Karriere-News

Es wird weiter auch im Büro gearbeitet

Der persönliche Austausch mit Kollegen im Büro bleibt wichtig - mit oder ohne mehr Homeoffice in den Unternehmen.

Der persönliche Austausch mit Kollegen im Büro bleibt wichtig - mit oder ohne mehr Homeoffice in den Unternehmen.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: JustLife

Karriere 25.03.2021
Investitionen in Immobilien sind eine Wette auf die Zukunft. Nicht ohne Grund hat sich das Thema Homeoffice und Büronachfrage zu einem Dauerbrenner von Befragungen und Diskussionsrunden in ... 

Investitionen in Immobilien sind eine Wette auf die Zukunft. Nicht ohne Grund hat sich das Thema Homeoffice und Büronachfrage zu einem Dauerbrenner von Befragungen und Diskussionsrunden in der Immobilienbranche gemausert. Harte Parameter fehlen jedoch. Diesem Mangel wollte KGAL Research mit einer Auswertung von Stellenanzeigen abhelfen. Ob die Ergebnisse dieser Analyse die ganze Wahrheit ans Licht bringen, ist unter Personalberatern zumindest umstritten.

Wie sich der Bedarf an Büroflächen entwickelt, falls Homeoffice, mobiles Arbeiten & Co. sich in Deutschland dauerhaft in der Arbeitswelt etablieren, fragen sich viele Marktteilnehmer. Auch wenn das eine nicht unbedingt drastisch einbrechen muss, wenn das andere deutlich zunimmt: Eine gewisse Korrelation dürfte bestehen. Derzeit ist Heimarbeit weit verbreitet. Axel Drwenski, Head of Research von KGAL, wollte herausfinden, ob sich die grundsätzliche Bereitschaft der Arbeitgeber hierfür durch die Corona-Zeit auch langfristig signifikant erhöht.

Um eine Antwort zu finden, hat er mit Unterstützung der Datenforscher von der Münchner KI-Company Glanos viele Stellenanzeigen unter die Lupe genommen, sehr viele. Genauer gesagt wurden 7,8 Mio. Jobannoncen, die zwischen Anfang 2019 und Januar 2021 veröffentlicht wurden, daraufhin untersucht, ob sie Wörter aus dem Dunstkreis der Arbeit in den eigenen vier Wänden enthielten: Homeoffice, mobiles Arbeiten, Telearbeit, Remote Work usw. Drwenskis Gedanke hinter der umfangreichen Datenanalyse: "Wenn Homeoffice in Zukunft wirklich so eine große Rolle spielen wird, wie manche glauben, müsste man das doch daran ablesen, dass es im größeren Stil angeboten wird."

Das Ergebnis der Untersuchung, das Drwenski und Glanos vorstellen, dürfte Büroinvestoren und Bestandshalter aufatmen lassen - Drwenskis Kollegen aus dem Asset-Management von KGAL eingeschlossen, die sich um 43 Büroimmobilien mit 1.228.000 m² Fläche kümmern. Im Durchschnitt boten die rekrutierenden Unternehmen gerade mal in 3,5% der untersuchten Anzeigen ihren potenziellen künftigen Mitarbeitern in der ersten Ansprache die Möglichkeit zum Homeoffice an.

Im zeitlichen Verlauf klettert der Anteil an Jobs mit expliziter Homeoffice-Option zwar, von einer regelrechten Explosion ist aber nichts zu erkennen. Lag er im letzten coronafreien Jahr 2019 im Schnitt bei etwas über 3%, legte er bis Dezember 2020 - quasi im Gleichschritt mit den verschärften Corona-Restriktionen - auf 5,5% zu. Glanos filterte lediglich White-Collar-Jobs, die traditionell im Büro erledigt werden.

Nur 5% der Anzeigen werben mit Homeoffice

Seine Ausgangsfrage sieht Drwenski damit ziemlich eindeutig beantwortet: Nein, die grundsätzliche Bereitschaft von Arbeitgebern, ihren Büromitarbeitern mobiles Arbeiten langfristig zu ermöglichen, habe sich durch Corona nicht signifikant erhöht. "Das ist offensichtlich kein Thema, mit dem die Unternehmen offensiv werben. Natürlich ist Homeoffice gekommen, um zu bleiben - nur nicht in einem Ausmaß, dass es große Folgen für den Büromarkt hätte. Und selbst, wenn künftig im Extremfall beispielsweise 20% Fläche weniger gebraucht wird, kann der Markt das aushalten. Klar wird es Immobilien geben, die an Wert verlieren oder gar nicht mehr in den Markt reinpassen. Andere, gut positionierte Immobilen dagegen werden sogar im Wert steigen."

So plausibel Drwenskis Argumentation sein mag, einen kleinen Haken hat sie: Ob aus dem (Nicht-)Vorhandensein von Wörtern rund ums Thema Homeoffice darauf geschlossen werden kann, dass mobiles Arbeiten Nischenphänomen bleiben und das Büro seine angestammte Rolle als alleiniger oder zumindest Hauptarbeitsplatz behalten wird, darf zumindest bezweifelt werden. "Dieser Schluss kann aus unserer Sicht nicht gezogen werden, nein", sagt Felix Birkhofer, Niederlassungsleiter der auf die Bau- und Immobilienwirtschaft spezialisierten Personalberatung Cobalt in Frankfurt und Düsseldorf. "Homeoffice ist als Baustein einer attraktiven Position zu selbstverständlich geworden, um es explizit zu erwähnen."

Als Kind der Corona-Krise nimmt Cobalt-Mann Birkhofer Homeoffice nicht wahr. In jedem Fall habe die vielerorts erzwungene Heimarbeit eine natürliche Entwicklung aber beschleunigt: "Wo sich Unternehmen noch vor wenigen Jahren reflexhaft einer Einführung widersetzt haben, sind viele nun positiv überrascht."

