädten, so sind das auch die Lebenshaltungskosten. Der ortsübliche Mietpreis liegt in Frankfurt bei 990 Euro und in London bei 1.530 Euro, zeigt der UBS Kaufkraftvergleich Preise und Löhne von 2012. Der Richtwert gibt das durchschnittliche Mietpreisniveau der einheimischen Haushalte mit ortsüblichem Komfort und Größe an.

Für berufserfahrene Kandidaten kann ein Wechsel nach London sinnvoll sein, wenn die Karriere in Deutschland ins Stocken geraten ist und der Kandidat Lust auf eine Position als Head of Germany hat, sagt Fontana. Eine Station in der britischen Hauptstadt könnte auch der richtige Karriereschritt in Richtung einer paneuropäischen Leitungsfunktion, z.B. als Head of Europe, sein.

Sonja Smalian