Diesen Effekt hat auch Kathrin von Hardenberg bei ihren Kunden wahrgenommen. "Die Bereitschaft ist gestiegen, einen höheren Anteil an mobilem Arbeiten bzw. Homeoffice zu gewähren", sagt die Geschäftsführerin von Indigo Headhunters aus Frankfurt. "Dennoch gehen bei weitem nicht alle proaktiv damit nach draußen, um das Thema zu vermarkten." Von Hardenberg wundert es daher auch nicht, dass es in den meisten Stellenbeschreibungen fehlt. Sie räumt zwar ein, dass die Erwartungen von Kandidaten und Kunden in diesem Punkt "noch deutlich auseinanderliegen" und dass sich kaum ein Kandidat ausschließlich im Heimbüro sieht - "aber dass wir nach der Pandemie einen höheren Anteil an Homeoffice-Tagen in vielen Unternehmen sehen werden, halte ich für höchst wahrscheinlich". Besonders bei wichtigen Jobs schrumpfe der Kandidatenpool beträchtlich, wenn eine Firma die Arbeit von zuhause von vornherein ausschließt. "Das ist nicht zeitgemäß und transportiert ein schlechtes Bild des Unternehmens in den Markt."

"Die Homeoffice-Quote wird sicherlich leicht ansteigen, jedoch über ein gewisses Schattendasein nicht hinauskommen", ist sich Christoph Hartmann, Managing Partner von Deininger Consulting in Düsseldorf, sicher. Sobald sich das Infektionsgeschehen verringere, werden die Unternehmen auf eine Rückkehr in die Büros bestehen, vor allem bei Mitarbeitern ohne Führungsverantwortung.

Speziell Firmen aus der Immobilienwelt fremdeln nach Erfahrung von Hartmann mit dem Thema Homeoffice. Diese Arbeitgeber würden von der Furcht geplagt, dass ihnen "eine gewisse Kontrollfunktion über die Mitarbeiter abhanden kommt". Auch nach einem Jahr Corona-Krise sei Homeoffice "als dezidierter Punkt in einem Arbeitsvertrag sehr schwierig umsetzbar und wird vom Großteil der Unternehmen innerhalb der deutschen Immobilien- und Bauwirtschaft - wenn möglich - vermieden".

KGAL-Researcher Drwenski hatte schon vor Corona ein Arbeitszimmer in seinem Haus im hessischen Limburg. Nach Grünwald bei München, wo sein Arbeitgeber sitzt, musste er nur zweimal im Monat fahren. Wäre es anders, wäre der dreifache Vater und langjährige Head of Research des Wiesbadener Asset-Managers Commerz Real vielleicht nicht in den tiefen Süden gewechselt.

Harald Thomeczek

Fachkräfte und Fachfremde für den Klimaschutz

Der Fachkräftemangel droht die von der EU losgetretene Renovierungswelle auszubremsen.

Der Fachkräftemangel droht die von der EU losgetretene Renovierungswelle auszubremsen.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: JPC-Prod

Karriere 18.03.2021
146.000: So viele Arbeitskräfte, die die Corona-Krise um ihren Job bringt, könnten laut einer Studie des Analyseinstituts Prognos im Gebäudesektor eine neue berufliche Heimat finden. ... 

146.000: So viele Arbeitskräfte, die die Corona-Krise um ihren Job bringt, könnten laut einer Studie des Analyseinstituts Prognos im Gebäudesektor eine neue berufliche Heimat finden. Dort wird schließlich jede helfende Hand, die an der energetischen Durchsanierung des Gebäudebestands mitwirkt, dringend gebraucht. Was auf dem Papier nach einer Win-win-Situation klingt, hat in der Realität allerdings ein paar Haken.

Wegen Corona werden insgesamt rund 650.000 Beschäftigte überflüssig, schätzt das Institut Prognos. Davon wären besagte 146.000 für Tätigkeiten im Gebäudesektor geeignet - denn dort fehlen Fachkräfte, die die politisch gewollte Umstellung auf einen klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 schultern helfen. Die Menschen, die krisenbedingt ihre Jobs verloren haben oder zu verlieren drohen, sind allerdings nicht ewig verfügbar: Wenn sich die Wirtschaft 2023/2024 wieder erholt, wird auch in gebeutelten Branchen die Nachfrage nach Arbeitskräften wieder anziehen. Arbeitgeber aus dem Gebäudesektor müssen also zusehen, dass sie passende Fachkräfte und Quereinsteiger dieses oder spätestens kommendes Jahr zu sich locken.

Das ist im Kern das Ergebnis der Prognos-Studie: "Fachkräftesicherung im Gebäudesektor - Arbeitskräftepotenziale unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie". Das Analyseinstitut hat die Untersuchung im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (Buveg) und des Bundesverbands Erneuerbare Energie erstellt.

Unter dem Begriff Gebäudesektor subsumiert Prognos alles, "was mit energetischer Gebäudesanierung bzw. energetischen Maßnahmen zusammenhängt", erklärt Markus Hoch, einer der Autoren der Studie. "Von der Planung über die Herstellung und den Handel bis zur Installation." Gemeint sind Architektur- und Ingenieurbüros, die Sanierungsvorhaben planen. Sodann Baustoffproduzenten und Hersteller der Gebäudetechnik, z.B. von Heizungssystemen, sowie Großhändler. Last but not least denken die Studienautoren auch an all die Firmen, die Sanierungen am Gebäude (Hülle nebst Technik) vor Ort durchführen, kurzum: das Ausbaugewerbe und das SHK-Handwerk (Sanitär, Heizung, Lüftung, Klima). Hoch- und Tiefbau werden dem Gebäudesektor dagegen ausdrücklich nicht zugeordnet.

Die 146.000 potenziellen Arbeitskräfte, die für den so verstandenen Gebäudesektor infrage kommen, verteilen sich nach Analysen von Hoch und seiner Kollegin Claudia Münch auf zwei Töpfe. In dem einen Topf stecken ca. 106.000 Personen, die einen Beruf erlernt haben und ausüben, der auch auf dem Gebäudesektor nachgefragt wird, z.B. Elektrotechniker, aber zuletzt in einer anderen Branche tätig waren, z.B. der Autoindustrie.

Die Autoindustrie als Mitarbeiterquelle

In dem anderen Topf befinden sich Menschen, "deren erlernter bzw. ausgeübter Beruf zwar nicht direkt im Gebäudesektor nachgefragt ist, der aber zumindest eine qualifikatorische oder tätigkeitsbezogene Nähe zu den Anforderungen des Gebäudesektors aufweist", wie Münch es formuliert. Als Beispiel nennt die Expertin den möglichen Wechsel Erwerbstätiger mit Geologie-, Geografie- oder Umweltschutzberufen, die mit einer vergleichsweise hohen Wahrscheinlichkeit in die Berufsgruppe Bauplanung, Architektur, Vermessungsberufe wechseln könnten. Und das ist beiden Töpfen auch gemeinsam: Arbeitslosigkeit bzw. drohende Arbeitslosigkeit (Stichwort: Kurzarbeit) beflügeln die Wechselwilligkeit.

Ein besonders großes Arbeitskräftepotenzial für den Gebäudesektor loten die Studienautoren in der Berufsgruppe Maschinenbau und Betriebstechnik mit etwa 23.000 Personen aus. Zum einen deshalb, weil diese Berufsgruppe mit 1,6 Mio. Beschäftigten in Deutschland sehr groß ist. Zum anderen aber auch, weil viele Erwerbstätige dieser Berufsgruppe in Branchen arbeiten, die besonders hart von der Krise getroffen wurden, beispielsweise im Fahrzeugbau. Berufsgruppen, in denen etwa 10.000 Personen zumindest auf dem Papier für einen Wechsel in den Gebäudesektor in Betracht gezogen werden könnten, sind die Metallbearbeitung, die Elektrotechnik, die technische Produktionsplanung und -steuerung sowie Einkauf und Vertrieb.

Überschuss hier, Mangel da: In einer Analyse von 2018 bezifferte Prognos den erwarteten Fachkräftemangel allein im Bereich Sanitär, Heizung, Lüftung, Klima für das Jahr 2030 auf etwa 30.000 Köpfe - ohne zusätzliche Investitionen in die Energiewende. Mit verstärkten Investitionen in die Energiewende würden 2030 weitere 17.000 Fachkräfte im SHK-Handwerk fehlen. Insgesamt braucht es für die Umstellung in einen klimaneutralen Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 und eine Erhöhung der Sanierungsrate von 1% auf 3% ca. 200.000 zusätzliche Arbeitskräfte, wie Buveg-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs mit Verweis auf eine ältere Untersuchung von 2017 vorrechnet. "Die aktuelle Studie zeigt, dass dieses Potenzial vorhanden ist."

Vorhanden schon, aber nicht per Knopfdruck abrufbar: "Der tatsächliche Wechsel von einer Branche in die andere oder von einem Beruf in den anderen ist natürlich von vielen Faktoren abhängig wie beispielsweise der regionalen Mobilität von Fachkräften und gelingt immer nur mit begleitenden Maßnahmen", stellt Prognos-Expertin Claudia Münch klar.

Einen nicht ganz unwesentlichen Grund, warum Menschen, die Münch und Hoch als potenzielle Wechsler ins Auge fassen, nicht schon längst im Gebäudesektor arbeiten, spricht Hinrichs an: "In der Autoindustrie gab es ein ganz anderes Lohnniveau als in der Baubranche. Wir sehen da einen Angleichungsprozess - aber natürlich nicht auf das Niveau, das die Autoindustrie heute hat." Ein allgemein höheres Lohnniveau nützt allerdings nichts, wenn "ein Teil der Leute, gerade im Fahrzeugbau, künftig nicht mehr benötigt wird".

Luft nach oben gibt es im Gebäudesektor auch in puncto Familienfreundlichkeit, Flexibilität und Work-Life-Balance: "Viele Handwerksunternehmen sind sich dessen bewusst, und da gibt's auch schon viel. Den Unternehmen ist aber auch klar, dass sie da noch attraktiver werden müssen", räumt Hinrichs ein.

Harald Thomeczek

Immobilienfirmen in New York pochen auf Arbeit im Firmenbüro

Nach der Corona-Pandemie werden viele Menschen in Manhattan nicht mehr fünf Tage die Woche im Firmenbüro arbeiten. Das hat eine Umfrage unter Arbeitgebern ergeben.

Nach der Corona-Pandemie werden viele Menschen in Manhattan nicht mehr fünf Tage die Woche im Firmenbüro arbeiten. Das hat eine Umfrage unter Arbeitgebern ergeben.

Quelle: Pixabay, Urheber: Pexels

Karriere 17.03.2021
Nur ein Bruchteil der 1 Mio. Büroarbeiter von Manhattan wird für fünf Tage die Woche in die Türme und Bürogebäude zurückkehren. Die meisten von ihnen werden laut einer Umfrage nach ... 

Nur ein Bruchteil der 1 Mio. Büroarbeiter von Manhattan wird für fünf Tage die Woche in die Türme und Bürogebäude zurückkehren. Die meisten von ihnen werden laut einer Umfrage nach der Corona-Pandemie im Wechsel im angestammten Büro und von zuhause aus arbeiten. In der Immobilienbranche ist dagegen mehr Präsenz in der Firma gefragt.

Die Partnership for New York City, die die Daten erhoben hat, ist ein Zusammenschluss großer Arbeitgeber in Manhattan: Banken, Finanzdienstleister, Immobilienfirmen, Investmentgesellschaften, Versicherungen, Tech-Companies, Berater, Kanzleien ... Ihre zwischen dem 24. Februar und dem 8. März durchgeführte Umfrage fördert zutage, dass nur 22% der Firmen ihre Leute nach Corona wieder komplett im Büro arbeiten sehen wollen.

Zwei Drittel (66%) dagegen zeigen sich entschlossen, hybride Arbeitsmodelle einzuführen, bei denen die Kollegen ein paar Tage im Büro und ein paar Tage daheim arbeiten. Eine kleine Minderheit von 9% will die Angestellten sogar gar nicht mehr zu einer (Teil-)Rückkehr ins Büro auffordern. Die restlichen 4% sagen, dass es da ganz auf den jeweiligen Job bzw. die Position ankomme.

Immobilienarbeitgeber setzen besonders auf Präsenz

Derzeit arbeitet nur jeder Zehnte Office-Worker aus Manhattan im klassischen Büro - so viele wie Ende Oktober 2020 - und der Rest remote. Bis September 2021 rechnen die Arbeitgeber, auch angesichts fortschreitender Impfungen, für 45% der Mitarbeiter mit einer Rückkehr an den Firmenschreibtisch.

Die Immobilienbranche, aus der knapp jedes fünfte befragte Unternehmen kommt, sticht deutlich heraus: Arbeitgeber aus der Immobilienwirtschaft holen ihre Leute am aggressivsten zurück ins Büro. So sind aktuell bereits wieder 51% der Mitarbeiter der Immobilienunternehmen im Büro tätig. Dieser Wert ist mehr als fünf mal so hoch wie der Durchschnitt aller befragten Unternehmen und mehr als dreimal so hoch wie der zweithöchste Branchenwert (Konsumgüterbranche: 15%).

Last but not least sollen bis September 82% der Angestellten von Immobilienfirmen wieder zurück im Büro sein. Das sind fast doppelt so viele wie im gesamten Panel.

Harald Thomeczek

Weltfrauentag ist Gender-Pay-Gap-Tag

Architektinnen verdienen meistens weniger als vergleichbare männliche Pendants - wie man die Sache auch dreht und wendet.

Architektinnen verdienen meistens weniger als vergleichbare männliche Pendants - wie man die Sache auch dreht und wendet.

Quelle: Imago, Urheber: Westend61

Karriere 11.03.2021
Am Montag dieser Woche, am 8. März, war Weltfrauentag. Viele Organisationen nehmen diesen zum Anlass, die Lohnlücke zu beklagen, die zwischen Männern und Frauen klafft. In der ... 

Am Montag dieser Woche, am 8. März, war Weltfrauentag. Viele Organisationen nehmen diesen zum Anlass, die Lohnlücke zu beklagen, die zwischen Männern und Frauen klafft. In der Immobilienwirtschaft stoßen die Bundesarchitektenkammer, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und das Netzwerk Frauen in der Immobilienwirtschaft in dieses Horn. Dabei ist es nicht so ganz einfach, die Lücke konkret zu erfassen. Klar ist jedoch: Sie ist da.

Es sind 26% - so groß ist auf den ersten Blick der Unterschied der Jahresgehälter angestellter weiblicher und männlicher Architekten. Allerdings bleiben hier einige Faktoren außen vor. Das ist etwa die Berufserfahrung, beeinflusst auch durch Kinderauszeiten. Zudem die Art und Größe des Arbeitgebers, denn Frauen zieht es eher in Architekturbüros, Männer eher zu Immobilienunternehmen oder Projektentwicklern/Bauträger - und diese zahlen deutlich besser zahlen. Ebenfalls nicht berücksichtigt ist die Arbeitszeit - Frauen arbeiten viel öfter in Teilzeit, in Teilzeit ist der Stundenlohn aber niedriger -, sowie die Position im Unternehmen.

Werden besagte 26% um diese Faktoren bereinigt, wie es die Marktforscher von Reiß & Hommerich für die Bundesarchitektenkammer (BAK) getan haben, schrumpft die Lücke zusammen. Junge Frauen in leitender Tätigkeit in mittelgroßen Architektur- und Stadtplanungsbüros verdienen durchschnittlich sogar ca. 2% mehr als ihre männlichen Kollegen. Sonst behalten aber die Männer die Oberhand, teils sehr deutlich. Mit 13% am größten ist ihr Vorsprung bei Leitungspositionen in kleinen Büros sowie in Büros mit mehr als 50 Mitarbeitenden.

6% in der Architektur, 24% auf dem Bau, 2,87% bei Immobilien

Insgesamt liegt der Gender-Pay-Gap zwischen Architektinnen und Architekten laut BAK etwa auf dem Niveau, das das Statistische Bundesamt im vergangenen Jahr branchenübergreifend errechnet hat - bei ca. 6%. Die BAK hält das für einen schwachen Trost. Sie sieht in dem verbleibenden Delta "ein Indiz mangelnder Gleichbehandlung", zumal Frauen deutlich seltener als Männer in leitender Funktion angestellt sind. Beim Vergleich ausschließlich vollzeittätiger Angestellter mit vergleichbarer Berufserfahrung in Büros ähnlicher Größe zeigt sich, dass Frauen überdurchschnittlich häufig in weisungsgebundenen Positionen arbeiten, während Männer überproportional oft leitende Tätigkeiten ausüben - die mit höheren Löhnen einhergehen.

Dabei kommen Architektinnen im Vergleich mit weiblichen Führungskräften aus der Bauwirtschaft noch gut weg. Zwar hat der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Frauen, die in der Baubranche eine leitende Position bekleiden, dank der guten Baukonjunktur in den vergangenen zehn Jahren um 46% zugelegt. Verdienten diese 2010 im Schnitt 4.347 Euro, waren es 2020 schon 6.335 Euro. Der Abstand zu ihren männlichen Pendants ist jedoch nicht kleiner geworden, wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) anhand von Zahlen des Statistischen Bundesamts belegt. Mit besagten 6.335 Euro erreichen Frauen in leitender Stellung am Bau nur 76% des Gehaltsniveaus der Männer. Vor zehn Jahren waren es 77%.

Um dem Vorwurf zuvorzukommen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, versieht der HDB diese Zahlen allerdings gleich mit dem Hinweis: "Die Statistik unterscheidet nicht nach Betriebszugehörigkeit, sondern vergleicht den Verdienst langjähriger männlicher Mitarbeiter mit relativ neu hinzugekommenen weiblichen." Eine Gehaltslücke zwischen Frauen und Männern bestehe aber gleichwohl - und "wir müssen dafür sorgen, dass sich diese Lücke schließt", fordert Tim Lorenz Vizepräsident Wirtschaft beim HDB, seine Mitgliedsunternehmen auf.

Auch das Netzwerk Frauen in der Immobilienwirtschaft nimmt den Weltfrauentag zum Anlass, auf Verdienstunterschiede aufmerksam zu machen. Diese fallen allerdings überraschend gering aus: Das bereinigte Delta in der Immobilienbranche beträgt nach Zahlen des Gehaltsportals Gehalt.de, auf das die Immobilienfrauen Bezug nehmen, nur 2,87%. Vergangenes Jahr hatte Gehalt.de noch bereinigte 12,8% ermittelt - womit die Immobilienwirtschaft im Branchenvergleich das unrühmliche Schlusslicht bildete. Im Vorjahresvergleich hat sich allerdings die Datenbasis verdoppelt, auch wurde das Bereinigungsverfahren verfeinert. Insofern ist ein Vergleich der aktuellen mit der Vorjahreszahl nicht ganz sauber. Die Gehaltslücke ist weit weniger stark als die bereinigte geschrumpft (von 16,5% auf 12%).

Harald Thomeczek

Timo Tschammler

Neuseeland, Dezember 2019: Bungysprung in ein neues Leben.

Neuseeland, Dezember 2019: Bungysprung in ein neues Leben.

Karriere 04.03.2021
Geboren vor rund 44 Jahren in Frechen bei Köln und aufgewachsen in Euskirchen am Fuße der Voreifel, hat es Timo Tschammler bis zum Deutschlandchef von JLL gebracht. Nach 25 Jahren in Konzernen ... 

Geboren vor rund 44 Jahren in Frechen bei Köln und aufgewachsen in Euskirchen am Fuße der Voreifel, hat es Timo Tschammler bis zum Deutschlandchef von JLL gebracht. Nach 25 Jahren in Konzernen (Deutsche Bank, Atis Real/BNPPRE, DTZ) hat er seine eigene Firma gegründet - TwainTowers Boards & Counsel - und auch privat ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Wo wohnen Sie?

Wir leben in Berlin-Grunewald. Hier hatten meine Frau Maren und ich schon vor den Kündigungen unserer Jobs ein Eigenheim erworben, das zunächst renoviert werden musste, bevor wir im April 2020 einzogen. Im Kaufpreis war eine dreijährige Mitgliedschaft im benachbarten Tennisclub LTTC Rot-Weiß inkludiert.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung?

Mein Lieblingsplatz ist der Schaukelstuhl im Zimmer unseres Ende September geborenen Sohns Leon Maxim. Hier sitze ich oft morgens mit ihm, nachdem wir uns aus dem Schlafzimmer geschlichen haben, damit meine Frau nach einer "durchstillten" Nacht etwas Schlaf nachholen kann.

Wie verdienten Sie zum ersten Mal Geld?

Vor dem Abitur hatte ich zahlreiche Jobs: Umfragen in Fußgängerzonen oder stadtweite Prospektverteilungen organisieren, Videos und Computerspiele kopieren und auf dem Schulhof verkaufen (ist verjährt!), Röntgengeräte abbauen und ins Ausland verschiffen, Pizzataxi-Fahrer, Babysitter, Telefondienst im väterlichen Immobilienmaklerbüro und vieles mehr.

Die Immobilienbranche wurde Ihnen also in die Wiege gelegt?

Kurz vor dem Abitur dachte ich noch in drei völlig verschiedene Richtungen: diplomatischer Dienst, Profiler oder Immobilien. Letzteres war in der Tat geprägt durch meinen Vater. Er betrieb in meiner Heimatstadt ein kleines Immobilienbüro mit Maklerleistung, Hausverwaltung und Bewertung. Und er war es auch, der mir ganz subtil einen Artikel über den bevorstehenden ersten Studienjahrgang der Immobilienwirtschaft an der Berufsakademie Mannheim auf den Schreibtisch legte.

Ihr Vater hatte einen guten Riecher: Sie haben eine steile Karriere hingelegt. Aber wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Meine väterliche Erziehung hat mich spielerisch darauf getrimmt, dass verlieren wehtut. Und so wurde ich wahrscheinlich überdurchschnittlich kompetitiv. Nach Niederlagen ziehe ich mich meist getroffen zurück, reflektiere und versuche es beim nächsten Anlauf besser zu machen.

Was stört Sie in der Immobilienbranche am meisten?

Ungesund große Egos, ungesühnte moralische Verfehlungen und ungeahndete Gesetzesverstöße.

Stimmt, Immobilienmenschen haben nicht immer den besten Ruf: Baulöwe, Miethai, Heuschrecke ...

Große Vermögensbewegungen, wie sie in der Immobilienwirtschaft an der Tagesordnung sind, verführen nicht nur zu moralisch verwerflichen Entscheidungen und Vorteilsnahmen, sondern locken unweigerlich auch Glücksritter, Bestechlichkeit, Vetternwirtschaft und kriminelle Machenschaften an. Umso wichtiger ist in meinen Augen eine funktionierende Compliance, undurchlässige Kontrollmechanismen und echte werteorientierte Führung.

Und was finden Sie an der Branche gut?

Die Farbenpracht und den Facettenreichtum bei gleichzeitig unverkennbarer volkswirtschaftlicher Bedeutung. Megatrends wie Digitalisierung, Urbanisierung und Sustainability kann man in dieser Ballung kaum anderswo so erleben und vor allem so mitgestalten wie in diesem Teil der Volkswirtschaft.

Was bringt Sie auf die Palme?

Privat: Extremismus. Beruflich: alleinige Amtsautorität, Doppelmoral und Ja-Sager.

Wie schalten Sie ab?

Für mich gibt es nichts Schöneres, als einen sonnigen Tag mit Freunden und meinen Liebsten auf dem Wasser zu verbringen.

Ihre Lieblingssongs?

Derzeit "Music" von Erick Sermon featuring Marvin Gaye. Stark finde ich auch "Devils Ball" von Kurt Maloo vs Double.

Ihren letzten Urlaub verbinden Sie mit …?

Unser letzter Urlaub führte uns drei Wochen durch Neuseeland - zurück kamen wir im Januar mit "unserer" Schwangerschaft.

Mit wem würden Sie gerne einen Abend verbringen?

Eindeutig mit Robert de Niro. Er ist einer der begnadetsten Schauspieler unserer Zeit. Seine Filme prägten schon meine Jugend. Er scheint ein starker Charakter mit unumstößlichen Prinzipien zu sein.

Und mit wem würden Sie gerne für einen Tag tauschen?

Ich wäre gerne mal der Manager von Donald Trumps Twitter-Account. Hier gibt es einiges wiedergutzumachen.

Welchen Traum erfüllen Sie sich "nach Corona"?

Ich hole mit meiner Familie die 2020 wegen Corona geplatzte Weltreise nach.

IZ

"Wir bekommen spürbar mehr High Potentials angeboten"

Sander van de Rijdt (links) und Ibrahim Imam.

Sander van de Rijdt (links) und Ibrahim Imam.

Quelle: PlanRadar

Karriere 25.02.2021
Start-ups müssen wachsen, und dafür brauchen sie Leute. PlanRadar, ein Wiener Proptech für Baudokumentation, entwächst den Kinderschuhen langsam, stellt aber immer noch ordentlich ein. ... 

Start-ups müssen wachsen, und dafür brauchen sie Leute. PlanRadar, ein Wiener Proptech für Baudokumentation, entwächst den Kinderschuhen langsam, stellt aber immer noch ordentlich ein. Im Recruiting haben die beiden Co-CEOs Sander van de Rijdt und Ibrahim Imam jetzt mehr Auswahl.

Immobilien Zeitung: Vor einem Jahr hat PlanRadar bei Investoren 30 Mio. Euro für die internationale Expansion eingesammelt. Sie wollen den Umsatz jedes Jahr verdoppeln bis verdreifachen. Hat Ihnen Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht?

Ibrahim Imam: In unserem Kernmarkt, der Dach-Region, waren wir 2020 nah dran an unserem Prä-Covid-Ziel: Der Umsatz hat sich knapp verdoppelt. Den Kick-off in unseren acht neuen Märkten - von Russland bis Italien - mussten wir komplett remote über die Bühne bringen: von der Gründung der Standorte über das Anheuern der Mitarbeiter bis hin zum Onboarding. Das war schon eine große Umstellung. Wir legen sonst Wert darauf, dass unsere Leute zusammen im Büro arbeiten und sich wenigstens in den Kernzeiten sehen. Homeoffice kannten wir früher praktisch nicht. Wer 100% remote arbeitet, baut keine persönliche Beziehung zum Unternehmen und zu seinen Kollegen auf - und ist schnell wieder weg, wenn einer 1.000 Euro mehr bietet.

IZ: Wie viele Leute haben Sie 2020 eingestellt?

Imam: Knapp 100. Damit haben wir jetzt um die 160 Mitarbeiter. Jeden Monat stellen wir zwischen zehn und 20 neue Kollegen ein.

IZ: Welche Jobs haben Sie im Angebot?

Sander van der Rijdt: Wir suchen in vielen Bereichen: Sales, Digital und Content Marketing, Controlling, Order Management, Customer Success und Software Development.

IZ: Das klingt nicht so, als hätte Ihr Business viel mit dem Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden zu tun. Benötigen Ihre Leute auch Immobilien- und Bau-Know-how?

Imam: Wir haben auch viele Architekten, Elektrotechniker oder ehemalige Bauleiter in unseren Reihen. Nur arbeiten sie bei uns in anderen Rollen, z.B. als Consultant, der dem Kunden auf Augenhöhe begegnen kann. Das ist schon ein Vorteil. Wir können aber auch Leute aus der Luftfahrt oder der Tourismusbranche gebrauchen.

"Viele Kandidaten sind sofort verfügbar"

IZ: Da dürfte es aktuell ja einige Anwärter geben ... Spüren Sie die Corona-Krise an den Bewerbungen?

van der Rijdt: Obwohl der Markt beispielsweise für gute Softwareentwickler oder Digital Marketing Manager beinahe leergefegt ist, haben wir 2020 viel mehr Bewerbungen bekommen, über 12.000. Im Jahr davor waren es deutlich weniger, vielleicht 7.000 oder 8.000. Es werden spürbar mehr High Potentials durch Headhunter angeboten, und viele Kandidaten sind sofort verfügbar. Anhand der Fragen der Bewerber spürt man, dass vielfach große Unsicherheit herrscht, wie sich die Joblandschaft im deutschsprachigen Raum kurz- bis mittelfristig entwickelt.

IZ: Wie finden Sie heraus, ob es jemand draufhat und ins Unternehmen passt?

Imam: Wir haben einen empirischen Zugang entwickelt und vergleichen alle Bewerber gegen die Bewerbungsprofile unserer besten Mitarbeiter im jeweiligen Bereich.

IZ: Wie funktioniert das?

Imam: Wir haben uns in mühevoller Kleinarbeit mit Excel ein eigenes Bewertungssystem gestrickt. Alle, die an einem Vorstellungsgespräch teilgenommen haben, quantifizieren alle möglichen Aspekte. Dabei spielen auch Dinge wie Augenkontakt und Bauchgefühl eine Rolle: Kann ich mir vorstellen, mit dem- oder derjenigen zusammenzuarbeiten? Wie ist er oder sie mit Fragen umgegangen, wo wir wissen, dass er sie gar nicht beantworten kann. So kommen die Führungskraft, die Fachabteilung usw. jeder für sich zu einem Scoring. Am Ende steht ein Gesamtscoring, und das können wir dann gegen die Einstiegsprofile unserer bestehenden Best Performer vergleichen. Dieses Vorgehen hat einen sehr positiven Effekt auf unsere Fluktuation.

IZ: Was kann man bei PlanRadar verdienen?

van de Rijdt: Softwareentwickler sind schwer zu finden, die Nachfrage ist viel höher als das Angebot. Die Spezialisten können sich im Prinzip aussuchen, wo sie arbeiten. Das Gehalt spielt da weniger die entscheidende Rolle. Wichtiger sind die Inhalte, die Technologie, das muss eine spannende Challenge sein.

IZ: Wenn das Gehalt nicht entscheidend ist, können Sie uns ja eine Spanne nennen ...

van der Rijdt: Ein Junior fängt in Österreich oder Deutschland wahrscheinlich mit 50.000 Euro im Jahr an. Das Ende der Fahnenstange liegt vielleicht bei 150.000 Euro. Das kommt aber ganz auf die Technologie und viele andere Dinge an.

IZ: 50.000 Euro für einen Anfänger? Ich habe einen Fehler bei der Berufswahl gemacht.

van der Rijdt: Dabei sind die Softwareentwickler nicht mal unsere Spitzenverdiener. Am meisten verdienen die Kollegen aus dem Sales. Wenn es gut läuft, liegen die noch deutlich über den Entwicklern - das ist aber stark ergebnisabhängig. Da verteilt sich das Gehalt fifty-fifty aufs Fixum und Provisionen.

IZ: Bei Softwareschmieden denkt man an männliche Nerds. Gibt es bei PlanRadar auch ein paar Frauen?

van de Rijdt: Wir haben 40% Frauen im Team, für ein IT-Unternehmen kombiniert mit Bau und Immobilien ist das ein ziemlich guter Wert. Bei den Mitarbeitern, für die ich zuständig bin, sind es sogar 60%.

IZ: Meine Herren, ich danke Ihnen für die kurzweilige Unterhaltung!

Die Fragen stellte Harald Thomeczek.

Harald Thomeczek

Kamel & Nadelöhr berät Kirchen in Sachen ESG

Karriere 18.02.2021
Bernd Halfar hat das Beratungsunternehmen Kamel & Nadelöhr gegründet. Es soll Konzepte für Immobilienmanagement und -investitionen mit besonderem Augenmerk auf gesellschaftliche und ... 

Bernd Halfar hat das Beratungsunternehmen Kamel & Nadelöhr gegründet. Es soll Konzepte für Immobilienmanagement und -investitionen mit besonderem Augenmerk auf gesellschaftliche und ökologische Komponenten entwickeln. Zur Zielgruppe zählen unter anderem Kirchen.

Halfar hat dafür das von ihm 1985 gegründete Beratungsunternehmen Xit verlassen und seine Anteile an die übrigen Gesellschafter verkauft. Das neue Unternehmen entstand als Spin-off von Halfars Tätigkeit als Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, die sich u.a. um sozialwirtschaftliche Unternehmen dreht.

Entwicklung kooperativer Eigentümermodelle

Kamel & Nadelöhr wurde für die Zielgruppe Kirchen und Sozialwirtschaft gegründet. Für sie sollen z.B. kooperative Eigentümermodelle, alternative Finanzierungen und die Umsetzung sozialer Dienstleistungen in Immobilien entwickelt werden. Bei Investitionen soll neben der immobilienwirtschaftlichen Rendite auch der gesellschaftliche und der ökologische Mehrwert ermittelt werden.

Als Partnerunternehmen wurden Capital Bay (Investment-Management), HP&P (Architektur, Generalübernehmer) und Limón (Energieeffizienz) gewonnen.

Monika Leykam

Cobalt Recruitment spaltet Geschäft mit Top-Besetzungen ab

Richard-Emanuel Goldhahn ist seit vielen Jahren das Gesicht von Cobalt Deutschland.

Richard-Emanuel Goldhahn ist seit vielen Jahren das Gesicht von Cobalt Deutschland.

Quelle: Cobalt Recruitment

Karriere 18.02.2021
Mit Valdivia hat sich innerhalb weniger Monate eine zweite Agentur gegründet, die aus ehemaligen Führungskräften der auf die Immobilienbranche spezialisierten Personalberatung Cobalt ... 

Mit Valdivia hat sich innerhalb weniger Monate eine zweite Agentur gegründet, die aus ehemaligen Führungskräften der auf die Immobilienbranche spezialisierten Personalberatung Cobalt Deutschland besteht. Das lässt aufhorchen. Doch Geschäftsführer Richard-Emanuel Goldhahn erklärt die Strategie dahinter.

Immobilien Zeitung: Herr Goldhahn, das vergangene Jahr war für viele Unternehmen ein herausforderndes. Wie laufen derzeit die Geschäfte von Cobalt Deutschland?

Richard-Emanuel Goldhahn: Ich kann sagen, dass wir positiv überrascht sind. Wir mussten zwar im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie den ersten Umsatz- und Gewinnrückgang in unserer 13-jährigen deutschen Unternehmensgeschichte hinnehmen. Dieser fiel aber deutlich geringer aus, als wir zunächst befürchtet hatten. Wir haben die vergangenen zwölf Monate vor allem dazu genutzt, unsere Führungsmannschaft komplett umzubauen. Vor genau einem Jahr haben wir mit Doreen von Bodecker und Nicole Schwan zwei neue Geschäftsführerinnen ernannt. Beide sind langjährige und erfahrene Führungskräfte unseres Unternehmens und stehen für den kulturellen Wandel, den Cobalt derzeit vollzieht. Außerdem setzen wir in den Büros in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München auf neue Führungskräfte.

IZ: Worin besteht dieser kulturelle Wandel?

Goldhahn: Wir haben die Pandemiezeit vor allem dazu genutzt, uns auf unsere Unternehmenswerte und unsere Kernkompetenzen zu besinnen. Hierzu gehört neben einer klarer gelebten Führungskultur, die auf gegenseitigem Vertrauen, Wertschätzung, Transparenz und Leistungsorientierung beruht, unter anderem, dass wir vor allem Kandidaten zwischen etwa 40.000 und 200.000 Euro Jahresgehalt in den Bereichen Festanstellung, Interimmanagement und Arbeitnehmerüberlassung besetzen.

IZ: Nach der Gründung von Artes Recruitment ist Valdivia nun die zweite Agentur, mit der ehemalige Cobalt-Mitarbeiter eigene Wege gehen. Da frage ich mich: Was geht denn da bei Cobalt vor sich?

Goldhahn: Zunächst möchte ich betonen, dass Cobalt maßgeblich an der Gründung von Valdivia beteiligt war. Die Cobalt-Gruppe ist Hauptgesellschafter des Unternehmens. Die Umsetzung unserer eben beschriebenen Strategie macht es aber erforderlich, den Executive-Search-Bereich, d.h. Mandate im Gehaltssegment von deutlich über 200.000 Euro, vom Kerngeschäft zu trennen. Dieses Marktsegment gehört nicht zu unserem originären Schwerpunkt und lässt sich auch nur bedingt mit unserem Brot- und Buttergeschäft vereinbaren.

IZ: Also war es ein friedlicher Abschied von Ihrem früheren Berater und aktuellen Valdivia-Chef Daniel Bauer?

Goldhahn: Daniel Bauer ist einer der erfolgreichsten Cobalt-Berater aller Zeiten und war über die vergangenen Jahre nahezu ausschließlich mit Mandaten beauftragt worden, die in das Executive-Search-Segment fallen. Er hatte bereits seit einiger Zeit sein Interesse geäußert, sich im Bereich Executive Search weiterzuentwickeln. Er kennt dieses Marktsegment wie kaum ein anderer und es macht daher Sinn, dass er sich als Managing Partner um das neue Unternehmen kümmert. Wir freuen uns deshalb, dass wir ihn bei der Gründung der Valdivia Consulting unterstützen konnten.

"Wir haben bewusst Chinese Walls installiert"

IZ: Warum erfolgt die Trennung der einzelnen Geschäftsfelder nun so strikt?

Goldhahn: Wir wollten, dass Daniel Bauer und sein Team freie Hand bei der Strukturierung der Systeme und Prozesse sowie beim Außenauftritt des Unternehmens haben. Wir haben bewusst sogenannte Chinese Walls installiert; wir trennen also klar die Datenbank, das Marketing, den Vertrieb. Es gibt keinerlei Überschneidungen bei den Ressourcen. Wir wollten einfach das neue Geschäftsfeld von null aufbauen. Dies ist der Garant dafür, dass später jeder Kunde gemäß seinen Bedürfnissen bedient werden kann.

IZ: Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Anke Pipke.

Anke Pipke

Die IZ will's wissen

Die IZ hat viele Fragen an Studierende.

Die IZ hat viele Fragen an Studierende.

Quelle: Technische Hochschule Aschaffenburg, Urheber: Kolja Erdmann

Karriere 17.02.2021
Die Arbeitsmarktumfrage 2021 der Immobilien Zeitung (IZ) ist eröffnet. Im Fokus stehen wieder Jobs, Gehaltsvorstellungen und Wunscharbeitgeber - diesmal unter Corona-Vorzeichen. ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2021 der Immobilien Zeitung (IZ) ist eröffnet. Im Fokus stehen wieder Jobs, Gehaltsvorstellungen und Wunscharbeitgeber - diesmal unter Corona-Vorzeichen.

Hat Corona die Jobs, die vorher wie Sand am Meer herumlagen, ausgedünnt? Müssen sich manche Absolventen jetzt zum Berufseinstieg mit einem Praktikum begnügen? Sind die Gehälter für Greenhorns entsprechend eingeknickt? Bleibt JLL - um mit Ex-Deutschlandchef Timo Tschammler zu sprechen - der "Bentley der Branche"?

All das und noch viel mehr will die IZ von den Studierenden wissen. Und wenn die IZ fragt, lässt sich der Nachwuchs der Branche traditionell nicht lange bitten: Letztes Jahr füllten 419 weibliche und männliche Talente den Online-Fragekatalog aus und sicherten sich by the way die Chance auf einen der vielen Preise, die zur Belohnung winkten, vom IZ-Research-Paket über einen teuren Anzug bis hin zu Eintrittskarten für die Expo Real (wenn die denn 2021 wieder als Präsenzveranstaltung oder hybrid durchgeführt wird).

Corona zeigte schon bei 2020er Umfrage Wirkung

Der Lockdown im Frühjahr 2020 fiel mitten in die letztjährige Umfrage und hinterließ dort bereits erste zarte Bremsspuren ("Vertreibung aus dem Zuckerwatteland", IZ 25/2020). Mehrere bekannte Firmen kündigten wegen der Unsicherheiten rund um Corona Absolventen in der Probezeit und Young Professionals. Die Studenten, die nach dem Lockdown an der IZ-Umfrage teilnahmen, schätzten die Jobperspektiven entsprechend weniger positiv ein als diejenigen, die sich vorher durch den Fragenkatalog klickten. Auch die Gehaltsvorstellungen gaben nach.

Zwei Konstanten gab es immerhin: Die Projektentwicklung verteidigte ihren angestammten Titel als favorisierter Tätigkeitsbereich, und JLL ließ sich auch im vergangenen Jahr nicht von der Spitze des Wunscharbeitgeber-Rankings der Nachwuchskräfte verdrängen.

Studierende, die sich an der IZ-Arbeitsmarktumfrage 2021 beteiligen und Chancen auf diverse Preise als Dankeschön sichern wollen, folgen bitte diesem Link: http://iz-joboffensive.de/iz-arbeitsmarktumfrage

Harald Thomeczek